UNSERE GEMEINDE - Kirchenkreis Melle
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Angedacht<br />
Liebe Leser, liebe Leserinnen<br />
Ist Ihnen auch schon aufgefallen,<br />
dass häufig offizielle öffentliche<br />
Eröffnungen von Veranstaltungen<br />
und z.B. Lesungen um 10 oder 11<br />
Uhr am Sonntag statt finden? Von<br />
privaten Einladungen zu<br />
entsprechenden Zeiten soll hier nicht<br />
unbedingt die Rede sein.<br />
Mich lässt das nachdenklich werden.<br />
Gab es nicht eine Zeit, in der es klar<br />
war am Sonntagvormittag ist<br />
Gottesdienst, für viele Menschen mit<br />
dem Gedanken daran auch<br />
teilzunehmen? Sicher muss man<br />
nicht zwingend jeden Sonntag zur<br />
Kirche gehen, diese Zeiten sind<br />
längst vorbei ohne, dass man dabei<br />
ein schlechtes Gewissen haben<br />
muss. Das ist auch gut so.<br />
Aber ist es nicht dennoch möglich<br />
auf diesen festen Termin, der von<br />
der Kirche angeboten wird nicht in<br />
„Konkurrenz“ zu gehen. 11Uhr 30 ist<br />
doch immer noch eine gute Zeit zum<br />
Treffen und Feiern.<br />
Was bedeutet uns also noch dieser<br />
sonntägliche Gottesdienst? Pflicht,<br />
lästiges Glockengeläut oder Freude<br />
sich in der Gemeinschaft zu treffen,<br />
zu singen, zu beten, Gottes Wort zu<br />
hören? Nicht immer kann man sich<br />
auf all das konzentrieren was<br />
gelesen oder gesagt wird. Vielleicht<br />
ist es nur ein Satz oder Wort, das<br />
anrührt, ein Lied summe ich<br />
möglicherweise am Nachmittag<br />
immer noch.<br />
In unserer unbeständigen Zeit kann<br />
man eine Konstante erleben mit<br />
bekannter Liturgie und Gesängen<br />
3<br />
aber auch das Erleben von<br />
moderneren Einflüssen in den<br />
Gottesdienst.<br />
Ich persönlich liebe das Altvertraute,<br />
finde aber die Mischung zwischen<br />
dem Alten und Neuen interessant.<br />
„Warum soll ich denn in die Kirche<br />
gehen, wenn ich zuhause ebenso<br />
gut allein beten kann?“ eine<br />
berechtige Frage. „Ich fühle mich<br />
fremd in der Kirche!“ eine Aussage.<br />
Das habe ich auch schon erleben<br />
müssen, und das ist tatsächlich ein<br />
unangenehmes Gefühl in eine<br />
Gemeinschaft zu kommen, die sich<br />
um ein fremdes Gesicht gar nicht<br />
kümmert. Deshalb plädiere ich für<br />
uns, schauen wir uns um ob jemand<br />
in unseren Kirchen nicht vertraut ist.<br />
Sprechen wir die Menschen, die bei<br />
uns noch fremd sind ruhig an.<br />
Zeigen, wo z.B. vielleicht noch ein<br />
Gesangbuch ist oder die<br />
Liednummern angeschlagen sind.<br />
Oft tut es auch ein kleines Lächeln.<br />
In dieser immer kälter werdenden<br />
Zeit gibt es eine Konstante, das ist<br />
der Glaube an Gott, von ihm sind wir<br />
gehalten. In persönlichen<br />
Krisenzeiten erinnern wir uns<br />
leichter an gängige Gebete und<br />
Gelerntes aus Gottesdiensten und<br />
der Konfirmandenzeit. Aber auch die<br />
Gemeinschaft mit anderen<br />
Gläubigen, das soziale Gefüge in<br />
dem wir uns dabei bewegen vermag<br />
im Alltag Kraft und Mut zu geben.<br />
Seien Sie nachdenklich aber<br />
herzlich gegrüßt<br />
Ilse Bockbreder-Ilsemann