QS_14_3_Ersch_ttern_D_NEU
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umso wichtiger ist ein baulicher<br />
Schutz gegen <strong>Ersch</strong>ütterungen:<br />
Vibrationen und Körperschall sind<br />
für Anwohner insbesondere nachts<br />
lästig, und in Industriebetrieben<br />
müssen u. U. hochempfindliche<br />
Geräte vor <strong>Ersch</strong>ütterungen geschützt<br />
werden. Nicht zuletzt ist bei<br />
starken <strong>Ersch</strong>ütterungen von Bauarbeiten<br />
(Rammen, Abbrucharbeiten,<br />
Sprengungen) sicherzustellen,<br />
dass umliegende Gebäude keinen<br />
Schaden nehmen.<br />
Bei temporären <strong>Ersch</strong>ütterungen<br />
durch Baustellen genügt meist eine<br />
<strong>Ersch</strong>ütterungsüberwachung und<br />
ggf. eine Planung von betrieblichen<br />
Massnahmen und Bauverfahren,<br />
um die Immissionen im Griff zu<br />
behalten. Bei ständigen Quellen,<br />
z. B. bei Eisenbahnstrecken, liegt<br />
der Schlüssel zum <strong>Ersch</strong>ütterungsschutz<br />
meist beim Fundament der<br />
Quelle (emissionsseitig) oder des<br />
zu schützenden Gebäudes (immissionsseitig):<br />
Elastische Lagerungen<br />
können die Immissionen erheblich<br />
reduzieren.<br />
Die gesetzlichen Pflichten<br />
Das Umweltschutzgesetz (USG)<br />
verpflichtet Bauherren dazu, einen<br />
ausreichenden Schutz vor<br />
<strong>Ersch</strong>ütterungen und Körperschall<br />
vorzusehen. Eine zusammenfassende<br />
Verordnung, in der vom Gesetzgeber<br />
Emissions- und Immissionsgrenzwerte<br />
sowie Sanierungspflichten<br />
geregelt wären, fehlt jedoch<br />
bis heute. Die geltenden Auflagen<br />
sind daher für den Laien sehr<br />
unübersichtlich. In der Praxis stützt<br />
man sich bei Behörden und in der<br />
Wirtschaft meist auf verschiedene<br />
Normen, die Richtwerte und Messverfahren<br />
definieren.<br />
Zwar wird durch die Behörden im<br />
Rahmen von Baubewilligungsverfahren<br />
nur selten überprüft, ob der<br />
geplante <strong>Ersch</strong>ütterungsschutz<br />
ausreichend ist. Leider bedeutet<br />
dies jedoch nicht, dass der Bauherr<br />
damit von seiner Sanierungspflicht<br />
befreit wäre – im Gegenteil: Er ist<br />
sogar dafür verantwortlich, selbst<br />
darüber zu entscheiden, ob die<br />
Situation während der Planungsphase<br />
durch eine Fachperson beurteilt<br />
werden muss, und haftet andernfalls<br />
bei Überschreitung der<br />
massgeblichen Richtwerte.<br />
Einen Ruhepol schaffen<br />
Der erste Schritt, um <strong>Ersch</strong>ütterungen<br />
und Körperschall zu beurteilen<br />
und ggf. zu reduzieren, ist<br />
meist eine Messung am Gebäude<br />
oder am geplanten Standort des<br />
Bauprojekts. Dies geschieht mit<br />
einem fernüberwachten <strong>Ersch</strong>ütterungsmessgerät<br />
(siehe Abb. S.3),<br />
das eine lückenlose Aufzeichnung<br />
der <strong>Ersch</strong>ütterungen ermöglicht<br />
und Messdaten nahezu in Echtzeit<br />
über eine Mobilfunkverbindung<br />
verfügbar macht.<br />
Bei der Überwachung von Immissionen<br />
aufgrund von Bauarbeiten konzentriert<br />
man sich üblicherweise<br />
Elastische Lagerung mit Elastomermatten<br />
für eine Weiche (orange, unter dem Gleis).<br />
Das Bild zeigt eine Einbausituation im<br />
Tramdepot Zürich-Oerlikon, vorbereitet für<br />
den Vollverguss. Mit dieser Massnahme<br />
konnten in den unmittelbar darunterliegenden<br />
Büroräumen sowie in nahegelegenen<br />
Wohnungen die behördlichen Auflagen für<br />
<strong>Ersch</strong>ütterungsund Körperschallimmissionen<br />
eingehalten werden.<br />
Gartenmann Engineering AG<br />
www.gae.ch<br />
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Ausgabe 03/20<strong>14</strong><br />
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