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Eine lange Weile

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Langeweile als Quelle<br />

Schöpferische<br />

Kraft<br />

entdecken<br />

VON Verena Kast<br />

Auszug aus dem Buch „Schöpferische Kraft<br />

entdecken. Vom Interesse und vom<br />

Sinn der Langeweile“, Freiburg, 2015<br />

Fragt man Menschen, wann sie sich<br />

das letzte Mal gelangweilt haben,<br />

dann erklären sie meistens, sie würden<br />

sich nie langweilen. Insistiert man auf<br />

der Frage, dann werden etwa Erinnerungen<br />

an Team-Sitzungen wach, in denen sie<br />

nichts verändern konnten und die sie doch<br />

sehr gelangweilt hatten. Die Quintessenz ist<br />

dann: Wenn ich einer Situation aus irgendeinem<br />

Grunde nicht entfliehen kann, sie<br />

aber auch nicht so gestalten kann, dass sie<br />

für mich interessant wird, dann langweile<br />

ich mich. Wirklich nur dann?<br />

Es ist nämlich gar nicht so einfach, das<br />

äußerst unangenehme Gefühl der Langeweile<br />

zuzulassen; wir sind es gewohnt, die<br />

Langweile abzuwehren, ständig muss etwas<br />

„laufen“, damit wir uns bloß nicht langweilen.<br />

Wenn wir uns interessieren, da ruft uns<br />

irgend etwas aus der Welt, da springt uns<br />

etwas an, da kickt uns etwas an, dabei werden<br />

wir lebendig und vital, wir sind dann<br />

zwar auch gezwungen, unseren Interessen<br />

nachzugehen, aber das ist lustvoll, vitalisierend,<br />

und falls mühsam, empfinden wir<br />

es zumindest als sinnvoll.<br />

Langeweile ist uns<br />

unangenehm<br />

... da ruft uns<br />

irgendetwas aus der Welt,<br />

da springt uns etwas an,<br />

da kickt uns etwas an ...<br />

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