Y02_012-015_POL_Nigeria
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Westafrika <strong>POL</strong>ITIK<br />
Rechts: Blick<br />
auf eine illegale<br />
Ölraffinerie im<br />
Nigerdelta<br />
In diesen Anlagen<br />
wird Rohöl, das<br />
aus Pipelines<br />
abgezapft wird,<br />
mit einfachsten<br />
Mitteln raffiniert<br />
MEHR<br />
SICHERHEIT<br />
FÜR NIGERIA<br />
Von Krisen betroffene Länder lösen ihre Probleme selbst viel effektiver<br />
und effizienter, als es externe Hilfsaktionen könnten. Deshalb unterstützt<br />
Deutschland <strong>Nigeria</strong> bei seinen Anstrengungen, für Stabilität und<br />
Sicherheit im eigenen Land und in der Region zu sorgen.<br />
Fotos: Reuters/Akintunde Akinleye (2)<br />
Es stinkt nach Öl. Der<br />
Schlamm am Ufer ist<br />
schwarz und klebt an<br />
den Füßen. Ein Rinnsal<br />
zäher Brühe läuft in<br />
den Fluss. Es ist noch<br />
gar nicht lange her, da<br />
wurde am Ende dieses<br />
Flussarmes eine illegale<br />
Raffinerie betrieben.<br />
Bis eine Patrouille des<br />
Kommandos NNS Pathfinder aus Port<br />
Harcourt sie entdeckte und zerstörte.<br />
Ein kleiner Sieg in einem großen Kampf,<br />
den die nigerianische Marine entlang<br />
der Küste des Golfs von Guinea führt.<br />
Im vergangenen Jahr erlebte die Region,<br />
deren Öl seit Jahren zwei Drittel<br />
der nigerianischen Staatseinnahmen<br />
sichert, die schlimmsten Sabotage-<br />
Angriffe seit knapp einem Jahrzehnt.<br />
Eine zuvor unbekannte Gruppe namens<br />
„Niger Delta Avengers“ (Die Rächer<br />
des Nigerdeltas) ließ durch gut ausgebildete<br />
Taucher Ölleitungen in die Luft<br />
sprengen. Statt 2,2 Millionen Barrel am<br />
Tag exportierte <strong>Nigeria</strong> zeitweise nicht<br />
einmal mehr die Hälfte.<br />
EIN SCHWERER SCHLAG für die durch<br />
die sinkenden Ölpreise ohnehin schon<br />
schwer angeschlagene Wirtschaft des<br />
Landes. Die nationale Währung, der<br />
Naira, hat seit vorigem Sommer etwa<br />
40 Prozent seines Wertes verloren, die<br />
Inflation liegt bei 18,5 Prozent. Die Preise<br />
steigen, vor allem für Lebensmittel<br />
und Benzin. Im Nigerdelta hat die Zahl<br />
der Entführungen zugenommen. Oft<br />
sind unbeteiligte Anwohner der umliegenden<br />
Dörfer die Opfer. Zudem lauern<br />
Piraten Fischerbooten auf und stehlen<br />
deren Motoren.<br />
Derweil verschlingt der Kampf gegen<br />
Boko Haram im Nordosten des Landes<br />
Milliarden. Seit 2009 hat es in<br />
02 | 2017 Y – DAS MAGAZIN DER BUNDESWEHR<br />
11
Westafrika <strong>POL</strong>ITIK.<br />
Links: Kämpfer<br />
der Movement for<br />
the Emancipation<br />
of the Niger Delta<br />
(MEND) im Jahr<br />
2008<br />
<strong>Nigeria</strong>nische<br />
Flüchtlinge im<br />
Tschad<br />
3 Fragen an<br />
Thomas<br />
Brillisauer<br />
Innerhalb<br />
<strong>Nigeria</strong>s sind<br />
rund 2,2 Millionen<br />
Menschen auf der<br />
Flucht<br />
diesem Konflikt rund 30.000 Tote<br />
gegeben. Zeitweise hatte die Terrormiliz<br />
große Teile der nordöstlichen<br />
Bundesstaaten <strong>Nigeria</strong>s unter seiner<br />
Kontrolle. Das nigerianische Militär hat<br />
zwar im vergangenen Jahr viele der<br />
besetzten Gebiete zurückerobert, aber<br />
die Krise hält an.<br />
Innerhalb des Landes sind mittlerweile<br />
rund 2,2 Millionen Menschen auf der<br />
Flucht, die Hälfte davon Kinder. Die<br />
geflohenen Menschen leben nach Angaben<br />
der UNO-Flüchtlingshilfe derzeit<br />
in 84 Lagern und Siedlungen. Es fehlt<br />
vorrangig an Wasser, Nahrung, Unterkünften<br />
sowie anderen Hilfsgütern. Das<br />
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen<br />
UNICEF schätzt, dass knapp eine halbe<br />
Million Kinder unter fünf Jahren unter<br />
lebensbedrohlicher Mangelernährung<br />
leiden. Etwa 200.000 <strong>Nigeria</strong>ner sind<br />
in die Nachbarländer Niger, Kamerun<br />
und Tschad geflohen. Der Konflikt droht<br />
sich auf diese Länder auszuweiten. Die<br />
Sicherheitssituation in den Grenzgebieten<br />
ist sehr angespannt. Immer wieder<br />
kommt es zu Übergriffen.<br />
AUF EINER WUNSCHLISTE, die <strong>Nigeria</strong>s<br />
Präsident Muhammadu Buhari bei<br />
seinem Besuch des G7-Gipfels im Juni<br />
2<strong>015</strong> in Elmau im Gepäck hatte, stand<br />
internationale Unterstützung für den<br />
Sicherheitssektor an erster Stelle. Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel hat ihm damals<br />
zugesichert, im Kampf gegen Boko<br />
Zerrissenes Land<br />
Die Terrororganisation Boko Haram<br />
operiert vor allem im muslimischen<br />
Nordosten <strong>Nigeria</strong>s. Die Ölvorkommen<br />
konzentrieren sich im Nigerdelta.<br />
BURKINA<br />
FASO<br />
GHANA<br />
Accra<br />
200 km<br />
TOGO<br />
BENIN<br />
G o l f<br />
v o n<br />
Verbreitungsgebiet<br />
Boko Haram<br />
NIGERIA<br />
Lagos<br />
Ölfelder<br />
G u i n e a<br />
Ni g e r<br />
Abuja<br />
NIGER<br />
Kano<br />
Damaturo<br />
Nigerdelta<br />
KAMERUN<br />
Jaunde<br />
AFRIKA<br />
TSCHAD<br />
Ausschnitt<br />
ZENTRAL-<br />
AFRIKANISCHE<br />
REPUBLIK<br />
Fotos: picture alliance/dpa/epa/George Esiri, Getty Images/AFP/Sia Kambou, privat;<br />
Infografik: Y/C3 Visual Lap<br />
Haram zu helfen. Seit vergangenem Jahr<br />
werden konkrete Projekte im Rahmen<br />
der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung<br />
gemeinsam vom Auswärtigen<br />
Amt und dem Bundesministerium<br />
der Verteidigung umgesetzt.<br />
Ziel der Initiative ist es, Partnern deutscher<br />
Sicherheits- und Außenpolitik in<br />
Krisenregionen zu ermöglichen, Stabilität<br />
und Sicherheit in ihrer unmittelbaren<br />
Nachbarschaft selbst in die Hand zu<br />
nehmen. Sie basiert auf der Annahme,<br />
dass lokale Konflikte besser und vor<br />
allem nachhaltiger durch interne Akteure<br />
gelöst werden können als durch<br />
externe. Eine Lehre, die aus den militärischen<br />
Interventionen der Vergangenheit<br />
gezogen wurde: NATO und EU<br />
können nicht alle sicherheitspolitischen<br />
Probleme allein bewältigen. Der Westen<br />
braucht Partner und Verbündete, die<br />
Verantwortung übernehmen.<br />
Aktuell gehören die Länder Irak, Jordanien,<br />
Mali, <strong>Nigeria</strong> und Tunesien zu<br />
den Partnern der deutschen Ertüchtigungsinitiative,<br />
demnächst soll das<br />
Land Niger hinzukommen. Die jeweils<br />
bilateral vereinbarten Projekte orientieren<br />
sich am Bedarf der Partner. Sie sind<br />
Teil ihrer eigenen Strategien und liegen<br />
letztlich auch in ihrer Verantwortung.<br />
Die Vereinbarung mit <strong>Nigeria</strong> umfasst<br />
unter anderem die Ausstattung mit drei<br />
Bodenradargeräten zur stationären<br />
Grenzüberwachung sowie 180 Minensuchgeräte<br />
für den Einsatz im Nordosten<br />
des Landes.<br />
Begleitet werden die Projekte der Ertüchtigungsinitiative<br />
vom Militär attachéstab<br />
der deutschen Botschaft in Abuja.<br />
Oberst i. G. Thomas Brillisauer ist deutscher<br />
Militärattaché in Westafrika<br />
Wie bewährt sich die Ertüchtigungsinitiative<br />
in der Praxis?<br />
Sie ist eine wirkungsvolle Ergänzung zu bewährten<br />
Instrumenten der militärpolitischen<br />
Zusammenarbeit. In <strong>Nigeria</strong> gilt das natürlich<br />
vor allem für den Kampf gegen die Terrormiliz<br />
Boko Haram im Nordosten des Landes.<br />
Wie nachhaltig sind die Maßnahmen?<br />
Die Maßnahmen der Ertüchtigungsinitiative<br />
sollten mit den langfristig angelegten Ansätzen<br />
anderer Instrumente verknüpft werden.<br />
Beispielsweise mit dem Ausstattungshilfeprogramm<br />
der Bundesregierung, das durch die<br />
Beratergruppen der Bundeswehr umgesetzt<br />
wird.<br />
Welche Herausforderung gibt es in<br />
der Umsetzung?<br />
Bislang wurden die Projekte von den Militärattachéstäben<br />
umgesetzt. Das ging zu Lasten<br />
anderer Aufgaben. Wenn kein Einsatzkontingent<br />
vor Ort ist, werden die Projekte von den<br />
Militärattachéstäben in direkter Absprache<br />
mit dem BMVg umgesetzt.<br />
Dabei arbeitet dieser auch mit Partnern<br />
auf der politischen Ebene zusammen.<br />
So finden seit vorigem Jahr gemeinsame<br />
Konferenzen, Seminare und Round-<br />
Table-Gespräche mit der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
(KAS) statt. Hier geht es<br />
darum, mit inländischen sicherheitspolitischen<br />
Akteuren und den Nachbarländern<br />
die aktuellen Herausforderungen<br />
zu diskutieren, vor denen die Region<br />
steht. Terrorismus, bewaffnete Konflikte<br />
und fragile Staatlichkeit betreffen nicht<br />
nur <strong>Nigeria</strong>, sondern sind ein regionales<br />
Problem, das nur in enger Zusammenarbeit<br />
mit den angrenzenden Staaten<br />
gelöst werden kann.<br />
„Ziel der Kooperation ist es, Experten<br />
und Entscheidungsträger aus Politik,<br />
Militär und Zivilgesellschaft zusammenzubringen,<br />
um so langfristig<br />
12 Y – DAS MAGAZIN DER BUNDESWEHR 02 | 2017 02 | 2017 Y – DAS MAGAZIN DER BUNDESWEHR 13
<strong>POL</strong>ITIK Westafrika<br />
Netzwerke zu etablieren, die einen<br />
echten Dialog ermöglichen“, sagt Tinko<br />
Weibezahl, Leiter des KAS-Programmes<br />
„Sicherheitspolitischer Dialog<br />
in Subsahara-Afrika“. So wurde beispielsweise<br />
Anfang Dezember 2016 auf<br />
Einladung der KAS und des deutschen<br />
Militärattachés für Westafrika, Oberst<br />
i. G. Thomas Brillisauer, eine Konferenz<br />
in Abuja durchgeführt mit dem Titel<br />
„Sicherheit und regionale Integration in<br />
Westafrika“. Teilnehmer aus 13 Staaten<br />
diskutierten aktuelle sicherheitspolitische<br />
Themen und tauschten sich über<br />
ihre Arbeit aus.<br />
UNFÄLLE IN WAFFENDEPOTS gehören zur<br />
traurigen Realität in vielen afrikanischen<br />
Ländern. Das wohl schwerste Unglück<br />
ereignete sich im März 2<strong>012</strong> in Brazzaville,<br />
Kongo. Mehrere Explosionen in<br />
unzureichend gesicherten Munitionslagern<br />
machten einen ganzen Stadtteil<br />
dem Erdboden gleich. Fast 300 Menschen<br />
starben dabei, und mehr als 1.000<br />
wurden verletzt. Eine wichtige Komponente<br />
der Ertüchtigungsinitiative sind<br />
daher Schulungen zur sicheren Aufbewahrung<br />
von Schusswaffen und Munition<br />
– gemeinsam durchgeführt vom<br />
Verifikationszentrum der Bundeswehr<br />
und dem Internationalen Kon ver sionszentrum<br />
in Bonn (Bonn International<br />
Center for Conversion – BICC). Dabei<br />
werden unter anderem ostafrikanische<br />
Trainer eingesetzt, die im Rahmen<br />
eines früheren Projektes am Inter na tional<br />
Peace Support Training Centre in<br />
Nairobi in Kenia ausgebildet wurden.<br />
„Dass wir in Ostafrika ausgebildete<br />
Trainer jetzt in Westafrika einsetzen,<br />
ist einmalig“, sagt Wolf-Christian Paes,<br />
Leiter Beratungsvorhaben am BICC. Es<br />
entspricht genau den Wünschen der<br />
Afrikanischen Union nach einem Aufbau<br />
von lokalen Kapazitäten für Ausbildung<br />
und Schulung.<br />
Das Land braucht<br />
moderne<br />
Ausrüstung und<br />
geschultes<br />
Personal<br />
Die nigerianische Marine hofft auf eine<br />
konkrete Vereinbarung in diesem Jahr.<br />
„Mehr Schiffe bedeuten mehr Sicherheit<br />
in den Bächen und Flüssen des Deltas“,<br />
sagt Konteradmiral J. O. Oluwole, Kommandeur<br />
des Eastern Naval Command<br />
in Calabar, beim Truppenbesuch durch<br />
Oberst i. G. Brillisauer. Die Ausstattung<br />
der nigerianischen Marine sei veraltet<br />
und bei Weitem nicht ausreichend,<br />
um den Herausforderungen in dem<br />
großen und teilweise schwer zugänglichen<br />
Flussdelta im Süden <strong>Nigeria</strong>s<br />
Ausstattungshilfe:<br />
Bei ihrem<br />
Besuch übergab<br />
Verteidigungsministerin<br />
Ursula<br />
von der Leyen<br />
(Foto unten<br />
re.) ein mobiles<br />
Feldlazarett<br />
angemessen begegnen zu können. „Wir<br />
sind daher sehr froh über das deutsche<br />
Engagement.“ Den Bedarf könne er<br />
nachvollziehen, sagt der deutsche Militärattaché.<br />
Sein Stab erwäge, für die<br />
nächste Phase der Ertüchtigungsinitiative<br />
vorzuschlagen, der nigerianischen<br />
Marine Flachboote zum Einsatz gegen<br />
die Ölpiraterie im Nigerdelta zur Verfügung<br />
zu stellen. Die Boote könnten<br />
in einer lokalen Werft in Port Harcourt<br />
gebaut werden, die jetzt schon Lieferant<br />
der nigerianischen Marine ist.<br />
Fotos: Bundeswehr/Jens Gliemann, Getty Images/AFP/Patrick Fort, Reuters/Akintunde Akinleye, picture alliance/dpa/Kay Nietfeld, privat<br />
Katastrophale<br />
Explosionen in<br />
Munitionslagern wie<br />
2<strong>012</strong> in Brazzaville<br />
(Kongo) sind auch in<br />
<strong>Nigeria</strong> eine Gefahr<br />
Das größte deutsch-nigerianische Projekt<br />
im vergangenen Jahr hat Bundesverteidigungsministerin<br />
Ursula von der Leyen<br />
am vierten Advent persönlich ihrem ni geria<br />
ni schen Amtskollegen Mansur Dan-Ali<br />
übergeben. Ein mobiles Feldlazarett stand<br />
bereits auf der Wunschliste, die Präsident<br />
Buhari beim G7-Gipfel in Elmau vorgelegt<br />
hatte. Umso größer die Freude, dass das<br />
Lazarett nun einsetzbar ist.<br />
Es wurde gemeinsam mit dem nigerianischen<br />
Partner gemäß den Richtlinien der<br />
Vereinten Nationen geplant. Das Lazarett<br />
basiert auf einer mobilen Zeltplattform,<br />
bestehend aus 13 Zelten mit elf medizinischen<br />
Fachbereichen. Das System hat sich<br />
bei Bundeswehreinsätzen bestens bewährt,<br />
ist wetterbeständig und besticht durch<br />
seine einfache, stabile und verständliche<br />
Aufbauweise. Die deutsche Beratergruppe<br />
in <strong>Nigeria</strong> hat Ende 2<strong>015</strong> im <strong>Nigeria</strong>n Army<br />
Peacekeeping Centre in Jaji sowohl Soldaten<br />
für den Aufbau und Betrieb ausgebildet<br />
als auch Ärzte und Sanitäter als Trainer<br />
weitergebildet. Mitte Januar 2016 wurde es<br />
nach Maiduguri im Nordosten des Landes<br />
verlegt, um dort die nigerianischen Truppen<br />
in ihrem Kampf gegen Boko Haram zu<br />
unterstützen.<br />
Ute Lange glaubt nicht, dass der<br />
Konflikt um das Öl im Nigerdelta<br />
allein mit militärischen Mitteln zu<br />
lösen ist.<br />
A N Z E I G E<br />
Was tut Deutschland?<br />
PRINZIP<br />
Die Ertüchtigungsinitiative<br />
ist ein Instrument vorbeugender<br />
Sicherheitspolitik,<br />
das die Bundesregierung<br />
seit 2016 verfolgt. Ihr liegt<br />
die Idee zugrunde, regionale<br />
Akteure in Krisenregionen<br />
in die Lage zu versetzen,<br />
selbst für Sicherheit<br />
und Stabilität in ihrer<br />
Nachbarschaft zu sorgen<br />
– von der Krisenprävention<br />
über die Krisenbewältigung<br />
und -nachsorge bis zur<br />
Friedenskonsolidierung.<br />
FINANZEN<br />
2016 standen 100 Millionen<br />
Euro für Projekte zur Verfügung,<br />
die das Auswärtige<br />
Amt und das Bundesministerium<br />
der Verteidigung<br />
einvernehmlich bewirtschaften.<br />
Für 2017 sind 130<br />
Millionen Euro vorgesehen.<br />
Das Geld aus dem sogenannten<br />
Ertüchtigungstitel<br />
kann inhaltlich, geografisch<br />
und zeitlich frei eingesetzt<br />
werden.<br />
PARTNER<br />
Aktuell gehören die Länder<br />
Irak, Jordanien, Mali, <strong>Nigeria</strong><br />
und Tunesien zu den<br />
Partnern der deutschen<br />
Ertüchtigungsinitiative,<br />
in diesem Jahr soll Niger<br />
hinzukommen. Im Sinne<br />
des vernetzten Ansatzes<br />
werden unterschiedliche<br />
Projekte unterstützt, beispielsweise<br />
Reformen des<br />
Sicherheitssektors, Hilfe<br />
bei der Grenzsicherung<br />
sowie Maßnahmen zur<br />
Abrüstung und Rüstungskontrolle.<br />
Neben Schulung<br />
und Ausbildung schließt<br />
das deutsche Konzept<br />
auch die Bereitstellung von<br />
Ausrüstung mit ein.<br />
GRUNDLAGE<br />
Die Bundesregierung<br />
verfolgt die Ertüchtigungsinitiative<br />
in erster Linie<br />
national und auf europäischer<br />
Ebene, aber auch im<br />
Rahmen der NATO, der G7<br />
sowie der Westafrikanischen<br />
Wirtschaftsgemeinschaft<br />
ECOWAS.<br />
<strong>Nigeria</strong>s Staatspräsident<br />
Muhammadu Buhari<br />
14 Y – DAS MAGAZIN DER BUNDESWEHR 02 | 2017<br />
02 | 2017 Y – DAS MAGAZIN DER BUNDESWEHR