Das Elektronenstrahlschweissen - Pro-beam AG
Das Elektronenstrahlschweissen - Pro-beam AG
Das Elektronenstrahlschweissen - Pro-beam AG
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f <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong><br />
Grundlagen und Anwendungen<br />
Teil 1<br />
Die Elektronenstrahltechnologie hat in allen Metall verarbeitenden,<br />
aber auch in vielen anderen Branchen Fuss gefasst. Ausser<br />
zum Fügen (Schweissen, Löten) wird sie auch zum Abtragen<br />
(Bohren, Gravieren), Auftragen (Rapid tooling), Umwandeln<br />
(Härten, Legieren) und für andere industrielle Anwendungen<br />
(Polymerisieren, Sterilisieren) herangezogen. Die bekanntesten<br />
Anwendungen dieser Querschnittstechnologie sind aber der<br />
(Fernseh-) Bildschirm und die Erzeugung von Röntgenstrahlung.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong> hat in seiner 40-jährigen industriellen<br />
Geschichte und mehr als 50 Jahre nach seinen ersten<br />
Anfängen faszinierende Anwendungen hervorgebracht,<br />
die jungen Ingenieuren und selbst vielen erfahrenen Schweissfachleuten<br />
weitgehend unbekannt sind. <strong>Das</strong> Spektrum reicht<br />
vom Schweissen feinster Folien bis zum Fügen von Werkstücken<br />
mit Wanddicken von über 100 mm in einem Durchgang,<br />
von mikromechanischen Bauteilen winziger Abmessungen bis<br />
zu Rumpfsegmenten von Flugzeugen oder ganzen U-Booten,<br />
von Einzelteilen für die Raumfahrt bis zu Grossserien im Elektro-<br />
oder Automobilbau.<br />
Dipl.-Ing- Thomas Engel, pro-<strong>beam</strong> <strong>AG</strong><br />
Von allen Schmelzschweissverfahren weist das <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong><br />
die niedrigste spezjfische Wärmeeinbringung,<br />
die schmalsten Schmelzzonen und den geringsten Verzug<br />
der Bauteile auf. Der Elektronenstrahl als Wärmequelle ist<br />
hinsichtlich des Auftrefforts und der Leistung fast trägheitslos<br />
ansteuerbar. In erster Linie zeichnet sich das Verfahren aber<br />
dadurch aus, dass eine Vielzahl einzigartiger konstruktiver Möglichkeiten<br />
gegeben ist, mit denen sich die Fertigungskosten<br />
beim industriellen Einsatz reduzieren lassen. Diese Vielfalt bezieht<br />
sich auf geometrische und funktionale <strong>Pro</strong>blemlösungen,<br />
aber auch auf die beteiligten Werkstoffe. Geschweisst werden<br />
können fast alle handelsüblichen Stähle, Aluminium-, Kupfer-<br />
und Nickelwerkstoffe sowie Sondermetalle wie z.B. Titan, Zirkonium<br />
und Molybdän einschliesslich zahlreicher Mischverbindungen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong> weist in seiner Entwicklung<br />
noch erhebliches Potenzial auf. Zugleich ist aber seine Industrietauglichkeit<br />
mit weltweit über 7000 gebauten Anlagen hinreichend<br />
bewiesen. Neben den physikalischen Grundlagen und<br />
dem aktuellen Stand der Technik werden im Folgenden auch<br />
einige neue Entwicklungen im Bereich der Anlagentechnik, der<br />
Schweissverfahren und der Anwendungen vorgestellt.<br />
Grundlagen des Verfahrens<br />
<strong>Das</strong> Elektron ist neben dem <strong>Pro</strong>ton und dem Neutron eines der<br />
elementaren Bauteile der Materie. Es eignet sich hervorragend<br />
zur Energieübertragung, wie z. B. im Stromnetz, in Plasmen<br />
einer Leuchtstoffröhre oder bei elektrischen Entladungen, wie<br />
man sie von Blitzen während eines Gewitters kennt.<br />
18 Schweisstechnik / Soudure 07 / 2011<br />
Abb. 1: Standort pro-<strong>beam</strong> <strong>AG</strong> in Oberwinterthur<br />
Abb. 2: Kammeranlage pro-<strong>beam</strong> - Schweiz mit 11 m³<br />
Standorte Firmenphilosophie<br />
Verfahrenstechnik<br />
pro-<strong>beam</strong> Gruppe<br />
Lohnfertigung SpitzenabdeckungMaschinen-<br />
und<br />
Elektronenstrahl- und Laserstrahl-Technologie<br />
durch pro-<strong>beam</strong> Anlagenbau<br />
(Schweißen, Bohren, Randschicht-Behandlung)<br />
Alternativen:<br />
Hauptserie Hauptserie • kundeneigene Anlage<br />
• pro-<strong>beam</strong> Fertigung<br />
Techn. <strong>Pro</strong>totypen- Deutschland<br />
Deutschland Beratung/ fertigungVerfahrens-<br />
Burg<br />
Schweiz<br />
Vorserie/<br />
beim Kunden<br />
Kleinserie<br />
(Betreibermodelle)<br />
Planegg/München, Braunschweig, Neukirchen/Chemnitz,<br />
Burg/Magdeburg, Hasselroth/Hanau<br />
Winterthur<br />
Serienauslauf<br />
Deutschland<br />
und<br />
Neukirchen/Chemnitz<br />
Ersatzteilfertigung<br />
entwicklung China Suzhou<br />
I /vad/02<br />
Unsere Stärken sind Ihr Nutzen<br />
© pro-<strong>beam</strong> / 5<br />
Abb. 3: Standorte pro-<strong>beam</strong> <strong>AG</strong> in der Schweiz, Deutschland und China<br />
demonstrieren internationale Kompetenz bei 41 Mio. € Umsatz in mehr als 40<br />
Ländern mit über 300 Mitarbeitern (2009).
Der zum Schweissen eingesetzte Elektronenstrahl ist nichts<br />
anderes als eine kontrollierte Entladung in Gestalt eines StrahIs<br />
elektrisch geladener Teilchen. Dadurch unterscheidet er sich z.<br />
B. von der Infrarotstrahlung eines Lasers, die sich in Form von<br />
elektromagnetischen Wellen ausbreitet. Die präzise Beherrschbarkeit<br />
des ElektronenstrahIs zeigt sich bei der Fernsehbildröhre,<br />
dem Elektronenmikroskop, der Elekronenstrahl-Lithografie<br />
und natürlich generell bei der Materialbearbeitung mit Elektronenstrahlen.<br />
Einfluss der Beschleunigungsspannung<br />
Je nach Schweissanwendung werden die Strahlelektronen von<br />
einer elektrischen Spannung zwischen 30 und 200 kV beschleunigt.<br />
Dadurch erreichen sie eine Geschwindigkeit zwischen<br />
einem und zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit. Beim Eindringen<br />
in Materie werden sie auf kürzester Strecke abgebremst<br />
und geben ihre Bewegungsenergie zum weitaus grössten Teil<br />
in Form von Wärme ab. Die Eindringtiefe hängt von der Beschleunigungsspannung<br />
ab. In Stahl beträgt sie z. B. 0,06 mm<br />
bei 150 kV Beschleunigungsspannung. Zum Bearbeiten von<br />
sehr dünnen Werkstücken wie z. B. Folien verwendet man<br />
niedrige Beschleunigungsspannungen, da die Elektronen sonst<br />
das Werkstück passieren würden, ohne ihre Energie zu übertragen<br />
(Lenard-Fenster). Für tiefe und sehr schlanke Schweissnähte<br />
wählt man eine hohe Beschleunigungsspannung.<br />
Der Tiefschweisseffekt<br />
Da die Elektronen direkt in dem zu bearbeitenden Material abgebremst<br />
werden, spielen Faktoren wie Plasmaausbildung, Reflexionskoeffizienten<br />
und Absorptionsvermögen der beteiligten<br />
Werkstoffe bei der Einstellung der Schweissparameter praktisch<br />
keine Rolle. Von Bedeutung ist vielmehr eine hohe thermische<br />
Leitfähigkeit. Fast ausschliesslich werden daher Metalle<br />
bearbeitet.<br />
Durch die auftreffenden Elektronen wird die Werkstückoberfläche<br />
erhitzt, und nur durch Wärmeleitung schmilzt tiefer liegendes<br />
Material auf. Die so erreichten Einschweisstiefen liegen<br />
zwischen 1 und 2 mm bei zugleich relativ grosser Nahtbreite.<br />
Übersteigt die Energiedichte im Strahlfleck aber einen Wert von<br />
ca. 105 W/cm 2 , so verdampft das geschmolzene Material im<br />
Zentrum des Strahls. Die so entstehende, von einem flüssigen<br />
Mantel umgebene Dampfkapillare erlaubt dem Strahl, tiefer<br />
vorzudringen und wieder auf festes Material zu stossen. Durch<br />
die Relativbewegung des Werkstücks zum Elektronenstrahl<br />
fliesst das an der Strahlvorderseite geschmolzene Material um<br />
die Kapillare herum und erstarrt an der Rückseite. Durch diesen<br />
Tiefschweisseffekt können schlanke Schweiss nähte mit einer<br />
Tiefe von über 100 mm erzeugt werden.<br />
Der Elektronenstrahlgenerator<br />
Elektronen sind normalerweise an Materie gebunden. Um ein<br />
freies Elektron zu erzeugen, muss dieses Elektron unter Energiezufuhr<br />
aus der Atomhülle gelöst werden. <strong>Das</strong> Elektronen<br />
Elektronenstrahl-Schweißen<br />
Stoßfuge vor<br />
dem Schweißen<br />
<strong>Elektronenstrahlschweissen</strong> f<br />
Schmelzen an der<br />
Auftreffstelle des<br />
Elektronenstrahls<br />
Dampfkanal<br />
entsteht<br />
I / cvo / 02<br />
Abb. 4: Elektronenstrahl - Schweissen<br />
Abb. Härten 5: Elektronenstrahl - Perforieren<br />
EB-Härten<br />
• Stähle mit Kohlenstoff >0,18%<br />
• Gezielte Leistungsdichteverteilung<br />
• Partielle Härtezonen,<br />
exakt begrenzt<br />
• Härtetiefen<br />
von 0,1 bis 1,7 mm ohne<br />
Oberflächenanschmelzungen<br />
Umschmelzen<br />
Abb. 6: Elektronenstrahl - Härten<br />
EB-Umschmelzen<br />
I / sth / 02<br />
• Beliebige metallische Werkstoffe<br />
• Erwärmung geringfügig<br />
über den Schmelzpunkt<br />
• Härtesteigerung<br />
auch bei Gusseisen<br />
• Umschmelztiefen zwischen<br />
0,1 bis 5 (10) mm<br />
Dampfkanal und<br />
Schmelzkanal haben<br />
das Werkstück<br />
durchdrungen<br />
Fest-Phasen <strong>Pro</strong>zesse<br />
(To < Ts)<br />
Härten Anlassen<br />
Schweißnaht<br />
nach beendeter<br />
Erstarrung<br />
© pro-<strong>beam</strong> / 10<br />
To = Oberflächentemperatur Ts = Schmelztemperatur<br />
Flüssig-Phasen <strong>Pro</strong>zesse<br />
(To > Ts)<br />
© pro-<strong>beam</strong> / 16<br />
Umschmelzen Auflegieren Dispergieren Beschichten<br />
To = Oberflächentemperatur<br />
Ts = Schmelztemperatur<br />
Abb. 7: Elektronenstrahl - Umschmelzen<br />
Beim Härten und Umschmelzen wird durch Ablenksysteme die hohe Leistungsdichte<br />
auf eine zwei- oder dreidimensionale Fläche verteilt.<br />
emittierende Exakt definierbare, Material, lokal begrenzte die Kathode Härte- unddes Umschmelzprofile. Elektronenstrahlgenerators,<br />
I / sth / 02 wird so gewählt, dass die Austrittsarbeit möglichst © pro-<strong>beam</strong> ge- / 17<br />
ring ist. Zugeführt wird die Energie durch Erhitzen der Kathode.<br />
Abbildung 4 zeigt die Abhängigkeit der Emissionsstromdichte<br />
verschiedener Kathodenmaterialien von der Kathodentemperatur<br />
- jeweils bis zur maximalen Arbeitstemperatur. Thoriertes<br />
07/ 2011 Schweisstechnik / Soudure 19
f<br />
<strong>Elektronenstrahlschweissen</strong><br />
Abb. 8: Beispiele für das <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong><br />
links oben - Bronze/Stahl, 30 mm; links Mitte - Aluminium, 40 mm;<br />
links unten - Kupfer, 60 mm; rechts - Stahl 100 mm<br />
Abb. 9: Elektronenstrahl (EB)-Erzeugung<br />
20 Schweisstechnik / Soudure 07 / 2011<br />
Wolfram (WTh) bietet bei relativ niedriger Temperatur die<br />
höchste Stromdichte, hat aber wegen der Giftigkeit von Thorium<br />
keine praktische Bedeutung. Lanthanhexaborid (LaB6)<br />
wird dort eingesetzt, wo man sehr hohe Strahlströme erreichen<br />
möchte. Nur mit diesem Material kann die Heizleistung für die<br />
benötigten grossflächigen Kathoden beherrscht werden. Für<br />
die überwiegende Zahl von Elektronenstrahlanwendungen mit<br />
Strahlströmen bis ca. 200 mA werden üblicherweise Kathoden<br />
aus reinem Wolfram (W) eingesetzt. Die erreichbare Emissionsstromdichte<br />
liegt über der von Tantal (Ta).<br />
Erzeugung des Elektronenstrahls<br />
Die von der geheizten Kathode emittierten Elektronen bilden<br />
eine Elektronenwolke aus. Mit einem von aussen angelegten<br />
elektrischen Feld können sie einfach »abgesaugt« werden. Der<br />
Verlauf der elektrischen Feldlinien entscheidet über die Form<br />
des entstehenden Elektronenstrahls.<br />
Dioden- und Triodensysteme sind die beiden gebräuchlichsten<br />
Elektronenstrahl- Beschleunigerstrecken. Beim Diodensystem<br />
werden die Elektronen einfach durch Anlegen einer elektrischen<br />
Spannung zwischen Kathode und Anode beschleunigt.<br />
Die Randelektrode an der Kathode hat durch ihre Geometrie -<br />
im Zusammenspiel mit der Geometrie der Anode - nur feldsteuernde<br />
und somit strahlformende Wirkung. Mit einem solchen<br />
System erhält man einen sehr schlanken Elektronenstrahl. Die<br />
Steuerung des Strahlstroms kann nur durch die Steuerung der<br />
Emission, also durch die Kathodentemperatur, beeinflusst werden.<br />
Aufgrund der Wärmekapazität der Kathode ist mit diesem<br />
System keine schnelle Strahlstromregelung möglich.<br />
Im Unterschied dazu wird beim Triodensystem eine zusätzliche<br />
elektrische Spannung an die Randelektrode (Wehneltelektrode<br />
oder Steuergitter) angelegt. Sie beeinflusst das elektrische Feld<br />
in der Nähe der Kathode, wodurch der Anteil der Elektronenwolke,<br />
der von der Kathode abgesaugt wird, gesteuert wird.<br />
Der Strahlstrom kann auf diese Weise auch ganz gesperrt werden.<br />
<strong>Das</strong> Triodensystem weist einen ersten Fokus des Elektronenstrahis<br />
(Crossover) bereits zwischen Kathode und Anode<br />
auf. Für Anwendungen, bei denen schnelle Strahlstromänderungen,<br />
ein gepulster Strahlbetrieb und eine exakte Steuerung<br />
des Strahlstroms erforderlich sind, haben sich Triodensysteme<br />
durchgesetzt, da eine Steuerung des Strahlstroms über das<br />
Steuergitter einfacher und präziser durchzuführen ist als über<br />
die Heizung der Kathode.<br />
Strahlführung<br />
Die meisten Strahlgeneratoren weisen unterhalb der Anode<br />
einen schwach divergenten Strahl auf. Um mit diesem am<br />
Werkstück eine für das Schweissen typische Leistungsdichte<br />
von 106 bis 107 W/cm 2 zu erreichen, muss der Strahl, je nach<br />
Leistung, auf einen Fleckdurchmesser zwischen 0,1 und 1,0<br />
mm fokussiert werden. Bei Strahlgeneratoren, die zur Materialbearbeitung<br />
verwendet werden, haben sich elektromagnetische<br />
Linsen als präzise fokussierende Elemente durchge-
setzt. Für den Betrieb dieser in einem Eisenjoch gefassten Kupferspulen<br />
sind einfache Stromversorgungen mit hoher Konstanz<br />
und feiner Auflösung erforderlich.<br />
Zur Beschreibung der Abbildungsverhältnisse und Abbildungsfehler<br />
kann auf die aus der Lichtoptik bekannte Terminologie<br />
zurückgegriffen werden. Zu beachten sind allerdings geringfügige<br />
Unterschiede. Anders als Lichtwellen rufen geladene Teilchen<br />
einen Raumladungseffekt hervor. Bei hoher Strahlstromdichte<br />
und entsprechend niedriger Beschleunigungsspannung<br />
ist daher eine Strahlaufweitung durch die sich gegenseitig abstossenden<br />
Elektronen zu beobachten. Ausserdem wird das<br />
Bild beim Durchgang durch die Magnetlinse abhängig von der<br />
Feldstärke gedreht (Bildfelddrehung). Da aber meistens mit<br />
einem kreisförmigen Strahlquerschnitt gearbeitet wird, fällt dieser<br />
Effekt nicht auf. Interessanter hingegen ist die einfache Variierbarkeit<br />
der Brennweite der Linse durch Ändern des Spulenstroms.<br />
Diese Eigenschaft gilt auch für andere magnetoptische<br />
Komponenten. Strahlastigmatismus schliesslich lässt<br />
sich durch einen Stigmator einfach korrigieren. Dieser besteht<br />
aus zwei Paaren einander gegenüberliegender, gleichnamiger<br />
Magnetpole, mit denen die Form des Strahlquerschnitts durch<br />
unterschiedliche Anregung der Elektromagnete variabel beeinflusst<br />
werden kann. (Abb. 4)<br />
Wandelt man den Aufbau des Stigmators so ab, dass sich<br />
immer gegenpolige Magnete gegenüber stehen, erhält man<br />
ein Ablenksystem. Solche Ablenker werden an verschiedenen<br />
Stellen des Elektronenstrahlerzeugers positioniert. Direkt unterhalb<br />
der Beschleunigerstrecke befindet sich ein x-y-Ablenker,<br />
der den Elektronenstrahl auf das Linsenfeld zentriert, um eine<br />
optimale Abbildung zu gewährleisten. Ein weiterer x-y¬Ablenker<br />
unterhalb der Fokussieroptik dient zur Positionierung des<br />
Strahlflecks auf dem Werkstück und ermöglicht viele interessante<br />
Anwendungen, von denen einige im Folgenden kurz dargestellt<br />
werden.<br />
Ist die zu schweissende Kontur in ihrer geometrischen Ausdehnung<br />
nicht zu gross, kann sie alleine durch Ablenkung des ElektronenstrahIs<br />
ohne jede Werkstückbewegung abgefahren werden.<br />
Wird mithilfe eines Koordinatentisches auch das Werkstück<br />
bewegt, kann die mechanische Bewegung über eine CNC<br />
(Computerized Numerical Control) mit der Ablenkung des<br />
Strahls kombiniert werden. Die Ablenker lassen sich mit beliebigen<br />
periodischen Funktionen wie z. B. Sinus, Dreieck, Rechteck<br />
und Kreis anregen, um den Strahl innerhalb der Schweissnaht<br />
längs oder quer zur Schweissrichtung oszillieren zu lassen.<br />
Eine weitere Anwendung schneller Ablenksysteme ermöglicht<br />
die Abbildung der Werkstückoberfläche und die exakte Positionierung<br />
des Werkstücks zum Strahl.<br />
zu pro-<strong>beam</strong> Geschichte / Meilensteine<br />
siehe Abb. 10 - 13<br />
Betriebliche Praxis des <strong>Elektronenstrahlschweissen</strong>s<br />
Detaillierte Informationen folgen in Teil 2<br />
Abb. 10: 1974 Firmengründung durch<br />
Dr. h.c. Dietrich, Frhr. von Dobeneck<br />
<strong>Elektronenstrahlschweissen</strong> f<br />
Abb. 12: 1993 Erste pro-<strong>beam</strong> Schleusenanlage S1<br />
Abb. 12: 2003 Großkammeranlage K6000-1<br />
Abb. 11: Kammeranlage mit 0,01 m³ ,<br />
bis 1 kg Stückgewicht<br />
07/ 2011 Schweisstechnik / Soudure 21