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MegaSlate – Solardachsystem - Sunslates

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<strong>MegaSlate</strong> ® <strong>–</strong> <strong>Solardachsystem</strong><br />

Planungshilfe und Montageanleitung für Installateure<br />

Abgabe nach Schulung durch Atlantis Energy Systems Inc.


<strong>MegaSlate</strong> ® <strong>–</strong> <strong>Solardachsystem</strong> Atlantis Energy Systems Inc.<br />

Planungshilfe und Montageanleitung für Installateure (V7)<br />

Inhalt...............................................................................................................................................<br />

1 Planung und Auslegung ...........................................................................................................3<br />

1.1 Generelle Anmerkungen................................................................................................ 3<br />

1.2 Einsatzmöglichkeiten und Qualifizierungen ................................................................ 3<br />

1.3 Anforderungen an Unterdach und Lattungsaufbau..................................................... 4<br />

1.4 Zu erwartender Jahresertrag......................................................................................... 4<br />

1.5 Auslegung ...................................................................................................................... 5<br />

1.5.1 Geometrische Auslegung......................................................................................... 5<br />

1.5.2 Elektrische Auslegung ............................................................................................. 6<br />

1.5.3 Ausführungsunterlagen............................................................................................. 6<br />

2 Ausführung................................................................................................................................8<br />

2.1 Verlegung der Lattung................................................................................................... 8<br />

2.2 Montage der PV-spezifischen Unterkonstruktion........................................................ 8<br />

2.3 Verlegung der Strangkabel............................................................................................ 9<br />

2.4 Verlegung der PV-Elemente ........................................................................................ 10<br />

2.5 Funktionskontrolle während der Verlegung der PV-Elemente ................................. 10<br />

2.6 Klemmenkasten und Wechselrichter......................................................................... 11<br />

2.7 Inbetriebnahme der Anlage......................................................................................... 12<br />

3 Wichtige ergänzende Inform ationen.....................................................................................13<br />

3.1 Systemkomponenten................................................................................................... 13<br />

3.2 Materialien................................................................................................................... 14<br />

3.3 Handhabung und Transport........................................................................................ 14<br />

3.4 Elektrische Verbindung, Kabeltypen .......................................................................... 14<br />

3.5 Randabschlüsse und Anschlüsse .............................................................................. 14<br />

3.6 Vorsichtsmassnahmen und Begehungsanweisung ................................................. 15<br />

3.7 Fehlersuche und Austausch von Elementen ............................................................. 16<br />

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<strong>MegaSlate</strong> ® <strong>–</strong> <strong>Solardachsystem</strong> Atlantis Energy Systems Inc.<br />

Planungshilfe und Montageanleitung für Installateure (V7)<br />

1 Planung und Auslegung<br />

1.1 Generelle Anmerkungen<br />

Diese Planungshilfe ist für Solarinstallateure mit Erfahrung oder Personen gedacht, welche durch die<br />

Atlantis ausgebildet wurden. Ferner darf eine Photovoltaik(PV)-Anlage nur von einem<br />

konzessionierten Elektriker an das öffentliche Netz angeschlossen werden. Im Ü brigen sind die<br />

einschlägigen Vorschriften des SEV zu beachten, sowie die provisorische<br />

Sicherheitsvorschrift ,,Photovoltaische Energieerzeugungsanlagen“, welche beim SEV zu beziehen ist.<br />

Die Lektüre der Atlantis-Broschüre ,,Photovoltaik - Strom aus der Sonne“ mit interessanten<br />

Literaturhinweisen wird ebenfalls empfohlen. In Deutschland sind die Vorschriften des VDE,<br />

insbesondere die VDE0100T712, die VDEW Richtlinien (Anschluss netzparalleler Anlagen), und<br />

die U nfallverhütungsvorschriften der BGV Berufsgenossenschaft zu beachten.<br />

Die bei einer netzgekoppelten Solaranlage auftretenden elektrischen Spannungen sind<br />

meist lebensgefährlich! Eine unsachgemässe Installation kann ferner zum Brand führen.<br />

Atlantis Energy Sstems Inc. lehnt jegliche Haftung für Schäden ab, die aufgrund mangelhafter<br />

Planung und Installation durch ungenügend ausgebildetes Personal entstanden sind.<br />

1.2 Einsatzmöglichkeiten und Qualifizierungen<br />

<strong>MegaSlate</strong> ® können grundsätzlich auf jedem Dach mit einer Mindestneigung von ca. 20° und mit<br />

einer Ausrichtung Ost über Süd bis West eingesetzt werden. Sie können ganze Dächer ersetzen,<br />

als auch nur Teile davon, womit die Einsatzmöglichkeiten nahezu unbeschränkt sind.<br />

Dachneigungen unterhalb von 20° bedürfen einer Einzelfallanalyse. Zudem sollte die Dachfläche<br />

möglichst nicht durch Bäume, davor stehende Gebäude sowie vorstehende Objekte auf dem Dach<br />

selbst beschattet sein, da ansonsten Ertragsausfälle entstehen.<br />

<strong>MegaSlate</strong> ® -Module werden in der Regel in den aufgeführten Standard-Dimensionen geliefert. Um<br />

die Dachfläche passgenau abzudecken, können in Einzelfällen auch Module in angepassten<br />

Dimensionen offeriert werden. So sind zurzeit folgende Standardmodulmasse erhältlich (Stand:<br />

Oktober 2006):<br />

� horizontal 131,6 x 97,5 vertikal (ca. 82,5 sichtbar) cm: Monokristalline Zellen, 155 Wp<br />

� horizontal 131,6 x 97,5 vertikal (ca. 82,5 sichtbar) cm: Polykristalline Zellen, 136 Wp<br />

� horizontal 60 x vertikal 120 (115 sichtbar) cm: CIS Dünnschichtmodule, 60 Wp (über Würth<br />

Solar)<br />

Die Module werden geschindelt aufs Dach verlegt mit einer Ü berlappung von 5 cm (CIS<br />

Dünnschicht) und 15 cm (kristalline Zellen). Zur idealen optischen Einbettung ist gegebenenfalls der<br />

Einsatz von Blindelementen einzuplanen.<br />

Eine Dachfläche ist für <strong>MegaSlate</strong> ® geeignet, wenn sie<br />

- gegen den Sektor Ost über Süd bis West ausgerichtet ist<br />

- die meiste Zeit des Tages möglichst verschattungsfrei bleibt<br />

- grössere freiliegende, zusammenhängende Dachflächen enthält<br />

- eine Mindestneigung von 20° aufweist<br />

Das <strong>MegaSlate</strong> ® PV-Dachsystem verfügt über eine Qualifizierung durch den TüV-Rheinland (Juni<br />

2003) für PV-Elemente mit Einscheibensicherheitsglas, sowie PV-Elemente mit der erwähnten<br />

CIS-Dünnschichttechnologie. Gemäss dieser Qualifizierung gelten die Systemkomponenten als zu<br />

100% recyclierbar, ist ein <strong>MegaSlate</strong> ® -Dach auch für erhöhte Schneelastzonen geeignet und<br />

regendicht (die Verwendung einer Unterspannbahn wird empfohlen). Es wird von einer<br />

Lebensdauer des Systems von über 30 Jahren ausgegangen.<br />

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Planungshilfe und Montageanleitung für Installateure (V7)<br />

1.3 Anforderungen an Unterdach und Lattungsaufbau<br />

Das korrekt verlegte <strong>MegaSlate</strong> ® Dach ist gut hinterlüftet und weist ferner zwischen den Elementen<br />

schmale, überdeckte von unten nach oben verlaufende Lüftungsschlitze auf. Es ist daher<br />

atmungsaktiv und weitestgehend regendicht. Es wird je nach Anwendung und Exposition des<br />

Gebäudes/Daches ein regenfestes Unterdach empfohlen.<br />

Die Unterkonstruktion besteht aus einer gewöhnlichen Holzlattung (Konterlattung und Lattung) aus gut<br />

getrocknetem Holz, einer spezifischen Stützkonstruktion aus vertikal verlegten,<br />

wasserabführenden Auflageprofilen (GFK-Profil) mit Gummis zur vertikaler Abdichtung der<br />

Photovoltaikelemente, sowie Haken zur Halterung der PV-Elemente (Haltehaken). Soll das Dach<br />

zu Servicezwecken betretbar sein (vgl. Abschnitt 3.6, Begehungsanweisung), muss ein für<br />

Personen durchbruchsicheres Unterdach vorhanden sein.<br />

Die Konterlattung sollte wenn möglich mindestens 50 mm hoch sein, um eine gute Hinterlüftung zu<br />

gewährleisten. Die Lattung hat einen Querschnitt von min. 30 x 120 mm (CIS Dünnschicht 30 x 100<br />

mm). Der vertikale Abstand Lattungsabstand entspricht der vertikal sichtbaren Höhe der PVElemente.<br />

Die Lattungsebene muss plan sein und ist gegebenenfalls entsprechend auszuebnen. Die Lattung<br />

und Konterlattung müssen vorschriftsgemäss gut auf dem Unterdach bzw. den Sparren befestigt<br />

sein. Abbildung 1 liefert die Angaben zur Anordnung der Lattung im Falle von Modulen mit kristallinen<br />

Zellen (15 cm Ü berlappung). Weitere Angaben enthält Kapitel 2.1.<br />

Abbildung 1 Seitenansicht Module und Lattung<br />

1.4 Zu erwartender Jahresertrag<br />

Der Jahresertrag einer <strong>MegaSlate</strong> ® -Anlage hängt einerseits vom geographischen Standort und<br />

dessen Sonneneinstrahlungsstärke und klimatischen Bedingungen, andererseits aber auch von<br />

der Neigung, der Hinterlüftung, der Orientierung und einer möglichen Beschattung der Anlage ab.<br />

Für eine Anlage mit optimaler Ausrichtung (Südausrichtung, ca. 30-35° Neigung) mit einer<br />

installierten Leistung von 1 kWp (ca. 9 m 2 ) ist in der Schweiz durchschnittlich mit einem jährlichen<br />

Stromertrag von etwa 850 - 900 kWh zu rechnen. Dies entspricht rund 100 kWh 1 pro m2<br />

Dachfläche und Jahr. Etwa 70% davon fällt im Sommerhalbjahr an und 30% im Winterhalbjahr. Der<br />

zu erwartende Jahresertrag für ein geplantes <strong>MegaSlate</strong> ® -Solardach kann durch Atlantis mittels<br />

Computersimulation für den jeweiligen Standort abgeschätzt werden.<br />

1<br />

Zum Vergleich: 100kWh entsprechen etwa 1’660 Betriebsstunden einer 60 W Glühbirne, oder 14’000 Betriebsstunden einer 7W Energiesparlampe<br />

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1.5 Auslegung<br />

1.5.1 Geometrische Auslegung<br />

Die Planungsgrundlage eines <strong>MegaSlate</strong> ® -Solardachs bildet ein exakter Plan des Bauherren,<br />

welcher die zu belegende Dachfläche (möglichst Massstab 1:50/ 1:100, mit Normalprojektion und<br />

Seitenansicht) einschliesslich aller Dachdurchbrüche wie Mansarden, Dachfenster, Kamine, und<br />

Lüftungsrohre enthält. Die Flächen, auf denen allenfalls Beschattung zu erwarten ist, sind auf dem<br />

Plan mit zugehöriger Tageszeitangabe (Schätzung) so gut als möglich zu markieren. Ferner sind<br />

Dachneigung sowie Ausrichtung (Abweichung von Süden) einzutragen. Aufgrund des Planes<br />

werden die Dimensionen der Dachfläche ermittelt und die zu belegende Fläche bestimmt. Falls<br />

nicht die gesamte Dachfläche mit Photovoltaik eingedeckt wird, empfiehlt es sich, den Bereich mit<br />

Photovoltaik möglichst gerade und kompakt zu gestalten, um die Länge der Randanschlüsse zu mi<br />

nimieren.<br />

Nach dem Festlegen der Grösse des einzudeckenden Bereiches, kann der Planer mit Hilfe der<br />

Excel-Datei „<strong>MegaSlate</strong>_Systemauslegung.xls“ (im Lieferumfang der Montageanleitung) die<br />

Dimensionierung der PV-Elemente vornehmen. Dabei sind die vorgegebenen, systemseitigen<br />

Rahmenbedingungen zu berücksichtigen (vgl. Beispiel in Abbildung 2, sowie die Anleitung im<br />

Systemauslegungsprogramm):<br />

1. Idealerweise sollte eine gerade Anzahl Strings<br />

(Zellenreihen) gewählt werden.<br />

2. Es ist produktionstechnisch optimaler, wenn diese<br />

in Längsrichtung des Moduls verlaufen, jedoch<br />

nicht Bedingung.<br />

3. Die Grö sse des Moduls sollte ca. 1.4 m<br />

(horizontal) x 1.3 m (vertikal) nicht überschreiten.<br />

4. Bei der Dimensionierung der PV-Elemente ist eine<br />

Ü berlappung in vertikaler Richtung gemäss<br />

Abbildung 1 (5 cm 2 bzw. 15 cm 3 ) zu<br />

berücksichtigen, und es sind die minimalen<br />

Randabstände (Zelle zu Glasrand, min. 2 cm)<br />

einzuhalten.<br />

Abbildung 3 Seitenansicht Traufe und First<br />

2 Bei Verwendung von CIS <strong>MegaSlate</strong> ® -Solarlaminaten<br />

3 Bei Verwendung von poly-/ monokristalline Silizium <strong>MegaSlate</strong> ® -Solarlaminaten<br />

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<br />

Abbildung 2 Modullayout


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5. Bei den Randabschlüssen sind folgende Punkte speziell zu berücksichtigen; So müssen<br />

Berührungspunkte des Solarlaminates, im Speziellen dessen Ecken und Kanten, mit harten<br />

Materialien wie Stahl oder Ton vermieden werden. Bei Dachaussparungen wie z.B.<br />

Dachfenstern, Gauben und Kaminen ist eine exakte Vermessung des Daches notwendig.<br />

Beispiele von Randabschlüssen sind in Abbildung 3 skizziert.<br />

Auf der Basis einer so vorliegenden Auslegung kann die Atlantis Energy Systems Inc. dann eine<br />

Offerte für die <strong>MegaSlate</strong> ® -Systemkomponenten erstellen.<br />

1.5.2 Elektrische Auslegung<br />

Nach der geometrischen Auslegung wird die elektrische Systemauslegung mit Hilfe der<br />

Exceltabelle ,,<strong>MegaSlate</strong> Systemauslegung.xls“ durch den erfahrenen Elektriker oder Solarplaner<br />

vorgenommen <strong>–</strong> Kenntnisse im Bereich der elektrotechnischer Vorschriften und von<br />

Wechsel richtern sind notwendig.<br />

Innerhalb des Moduls ist vorzugsweise eine Schaltung aller Zellen in Reihe einzuplanen, um die<br />

Ströme in den Modulen und Verbindungskabeln zwischen den Modulen möglichst gering zu halten.<br />

Die Module werden seriell miteinander verschaltet. Somit addieren sich die Spannungen der<br />

einzelnen Module. Die entsprechenden Spannungen sind aus der Strangprüftabelle in der<br />

Systemauslegung ersichtlich. Die Wahl des Wechselrichters wird durch die zulässige Anzahl der<br />

Module in einem Strang bestimmt.<br />

Abbildung 4 Beispiel einer Feldaufteilung<br />

Eine Anlage kann auf mehrere Wechselrichter aufgeteilt werden. Für Anlagen, welche einphasig<br />

mehr als 3.3 kVA bzw. 10 kVA dreiphasig einspeisen, ist in der Schweiz ein Gesuch beim<br />

Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) erforderl ich.<br />

1.5.3 Ausführungsunterlagen<br />

Zur Ausführung eines Projektes werden folgende Unterlagen benötigt, welche von der für die<br />

Planung zuständigen Person zu erstellen sind:<br />

� Lattungs- bzw. Dachplan mit Modulposition in Aufsicht und Seitenansicht: Position der<br />

Lattung und Konterlattung, der vertikalen Wasserableitprofile (GFK-Profile), sowie der<br />

Randanschlüsse, Durchbrüche etc. Um die <strong>MegaSlate</strong> ® -Unterkonstruktion möglichst genau<br />

montieren zu können, müssen alle Vermessungen von einem Fixpunkt ausgehend<br />

vorgenommen werden (in Abbildung 5 ist es von unten links aus). Abbildung 5 zeigt einen<br />

Ausschnitt aus einem Dachplan in der Aufsicht. Bei komplizierten Dächern wird empfohlen,<br />

den Plan mit und ohne Modulposition auszudrucken - ohne Modulposition für den<br />

Dachdecker zur Verlegung der Lattung.<br />

� Feldaufteilungsplan, siehe Abbildung 4.<br />

� Elektrische Systemauslegung (Wechselrichter, Felder, ...): Diese kann mit der Datei<br />

,,<strong>MegaSlate</strong> Systemauslegung.xls“erstellt werden.<br />

� Strangprüftabelle: Die Strangprüftabelle kann mit der Datei ,,<strong>MegaSlate</strong><br />

Systemauslegung.xls“erstellt werden.<br />

� Detailzeichnungen der Randanschlüsse.<br />

� Dokumentation der eingesetzten Komponenten und Geräte.<br />

� Elektroschema, Stark- und Schwachstrom; vgl. Abbildung 8.<br />

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•Vollständige Materialliste (Werkzeug und Systemmaterial); vgl. Abschnitt 3.1.<br />

Abbildung 5 Dachplan (Aufsicht) mit eingezeichneter Position von Modulen und vertikalen Wasserableitprofilen<br />

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2 Ausfü hrung<br />

2.1 Verlegung der Lattung<br />

Die Konterlattung mit einer empfohlenen Mindestdicke von 50 mm wird wie bei einem<br />

gewöhnlichen Dach verlegt. Eine <strong>MegaSlate</strong> ® Lattung besteht aus Kanthölzern mit einem<br />

Querschnitt von min. 30 x 120 mm (oder 25 x 120 mm in besonders wind- und schneearmen<br />

Gegenden) bzw. 30 x 100 mm bei den etwas kleineren Standard-Dünnfilmelementen. Die Lattung<br />

soll mit gut getrocknetem Holz erstellt werden, und wird vorschriftsgemäss an der Konterlattung<br />

befestigt, z.B. mit je zwei Senk-Spanplattenschrauben D=6mm oder ausreichend dimensionierten,<br />

verzinkten Nägeln pro Kreuzungspunkt.<br />

Ein möglicher Trauf- und Firstabschluss ist aus Abbildung 3 ersichtlich. Die Abstände zwischen<br />

den Latten (mittig) entsprechen der sichtbaren Höhe der PV-Elemente (vgl. Abbildung 1). Die<br />

oberste Latte kann mit etwas weniger Abstand verlegt werden, da der Firsthaltehaken kürzer ist als<br />

die „Normalhaken“(vgl. Abbildung 3). Wichtig ist, beim Montieren des Trauf- und Firstabschlusses für<br />

eine gute Durchlüftung zu sorgen, d.h. möglichst grosse Lüftungsquerschnitte zu realisieren.<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Lattung exakt die in den Ausführungsunterlagen vorgesehenen<br />

Masse besitzt (Nachkontrolle!). Die PV-Elemente können nicht zugeschnitten werden!<br />

2.2 Montage der PV-spezifischen Unterkonstruktion<br />

Sobald die Lattung angebracht und kontrolliert worden ist, wird die Lage der vertikalen<br />

Wasserableitprofile auf der Lattung eingezeichnet. Diese ist ebenfalls aus dem Dachplan<br />

ersichtlich. Insbesondere bei vertikal langen Dächern empfiehlt es sich zur Minimierung von<br />

thermischen Spannungen die Profile an den beiden vertikal gesehen in der Mitte liegenden Latten<br />

zu verschrauben. Die Profile werden dazu wie in Abb. 6 dargestellt beidseitig durch die äusseren<br />

Lippen angeschraubt. Die Löcher in diesen Lippen müssen vorgebohrt werden. Es dürfen keine<br />

Senkkopfschrauben verwendet werden. Unten und oben werden die Profile nur seitlich mit<br />

Schrauben oder Nägeln fixiert, so dass der Stift die äusseren Lippen des Profils berührt, und der Kopf<br />

sie niederhält. Auch zur seitlichen Fixierung keine Senkkopfschrauben verwenden. Zur geraden<br />

Ausrichtung der Profile empfiehlt es sich mit der Schlagschnur jeweils eine vertikale Linie zu setzen,<br />

da die Profile elastisch sind und etwas krumm sein können.<br />

Abbildung 6 Befestigung mit Schraube und Fixierung mit Nagel<br />

Anschliessend werden die Haken positioniert. Ihr vertikaler Abstand entspricht der sichtbaren<br />

Höhe der Module (vgl. Abb. 1). Als horizontale Position wird ein Abstand vom rechten und linken Rand<br />

des Moduls von ca. 15 bis 25% der Modulbreite empfohlen. Die Montagelehre für Haken (als Zubehör<br />

bei Atlantis erhältlich) mit einstellbarem Abstand kann gute Dienste leisten, oder auch ein Band mit<br />

aufgezeichneten Positionen, da die Abstände präzis eingehalten werden müssen. Mit der Montagelehre<br />

werden die Haken Reihe für Reihe verlegt (Begriffsdefinition: Reihen verlaufen in<br />

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horizontaler Richtung). Abbildung 7 zeigt einen Dachausschnitt mit verlegter PV-Unterkonstruktion.<br />

Abbildung 7 Verlegte PV-Unterkonstruktion<br />

Falls die Haken nicht präzis montiert werden, hängen die PV-Elemente schief, und können<br />

aneinander stossen <strong>–</strong> Achtung Glasbruch! Die Abstände müssen zudem exakt mit den im GFKProfil<br />

eingesteckten Gummiauflagebändern übereinstimmen. Die Firsthaltehaken der obersten Reihe<br />

(ebenfalls je zwei pro PV-Element) werden erst nach dem Verlegen der PV-Elemente montiert.<br />

Besonders präzises Arbeiten ist beim Verlegen der untersten Hakenreihe erforderlich, damit die<br />

Module auf einer Linie ausgerichtet sind. Dies kann mit einer zwischen den äussersten Haken<br />

gespannten Schnur gemacht werden, oder vor dem Verlegen der Profile durch Aufzeichnen einer<br />

geraden Linie mit der Schlagschnur.<br />

Beim Traufabschluss sollte zwischen Traufbrett und unterstem Element ein Insektenschutzgitter<br />

montiert werden, da sonst ein ca. 2.5 cm breiter Spalt offen bleibt. Hierfür kann beispielsweise ein<br />

z-förmig gebogenes Lochblech mit Schenkellänge 22 mm verwendet werden. Zum Schutz der<br />

Rückwandfolie der Module muss dieses Blech oben mit einem selbstklebenden Schaumgummistreifen<br />

abgedeckt werden. Ebenfalls empfohlen wird ein Insektenschutzgitter an unteren<br />

Ende der Konterlattung (vgl. Abbildung 3).<br />

Die Randabschlüsse an Ortgang und Traufe (z.B. mit Ort- und Traufblech; allg. Spenglerarbeiten)<br />

müssen fertig montiert sein, bevor die PV-Elemente verlegt werden.<br />

2.3 Verlegung der Strangka bel<br />

Die Strangkabel werden gemäss Feldeinteilungsplan verlegt, und mit dem entsprechenden Ende (+<br />

oder -) an der jeweiligen Position vorübergehend an der Lattung befestigt (idealerweise an der Latte,<br />

welche unterhalb der Mitte des betreffenden PV-Elementes liegt). Das klemmenkastenseitige<br />

Ende wird dann zum Dachdurchbruch hin durch die Lattung geführt und dort vorübergehend<br />

festgemacht (im Falle von berührungsgeschützten Steckverbindern an den Kabelenden), oder im Fall<br />

von offenen Enden bereits im Klemmenkasten angeschlossen. Sobald die Solarlaminate<br />

zusammengeschlossen sind, steht der Kabelstrang unter Hochspannung! Die Kabelenden<br />

müssen klar ersichtlich mit Feldnummer und Polung (z.B. roten Kleber für + Pol anbringen) beschriftet<br />

sein. Gegebenenfalls ist es hilfreich, bei komplizierteren Dächern die<br />

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entsprechende Feldnummer mit Polung an der entsprechenden Stelle auf das Unterdach zu<br />

schreiben. Die Kabel sind mit einer genügenden Ü berlänge zu bestellen.<br />

Wichtig: Der Klemmenkasten (falls vorhanden) respektive der Wechselrichter bildet die "Grenze"<br />

zwischen den Dachdecker- und Elektriker-Arbeiten: Der instruierte Dachdecker verlegt die<br />

Strangkabel (nur im Fall von berührungssicheren Steckverbindern) bis vor den Klemmenkasten und<br />

der Elektriker erledigt die restlichen elektrischen Installationen. Nur er ist befugt, die Strangkabel<br />

im Klemmenkasten anzuschliessen!<br />

2.4 Verlegung der PV-Elemente<br />

Sobald die vorgängig beschriebenen Arbeiten<br />

erledigt sind, kann mit der Verlegung der PV-<br />

Elemente begonnen werden. Diese werden<br />

normalerweise von oben nach unten verlegt, damit<br />

man nicht auf den Elementen stehen muss. Als<br />

erstes sollte dasjenige Element eines Stranges<br />

verlegt werden, welches an das Strangkabel<br />

angeschlossen wird. Generell muss beim<br />

Verbinden mit dem nächsten Element auf die<br />

richtige Polung geachtet werden. Sind einmal zwei<br />

PV-Elemente miteinander verbunden, kann dank<br />

verpolungssicheren Steckern jeweils nur noch der<br />

passende Pol angeschlossen werden.<br />

Um das Anschliessen des Kabels an das nächste<br />

Element zu erleichtern, kann das zu verlegende<br />

PV-Element vorsichtig aufrecht in die Haken unterhalb des bereits verlegten PV-Elementes abgestellt<br />

werden. Dann können die Steckverbinder miteinander verbunden werden.<br />

Anschliessend wird es vorsichtig aus den Haken gehoben, die Oberkante auf die Gummiauflage<br />

abgestellt, und so flach als möglich unter die Haken des darüber liegenden Elementes geschoben<br />

werden, bis es in die untenliegenden Haken eingehängt werden kann. Dann wird das Solarlaminat<br />

heruntergezogen, bis es ganz unten in den Haken liegt, und horizontal ausgerichtet ist.<br />

2.5 Funktionskontrolle während der Verlegung der PV-Elemente<br />

Es empfiehlt sich, die Stränge nach jeweils etwa 10 <strong>MegaSlate</strong> ® -Elementen auf korrekte Funktion zu<br />

überprüfen. Dazu werden beide Enden an ein Spannungsmessgerät mit mind. 10 A<br />

Gleichstromeingang angeschlossen, und die Werte für Spannung mit den entsprechenden aus der<br />

Strangprüftabelle verglichen. Der Strom sollte nur gemessen werden, falls ein dazu geeigneter<br />

Gleichstrom-Lasttrennschalter verfügbar ist. Die Steckerverbindungen dürfen keinesfalls zum<br />

Unterbrechen des Stranges verwendet werden:<br />

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Der beim Auseinanderziehen der Stecker entstehende Gleichstromlichtbogen zerstört die<br />

Kontakte der Steckverbindungen. Vorsicht, es entsteht lebensgefährliche Hochspannung!<br />

Ferner können Augenverletzungen und Verbrennungen durch Lichtbögen auftreten. Die<br />

Strangprüfung darf nur von einer in Elektrotechnik geschulten Fachkraft durchgeführt<br />

werden.<br />

2.6 Klemmenkasten und Wechselrichter<br />

Anschluss und Installation des Wechselrichters und Klemmenkastens müssen von einem<br />

Fachelektriker durchgeführt werden!<br />

Der Klemmenkasten sammelt die Gleichstrom-Zuleitungen (Strangkabel) der PV-Anlage. Vom<br />

Klemmenkasten wird der gesammelte Gleichstrom über ein geeignetes Kabel zum Wechselrichter<br />

geführt. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, sorgt für den Betreib<br />

am Leistungsoptimum („Maximum Power Point Tracking“, kurz MPPT) und ist für die<br />

Synchronisation mit dem Netz zuständig.<br />

Der Klemmenkasten (je nach Wechselrichter ist der Klemmenkasten bereits integriert) wird<br />

üblicherweise im Dachstock des Gebäudes installiert. Er muss länderspezifischen Vorschriften<br />

entsprechend ausgeführt werden. Ü blicherweise werden dabei die Ü berspannungsableiter mit<br />

einer 16 <strong>–</strong> 25 mm 2 Leitung an den Potentialausgleich angeschlossen. In der Schweiz wird z.B. eine<br />

Stahlbox empfohlen, oder Befestigung an einer feuerfesten Platte oder Wand. In Deutschland<br />

(Installation gemäss IEC-Norm 60364-7-712) ist eine Stahlbox nicht zulässig. Ob der<br />

Klemmenkasten an den äusseren Blitzschutz angeschlossen werden soll, ist länderspezifisch<br />

geregelt. Wird kein Klemmenkasten benötigt, sondern die Stränge direkt am Wechselrichter<br />

respektive am Gleichstromtrennschalter (in Deutschland obligatorisch seit dem 1. Juni 2006)<br />

angeschlossen, ist gemäss den Installationshinweisen des ausgewählten Wechselrichters<br />

vorzugehen.<br />

Die Verbindung zwischen Klemmenkasten und Wechselrichter wird mit einem abgeschirmten<br />

Gleichstromkabel mit ausreichendem Querschnitt ausgeführt. Die Abschirmung ist mit der Erde zu<br />

verbinden.<br />

Der Wechselrichter wird (je nach Typ) vorzugsweise im Keller des Gebäudes installiert. Um<br />

schädliche Kondenswasserbildung zu vermeiden, muss es ein trockener, gut durchlüfteter Raum<br />

sein. Die wechselstromseitige Verkabelung muss von einem Fachelektriker ausgeführt werden.<br />

Der Anschluss der Anlage an das Netz muss, in vorheriger Absprache mit dem zuständigen<br />

Elektrizitätswerk, von einem konzessionierten Elektriker durchgeführt werden. Ein Beispiel eines<br />

Elektroschemas ist in Abb. 8 dargestellt.<br />

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2.7 Inbetriebnahme der Anlage<br />

Abbildung 8 <strong>–</strong> Beispiel Elektroschema<br />

Wenn die PV-Elemente gemäss Plan miteinander verbunden sind, muss vom Fachmann eine<br />

Abschlussmessung der Strangkabel durchgeführt und protokolliert werden. Dies kann im Fall von<br />

berührungsgeschützten Steckverbindungen an den Enden der Strangkabel vor dem Anschluss an<br />

den Klemmenkasten erfolgen. Im Fall von offenen Enden sind diese gemäss Anleitung vorgängig<br />

an die Klemmen anzuschliessen. Die Messung wird daher an den Kontakten im Klemmenkasten<br />

durchgeführt. Der Strang muss mittels Gleichstromtrennschalter im Klemmenkasten unterbrochen<br />

werden. Kurzschlussstrom und Leerlaufspannung sind für jeden Strang einzeln zu messen. Die<br />

Gleichstromtrennschalter müssen entsprechend der Anlageleistung ausgelegt sein! Ferner<br />

empfiehlt sich auch eine Prüfung auf Erdanschluss. Die gemessenen Werte sind mit den Werten aus<br />

der Strangprüftabelle zu vergleichen. Mit einer elektronischen Last können auch mehrere Messpunkte<br />

entlang der Strom-Spannungskurve erfasst werden.<br />

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Planungshilfe und Montageanleitung für Installateure (V7)<br />

3 Wichtige ergänzende Informationen<br />

3.1 Systemkomponenten<br />

Das <strong>MegaSlate</strong> ® System besteht aus folgenden Komponenten:<br />

1. PV-Elemente mit Verbindungskabeln & Steckverbindern<br />

2. Wechselrichter<br />

3. Klemmenkasten/ Gleichstromtrennschalter<br />

4. Strangkabel (verbindet Modulreihen mit Wechselrichter oder Klemmenkasten) mit<br />

Steckverbindern<br />

5. PV-Blindelemente (optional)<br />

6. Restwasserführende Spezialauflageprofile, mit eingesteckten Gummiauflagern (auch als<br />

Wasserableitprofile/ Wasserablaufrin nen/ GFK-Profile bezeich net)<br />

7. Haken ,,normal“oder ,,klein“zur Befestigung der PV-Elemente und der Blindelemente<br />

8. Firsthaltehaken zur Befestigung der Elemente oben am Firstbrett<br />

9. Schrauben zur Befestigung der Haken (Standard 5mm x (Lattendicke + 5) mm, verzinkte Torx<br />

Senkkopf-Holz- oder Spanplattenschrauben)<br />

10. Schrauben zur Befestigung der Wasserableitprofile (Standard 5 x 35 mm, Rundkopf-<br />

Holzschrauben)<br />

11. Breitkopfnägel verzinkt, ca. 40 mm, zur seitlichen Fixierung der Auflage-Profile<br />

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3.2 Materialien<br />

Die PV-Elemente bestehen aus Silizium Solarzellen, Weissglas, EVA (Ethyl Vinyl Acetat), einer<br />

hoch beständ igen Ku nststoffrückwandfol ie (Tedlar-Verbund), verzinnten Ku pferlötbändern,<br />

Kunststoff-Anschlussdose, Halbleiter Bypassdiode, Anschlusskabel und Stecker (halogenfrei).<br />

Die GFK-Profile bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff der Brandschutzklasse B2. Die<br />

Auflagen bestehen aus witterungsbeständigem Gummi.<br />

Die Haken bestehen aus kunststoffbeschichtetem Stahl (Flussstahl oder V2A). Die verwendeten<br />

Komponenten sind giftklassefrei.<br />

3.3 Handhabung und Transport<br />

Sämtliche Komponenten sind vorsichtig zu handhaben. Speziell empfindlich sind die PV-Elemente<br />

(Hohe Bruchgefahr beim Anstossen!). Beim Transport, Abladen, Zwischenlagern und Verlegen ist<br />

daher mit grosser Sorgfalt vorzugehen. Wegen der an den Modulen angebrachten<br />

Steckverbindungen sind diese vor Kontakt mit Wasser (Regen, Schnee etc.) zu schützen. Bei den<br />

elektronischen Geräten ist auf Lagerung im Trockenen zu achten (Klemmenkasten,<br />

Wechselrichter, Sensoren etc.). Die GFK-Profile müssen vor mechanischer Beschädigung<br />

geschützt werden. Es ist ferner beim Handling von langen Profilen auf geringe Durchbiegung zu achten<br />

(Bruch- und Verletzungsgefahr).<br />

3.4 Elektrische Verbindung, Kabeltypen<br />

Nur für Solaranlagen geeignete Kabel dürfen eingesetzt werden. Empfohlen werden zur<br />

Verschaltung der PV-Elemente doppelt isolierte, wärmebeständige, halogenfreie Einaderleitungen,<br />

für die Verkabelung von Wechselrichter und für den Klemmenkasten zusätzlich geschirmte Kabel<br />

mit ausreichenden Querschnitten. Die Steckverbindungen zwischen den Modulen sind<br />

berührungsgeschützt.<br />

3.5 Randabschlüsse und Anschlüsse<br />

Randabschlüsse werden üblicherweise vom Spengler oder Dachdecker ausgeführt. Dies sind<br />

Ortgang, Firstabdeckung, Traufe, Insektengitter und Einlaufblech, Anschlüsse an Dachfenster,<br />

Kamine, Gauben etc. Der Anschluss an normale Dachbedeckungsmaterialien bedarf der<br />

vorhergehenden Prüfung und Planung - vorzugsweise unter Zuhilfenahme eines Fachmannes,<br />

welcher mit der anschliessenden Ausführung beauftragt wird. Entsprechend den auf dem Dach<br />

verwendeten Materialien (Dachfenster, Gauben, etc) sind auch die Materialien für die Anschlüsse zu<br />

wählen, z.B. Titanzink, Kupfer, verzinktes Blech etc.<br />

Wichtig: Es ist zu beachten, dass die GFK-Profile nur zur Ableitung von ü ber die<br />

Modulkante laufendem Restwasser dimensioniert sind. Sie dürfen keinesfalls als<br />

„Sammelableitungen“ benutzt werden. Es muss daher strikt darauf geachtet werden, dass<br />

gesammelt ablaufendes Wasser nie direkt in das Auflageprofil eingeleitet wird, sondern auf<br />

die Modulmitte (kleine Mengen), oder noch besser, andere dafür vorgesehene Rinnen.<br />

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3.6 Vorsichtsmassnahmen und Begehungsanweisung<br />

Generelle Vorsichtsmassnahmen<br />

1. Keine Berührung der PV-Elemente mit Metallteilen wie Hammer, Schraubenzieher, Karabiner etc.<br />

2. Kabel nicht verletzen (Lebensgefahr! Hochspannung bis 800 V); gegebenenfalls Kabel mit<br />

verletztem Isolationsmantel von einer Fachperson austauschen lassen<br />

3. Niemals Stecker unter elektrischer Last auseinanderziehen<br />

4. Möglichst kein Werkzeug am Gürtel beim Arbeiten in der Nähe der PV-Elemente<br />

(Beschädigung der Module bei Herunterfallen auf die Glasfläche!)<br />

Spezielle Massnahmen bei Begehung<br />

1. Betreten der Module nur falls unumgänglich<br />

2. Eigensicherung: falls keine Absturzsicherung an der Traufe, nur angeseilt <strong>–</strong> mit möglichst<br />

kleiner freier Seillänge - arbeiten<br />

3. Rutschgefahr, insbesondere bei Nässe. Es kann jedoch unter Umständen auch bei trockenen<br />

Verhältnissen und selbst bei einer flachen Dachneigung zum Abrutschen kommen<br />

4. Belastungen minimieren (z.B. nicht auf Ecken, Kanten und Haken stehen)<br />

5. Auf weiche und saubere Gummisohlen achten (keine Kieselsteine im Profil etc.)<br />

6. Wegen des nicht auszuschliessenden Glasbruchs (und damit einhergehendem Abrutschen auf<br />

dem Unterdach) Schuhe mit hohem Schaft tragen, oder den Knöchelbereich speziell schützen<br />

7. Möglichst leichten Mitarbeiter einsetzen (ideal weniger als 75 kg)<br />

8. Gewicht möglichst auf mehrere Elemente verteilen<br />

9. Bevorzugte Trittstellen gemäss Abbildung 9 (als Ellipsen eingezeichnet)<br />

Abbildung 9 <strong>–</strong> bevorzugte Trittstellen<br />

10. Nicht auf die Glaskanten stehen; das Glas ist an der Kante am empfindlichsten!<br />

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3.7 Fehlersuche und Austausch von Elementen<br />

Sollten sich bei der Spannungs- und Stromprüfung der einzelnen Stränge Unregelmässigkeiten<br />

ergeben, so müssen diese zur sicheren und optimalen Funktion der Anlage behoben werden.<br />

Fehler können entstehen durch defekte Zellen oder Module, nicht gut geschlossene<br />

Steckverbinder, ganz oder teilweise ausgerissene Kabel(enden), falsche Anzahl der miteinander<br />

verbundenen Module, fehlerhafte Verkabelung der Module untereinander (Fehler im<br />

Strangaufbau), etc.<br />

Als Referenz im Falle der Spannungsmessung gilt die Strangprüftabelle unter Beachtung der<br />

geschätzten Zellentemperatur. Bei der Strommessung kann eine Plausibilitätsprüfung (Vergleich<br />

verschiedener Module bei gleicher Einstrahlung) Aufschluss geben.<br />

Im allgemeinen empfiehlt sich folgendes Vorgehen bei Abweichung der gemessenen<br />

Leerlaufspannung von der Soll-Spannung gemäss Strangprüftabelle, oder deutlicher Abweichung<br />

des gemessenen Kurzschlussstromes gegenüber einem Referenzmodul- oder Strang:<br />

1. Montageverlauf des entsprechenden Stranges nochmals überdenken. Verkabelungsplan<br />

beachten, evtl. Elemente nachzählen. Prüfen der Verkabelung soweit ohne Demontagen<br />

möglich. Falls Anzahl stimmt und keine Fehler gefunden werden:<br />

2. Ö ffnen des Stranges etwa in der Mitte, und Ausmessen beider Hälften. Sollte eine der beiden<br />

Hälften Abweichungen von den erwarteten Werten (Strom und Spannung) aufweisen, dieses<br />

Vorgehen für diese Stranghälfte wiederholen, bis die fehlerhafte Komponente oder Verbindung<br />

ermittelt ist.<br />

3. Austauschen/Reparieren der Komponente oder des Fehlers.<br />

4. Kontrollmessung<br />

Achtung: der Verbindungsstecker zwischen den Modulen darf nie als Stromunterbrecher bzw.<br />

Schalter bei der Messung benützt werden. Steckverbinder niemals unter Last trennen.<br />

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