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Gratisbuch "Einfach Malen Lernen" - Eboog.de: Home

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<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen<br />

Je<strong>de</strong>r kann <strong>Malen</strong> ..................................................................................................... 3<br />

1. Aquarell-Technik .................................................................................................. 6<br />

2. Comic-Technik.................................................................................................... 19<br />

Konzeption von Comic-Bil<strong>de</strong>rn........................................................................................20<br />

Übertragen <strong>de</strong>s Entwurfs auf die Leinwand ....................................................................25<br />

Ausmalen <strong>de</strong>r Farbflächen..............................................................................................28<br />

Gestalten <strong>de</strong>r Farbflächen: Streifen, Muster, Punkte, Schriften.......................................30<br />

<strong>Malen</strong> <strong>de</strong>r schwarzen Linien ...........................................................................................38<br />

3. Aborigini-Technik ............................................................................................... 41<br />

4. Linien-Technik .................................................................................................... 49<br />

Erstellen von Farbskizzen...............................................................................................49<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Hintergrun<strong>de</strong>s ........................................................................................52<br />

Aufbringen <strong>de</strong>r Linien......................................................................................................53<br />

Aufmalen <strong>de</strong>r Tiere und Menschen .................................................................................56<br />

Erstellen von dünnen Linien............................................................................................59<br />

An<strong>de</strong>re Bil<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Linientechnik ................................................................................61<br />

5. Chaos-Technik.................................................................................................... 65<br />

6. Collagen-Technik................................................................................................ 77<br />

7. Fotografie von Acrylbil<strong>de</strong>rn............................................................................... 89<br />

8. <strong>Malen</strong> nach Fotos ............................................................................................... 96<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 2 von 109


Je<strong>de</strong>r kann <strong>Malen</strong><br />

Eigentlich hast Du immer schon davon geträumt, <strong>Malen</strong> zu können. Mit "<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> ler-<br />

nen" kannst Du Deinen Traum nun endlich in faszinieren<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r umsetzen und <strong>de</strong>r Kreativi-<br />

tät, die in Dir steckt, freien Lauf lassen.<br />

Aquarell-Technik<br />

Comic-Technik<br />

Aborigini-Technik<br />

Linien-Technik<br />

Chaos-Technik<br />

Für mich heißt „<strong>Malen</strong> können“, dass Du mit Hilfe von Farben Bil-<br />

<strong>de</strong>r gestalten kannst, die Dir persönlich gefallen. Und vielleicht<br />

auch an<strong>de</strong>ren. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass Du<br />

beim <strong>Malen</strong> Spaß hast und die Bil<strong>de</strong>r Dir gefallen.<br />

In diesem E-Book „<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen“ und in 45 professionellen<br />

Online-Vi<strong>de</strong>os zeige ich Dir ganz ausführlich und Schritt für Schritt<br />

acht verschie<strong>de</strong>ne Maltechniken für Acrylfarben, die speziell für<br />

Einsteiger geeignet sind. Für einige davon brauchst Du noch nicht<br />

mal einen Pinsel. Denn man kann wun<strong>de</strong>rschöne Bil<strong>de</strong>r kreieren,<br />

ohne jemals einen Pinsel in die Hand zu nehmen.<br />

Mir persönlich geht es darum, Bil<strong>de</strong>r zu schaffen, die ich mir gerne<br />

anschaue. Ich habe meine Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n ganzen Tag um mich und ich<br />

persönlich möchte fröhliche Bil<strong>de</strong>r mit fröhlichen Farben und Moti-<br />

ven sehen. Aber das sehen an<strong>de</strong>re möglicherweise an<strong>de</strong>rs. In Mu-<br />

seen und Galerien fin<strong>de</strong>n sich beispielsweise hauptsächlich dunkle<br />

Bil<strong>de</strong>r mit traurigen o<strong>de</strong>r düsteren Motiven.<br />

Aber ob Du fröhliche o<strong>de</strong>r traurige Bil<strong>de</strong>r malen willst, bleibt Dir<br />

selbst überlassen. Ich gebe Dir die Techniken an die Hand, mit<br />

<strong>de</strong>ren Hilfe Du die Bil<strong>de</strong>r gestalten kannst, die Dir persönlich am<br />

besten gefallen. Ich verwen<strong>de</strong> dafür in diesem Buch ausschließlich<br />

meine eigenen Bil<strong>de</strong>r als Beispiele. Und ich wer<strong>de</strong> Dir für je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Bild genau erklären und auch auf über 200 Fotos und in<br />

45 Vi<strong>de</strong>os zeigen, wie Du diese Bil<strong>de</strong>r ebenfalls malen kannst.<br />

Dazu zeige ich Dir die verschie<strong>de</strong>nen Maltechniken, die ich ver-<br />

wen<strong>de</strong>t habe. Und bei je<strong>de</strong>r Maltechnik ist auch gleich erklärt, für<br />

welche Motive sie sich am besten eignen. Alle vorgestellten Tech-<br />

niken habe ich danach ausgesucht, dass sie auch für Einsteiger<br />

leicht und mit schönen Ergebnissen durchzuführen sind.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 3 von 109


Collagen-Technik<br />

Fotografien<br />

<strong>Malen</strong> nach Fotos<br />

Du lernst die Aquarell-Technik, die Comic-Technik und die Aborigi-<br />

ni-Technik. Für abstraktere Bil<strong>de</strong>r zeige ich Dir die Linien-Technik<br />

und die Chaos-Technik. Außer<strong>de</strong>m erfährst Du alles über Collagen<br />

und <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Fotografie in <strong>de</strong>r Malerei.<br />

Dabei musst Du dieses E-Book nicht von <strong>de</strong>r ersten bis zur letzten<br />

Seite durchlesen. Die verschie<strong>de</strong>nen Maltechniken kannst Du Dir<br />

natürlich auch einzeln anschauen. Scrolle einfach alle Bil<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>m gesamten Dokument durch und schau, welche Art von Bil<strong>de</strong>rn<br />

Dich am meisten anspricht. Und dann liest Du Dir nur dieses Kapi-<br />

tel durch, schaust Dir die Vi<strong>de</strong>os an und fängst sofort mit Deinem<br />

ersten eigenen Bild an.<br />

Vielleicht gefällt Dir diese Technik so gut, dass Du bei dieser einen<br />

Technik bleibst. Das ist nicht ungewöhnlich, <strong>de</strong>nn sehr viele Maler<br />

konzentrieren sich über Jahre o<strong>de</strong>r sogar ein ganzes Leben auf<br />

eine einzige Technik. O<strong>de</strong>r Du machst es wie ich und probierst<br />

unterschiedliche Techniken aus. Je mehr Maltechniken Du nach-<br />

einan<strong>de</strong>r ausprobierst, umso sicherer wirst Du mit <strong>de</strong>r Zeit im Um-<br />

gang mit <strong>de</strong>n Farben und Pinseln. Mit etwas Erfahrung wirst Du<br />

dann mit <strong>de</strong>r Zeit verschie<strong>de</strong>ne Techniken kombinieren o<strong>de</strong>r ganz<br />

neue eigene Techniken entwickeln.<br />

Um eine bestimmte Maltechnik zu lernen, ist es aus meiner Erfahrung hilfreich, zunächst<br />

einmal ein Bild, das in dieser Technik gemalt ist, nachzumalen. Dabei lernst Du viel mehr<br />

über die Maltechnik, als wenn Du Dir das Bild nur anschaust. Wie Du das Bild nachmalen<br />

kannst, erkläre ich Dir natürlich ausführlich. Sobald Du mit <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Technik ein<br />

bisschen vertraut gewor<strong>de</strong>n bist, kannst Du anfangen, Deine eigenen Motive auf Basis die-<br />

ser Technik zu gestalten.<br />

Ich wünsche Dir dabei viel Spaß.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 4 von 109


Passend zu diesem Buch<br />

gibt es 45 professionelle<br />

Malvi<strong>de</strong>os<br />

Wenn Du Dir die Maltechniken in diesem Buch auch<br />

in einem Vi<strong>de</strong>o anschauen möchtest, dann kannst<br />

Du hier Deinen persönlichen Zugang zu 45 professi-<br />

onellen Malvi<strong>de</strong>os freischalten lassen:<br />

http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 5 von 109


1. Aquarell-Technik<br />

Aquarell-Technik<br />

Platzbedarf: hoch<br />

Verschmutzung: hoch, Untergrund mit wasserdichter Folie ab<strong>de</strong>cken<br />

Farbanteil: extrem gering (etwa ein Teelöffel für ein Bild von 60x160 cm)<br />

Maldauer: 2-3 Stun<strong>de</strong>n ohne Pause<br />

Trockenzeit: 1-2 Stun<strong>de</strong>n nach <strong>Malen</strong><strong>de</strong> vollständig getrocknet<br />

Material: Malerfolie, Sprühflasche mit Wasser, Schwamm<br />

Zunächst fangen wir ganz einfach an mit <strong>de</strong>r Aquarell-Technik. Sie eignet sich hervorragend<br />

für Stimmungsbil<strong>de</strong>r. Außer<strong>de</strong>m kann man mit dieser Technik gut <strong>de</strong>n Hintergrund für an<strong>de</strong>re<br />

Bil<strong>de</strong>r gestalten.<br />

Der Trick bei dieser Technik ist, dass die Leinwand komplett nass gemacht wird. Die Farbe<br />

schwimmt dann mehr o<strong>de</strong>r weniger auf <strong>de</strong>m Wasser, bis sie an <strong>de</strong>r Leinwand festtrocknet.<br />

Während <strong>de</strong>r gesamten Trockenzeit von mehreren Stun<strong>de</strong>n kann man immer wie<strong>de</strong>r in die<br />

Farbgestaltung eingreifen. Ein Beispiel für diese Technik, nämlich das Bild „Meeressehn-<br />

sucht“, siehst Du auf <strong>de</strong>r nächsten Seite. So ein Bild ist auch für einen Einsteiger sehr ein-<br />

fach zu gestalten und hat gera<strong>de</strong> im Format 60 x 160 cm eine beeindrucken<strong>de</strong> Wirkung in<br />

je<strong>de</strong>m Raum. Ich zeige Dir Schritt für Schritt, wie Du so ein Bild erstellen kannst.<br />

Um ein Bild wie „Meeressehnsucht“ zu gestalten, gehe ich folgen<strong>de</strong>rmaßen vor. Zunächst<br />

lege ich <strong>de</strong>n gesamten Tisch mit einer dünnen Plastikfolie (Malerfolie, gibt es in je<strong>de</strong>m Bau-<br />

markt für 1-2 Euro) aus. Da bei dieser Technik sehr viel Wasser verwen<strong>de</strong>t wird, sollte <strong>de</strong>r<br />

Tisch wirklich komplett abge<strong>de</strong>ckt sein und die Folie sollte keine auch noch so kleine Be-<br />

schädigung haben. Sonst läuft nämlich die Farbe zusammen mit <strong>de</strong>m Wasser durch das<br />

kleine Loch und saugt sich in Deinen Tisch.<br />

Dann legst Du Deine Leinwand waagerecht auf <strong>de</strong>n Tisch. Meine Leinwand für diese Bild hat<br />

ein Format von 60x160 cm. Das ist für diese Technik eine gute Größe. Auch auf einer klei-<br />

neren Leinwand (beispielsweise 40x60 cm) lässt sich diese Technik noch anwen<strong>de</strong>n. Recht<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 6 von 109


viel kleiner sollte es dann aber nicht wer<strong>de</strong>n, sonst hast Du gera<strong>de</strong> als Einsteiger nicht genug<br />

Platz für Deine Farbexperimente.<br />

Die Leinwand muss in diesem Fall unbedingt absolut straff über <strong>de</strong>n Keilrahmen gespannt<br />

sein, was bei einer guten Qualität Keilrahmen normalerweise auch <strong>de</strong>r Fall ist. Wenn die<br />

Leinwand nicht straff genug gespannt ist, läuft das Wasser mit Deiner Farbe in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r<br />

Leinwand zu einer großen Pfütze zusammen und Du hast kaum Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Falls Du eine Leinwand erwischt hast, die nicht absolut straff gespannt ist, hebe sie lieber für<br />

eine an<strong>de</strong>re Maltechnik auf. Bei <strong>de</strong>r Comic-Technik, die ich Dir später zeige, kommt es bei-<br />

spielsweise nicht so genau drauf an, ob die Leinwand wirklich straff gespannt ist.<br />

Meeressehnsucht (60 x 160 cm)<br />

Außer<strong>de</strong>m sollte Dein Tisch bei dieser Technik wirklich<br />

absolut waagerecht sein. Da wir sehr viel Wasser ver-<br />

wen<strong>de</strong>n, läuft Dir sonst das Wasser ständig in eine<br />

Richtung weg, was ein Gestalten <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s sehr<br />

schwierig macht. Wenn Dein Tisch nicht ganz gera<strong>de</strong> ist<br />

und die Farbe auf <strong>de</strong>m Bild anfängt, in eine bestimmte<br />

Richtung zu laufen, dann legst Du am besten an <strong>de</strong>n<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Stellen etwas Pappe o<strong>de</strong>r einen Zahn-<br />

stocher unter, so dass die Leinwand gera<strong>de</strong> liegt.<br />

Dann wählst Du die Farben für Dein Bild aus. Dieses<br />

Bild ist beispielsweise mit nur vier Farben gemalt: ein<br />

dunkles Grün unten (Phthalogrün), ein dunkles Blau<br />

oben (Phthaloblau), ein Türkis (Primär Cyan) für die<br />

Mitte und ein sehr dunkles Blau (Indigo) zu Setzung <strong>de</strong>r Akzente oben.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 7 von 109


Zunächst brauchst Du vier kleine Schüsselchen o<strong>de</strong>r Becher, um die Farben anzumischen.<br />

In je<strong>de</strong>s dieser Schüsselchen gibst Du eine Tropfen Farbe (ca. Kirschkerngröße). Dann füllst<br />

Du die Schüssel mit 5-10 Esslöffel Wasser auf und verrührst die Farbe.<br />

Du erhältst vier Schüsseln mit eingefärbtem Wasser. Und mit diesem gefärbten Wasser fan-<br />

gen wir nun an, das Bild zu gestalten. Das Wichtigste am Anfang ist zunächst, <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r<br />

Leinwand zu bemalen, weil man das bei dieser Technik nachträglich kaum mehr machen<br />

kann. Und Keilrahmen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Rand nicht mit bemalt ist, sehen nicht gut aus. Dafür<br />

nehme ich einen <strong>de</strong>r helleren Blautöne und male die Kante <strong>de</strong>r Leinwand auf allen vier Sei-<br />

ten blau an. Die Farbe sollte man dann ein paar Minuten trocknen lassen, damit sie nicht<br />

gleich wie<strong>de</strong>r weggespült wird.<br />

Denn im nächsten Schritt schüttest<br />

Du etwa 200 ml klares Wasser auf<br />

die Leinwand und verteilst es mit<br />

einem sauberen Schwamm auf <strong>de</strong>r<br />

ganzen Leinwand. Das Wasser<br />

muss gut in die Leinwand einzie-<br />

hen, so dass sie nach fünf Minuten<br />

wirklich gut durchnässt ist. Pass vor<br />

allem auf, dass die Leinwand auch<br />

an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn und Ecken gut<br />

nass wird.<br />

Dann beginnt <strong>de</strong>r kreative Teil. Ich nehme hier einen Pinsel und trage zuerst die helleren<br />

Blautöne in <strong>de</strong>r Mitte auf. Dazu verteile ich mit einem Pinsel die verdünnten Farben auf <strong>de</strong>r<br />

Leinwand. Dadurch, dass die Leinwand so nass ist, verteilen sich die Farben ganz alleine auf<br />

<strong>de</strong>r Leinwand. Als nächstes kommen die dunkleren Töne unten und oben. Du kannst einfach<br />

die Farben mit <strong>de</strong>m Pinsel auf die Leinwand streichen und warten, wie sich die Farben ver-<br />

teilen. Mit <strong>de</strong>n dunkleren Farbtönen kannst Du auch noch mal ein bisschen über die Kante<br />

<strong>de</strong>r Leinwand malen, so dass das Bild wirklich um die Ecke geht.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 8 von 109


Falls Du mal zu viel Farbe o<strong>de</strong>r Wasser<br />

erwischt hast, nimmst Du einfach einen<br />

Schwamm o<strong>de</strong>r ein Papiertaschentuch<br />

und wischt sie wie<strong>de</strong>r weg. Wenn zu we-<br />

nig Wasser auf <strong>de</strong>r Leinwand ist, kannst<br />

Du diesen Bereich mit einer Sprühflasche<br />

mit Wasser wie<strong>de</strong>r nass sprühen.<br />

A Thousand Secrets (50 x 80 cm)<br />

Eigentlich ist ein Bild mit <strong>de</strong>r Aquarell-Technik nach fünf Minuten fertig. Aber es ist noch nicht<br />

trocken. Und bis das ganze Wasser getrocknet ist, solltest Du in <strong>de</strong>r Nähe von Deinem Bild<br />

bleiben, um immer wie<strong>de</strong>r eingreifen zu können. Das fin<strong>de</strong> ich persönlich <strong>de</strong>n schwierigsten<br />

Teil bei <strong>de</strong>r Aquarell-Technik. Einerseits darf man nicht die ganze Zeit vor <strong>de</strong>m Bild stehen<br />

und daran weiterarbeiten, <strong>de</strong>nn dann kann sich nichts entfalten. An<strong>de</strong>rerseits darf man auch<br />

nicht zu lange weggehen, <strong>de</strong>nn sonst passieren Dinge, die man nicht wollte und die man<br />

aber auch nicht mehr rückgängig machen kann, weil die Farbe schon angetrocknet ist.<br />

Am besten sucht man sich irgen<strong>de</strong>ine an<strong>de</strong>re Beschäftigung und schaut etwa alle 10 Minu-<br />

ten nach <strong>de</strong>m Bild. Wenn irgendwas nicht so ist, wie ich es mir vorstelle, dann tupfe ich<br />

Wasser mit einem Papiertaschentuch weg, sprühe mehr Wasser darauf o<strong>de</strong>r lege das Bild<br />

schräg, in<strong>de</strong>m ich an einer Seite Pappe unterlege. So kann ich bestimmen, in welche Rich-<br />

tung das Wasser läuft.<br />

Die Aquarelltechnik eignet sich auch hervorragend, um <strong>de</strong>n Hintergrund für gegenständliche<br />

Motive zu gestalten. In <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du die Gestaltung eines grün-blauen<br />

Hintergrun<strong>de</strong>s für das Bild „Kingfisher“, das wir im Kapitel 9 (<strong>Malen</strong> nach Fotos) fertig malen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 9 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Hintergrundgestaltung<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aquarell-Technik.html<br />

Kingfisher (40 x 40 cm)<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Für <strong>de</strong>n Hintergrund habe ich zunächst die bei<strong>de</strong>n Grüntöne aufgetragen und leicht antrock-<br />

nen lassen. Sie dürfen aber nicht ganz trocken sein, damit sich die Farben noch vermischen.<br />

Dann habe ich die Leinwand noch einmal leicht eingesprüht und an <strong>de</strong>r unteren Kante die<br />

dunkelblaue Farbe (Indigo) aufgetragen. Durch Schrägstellen <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s läuft die Farbe dann<br />

langsam über das ganze Bild. Am oberen Rand, an <strong>de</strong>m sich ein Teil <strong>de</strong>r grünen Farbe ge-<br />

sammelt hatte, habe ich sie mit einem Papiertaschentuch weggetupft.<br />

Wenn wir später in <strong>de</strong>m Kapitel „<strong>Malen</strong> nach Foto“ in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund einen kleinen bunten<br />

Vogel malen, bekommt das Bild eine sehr starke Tiefenwirkung. Es gleicht einer hochwertige<br />

Fotografie mit einer Spiegelreflexkamera, bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rgrund gestochen scharf ist und<br />

<strong>de</strong>r Hintergrund komplett verschwimmt.<br />

In <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie ich das Bild „Qualle“ gestaltet habe.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Arbeiten mit Trocken und Nass<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aquarell-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 10 von 109


Hier habe ich zunächst <strong>de</strong>n Hintergrund gemalt und komplett trocknen lassen. Wenn man die<br />

Leinwand dann wie<strong>de</strong>r nass macht, kann man eine neue Aquarellschicht auftragen, ohne<br />

dass sich die bereits getrocknete Farbschicht wie<strong>de</strong>r anlöst. Nach<strong>de</strong>m bei diesem Bild <strong>de</strong>r<br />

Hintergrund komplett getrocknet war, habe ich die Leinwand noch einmal nass gemacht und<br />

die Qualle gemalt. Der Kopf <strong>de</strong>r Qualle sollte dabei im Vergleich zum Hintergrund scharfkan-<br />

tig sein. Deshalb habe ich <strong>de</strong>n Bereich um <strong>de</strong>n Kopf mit einem Papiertaschentuch getrock-<br />

net. Die Tentakeln hingegen sollten mit <strong>de</strong>m Hintergrund verschwimmen.<br />

Durch das Trocknen <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s vor<br />

<strong>de</strong>m nächsten Farbauftrag kann man<br />

mit <strong>de</strong>r Aquarelltechnik praktisch<br />

beliebig viele Schichten übereinan-<br />

<strong>de</strong>r auftragen, die sich mit <strong>de</strong>n be-<br />

reits gemalten Schichten nicht mehr<br />

vermischen. Dadurch lassen sich<br />

sehr spannen<strong>de</strong> Effekte erzielen. Bei<br />

<strong>de</strong>r Aquarell-Malerei auf Papier hat<br />

man nämlich immer das Problem,<br />

dass sich das Papier wellt, sobald es einmal nass gewor<strong>de</strong>n ist. Der Auftrag <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

Schichten wird dadurch immer schwieriger, weil die Farbe auf <strong>de</strong>m gewellten Papier Pfützen<br />

bil<strong>de</strong>t. Da wir hier jedoch mit eine straff gespannten Leinwand arbeiten, die durch das nass<br />

machen normalerweise sogar noch straffer wird, können wir beliebig viele Farbschichten<br />

nacheinan<strong>de</strong>r auftragen.<br />

Ein bisschen aufpassen muss man allerdings, dass das Bild gleichmäßig trocknet. Wenn<br />

einige Stellen schon trocken sind und sich an an<strong>de</strong>ren Stellen Pfützen bil<strong>de</strong>n, dann hinter-<br />

lassen die Pfützen beim Trocknen einen scharfen Rand. Man kann diese Rän<strong>de</strong>r bewusst<br />

als Stilmittel einsetzen (dazu unten mehr), aber wenn man es nicht will, sollte man immer mit<br />

<strong>de</strong>r Wassersprühflasche bereit stehen und die Bereiche entsprechend feucht halten.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 11 von 109


Blue Galaxies (zweiteilig, je 40 x 60 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn „A Thousand Secrets“ und „Blue Galaxies“ siehst Du schon, wie man mit<br />

dieser Technik einfach ein bisschen experimentieren kann. Bei „A Thousand Secrets“ habe<br />

ich etwas höher konzentrierte Farbe direkt auf das nasse Bild getropft. Bei „Blue Galaxies“<br />

habe ich die Striche auf <strong>de</strong>m nassen Hintergrund mit einem dünnen Pinsel mit unverdünnter<br />

Farbe gezogen.<br />

Bei <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Bild siehst Du, wie man ein ganz wil<strong>de</strong>s Bild mit <strong>de</strong>r Aquarell-Technik<br />

gestalten kann. Hier wur<strong>de</strong>n die Farben Indigo, Rot und Gold in einer recht wil<strong>de</strong>n Kombina-<br />

tion zusammengestellt:<br />

Vi<strong>de</strong>o: Einsatz unterschiedlicher Farben<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aquarell-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Eigentlich eignet sich die Aquarell-Technik aber besser für größere Bildformate, weil sich die<br />

Farben dann besser auf <strong>de</strong>m Bild entfalten können. Aber natürlich kannst Du erstmal mit<br />

einer kleinen preisgünstigen Leinwand üben, bevor Du dann Dein erstes großes Aquarellbild<br />

gestaltest. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie man die Aquarell-Technik auf einem größeren<br />

Bild anwen<strong>de</strong>n kann. Das Bild „On Fire“ ist so entstan<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 12 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Arbeiten mit sehr viel Wasser<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aquarell-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

On Fire (60 x160 cm)<br />

Etwas schwieriger wird es, wenn man in einem Bild zwei grundsätzlich unterschiedliche<br />

Farbbereiche hat, die nicht ineinan<strong>de</strong>r übergehen sollen. Bei „Meadow on Fire“ auf <strong>de</strong>r<br />

nächsten Seite ist das beispielsweise die grüne Landschaft und <strong>de</strong>r gelb-rote Himmel. Hier<br />

habe ich mit einem Flüssigkleber (Uhu o<strong>de</strong>r Fixogum) zunächst an die Stelle, wo <strong>de</strong>r Über-<br />

gang von Landschaft zu Himmel sein soll, einen dünnen Streifen Kleber auf die Leinwand<br />

gelegt. Der Kleber lässt kein Wasser durch, so dass ich zunächst nur <strong>de</strong>n unteren Teil <strong>de</strong>s<br />

Bil<strong>de</strong>s nass machen konnte.<br />

Ich habe also zuerst <strong>de</strong>n grünen Teil gemalt und dann mit blauen Spritzern gestaltet. Dabei<br />

sollte man jedoch <strong>de</strong>n oberen Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r später <strong>de</strong>r Himmel wer<strong>de</strong>n soll, komplett<br />

mit Papier o<strong>de</strong>r Folie ab<strong>de</strong>cken. Denn wenn man unten mit <strong>de</strong>r Farbe spritzt und davon et-<br />

was auf <strong>de</strong>n trockenen oberen Teil spritzt, dann sind blaue Flecken im gelben Sonnenunter-<br />

gang, was eher nicht i<strong>de</strong>al ist.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 13 von 109


Meadow on Fire (80 x 100 cm)<br />

Danach habe ich <strong>de</strong>n grünen Teil trocknen las-<br />

sen und danach erst <strong>de</strong>n Himmel gemalt. Lei<strong>de</strong>r<br />

habe ich vergessen, im linken Bereich einen Teil<br />

für <strong>de</strong>n Sonnenuntergang weiß zu lassen, so<br />

dass ich hier nachträglich weiße Farbe aufma-<br />

len musste.<br />

Das ist eigentlich bei <strong>de</strong>r Aquarelltechnik nicht<br />

so gedacht. Vielmehr sollten die Flächen von<br />

vorne herein durchscheinend weiß bleiben. Bei<br />

<strong>de</strong>m Bild auf <strong>de</strong>r nächsten Seite („Dreaming<br />

Buoy“ siehst Du dann, wie es aussieht, wenn<br />

man die Flächen um <strong>de</strong>n Sonnenuntergang<br />

herum gleich von vorne herein weiß lässt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 14 von 109


Dreaming Buoy (80 x 100 cm)<br />

„Dreaming Buoy“ ist ebenfalls mit <strong>de</strong>r Aquarelltechnik erstellt. Um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Farben (Wasser und Himmel) ineinan<strong>de</strong>r laufen, habe ich das Bild in ver-<br />

schie<strong>de</strong>nen Phasen gemalt und dazwischen immer wie<strong>de</strong>r trocknen lassen. Zuerst habe ich<br />

<strong>de</strong>n unteren Teil (das Wasser) gestaltet.<br />

Am Horizont habe ich wie<strong>de</strong>r einen Strich mit einem Flüssigkleber gesetzt und <strong>de</strong>n oberen<br />

Teil abge<strong>de</strong>ckt, um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass die blaue Farbe nach oben läuft o<strong>de</strong>r spritzt. Zum<br />

<strong>Malen</strong> <strong>de</strong>s blauen Teils habe ich dann auch nur <strong>de</strong>n unteren Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s nass gemacht.<br />

Dann habe ich die blaue Farbe auf <strong>de</strong>r nassen Leinwand verteilt. Bei diesem Bild ist das<br />

Meer in mehreren Trockengängen gemalt. Ich habe also die blaue Farbe immer wie<strong>de</strong>r kom-<br />

plett trocknen lassen, bevor ich eine neue Schichte blauer Farbe aufgetragen habe.<br />

Die schwierigsten Bereiche bei Aquarellbil<strong>de</strong>rn sind aus meiner Sicht die Bereiche, die ganz<br />

hell o<strong>de</strong>r weiß bleiben sollen. Bei „Dreaming Buoy“ ist das die Spiegelung <strong>de</strong>r Sonne im<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 15 von 109


Wasser im Bereich <strong>de</strong>r Boje. Hier habe ich immer wie<strong>de</strong>r mit einem Papiertaschentuch die<br />

Farbe weggetupft, damit dieser Bereich hell bleibt.<br />

Die rote Spiegelung neben <strong>de</strong>r Boje habe ich ganz zuletzt gemalt, in<strong>de</strong>m ich das Bild wie<strong>de</strong>r<br />

nass gemacht habe, als alle Farben schon getrocknet waren. So kann man verhin<strong>de</strong>rn, dass<br />

sich die gelben und roten Farben mit <strong>de</strong>n blauen Farben mischen und einen Lila-Ton erge-<br />

ben, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>m Bild nichts verloren hat.<br />

Als <strong>de</strong>r untere Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s komplett getrocknet war, habe ich <strong>de</strong>n oberen Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s<br />

nass gemacht und <strong>de</strong>n Himmel gelb gemalt und wie<strong>de</strong>rum teilweise trocknen lassen, damit<br />

sich die gelben Farben nicht mit <strong>de</strong>n roten Farben vermischen. Um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass man<br />

die Linien aus Kleber sieht, habe ich die Linien hier nachträglich mit unverdünnter Farbe<br />

blau/schwarz angemalt. Das geht aber natürlich nur, wenn direkt neben <strong>de</strong>r Linie eine sehr<br />

dunkle und somit stark <strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Farbe verwen<strong>de</strong>t wird.<br />

Bei diesem Bild habe ich beispielsweise beim Trocknen <strong>de</strong>r Farben bewusst zugelassen,<br />

dass sich Trockenrän<strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n roten Wolken in <strong>de</strong>r Bildmitte gibt es beispielsweise<br />

einen klaren scharfen Rand. Dieser ist entstan<strong>de</strong>n, weil <strong>de</strong>r gelbe Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s schon ge-<br />

trocknet war. Erst danach habe ich das Bild wie<strong>de</strong>r nass gemacht und die rote Farbe drauf-<br />

gemalt. Dann habe ich das Bild unten angehoben habe, damit die rote Farbe nach oben<br />

läuft. Dann habe ich das Bild wie<strong>de</strong>r flach gelegt und so trocknen lassen. So kann man Tro-<br />

ckenrän<strong>de</strong>r bewusst zur Bildgestaltung einsetzen.<br />

Bei diesem Bild, in <strong>de</strong>m mehrere sehr verschie<strong>de</strong>ne Farben verwen<strong>de</strong>t sind, muss man ge-<br />

ra<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n dunklen Farben sehr vorsichtig umgehen. Der dunkle Himmel oben rechts ist<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 16 von 109


hier <strong>de</strong>r schwierigste Teil. Einerseits muss man ihn auftragen, solange die rote Farbe noch<br />

feucht ist, damit sich die Farben zum Teil vermischen und die dunklen Wolken nicht nach-<br />

träglich aufgesetzt wirken.<br />

An<strong>de</strong>rerseits ist die dunkle Farbe (ich habe hier Indigo verwen<strong>de</strong>t) so stark und dominant,<br />

dass sie das ganze Bild ruinieren kann, wenn sie aus Versehen zu weit in das Bild hinein-<br />

läuft. Da hilf auch Wegtupfen mit einem Papiertaschentuch nichts mehr, weil die dunkle Far-<br />

be sofort Spuren hinterlässt. Hier sollte man also am besten die ganze Zeit dabei bleiben,<br />

solange das Bild noch nass ist, damit nichts schief gehen kann.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie ich die Aquarell-Technik zu Gestaltung <strong>de</strong>s Hintergrun<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>s Vor<strong>de</strong>rgrun<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>m Sonnenbild eingesetzt habe. Die dünnen Linien sind hier mit<br />

<strong>de</strong>r Linien-Technik aufgebracht, die ich Dir später zeige. Hier siehst Du auch noch einmal im<br />

Vi<strong>de</strong>o, wie man zwei Farbflächen auf <strong>de</strong>m bild mit Kleber voneinan<strong>de</strong>r abgrenzen kann.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Arbeiten mit abgegrenzten Farbflächen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aquarell-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Die Aquarell-Technik lässt sich auch gut mit an<strong>de</strong>ren Maltechniken verbin<strong>de</strong>n, weil sie sich<br />

hervorragend eignet, um <strong>de</strong>n Hintergrund eines Bil<strong>de</strong>s zu gestalten. Bei „Colima“ und „Love-<br />

birds“, die Du auf <strong>de</strong>r nächsten Seite siehst, ist jeweils nur <strong>de</strong>r Hintergrund in <strong>de</strong>r Aquarell-<br />

Technik gestaltet.<br />

Für <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund habe ich bei „Colima“ die Linien-Technik, die Chaos-Technik und die<br />

Collagen-Technik verwen<strong>de</strong>t, während bei „Lovebirds“ noch das <strong>Malen</strong> nach Foto zum Ein-<br />

satz kam. Alle diese Metho<strong>de</strong>n erkläre ich Dir später natürlich noch im Detail.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 17 von 109


Colima (80 x 100 cm)<br />

Lovebirds (dreiteilig, je 80 x 50 cm)<br />

Die Aquarell-Technik ist gut geeignet, um einfach mal mit <strong>de</strong>m Gestalten mit Farben anzu-<br />

fangen. Die Möglichkeiten sind wie immer in <strong>de</strong>r Malerei grenzenlos. Die Kreation <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s<br />

ist allerdings ein etwas chaotischer Vorgang.<br />

Und falls Dir das Ergebnis bei Deinen ersten Versuchen mit <strong>de</strong>r Aquarell-Technik tatsächlich<br />

überhaupt nicht gefallen sollte und Du das Bild nicht haben willst, hast Du hier <strong>de</strong>n Vorteil,<br />

dass Du die Leinwand immer noch für ein an<strong>de</strong>res Bild verwen<strong>de</strong>n kannst, bei <strong>de</strong>m mehr<br />

Farbe aufgetragen wird. Da <strong>de</strong>r Farbauftrag bei <strong>de</strong>r Aquarell-Technik zu dünn ist, kann man<br />

eine „missglückte“ Leinwand immer noch beispielsweise für die Comic-Technik verwen<strong>de</strong>n,<br />

die ich Dir im Folgen<strong>de</strong>n erkläre.<br />

Allerdings liegt die Frage, ob ein Bild „missglückt“ ist o<strong>de</strong>r nicht, immer im Auge <strong>de</strong>s Betrach-<br />

ters. Ich habe schon Bil<strong>de</strong>r gemalt, die ich für absolut missglückt gehalten habe und die ich<br />

sofort übermalen o<strong>de</strong>r gleich wegwerfen wollte. An<strong>de</strong>re Leute halten ausgerechnet diese<br />

Bil<strong>de</strong>r, die mir überhaupt nicht gefallen, für meine besten Bil<strong>de</strong>r. Bevor Du also ein Bild final<br />

vernichtest, zeige es am besten erst ein paar an<strong>de</strong>ren Leuten. ☺<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 18 von 109


2. Comic-Technik<br />

Comic-Technik<br />

Platzbedarf: gering, Arbeiten mit Staffelei möglich<br />

Verschmutzung: gering<br />

Farbanteil: durchschnittlich, aber viele verschie<strong>de</strong>ne Farben notwendig<br />

Maldauer: 10 – 20 Stun<strong>de</strong>n, Trockenzeiten zwischendurch nötig<br />

Trockenzeit: nach 3-4 Stun<strong>de</strong>n vollständig getrocknet (Punkte: 2-3 Tage)<br />

Material: Pinsel, Tesa<br />

Die Comic-Technik eignet sich hervorragend für Einsteiger in <strong>de</strong>r Malerei. Du lernst zunächst<br />

einmal, mit <strong>de</strong>m Pinsel und Deinen Farben umzugehen, ohne dass an Deine Malkünste zu<br />

hohe Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt wer<strong>de</strong>n. Im Prinzip ist die Comic-Technik genauso einfach wie<br />

<strong>Malen</strong> nach Zahlen, nur dass Du Dir hier das Dein Motiv selbst gestalten kannst.<br />

Hervorragen<strong>de</strong> Vorlagen für die Comic-Technik fin<strong>de</strong>st Du beispielsweise unter<br />

http://www.britto.com. Dort kannst Du Dir schöne Motive raussuchen und diese auch nach-<br />

malen. Das Nachmalen von Motiven an<strong>de</strong>rer Maler ist übrigens grundsätzlich erlaubt, solan-<br />

ge Du das Bild nicht mit einem frem<strong>de</strong>n Namen signierst o<strong>de</strong>r verkaufen willst. Deshalb<br />

siehst Du in Museen auch immer wie<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten stehen, die die Werke großer Meister<br />

nachmalen. Für Deinen privaten Bedarf eignen sich die Bil<strong>de</strong>r von Romero Britto hervorra-<br />

gend zum Üben. (Britto selbst verwen<strong>de</strong>t übrigens eine etwas an<strong>de</strong>re Maltechnik als die hier<br />

vorgestellte Comic-Technik. Gera<strong>de</strong> für Einsteiger ist die hier vorgestellte Comic-Technik<br />

jedoch einfacher zu lernen.)<br />

Für <strong>de</strong>n Anfang und um eine neue Technik zu lernen, fin<strong>de</strong> ich es immer eine gute I<strong>de</strong>e, ein<br />

Bild, das in dieser Technik gemalt ist und das Dir persönlich gut gefällt, einfach nachzuma-<br />

len. Sobald Du dann mit <strong>de</strong>r Technik ein bisschen vertraut bist, kannst Du sie dann auch auf<br />

eigene Bil<strong>de</strong>r anwen<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 19 von 109


Bright Suckers (70 x 120 cm)<br />

Konzeption von Comic-Bil<strong>de</strong>rn<br />

Unabhängig davon, ob Du ein frem<strong>de</strong>s Motiv nachmalen möchtest o<strong>de</strong>r ein eigenes Motiv<br />

entwirfst, solltest Du Dir bei dieser Technik Gedanken darüber machen, wie Dein finales Bild<br />

aussehen soll.<br />

Zunächst brauchst Du mal ein Motiv. Sehr gut geeignet für diese Technik sind Tiere o<strong>de</strong>r<br />

Menschen. Ich persönlich fin<strong>de</strong> Tiermotive für <strong>de</strong>n Anfang einfacher, weil es hier leichter ist,<br />

die charakteristischen Merkmale zu überzeichnen und in die Comic-Technik zu übertragen.<br />

Eine hervorragen<strong>de</strong> Quelle für Inspirationen ist www.fotolia.<strong>de</strong>. Hier fin<strong>de</strong>st Du Tausen<strong>de</strong><br />

von Bil<strong>de</strong>rn von allen möglichen Tieren, die Dich nicht mehr als ein o<strong>de</strong>r zwei Euro kosten<br />

und die Du Dir direkt herunterla<strong>de</strong>n kannst.<br />

Ich habe mich für dieses Beispiel für das Foto eines Elefanten entschie<strong>de</strong>n. Im Folgen<strong>de</strong>n<br />

zeige ich Dir in einer Serie von fünf Vi<strong>de</strong>os, wie Du aus so einem Foto ein Comic-Bild („Eter-<br />

nal Memory“) machen kannst. Zunächst lernst Du, wie Du mit einfachen Mitteln und ohne<br />

Zeichnen zu können eine erste Skizze anfertigst. Dann zeige ich Dir einen Trick, wie Du die<br />

Skizze ganz einfach auf die Leinwand übertragen kannst. Und schließlich lernst Du, wie Du<br />

Dein Bild bunt anmalst und mit entsprechen<strong>de</strong>n Mustern versiehst.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 20 von 109


Eternal Memory (60x70cm)<br />

Zunächst drucke ich mir das Motiv einige Male in A4-Größe auf ein Blatt Papier aus. Ein<br />

Schwarz-Weiß-Ausdruck ist hier völlig ausreichend, <strong>de</strong>nn zunächst geht es uns nur um die<br />

Form. Dann nehme ich einen weichen Bleistift und fange an, direkt auf <strong>de</strong>m Foto die Linien,<br />

die ich für das Comic-Bild übernehmen möchte, einzuzeichnen.<br />

Wichtig ist hier, die Details wegzulassen und die Charakteristika <strong>de</strong>s Tieres möglichst stark<br />

hervorzuheben. Denn das Ziel ist ja nicht, das Tier möglichst originalgetreu abzumalen, son-<br />

<strong>de</strong>rn es in die Comic-Technik zu überführen. Da es hier viele verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten<br />

gibt, habe ich mir mehrere Ausdrucke gemacht, so dass ich verschie<strong>de</strong>ne Varianten auspro-<br />

bieren kann.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Erstellen einer Buntstiftskizze<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

In diesem Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie ich zuerst die charakteristischen Linien <strong>de</strong>s Elefanten direkt<br />

auf <strong>de</strong>m Bild nachzeichne. Danach nehme ich ein Blatt Transparentpapier, das es in je<strong>de</strong>m<br />

Schreibwarengeschäft gibt und pause die Linien durch. Hier kommt es nun darauf an, die<br />

Linien nicht mehr originalgetreu zu übernehmen, son<strong>de</strong>rn zu glätten, durchgängige Rundun-<br />

gen zu schaffen und kleine Details wegzulassen. Außer<strong>de</strong>m sollte Charakteristika beson<strong>de</strong>rs<br />

hervorgearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 21 von 109


How do I look?<br />

(zweiteilig, je 80 x 50 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>r Giraffe habe ich beispielsweise die Muster auf <strong>de</strong>m Hals stark vergrößert und betont,<br />

weil mir das <strong>de</strong>r charakteristischste Teil <strong>de</strong>r Giraffe erschien. Außer<strong>de</strong>m habe ich die Form<br />

<strong>de</strong>r Nase und Augen stärker betont. Und schließlich habe ich <strong>de</strong>n Hals etwas senkrechter<br />

gemalt, einfach damit die Giraffe auf das Format meiner Leinwand passt.<br />

Charakteristische für die Comic-Technik ist außer<strong>de</strong>m, dass Linien <strong>de</strong>s Motivs im Hinter-<br />

grund weitergeführt wer<strong>de</strong>n. Dies ist hier bei <strong>de</strong>r Linie aus <strong>de</strong>m Muster <strong>de</strong>r Giraffe im unteren<br />

Bereich <strong>de</strong>r Fall, die einfach „sinnlos“ nach rechts weitergeführt wird. Ebenso „sinnlos“ wird<br />

die Linien <strong>de</strong>r Sonne im Bild rechts oben quer durch das Gesicht <strong>de</strong>r Giraffe geführt. Je mehr<br />

dieser Linien eingesetzt wer<strong>de</strong>n und auch durch die entsprechen<strong>de</strong> Farbwahl unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n, umso mehr löst sich das eigentliche Motiv (die Giraffe) auf und wird immer mehr zu<br />

einer bunt gestalteten Fläche.<br />

Hier gibt es unendlich viele Variationsmöglichkeiten. Bei <strong>de</strong>r Giraffe habe ich nur zwei Linien<br />

von <strong>de</strong>m Vor<strong>de</strong>rgrund in <strong>de</strong>n Hintergrund geführt und von <strong>de</strong>r Farbwahl die Giraffe in Rot<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 22 von 109


und <strong>de</strong>n Hintergrund in Blau gehalten. Dadurch bleibt das Motiv klar erkennbar. Bei <strong>de</strong>m<br />

Elefanten im Vi<strong>de</strong>o habe ich hingegen <strong>de</strong>utlich mehr „sinnlose“ Linien gezogen, so dass sich<br />

das Motiv mehr auflöst. Beim Ziehen <strong>de</strong>r Linien solltest Du darauf achten, dass alle größeren<br />

Flächen in kleinere Teile unterteilt wer<strong>de</strong>n, damit nicht am En<strong>de</strong> eine große einheitliche Farb-<br />

fläche bestehen bleibt.<br />

Bei <strong>de</strong>m Bild „Such a very small Ani-<br />

mal“ beispielsweise habe ich die Um-<br />

risse <strong>de</strong>s Eichhörnchens durch ver-<br />

schie<strong>de</strong>ne Linien und vor allem durch<br />

die <strong>de</strong>utlich stärkeren Muster auf <strong>de</strong>n<br />

Farbflächen viel mehr aufgelöst.<br />

Auch die Farben sind hier gemischt,<br />

so dass nicht ein Farbton ein<strong>de</strong>utig<br />

<strong>de</strong>m Vor<strong>de</strong>rgrund o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Hinter-<br />

grund zuzuordnen ist. Nur noch die<br />

Such a very small Animal<br />

(zweiteilig, je 100 x 70 cm)<br />

Muster sind größtenteils systematisch gestaltet. Punkte wer<strong>de</strong>n vor allem auf <strong>de</strong>m Eichhörn-<br />

chen verwen<strong>de</strong>t, Linien wer<strong>de</strong>n vor allem im Hintergrund verwen<strong>de</strong>t. Doch auch dieses<br />

Schema ist an einigen Stellen auffällig durchbrochen. Dadurch löst sich das eigentliche Motiv<br />

sehr viel stärker in einem Meer von Farben auf, so dass <strong>de</strong>r Betrachter eine Weile suchen<br />

muss, um das Eichhörnchen zu erkennen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 23 von 109


Sympathy (zweiteilig, je 40 x 90 cm)<br />

Genauso kannst Du natürlich auch auf „sinnlose“ Linien verzichten, wie ich dies beispiels-<br />

weise bei „Sympathy“ getan habe. Das Motiv ist dann gut zu erkennen; allerdings wirkt das<br />

Bild für mein Gefühl etwas langweilig.<br />

Ich male normalerweise auf meinem Ausdruck <strong>de</strong>s Fotos erst die Umrisse <strong>de</strong>s Tieres auf<br />

und setzte dann am En<strong>de</strong> die Linien, die diese Umrisse wie<strong>de</strong>r auflösen. Je mehr dieser ge-<br />

ra<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r geschwungenen Linien gesetzt wer<strong>de</strong>n, umso mehr löst sich das Motiv auf.<br />

Natürlich hast Du bei <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>s Entwurfes je<strong>de</strong> Menge künstlerische Freiheit. Bei<br />

<strong>de</strong>n Elefanten, die Du weiter unten siehst (King of the Desert), habe ich beispielsweise die<br />

Zehennägel, die auf <strong>de</strong>m Originalfoto kaum zu erkennen waren, stark überbetont. Außer<strong>de</strong>m<br />

habe ich <strong>de</strong>n Rüssel <strong>de</strong>s Elefanten von einem an<strong>de</strong>ren Foto übernommen und ebenfalls<br />

stark überzeichnet.<br />

Wenn Du mit <strong>de</strong>r grundsätzlichen Skizze <strong>de</strong>r Linien fertig bist, kannst Du die Skizze gleich<br />

mit Buntstiften o<strong>de</strong>r Filzstiften farbig machen. Dann triffst Du schon einmal eine grundsätzli-<br />

che Entscheidung über die Farben, die Du verwen<strong>de</strong>n willst und bekommst auch schon ein<br />

Gefühl dafür, wie die Farben auf <strong>de</strong>m Bild verteilt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Auch hier kannst Du durch die Farbwahl das Motiv eher betonen o<strong>de</strong>r eher auflösen. Bei<br />

<strong>de</strong>m Eichhörnchen sind beispielsweise alle Farben sowohl im Eichhörnchen selbst als auch<br />

im Hintergrund verwen<strong>de</strong>t, so dass das Motiv schwer erkennbar wird. Bei <strong>de</strong>r Giraffe hinge-<br />

gen ist die Giraffe grundsätzlich in Rot- und Orangetönen gehalten, während <strong>de</strong>r Hintergrund<br />

mit Ausnahme <strong>de</strong>r Sonne komplett Blau ist. Dadurch tritt das Motiv sehr <strong>de</strong>utlich in <strong>de</strong>n Vor-<br />

<strong>de</strong>rgrund.<br />

Eine vorher erstellte Farbplanung hat vor allem <strong>de</strong>n Vorteil, dass Du Dich beim <strong>Malen</strong> nicht<br />

in eine Sackgasse manövrierst. Denn wenn Du einfach eine Fläche nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren an-<br />

malst, kann es sein, dass Du plötzlich in einem bestimmten Teilbereich schon alle Farben<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 24 von 109


verwen<strong>de</strong>t hast, aber noch eine Fläche frei ist. Dann musst Du möglicherweise eine Farbe<br />

doppelt verwen<strong>de</strong>n, ohne es zu wollen.<br />

Eine gute I<strong>de</strong>e ist auch, <strong>de</strong>n Entwurf vor <strong>de</strong>m Kolorieren erst einmal auf einem Kopierer ein<br />

paar Mal zu kopieren. Dann kannst Du nämlich verschie<strong>de</strong>ne Farbentwürfe ausprobieren<br />

und dann einen auswählen.<br />

Übertragen <strong>de</strong>s Entwurfs auf die Leinwand<br />

Wenn die Bleistiftskizze fertig ist, musst Du Deinen Entwurf auf Deine große Leinwand über-<br />

tragen. Das klingt schwierig, ist aber eigentlich ganz einfach. Die wenigsten Leute können<br />

natürlich ohne Übung einfach einen Elefanten o<strong>de</strong>r ein Eichhörnchen frei Hand auf eine 1,60<br />

Meter hohe Leinwand zeichnen. Deshalb verwen<strong>de</strong>n wir einen kleinen Trick, <strong>de</strong>n ich Dir in<br />

<strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o zeige.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Skizze auf Leinwand übertragen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Du nimmst Dir Deinen Entwurf auf Deinem A4 Blatt und misst zunächst aus, ob <strong>de</strong>r Entwurf<br />

von <strong>de</strong>n Verhältnissen von Breite zu Höhe das gleiche Format hat wie Deine Leinwand.<br />

Wenn also Deine Zeichnung 20 x 40 cm groß ist, dann brauchst Du eine Leinwand, bei <strong>de</strong>r<br />

ebenfalls eine Seite doppelt so lang ist wie die an<strong>de</strong>re. So ein Bild kannst Du also beispiels-<br />

weise auf eine Leinwand mit <strong>de</strong>r Größe 40 x 80 cm o<strong>de</strong>r auch 100 x 200 cm malen.<br />

Wenn die Verhältnisse <strong>de</strong>r Seiten zueinan<strong>de</strong>r nicht stimmen, dann kannst Du diesen Entwurf<br />

nicht auf diese Leinwand übertragen. Entwe<strong>de</strong>r musst Du dann Deinen Entwurf anpassen.<br />

Deshalb habe ich beispielsweise bei <strong>de</strong>r Giraffe <strong>de</strong>n Hals senkrechter gezeichnet, <strong>de</strong>nn<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 25 von 109


sonst hätte sie nicht auf meine Leinwand gepasst. O<strong>de</strong>r Du kaufst eine Leinwand, die vom<br />

Verhältnis <strong>de</strong>r Seiten zumin<strong>de</strong>st ungefähr zu Deinem Entwurf passt.<br />

In <strong>de</strong>m Beispiel im Vi<strong>de</strong>o hat die Leinwand eine Größe von 60 x 70 Zentimeter. Die Elefan-<br />

tenskizze ist 21 cm hoch. Wenn man die 21 cm mal 0,3 nimmt, ergeben sich genau 70 cm.<br />

Im Umkehrschluss habe ich dann die 60 cm durch 0,3 geteilt. Dadurch ergibt sich, dass die<br />

Skizze eine Breite von 18 cm haben darf. Meine Elefantenskizze war etwas breiter, was aber<br />

kein Problem ist, da ich einfach ein paar Zentimeter von <strong>de</strong>n Ohren rechts und links wegge-<br />

lassen habe.<br />

Dann nimmst Du Dir einen dünnen, harten Bleistift und ein sehr langes Lineal o<strong>de</strong>r ein gera-<br />

<strong>de</strong>s Stück Pappe o<strong>de</strong>r Holz und unterteilst die Leinwand in gleich große Rechtecke o<strong>de</strong>r<br />

Quadrate mit einer Größe von ca 10 cm. Bitte hier sehr vorsichtig vorgehen und die Linien<br />

nur hauchdünn an<strong>de</strong>uten. Sie sind nur eine Hilfe zur Übertragung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s und sollten sich<br />

danach wie<strong>de</strong>r rückstandsfrei von <strong>de</strong>r Leinwand entfernen lassen.<br />

Für <strong>de</strong>n Elefanten habe ich also die Leinwand in Quadrate mit einer Seitenlänge von 10 cm<br />

unterteilt. Die Skizze <strong>de</strong>s Elefanten hingegeben habe ich in die gleiche Anzahl Quadrate mit<br />

einer Seitenlänge von 3 cm unterteilt.<br />

Jetzt nimmst Du Dir einfach ein Quadrat nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren vor und überträgst das Motiv<br />

Stück für Stück von Deinem Entwurf auf die Leinwand, wie Du es im Vi<strong>de</strong>o siehst. Wenn Du<br />

alle 42 Quadrate übertragen hast, befin<strong>de</strong>t sich Deinen Entwurf in <strong>de</strong>r richtigen Größe auf<br />

Deiner Leinwand. Möglicherweise musst Du die übertragenen Linien an <strong>de</strong>n Übergängen<br />

zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Quadraten noch etwas glätten.<br />

Danach nimmst Du Dir einen weichen Radier-<br />

gummi und entfernst die Hilfslinien wie<strong>de</strong>r von<br />

<strong>de</strong>r Leinwand. Außer<strong>de</strong>m solltest Du alle Linien<br />

entfernen, bei <strong>de</strong>nen Du Dich vermalt hast o<strong>de</strong>r<br />

die Linie zu dick gewor<strong>de</strong>n ist, weil Du sie bei-<br />

spielsweise nachträglich korrigieren musstest.<br />

Das ist vor allem in <strong>de</strong>n Bereichen wichtig, in <strong>de</strong>nen Du helle bzw. schlecht <strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Farben<br />

verwen<strong>de</strong>n möchtest. Wenn Du <strong>de</strong>n Entwurf auf die Leinwand zeichnest, solltest Du <strong>de</strong>shalb<br />

aufpassen, dass Du speziell in <strong>de</strong>n Bereichen, in <strong>de</strong>nen später helle Farben (vor allem Gelb)<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollen, keine Bleistiftstriche machst. Der Bleistift lässt sich von <strong>de</strong>r Lein-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 26 von 109


wand nur sehr schlecht wie<strong>de</strong>r entfernen und meistens bleiben Rückstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Linie erhal-<br />

ten. Wenn in diesem Bereich dann mit Gelb gemalt wer<strong>de</strong>n soll, wird <strong>de</strong>r Bleistiftstrich auch<br />

später im fertigen Bild zu sehen sein.<br />

Wenn aus Versehen eine Linie in einen Bereich geraten ist, <strong>de</strong>r in einer hellen Farbe gemalt<br />

wer<strong>de</strong>n soll, gibt es mehrere Rettungsmöglichkeiten. Zum einen kannst Du Dein Farbschema<br />

än<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n kritischen Bereich einfach mit einer dunkleren o<strong>de</strong>r besser <strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Farbe<br />

übermalen. Es gibt auch einige helle Farben, die gut <strong>de</strong>cken, wie beispielsweise Orange<br />

o<strong>de</strong>r helle Blautöne und Grüntöne. O<strong>de</strong>r Du kannst das Geld mit Weiß mischen, damit das<br />

Gelb besser <strong>de</strong>ckt. Und schließlich kannst Du die betreffen<strong>de</strong> Stelle zunächst mit Weiß ü-<br />

bermalen (Weiß <strong>de</strong>ckt immer) und danach erst mit Gelb bemalen.<br />

Allerdings bekommt die Leinwand durch die Bemalung mit Weiß eine an<strong>de</strong>re Struktur, die<br />

man auch dann noch sieht, wenn die Stelle wie<strong>de</strong>r mit Gelb übermalt ist. Man kann auf diese<br />

Weise also ein bisschen tricksen, aber man bekommt nicht die gleiche durchscheinend gelbe<br />

Fläche, wie wenn man die Farbe gleich direkt auf die Leinwand malt.<br />

King of the Desert (zweiteilig, je 60 x 160 cm)<br />

Ebenso einfach ist es übrigens, wenn Du einen Entwurf von Dir spiegeln möchtest. Bei <strong>de</strong>n<br />

Elefanten, die Du oben siehst („King of the Desert“), wollte ich dasselbe Motive in zwei un-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 27 von 109


terschiedlichen Farben malen und zwar gespiegelt. Da Du Dein Motiv ohnehin auf Transpar-<br />

tenpapier aufgezeichnet hast, musst Du einfach nur Deinen Entwurf umdrehen und kannst<br />

das gleiche Motiv noch einmal gespiegelt auf eine an<strong>de</strong>re Leinwand übertragen.<br />

Normalerweise kommt es nicht so genau darauf an, ob Du Deinen Entwurf wirklich eins zu<br />

eins auf die Leinwand überträgst. Wenn Du dasselbe Motiv zweimal malen möchtest, egal ob<br />

gespiegelt o<strong>de</strong>r nicht, und die Bil<strong>de</strong>r dann zusammen aufgehängt wer<strong>de</strong>n sollen, dann musst<br />

Du bei <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>s Entwurfs auf die Leinwand natürlich etwas genauer arbeiten.<br />

Kleine Abweichungen beeinträchtigen <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s jedoch nicht wirklich. Auch<br />

die Elefanten oben unterschei<strong>de</strong>n sich beispielsweise in ihrer Gesichtsform, was aber <strong>de</strong>m<br />

Gesamtbild keinen Abbruch tut.<br />

Ausmalen <strong>de</strong>r Farbflächen<br />

Sobald die Umrisse auf die Leinwand gezeichnet sind, kannst Du anfangen, die einzelnen<br />

Flächen entsprechend auszumalen. Ich nehme dafür einen ziemlich dicken Pinsel (ca 0,5 – 1<br />

cm breit), <strong>de</strong>nn ich möchte die Farbe gleichmäßig auf <strong>de</strong>r Fläche verteilen. Wichtig ist auch,<br />

dass auch die weißen Flächen weiß angemalt wer<strong>de</strong>n und nicht einfach die weiße Leinwand<br />

verbleibt. Für kleine Ecken kannst Du einen dünneren Pinsel verwen<strong>de</strong>n. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o<br />

siehst Du genau, wie es funktioniert.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Ausmalen <strong>de</strong>r Farbflächen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

An die vorgezeichneten Bleistiftlinien solltest Du dabei möglichst nah heranmalen. Je nach-<br />

<strong>de</strong>m, wie dick später die schwarzen Linien wer<strong>de</strong>n sollen, muss man es hier aber auch nicht<br />

übertreiben. Wenn ein paar Millimeter Abstand an <strong>de</strong>n Kanten <strong>de</strong>r jeweiligen Flächen<br />

verbleiben, ist das kein Problem.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 28 von 109


Die Comic Technik zeichnet sich ja gera<strong>de</strong> dadurch aus, dass am En<strong>de</strong> dicke, schwarze<br />

Linien alle verschie<strong>de</strong>nen Farbfel<strong>de</strong>r umran<strong>de</strong>n. Da lässt sich dann einiges wie<strong>de</strong>r kaschie-<br />

ren, was man am Anfang bei <strong>de</strong>n Flächen vielleicht nicht so genau hinbekommen hat. Gera-<br />

<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb ist diese Technik auch gut für Einsteiger geeignet.<br />

Falls Du bei einigen Farben feststellst, dass sie beim ersten Malvorgang nicht sofort <strong>de</strong>cken,<br />

kannst Du die Farbe trocknen lassen und einige Stun<strong>de</strong>n später ein zweites Mal drüberma-<br />

len.<br />

Bitte vergiss nicht, auch die Kanten <strong>de</strong>r Leinwand mit anzumalen, damit das Bild später auch<br />

ohne Rahmen aufgehängt wer<strong>de</strong>n kann. Zeit sparen kannst Du Dir, wenn Du alle Flächen<br />

auf <strong>de</strong>m Bild, die eine bestimmte Farbe bekommen sollen, gleich in einem Arbeitsgang an-<br />

malst. Wenn Du das komplette Bild in einem Arbeitsgang durchmalen möchtest, so wie ich<br />

es in diesem Vi<strong>de</strong>o gemacht habe, hast Du das Problem, dass das Du fast das ganze Bild<br />

freihändig malen musst.<br />

Um freihändig zu <strong>Malen</strong> brauchst Du i<strong>de</strong>alerweise eine Staffelei, bei <strong>de</strong>r Du auch die Höhe<br />

<strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s verstellen kannst. Alternativ kannst Du das Bild natürlich auch auf die Küchenab-<br />

lage stellen und an <strong>de</strong>n Hängeschränkchen anlehnen. Dann bist Du allerdings in <strong>de</strong>r Höhe<br />

nicht flexibel und musst entsprechend einen Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s im Sitzen und einen Teil im Ste-<br />

hen malen.<br />

Deutlich einfacher, gera<strong>de</strong> für Anfän-<br />

ger ist es in je<strong>de</strong>m Fall, das Bild flach<br />

auf <strong>de</strong>n Tisch zu legen und dort zu<br />

malen. Dann kannst Du nämlich beim<br />

<strong>Malen</strong> immer die Hand auf <strong>de</strong>r Lein-<br />

wand auflegen, so dass es einfacher<br />

ist, <strong>de</strong>n Pinsel ruhig zu führen. Auch<br />

das Bemalen <strong>de</strong>r Kanten ist dann<br />

einfacher, weil das Bild nicht auf <strong>de</strong>r<br />

Kante steht.<br />

Wenn Dein Bild flach auf <strong>de</strong>m Tisch liegt, solltest Du allerdings zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Farben jeweils eine Pause einlegen, damit die bereits gemalten Farben trocknen können und<br />

Du dann dort gegebenenfalls Deine Hand auflegen kannst, um die Fläche nebenan zu bema-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 29 von 109


len. Auch das <strong>Malen</strong> selbst ist einfach, wenn bereits gemalte Flächen schon getrocknet sind.<br />

Denn ansonsten kann es Dir passieren, dass Du beispielsweise mit <strong>de</strong>r gelben Farbe die<br />

angrenzen<strong>de</strong>, noch feuchte blaue Farbe berührst und Dir dann blaue Schlieren in Deine gel-<br />

be Farbfläche ziehst.<br />

Wie Du siehst ist das <strong>Malen</strong> <strong>de</strong>s flach liegen<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlich einfacher, aber es hat <strong>de</strong>n<br />

Nachteil, dass Du zwischendurch immer wie<strong>de</strong>r warten musst, bis die Farben getrocknet<br />

sind. Wer dazu keine Geduld hat (wie das beispielsweise bei mir <strong>de</strong>r Fall ist), <strong>de</strong>r sollte das<br />

Bild senkrecht stellen und freihändig malen.<br />

Gestalten <strong>de</strong>r Farbflächen: Streifen, Muster, Punkte, Schriften<br />

Sobald Du alle Flächen bemalt hast, kommt <strong>de</strong>r eigentliche Spaß an <strong>de</strong>r Comic-Technik,<br />

nämlich das Gestalten <strong>de</strong>r Flächen mit verschie<strong>de</strong>nen Mustern. Im Folgen<strong>de</strong>n zeige ich Dir<br />

in vier Vi<strong>de</strong>os die wichtigsten Techniken zum Gestalten <strong>de</strong>r Farbflächen: Streifen, Muster,<br />

Punkte und Schriften.<br />

Dabei gibt es aber natürlich keine Verpflichtung, tatsächlich je<strong>de</strong> Farbfläche mit einem Mus-<br />

ter zu versehen. Bei <strong>de</strong>n Fischen („Bright Suckers“) ist so gut wie je<strong>de</strong> Fläche mit einem<br />

Muster versehen. Bei <strong>de</strong>r Giraffe („How Do I Look?“) hingegen ist nur <strong>de</strong>r Hintergrund mit<br />

Muster versehen, während die Giraffe selbst nur aus einfarbigen Farbfel<strong>de</strong>rn besteht.<br />

Die größte Herausfor<strong>de</strong>rung bei diesem Teil<br />

<strong>de</strong>r Comic-Technik besteht vor allem darin,<br />

beim Gestalten einer Farbfläche nicht mit <strong>de</strong>m<br />

Handballen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Ellbogen in eine bereits<br />

bemalte, aber noch nicht getrocknete Fläche<br />

nebenan zu kommen. Daher gilt eigentlich<br />

auch hier: Wer auf Nummer Sicher gehen will,<br />

wartet, bis die bereits gestalteten Flächen ge-<br />

trocknet sind.<br />

Comic-Maltechnik: Streifen<br />

Ein sehr wirkungsvolles Element zur Gestal-<br />

tung <strong>de</strong>r Flächen sind Streifen, wie sie bei-<br />

spielsweise in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o auf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

Seite bei <strong>de</strong>n Ohren <strong>de</strong>s Elefanten eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei können die Streifen entwe<strong>de</strong>r<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 30 von 109


einfach als „sinnfreies“ Gestaltungselement verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r sie können verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, um beispielsweise bei <strong>de</strong>r Giraffe die Haare zu symbolisieren. Auch hier gilt natür-<br />

lich: je mehr die Streifen <strong>de</strong>r Realität entsprechen, umso <strong>de</strong>utlicher tritt das Motiv in <strong>de</strong>n Vor-<br />

<strong>de</strong>rgrund. Je realitätsferner sie eingesetzt wer<strong>de</strong>n, umso mehr tritt das Motiv in <strong>de</strong>n Hinter-<br />

grund.<br />

Um die Streifen zu erzeugen, muss zunächst die Farbe auf <strong>de</strong>r Fläche selbst und auch auf<br />

allen angrenzen<strong>de</strong>n Flächen absolut trocken sein. Dann nehme ich ein langes Stück Tesa-<br />

film und klebe ein En<strong>de</strong> davon ca einen Zentimeter um. Der umgeklebte Teil dient als Griff,<br />

um <strong>de</strong>n Tesafilm später gut wie<strong>de</strong>r abziehen zu können. Dann klebe ich <strong>de</strong>n Tesafilm quer<br />

über die Fläche, die gestreift wer<strong>de</strong>n soll. Er sollte auf bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Fläche mehrere<br />

Zentimeter hinausragen. Den Tesafilm drücke ich mit <strong>de</strong>m Fingernagel gut auf <strong>de</strong>r Leinwand<br />

fest, damit keine Farbe unter <strong>de</strong>n Tesafilm gelangen kann. Wie es genau funktioniert, kannst<br />

Du Dir in diesem Vi<strong>de</strong>o anschauen:<br />

Vi<strong>de</strong>o: Gestreifte Flächen erstellen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Dann wird immer im gleichen Abstand ein Tesastreifen parallel neben <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren geklebt,<br />

bis die komplette Fläche mit Streifen be<strong>de</strong>ckt ist. Bezüglich <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Streifen gibt<br />

es viele Möglichkeiten. Zunächst kann man die Breite <strong>de</strong>s Tesafilm variieren o<strong>de</strong>r zwei Te-<br />

sastreifen leicht übereinan<strong>de</strong>r kleben, um breitere Linien zu erzeugen. Das siehst Du bei-<br />

spielsweise im Vi<strong>de</strong>o bei <strong>de</strong>r dunkelblauen Fläche.<br />

Außer<strong>de</strong>m kann man die freibleiben<strong>de</strong> und die abgeklebten Flächen assymetrisch gestalten.<br />

So kann man beispielsweise breite Streifen mit schmalen Linien dazwischen erzeugen. E-<br />

benso kann man die Tesastreifen beispielsweise nicht parallel, son<strong>de</strong>rn wie einen Fächer<br />

aufkleben. Den I<strong>de</strong>en sind hier keine Grenzen gesetzt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 31 von 109


Sobald alle Tesastreifen verklebt sind, wird die gesamte Fläche noch einmal mit einer an<strong>de</strong>-<br />

ren Farbe gestrichen. Dabei kann man entwe<strong>de</strong>r eine ganz an<strong>de</strong>re Farbe nehmen, um einen<br />

starken Kontrast zu erzielen. Denkbar ist aber natürlich genauso, einen sehr ähnlichen Farb-<br />

ton (beispielsweise Hellrot und Mittelrot) zu wählen, so dass die Streifen nur bei näherem<br />

Hinschauen zu erkennen sind.<br />

Natürlich kann man als Gestaltungselement die gestreifte Fläche auch über bei<strong>de</strong>n Teile<br />

eines Bil<strong>de</strong>s gehen lassen (siehe Rot/Gold im Mittelteil von „Oh Tu“) o<strong>de</strong>r über mehrere Flä-<br />

chen mit unterschiedlichen Farben (siehe Telefonhörer <strong>de</strong>r Frau im unteren Teil). Bei <strong>de</strong>r<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Farben sollte man darauf achten, die weniger gut <strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Farben direkt als<br />

Untergrund auf die Leinwand zu malen. Für die Muster und Streifen sollten dann nur Farbtö-<br />

ne verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die wirklich hervorragend <strong>de</strong>cken. Denn wenn die Farbe nicht vernünf-<br />

tig <strong>de</strong>ckt, musst Du je<strong>de</strong>n Strich dreimal nachmalen, wodurch die Spontaneität und Aus-<br />

druckskraft Deines Bil<strong>de</strong>s erheblich gemin<strong>de</strong>rt wird.<br />

Oh, Tu! (zweiteilig, je 50 x 70 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 32 von 109


Sobald die Fläche mit <strong>de</strong>r Farbe auf <strong>de</strong>n Tesastreifen fertig gemalt ist, solltest Du die Te-<br />

sastreifen sofort wie<strong>de</strong>r abziehen. Dazu greifst Du <strong>de</strong>n Tesafilm an <strong>de</strong>r umgeklebten Stelle<br />

und ziehst ihn in einer gleichmäßigen, ruhigen Bewegung wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>m Bild ab. Wenn Du<br />

die Farbe auf <strong>de</strong>n Tesastreifen erst festtrocken lässt, lässt sich <strong>de</strong>r Tesa nicht mehr vernünf-<br />

tig abziehen. Je nach verwen<strong>de</strong>tem Tesafilm und verwen<strong>de</strong>ter Leinwand entstehen entwe<strong>de</strong>r<br />

ganz gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Kanten ganz leicht geriffelt Streifen. Aus meiner Sicht sehen bei<strong>de</strong><br />

Varianten gut aus und lassen sich gut als Gestaltungselemente einsetzen.<br />

Comic-Maltechnik: Muster<br />

Eine weitere Technik besteht darin, mit <strong>de</strong>m Pinsel o<strong>de</strong>r auch mit einem Stift gleichmäßige<br />

Muster (Striche, Kringel, Haken, Buchstaben, Phantasiezeichen) auf die Flächen zu malen.<br />

Den I<strong>de</strong>en und Möglichkeiten sind auch hier keine Grenzen gesetzt. Eine eindrucksvolle Wir-<br />

kung kann man auch erzielen, wenn man für die Muster nicht einen „normalen“ Farbton ver-<br />

wen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn beispielsweise Gold, Silber o<strong>de</strong>r Bronzefarbe o<strong>de</strong>r kleinere Gegenstän<strong>de</strong><br />

auf die Flächen klebt (Sand, Steinchen). Bei <strong>de</strong>n Fischen („Bright Suckers“) habe ich bei-<br />

spielsweise in das Wasser neben die Fische kleine quadratische Spiegelstück (ca 1x1 cm)<br />

auf das Bild geklebt. Wie Du die Muster genau gestalten kannst, siehst Du in folgen<strong>de</strong>m<br />

Vi<strong>de</strong>o:<br />

Vi<strong>de</strong>o: Flächen mit Mustern gestalten<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Wenn Du die Muster mit einem Stift malen willst, eignet<br />

sich dafür beispielsweise ein Edding Lackstift, <strong>de</strong>r in Sil-<br />

ber, Gold und Schwarz in <strong>de</strong>n meisten Schreibwarenge-<br />

schäften vorrätig ist. Gera<strong>de</strong> Schriftzeichen, Buchstaben<br />

o<strong>de</strong>r ähnliche Elemente lassen sich mit einem Stift natür-<br />

lich am leichtesten malen. Natürlich wirken die Muster<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 33 von 109


aber im Vergleich zu <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Pinsel gemalten Mustern aufgrund <strong>de</strong>r gleichmäßigen<br />

Strichstärke etwas weniger lebendig.<br />

Auch mit <strong>de</strong>m Pinsel ist es nicht schwierig, kleine Striche o<strong>de</strong>r Punkte auf die Flächen zu<br />

malen. Am besten probierst Du die Technik vorher ein paar Mal auf einem Blatt Papier aus,<br />

damit Du dann auf <strong>de</strong>m Bild möglichst gleichmäßige Symbole malen kannst. Die Farben soll-<br />

ten hierzu i<strong>de</strong>alerweise gut <strong>de</strong>ckend und recht dünnflüssig sein.<br />

Comic-Maltechnik: Punkte<br />

Eine <strong>de</strong>r eindrucksvollsten Techniken ist das Setzen von Farbpunkte direkt aus <strong>de</strong>r Farbfla-<br />

sche auf die Fläche. Die Farbe sollte hierzu relativ dünnflüssig sein, damit die Punkte zu ei-<br />

ner schönen run<strong>de</strong>n, aber <strong>de</strong>nnoch erhabenen Fläche trocknen. Wenn die Farbe zu fest ist,<br />

dann bil<strong>de</strong>n sich keine leicht gewölbten Flächen, son<strong>de</strong>rn die Punkte stehen eckig nach vor-<br />

ne ab. Wie es genau funktioniert, kannst Du Dir in folgen<strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o anschauen:<br />

Vi<strong>de</strong>o: Punkte setzen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

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Bevor Du allerdings damit anfängst, einen Farb-<br />

punkt auf Dein Bild zu setzen, solltest Du die<br />

Technik erst einmal für je<strong>de</strong> Farbe kurz auf ei-<br />

nem Blatt Papier ausprobieren. Manche Farben<br />

lassen sich nämlich nicht or<strong>de</strong>ntlich kontrolliert<br />

aus <strong>de</strong>r Farbflasche rausdrücken, son<strong>de</strong>rn sprit-<br />

zen o<strong>de</strong>r produzieren Luftblasen in <strong>de</strong>r Farbe.<br />

Nimm in diesem Fall lieber einen an<strong>de</strong>ren Farb-<br />

ton o<strong>de</strong>r wechsle zu einem an<strong>de</strong>ren Farbherstel-<br />

ler, mit <strong>de</strong>m es besser funktioniert.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 34 von 109


In <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o siehst Du beispielsweise, dass sich die orange Farbe recht gut zum setzen <strong>de</strong>r<br />

Punkte eignet. Auch die gol<strong>de</strong>ne Farbe war sehr flüssig und i<strong>de</strong>al auch für größere Punkte<br />

geeignet. Auch nach <strong>de</strong>m Trocknen bietet sie ein überzeugen<strong>de</strong>s Ergebnis.<br />

Das verwen<strong>de</strong>te Hellblau hingegen war eigentlich<br />

nicht dünnflüssig genug, um damit Punkte zu set-<br />

zen. Hier musste ich die Punkte nachträglich mit<br />

einem Pinsel gestalten und außer<strong>de</strong>m diverse<br />

Luftblasen in <strong>de</strong>r Farbe aufstechen. Danach ist die<br />

Farbe noch ungleichmäßig getrocknet, was zu<br />

einem eher unschönen Resultat führt, wie Du auf<br />

<strong>de</strong>m Bild rechts siehst.<br />

Sehr dünnflüssige Farben hingegen ergeben sehr flache, sehr run<strong>de</strong> Punkte, die nach <strong>de</strong>m<br />

Antrocknen höchstens noch einen Millimeter hoch sind. Hier musst Du allerdings aufpassen,<br />

dass Du genügend Abstand zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Punkten lässt. Die Punkte wer<strong>de</strong>n näm-<br />

lich im Laufe <strong>de</strong>r ersten halben Stun<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Auftragen noch größer, weil sich die Far-<br />

be auf <strong>de</strong>r Leinwand ausbreitet. Es wäre sehr unschön, wenn dann zwei Punkte ineinan<strong>de</strong>r<br />

laufen wür<strong>de</strong>n.<br />

Für das Setzen <strong>de</strong>r Punkte solltest Du nach Mög-<br />

lichkeit Farbflaschen verwen<strong>de</strong>n, die noch fast voll<br />

sind. Bei relativ leeren Flaschen kann es nämlich<br />

passieren, dass mit <strong>de</strong>r Farbe plötzlich auch Luft<br />

aus <strong>de</strong>r Flasche spritzt. Dann erhältst Du keinen<br />

kleinen run<strong>de</strong>n Punkt, son<strong>de</strong>rn Farbkleckse und<br />

Spritzer, was Du unbedingt vermei<strong>de</strong>n solltest.<br />

Wenn es doch einmal passiert, kannst Du versu-<br />

chen, die Flecken direkt mit einem nassen<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 35 von 109


Schwamm wie<strong>de</strong>r abzuwischen. Je nach Untergrund und Farbtyp ist so ein Vorgehen aller-<br />

dings nicht immer von Erfolg gekrönt.<br />

Größere Punkte lassen sich auch gut verwen<strong>de</strong>n, um bestimmte Element im Bild darzustel-<br />

len. Bei <strong>de</strong>r oben rechts abgebil<strong>de</strong>ten Hand stellt <strong>de</strong>r große schwarze Punkt beispielsweise<br />

<strong>de</strong>n Manschettenknopf dar. Auch bei <strong>de</strong>m Elefanten in <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>os („Eternal Memory“) eignet<br />

sich <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>ne Punkt auf <strong>de</strong>r Stirn gut, um <strong>de</strong>n indischen Charakter <strong>de</strong>s Elefanten zu un-<br />

terstreichen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>r Punktetechnik sollte das Bild nach <strong>de</strong>m Auftragen <strong>de</strong>r Punkte min-<br />

<strong>de</strong>stens einen Tag (bei größeren Punkten 2-3 Tage) flach liegen bleiben, bis die Punkte ge-<br />

trocknet sind. Bei dickflüssigeren Farben kann man das Bild vorsichtig waagerecht tragen,<br />

um es beispielsweise an einen an<strong>de</strong>ren Ort zum Trocknen zu legen. Bei sehr dünnflüssigen<br />

Farben lässt sich das Bild zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n ersten Stun<strong>de</strong>n überhaupt nicht bewegen, weil<br />

die Farben je<strong>de</strong> Bewegung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s mitmachen und die Punkte dann nicht mehr rund sind.<br />

Wenn das Bild also am Malort (z.B. im Esszimmer) nicht liegen bleiben kann, weil <strong>de</strong>r Tisch<br />

an<strong>de</strong>rweitig benötigt wird, dann ist es besser, wenn die Punkte gleich an einem Ort gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n (beispielsweise im Keller), an <strong>de</strong>m das Bild dann ungestört trocknen kann.<br />

Die Punkte sollten wirklich komplett trocken sein, bevor Du an <strong>de</strong>m Bild weitermalst. Sonst<br />

kann es sein, dass Du Deine Hand auf einem scheinbar trockenen Punkt ablegst und er sich<br />

dadurch verformt o<strong>de</strong>r platzt. Wenn Du also ein eher ungeduldiger Maler bist, setzt Du die<br />

Punkte am besten als allerletztes, so dass Dein Bild danach fertig ist. In diesem Fall solltest<br />

Du die Punkte setzen, nach<strong>de</strong>m Du die schwarzen Linien gemalt hast.<br />

Comic-Maltechnik: Schriften<br />

Eine sehr interessante Technik besteht darin, in die noch nasse Farbe Schriftzeichen zu set-<br />

zen. Das folgen<strong>de</strong> Vi<strong>de</strong>o zeigt Dir, wie es geht:<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 36 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Schriften aufmalen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Comic-Technik.html<br />

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In diesem Fall habe ich <strong>de</strong>n Hintergrund zunächst Blau gestrichen, trocknen lassen und dann<br />

mit Türkis übermalt. In die noch nasse Farbe kannst Du nun Schriftzeichen setzen. Am bes-<br />

ten verwen<strong>de</strong>st Du dazu einen Pinsel mit einer weichen Silikonspitze (Silikon-Mo<strong>de</strong>llier-<br />

pinsel), die es ab etwa 5 Euro im Malfachhan<strong>de</strong>l zu kaufen gibt. Zur Not geht aber auch ein<br />

umgedrehter Pinsel o<strong>de</strong>r ein japanisches Ess-Stäbchen, solange das Holzen<strong>de</strong> nicht zu spitz<br />

ist. Als Schrift kannst Du entwe<strong>de</strong>r einen realen Text verwen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n man nachher auch<br />

lesen kann. O<strong>de</strong>r Du verwen<strong>de</strong>st einfach frei erfun<strong>de</strong>ne Buchstabenfolgen. In „My Office<br />

Number“ ist <strong>de</strong>r komplette Hintergrund mit erfun<strong>de</strong>nen Schriftzeichen gestaltet.<br />

My Office Number (zweiteilig, je 60 x 90 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 37 von 109


<strong>Malen</strong> <strong>de</strong>r schwarzen Linien<br />

Und schließlich, wenn alle Flächen ein entsprechen<strong>de</strong>s Muster bekommen haben und alle<br />

Farbflächen getrocknet sind, kommt <strong>de</strong>r aus meiner Sicht schönste Teil <strong>de</strong>r Comic-Technik:<br />

Das <strong>Malen</strong> <strong>de</strong>r schwarzen Linien. Denn durch die schwarzen Linien wird innerhalb von sehr<br />

kurzer Zeit ein echtes Bild aus allen bisherigen Bemühungen. Wie es genau geht, siehst Du<br />

in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Schwarze Linien aufmalen<br />

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Ich verwen<strong>de</strong> für das <strong>Malen</strong> <strong>de</strong>r Linien entwe<strong>de</strong>r Lampenschwarz o<strong>de</strong>r Indigo. Indigo ist ei-<br />

gentlich ein dunkles Blau und wenn es in <strong>de</strong>r Aquarell-Technik eingesetzt wird, kommt das<br />

Blau auch wirklich zur Geltung. Wenn die Farbe aber wie hier unverdünnt mit <strong>de</strong>m Pinsel<br />

gemalt wird, wirkt Indigo fast wie Schwarz. Aber eben doch etwas wärmer.<br />

Wichtig ist, dass die verwen<strong>de</strong>te Farbe sofort beim ersten<br />

Übermalen gut <strong>de</strong>ckt und sehr flüssig ist. Mit einem Pinsel,<br />

<strong>de</strong>r gut in Farbe getränkt ist (was nach einigen Minuten<br />

<strong>Malen</strong> <strong>de</strong>r Fall ist), solltest Du ohne Absetzen einen Strich<br />

von min<strong>de</strong>stens 5-7 Zentimeter ziehen können. Wenn das<br />

nicht geht, ist Deine Farbe zu dickflüssig. Mach’ hier am<br />

besten keine Experimente, son<strong>de</strong>rn besorg’ Dir eine neue<br />

Farbe. Denn sehr wichtig bei <strong>de</strong>r Comic-Technik ist, dass<br />

die Linien gleichmäßig geschwungen o<strong>de</strong>r genau gera<strong>de</strong><br />

sind. Und dieses Ergebnis kannst Du nur mit <strong>de</strong>r geeigne-<br />

ten Farbe erzielen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 38 von 109


Außer<strong>de</strong>m solltest Du hier einen guten Pinsel verwen<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m keine Haare wegstehen<br />

und <strong>de</strong>r auch die Farbe gut aufnehmen kann. Die schwarzen Linien wirklich gleichmäßig zu<br />

ziehen erfor<strong>de</strong>rt ein bisschen Übung, so dass Du vielleicht erst einmal einige Linien auf ei-<br />

nem Blatt probieren solltest, bevor Du mit Deinem Bild anfängst.<br />

Die Breite <strong>de</strong>r schwarzen Linien sollte innerhalb eines Bil<strong>de</strong>s möglichst gleich bleiben, um<br />

<strong>de</strong>n Comic-Charakter <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s zu unterstreichen. Zwischen verschie<strong>de</strong>nen Bil<strong>de</strong>rn können<br />

die Linien jedoch variieren. Bei „Bright Suckers“ sind die Linien ca drei Millimeter breit, wäh-<br />

rend sie bei <strong>de</strong>r Giraffe etwa einen Zentimeter breit sind. Welche Breite man wählt, ist Ge-<br />

schmackssache. Du solltest aber versuchen, die gewählte Breite über das ganze Bild hinweg<br />

konstant zu halten. Häufig wer<strong>de</strong>n die Linien automatisch breiter, wenn man eine Weile ge-<br />

malt hat, weil dann <strong>de</strong>r Pinsel dicker wird und mit mehr Farbe gefüllt ist. Wenn <strong>de</strong>r Unter-<br />

schied zu stark wird, kannst Du die Linien vom Anfang noch einmal in einer breiteren Version<br />

nachmalen.<br />

Wichtig ist aber, dass die Linien möglichst gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r in einem gleichmäßigen Bogen ge-<br />

zogen sind. Gleichzeitig musst Du mit <strong>de</strong>n Linien aber alle kleinen Fehler, die beim <strong>Malen</strong><br />

<strong>de</strong>r Flächen passiert sind ausgleichen. Je genauer Du also die Flächen bis zu <strong>de</strong>n Bleistift-<br />

strichen gemalt hast, umso einfacher ist es jetzt, die Linien zu ziehen. Sobald alle Linien ge-<br />

zogen sind, ist Dein Comic-Bild fertig.<br />

In <strong>de</strong>m nachfolgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du ein weiteres Comicbild. Für dieses Bild habe ich zu-<br />

nächst ein paar Farbentwürfe gemacht, bevor ich mich dann für die endgültigen Farben im<br />

Bild entschie<strong>de</strong>n habe.<br />

Bei diesem Bild war mir beson<strong>de</strong>rs wichtig, dass alle Flächen einen gleichmäßigen Farbton<br />

haben und alle Farben gleichmäßig <strong>de</strong>cken. Bei <strong>de</strong>m Königsblau war das kein Problem;<br />

schon beim ersten Anstrich hat die Farbe komplett ge<strong>de</strong>ckt. Bei <strong>de</strong>m Signal Magenta hinge-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 39 von 109


gen musste ich die Fläche insgesamt vier Mal streichen (was man im Vi<strong>de</strong>o nicht sieht), um<br />

eine einigermaßen gleichmäßig gefärbte Fläche zu erhalten.<br />

Neu in diesem Vi<strong>de</strong>o ist, dass Du hier auch lernst, wie Du eine Fläche in einem Comic-Bild<br />

mit Glitzer gestalten kannst. Gera<strong>de</strong> bei dieser Art von Motiven kann man damit interessante<br />

und ungewöhnliche Effekte erzielen.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Glitzer aufbringen<br />

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Bei quadratischen Flächen wie in diesem Beispiel ist es kein Problem, eine Fläche viermal<br />

zu streichen, solange man nur genug Geduld hat, die Trockenzeiten dazwischen abzuwar-<br />

ten. Wenn es sich allerdings um eine schwieriger zu malen<strong>de</strong>n assymetrische Fläche han-<br />

<strong>de</strong>lt, ist es sehr schwierig, auch mit mehrmaligem Streichen eine gleichmäßige Farbfläche zu<br />

gestalten. Wenn Du darauf also Wert legst, ist es besser, zu wählst ausschließlich Farben,<br />

die bereits beim ersten Anstrich komplett <strong>de</strong>cken.<br />

Die Gestaltung <strong>de</strong>r Flächen mit Linien und Mus-<br />

tern kennst Du bereits. Neu ist hier jedoch, dass<br />

eine Ecke <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s mit Glitzersand gestaltet<br />

wird. Dazu habe ich zunächst aus einem Stück<br />

Tesa <strong>de</strong>n Bereich ausgeschnitten, <strong>de</strong>r nicht mit<br />

Glitzersand bestreut wer<strong>de</strong>n soll und auf das Bild<br />

geklebt. Dann habe ich die komplette Ecke mit<br />

einem durchsichtigen Struktur-Gel, das es von<br />

<strong>de</strong>n meisten Farbherstellern gibt, eingestrichen und dann sehr dick mit <strong>de</strong>m Glitzersand be-<br />

streut. Nach <strong>de</strong>m Trocknen fällt natürlich ein Teil <strong>de</strong>s Glitzersan<strong>de</strong>s ab. Der Rest verbleibt<br />

auf <strong>de</strong>m Bild und bil<strong>de</strong>t einen echten Hingucker.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 40 von 109


3. Aborigini-Technik<br />

Aborigini-Technik<br />

Platzbedarf: gering, aber flacher Tisch nötig<br />

Verschmutzung: sehr gering<br />

Farbanteil: durchschnittlich<br />

Maldauer: 10 – 100 Stun<strong>de</strong>n, je nach Bildgröße<br />

Trockenzeit: nach 6 - 8 Stun<strong>de</strong>n vollständig getrocknet<br />

Material: Pinsel, Zahnbürste, Konservenglas-Deckel<br />

Die Aborigini-Technik ist die traditionelle Malerei <strong>de</strong>r australischen Ureinwohner. Bei dieser<br />

Technik wird das Motiv komplett aus kleinen Punkten mit i<strong>de</strong>ntischer Größe erstellt. Die<br />

Kunst <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s liegt dabei eher in <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Motivs und <strong>de</strong>r Farben als in <strong>de</strong>m ei-<br />

gentlichen Malvorgang selbst. Zum <strong>Malen</strong> ist hauptsächlich sehr viel Geduld erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Ein Bild wie „Milky Way“, das Du auf <strong>de</strong>r nächsten Seite siehst, lässt sich mit einer Größe<br />

von 80 x 100 cm und mit dieser Punktgröße in ca 10 - 20 Stun<strong>de</strong>n malen, wenn man die rich-<br />

tigen Farben hat.<br />

Bei <strong>de</strong>r Aborigini-Technik wird zunächst die Leinwand<br />

komplett in einer einheitlichen Farbe gestrichen. Im Fall<br />

von „Milky Way“ ist das beispielsweise Schwarz. Denk-<br />

bar ist aber natürlich auch je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Farbe. In <strong>de</strong>m<br />

Bild hier rechts wur<strong>de</strong> die Leinwand beispielsweise in<br />

einem Braun-Rot gestrichen.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie man eine Leinwand mit einer Malerrolle einen gleichmä-<br />

ßigen Farbton verleiht. Theoretisch kann man die Leinwand natürlich auch mit einem Pinsel<br />

anmalen. Aber in <strong>de</strong>r Regel sieht man bei einem Pinsel in <strong>de</strong>r Farbe immer die Pinselstriche,<br />

was nachher vom fertigen Bild ablenkt. Aus diesem Grund verwen<strong>de</strong> ich in diesen Fällen<br />

immer eine Malerrolle. Abgesehen von <strong>de</strong>m besseren Ergebnis ist das Einfärben mit <strong>de</strong>r<br />

Malerrolle gera<strong>de</strong> bei großen Bil<strong>de</strong>rn um ein Vielfaches schneller als das Einfärben mit <strong>de</strong>m<br />

Pinsel.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 41 von 109


Milky Way (80 x 100 cm)<br />

Vi<strong>de</strong>o: Flächen gleichmäßig einfärben<br />

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Im Falle von „Milky Way“ ist dann in <strong>de</strong>n weißen Bereichen ein feiner weißer Farbnebel auf<br />

die Leinwand aufgesprüht, <strong>de</strong>n man mit einem Pinsel nicht malen kann. Hierfür nimmst Du<br />

eine Zahnbürste und sprühst einen feinen weißen Farbnebel auf die Leinwand. In <strong>de</strong>m fol-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 42 von 109


gen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du an einem an<strong>de</strong>ren Beispiel, wie man die Farbe mit <strong>de</strong>r Zahnbürste<br />

o<strong>de</strong>r einer kleinen Handbürste auf das Bild spritzen kann.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Farbe spritzen<br />

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Für das Bild „Milky Way“ habe ich einen feinen weißen Nebel in <strong>de</strong>n ganzen Bereich ge-<br />

spritzt, in <strong>de</strong>nen nachher die weißen Punkte gesetzt wer<strong>de</strong>n. Dann nimmst Du Dir gelbe und<br />

orange Farbe und malst die bunten Kreise in die Mitte <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s. Und schließlich nimmst Du<br />

weiße Farbe und fängst an, um die Kreise kleine weiße Punkte zu setzen. Wenn Du damit<br />

fertig bist, füllst Du die noch freien Flächen mit Linien in Türkis und schließlich kommen die<br />

gesamten blauen Punkte.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis sind bei <strong>de</strong>r Aborigini-<br />

Technik noch ein paar Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

zu beachten. Zunächst einmal ist es<br />

wichtig, das richtige Bildformat zu wäh-<br />

len, dass bei Deiner gewählten Punkt-<br />

größe auch noch machbar ist. Schließ-<br />

lich willst Du ja nicht die nächsten Mona-<br />

te je<strong>de</strong>n Tag nur an einem einzigen Bild<br />

malen. Erstaunlicherweise habe ich die<br />

Erfahrung gemacht, dass ein relativ gro-<br />

ßes Bild wie „Milky Way“, das aber auch<br />

relativ große Punkte (ca 5 mm) verwen-<br />

<strong>de</strong>t, erheblich weniger Arbeit ist als bei-<br />

spielsweise das Bild „Lizard Island“.<br />

Lizard Island (60 x 60 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 43 von 109


Für „Milky Way“ habe ich schätzungsweise 20 Stun<strong>de</strong>n gebraucht. „Lizard Island“ ist zwar<br />

nur 60 x 60 cm groß, aber die verwen<strong>de</strong>ten Punkte sind erheblich kleiner (ca 2 mm). Insge-<br />

samt habe ich für „Lizard Island“ etwa doppelt so lange gebraucht wie für „Milky Way“. Ein<br />

kleines Bild (30 x 30 cm) mit relativ großen Punkten so wie das Bild, dass ich in <strong>de</strong>m folgen-<br />

<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o male, dauert ca zwei Stun<strong>de</strong>n.<br />

Sobald die aufgetragene Farbe getrocknet ist, kannst Du mit <strong>de</strong>n Punkten in <strong>de</strong>r Aborigini-<br />

Technik beginnen. Neben <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Punkte sind bei dieser Maltechnik die Farbkonsis-<br />

tenz, die Farb<strong>de</strong>ckung und <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>te Pinsel sehr wichtig. Entschei<strong>de</strong>nd für die Wirkung<br />

<strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s ist, dass nach Möglichkeit alle Punkte gleich groß sind, absolut rund sind und<br />

nach<strong>de</strong>m sie getrocknet sind, einen leicht gewölbten Hügel auf <strong>de</strong>m Bild ergeben. Je gleich-<br />

mäßiger die Punkte sind, umso stärker kommt diese Maltechnik beson<strong>de</strong>rs zur Geltung. Wie<br />

es genau funktioniert, siehst Du in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Setzen von Punkten<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aborigini-Technik.html<br />

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Gleich große run<strong>de</strong> Punkte lassen sich nur erreichen, wenn je<strong>de</strong>r Punkt mit einem jeweils<br />

wie<strong>de</strong>r frisch eingetauschten Pinsel, an <strong>de</strong>m ein kleiner Tropfen Farbe hängt, gesetzt wird.<br />

Damit das gut funktioniert, muss zunächst die Farbe eine gleichmäßig und recht flüssige<br />

Konsistenz haben. Die Farbe sollte in dieser Konsistenz direkt aus <strong>de</strong>r Flasche kommen,<br />

<strong>de</strong>nn wenn Du die Farbe erst mit Wasser verrühren musst, um die gewünschte Konsistenz<br />

zu erreichen, wirst Du an verschie<strong>de</strong>nen Maltagen nicht genau die gleiche Konsistenz be-<br />

kommen, was dann zu unterschiedlich großen Punkte führt. Außer<strong>de</strong>m führt das Verrühren<br />

<strong>de</strong>r Farbe mit Wasser oft zu Luftblasen in <strong>de</strong>r Farbe, die dann beim Setzen <strong>de</strong>r Punkte Prob-<br />

leme machen.<br />

Probier’ hier am besten verschie<strong>de</strong>ne Farbenhersteller aus. Es lohnt sich, hier am Anfang<br />

mehr Zeit zu investieren, <strong>de</strong>nn mit einer Farbe, die nicht flüssig genug ist, wer<strong>de</strong>n die Punkte<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 44 von 109


nicht rund und das ganze Bild lei<strong>de</strong>t darunter. Bei „Milky Way“ habe ich bei Weiß und Blau<br />

eine geeignete Farbe direkt aus <strong>de</strong>r Flasche nutzen können. Für <strong>de</strong>n speziellen Türkiston,<br />

<strong>de</strong>n ich unbedingt verwen<strong>de</strong>n wollte, habe ich jedoch keine geeignete flüssige Farbe gefun-<br />

<strong>de</strong>n. Die wenigen Linien in Türkis haben aufgrund <strong>de</strong>r weniger flüssigen Farbe min<strong>de</strong>stens<br />

dreimal so viel Arbeit gemacht, wie die gesamten weißen Flächen.<br />

Manchmal gibt es aber genau die Far-<br />

be, die Du Dir vorstellst, nicht in <strong>de</strong>r<br />

Konsistenz, die Du für diese Technik<br />

benötigst. In <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o „Setzen von<br />

Punkten“ habe ich beispielsweise<br />

größtenteils mit Farben gemalt, die für<br />

diese Technik eigentlich nicht flüssig<br />

genug sind.<br />

Lediglich das Blau-Türkis hatte genau die richtige Konsistenz und ließ sich daher auch viel<br />

einfach malen. Wenn die Farbe flüssig genug ist, lassen sich auch mit einmal Eintauchen<br />

zwei o<strong>de</strong>r sogar drei Punkte auf einmal malen, was natürlich bei einem großen Bild eine er-<br />

hebliche Vereinfachung be<strong>de</strong>utet. Bei einem kleinen Bild wie in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o ist es hingegen<br />

nicht so schlimm, wenn die Konsistenz <strong>de</strong>r Farben nicht ganz passt.<br />

Außer<strong>de</strong>m solltest Du darauf achten dass die Farben sehr gut <strong>de</strong>cken. Wenn Du beispiels-<br />

weise mit einem dünnflüssigen hellem Gelb auf einen schwarzen Hintergrund Punkte setzt,<br />

dann wer<strong>de</strong>n die Punkte nur in <strong>de</strong>r Mitte wirklich gelb sein. An <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s Punktes wird die<br />

Farbe dünner und <strong>de</strong>ckt nicht richtig, so dass <strong>de</strong>r schwarze Hintergrund durchscheint.<br />

Wenn Du die richtige Farbe gefun<strong>de</strong>n hast, kannst Du als nächstes verschie<strong>de</strong>ne Pinsel<br />

ausprobieren. Auf je<strong>de</strong>n Fall sollte es ein Pinsel sein, <strong>de</strong>r rund ist zuläuft. Außer<strong>de</strong>m<br />

brauchst Du noch einen Deckel eines Konservenglases. Normalerweise verwen<strong>de</strong> ich zwar<br />

immer kleine Plastikbecher für die Farben. In diesem speziellen Fall muss aber <strong>de</strong>r Pinsel<br />

nach je<strong>de</strong>m Punkt neu in die Farbe eingetaucht wer<strong>de</strong>n und da ist ein flacher Deckel, <strong>de</strong>r<br />

direkt neben <strong>de</strong>r Stelle liegt, an <strong>de</strong>r gemalt wird, einfach praktischer.<br />

Natürlich kann man die Aborigini-Technik auch mit an<strong>de</strong>ren Techniken kombinieren. Bei „Fril-<br />

led One“ habe ich beispielsweise hauptsächlich glatte Farbflächen verwen<strong>de</strong>t und nur an<br />

wenigen Stellen wie beispielsweise an <strong>de</strong>n Füßen <strong>de</strong>s Lizards die Aborigini-Technik verwen-<br />

<strong>de</strong>t.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 45 von 109


Frilled One (80 x 200 cm)<br />

Auch „Talking Turtles“ ist ein Bild, bei <strong>de</strong>m die Punkte nur sehr sparsam eingesetzt wur<strong>de</strong>n.<br />

Gera<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r einheitlichen, tiefschwarzen Fläche entfaltet es <strong>de</strong>nnoch eine interes-<br />

sante Wirkung im Raum.<br />

Talking Turtles (dreiteilig, je 25 x 60 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 46 von 109


Die Aborigini-Technik kann man natürlich beliebig selbst abwan<strong>de</strong>ln. Beispielsweise kann<br />

man sich von <strong>de</strong>r klassischen Malweise <strong>de</strong>r australischen Ureinwohner mit kleinen run<strong>de</strong>n<br />

Punkten abwen<strong>de</strong>n und lieber etwas größere asymmetrische Punkte und abgetönte Farben<br />

verwen<strong>de</strong>n. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie das geht.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Variation <strong>de</strong>r Punkte<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aborigini-Technik.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Wie bei <strong>de</strong>r ursprünglichen Aborigini-Technik wird hier sehr viel Farbe auf das Bild aufge-<br />

bracht. Aufgrund <strong>de</strong>r größeren Farbflächen entstehen beim Trocknen allerdings keine klei-<br />

nen halbrun<strong>de</strong>n Punkte, son<strong>de</strong>rn größere wellige Flächen, die ein bisschen wie Kieselsteine<br />

aussehen. Durch die Variation <strong>de</strong>r Punktgröße bekommen die Bil<strong>de</strong>r eine starke Dynamik,<br />

die sich beispielsweise hervorragend eignet, um Wasser o<strong>de</strong>r Feuer darzustellen.<br />

Noch weiter abwan<strong>de</strong>ln kann man die<br />

Aborigini-Technik beispielsweise,<br />

in<strong>de</strong>m man auf einem weißen Hinter-<br />

grund malt und die Punkte so eng<br />

setzt, dass vom Hintergrund praktisch<br />

nichts mehr erkennbar ist. Diese Art<br />

<strong>de</strong>r Punktmalerei (auch Pointillismus<br />

genannt) war um 1900 in Europa<br />

sehr beliebt, hat aber auch heute<br />

noch ihren Reiz nicht verloren.<br />

Surfer (14 x 19 cm)<br />

Für diese Art von Bil<strong>de</strong>rn sollte man allerdings wirklich extrem viel Zeit und Geduld mitbrin-<br />

gen und entwe<strong>de</strong>r recht große Punkte o<strong>de</strong>r nicht zu große Bildformate wählen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 47 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Variation mit Linien<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Aborigini-Technik.html<br />

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Neben <strong>de</strong>nn reinen Punkten verwen<strong>de</strong>n die Aboriginies in ihrer Malerei auch oft Linien. In<br />

<strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie sich die Linien in die Aborigini-Technik integrieren las-<br />

sen. Die Punkte, die in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o gesetzt wer<strong>de</strong>n, sind dabei <strong>de</strong>r bereits beschriebenen<br />

Comic-Technik entnommen. Nach <strong>de</strong>rselben Technik wur<strong>de</strong>n auch die Linien in „Ferns and<br />

Fairies“ erstellt. Die Hintergrundgestaltung ist hier <strong>de</strong>r Linien-Technik entnommen, die Du im<br />

folgen<strong>de</strong>n Kapitel kennenlernst.<br />

Ferns and Fairies (180 x 50 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 48 von 109


4. Linien-Technik<br />

Linien-Technik<br />

Platzbedarf: mittel<br />

Verschmutzung: stark<br />

Farbanteil: hoch<br />

Maldauer: 1-3 Stun<strong>de</strong>n<br />

Trockenzeit: nach 2-3 Tagen vollständig getrocknet<br />

Material: 3 Malerrollen, schwarzer Edding-Stift, Nagelschere<br />

Die Linien-Technik eignet sich sehr gut für alle Arten von Landschaftsbil<strong>de</strong>rn, bei <strong>de</strong>nen Gras<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Pflanzen dargestellt wer<strong>de</strong>n sollen. Gera<strong>de</strong> bei dieser Technik solltest Du vor<br />

Beginn <strong>de</strong>s <strong>Malen</strong>s nach Möglichkeit immer einige Farbskizzen machen, um ein Gefühl dafür<br />

zu bekommen, wie das gesamte Bild aussehen wird.<br />

Erstellen von Farbskizzen<br />

Bei <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Entwürfen wollte ich beispielsweise ein Bild malen, das zu einem mintgrü-<br />

nen Sofa passt. Ich war mir nicht sicher, ob ich <strong>de</strong>n Himmel in Blau, Blau-Gelb o<strong>de</strong>r einfach<br />

nur in Mintgrün machen soll. Daher habe ich jeweils auf einem A4-Blatt folgen<strong>de</strong> drei Skiz-<br />

zen angefertigt.<br />

Solche Farbentwürfe im Postkartenformat sind schnell erstellt. Sie kosten nichts außer ein<br />

bisschen Farbe und man kann gut abschätzen, wie die Farben im endgültigen Bild wirken.<br />

Außer<strong>de</strong>m kann man die Farbskizze auch mal auf das Sofa legen und so einen ersten Ein-<br />

druck davon bekommen, wie das gesamte Bild über <strong>de</strong>m Sofa aussehen wird.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 49 von 109


Auf Basis <strong>de</strong>r drei Farbentwürfe, die ich zuerst erstellt<br />

habe, habe ich mich dann für die rechte Variante mit<br />

<strong>de</strong>m mintgrünen Himmel entschie<strong>de</strong>n.<br />

Eigentlich hatte ich gedacht, dass <strong>de</strong>r Himmel in je<strong>de</strong>m<br />

Fall Blau enthalten muss, weil ein grüner Himmel unna-<br />

türlich wirkt, aber die kleinen Farbskizze haben gezeigt,<br />

dass es mit einem grünen Himmel am besten aussieht<br />

und vor allem am besten zum Sofa passt.<br />

The Other Si<strong>de</strong> of the Jungle (60 x 160 cm)<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie Du solche Farbskizzen für Deine eigenen Bil<strong>de</strong>r anferti-<br />

gen kannst. Für die Skizzen solltest Du am besten dieselben Farben verwen<strong>de</strong>n, die Du<br />

auch für das große Bild verwen<strong>de</strong>n willst, damit es nachher beim eigentlichen Bild keine Ü-<br />

berraschungen gibt. Für diese Technik eignen sich, wie Du später sehen wirst, nur recht<br />

flüssige Farben, die in 250ml Flaschen verfügbar sind. Falls Du Farben verwen<strong>de</strong>st, die auf-<br />

geschnitten wer<strong>de</strong>n müssen, solltest Du jetzt schon darauf achten, eine möglichst kleine Öff-<br />

nung in die Flasche zu schnei<strong>de</strong>n, weil das <strong>de</strong>n späteren Malvorgang erheblich vereinfacht.<br />

Dann brauchst Du einfach noch ein paar Blatt Papier und schon kann es losgehen mit Dei-<br />

nen ersten Farbskizzen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 50 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Kleine Farbskizzen erstellen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Linien-Technik.html<br />

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Auf <strong>de</strong>m Bild rechts siehst Du die Farben, die Du für diese<br />

Farbskizze benötigst. Außer<strong>de</strong>m siehst Du die Materialien, die<br />

Du für das komplette Bild brauchst. Bei <strong>de</strong>n abgebil<strong>de</strong>ten Far-<br />

ben han<strong>de</strong>lt es sich um Indigo, Phthaloblau, Cyan, Türkis und<br />

Weiß.<br />

Bei <strong>de</strong>n Farbskizzen kannst Du auch sehen, ob es Probleme<br />

mit <strong>de</strong>n ausgewählten Farben gibt. Wenn Du beispielsweise<br />

versuchst, einen Himmel in Gelb und Blau zu gestalten, wirst Du feststellen, dass sich bei<br />

<strong>de</strong>r Mischung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Farben ein Grün ergibt, was Du vielleicht nicht haben wolltest. Die<br />

üblichere Variante für einen Himmel ist natürlich die Darstellung eines Sonnenuntergangs mit<br />

verschie<strong>de</strong>nen Rot- und Orangetönen, wie Du sie bei „Twighlight“ siehst.<br />

Twighlight (dreiteilig, je 80 x50 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 51 von 109


Gestaltung <strong>de</strong>s Hintergrun<strong>de</strong>s<br />

Sobald Du Dich für eine bestimmte Farbkombination entschie<strong>de</strong>n hast, geht es an das Ges-<br />

talten <strong>de</strong>s Hintergrun<strong>de</strong>s für Dein Bild. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie es genau funktio-<br />

niert.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Hintergrund gestalten<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Linien-Technik.html<br />

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Für diese Maltechnik sollte Dein Bild am besten auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n liegen, da das <strong>Malen</strong> <strong>de</strong>r<br />

Linien auf <strong>de</strong>m Tisch recht schwierig ist. Den Bo<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>m Bild und min<strong>de</strong>stens einen<br />

halben Meter um das Bild herum solltest Du mit einer dünnen Malerfolie auslegen, die es in<br />

je<strong>de</strong>m Baumarkt günstig zu kaufen gibt.<br />

Für diese Technik sollte Deine Leinwand min<strong>de</strong>stens eine Höhe von 60 cm und eine Breite<br />

von 100 cm. Man kann die Linien-Technik zwar auch auf kleineren Bildformaten verwen<strong>de</strong>n,<br />

aber dann wird es ein wenig komplizierter. Wie das genau geht, zeige ich Dir später. Für <strong>de</strong>n<br />

Anfang starten wir erst einmal mit einem größeren Bildformat. Ich verwen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o für<br />

„Dolphins“ beispielsweise ein Bildformat von 60 x 160cm.<br />

Dolphins (60 x 160 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 52 von 109


Für das <strong>Malen</strong> benötigst Du zwei Malerrollen. Die Farbe wird dann direkt aus <strong>de</strong>r Flasche auf<br />

die Leinwand geschüttet und mit <strong>de</strong>r Malerrolle verteilt. Dabei solltest Du eine eigene Maler-<br />

rolle für die helleren Farbtöne verwen<strong>de</strong>n und eine an<strong>de</strong>re Malerrolle für die dunkleren Farb-<br />

töne, so dass Du während <strong>de</strong>s Malvorgangs zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Farben schnell<br />

wechseln kannst. Dann verteilst Du die Farbe mit <strong>de</strong>r Malerrolle auf <strong>de</strong>r Leinwand (Rän<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Leinwand dabei nicht vergessen) und gestaltest zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Farben<br />

entsprechen<strong>de</strong> Farbübergänge.<br />

Um <strong>de</strong>n Hintergrund etwas lebhafter zu<br />

bekommen, kannst Du in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s<br />

Bil<strong>de</strong>s dann beispielsweise in einem<br />

bestimmten Bereich die Malerrolle nicht<br />

über das Bild rollen, son<strong>de</strong>rn mit etwas<br />

mehr Druck über das Bild schieben, so<br />

wie ich es in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o am En<strong>de</strong> bei-<br />

spielsweise mit <strong>de</strong>r weißen Farbe ma-<br />

che. Dadurch lassen sich interessante Effekte erzielen, die Du in diesem Bild hier sehen<br />

kannst.<br />

Wichtig bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Hintergrun<strong>de</strong>s ist vor allem, rechtzeitig aufzuhören. Je länger<br />

Du an <strong>de</strong>m Hintergrund malst, umso mehr vermischen sich die Farben miteinan<strong>de</strong>r, so dass<br />

es schließlich am En<strong>de</strong> alles nur noch eine Einheitsfarbe ist, <strong>de</strong>r jegliche Spannung fehlt.<br />

Denn lei<strong>de</strong>r gibt beim <strong>Malen</strong> zumin<strong>de</strong>st bei dieser Technik kaum eine Möglichkeit, irgen<strong>de</strong>t-<br />

was wie<strong>de</strong>r rückgängig zu machen.<br />

Sobald <strong>de</strong>r Hintergrund fertig ist, kannst Du direkt mit <strong>de</strong>m Aufbringen <strong>de</strong>r Linien beginnen.<br />

Wenn Du für <strong>de</strong>n Hintergrund nur eine dünne Farbschicht verwen<strong>de</strong>t hast, musst Du mit <strong>de</strong>n<br />

Linien nicht warten, bis <strong>de</strong>r Hintergrund vollständig getrocknet ist.<br />

Aufbringen <strong>de</strong>r Linien<br />

Denn nun kommt <strong>de</strong>r eigentlich spannen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r Linien-Technik, nämlich die Linien selbst.<br />

Die Linien wer<strong>de</strong>n nämlich nicht gemalt, son<strong>de</strong>rn einfach aus <strong>de</strong>r Farbflasche direkt auf das<br />

Bild geschüttet. In <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du genau, wie es funktioniert.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 53 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Linien erstellen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Linien-Technik.html<br />

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Zunächst einmal solltest Du Dich davon überzeugen,<br />

dass Deine Farbflaschen wirklich alle gut gefüllt sind.<br />

Diese Technik lässt sich nur durchführen, wenn die<br />

Farbflaschen fast voll sind. Sollten Deine Farben<br />

schon etwas leerer sein, füllst Du am besten ver-<br />

schie<strong>de</strong>ne Flaschen von <strong>de</strong>r gleichen Farbe in eine<br />

Flasche um. Dann stellst Du die Flaschen für ein paar<br />

Minuten auf <strong>de</strong>n Kopf, damit die ganze Farbe unten<br />

zusammenläuft und Luft in <strong>de</strong>r Flasche nach Möglich-<br />

keit nach oben steigt.<br />

Bevor Du anfängst, solltest Du mit je<strong>de</strong>r Farbe erst einmal auf <strong>de</strong>r Folie neben <strong>de</strong>m Bild Pro-<br />

bespritzen, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, wie stark Du auf die Flasche drücken<br />

musst, um einen möglichst gleichmäßigen Farbstrahl zu erhalten.<br />

Um die Linien auf das Bild zu bekommen, schwingst Du die Flasche einfach über das Bild,<br />

während Du mit einem gleichmäßigen Druck die Farbe aus <strong>de</strong>r Flasche drückst. Je schneller<br />

Du Deinen Arm schwingst und je kleiner die Öffnung in <strong>de</strong>r Flasche ist, umso dünner wer<strong>de</strong>n<br />

die Linien. Wenn Du eine Flasche mit einem großen Loch verwen<strong>de</strong>st, musst Du entspre-<br />

chend fester drücken und wirst gleichzeitig relativ dicke Linien bekommen.<br />

Hier gehört ein bisschen Mut dazu, <strong>de</strong>nn wenn die Farbe auf <strong>de</strong>m Bild ist, lässt sich nichts<br />

mehr korrigieren. Die Bil<strong>de</strong>r sind wirkliche Unikate, <strong>de</strong>nn normalerweise gelingt es nicht, ein<br />

Bild ein zweites Mal zu malen. Sowohl <strong>de</strong>r Hintergrund als auch die Linien sind dafür viel zu<br />

individuell.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 54 von 109


Wenn Die Flasche ungefähr halb leer ist, beginnt <strong>de</strong>r Farbstrahl unregelmäßig zu wer<strong>de</strong>n<br />

und Du erhältst keine gleichmäßige Linie, son<strong>de</strong>rn einzelne Kleckse auf Deinem Bild. Ein<br />

paar Kleckse sind in Ordnung, <strong>de</strong>nn sie lockern das Bild auf. Allerdings sollten es nicht zu<br />

viele wer<strong>de</strong>n, weil dann die ursprüngliche Designi<strong>de</strong>e zerstört wird. Sobald eine Flasche also<br />

zu klecksen anfängt, solltest Du mit dieser Flasche nicht mehr arbeiten. Du kannst entwe<strong>de</strong>r<br />

mit einer an<strong>de</strong>ren Flasche mit <strong>de</strong>r gleichen Farbe weitermachen o<strong>de</strong>r mit einer an<strong>de</strong>ren Far-<br />

be.<br />

Sobald Du Kleckse auf <strong>de</strong>m Bild hast, fin<strong>de</strong>st Du in <strong>de</strong>n Klecksen typischerweise Luftblasen<br />

in <strong>de</strong>r Farbe. Diese Blasen gehen nicht von selbst auf und sind nach <strong>de</strong>m Trocknen <strong>de</strong>s Bil-<br />

<strong>de</strong>s sehr druckempfindlich und unschön. Deshalb nimmst Du Dir am besten einen Zahnsto-<br />

cher und stichst die Blasen auf, solange die Farbe noch nass ist.<br />

Bei <strong>de</strong>r Farbauswahl für die Linien beginne ich typischerweise zunächst mit <strong>de</strong>n dunkleren<br />

Farben und trage zuletzt die hellen Linien auf, um <strong>de</strong>m Bild eine gewisse Tiefenwirkung zu<br />

verleihen. Genauso gut kann man die Farben aber auch gemischt auftragen o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r<br />

letzten hellen Run<strong>de</strong> noch eine einzelne Linien in einem dunkleren Farbton drüberlegen.<br />

Das Bild mit <strong>de</strong>n Linien sollten nun unbedingt über Nacht trocknen können. Noch besser ist<br />

es, wenn Du das Bild mehrere Tage trocknen lässt, damit die Linien wirklich durchgetrocknet<br />

sind. Es wäre sehr ärgerlich, wenn Du im nächsten Malschritt Deine Hand auf <strong>de</strong>n Linien<br />

auflegst und eine <strong>de</strong>r Linien zerdrückst und einen Farbfleck mitten in Deinem Bild produ-<br />

zierst.<br />

Bonobi (dreiteilig, je 80 x50 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 55 von 109


Die Linien müssen natürlich<br />

nicht immer von unten nach<br />

oben laufen. In „Bonobi“ habe<br />

ich die Linien beispielsweise<br />

quer gezogen und dann später<br />

kleine Affen (Bonobo ist ein<br />

Zwergschimpanse) an <strong>de</strong>n<br />

Lianen hin und herschwingen<br />

lassen.<br />

Ausschnitt „Bonobi“<br />

Aufmalen <strong>de</strong>r Tiere und Menschen<br />

Im nächsten Schritt wer<strong>de</strong>n die Tiere o<strong>de</strong>r Menschen auf das Bild aufgemalt. Bei <strong>de</strong>r Aus-<br />

wahl <strong>de</strong>r Objekte kommt es natürlich darauf an, was Dein ursprüngliches Bild darstellt. Bei<br />

„The Other Si<strong>de</strong> of the Jungle“ und bei „Twighlight“ habe ich beispielsweise verschie<strong>de</strong>ne<br />

Vogelsorten in <strong>de</strong>n Sonnenuntergang gemalt. Bei „Bonobi“ sind es kleine Affen.<br />

Wie auffällig o<strong>de</strong>r unauffällig Du<br />

die Tiere auf das Bild malen willst,<br />

ist persönliche Geschmackssache.<br />

Ich fin<strong>de</strong> es ganz interessant, die<br />

Tiere sehr klein zu malen und eher<br />

in <strong>de</strong>m Schilf zu verstecken, so<br />

dass sie nur bei längerer Betrach-<br />

tung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s alle gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausschnitt „Twighlight“<br />

Bei „The Other Si<strong>de</strong> of the Jungle“ habe ich beispielsweise 12 Vögel versteckt, von <strong>de</strong>nen<br />

viele am Bo<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>n Schilfhalmen stehen und nicht leicht zu fin<strong>de</strong>n sind. Ein Teil<br />

<strong>de</strong>r Vögel sind durch mehrere Halme zum Teil ver<strong>de</strong>ckt. Bei „Bonobi“ sind die vier Affen in<br />

Schwarz auf einen relativ dunklen Hintergrund gemalt, so dass sie sich nur <strong>de</strong>m genauen<br />

Betrachter <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s erschließen.<br />

Typischerweise verwen<strong>de</strong> ich für diese Bil<strong>de</strong>r nur die Silhouetten <strong>de</strong>r Tiere, weil sie sich bes-<br />

ser in das gesamte Bild einfügen. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o zeige ich Dir, wie Du die Tiere o<strong>de</strong>r<br />

Menschen auf Dein Bild bekommst.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 56 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Aufmalen von Silhouetten<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/Linien-Technik.html<br />

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Da die wenigsten Menschen freihändig und ohne Vorlage einen Pelikan o<strong>de</strong>r einen Delfin<br />

skizzieren können, suchen wir uns zunächst einmal eine geeignete Vorlage. Dazu suchst Du<br />

Dir im Internet Fotos von <strong>de</strong>n Sachen, die Du auf Dein Bild malen möchtest. Das können<br />

beispielsweise in diesem Fall Fische o<strong>de</strong>r auch Taucher sein.<br />

Eine große Auswahl an Fotos für einen<br />

o<strong>de</strong>r zwei Euro fin<strong>de</strong>st Du beispielsweise<br />

bei www.fotolia.<strong>de</strong>. Dort gibt es von vielen<br />

Fotos auch bereits fertige Silhouetten, wie<br />

Du sie hier von <strong>de</strong>n Tauchern siehst.<br />

Solltest Du ausnahmeweise bei <strong>de</strong>n fünf<br />

Millionen Fotos auf www.fotolia.<strong>de</strong> nichts<br />

fin<strong>de</strong>n, kannst Du auch bei<br />

www.gettyimages.<strong>de</strong> schauen, wo es ein<br />

noch umfassen<strong>de</strong>res Fotoarchiv gibt.<br />

Aber auch wenn Du keine Silhouetten fin-<br />

<strong>de</strong>st, kannst Du genauso je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>re Bild<br />

verwen<strong>de</strong>n und es einfach auf die Silhouet-<br />

te reduzieren.<br />

Die Bil<strong>de</strong>r kannst Du dann beispielsweise in Powerpoint importieren und dann auf die richtige<br />

Größe ziehen. Am besten druckst Du Dir Deine Taucher einfach aus und probierst auf Dei-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 57 von 109


nem Bild aus, ob sie die gewünschte Größe haben. Falls es noch nicht ganz passt, druckst<br />

Du sie einfach noch mal etwas größer o<strong>de</strong>r kleiner aus.<br />

Die oben abgebil<strong>de</strong>ten Taucher sind aller-<br />

dings nicht ganz einfach zu malen, weil die<br />

Tauchgeräte recht feinteilig sind. Du kannst<br />

Dir das Leben <strong>de</strong>utlich vereinfachen, wenn<br />

Du Dich am Anfang an Vögel o<strong>de</strong>r Fische<br />

hältst, die eine relativ glatte Silhouette ha-<br />

ben, wie beispielsweise dieser Hai.<br />

Sobald Du Deinen Fisch in <strong>de</strong>r richtigen Größe ausgedruckt hast, nimmst Du Dir eine Fin-<br />

gernagelschere und schnei<strong>de</strong>st <strong>de</strong>n Fisch entlang <strong>de</strong>r Silhouette ganz genau aus. Ich<br />

schnei<strong>de</strong> dabei in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>n Fisch aus und verwen<strong>de</strong> das umliegen<strong>de</strong> weiße Papier als<br />

Schablone, weil man so eine genauere Darstellung <strong>de</strong>s Tieres auf <strong>de</strong>r Leinwand erreicht.<br />

Wenn Du Dir das Leben einfacher machen willst, kannst Du natürlich auch <strong>de</strong>n Fisch selbst<br />

als Vorlage nehmen und nachzeichnen. Allerdings verzerren sich dadurch die Proportionen<br />

<strong>de</strong>s Tieres um die Strichstärke Deines Stiftes, was ich nicht optimal fin<strong>de</strong>. Gera<strong>de</strong> bei<br />

schlanken Vögeln können sich die Proportionen dadurch erheblich verschieben. Und wenn<br />

Du Dich vermalst o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Stift abrutschst, rutschst Du nach außen in <strong>de</strong>n Hintergrund,<br />

<strong>de</strong>r eigentlich unberührt bleiben soll. Daher arbeite ich in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>m weißen Papier<br />

als äußere Schablone. Sollte ich dann abrutschen, dann immer nach innen in das Tier hin-<br />

ein. Das ist aber unerheblich, weil das Tier ja sowieso schwarz gestrichen wird.<br />

Sobald die Schablone fertig<br />

ausgeschnitten ist, lege ich sie<br />

an die vorgesehen Stelle auf<br />

<strong>de</strong>m Bild. Sitzen<strong>de</strong> Vögel lassen<br />

sich gut auf die Schilfhalme set-<br />

zen, stehen<strong>de</strong> Vögel sollten am<br />

Bo<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>n Halmen<br />

stehen. Bei <strong>de</strong>n Fischen und<br />

Tauchern bist Du natürlich in <strong>de</strong>r<br />

Positionierung auf <strong>de</strong>m Bild völ-<br />

lig frei, da sie sich ja ohnehin<br />

ungehin<strong>de</strong>rt im Wasser bewegen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 58 von 109


Um <strong>de</strong>m Bild eine gewisse Tiefen-<br />

wirkung zu verleihen, male ich die<br />

Tiere in <strong>de</strong>r Regel so, dass sie hin-<br />

ter <strong>de</strong>n Linien liegen. Der Vogel im<br />

Bild rechts wird also rechts und<br />

links von <strong>de</strong>r roten Linie gemalt, so<br />

dass es so aussieht, als wäre <strong>de</strong>r<br />

Vogel hinter <strong>de</strong>r Linie.<br />

Wenn die Linien sehr dünn und flach sind, kannst Du ein Tier natürlich auch über die Linie<br />

malen, so dass das Tier vor <strong>de</strong>r Linie ist. Bei dickeren Linien sieht das jedoch merkwürdig<br />

aus, weil dann mitten durch das Tier eine erhöhte Linie läuft.<br />

Die Tiere bekommst Du nun ganz einfach auf Dein Bild, in<strong>de</strong>m Du die Schablone auf das<br />

Bild legst und die Schablone innen mit einem schwarzen Edding-Stift ausmalst. Die Silhouet-<br />

te <strong>de</strong>s Tieres sollte ganz genau stimmen, damit <strong>de</strong>r Betrachter auch wirklich sofort erkennt,<br />

um was es sich han<strong>de</strong>lt. Mit einem Stift lässt sich die Silhouette gera<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Einsteiger<br />

natürlich viel genauer malen als mit einem Pinsel. Ich male normalerweise die Umrisse <strong>de</strong>s<br />

Tieres mit einem Stift auf, entferne dann die Schablone und male das Tier selbst mit einem<br />

feinen Pinsel mit schwarzer Acrylfarbe aus. Wenn Du Dich mit <strong>de</strong>m Pinsel noch nicht so si-<br />

cher fühlst o<strong>de</strong>r Deine aufgemalten Tiere sehr klein sein, dann kannst Du natürlich auch das<br />

komplette Tier mit <strong>de</strong>m Stift schwarz malen.<br />

Wenn Du nicht nur schwarze Silhouetten auf Dein Bild malen willst, son<strong>de</strong>rn richtige bunte<br />

Tiere, dann fin<strong>de</strong>st Du viele Tipps und Tricks und auch zwei Vi<strong>de</strong>os dazu im Kapitel „<strong>Malen</strong><br />

nach Foto“.<br />

Erstellen von dünnen Linien<br />

Wie oben schon erwähnt, brauchst Du für die Linientechnik eine gewisse Min<strong>de</strong>stbildgröße,<br />

weil die Linien eine bestimmte Dicke haben, die auf einem kleineren Bild nicht wirkt. Manch-<br />

mal möchtest Du die Linientechnik aber vielleicht auf einem kleineren Bildformat einsetzen<br />

o<strong>de</strong>r Du brauchst aus irgen<strong>de</strong>inem Grund dünnere Linien.<br />

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Colima (80 x 100 cm) Ausschnitt „Colima“<br />

Bei <strong>de</strong>m Bild „Colima“ han<strong>de</strong>lt es sich zwar um ein großes Bildformat, aber die Linien, die<br />

<strong>de</strong>n ausbrechen<strong>de</strong>n Vulkan darstellen, sollten sehr dünn sein, um das Bild nicht zu dominie-<br />

ren. Bei Colima wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hintergrund in <strong>de</strong>r Aquarell-Technik gestaltet und <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

ist eine Mischung aus Collage und <strong>de</strong>r Chaos-Technik. Die feinen Linien, um die es in die-<br />

sem Kapitel geht, wur<strong>de</strong>n mit einer Einwegspritze mit Na<strong>de</strong>l aufgespritzt.<br />

Die Technik ist hierbei grundsätzlich die gleiche wie bei <strong>de</strong>r Linien-Technik direkt aus <strong>de</strong>r<br />

Farbflasche, nur dass Du anstatt <strong>de</strong>r Farbflasche eine Einwegspritze über das Bild<br />

schwenkst. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du anhand eines an<strong>de</strong>ren Beispiels genau, wie es<br />

funktioniert. Bei <strong>de</strong>m Sonnenbild ist <strong>de</strong>r blaue Hintergrund und die gelbe Sonne in <strong>de</strong>r Aqua-<br />

rell-Technik gestaltet und die Linien sind dann mit <strong>de</strong>r Spritze aufgespritzt.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Dünne Linien spritzen<br />

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Zunächst besorgst Du Dir in <strong>de</strong>r Apotheke möglichst große Einwegspritzen und möglichst<br />

dicke Einwegna<strong>de</strong>ln. Bei <strong>de</strong>n im Vi<strong>de</strong>o verwen<strong>de</strong>ten Spritzen han<strong>de</strong>lt es sich um 10 ml Sprit-<br />

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zen und um Na<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Größe 0,9x40mm. Diese Artikel sind in <strong>de</strong>r Apotheke günstig für ca<br />

10 Cent pro Stück zu bekommen. Man kann sie allerdings nur einmal verwen<strong>de</strong>n, weil man<br />

die Farbe aus <strong>de</strong>r Spritze und vor allem aus <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>l kaum mehr herausbekommt.<br />

Wichtig ist dann natürlich die Konsistenz<br />

<strong>de</strong>r Farbe. Die Farbe muss in diesem Fall<br />

dünn genug sein, damit Du sie mit <strong>de</strong>r Kraft,<br />

die Du in einer Hand hast, auch tatsächlich<br />

durch die feine Na<strong>de</strong>l gleichmäßig und oh-<br />

ne zu stocken durchdrücken kannst. Je<br />

dünnflüssiger die Farbe ist, umso einfach ist<br />

es, hier tatsächlich eine gleichmäßige Linie<br />

zu erhalten.<br />

Zur Vorbereitung nimmst Du eine Einwegspritze, setzt die Na<strong>de</strong>l vorne drauf und füllst die<br />

Spritze von hinten mit Farbe. Dabei solltest Du versuchen, möglichst wenig Luft o<strong>de</strong>r Luftbla-<br />

sen in die Spritze zu füllen. Wenn Du Luft in <strong>de</strong>r Spritze hast, bekommst Du nämlich keine<br />

einheitliche Linie, son<strong>de</strong>rn einzelne Farbkleckse auf Dein Bild. Sobald die Spritze gefüllt ist,<br />

steckst Du am besten wie<strong>de</strong>r die Schutzkappe über die Na<strong>de</strong>l, damit die Farbe in <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>l<br />

nicht trocknet. Mit Schutzkappe lässt sich die Farbe in <strong>de</strong>r Spritze sogar einige Tage aufbe-<br />

wahren. Interessante Effekte bekommst Du natürlich auch, wenn Du unterschiedliche Farben<br />

in eine Spritze einfüllst und teilweise verrührst. Dadurch erhältst Du Linien, die entsprechend<br />

fließend ihre Farbe wechseln.<br />

Sobald die Spritzen mit <strong>de</strong>n gewünschten Farben vorbereitet sind, probierst Du neben <strong>de</strong>m<br />

Bild zunächst aus, ob die Farbe so aus <strong>de</strong>r Spritze kommt, wie Du möchtest. Dann<br />

schwenkst Du die Spritze über das Bild, um die gewünschten Linien zu erhalten. Genau wie<br />

bei <strong>de</strong>r Linientechnik aus <strong>de</strong>r Flasche erhältst Du leicht erhabene gleichmäßige Linien, die<br />

Du mit einem Pinsel so nicht malen könntest. Außer<strong>de</strong>m habe ich bei <strong>de</strong>m Sonnen-Bild <strong>de</strong>n<br />

Bereich <strong>de</strong>r Sonne abge<strong>de</strong>ckt, um eine scharfe Kante zu erreichen, bei <strong>de</strong>r die Linien begin-<br />

nen.<br />

An<strong>de</strong>re Bil<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Linientechnik<br />

Mit <strong>de</strong>r Linientechnik lassen sich natürlich auch sehr gut abstrakte Bil<strong>de</strong>r gestalten. Bei<br />

„Playtime“ habe ich beispielweise einfach völlig ungeplant run<strong>de</strong> Linien auf das Bild aufge-<br />

bracht. Erst danach habe ich entschie<strong>de</strong>n, welche <strong>de</strong>r sich dadurch ergeben<strong>de</strong>n Formen ich<br />

ausmalen möchte. Bei „Come Back“ hingegen han<strong>de</strong>lt es sich um eine Mischung aus ge-<br />

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schwungenen und gera<strong>de</strong>n Linien, bei <strong>de</strong>nen das Motiv nachträglich durch die unterschiedli-<br />

chen Farbe in <strong>de</strong>r Bemalung hervorgehoben wur<strong>de</strong>.<br />

Play Time (200 x 120 cm)<br />

Come Back (120 x 70 cm)<br />

Bei „Red Spaceship“ wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hintergrund mit <strong>de</strong>r Malerrolle gestaltet und dann die Linien<br />

quer über alle drei Bildteile aufgebracht. Wichtig ist hier, dass die drei Leinwän<strong>de</strong> beim<br />

Schwenken <strong>de</strong>r Linien direkt ohne Abstand und genau auf <strong>de</strong>r richtigen Höhe nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

liegen. Sobald die Linien dann auf <strong>de</strong>m Bild sind, solltest Du die Leinwän<strong>de</strong> aber ein paar<br />

Zentimeter auseinan<strong>de</strong>rziehen, damit die Farbe auf je<strong>de</strong>r Leinwand getrennt trocknet.<br />

Red Spaceship (dreiteilig, je 70 x 50 cm)<br />

Bei einem Bild wie „Red Spaceship“ lassen sich die Linien und Punkte niemals genau<br />

bestimmen. Speziell die rote Linie, die <strong>de</strong>m Bild seinen Charme gibt, ist in dieser Art mit <strong>de</strong>n<br />

Punkten unplanbar und natürlich auch unwie<strong>de</strong>rholbar. Es gehört ein bisschen Mut dazu, die<br />

Farbe einfach auf das Bild zu spritzen und zu sehen, was sich ergibt.<br />

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Im nächsten Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie „Line of Hope“ mit <strong>de</strong>r Linientechnik gestaltet wur<strong>de</strong>. In<br />

<strong>de</strong>rselben Technik wur<strong>de</strong> auch „Gordian Knot“ erstellt.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Einsatz in abstrakten Bil<strong>de</strong>rn<br />

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Line of Hope (60 x 160 cm)<br />

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Gordian Knot (dreiteilig, je 80 x50 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>n bisherigen Bil<strong>de</strong>rn haben wir immer versucht, Linien auf die Leinwand zu bekommen<br />

und Punkte nach Möglichkeit zu vermei<strong>de</strong>n. Genauso kannst Du aber auch unregelmäßige<br />

Punkte aus <strong>de</strong>r Flasche gezielt einsetzen, um Dein Bild zu gestalten. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o<br />

siehst Du zunächst, wie Du die Punkte auf das Bild setzen kannst.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Linien und Tropfen<br />

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Solche Punkte lassen sich beispielsweise in Kombination mit Linien hervorragend zur Bild-<br />

gestaltung einsetzen. Bei „My Melody“ ist <strong>de</strong>r Hintergrund beispielsweise mit <strong>de</strong>r Malerrolle<br />

gestaltet und <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rgrund besteht lediglich aus geschwungenen Linien und Punkten in<br />

einem einzigen Farbton.<br />

My Melody (180 x 50 cm)<br />

Die Beispiele zeigen, dass Du mit <strong>de</strong>r Linientechnik nicht unbedingt konkrete Bil<strong>de</strong>r gestalten<br />

musst, son<strong>de</strong>rn sich diese Technik auch hervorragend für abstrakte Kunstwerke eignet.<br />

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5. Chaos-Technik<br />

Chaos-Technik<br />

Platzbedarf: hoch<br />

Verschmutzung: hoch<br />

Farbanteil: sehr hoch<br />

Maldauer: 1-2 Stun<strong>de</strong>n<br />

Trockenzeit: nach 4-20 Tagen vollständig getrocknet<br />

Material: Spachtel, Folie, Malerrolle<br />

Unter Chaos-Technik habe ich eine ganze Reihe von Techniken zusammengefasst, bei <strong>de</strong>-<br />

nen mit viel Farbe, ohne Pinsel und sehr schnell gearbeitet wird. Gleichzeitig ist bei diesen<br />

Techniken in <strong>de</strong>r Regel das Ergebnis etwas chaotisch. Das heißt, <strong>de</strong>r Künstler kann nicht<br />

genau bestimmen, wie das Bild aussieht, weil Vieles zufällig passiert. Das macht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Reiz dieser Bil<strong>de</strong>r aus.<br />

Crystal Hollow (zweiteilig, je 100 x 80 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 65 von 109


Es erfor<strong>de</strong>rt am Anfang etwas Mut, in <strong>de</strong>r Chaos-Technik einfach drauf loszumalen, weil man<br />

die Ergebnisse kaum noch korrigieren kann und weil alles recht schnell geht und auch ein<br />

bisschen unvorhersehbar ist. Dafür sind die Ergebnisse umso schöner.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n zeige ich Dir eine ganze Reihe von verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n, um in <strong>de</strong>r Cha-<br />

os-Technik Farbe auf Deine Leinwand zu bekommen. Eine <strong>de</strong>r bekanntesten und am meis-<br />

ten genutzten Techniken ist die Spachteltechnik, die Du in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o am Beispiel<br />

von zwei Bil<strong>de</strong>rn siehst.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Spachteltechnik (kleines Format)<br />

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Bei <strong>de</strong>r Spachteltechnik wird die Farbe mit einem Spachtel auf die Leinwand aufgebracht. Ich<br />

verwen<strong>de</strong> hier meistens kleine Spachteln auf Plastik, die sich gut abwaschen lassen und die<br />

man in je<strong>de</strong>m Baumarkt günstig bekommen kann. Bei <strong>de</strong>r Spachteltechnik kannst Du die<br />

Farbe auf das Bild aufbringen und dann mit <strong>de</strong>m Spachtel verteilen o<strong>de</strong>r Du kannst Die Far-<br />

be gleich direkt auf Deinen Spachtel aufbringen und dann direkt damit verteilen.<br />

Wenn Du die Farbe direkt auf <strong>de</strong>n Spachtel aufbringen willst, solltest Du darauf achten, dass<br />

die Farbe eine etwas festere Konsistenz hat, damit sie Dir nicht runtertropft. Dann ziehst Du<br />

Deine Spachtel flach über die Leinwand, entwe<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r im Bogen. Je nach<strong>de</strong>m, wie<br />

stark Du dabei aufdrückst, bekommst Du eine relativ geschlossene o<strong>de</strong>r eine eher gestückel-<br />

te Farbfläche. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie die Spachteltechnik auf einem großformati-<br />

gen Bild angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 66 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Spachteltechnik (großes Format)<br />

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The winner takes it all (60 x 160 cm)<br />

Deim Spachteln selbst musst Du Dir vor allem immer bewusst sein, ob die bereits bestehen-<br />

<strong>de</strong> Farbschicht an <strong>de</strong>r Stelle, an <strong>de</strong>r Du spachtelst, bereits getrocknet ist. Wenn diese Farb-<br />

schicht noch nass ist und Du entsprechend fest aufdrückst, dann vermischen sich die Farben<br />

zum Teil. Wenn die Farbschicht darunter bereits getrocknet ist, kommt es zu keiner Mi-<br />

schung. Dafür kann es aber sein, dass sich die Strukturen <strong>de</strong>r unteren Schicht in <strong>de</strong>r nächs-<br />

ten Farbschicht abbil<strong>de</strong>n. In bei<strong>de</strong>n Fällen kannst Du <strong>de</strong>n Effekt entsprechend als Gestal-<br />

tungselement einsetzen.<br />

Im nächsten Film siehst Du, wie man die Spachteltechnik noch einen Schritt weiterführen<br />

kann. Bei diesem Bild erreichst Du mit <strong>de</strong>r Spachteltechnik eine glatte Farbfläche, die aber in<br />

sich starke Farbverläufe hat und außer<strong>de</strong>m an verschie<strong>de</strong>nen Stellen die Schicht darunter<br />

durchblicken lässt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 67 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Verziehen mit Holzleiste<br />

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Für diese Technik benötigst Du eine lange, sehr gera<strong>de</strong> Holzleiste und eine Art Führungs-<br />

schiene links und rechts von Deinem Bild. Ich habe in diesem Fall zwei Bücher verwen<strong>de</strong>t,<br />

die ich auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s hingelegt habe. Dann legst Du Deine Leinwand auf<br />

einen Stapel Papier und nimmst so lange einzelne Blätter weg o<strong>de</strong>r fügst sie hinzu, bis Deine<br />

Leinwand gera<strong>de</strong> ca einen Millimeter weniger hoch ist als die Bücher daneben.<br />

Schließlich trägst Du die<br />

Farbe auf die Seite <strong>de</strong>s<br />

Bil<strong>de</strong>s auf. Mit Deiner<br />

Holzleiste und <strong>de</strong>n Bü-<br />

chern als Führungsschie-<br />

nen ziehst Du dann die<br />

Farbe gleichmäßig ein<br />

einer laufen<strong>de</strong>n Bewe-<br />

gung über das Bild. Natür-<br />

lich kannst Du Deine<br />

Holzleiste auch hochhe-<br />

ben und mehrfach wie<strong>de</strong>r<br />

auf das Bild runterdrü-<br />

cken, wie ich es in <strong>de</strong>m Film im letzten Teil <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s gemacht habe. Das gibt Dir die Mög-<br />

lichkeit, sehr interessante Strukturen zu gestalten.<br />

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Mutant Excursion (dreiteilig, je 80 x 50 cm)<br />

Eine Abwandlung dieser Technik habe ich beispielsweise bei <strong>de</strong>m Bild „Mutant Excursion“<br />

verwen<strong>de</strong>t. Der Hintergrund <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong> zunächst in <strong>de</strong>r Aquarell-Technik gestaltet.<br />

Dann habe ich Farbe mit einer relativ<br />

dicken Konsistenz direkt auf das Bild<br />

getropft. Diese Farbe habe ich dann mit<br />

kleinen Holzstäbchen quer über das<br />

Bild gezogen und so trocknen lassen.<br />

Mit <strong>de</strong>n dünnen Holzstäbchen, die nicht<br />

auf einer Schiene geführt wer<strong>de</strong>n,<br />

kannst Du natürlich viel direkter auf die<br />

Gestaltung Deines Bil<strong>de</strong>s Einfluss<br />

nehmen und das Ergebnis mitbestimmen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 69 von 109


Mit <strong>de</strong>rselben Technik wur<strong>de</strong>n beispiels-<br />

weise bei diesen bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn von „Un-<br />

<strong>de</strong>r Water Politics“ die blauen und oran-<br />

gen Punkte gestaltet.<br />

Die Leinwand wur<strong>de</strong> zunächst mit <strong>de</strong>r<br />

Malerrolle bemalt und auch die schwar-<br />

zen Bereiche wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Malerrolle in<br />

<strong>de</strong>r noch nassen Farbe gestaltet.<br />

Nach<strong>de</strong>m das Bild vollständig getrocknet<br />

war, habe ich dann die blauen und oran-<br />

gen Farbtupfen auf das Bild aufgebracht<br />

und mit einer Holzlatte flach verzogen.<br />

Die erhabenen Punkte bil<strong>de</strong>n einen inte-<br />

ressanten Kontrast zum restlichen flachen<br />

Bild.<br />

Un<strong>de</strong>r Water Politics<br />

(zweiteilig, je 60 x 160 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>r nächsten vorgestellten Technik kombinierst Du Elemente aus <strong>de</strong>r Chaos-Technik mit<br />

<strong>de</strong>r Aquarell-Technik. Ich zeige Dir zunächst in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o, wie es mit einer kleinen Lein-<br />

wand funktioniert. Auf <strong>de</strong>n Fotos siehst Du dann die gleiche Technik noch einmal mit einer<br />

großformatigen Leinwand.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Gestalten mit Folie und Wasser<br />

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<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 70 von 109


Dieselbe Technik habe ich für das Bild „Jungle“ angewen<strong>de</strong>t. Im Folgen<strong>de</strong>n erkläre ich Dir<br />

genau, welche Schritte ich im Einzelnen gemacht habe.<br />

Zunächst habe ich bei „Jungle“ ein ganz nor-<br />

males Bild mit <strong>de</strong>r Linien-Technik gemalt. Den<br />

Hintergrund habe ich mit <strong>de</strong>r Malerrolle in zwei<br />

Farben mit einem Farbübergang gestrichen.<br />

Dann habe ich mit <strong>de</strong>r Linientechnik die grü-<br />

nen, gelben und weißen Linien auf das Bild<br />

aufgebracht.<br />

Schließlich habe ich das komplette Bild mit<br />

einer dünnen Malerfolie abge<strong>de</strong>ckt. Diese Fo-<br />

lien sind in je<strong>de</strong>m Baumarkt günstig erhältlich.<br />

Ich verwen<strong>de</strong> sie bei <strong>de</strong>r Linien-Technik und<br />

<strong>de</strong>r Chaos-Technik dazu, <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n unter und<br />

neben <strong>de</strong>m Bild abzu<strong>de</strong>cken. In diesem Fall<br />

habe ich die Folie auf die nasse Farbe auf <strong>de</strong>m<br />

Bild gelegt.<br />

Dann habe ich mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n die Farbe unter<br />

<strong>de</strong>r Folie auf <strong>de</strong>m Bild so verteilt, wie ich es<br />

haben wollte und damit die Linien flach ge-<br />

drückt und verschmiert. Nach <strong>de</strong>m Abziehen<br />

<strong>de</strong>r Folie habe ich das Bild komplett mit einer<br />

Sprühflasche mit Wasser eingesprüht und<br />

dann hochkant gestellt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Aquarell-Technik, bei <strong>de</strong>r mit sehr stark<br />

verdünnter Farbe gearbeitet wird, wür<strong>de</strong>n nun<br />

alle Farben komplett über das ganze Bild lau-<br />

fen. Bei <strong>de</strong>r Chaos-Technik sind die Farben<br />

auf <strong>de</strong>m Bild jedoch unverdünnt und bewegen<br />

sich nicht so leicht, vor allem, wenn die vorher<br />

noch unter <strong>de</strong>r Folie auf <strong>de</strong>r Leinwand verteilt<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

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Ein kleiner Teil <strong>de</strong>r Farbe löst sich jedoch durch das Wasser an und bil<strong>de</strong>t dann diese inte-<br />

ressanten Linien quer über das komplette Bild. Vor allem wenn sehr unterschiedliche Farben<br />

wie hier Gelb und Grün eingesetzt wer<strong>de</strong>n, ergibt sich ein faszinieren<strong>de</strong>r Effekt.<br />

Schließlich habe ich dann noch die schwarzen Linien auf das Bild aufgebracht. Diese Linien<br />

wur<strong>de</strong>n bewusst ganz am En<strong>de</strong> aufgebracht. Sie sind nicht verlaufen und auch nicht unter<br />

<strong>de</strong>r Folie verrieben wor<strong>de</strong>n, so dass sie einen klaren Kontrast zu <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s bil<strong>de</strong>n.<br />

Jungle (60 x160 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>m Bild „Exclamation Point“ wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hintergrund in <strong>de</strong>r bereits gezeigten Spachtel-<br />

technik gestaltet, während <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rgrund mit einer sehr dicken Farbfläche be<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>.<br />

Gera<strong>de</strong> bei dieser Technik ist es sinnvoll, sich vorher einige Farbskizzen zu machen, um<br />

einen Eindruck davon zu bekommen, wie das Bild endgültig aussehen wird.<br />

Für das Bild „Exclamation Point“ habe<br />

ich zunächst <strong>de</strong>n Rand und <strong>de</strong>n Hinter-<br />

grund außen herum mit <strong>de</strong>r Malerrolle in<br />

Indigo gestrichen. Dann habe ich mit <strong>de</strong>r<br />

bereits erklärten Spachteltechnik das<br />

Türkis und Weiß auf <strong>de</strong>n Hintergrund<br />

aufgebracht.<br />

Für das Ausrufezeichen in <strong>de</strong>r Mitte<br />

habe ich sehr viel Farbe (ca 1,5 Liter)<br />

verwen<strong>de</strong>t. Dadurch konnte ich hellere<br />

und dunklere Orangetöne auf <strong>de</strong>r Lein-<br />

wand mischen und eine Marmorierung<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 72 von 109


auf <strong>de</strong>r Fläche gestalten. Außer<strong>de</strong>m<br />

konnte ich die Farbe nachträglich mit<br />

einer breiten Spachtel komplett glatt<br />

ziehen, so dass es als glatte Fläche<br />

getrocknet ist.<br />

Schließlich habe ich mit <strong>de</strong>r Spachtel<br />

noch oben quer einige Linien durch das<br />

Ausrufezeichen gezogen, um <strong>de</strong>m Bild<br />

etwas mehr Dynamik zu verleihen.<br />

Normalerweise wäre es bei diesem Bild<br />

und bei <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Technik einfa-<br />

cher, wenn <strong>de</strong>r blaue Hintergrund be-<br />

reits getrocknet gewesen wäre, als ich<br />

<strong>de</strong>n orangen Teil gemalt habe.<br />

Sonst besteht nämlich immer die Gefahr, dass die blaue Farbe durch<br />

eine unbedachte Bewegung mit <strong>de</strong>m Orange vermischt wird. So et-<br />

was kann man dann nur beheben, in<strong>de</strong>m man noch mehr Farbe auf<br />

das Bild aufbringt, um die blaue Farbe wie<strong>de</strong>r zu über<strong>de</strong>cken.<br />

In diesem speziellen Fall war es jedoch notwendig, <strong>de</strong>n orangen Teil<br />

zu malen, während <strong>de</strong>r blaue Teil noch nass war. Nur so konnte ich<br />

oben die Querstriche mit <strong>de</strong>r Spachtel ziehen und hier eine Vermi-<br />

schung <strong>de</strong>r orangen und blauen Farbe erreichen, wie Du sie oben<br />

siehst.<br />

Gera<strong>de</strong> bei so einer Technik, bei <strong>de</strong>r wirklich sehr große Mengen<br />

Farbe verbraucht wer<strong>de</strong>n, sollte man sich vorher eine kleine Farb-<br />

skizze machen, um festzustellen, wie das Bild nachher ungefähr<br />

wirken wird. Im folgen<strong>de</strong>n Film siehst Du die Erstellung so einer<br />

Farbskizze für die Chaos-Technik.<br />

Exclamation Point<br />

(60x160 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 73 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Kleine Farbskizzen erstellen<br />

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Sobald Du mit <strong>de</strong>m Ergebnis Deiner Farbskizze zufrie<strong>de</strong>n bist, kannst Du mit Deinem Bild im<br />

großen Format anfangen. Wichtig ist vor allem, dass Du von <strong>de</strong>n Farben, die Du verwen<strong>de</strong>n<br />

möchtest, mehrere Flaschen verfügbar hast. Bei <strong>de</strong>n dunkleren Rottönen reicht in <strong>de</strong>r Regel<br />

sehr wenig, um eine große Fläche rot zu gestalten. Bei <strong>de</strong>n hellen Orange-Tönen hingegen<br />

ist sehr viel Farbe erfor<strong>de</strong>rlich. Insbeson<strong>de</strong>re wenn während <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s etwas<br />

schief geht und Du beispielsweise zuviel Rot in <strong>de</strong>r Orange verwen<strong>de</strong>t hast, brauchst Du<br />

erheblichen Mengen Orange, um wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n gewünschten Farbton zu erreichen.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Umsetzung im großen Format<br />

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Lotus (60 x 160 cm)<br />

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Nach <strong>de</strong>r gleichen Technik wur<strong>de</strong> auch die Bil<strong>de</strong>r „Crystal Hollow“, „Supanova“ und „The<br />

Place to Be“ erstellt. Hier han<strong>de</strong>lt es sich jeweils um mehrteilige Bil<strong>de</strong>r, bei <strong>de</strong>nen Du noch<br />

eine kleine Beson<strong>de</strong>rheit beachten solltest. Um die Farbe zu verspachteln, sollten die einzel-<br />

nen Leinwän<strong>de</strong> direkt nebeneinan<strong>de</strong>r liegen. Sobald Du mit <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Farbe fertig bist und das entsprechen<strong>de</strong> Farbgemisch noch auf Deiner Spachtel ist, solltest<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 74 von 109


Du die Bil<strong>de</strong>r aber kurz auseinan<strong>de</strong>r schieben und dafür sorgen, dass auch an <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r<br />

Leinwand die entsprechen<strong>de</strong> Farbe ist. Denn möglicherweise möchtest Du die Bildteile spä-<br />

ter mit einem Abstand von einigen Zentimetern aufhängen und dann sollte sich das Motiv<br />

auch auf <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Rahmens wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n.<br />

Supanova<br />

(zweiteilig, je 100 x 80 cm)<br />

The Place to Be (vierteilig, je 40 x 80 cm)<br />

Eine weitere Möglichkeit, Bil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Chaos-Technik zu gestalten, besteht in <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

ausschließlich mit <strong>de</strong>r Malerrolle. Am<br />

besten arbeitest Du hier mit mehreren<br />

Malerrollen, die Du für die verschie-<br />

<strong>de</strong>nen Farben verwen<strong>de</strong>st. Malerrol-<br />

len während <strong>de</strong>s <strong>Malen</strong>s auszuwa-<br />

schen, um sie für eine an<strong>de</strong>re Farbe<br />

zu verwen<strong>de</strong>n ist, ist keine gute I<strong>de</strong>e,<br />

weil das Bild zum Teil trocknet, wäh-<br />

rend Du mit <strong>de</strong>m Auswaschen <strong>de</strong>r<br />

Rolle beschäftigt bist.<br />

Außer<strong>de</strong>m lässt sich die Farbe am besten mit einer Malerrolle verrollen, die vor <strong>de</strong>m Malbe-<br />

ginn trocken ist. Wenn Du mit einer feuchten Rolle beginnst, kann sich die Farbe nicht so gut<br />

in die Rolle einsaugen und Du erhältst verwaschene Farbe auf Deinem Bild.<br />

Eine Serie von kleinen, flächigen Punkten auf Deinem Bild lassen sich beispielsweise errei-<br />

chen, in<strong>de</strong>m Du die Malerrolle nur an <strong>de</strong>n äußersten Spitzen <strong>de</strong>s Fells mit Farbe benetzt und<br />

dann fast ohne Druck über die Leinwand rollst. Je nach<strong>de</strong>m, ob die Farbe darunter schon<br />

trocken war, vermischen sich die Farben o<strong>de</strong>r die Punkte bleiben separat.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 75 von 109


Bei <strong>de</strong>m Bild „Chased by the Light“ bin<br />

ich übrigens bewusst von meinem Credo<br />

angewichen, nur fröhliche Bil<strong>de</strong>r mit posi-<br />

tiven Farben zu malen. „Chased by the<br />

Light“ enthält viele schwarze Flächen, die<br />

<strong>de</strong>m Bild ein eher bedrohliches Aussehen<br />

geben.<br />

Das Schwarz wur<strong>de</strong> dabei erst aufgemalt,<br />

als <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s bereits getrocknet<br />

war, so dass es auch nicht zu einer Ver-<br />

mischung von Schwarz und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Farben kommen konnte. Daher ist diese Bild ein gutes Beispiel dafür, dass Bil<strong>de</strong>r „be<strong>de</strong>ut-<br />

samer“ und „seriöser“ aussehen, wenn eine gehörige Portion Schwarz beteiligt ist.<br />

Chased by the Light (60 x 160 cm)<br />

Wie Du siehst, bietet die Chaos-Technik einen wirklich unerschöpflichen Fundus an Möglich-<br />

keiten. In <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>os habe ich Dir die wichtigsten Techniken gezeigt, so dass Du jetzt selbst<br />

loslegen kannst. Und ich bin mir sicher, dass Dir noch Duzen<strong>de</strong> weiterer Varianten <strong>de</strong>r Cha-<br />

os-Technik einfallen, sobald Du erstmal selbst angefangen hast.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 76 von 109


6. Collagen-Technik<br />

Collagen-Technik<br />

Platzbedarf: gering<br />

Verschmutzung: gering<br />

Farbanteil: durchschnittlich<br />

Maldauer: 1-3 Stun<strong>de</strong>n<br />

Trockenzeit: 2-10 Stun<strong>de</strong>n, je nach Material<br />

Material: Material zum Aufkleben auf die Collage, Kleber<br />

Unter Collagen fasse ich hier alle Möglichkeiten zusammen, irgen<strong>de</strong>twas an<strong>de</strong>res als Farbe<br />

auf die Leinwand aufzubringen. Genau genommen haben wir bei <strong>de</strong>r Comic-Technik bereits<br />

Collagen angewen<strong>de</strong>t, als wir die kleinen Glitzersteinchen auf das Bild geklebt haben.<br />

Die Möglichkeiten bei Collagen sind schier unbegrenzt. Du kannst alles von Goldfolie über<br />

Lego-Eisenbahnschienen, Glasfaserkabel, Mosaiksteine, Servietten und Gipskarton bis zu<br />

Muscheln, Sand, Styropor o<strong>de</strong>r Zeitungspapierschnipsel auf die Leinwand kleben. Die Kunst<br />

bei Collagen besteht vor allem darin, die zu verarbeiten<strong>de</strong>n Teile auszuwählen und die auf-<br />

geklebten Teile sinnvoll in das gesamte Bild zu integrieren. Sonst besteht nämlich eine ge-<br />

wisse Gefahr, dass Dein Bild nicht wie eine Collage aussieht, son<strong>de</strong>rn wie ein unzusammen-<br />

hängen<strong>de</strong>s Sammelsurium.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n zeige ich Dir nur einige verschie<strong>de</strong>ne Techniken aus <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r Möglich-<br />

keiten. Bei <strong>de</strong>r Muschelcollage, die Du im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst, habe ich zunächst zwei<br />

Papierstücke mit gol<strong>de</strong>ner Schrift auf die Leinwand geklebt. Danach habe ich mit einem<br />

Struktur-Gel gemischt mit Farbe die entsprechen<strong>de</strong>n Strukturen geschaffen und dann die<br />

Muscheln und roten Mosaiksteine auf die Leinwand geklebt. Den Sand habe ich ebenfalls mit<br />

<strong>de</strong>m Gel und einer Spachtel auf <strong>de</strong>r Leinwand verteilt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 77 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Muschelcollage<br />

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Die verschie<strong>de</strong>nen Struktur-Gels, die von unterschiedlichen Farbenherstellern angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n, sind eigentlich dafür gedacht, mit Farbe gemischt zu wer<strong>de</strong>n. Durch ihre beson<strong>de</strong>re<br />

Konsistenz behalten sie auch nach <strong>de</strong>m Trocknen noch die entsprechen<strong>de</strong> dreidimensionale<br />

Form, die sie vor <strong>de</strong>m Trocknen hatten.<br />

Struktur-Gels gibt es in verschie<strong>de</strong>nen Ausfertigungen, matt o<strong>de</strong>r glänzend, gröbkörnig o<strong>de</strong>r<br />

feinkörnig. Neben <strong>de</strong>r Tatsache, dass sie die Struktur erhalten, eignen sie sich auch hervor-<br />

ragend, um kleinere Gegenstän<strong>de</strong> auf das Bild zu kleben. Auf flachen Bil<strong>de</strong>rn kann man klei-<br />

ne Steinchen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Dinge natürlich auch einfach mit Uhu aufkleben, wie Du es auf<br />

<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn siehst.<br />

An <strong>de</strong>n Stellen, an <strong>de</strong>nen Du aus gestalterischen Grün<strong>de</strong>n kein Struktur-Gel verwen<strong>de</strong>n<br />

willst, musst Du die Gegenstän<strong>de</strong> mit einem Kleber wie beispielsweise Uhu auf die Leinwand<br />

kleben. So habe ich es beispielsweise in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o mit <strong>de</strong>n roten Mosaiksteinen gemacht.<br />

Die Verwendung eines Klebers fin<strong>de</strong> ich weniger praktisch als die Verwendung von Struktur-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 78 von 109


Gel, weil Du bei <strong>de</strong>m Kleber immer aufpassen musst, dass <strong>de</strong>r Kleber keine Fä<strong>de</strong>n zieht<br />

o<strong>de</strong>r Du an<strong>de</strong>re Stellen <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s mit Kleber beschädigst.<br />

Neben Gegenstän<strong>de</strong>n kannst Du natürlich auch Papierstücke wie beispielsweise Zeitungs-<br />

ausschnitte auf Deine Collage kleben. Dabei kannst Du die Zeitungsausschnitte entwe<strong>de</strong>r<br />

zuerst auf die Leinwand kleben und <strong>de</strong>n Rest dann mit Farbe gestalten, o<strong>de</strong>r Du kannst bei-<br />

spielsweise ein Bild auch nur auf Basis von Zeitungsausschnitten gestalten, wie Du es im<br />

folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Zeitungscollage<br />

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Um die Papierstücke auf die Leinwand zu kleben eignet sich am besten Tapetenkleister. Er<br />

zieht keine unschönen Fä<strong>de</strong>n und lässt sich auch mit sehr dünnem Papier wie Zeitungspa-<br />

pier gut verarbeiten. Am einfachsten wäre es natürlich, einfach die Leinwand mit Kleber ein-<br />

zustreichen und dann die Papierschnipsel <strong>de</strong>r Reihe nach nebeneinan<strong>de</strong>r zu kleben. So<br />

funktioniert es aber lei<strong>de</strong>r nicht, da sich die meisten dünneren Papiere (wie Zeitungspapier<br />

o<strong>de</strong>r auch normales Briefpapier) stark wellen, wenn sie nass wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn Du also die Leinwand einstreichst und das Papier aufklebst, wird das Papier Wellen<br />

werfen, die sich beim Trocknen nicht komplett wie<strong>de</strong>r entfernen. Daher streiche ich das Pa-<br />

pier mit <strong>de</strong>m Tapetenkleister ein und warte einige Minuten, bis sich das Papier vollgesaugt<br />

und gewellt hat. Je nach Papierdicke dauert das unterschiedlich lang. Zeitungspapier <strong>de</strong>hnt<br />

sich schon nach wenigen Sekun<strong>de</strong>n, bei Briefpapier solltest Du das Papier einige Minuten<br />

mit <strong>de</strong>m Kleber einweichen lassen. Erst dann klebe ich die Papierstückchen auf die Lein-<br />

wand. Wie immer sieht es auch hier besser aus, wenn die Papierstückchen auch um die E-<br />

cke <strong>de</strong>r Leinwand geklebt sind.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 79 von 109


Sobald <strong>de</strong>r gesamte Kleber nach einigen Stun<strong>de</strong>n vollständig getrocknet ist, streiche ich das<br />

komplette Bild mit einem hochglänzen<strong>de</strong>n Struktur-Gel ein. Durch diese etwa einen Millime-<br />

ter starke durchsichtige Schicht sind die Papierstücke vor Beschädigung geschützt und das<br />

gesamte Bild bekommt eine einheitliche Oberfläche. Dadurch fällt es nicht mehr auf, dass es<br />

sich ursprünglich um einzelne Papierstückchen gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />

Mind You (dreiteilig, je 30 x 80 cm)<br />

Natürlich lässt sich diese Art <strong>de</strong>r Collage<br />

nicht nur mit Zeitungsausschnitten, son<strong>de</strong>rn<br />

genauso gut mit selbst geschriebenen und<br />

ausgedruckten Texten erstellen. Je nach<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Texte lassen sich hier sehr per-<br />

sönliche Kunstwerke gestalten.<br />

Zum Aufkleben muss auch nicht unbedingt<br />

eine Leinwand verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Reine<br />

Textcollagen wie die Collagen links lassen<br />

sich beispielsweise auch sehr gut auf eine<br />

beidseitig beschichtete Spannplatte aufkle-<br />

ben. Der Vorteil ist hier, dass man sich diese<br />

Spannplatten im Baumarkt genau auf die<br />

gewünschte Größe zuschnei<strong>de</strong>n lassen kann<br />

und sie in <strong>de</strong>r Regel auch billiger sind als<br />

Leinwän<strong>de</strong>.<br />

Neben Texten kannst Du natürlich auch Fotos in Collagen integrieren. In <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Film<br />

siehst Du, wie das geht. Zum einen kannst Du das Bild natürlich einfach ausdrucken und auf<br />

die Leinwand kleben. Allerdings darf <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong> Bereich danach nicht mehr zu nass<br />

wer<strong>de</strong>n, weil sich das Foto o<strong>de</strong>r die Farbe auf <strong>de</strong>m Foto sonst wahrscheinlich wie<strong>de</strong>r ablöst.<br />

Bei <strong>de</strong>m Bild von Einstein, das Du in <strong>de</strong>m nächsten Vi<strong>de</strong>o siehst, habe ich das Foto zunächst<br />

auf eine T-Shirt-Transferfolie ausgedruckt und dann auf die Leinwand gebügelt. Dadurch<br />

erhält das Foto einen etwas an<strong>de</strong>ren Charakter und wird auch durch <strong>de</strong>n weiteren Malpro-<br />

zess nicht beschädigt.<br />

Bevor Du das Foto auf die T-Shirt-Transferfolie druckst, musst Du das Foto allerdings spie-<br />

geln (beispielsweise in Powerpoint o<strong>de</strong>r Photoshop). Da das Foto beim Aufbügeln nochmals<br />

gespiegelt wird, hast Du Dein Bild dann am En<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r richtig herum auf Deiner Leinwand.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 80 von 109


Wenn Du Fotos o<strong>de</strong>r Schriften in ein Bild integrieren willst, ist es immer wichtig, die Über-<br />

gänge von Papier zu Leinwand entsprechend so zu gestalten, dass man die Papierkante<br />

nicht sieht. Dazu gibt es verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten. Entwe<strong>de</strong>r setzt Du wie bei <strong>de</strong>m Ein-<br />

stein-Bild genau an die Kante <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>r Farbe. Dann wird die Kante durch die dicke<br />

Farbe ver<strong>de</strong>ckt. O<strong>de</strong>r Du verwen<strong>de</strong>st so wie bei <strong>de</strong>r Muschelcollage ein Struktur-Gel, mit<br />

<strong>de</strong>m Du <strong>de</strong>n kleinen Übergang zwischen Leinwand und Papier einfach zuspachtelst.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Aufbügeln von Fotos<br />

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Neben Papierstückchen kannst Du jedoch auch so gut wie alles an<strong>de</strong>re auf Deine Leinwand<br />

kleben, solange Du es irgendwie an <strong>de</strong>r Leinwand befestigen kannst.<br />

Für das Bild „Colima“ habe ich für <strong>de</strong>n unteren Bereich,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Vulkan darstellt, alte blaue Lego-<br />

Eisenbahnschienen verwen<strong>de</strong>t.<br />

Auf <strong>de</strong>m Foto links siehst Du einen anfänglichen Entwurf<br />

mit <strong>de</strong>n blauen Eisenbahnschienen, als ich noch ein an-<br />

<strong>de</strong>res Motiv damit gestalten wollte. Nach einigem rum-<br />

probieren entschied ich mich dann für <strong>de</strong>n Vulkan-<br />

Entwurf und klebte die Eisenbahnschienen in großen<br />

Bögen in <strong>de</strong>n unteren rechten Bereich <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s. Dann<br />

habe ich die Schienen weiß gestrichen, um nicht das Ri-<br />

siko einzugehen, dass am En<strong>de</strong> noch irgendwo etwas<br />

Blaues herausschaut.<br />

Die aufgeklebten Eisenbahnschienen sind ca 1 cm hoch.<br />

Dadurch kann man größere Mengen Farbe, die man auf<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 81 von 109


das Bild schüttet, entlang dieser Linien laufen lassen, um<br />

so <strong>de</strong>n Lavaströmen eines Vulkans nahezukommen.<br />

Die hochspritzen<strong>de</strong> Lava habe ich schließlich mit kleinen<br />

Einwegspritzen, wie man sie in <strong>de</strong>r Apotheke kaufen<br />

kann, auf das Bild aufgetragen. Solche dünnen Linien<br />

lassen sich kaum mit <strong>de</strong>m Pinsel malen, ohne sie zu ver-<br />

zittern. Daher eignet sich das Spritzen hervorragend. In<br />

<strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o im Kapitel „Linien-Technik“ zeige ich Dir, wie<br />

es genau funktioniert.<br />

Schließlich habe ich bei „Colima“ noch mit einem schwarzen Stift die Silhouette eines Foto-<br />

grafen unten in die rechte Ecke gemalt, <strong>de</strong>r aber nur bei sehr genauer Betrachtung <strong>de</strong>s Bil-<br />

<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>m restlichen Chaos überhaupt gefun<strong>de</strong>n wird.<br />

Colima (80 x 100 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 82 von 109


Den Möglichkeiten bei <strong>de</strong>r Collagen-Technik sind keine Grenzen gesetzt. In <strong>de</strong>m Bild „Cos-<br />

mo“ habe ich beispielsweise 100 Glasfaserkabel in das Bild integriert. Dazu habe ich zu-<br />

nächst mehrere Styropor-Platten nebeneinan<strong>de</strong>r auf eine Holzleiste geklebt und mit Tape-<br />

tenkleister mit einer Strukturtapete beklebt, um das ungewöhnliche Bildformat von 300 x 50<br />

cm zu erstellen. Dann habe ich das Bild vorne sehr dunkel mit einigen helleren Stellen be-<br />

malt, um ein dunkles Weltall zu simulieren.<br />

Cosmos (300 x 50 cm)<br />

Der eigentliche Clou <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s besteht nun in <strong>de</strong>n Glasfaserkabeln. Dafür habe ich das Bild<br />

von hinten mit einem dicken Nagel jeweils durchstochen und dann ein Glasfaserkabel von<br />

hinten ach vorne durchgesteckt. Die Glasfaserkabel habe ich dann hinten festgeklebt und<br />

vorne so abgeschnitten, dass sie genau mit <strong>de</strong>r Bildfläche en<strong>de</strong>n. Auf diese Weise habe ich<br />

100 Glasfaserkabel in das Bild integriert. Die Glasfaserkabel laufen hinter <strong>de</strong>m Bild alle vor<br />

einer Lampe zusammen, die die Glasfaserkabel mit Licht versorgt. Zu<strong>de</strong>m än<strong>de</strong>rt sich die<br />

Lichtfarbe verschie<strong>de</strong>ner Kabel zu unterschiedlichen Zeiten, so dass die „Sterne“ im Bild<br />

abwechselnd aufblinken und in Rot, Blau o<strong>de</strong>r Grün erstrahlen.<br />

Ebenfalls zur Collagen-Technik zähle ich hier alle Techniken, um dreidimensionale Struktu-<br />

ren auf <strong>de</strong>r Leinwand zu schaffen. In <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie man dreidimensio-<br />

nale Strukturen mit Farbe auf die Leinwand malen kann. Du brauchst dazu ein Struktur-Gel,<br />

das es im Malfachhan<strong>de</strong>l zu kaufen gibt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 83 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Verwendung von Struktur-Gel<br />

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Dann mischst Du das Struktur-Gel mit Deiner Farbe und kannst die Farbe nun auf die Lein-<br />

wand malen, spachteln o<strong>de</strong>r tupfen. Beim Trocknen behält die Farbe exakt die Struktur, die<br />

sie auch im nassen Zustand hatte.<br />

Wenn Du nur eine ganz leichte dreidimensionale Struktur schaffen willst, kannst Du diesen<br />

Effekt bei bestimmten Farben mit einer sehr festen Konsistenz auch ohne Struktur-Gel errei-<br />

chen.<br />

Pan<strong>de</strong>monium (dreiteilig, je 50 x 80 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>m Bild „Pan<strong>de</strong>monium“ habe ich die sehr feste rote Farbe beispielsweise direkt auf<br />

das Bild getupft. Da die Farbe eine sehr feste Konsistenz hatte, blieb die Struktur hier auch<br />

nach <strong>de</strong>m Trocknen erhalten.<br />

Bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n „Piano Wings“ habe ich beispielsweise nur in <strong>de</strong>m orange-gelben Bereich<br />

Farbe mit Struktur-Gel verwen<strong>de</strong>t, während die restlichen Flächen direkt mit <strong>de</strong>r Malerrolle<br />

gemalt sind. Dadurch kann man interessante Kontraste innerhalb eines Bil<strong>de</strong>s schaffen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 84 von 109


Piano Wings (zweiteilig, je 50 x 160 cm)<br />

Um eine wirklich starke dreidimensionale Wirkung zu erreichen, kannst Du auch Gips auf die<br />

Leinwand aufbringen. Dabei kannst Du entwe<strong>de</strong>r wie im nächsten Vi<strong>de</strong>o einfach Moltofil di-<br />

rekt aus <strong>de</strong>r Packung auf die Leinwand spachteln. O<strong>de</strong>r Du kannst richtigen Gips anmischen<br />

und <strong>de</strong>n Gips mit Stoffstücken o<strong>de</strong>r Mullbin<strong>de</strong>n zusammen auf die Leinwand kleben. Damit<br />

lassen sich problemlos Strukturen schaffen, die mehrere Zentimeter hoch sind.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Verwendung von Gips und Blattgold<br />

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<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 85 von 109


Wenn Du höhere Strukturen mo<strong>de</strong>llieren willst, wür<strong>de</strong> ich als Untergrund nicht die flexible<br />

Leinwand, son<strong>de</strong>rn lieber ein Holzbrett nehmen. Der Gips hat auch im getrockneten Zustand<br />

noch ein erhebliches Gewicht, was die Leinwand auf Dauer möglicherweise nicht aushält.<br />

Sobald <strong>de</strong>r Gips getrocknet ist, kannst Du ihn ganz normal mit Acryl-Farben nach Deinen<br />

Wünschen bemalen.<br />

Al Arab (180 x 50 cm)<br />

Bei <strong>de</strong>m Bild „Al Arab“ habe ein beispielsweise<br />

direkt Gips und Mullbin<strong>de</strong>n auf die Leinwand<br />

mo<strong>de</strong>lliert und damit Strukturen geschaffen, die<br />

mehrere Zentimeter hoch sind. Den Gips kann<br />

man im weichen Zustand sehr gut direkt mit<br />

<strong>de</strong>n Fingern o<strong>de</strong>r auch mit einer Spachtel for-<br />

men.<br />

Wie Du in <strong>de</strong>m letzten Vi<strong>de</strong>o schon gesehen<br />

hast, besteht eine weitere Collage-Technik dar-<br />

in, Goldfolie auf die Bil<strong>de</strong>r aufzubringen. Die Goldfolie gibt es entwe<strong>de</strong>r als echtes Blattgold<br />

(sehr teuer) o<strong>de</strong>r als Blattgold-Imitat (<strong>de</strong>utlich günstiger) normalerweise im Format 16x16 cm<br />

zu kaufen. Bei <strong>de</strong>m Blattgold-Imitat kosten 8 Blätter ca 7 Euro. Zusätzlich benötigt man einen<br />

speziellen Kleber, <strong>de</strong>r auf die Leinwand gestrichen wird und auf <strong>de</strong>m das Gold dann haften<br />

bleibt.<br />

Dabei kann man entwe<strong>de</strong>r die gesamte Fläche einstreichen und ein großes Stück Blattgold<br />

auf die Fläche kleben, wie ich dies im Vi<strong>de</strong>o zeige. Alternativ kann man <strong>de</strong>n dünnflüssigen<br />

Blattgoldkleber direkt mit einem Pinsel auf das Bild malen und dann das Blattgold draufkle-<br />

ben.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 86 von 109


Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kleber getrocknet ist, kann man das<br />

überschüssige Blattgold mit einem Pinsel entfernen<br />

und erhält dann nur die Stellen in Gold, die man vor-<br />

her mit <strong>de</strong>m Pinsel gemalt hat.<br />

Bei „Sunshine“ habe ich auf das komplett getrockne-<br />

te Bild dünne kreisförmige Linien mit <strong>de</strong>m Goldkle-<br />

ber aufgebracht. Die Blattgoldstückchen wer<strong>de</strong>n<br />

dann mit einem trockenen Pinsel auf die Leinwand<br />

gehoben. Sie <strong>de</strong>cken dann <strong>de</strong>utlich mehr ab, als<br />

eigentlich am En<strong>de</strong> Gold sein soll.<br />

Sobald <strong>de</strong>r Kleber nach einigen Stun<strong>de</strong>n vollständig<br />

getrocknet ist, kann man das nicht angeklebte Blatt-<br />

gold mit einem trockenen Pinsel entfernen. Zurück<br />

bleiben nur die dünnen gol<strong>de</strong>nen Linien.<br />

Sunshine (60 x 80 cm)<br />

Das Blattgold-Imitat gibt es auch in Variationen mit Flecken zu kaufen, wie ich es beispiels-<br />

weise bei „Riches and Wealth“ in <strong>de</strong>r Mitte und links verwen<strong>de</strong>t habe. Ebenso sind Variatio-<br />

nen in Bronze o<strong>de</strong>r Silber erhältlich.<br />

Riches and Wealth (80 x 200 cm)<br />

Ebenso lassen sich natürlich verschie<strong>de</strong>ne Techniken kombinieren. Bei „Paradigm“ auf <strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Seite habe ich beispielsweise Goldfolie aufgeklebt und danach auf <strong>de</strong>r Goldfolie<br />

weitergemalt. Außer<strong>de</strong>m habe ich auf diesem Bild auch kleine Steinchen aufgeklebt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 87 von 109


Paradigm (80 x 120 cm)<br />

Sehr beliebt sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren auch Serviettencollagen. Bei <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Collage<br />

habe ich verschie<strong>de</strong>ne Servietten, Aufkleber und bedruckte Papierzettelchen auf einer Lein-<br />

wand arrangiert. Sowohl im Supermarkt als auch im Bastelfachhan<strong>de</strong>l gibt es eine große<br />

Auswahl an Objekten, die Du auf Deine Collagen kleben kannst. Ich habe die Servietten<br />

hierbei nicht wie in <strong>de</strong>r Serviettentechnik üblich mit einem Spezialkleber für Servietten ver-<br />

wen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn habe als Untergrund eine Mo<strong>de</strong>llierpaste gewählt, um <strong>de</strong>r Collage auch<br />

eine dreidimensionale Struktur zu geben.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Servietten-Collage<br />

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Am En<strong>de</strong> wird die Collage wie die Collage <strong>de</strong>r Zeitungsschnipsel mit einem durchsichtigen<br />

Struktur-Gel überzogen, um sie unempfindlich zu machen und ihr eine einheitliche Oberflä-<br />

che zu geben.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 88 von 109


7. Fotografie von Acrylbil<strong>de</strong>rn<br />

Fotografie von Acrylbil<strong>de</strong>rn<br />

Platzbedarf: gering<br />

Verschmutzung: gering<br />

Farbanteil: sehr hoch<br />

Maldauer: unter einer Stun<strong>de</strong><br />

Trockenzeit: keine (Bil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n nass fotografiert)<br />

Material: i<strong>de</strong>alerweise Spiegelreflex-Kamera, direktes Sonnenlicht<br />

Gera<strong>de</strong> beim <strong>Malen</strong> mit <strong>de</strong>r Chaos-Technik habe ich immer wie<strong>de</strong>r festgestellt, dass die Bil-<br />

<strong>de</strong>r im nassen Zustand unwahrscheinlich gut aussehen, aber durch das Trocknen einen er-<br />

heblichen Teil ihrer Faszination einbüßen. Das hat vor allem zwei Grün<strong>de</strong>: Zum einen<br />

Schrumpfen die Farben beim Trocknen, weil das enthaltene Wasser verdunstet. Dadurch<br />

schrumpfen erhabene Farbstrukturen <strong>de</strong>utlich zusammen. Zum an<strong>de</strong>ren glänzen die Farben<br />

im nassen Zustand, während sie im getrockneten Zustand matt sind.<br />

Natürlich kann man versuchen, diesen Effekten entgegenzuwirken. Das Schrumpfen <strong>de</strong>r<br />

Farben lässt sich eindämmen (aber nie ganz verhin<strong>de</strong>rn), in<strong>de</strong>m man sehr dickflüssige (und<br />

meistens teure) Farben kauft, die sich dann allerdings oft nicht mehr so einfach verarbeiten<br />

lassen. O<strong>de</strong>r man kann die Farben mit einem speziellen Gel mischen, damit sie beim Trock-<br />

nen ihre Form behalten. Darunter lei<strong>de</strong>t aber oft die Leuchtkraft <strong>de</strong>r Farben. Und schließlich<br />

kann man das ganze Bild o<strong>de</strong>r Teile davon mit einem glänzen<strong>de</strong>n durchsichtigen Acryllack<br />

lackieren, um <strong>de</strong>n Eindruck zu erwecken, das Bild wäre noch nass.<br />

All diese Versuche waren zumin<strong>de</strong>st bei mir nur teilweise von Erfolg gekrönt. Irgendwie wa-<br />

ren manche Bil<strong>de</strong>r im nassen Zustand einfach <strong>de</strong>utlich faszinieren<strong>de</strong>r. Deshalb habe ich an-<br />

gefangen, die Bil<strong>de</strong>r im nassen Zustand zu fotografieren. Das eigentliche Kunstwerk ist dann<br />

die Fotografie, während das zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Bild weggeworfen wird, sobald die Fotos ge-<br />

macht sind. Diese Bil<strong>de</strong>r kann man sich zwar nicht an die Wand hängen, aber man kann sie<br />

hervorragend im Internet o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Offset-Druck verwen<strong>de</strong>n. So ist auf Basis <strong>de</strong>r Fotogra-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 89 von 109


fien von Acrylbil<strong>de</strong>rn eine ganze Bil<strong>de</strong>rserie entstan<strong>de</strong>n, die heute als CD-Cover Verwen-<br />

dung fin<strong>de</strong>t.<br />

CD-Cover<br />

Für drei dieser Bil<strong>de</strong>r zeige ich Dir im Folgen<strong>de</strong>n, wie die Bil<strong>de</strong>r entstan<strong>de</strong>n sind.<br />

Bei diesem Bild habe ich zunächst dunkelblaue Farben<br />

in einem Kreis auf ein A4-Blatt Papier aufgetragen. Wei-<br />

ter in <strong>de</strong>r Mitte habe ich dann Rottöne und im Zentrum<br />

helle Orange-Töne verwen<strong>de</strong>t.<br />

Mit einem kleinen Holzstöckchen habe ich die Farben<br />

dann von <strong>de</strong>r Mitte nach außen gezogen, um die Marmo-<br />

rierung <strong>de</strong>r Farben zu erreichen. Dann habe ich das Bild<br />

in die Sonne gelegt und mit einer Spiegelreflex-Kamera<br />

fotografiert, um die nebenstehen<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r zu erhalten.<br />

Das Schöne an dieser Technik ist unter an<strong>de</strong>rem, dass<br />

sich das Bild mit fortschreiten<strong>de</strong>m Malprozess immer<br />

weiter entwickelt. Je<strong>de</strong> Phase dieses Entwicklungspro-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 90 von 109


zesses wird natürlich auf Fotos festgehalten. Dadurch<br />

kann man auf Basis von einem Bild ganz unterschiedli-<br />

che Fotos machen. Und wenn man das Bild beispiels-<br />

weise „verdorben“ hat, wie ich es beispielsweise mit die-<br />

sem Bild gemacht habe, als ich mit <strong>de</strong>m Holzstückchen<br />

Kreise auf <strong>de</strong>r Farbe gezogen habe (siehe Abbildung<br />

links), dann macht das nichts, weil ja auch die schöneren<br />

Vorstufen auf <strong>de</strong>r Kamera festgehalten sind.<br />

Das nebenstehen<strong>de</strong> grün-gelbe Bild hat mir beispielwei-<br />

se gar nicht gefallen. Als es schon etwas getrocknet war,<br />

habe ich es dann mit <strong>de</strong>r Farbe nach unten auf das e-<br />

benfalls bereits etwas getrocknete blau-rote Bild von<br />

oben gelegt, in <strong>de</strong>r Absicht, bei<strong>de</strong>s in die Mülltonne zu<br />

entsorgen.<br />

Doch aus irgen<strong>de</strong>inem Grund habe ich die Blätter dann aber nach ein paar Minuten wie<strong>de</strong>r<br />

auseinan<strong>de</strong>r gezogen und erhielt die bei<strong>de</strong>n Teile, die Du unten siehst. Im Sonnenlicht foto-<br />

grafiert erhielt ich schließlich „Bulls Eye“, das für das oben abgebil<strong>de</strong>te CD-Cover verwen<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd für die Qualität <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r ist hier einerseits, dass Du direktes Sonnenlicht hast,<br />

um die Bil<strong>de</strong>r fotografieren zu können. Dazu musst Du nicht unbedingt nach draußen gehen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch das Sonnenlicht, dass durch ein Fenster nach innen fällt, kannst Du verwen-<br />

<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rerseits die die Qualität <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r bei dieser Technik natürlich stark von Deiner<br />

Kamera abhängig. Die besten Ergebnisse erzielst Du natürlich mit einer Spiegelreflex-<br />

Kamera mit einen entsprechen<strong>de</strong>n Objektiv.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 91 von 109


Die Faszination dieser Bil<strong>de</strong>r liegt für mich auch gera<strong>de</strong> darin, dass viel vom Zufall bestimmt<br />

wird und sich so ein Motiv in keinem Fall duplizieren lässt. Es ist ein echtes Original, das<br />

auch gera<strong>de</strong> daraus seinen Reiz erhält.<br />

Bulls Eye<br />

Das Bild „Element of Live“ ist entstan<strong>de</strong>n, als ich verschie<strong>de</strong>ne blaue und türkise Farben in<br />

einem Schüsselchen gemischt habe. Im Sonnenlicht fotografiert ergibt sich ein faszinieren-<br />

<strong>de</strong>s Farbspiel. Im getrockneten Zustand hingegen waren die Farben nur noch eine einheitli-<br />

che stumpfe dunkelblaue Fläche, die ihren ganzen Reiz verloren hatte.<br />

Element of Live<br />

Organic Evolution<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 92 von 109


In <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o zeige ich Dir, wie Du ähnliche Bil<strong>de</strong>r gestalten kannst. Hier seihst<br />

Du, wie Du innerhalb von dick aufgetragener nasser Farbe marmorieren kannst und so fas-<br />

zinieren<strong>de</strong> Strukturen innerhalb Deiner Bil<strong>de</strong>r schaffen kannst. Diese Technik eignet sich gut,<br />

um im nassen Zustand Fotos davon zu machen. So ist beispielsweise das Bild „Organic Evo-<br />

lution“ entstan<strong>de</strong>n.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Marmorieren<br />

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Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o mische ich einfach nur Farben auf einer Leinwand. Das letztlich dadurch<br />

entstehen<strong>de</strong> Bild ist eher nebensächlich. Daher mache ich solche Farbexperimente norma-<br />

lerweise auch nicht auf einer Leinwand, son<strong>de</strong>rn einfach nur auf einem Stück Papier.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Fotografie während <strong>de</strong>s <strong>Malen</strong>s<br />

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Doch auch beim <strong>Malen</strong> von Bil<strong>de</strong>rn nach einer <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren vorgestellten Techniken lohnt es<br />

sich, beim <strong>Malen</strong> eine Kamera griffbereit zu haben. Im Kapitel Chaos-Technik habe ich Dir<br />

beispielsweise gezeigt, wie Du Farben mit einer Holzleiste verziehen kannst. Das entstan<strong>de</strong>-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 93 von 109


ne Bild habe ich direkt im nassen Zustand im Sonnenlicht fotografiert und dadurch das Bild<br />

„Worldwi<strong>de</strong>“ erhalten, dass Du auf <strong>de</strong>r nächsten Seite siehst.<br />

Worldwi<strong>de</strong><br />

Das eigentliche Bild selbst ist im getrockneten Zustand <strong>de</strong>utlich weniger beeindruckend als<br />

diese Fotografie, die noch im nassen Zustand gemacht wur<strong>de</strong>. Manche Bil<strong>de</strong>r lassen sich<br />

auch im trockenen Zustand noch gut fotografieren, wie die folgen<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r zeigen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 94 von 109


Und schließlich lassen sich natürlich mit <strong>de</strong>r Fotografie <strong>de</strong>r Collagen noch ganz beson<strong>de</strong>re<br />

Effekte erzielen. Hier siehst Du beispielsweise Fotos, die ich von „Cosmos“ gemacht habe.<br />

Die beleuchteten Endpunkte <strong>de</strong>r Glasfaserkabel von „Cosmos“, die kontinuierlich ihre Farbe<br />

wechseln, bil<strong>de</strong>n dabei die Basis für die Fotos unten, die alle mit einem Makro-Objektiv auf-<br />

genommen wur<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 95 von 109


8. <strong>Malen</strong> nach Fotos<br />

<strong>Malen</strong> nach Fotos<br />

Platzbedarf: gering<br />

Verschmutzung: gering<br />

Farbanteil: gering<br />

Maldauer: 3-6 Stun<strong>de</strong>n, je nach Bildgröße<br />

Trockenzeit: nach 2 - 3 Stun<strong>de</strong>n vollständig getrocknet<br />

Material: verschie<strong>de</strong>ne Pinsel, Foto<br />

Das <strong>Malen</strong> nach Fotos ist grundsätzlich genauso einfach wie <strong>Malen</strong> nach Zahlen, nur mit<br />

einem schöneren Ergebnis. Dennoch erscheint es vielen Leuten zunächst schwierig, ein<br />

Foto mit Acrylfarben nachzumalen. Deshalb wer<strong>de</strong>n wir im Folgen<strong>de</strong>n erst einige einfache<br />

Vorübungen machen.<br />

Das Wichtigste ist zunächst einmal, dass Du Dir das Foto wirklich genau anschaust. <strong>Malen</strong><br />

nach Foto be<strong>de</strong>utet in erster Linie zu lernen, ganz genau hinzuschauen und wahrzunehmen,<br />

was auf <strong>de</strong>m Foto abgebil<strong>de</strong>t ist. Fotos zeichnen sich nämlich normalerweise dadurch aus,<br />

dass alle Farben auf <strong>de</strong>m Foto fließend ineinan<strong>de</strong>r übergehen und je<strong>de</strong> Farbe aufgrund von<br />

Licht und Schatten in sich abschattiert ist.<br />

Der rote Apfel auf <strong>de</strong>m Foto rechts ist also nicht ein-<br />

fach überall rot. Genau genommen ist er nirgends rot.<br />

Rechts ist er ein dunkleres Rot, weil die rechte Seite<br />

im Schatten liegt. Oben ist er fast weiß, weil sich das<br />

Licht in <strong>de</strong>m Apfel spiegelt. Unten ist er fast schwarz,<br />

weil es zum Tisch hin einen Schatten gibt. Und da-<br />

zwischen nimmt er alle möglichen verschie<strong>de</strong>nen<br />

Rottöne und auch Grüntöne an. Wenn Du diese<br />

Farbunterschie<strong>de</strong> wahrnehmen kannst, kannst Du<br />

sie mit ein bisschen Übung auch malen.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 96 von 109


<strong>Malen</strong> nach Zahlen beruht darauf, dass Dir genau diese Arbeit abgenommen wird, in<strong>de</strong>m Dir<br />

genau vorgeschrieben wird, wo Du welche Farbe hinmalen sollst. Um die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Schattierungen einer Farbe zu erkennen und beispielsweise auch beurteilen zu können, wo<br />

das Rot auf <strong>de</strong>m vor<strong>de</strong>ren Apfel <strong>de</strong>m Rot auf <strong>de</strong>m hinteren Apfel entspricht, kannst Du eine<br />

einfache Übung machen.<br />

Nimm Dir ein Schwarz-Weiß-Foto im A5 o-<br />

<strong>de</strong>r A4-Format und fünf Filzstifte in ganz<br />

unterschiedlichen Farben. Dann malst Du<br />

auf <strong>de</strong>m Foto jeweils alle Bereich, die <strong>de</strong>n<br />

gleichen Grauton aufweisen, mit <strong>de</strong>m Filzstift<br />

in <strong>de</strong>r gleichen Farbe an.<br />

Alle hellen Grautöne malst Du beispielswei-<br />

se Rot an, alle mittleren Grautöne Grün, alle<br />

dunkleren Grautöne Blau und so weiter.<br />

Damit zerlegst Du die fließen<strong>de</strong>n Übergänge<br />

<strong>de</strong>s Fotos in fünf Farbstufen.<br />

Das Bild „Nonno“ ist beispielsweise so ent-<br />

stan<strong>de</strong>n, auch wenn ich es nach <strong>de</strong>r Zerle-<br />

gung <strong>de</strong>r Grautöne in fünf Farbstufen letzt-<br />

endlich nicht mit Acryl gemalt, son<strong>de</strong>rn im<br />

Siebdruck erstellt habe. Das Prinzip bleibt<br />

aber dasselbe.<br />

Nonno (16 x 25 cm)<br />

Wenn Du ein Foto abmalen willst, willst Du aber natürlich nicht nur mit fünf Farben arbeiten,<br />

son<strong>de</strong>rn gera<strong>de</strong> die Farbübergänge auf <strong>de</strong>m Foto darstellen. Dazu zeige ich Dir zunächst im<br />

nächsten Vi<strong>de</strong>o, wie Du Farben direkt auf <strong>de</strong>r Leinwand mischen kannst.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 97 von 109


Vi<strong>de</strong>o: Vorübung großer Farbverlauf<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/<strong>Malen</strong>-nach-Fotos.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Nimm einfach ein Blatt Papier und male einen Farbverlauf von Gelb nach Blau. Die Farben<br />

wer<strong>de</strong>n dabei direkt auf <strong>de</strong>r Leinwand gemischt, wie Du es auch beim nachmalen eines Fo-<br />

tos normalerweise machst. Beim <strong>Malen</strong> solltest Du darauf achten, schöne fließen<strong>de</strong> Über-<br />

gänge zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Farben zu gestalten. Im nächsten Schritt nimmst Du Dir dann<br />

wie<strong>de</strong>r ein Blatt Papier und probierst die Farbübergänge zwischen ganz unterschiedlichen<br />

Farben aus. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie das geht.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Vorübung kleiner Farbverlauf<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/<strong>Malen</strong>-nach-Fotos.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

So bekommst Du mit <strong>de</strong>r Zeit ein Gefühl dafür, wie sich Farben auf <strong>de</strong>r Leinwand mischen<br />

lassen und welche Farben bei <strong>de</strong>r Mischung entstehen. Und dann bist Du eigentlich auch<br />

schon bereit für das erste richtige Bild, das Du auf <strong>de</strong>r nächsten Seite siehst.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 98 von 109


„Magic Waterfall“ ist eine gute Übung, um das Mischen <strong>de</strong>r<br />

Farben direkt auf <strong>de</strong>r Leinwand auszuprobieren. Da es sich<br />

nur um blaue und türkise Töne und Weiß han<strong>de</strong>lt, kann<br />

eigentlich bei <strong>de</strong>r Mischung nicht viel schief gehen, da sich<br />

immer wie<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ne Blautöne ergeben, die immer<br />

zu einem Wasserfall passen.<br />

Wichtig ist dann, dass Du alle Linien immer in die Richtung<br />

<strong>de</strong>s fallen<strong>de</strong>n Wassers ziehst. Querstriche sind nicht i<strong>de</strong>al,<br />

weil man auf <strong>de</strong>m Bild später nicht nur <strong>de</strong>n Farbton, son-<br />

<strong>de</strong>rn immer auch die Strichrichtung sieht.<br />

Der Himmel ist bei diesem Bild übrigens in <strong>de</strong>r Aquarell-<br />

Technik gestaltet und einen kleinen schwarzen Vogel, wie<br />

ich ihn Dir in <strong>de</strong>r Linien-Technik gezeigt habe, habe ich<br />

auch noch oben dazugemalt.<br />

Der Wasserfall ist nicht direkt nach einem bestimmten Foto<br />

gemalt, aber ich habe mir einige Fotos von Wasserfällen<br />

als Anregung angeschaut, um dann meinen eigenen Was-<br />

serfall zu gestalten.<br />

Magic Waterfall<br />

(60x160cm)<br />

Bei „Center of the Eye“ ging es mit hauptsächlich darum, das Muster <strong>de</strong>r Iris mit seinen vie-<br />

len verschie<strong>de</strong>nen Farben und Linien darzustellen. Allerdings muss man bei so einem Motiv<br />

aufpassen, wenn es auf eine so große Leinwand gemalt wird. „Center of the Eye“ lässt sich<br />

nur in sehr großen Räumen aufhängen, weil es einen normalen Raum aufgrund <strong>de</strong>s Formats<br />

von zwei Meter bei diesem Motiv übermächtig wirkt.<br />

Center of the Eye (200 x 120 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 99 von 109


Als nächsten Schritt kannst Du Dir beispielsweise ein einfaches Vogelmotiv aussuchen. Bei<br />

<strong>de</strong>m Bild „Lovebirds“ han<strong>de</strong>lt es sich um ein recht einfach zu malen<strong>de</strong>s Motiv. Die Flamingos<br />

haben eine ein<strong>de</strong>utige Form und klare Farbgebung und lassen sich gut mit Farbverläufen<br />

darstellen. Daher kannst Du die Erstellung von Farbverläufen, die Du in <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>os oben<br />

gesehen hast, bei <strong>de</strong>n Flamingos gut üben. Außer<strong>de</strong>m han<strong>de</strong>lt es sich um ein recht großes<br />

Bildformat, was ebenfalls einfacher zu malen ist als kleinformatige Tiere.<br />

Lovebirds (dreiteilig, 80 x 50 cm)<br />

Als Vorlage habe ich hier zwei unterschiedliche Fotos verwen<strong>de</strong>t, die ich im Zoo aufgenom-<br />

men habe. Bei <strong>de</strong>m Bild habe ich dann entsprechend die Farben und Schatten so ange-<br />

passt, dass sich ein einheitliches Erscheinungsbild ergibt. Den Hintergrund habe ich wie<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r Aquarell-Technik gestaltet.<br />

Außer<strong>de</strong>m habe ich die Schnäbel <strong>de</strong>r Flamingos<br />

„durchsichtig“ gelassen, anstatt sie wie im Foto<br />

weiß anzumalen. Das war zwar ursprünglich so<br />

nicht geplant, aber als es sich während <strong>de</strong>s Ma-<br />

lens so ergeben hat, hat es mir gefallen, dass ich<br />

es so gelassen habe.<br />

Beim <strong>Malen</strong> nach Foto habe ich in <strong>de</strong>r Regel im-<br />

mer das Originalfoto o<strong>de</strong>r einen Farbausdruck ne-<br />

ben <strong>de</strong>r Leinwand liegen, um immer wie<strong>de</strong>r bei<br />

je<strong>de</strong>m Pinselstrich genau vergleichen zu können,<br />

ob das eben gemalte <strong>de</strong>m Original entspricht.<br />

Auch wenn man sich nicht sklavisch an das Foto<br />

halten muss, sollte man doch wissen, wenn man<br />

vom Original abweicht.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 100 von 109


Bei „Kingfisher“ habe ich ebenfalls eine Leinwand genommen, bei <strong>de</strong>r ich <strong>de</strong>n Hintergrund<br />

bereits mit <strong>de</strong>r Aquarell-Technik gestaltet hatte. Das entsprechen<strong>de</strong> Vi<strong>de</strong>o dazu fin<strong>de</strong>st Du<br />

im Kapitel Aquarell-Technik. Dazu habe ich mir dann bei www.fotolia.<strong>de</strong> ein Foto von einem<br />

Kingfisher ausgesucht und in <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Größe in Farbe ausgedruckt.<br />

Kingfisher (30x30cm)<br />

Dann habe ich <strong>de</strong>n Hintergrund <strong>de</strong>s Vogels mit <strong>de</strong>r Nagelschere möglichst genau wegge-<br />

schnitten. Dadurch konnte ich <strong>de</strong>n Vogel direkt auf meine Leinwand legen und die Umrisse<br />

genau abzeichnen. (Natürlich kann man so einen Vogel auch freihändig abzeichnen, aber wir<br />

beschäftigen uns hier mit <strong>de</strong>m <strong>Malen</strong> und nicht mit <strong>de</strong>m Zeichnen. Daher solltest Du Dir die<br />

Arbeit so leicht wie möglich machen.)<br />

Falls Dein Motiv so groß ist, dass Du es nicht in <strong>de</strong>r Größe ausdrucken kannst, in <strong>de</strong>r Du es<br />

malen willst, dann genügt auch ein Ausdruck im A4 Format. In <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o „Skizze auf Lein-<br />

wand übertragen“ im Kapitel Comic-Technik siehst Du, wie Du ein kleines Foto im großen<br />

Format auf die Leinwand zeichnen kannst.<br />

Dann geht es an das Ausmalen <strong>de</strong>s Vogels. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o zeige ich Dir ganz genau<br />

Schritt für Schritt, wie es funktioniert.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 101 von 109


Vi<strong>de</strong>o: <strong>Malen</strong> eines Vogels<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/<strong>Malen</strong>-nach-Fotos.html<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Einerseits hat das <strong>Malen</strong> nach Foto sehr viel damit zu tun, sich das Foto wirklich genau an-<br />

zuschauen und auch die ganzen Farbschattierungen zu erkennen, um sie abmalen zu kön-<br />

nen. An<strong>de</strong>rerseits brauchst Du auch nicht sklavisch an <strong>de</strong>m Foto hängen. Die Brust <strong>de</strong>s Vo-<br />

gels ist auf <strong>de</strong>m Foto beispielsweise sehr dunkel, in meinem Bild aber viel heller gemalt.<br />

Auch das Gefie<strong>de</strong>r ist bei meinem Vogel <strong>de</strong>utlich heller und hat weniger Struktur. Das macht<br />

aber nichts und tut <strong>de</strong>m gesamten Bild keinen Abbruch. Ich habe mich für eine etwas hellere<br />

Variante <strong>de</strong>s Vogels entschie<strong>de</strong>n, weil ich fand, dass sie besser zu <strong>de</strong>m weichen, hellen Hin-<br />

tergrund passt.<br />

Und natürlich gibt es auch beim <strong>Malen</strong> nach Foto einfachere und schwierigere Motive. Der<br />

Kingfisher ist beispielsweise <strong>de</strong>utlich einfacher zu malen als dieser Delfin. Der Vogel hat eine<br />

klare Struktur im Gefie<strong>de</strong>r, die sich mit <strong>de</strong>m Pinsel leicht nachempfin<strong>de</strong>n lässt. Außer<strong>de</strong>m hat<br />

<strong>de</strong>r Vogel klare bunten Farben, die sich ebenfalls gut nachmalen lassen. Der Delfin hingegen<br />

hat eine glatte Haut, die zum Teil das Licht reflektiert und ist damit ähnlich schwierig zu ma-<br />

len wie beispielsweise ein reflektieren<strong>de</strong>r Gegenstand aus Glas. Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r komplette<br />

Delfin grau, was das <strong>Malen</strong> auch nicht vereinfacht. Im folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o siehst Du, wie ich<br />

<strong>de</strong>n Delfin in das Bild „Dolphins“ einfüge, das mit <strong>de</strong>r Linien-Technik gemalt wur<strong>de</strong>. Hier ha-<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 102 von 109


e ich <strong>de</strong>n Delfin nicht in grau gemalt, wie er auf <strong>de</strong>m Foto abgebil<strong>de</strong>t ist, son<strong>de</strong>rn in ver-<br />

schie<strong>de</strong>nen Blau-Tönen, damit er sich besser in das gesamte Bild integriert.<br />

Vi<strong>de</strong>o: <strong>Malen</strong> eines Delfins<br />

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Beim <strong>Malen</strong> nach Foto musst Du Dir immer vor Augen halten, dass es nicht darum geht, das<br />

Foto exakt eins zu eins nachzumalen. Du integrierst das Bild immer in Dein gesamtes<br />

Kunstwerk. Und vor allem hängst Du am En<strong>de</strong> nur Dein Kunstwerk auf, aber nicht das Foto<br />

daneben, wie ich es hier mache. Abweichungen zwischen Foto und Bild sind also völlig irre-<br />

levant, solange Du mit Deinem Bild zufrie<strong>de</strong>n bist.<br />

Im Vergleich zu <strong>de</strong>m Delfin sind diese Quallen wie<strong>de</strong>rum viel einfacher zu malen. Auch hier<br />

habe ich die Farbe <strong>de</strong>r Tiere gewechselt, um sie besser in das Bild zu integrieren und habe<br />

auch die Form etwas freier interpretiert.<br />

Gera<strong>de</strong> wenn man etwas Gegenständliches malen möchte, ist es immer von Vorteil, wenn<br />

man <strong>de</strong>n Gegenstand im Original o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st als Foto vor sich hat. Selbst wenn man nur<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 103 von 109


einen Klecks malen will, ist es hilfreich, sich dazu einen kleinen Klecks neben das Bild zu<br />

legen und sich daran zu orientieren.<br />

Spotless (200 x 80 cm)<br />

In diesem Fall habe ich mir beispielsweise einen Klecks mit Soja-Sauce auf ein Blatt ge-<br />

macht, um es als Vorlage zu verwen<strong>de</strong>n. Ein Klecks mit Soja-Sauce sind völlig an<strong>de</strong>rs aus<br />

als ein Klecks Ketchup o<strong>de</strong>r Wein o<strong>de</strong>r Farbe. Nach<strong>de</strong>m ich verschie<strong>de</strong>ne Kleckse auspro-<br />

biert hatte, habe ich mich für die Soja-Sauce entschie<strong>de</strong>n. Das Interessante besteht hier ge-<br />

ra<strong>de</strong> darin, diesen Klecks, <strong>de</strong>r einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter hat, dann in<br />

einem sehr großen Format von zwei Meter nachzumalen, weil ja ein echter Klecks in diesem<br />

Format gera<strong>de</strong> nicht so aussehen wür<strong>de</strong>, wie er hier gemalt ist.<br />

Beim <strong>Malen</strong> nach Foto geht es auch nicht darum, unbedingt ganz genau abzumalen, was Du<br />

auf <strong>de</strong>m Foto siehst. Eine gewisse künstlerische Freiheit solltest Du Dir nicht nehmen lassen.<br />

Wichtig ist aber <strong>de</strong>nnoch, das Foto vor Augen zu haben, um im Rahmen <strong>de</strong>r künstlerischen<br />

Abwandlung nicht die wesentlichen Charakteristika <strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>n Augen zu<br />

verlieren.<br />

Into the Great Wi<strong>de</strong> Open (200 x 80 cm)<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 104 von 109


Natürlich kann man auch im Bereich <strong>de</strong>r gegenständlichen Malerei nur die Silhouette einset-<br />

zen, wie ich das beispielsweise hier bei <strong>de</strong>m Känguru gemacht habe. Um das Känguru auf<br />

das Bild zu bekommen, habe ich das Tier einfach von einem Foto in <strong>de</strong>r gewünschten Größe<br />

ausgedruckt und ausgeschnitten. Dann kann man es einfach auf das Bild legen und die Um-<br />

risse nachmalen und dann ausmalen. Wie das genau funktioniert, kannst Du Dir in <strong>de</strong>m Vi-<br />

<strong>de</strong>o im Kapitel „Linien-Technik“ anschauen.<br />

Schließlich möchte ich Dir noch zeigen, wie Du mit einfachen Mitteln eine Landschaft malen<br />

kannst. Das Problem bei einem Landschaftsbild besteht häufig darin, dass Du in <strong>de</strong>r realen<br />

Landschaft o<strong>de</strong>r auch auf <strong>de</strong>m Foto <strong>de</strong>r Landschaft eine unglaubliche Fülle an Details siehst.<br />

Wenn Du versuchst, alle diese Details originalgetreu nachzumalen, wirst Du Dich in <strong>de</strong>n De-<br />

tails verlieren und die eigentliche Aussage <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s wird nicht mehr im Vor<strong>de</strong>rgrund ste-<br />

hen. Deshalb zeige ich Dir in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o, wie Du Dir das <strong>Malen</strong> einer Landschaft<br />

stark vereinfach kannst.<br />

Vi<strong>de</strong>o: Landschaften malen<br />

www.eboog.<strong>de</strong>/<strong>Einfach</strong><strong>Malen</strong>Lernen/<strong>Malen</strong>-nach-Fotos.html<br />

Norway (30 x 30 cm)<br />

Zugang zu Vi<strong>de</strong>o freischalten: http://www.eboog.<strong>de</strong>/malen-lernen-optin/angebot_45_vi<strong>de</strong>os.html<br />

Zunächst solltest Du Dir Gedanken über die Reihefolge machen, in <strong>de</strong>r Du die einzelnen<br />

Bereiche malen willst. Es bietet sich an, zunächst <strong>de</strong>n Hintergrund wie beispielsweise <strong>de</strong>n<br />

Himmel, das Wasser und die grünen Flächen hinter <strong>de</strong>n Bäumen zu malen und erst dann mit<br />

Details wie <strong>de</strong>m Wasserfall o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Blättern <strong>de</strong>r Bäume anzufangen. Auch bei <strong>de</strong>m Baum<br />

solltest Du zunächst die dunkleren Blätter im Hintergrund malen, dann <strong>de</strong>n Stamm malen<br />

und schließlich die hellen Blätter im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Wie Du in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o siehst, kannst Du bei diesem Bild praktisch keine Farben direkt so neh-<br />

men, wie sie aus <strong>de</strong>r Flasche kommen. D.h. Du nimmst Dir am besten einen großen Papptel-<br />

ler, auf <strong>de</strong>m Du die Farben mischen kannst.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 105 von 109


Um feine Sachen wie beispielsweise <strong>de</strong>n Wasserfall o<strong>de</strong>r die Blätter <strong>de</strong>r Bäume zu malen,<br />

besorgst Du Dir am besten einen Fächerpinsel, wie Du ihn in <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>o siehst. Der Trick für<br />

die Blätter <strong>de</strong>s Baumes besteht dann darin, gleichzeitig verschie<strong>de</strong>ne Grüntöne auf <strong>de</strong>m Pin-<br />

sel zu haben. Dann kannst Du in wenigen Minuten alle Blätter <strong>de</strong>s Baumes auf Deine Lein-<br />

wand auftragen.<br />

Wenn Du <strong>de</strong>n Stamm <strong>de</strong>s Baumes<br />

o<strong>de</strong>r die Steine neben <strong>de</strong>m Wasserfall<br />

nachmalst, brauchst Du ein bisschen<br />

Mut zur Lücke. Es ist nicht wirklich<br />

wichtig, dass Du je<strong>de</strong>n Farbton, <strong>de</strong>n<br />

Du im Original o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Foto<br />

siehst, ganz genau und an <strong>de</strong>r richti-<br />

gen Stelle nachmalst.<br />

Deutlich lebhafter wird Dein Bild, wenn<br />

Du es nicht so genau nimmst. Wie Du<br />

in <strong>de</strong>r Detailaufnahme hier siehst,<br />

habe ich bei <strong>de</strong>m Baumstamm einfach<br />

ein helles Braun und ein weiß auf <strong>de</strong>n<br />

dunklen Stamm aufgetragen.<br />

Unabhängig davon, ob es im Original<br />

genau so aussieht, sieht es auf <strong>de</strong>m<br />

Bild auf je<strong>de</strong>n Fall realistisch aus.<br />

Und nun wünsche ich Dir viel Spaß beim <strong>Malen</strong>.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 106 von 109


Passend zu diesem Buch<br />

gibt es 45 professionelle<br />

Malvi<strong>de</strong>os<br />

Wenn Du Dir die Maltechniken in diesem<br />

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möchtest, dann kannst Du hier Deinen per-<br />

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Zu <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>os erhältst Du kostenlos folgen<strong>de</strong> vier Hefte zum<br />

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Einen ausführlichen Einkaufsführer für<br />

Leinwän<strong>de</strong> und Farben<br />

Ich erkläre Dir auf über 20 Seiten mit Duzen<strong>de</strong>n<br />

von Fotos genau, für welche Maltechnik<br />

Du welche Leinwand benötigst und<br />

wie Du die Qualität von Leinwän<strong>de</strong>n, die Du<br />

im Internet gekauft hast, zuverlässig beurteilen<br />

kannst.<br />

Außer<strong>de</strong>m erfährst Du alles über die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Farbtypen und welche Farben<br />

sich für welche Maltechniken eignen.<br />

Denn mit <strong>de</strong>m richtigen Material ist es viel<br />

einfacher, seiner Kreativität freien Lauf zu<br />

lassen, als wenn Du mit schlechter Ausrüstung<br />

kämpfst. Zum Glück ist gutes Material<br />

nicht teuer, wenn Du weißt, worauf es ankommt.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 107 von 109


Eine komplette Anleitung zum <strong>Malen</strong><br />

auf einer Hochzeit<br />

In dieser Anleitung erfährst Du, wie Du bis<br />

zu 50 völlig unvorbereitete und durchschnittlich<br />

talentierte Hochzeitsgäste dazu bringst,<br />

gemeinsam ein Acryl-Bild für das Brautpaar<br />

zu gestalten.<br />

Diese Technik habe ich bereits bei vielen<br />

Hochzeiten angewen<strong>de</strong>t und die entstan<strong>de</strong>nen<br />

Bil<strong>de</strong>r haben immer einen Ehrenplatz in<br />

<strong>de</strong>r Wohnung <strong>de</strong>s Brautpaares bekommen.<br />

So ein ungewöhnliches und individuelles<br />

Geschenk eignet sich natürlich genauso als<br />

einmaliges Geschenk zu einem run<strong>de</strong>n Geburtstag.<br />

In <strong>de</strong>r Anleitung erfährst Du Schritt für<br />

Schritt, wie Du ein Motiv auswählst und alles<br />

so vorbereitest, dass auf <strong>de</strong>r Hochzeit nichts<br />

mehr schief gehen kann.<br />

Eine komplette Anleitung zum<br />

<strong>Malen</strong> mit Kin<strong>de</strong>rn<br />

Schon mit Kin<strong>de</strong>rn ab zwei Jahren kannst<br />

Du sehr kreative Bil<strong>de</strong>r gestalten, wenn Du<br />

weißt, wie es geht. In dieser Anleitung erkläre<br />

ich Dir ausführlich, wie Du kreative Bil<strong>de</strong>r<br />

zusammen mit Kin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

allein erstellen lassen kannst.<br />

Solang Du die richtigen Rahmenbedingungen<br />

schaffst, können Kin<strong>de</strong>r wahre Kunstwerke<br />

erschaffen.<br />

Du erfährst in dieser Anleitung alles über<br />

geeignete Maltechniken für Kin<strong>de</strong>r, welche<br />

Materialen Du zur Verfügung stellen solltest<br />

und welche Maltechniken sich für welches<br />

Alter eignen.<br />

Solche Bil<strong>de</strong>r sind ein faszinieren<strong>de</strong>s Geschenk<br />

für Großeltern o<strong>de</strong>r Tanten o<strong>de</strong>r können<br />

auch die eigene Wohnung zieren. Und<br />

die Kin<strong>de</strong>r sind mächtig stolz, dass von ihnen<br />

geschaffene Kunstwerke einen Ehrenplatz<br />

im Wohnzimmer haben.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 108 von 109


Jetzt 45 Vi<strong>de</strong>os bestellen und vier Hefte gratis erhalten:<br />

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10 Metho<strong>de</strong>n, um I<strong>de</strong>en zu entwickeln<br />

Für Einsteiger ist es oft schwierig, eine erste<br />

I<strong>de</strong>e für ein eigenes Bild zu entwickeln.<br />

Manche sitzen dann vor <strong>de</strong>r leeren Leinwand<br />

und wissen nicht, was sie malen sollen.<br />

Deshalb habe ich Dir hier 10 I<strong>de</strong>en zusammengestellt,<br />

wie Du eigene I<strong>de</strong>en entwickeln<br />

kannst. Ich liefere Dir also nicht eine I<strong>de</strong>e,<br />

die Du dann nachmalst, son<strong>de</strong>rn ich liefere<br />

Dir ein System, wie Du eigene I<strong>de</strong>en entwickeln<br />

kannst.<br />

Und dieses System funktioniert garantiert für<br />

je<strong>de</strong>n. Ich verspreche Dir, dass Du sehr<br />

schnell so viele eigene I<strong>de</strong>en haben wirst,<br />

dass Du gar nicht weißt, was Du zuerst malen<br />

sollst.<br />

<strong>Einfach</strong> <strong>Malen</strong> lernen Seite 109 von 109

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