Dedinghausen aktuell 494
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
D.a. <strong>494</strong> Feuilleton März 2017<br />
sen. Wieviel Intelligenz muss man ablegen, um die<br />
Rolle des Burggärtners und späteren Buttlers Johann<br />
so zu spielen, wie das Andreas tat und wie es das<br />
Publikum wertschätzte.<br />
Übrigens waren alle Vier zu Beginn des Stückes<br />
ledig und ungebunden … das sollte sich aber ändern,<br />
so sah es die Autorin vor und so dokumentiert D.a.<br />
das in vier “Beziehungskisten“.<br />
Schottischer Besuch im Ostwestfälischen (v.l.): Prof.<br />
Maximilian von Puffendorf (Uli Hagenhoff), Lady<br />
Eleonora von Wiesenhaupt (Lenka Svagrovska), Graf<br />
Arnfried von Rabenstein (Martin Meyer) und Lord<br />
Edward Mc. Cornik (Guido Hagenhoff).<br />
Vielleicht waren es diese amourösen Elemente, die<br />
die Akteure zur Höchstform auflaufen ließen. Und<br />
das traf nicht nur auf die vier Ersterwähnten zu. Denn<br />
sie bekamen Besuch und die agierten und funktionierten<br />
nach ähnlichem Muster.<br />
Schon früh im Stück war klar, dass Gräfin Constanzia<br />
von Miesbach, gespielt von Steffi Semrau, die<br />
Lösung des finanziellen Problems der Burggesellschaft<br />
derer von Rabenstein sein könnte. Sie ist reich<br />
und in den Graf verliebt. Dieser setzt zunächst aber<br />
auf Äußerlichkeiten und die sprechen wegen ihrer<br />
Nase gegen Constanzia. Doch der<br />
Graf ändert ob tieferer Einsichten<br />
seine Meinung (s. Kasten: Beziehungskisten<br />
1).<br />
Steffi Semrau war nach 2016 zum<br />
zweiten Mal auf der ‚Vorhang auf‘-<br />
Bühne zu sehen. Und diesmal war<br />
sie ein Ereignis (nicht das sie im<br />
letzten Jahr nicht überzeugte)! Ihre<br />
Darstellung einer verschmähten<br />
Liebe war geradezu körperlich<br />
nachzuempfinden – genial!<br />
Weil das Naheliegende und Offensichtliche<br />
nicht immer auch das logisch richtige ist<br />
(zumindest nicht in einer Komödie), taucht auf<br />
Initiative von Gräfin Viktoria der schottische Investor<br />
Lord Edward Mc Cornik (Guido Hagenhoff) als<br />
potentiell und vermeintlicher Retter der finanziell<br />
maroden Burg derer von Rabenstein auf. In seinem<br />
Ulrich Hagenhoff ‚Altstar‘ bei ‚Vorhang auf‘. 12 mal<br />
– also immer – dabei und heuer als Geisterjäger.<br />
Gefolge seine extrovertierte Lebenspartnerin Lady<br />
Eleonora von Wiesenhaupt, gespielt von Lenka<br />
Svagrovska und Professor Maximilian von Puffendorf<br />
(Uli Hagenhoff).<br />
Guido Hagenhoff, seit 2005 immer auf der Bühne<br />
von ‚Vorhang auf‘, war auch in diesem Jahr wieder<br />
der erwartete Fixpunkt im Ensemble. Er hat eine<br />
beeindruckende Bühnenpräsenz. Es macht einfach<br />
Spaß ihm zuzuschauen!<br />
Lenka Svagrovska feierte bei ihrer Bühnenpremiere<br />
im letzten Jahr einen grandiosen Einstand. In diesem<br />
Jahr gab es die Rolle nicht her, wieder so zu glänzen.<br />
Aber sie spielte mit einer konsequenten Eloquenz.<br />
Über Ulrich Hagenhoff erübrigt sich jegliche<br />
Betrachtung. <strong>Dedinghausen</strong> weiß, was man an ihm<br />
hat – feinste Unterhaltung.<br />
Mit Ende des 2. Aktes erlebten die Theaterbesucher<br />
ein Spektakel der besonderen Art. Der Saal wurde<br />
abgedunkelt. Von blauem und rotem Licht begleitet,<br />
zeigten sich vier Geister. Und dann …. durch den<br />
Notausgang betrat Tim Gründer als Kunibert der III<br />
in Ritterrüstung den Bürgertreff.<br />
D.a. <strong>494</strong>/49