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Für 1214,4 Stunden Zeit, die du mit mir im Jugendbüro verbracht hast

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T<strong>im</strong>e to say good bye<br />

Wenn Leute sich verabschieden, dann tun sie<br />

das nicht selten musikalisch. Am Ende einer<br />

langen Aben<strong>du</strong>nterhaltungsshow läuft dann<br />

„T<strong>im</strong>e to say goodbye“, oder wenn’s noch dicker<br />

kommt: „I did it my way“. Im Übrigen<br />

ein Stück für Leute, <strong>die</strong> unsäglich lange dran<br />

waren, aber doch so derart umstritten sind,<br />

dass sie meinen, <strong>mit</strong> einem saloppen „I dit it<br />

my way“ wäre <strong>die</strong> Sache gegessen.<br />

Gott bewahre, und dennoch: <strong>Für</strong> mich ist<br />

<strong>die</strong>se musikalische Ausgabe der ratzfatz eine<br />

ganz Besondere, nicht nur weil mich das Th ema<br />

genauso fasziniert wie <strong>die</strong> vielen Autoren,<br />

<strong>die</strong> uns ihre Beiträge dazu geliefert haben.<br />

Sondern weil es meine letzte Ausgabe ist.<br />

Noch einmal haben wir von der Redaktion<br />

unseren Gehirnschmalz in Wallung gebracht,<br />

um euch eine interessante und thematisch<br />

spannende ratzfatz zu bieten. Lest hier das<br />

Interview <strong>mit</strong> Wolfgang Poeplau. Kennt ihr<br />

nicht? Wetten doch: Er hat unsere DPSG-<br />

Hymne „Flinke Hände, fl inke Füße“ geschrieben,<br />

und ich habe mich <strong>mit</strong> ihm unterhalten.<br />

In <strong>die</strong>ser Ausgabe lüft et er das Gehe<strong>im</strong>nis,<br />

um <strong>die</strong> Steilvorlage, <strong>die</strong> ihm ein bekannter<br />

Popsong für <strong>die</strong>sen pfadfi nderischen Gassenhauer<br />

geliefert hat. Lest von einer spannenden<br />

Chorreise nach Syrien, oder macht euch<br />

lieber gleich selbst ans Werk und stellt euch<br />

pünktlich zur Weihnachtszeit <strong>mit</strong> eurer ganzen<br />

Meute und ihren Instrumenten auf den<br />

Weihnachtsmarkt. Wie das geht, hat unserer<br />

erfahrener Straßenmusikant und Bil<strong>du</strong>ngsreferent<br />

Louis für euch aufgeschrieben.<br />

Lest in unsere Berichten außerdem über einen<br />

erfolgreichen Vorstände-Woodbadgekurs<br />

– wäre das nicht auch was für euch oder euren<br />

Vorstand? Macht ihn doch einfach mal drauf<br />

aufmerksam. Seid dabei, wenn unser ehemaliger<br />

ratzfatz-Redakteur Andreas Hasenfratz<br />

<strong>die</strong> halbe Welt <strong>du</strong>rchquert und schaut <strong>im</strong><br />

Service nach, welche Veranstaltungen schon<br />

bald auf euch warten. Dort fi ndet ihr noch jemanden,<br />

der vielleicht wehmütig denkt: T<strong>im</strong>e<br />

to say goodbye. Unsere langjährige Sekretärin<br />

Petra T<strong>im</strong>m verabschiedet sich ebenfalls in<br />

<strong>die</strong>ser Ausgabe.<br />

Mir bleibt zu wünschen, dass <strong>die</strong>se ratzfatz<br />

weiter von euch aufmerksam gelesen wird,<br />

dass ihr <strong>die</strong> Redaktion in ihrer Arbeit unterstützt<br />

und sie <strong>mit</strong> neuen Impulsen und Ideen<br />

füttert. Und weil man doch nie so ganz geht,<br />

sage ich an <strong>die</strong>ser Stelle nicht: T<strong>im</strong>e to say<br />

goodbye, sondern lieber:<br />

Gute Nacht Freunde, es ist <strong>Zeit</strong> für mich zu<br />

gehen.<br />

Christina Zäpfel<br />

Chefredakteurin a. D.<br />

Editorial<br />

3


4<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Deutsche Pfadfi nderschaft St. Georg<br />

<strong>im</strong> Förderwerk St. Georg e.V.<br />

Anschrift<br />

Deutsche Pfadfi nderschaft St. Georg<br />

Diözesanbüro, Okenstr. 15, 79108 Freiburg,<br />

Tel. 07 61/51 44-1 77, Fax 07 61/51 44-7 61 77,<br />

ratzfatz@dpsg-freiburg.de<br />

Chefredaktion<br />

Christina Zäpfel (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion<br />

Christina Zäpfel, Stefanie Wick, Flora Bastian,<br />

Manfred Speckert, Oliver Hartl, Reinhart Fritz<br />

Korrektur<br />

Claudia Hodapp<br />

Layout<br />

Judith Märkle<br />

Umschlag<br />

Christopher Parthier<br />

Versand<br />

ESA Freiburg<br />

Druck<br />

Druckerei Schwarz auf Weiß, Freiburg<br />

ESA, Freiburg<br />

Aufl age, Erscheinungsweise<br />

„ratzfatz“ erscheint viermal jährlich <strong>mit</strong> einer<br />

Aufl age von 1800 Exemplaren<br />

Jahresabo, Einzelpreis<br />

„ratzfatz“ kostet für alle, <strong>die</strong> nicht <strong>im</strong> Diözesanverteiler<br />

stehen und <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong>ung trotzdem haben<br />

wollen, 13 Euro <strong>im</strong> Jahr.<br />

Die Redaktion übern<strong>im</strong>mt <strong>die</strong> Verantwortung für<br />

<strong>die</strong> gesamte Ausgabe, jedoch müssen<br />

namentlich gekennzeichnete Artikel <strong>mit</strong> der Meinung<br />

der Redaktion übereinst<strong>im</strong>mern!<br />

Die nächsten Ausgaben:<br />

I/09: Redaktionsschluss: 2.02.09<br />

Toolbox: Mein Stamm in der Pfarrgemeinde<br />

II/09: Redaktionsschluss: 2.05.09<br />

Toolbox: Die ratzfatz feiert Jubiläum<br />

Inhaltsverzeichnis IV / 2008<br />

Vorneweg<br />

Editorial 03<br />

Inhaltsverzeichnis 04<br />

Toolbox<br />

Hitverdächtig 06<br />

<strong>Für</strong> alle Straßenmusiker... 07<br />

Mein Lied - dein Lied - unser Lied 10<br />

Raus aus der Musiklosigkeit 12<br />

Jetzt ist Sommer! 14<br />

Warum singt ihr eigentlich so viel... 16<br />

Ein Ausfl ug in andere Musiktraditionen 17<br />

Kindern den Frieden erklären 19<br />

Passend zur Friedenserklärung 20<br />

Rover - total taub 21<br />

Da ist Musik drin 24<br />

Eine Chorreise nach Damaskus 26<br />

Friedenslicht 2008 29<br />

Low-Budget-Instrumente 30<br />

Mal abschalten, bitte! 32<br />

Leben ist mehr - Abenteuer Begegnung 33<br />

Das zarte Pfl änzchen Öko-AK 34<br />

72 h- Aktion 35<br />

Leserbrief 36<br />

Berichte<br />

Pfadis zu alt zum Spielen? 38<br />

Wie kommen <strong>die</strong> Vorstände<br />

zu ihren Klötzchen 40<br />

Interview Vorstände-WBK 43<br />

Hauptausschuss 44<br />

Heute habe ich Migräne 45<br />

Bowling für Joti <strong>mit</strong> Wii 47<br />

Erläuterungen zu Joti 48<br />

Rover schaff en Ausbil<strong>du</strong>ngsplätze 51<br />

Siedlungsgrün<strong>du</strong>ng 53<br />

Zuschussformulare, Sola-Planung,... 54<br />

Der Tag zum Werden 55<br />

Abschied und Ausblick 56<br />

Auszeit<br />

Reisebericht Andreas Hasenfratz 64<br />

Service<br />

Who is Who 68<br />

Artikel Zuschüsse 70<br />

Schritt für Schritt 71<br />

Jahresplanung 72<br />

Ausbil<strong>du</strong>ngsplattform 73<br />

Zuschüsse 74<br />

Ausschreibungen<br />

ab S. 75<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Toolbox:<br />

Musik<br />

5


6<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Das ratzfatz-Interview:<br />

Hitverdächtig<br />

Jeder von uns hat es schon hundertmal<br />

gesungen, <strong>im</strong> Sommerlager tragen wir es<br />

beständig auf unseren sonnenverbrannten<br />

Lippen, am Lagerfeuer <strong>du</strong>rchbricht es <strong>die</strong><br />

Stille und <strong>die</strong> Dunkelheit zugleich. Wir erkennen<br />

uns daran noch in zehn Jahren und<br />

wo Fußballfans <strong>die</strong> Nationalhymne grölen,<br />

haben wir doch was besseres:<br />

Unsere eigene Pfadfinderhymne Flinke<br />

Hände, flinke Füße.<br />

Unsere Redakteurin Christina Zäpfel hat<br />

sich auf <strong>die</strong> Suche gemacht und <strong>mit</strong> dem<br />

Mann gesprochen, der <strong>die</strong>ses Stück geschrieben<br />

hat: Wolfgang Poeplau<br />

Die ratzfatz lüftet kein geringeres Gehe<strong>im</strong>nis,<br />

als das um das erfolgreichste<br />

DPSG-Lied aller<br />

<strong>Zeit</strong>en: Flinke<br />

Hände, flinke<br />

Füße.<br />

ratzfatz: Herr Poeplau, wissen Sie eigentlich,<br />

dass Generationen von Pfadfindern ihr Lied<br />

„Flinke Hände, flinke Füße“ schmettern? In<br />

der Popwelt wäre das hitverdächtig, wird Ihr<br />

Haus auch von Halstuch tragenden Fans belagert??<br />

Wolfgang Poeplau: Nein nicht ganz, aber<br />

das Lied gehört tatsächlich zu meinen erfolgreichsten<br />

Stücken, neben „Herr gibt uns<br />

Deinen Frieden“ und „Dein Geist weht wo<br />

er will“. Nie hätte ich da<strong>mit</strong> gerechnet, dass<br />

ausgerechnet das Pfadfinderlied so populär<br />

werden sollte, ich krieg das <strong>im</strong>mer dann <strong>mit</strong>,<br />

wenn wieder Abdruck-Anfragen kommen.<br />

Dabei hatte ich das Stück ja damals nur für<br />

eine Pfadfinderveranstaltung geschrieben.<br />

Ich dachte, das wird zehn Mal gesungen, und<br />

dann verschwindet es wieder.<br />

ratzfatz: Tja, manchmal kommt<br />

es anders. Erzählen Sie uns doch,<br />

wie Sie dazu kamen, ein Stück für<br />

<strong>die</strong> Pfadfinder zu schreiben.<br />

Poeplau: Ach, das ist schon<br />

ganz schön lange her. Im Grunde<br />

hatte ich das Stück innerhalb<br />

eines Nach<strong>mit</strong>tags fertig. Zusammen<br />

<strong>mit</strong> Ludger Edelkötter<br />

war ich beauftragt, für <strong>die</strong> Jahresaktion<br />

Flinke Hände, flinke Füße und für<br />

eine DPSG-Versammlung ein Lied zu<br />

dichten. Es war <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong> der so genannten<br />

neuen geistlichen Lieder. Sakro-Pop haben<br />

wir dazu gesagt. Ich hab damals in Münster<br />

bei einer Kirchenzeitung gearbeitet,<br />

und <strong>die</strong> St<strong>im</strong>mung innerhalb<br />

der Kirche verlangte eben<br />

<strong>die</strong>se neue Musik. Die Jugend<br />

wollte neue Stücke haben,<br />

so was das eben gerade<br />

<strong>im</strong> Radio lief.<br />

ratzfatz: Was lief denn gerade <strong>im</strong> Radio?<br />

Poeplau: Naja, man kann es vielleicht raushören,<br />

jedenfalls hatte ich wohl damals einen<br />

ganz best<strong>im</strong>mten Rhythmus <strong>im</strong> Kopf: Die<br />

Band Steam hatte gerade das Stück „Na Na<br />

Hey Hey Kiss H<strong>im</strong> Goodbye“ gemacht, und,<br />

ich glaube, das darf ich nach so vielen Jahren<br />

verraten, das ist in unseren Refrain von Flinke<br />

Hände, Flinke Füße eingeflossen.<br />

ratzfatz: Und der Text, der spricht uns Pfad-<br />

findern aus der Seele, wir fühlen uns doch alle<br />

so ein bisschen als Weltverbesserer?<br />

Poeplau: Ehrlich gesagt, ich hatte <strong>mit</strong> Pfadfindern<br />

vorher noch nicht so viel zu tun, ich war<br />

aber in der Pfarrjugend engagiert, und als der<br />

Auftrag für das Lied kam, hab ich eben <strong>die</strong>sen<br />

Text geschrieben. Aber offenbar habe ich<br />

<strong>die</strong> damalige St<strong>im</strong>mung genau getroffen. Oft<br />

sind es ja <strong>die</strong> Texte, <strong>die</strong> ganz plakativ sind, <strong>die</strong><br />

dann auch Erfolg haben. Damals herrschte<br />

eine große Aufbruchst<strong>im</strong>mung innerhalb der<br />

Kirche und wohl auch in den Jugend-Verbänden,<br />

anscheinend hat mein Text da genau ins<br />

Schwarze getroffen.<br />

ratzfatz: Was war das Besondere an <strong>die</strong>ser<br />

<strong>Zeit</strong>, den 70er Jahren?<br />

Poeplau: Naja, wir waren in <strong>die</strong>ser nachkonziliären<br />

Ära, <strong>die</strong> jungen Leute kamen gerne in<br />

<strong>die</strong> Kirche und wollten dort dann auch andere<br />

Musik hören als <strong>die</strong> lateinischen Messen. Damals<br />

entstanden so viele neue geistliche Lieder.<br />

Übrigens das Stück „Danke“ war wohl eines<br />

der ersten in <strong>die</strong>ser Sakro-Pop-Welle. Die<br />

Musik war integraler Bestandteil <strong>die</strong>ser neuen<br />

Aufbruchst<strong>im</strong>mung. Manche Lieder waren<br />

bewusst kritisch angelegt. Leider haben <strong>die</strong><br />

nie <strong>die</strong> große Popularität erreicht, wie andere<br />

bekannte Stücke. Ich kann sagen, es war eine<br />

schöne <strong>Zeit</strong>, aber <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong>en haben sich geän-<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

dert. Heute würde <strong>die</strong>se Art der Musik nicht<br />

mehr funktionieren.<br />

Zur Person:<br />

Wolfgang Poeplau arbeitet heute als freier<br />

Journalist in Münster. Nachdem er in den<br />

70er Jahren insbesondere zusammen <strong>mit</strong><br />

Ludger Edelkötter viele Sakro-Pop-Lieder<br />

geschrieben hat, widmete er sich später auch<br />

Das ratzfatz-Praxistipp:<br />

Musicals und Oratorien. Von sich selbst sagt<br />

er: „Ich liebe Musik und beschäftige mich <strong>im</strong>mer<br />

noch ständig da<strong>mit</strong>. Sie ist ein Teil meines<br />

Lebens.“ Reich wurde er da<strong>mit</strong> nie, räumt<br />

er ein. Heute ver<strong>die</strong>nt Poeplau (Jahrgang 50)<br />

seine Brötchen auch als freier Schriftsteller<br />

und Drehbuchautor. Seine Themenschwerpunkte<br />

sind Wissenschaft und Technik, Kultur<br />

und Theologie. Mehr als 50 Sachbücher<br />

und Bildbände entstanden in den letzten 25<br />

Jahren, dazu zahlreiche Drehbücher für Reportagen,<br />

In<strong>du</strong>strie- und Imagefilme. Mehr<br />

Infos über ihn und seine Arbeiten finden sich<br />

unter www.bigsky.de.<br />

<strong>Für</strong> alle Straßenmusiker und <strong>die</strong>,<br />

<strong>die</strong> es werden möchten<br />

Ihr wollt alleine oder in der Gruppe Abenteuer<br />

<strong>mit</strong> Musik erleben? Dann schaut euch an,<br />

was ihr so könnt. Ehe ihr euch verseht, reicht<br />

das für einen Auftritt als Straßenmusiker. Und<br />

da<strong>mit</strong> könnt ihr jede Menge erleben, egal ob<br />

ihr euch als Solisten probiert oder <strong>mit</strong> einer<br />

Wölflingsgruppe loszieht. Der entscheidende<br />

Unterschied ist nur, wie ihr das anpacken<br />

müsst.<br />

Auf den Plätzen und in Fußgängerzonen ist<br />

vieles möglich: Neben dem Klassiker <strong>mit</strong> der<br />

Gitarre, könnt ihr auch <strong>mit</strong> Saxofon, Blockflöte,<br />

Klavier, Schlagzeug, Maultrommel, singenden<br />

Gläsern, Didgeridoo oder Dudelsack auftreten.<br />

Oder einfach nur <strong>mit</strong> Gesang, als Chor.<br />

Die Gitarrenbegleitung macht vieles einfach,<br />

andere Instrumente machen <strong>die</strong> Sache aber<br />

erst interessant. Ihr müsst eure Ideen einfach<br />

nur ausprobieren, vielleicht auch zuerst am<br />

Lagerfeuer. Lasst euch von vermeintlichen<br />

Misserfolgen nicht entmutigen und vergleicht<br />

euch nicht <strong>mit</strong> anderen. Straßen-musikanten<br />

sollten zwar gut spielen können, da sind aber<br />

noch andere Dinge, <strong>mit</strong> denen man Boden gut<br />

machen kann. Wenn es an der musikalischen<br />

Qualität mangelt, gleicht das <strong>mit</strong> Kreativität,<br />

Witz, Show und Begeisterung wieder aus.<br />

Zunächst müsst ihr euch klar werden, weshalb<br />

ihr als Straßenmusiker auftreten wollt.<br />

- Wollt ihr einfach Geld für das nächste Sommerlager<br />

oder <strong>die</strong> Gruppenkasse ver<strong>die</strong>nen?<br />

- Wollt ihr <strong>mit</strong> eurer Musik <strong>die</strong> Leute erfreuen<br />

und euch als Musiker probieren?<br />

Man braucht ja nicht gleich <strong>die</strong> eigene CD verkaufen<br />

- Wollt ihr ein Asphaltabenteuer erleben, das<br />

eure Gruppe zusammenschweißt?<br />

In einem Pfadi-Unternehmen steckt meistens<br />

von allem etwas drin. Das macht <strong>die</strong> Gruppenarbeit<br />

bei den Pfadfindern aus. So könnt<br />

ihr zum Beispiel ein Straßenmusik-Projekt<br />

starten, das euch Abenteuer bescheren und<br />

den Gruppenzusammenhalt stärken soll. Als<br />

Straßenmusiker bekommt ihr beides. Zu-<br />

7


8<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Außergewöhnliche Instrumente bringen außergewöhnliche Erfolge<br />

Louis - sein Leben vor dem Bil<strong>du</strong>ngsreferenten<br />

nächst müßt ihr euch trauen, das erste Lied<br />

zu spielen. Aber eure Gruppe hält zusammen,<br />

dann geht das auch. Wenn dann bei euch<br />

noch 20 Leute stehen bleiben und eine gute<br />

St<strong>im</strong>mung entsteht, gibt das für <strong>die</strong> Gruppe<br />

einen ziemlichen Schub. Das gefällt den Leuten<br />

und ihr bekommt Applaus. Am Ende geht<br />

der Hut rum und ihr habt <strong>die</strong> Gruppenkasse<br />

aufgefüllt. So oder so ähnlich könnte das auch<br />

bei euch gehen.<br />

Hier nun einige Tipps, worauf ihr achten sollt,<br />

da<strong>mit</strong> das Ganze ein Erfolg wird:<br />

Das erste und wichtigste ist natürlich der<br />

Platz, an dem ihr spielen wollt. Da sollte<br />

möglichst wenig Verkehrslärm sein. Ebenso<br />

stört Musik aus Geschäften oder von anderen<br />

Straßenmusikanten. Seid fair und lasst genug<br />

Platz zum nächsten Musikanten, so dass<br />

ihr euch akustisch nicht gegenseitig schlecht<br />

macht. In Großstädten sind <strong>die</strong> Leute für Straßenmusik<br />

meist schon abgestumpft, weil es<br />

dort zu viel Straßenmusik gibt. Kleine Städte<br />

<strong>mit</strong> Fußgängerzone sind da idealer, da spielen<br />

nicht jeden Tag fünf Musiker. Ich habe sogar<br />

schon gute Erfahrungen in Dörfern gemacht,<br />

obwohl ich da an befahrenen Straßen oder auf<br />

Dorfplätzen spielen musste. Wochenmärkte,<br />

Flohmärkte, Stadt- oder Dorffeste, Uferpromenaden,<br />

Badeseen, das sind alles Orte, an<br />

denen ihr <strong>die</strong> Leute überraschen könnt. Dagegen<br />

ist es in Paris, München oder Freiburg<br />

eher schwierig.<br />

Sehr förderlich ist es, wenn ihr eine große<br />

Überdachung oder eine nicht zu enge Gasse<br />

habt, <strong>die</strong> eurer Musik noch den nötigen Hall<br />

geben kann. Die Akustik ist wichtig und lässt<br />

alles viel besser klingen. Große Plätze und<br />

allzu breite oder überfüllte Fußgängerzonen<br />

sind meist ungeeignet, weil sich da der Klang<br />

<strong>im</strong> Raum verliert.<br />

Wenn ihr auswendig spielen könnt, kommt<br />

ihr am Besten rüber. Achtet auch darauf, dass<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

eure Stückvielfalt so groß ist, dass ihr euch<br />

nicht wiederholen müsst, denn es gibt auch<br />

Anwohner oder Arbeitstätige, <strong>die</strong> nicht weggehen<br />

können. Ihr erarbeitet euch am Besten<br />

ein Repertoire, <strong>mit</strong> dem ihr 20 bis 30 Minuten<br />

füllen könnt. Danach wechselt ihr den Platz<br />

oder macht eine Pause. Sitzen oder stehen ist<br />

eine weitere Frage. Wenn es euer Instrument<br />

zulässt, dann steht unbedingt, denn so fallt ihr<br />

mehr auf und könnt musikalisch besser <strong>mit</strong><br />

den Leuten in Kontakt kommen.<br />

Neben der Technik am Instrument benötigt<br />

ihr vor allem eine gute St<strong>im</strong>mung der Instrumente.<br />

Wenn ihr alleine spielt ist das selten<br />

ein Problem, aber sobald ihr eine Gitarre<br />

habt, oder <strong>mit</strong> mehreren Instrumenten zusammen<br />

spielt, ist es wichtig, dass ihr am Anfang<br />

sehr genau, und zwischen<strong>du</strong>rch <strong>im</strong>mer<br />

wieder <strong>die</strong> Instrumente und <strong>die</strong> Gitarrensaiten<br />

nachst<strong>im</strong>mt. Überlegt euch auch eine gute<br />

Show zu eurer Musik. Da<strong>mit</strong> könnt ihr mangelnde<br />

Technik am Besten ausgleichen. Erzählt<br />

den Leute zwischen<strong>du</strong>rch etwas zu euch<br />

und euren Liedern, spielt etwas Theater dazu,<br />

baut Spiele oder Musikan<strong>im</strong>ationen <strong>mit</strong> den<br />

Leuten ein, zieht euch einfach nur witzig an,<br />

oder, oder, oder. Mit ungewöhnlichen Instru-<br />

Die Pfadiband - <strong>im</strong>mer ein Hingucker<br />

menten könnt ihr Interesse wecken, etwa <strong>mit</strong><br />

einem E<strong>im</strong>er-Bass oder einer Flaschen-Orgel.<br />

Auf der Straße ist alles möglich. Ich sah einen<br />

Fidel-Spieler in York, der eine Marionette an<br />

seiner Geige zur Musik tanzen ließ.<br />

Wenn ihr <strong>mit</strong> Kindern Straßenmusik machen<br />

wollt, müsst ihr umso mehr auf <strong>die</strong> Show<br />

achten, da Kinder technisch am Instrument<br />

meist noch nicht so gut sind. Dafür haben sie<br />

als Kinder eine umso bessere Wirkung. Ihr<br />

werdet staunen, wie überzeugend Kinder <strong>mit</strong><br />

Blockflöten oder <strong>mit</strong> Gesang Weihnachtslieder<br />

auf dem Weihnachtsmarkt rüberbringen<br />

können. Dazu kann man auch Kleingruppen<br />

bilden und so an mehreren Ecken spielen.<br />

Aber Kinder brauchen mehr Begleitung <strong>du</strong>rch<br />

Erwachsene.<br />

Macht aus der Straßenmusik am Besten ein<br />

Projekt und beschäftigt euch über mehrere<br />

Gruppenstunden <strong>mit</strong> dem Thema. Einigt euch<br />

<strong>im</strong> Konsens auf ein Straßenmusik-Projekt. Ihr<br />

habt nur Erfolg, wenn alle <strong>mit</strong> Begeisterung<br />

dabei sind, oder zumindest alle eine Aufgabe<br />

haben, <strong>die</strong> sie haben wollen. Wählt gemeinsam<br />

<strong>die</strong> Stücke aus und überlegt euch in Ruhe<br />

<strong>die</strong> Show drum herum. Nutzt das Stammes-<br />

wochenende für eine Generalprobe. Holt euch<br />

Kritiken, um euch daran weiter zu verbessern.<br />

Erst dann kommt der Auftritt, den ihr geplant<br />

habt.<br />

Etwas Wichtiges ist <strong>die</strong> Sache <strong>mit</strong> der Geneh-<br />

migung. In manchen Städten ist das erforder-<br />

lich, in anderen nicht, und wieder andere to-<br />

lerieren das. Ihr solltet euch davor <strong>im</strong> Rathaus<br />

informieren, wie <strong>die</strong> Stadtverordnung <strong>die</strong><br />

Straßenmusik regelt. Vor allem in größeren<br />

Städten, in denen viele Straßenmusiker spielen,<br />

sind <strong>die</strong> Regeln oft streng. In manchen<br />

Städten kostet <strong>die</strong> Genehmigung etwas, andere<br />

wollen nur sicherstellen, dass niemand<br />

stundenlang am gleichen Platz spielt.<br />

Wer mehr dazu wissen will, kann mich ein-<br />

fach <strong>im</strong> Diözesanbüro anrufen. Gerne lasse<br />

ich jede Gruppe, <strong>die</strong> es probieren will, an meiner<br />

eigenen langjährigen Erfahrung als Straßenmusiker<br />

teilhaben. Nur trauen müsst ihr<br />

euch dann selbst.<br />

Ach<strong>im</strong> (Louis) Oswald<br />

9


10<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Mein Lied – dein Lied – unser Lied<br />

Musik ist für mich ein wichtiger Teil meines<br />

Pfadfinderlebens. Ob abends be<strong>im</strong> Lagerfeuer,<br />

morgens zum Wecken, be<strong>im</strong> Versprechen,<br />

in der Morgenrunde - Musik lässt sich<br />

in vielen Situationen einsetzen, um St<strong>im</strong>mung<br />

zu erzeugen oder zu unterstreichen.<br />

So sind für mich viele Erlebnisse bei den<br />

Pfadfindern <strong>mit</strong> best<strong>im</strong>mten Liedern verknüpft,<br />

und umgekehrt erinnern mich viele<br />

Lieder an ganz best<strong>im</strong>mte Ereignisse. Ein<br />

Kommentar von Flora Bastian<br />

Kennt ihr das nicht auch? Da gibt es zum Bei-<br />

spiel „Loch Lomond“, das ich zum ersten Mal<br />

als Pfadi auf der Walz am Lagerfeuer gehört<br />

habe. Oder „Lord of the dance“, das unser Kurat<br />

in jedem Gottes<strong>die</strong>nst unbedingt singen wollte.<br />

Da ist das Badnerlied, das auf Yuchungfang<br />

so oft nachts über den Platz hallte, dass wir es<br />

irgendwann nicht mehr hören konnten. „Mir<br />

<strong>im</strong> Süden“, das wir auf Rov’in’Wood ständig<br />

gesungen haben. Da sind <strong>die</strong> Lieder, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Teilnehmer von „40 Wagen Westwärts“ <strong>mit</strong><br />

nach Hause brachten. Oder „Raubritter“, das<br />

<strong>mir</strong> <strong>im</strong>mer sofort in den Kopf kommt, wenn<br />

ich an „Roviva el Pueblo“ in Spanien zurückdenke.<br />

Ich wette, vielen von euch geht es genauso:<br />

Ein best<strong>im</strong>mtes Lied hat sich für euch<br />

zum he<strong>im</strong>lichen Motto oder zur „Hymne“<br />

einer best<strong>im</strong>mten Veranstaltung entwickelt.<br />

Ein Lied ist oft <strong>mit</strong> Gefühlen verbunden, es<br />

drückt St<strong>im</strong>mungen und Erinnerungen auf<br />

ganz andere Weise aus als ein Foto oder eine<br />

Erzählung, und lässt da<strong>du</strong>rch <strong>im</strong> Nachhinein<br />

viele Erlebnisse deutlich intensiver wieder<br />

aufleben, als es <strong>die</strong> bloße Erinnerung könnte.<br />

Viele Großveranstaltungen bekommen deshalb<br />

sogar eigene Motto-Lieder verpasst, <strong>die</strong><br />

schon <strong>im</strong> Voraus oder auch auf der Veranstaltung<br />

extra dafür geschrieben werden, <strong>die</strong> sich<br />

aber nicht <strong>im</strong>mer <strong>du</strong>rchsetzen. „Flinke Hände,<br />

flinke Füße“ ist ein äußerst erfolgreiches<br />

Beispiel für ein solches Lied: Ursprünglich<br />

war es Motto einer Jahresaktion, heute ist es<br />

vielerorts schon fast so etwas wie <strong>die</strong> Hymne<br />

der DPSG.<br />

Umgekehrt passiert es sicherlich auch nicht<br />

selten, dass jemand von einer genialen Aktion<br />

oder einem Lager he<strong>im</strong>kommt, und noch so<br />

stark von der St<strong>im</strong>mung und den Erlebnissen<br />

dort beeindruckt ist, dass das Ganze Ausdruck<br />

in einem Lied findet. Leider sind das<br />

<strong>die</strong> Lieder, <strong>die</strong> <strong>die</strong> anderen Teilnehmer vielleicht<br />

nie kennen lernen. Ist das nicht schade?<br />

Wie viele tolle Lieder schlummern vielleicht<br />

in Liederbüchern oder sogar nur in den Köpfen<br />

einzelner Runden und Stämme, obwohl<br />

sie vielleicht das Zeug dazu hätten, von uns<br />

allen gesungen zu werden?<br />

Da ich selbst ab und zu Lieder schreibe, und<br />

gleichzeitig auch <strong>im</strong>mer auf der Suche nach<br />

neuen schönen Lagerfeuer- und Fahrten-<br />

Liedern bin, ist <strong>mir</strong> aufgefallen, dass es nicht<br />

wenige Leute in der DPSG gibt, <strong>die</strong> selbst Lieder<br />

schreiben. Es gibt eine ganze Menge Pfadibands,<br />

<strong>die</strong> richtig gute Musik machen und<br />

dabei manchmal auch Eigenpro<strong>du</strong>ktionen <strong>im</strong><br />

Repertoire haben.<br />

Warum kennen wir so wenige <strong>die</strong>ser Lieder?<br />

In einigen anderen Verbänden ist es üblich,<br />

Singerunden und Singewettstreite auszutragen<br />

und sich dort über tolle Musik auszutauschen,<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

<strong>die</strong> man <strong>im</strong> Laufe der letzten Monate kennen<br />

gelernt oder sogar selbst geschrieben hat. Ich<br />

habe oft das Gefühl, dass in der DPSG Rockund<br />

Popmusik einen höheren Stellenwert hat<br />

als traditionellere Musik, vor allem, wenn <strong>die</strong>se<br />

auch noch deutsche Texte hat. Woran das<br />

liegt, weiß ich nicht, und ich will auch weiß<br />

Gott hier kein Plädoyer gegen Rock- und<br />

Popmusik halten! Doch warum öffnen wir<br />

nicht unsere Augen und Ohren auch ein wenig<br />

mehr für <strong>die</strong> Musikkultur, <strong>die</strong> unsere ganz<br />

eigene, pfadfinderische ist? <strong>Für</strong> <strong>die</strong> Musik, <strong>die</strong><br />

wir eben nicht <strong>im</strong> Radio, sondern nur am Lagerfeuer<br />

erleben können?<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund will ich euch, lieber Lese-<br />

rinnen und Leser, einladen: Wenn ihr Lieder<br />

kennt, <strong>die</strong> ihr am Lagerfeuer auf keinen Fall<br />

missen möchtet, <strong>die</strong> aber ziemlich unbekannt<br />

sind – stellt sie uns vor! Am meisten freuen<br />

würden wir uns über eure eigenen, selbstgeschriebenen<br />

Stücke; aber auch über weniger<br />

bekannte Popsongs oder Lieder, <strong>die</strong> ihr <strong>im</strong><br />

Kontakt <strong>mit</strong> anderen Verbänden kennengelernt<br />

habt.<br />

Ich fände es toll, <strong>die</strong> ratzfatz als ein Forum<br />

zum Austausch von Musik zu nutzen, in dem<br />

wir uns gegenseitig unsere Lieblingslieder<br />

vorstellen, unter Wahrung der Urheberrechte<br />

verseht sich, und – sofern vorhanden – ihre<br />

Geschichte erzählen. Deshalb möchte ich in<br />

<strong>die</strong>ser Ausgabe den Anfang machen: Mit einem<br />

Lied von <strong>mir</strong>, das einige von euch vielleicht<br />

auf dem Landesjamboree 2007 schon<br />

gehört haben. Und <strong>mit</strong> seiner Geschichte, <strong>die</strong><br />

lange vor dem Landesjamboree anfing.<br />

Und ich möchte euch dazu aufrufen, euch<br />

zu trauen und für <strong>die</strong> nächste Ausgabe euer<br />

Lied zu schicken – am besten <strong>mit</strong> Noten, eine<br />

Aufnahme wäre natürlich auch nicht schlecht<br />

– und <strong>mit</strong> uns zu teilen!<br />

Alleine unter der Dusche oder be<strong>im</strong> Geschirrspülen<br />

zu singen mag ja schön sein – aber<br />

macht es nicht gemeinsam am Lagerfeuer<br />

mehr Spaß?<br />

Infobox<br />

Schickt uns eure Lieder!<br />

Wenn ihr in eurer Runde oder in eurem Stamm eigene Lieder habt, <strong>die</strong> ihr gerne singt<br />

und <strong>mit</strong> uns teilen möchtet, schickt uns Noten und Text oder eine Aufnahme zu (am<br />

besten beides)!<br />

Wenn ihr Lieder kennt, <strong>die</strong> leider völlig unver<strong>die</strong>nt ein unbekanntes Dasein fristen,<br />

stellt sie uns vor (es wäre schön, wenn ihr den oder <strong>die</strong> Autoren <strong>mit</strong> angeben würdet,<br />

dann können wir ggf. <strong>die</strong> Erlaubnis des Urhebers einholen und sie abdrucken)!<br />

Wenn ihr ein best<strong>im</strong>mtes Lied <strong>mit</strong> einem besonderen Erlebnis oder Lager verbindet,<br />

oder in eurer Gruppe ein best<strong>im</strong>mtes Lied eine besondere Rolle hat – schickt uns eure<br />

Geschichte!<br />

Wir freuen uns:<br />

ratzfatz@dpsg-freiburg.de<br />

11


12<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Raus aus der Musiklosigkeit<br />

Im Sommer 2002 kam ich von Yuchungfang,<br />

unserem Diözesan-Jubiläumslager in<br />

Bruchsal, zurück <strong>mit</strong> dem deutlichen Gefühl:<br />

Meinem Stamm fehlt es an Kultur. In<br />

unserem Stamm, der weniger als zehn Jahre<br />

zuvor erst gegründet worden war, hatte es<br />

bis dahin nie jemanden gegeben, der Gitarre<br />

spielen konnte. Folglich wurde am Lagerfeuer<br />

nur wenig gesungen – und wenn, dann<br />

bekannte Popsongs oder Klassiker, und jeder<br />

in seiner eigenen Tonlage…<br />

Von Flora Bastian.<br />

Das hatte ich schon <strong>im</strong>mer schade gefunden,<br />

aber richtig bewusst, was da alles fehlt, wurde<br />

<strong>mir</strong> erst dort. Es war das erste richtig große<br />

Lager gewesen, auf dem ich als Leiterin dabei<br />

war, und irgendwie war es nicht auszuhalten,<br />

dass an allen Lagerfeuern um uns herum<br />

fröhlich und oft auch gut gesungen wurde,<br />

während wir uns meist nur unterhielten…<br />

natürlich war es bei uns auch <strong>im</strong>mer nett am<br />

Feuer, aber während der <strong>Zeit</strong> in Bruchsal ging<br />

ich <strong>mit</strong> meinen Jungpfadfi ndern <strong>im</strong>mer häu-<br />

fi ger zu anderen Gruppen ans Feuer, um auch<br />

mal <strong>mit</strong>singen zu können. Und daraus wuchs<br />

das Gefühl: So kann es bei uns nicht weitergehen.<br />

Lagerfeuer ohne Musik, das geht einfach<br />

nicht!<br />

Folglich fi ng ich <strong>im</strong> Winter darauf an, ab und<br />

zu <strong>die</strong> seit Jahren unbenutzte Gitarre meiner<br />

Eltern von der Wand zu nehmen und mehr<br />

schlecht als recht darauf herumzukl<strong>im</strong>pern –<br />

und langsam aber sicher reift e der Entschluss,<br />

Gitarre zu lernen und unserem Stamm aus<br />

<strong>die</strong>ser traurigen Musiklosigkeit herauszuhelfen.<br />

Natürlich kannte ich praktisch überhaupt keine<br />

Pfadfi nderlieder, woher auch – normalerweise<br />

lernt man <strong>die</strong> ja einfach am Feuer von<br />

denen, <strong>die</strong> sie schon seit Jahren singen, und<br />

so jemanden gab es bei uns eben wie gesagt<br />

nicht.<br />

Trotzdem schleppte ich in unser nächstes<br />

Stammeslager <strong>die</strong> Gitarre mal <strong>mit</strong>. Ich konnte<br />

zwar erst drei Akkorde, aber auch da<strong>mit</strong><br />

kann man ja zumindest einige Popsongs und<br />

Klassiker begleiten. Und obwohl ich so wenig<br />

konnte, war <strong>die</strong> Begeisterung <strong>im</strong> Stamm groß<br />

und fortan <strong>verbracht</strong>en wir <strong>die</strong> Lagerfeuerabende<br />

endlich auch <strong>mit</strong> Musik, ohne dabei auf<br />

andere Gruppen angewiesen zu sein.<br />

Das war an Pfi ngsten 2003, ich war 18, und<br />

der Sommer, der in <strong>die</strong>sem Jahr schon an<br />

Ostern begonnen hatte, wollte einfach nicht<br />

mehr enden und bescherte uns ein unglaublich<br />

heißes und tolles Pfi ngstlager. Und <strong>die</strong>se<br />

Sommerst<strong>im</strong>mung ließ mich einfach nicht<br />

mehr los, auch nicht, als ich wieder dahe<strong>im</strong><br />

war, und plötzlich kam <strong>mir</strong> <strong>die</strong> Idee zu einem<br />

Lied, das <strong>die</strong>se St<strong>im</strong>mung ausdrücken sollte:<br />

„Jetzt ist Sommer“, dachte ich, und das dachte<br />

ich <strong>im</strong> Jahr 2003 ständig, <strong>im</strong>mer wieder, mehrere<br />

Monate lang. „Jetzt ist Sommer“ wurde<br />

auch der Titel des Lieds, das ich damals <strong>mit</strong><br />

drei Akkorden auf der Gitarre geschrieben<br />

habe, nämlich den einzigen drei Akkorden,<br />

<strong>die</strong> ich konnte: D, A und G.<br />

Soweit zur Entstehungsgeschichte des Lieds;<br />

da<strong>mit</strong> fängt seine Geschichte allerdings erst<br />

an!<br />

Fünf Jahre nach dem Lager in Bruchsal, <strong>mit</strong><br />

dem alles begann, war nämlich wieder ein<br />

Lager in Bruchsal. Viele von euch waren ja<br />

<strong>im</strong> Sommer 2007 auch dabei – auf dem Landesjamboree.<br />

Mittlerweile hatte ich herausgefunden,<br />

dass in einigen anderen Verbänden<br />

der Stellenwert der pfadfi nder-typischen<br />

Musik ein bisschen größer zu sein scheint als<br />

in vielen der DPSG-Stämme, <strong>die</strong> ich kenne.<br />

Und weil ich <strong>im</strong>mer noch auf der Suche nach<br />

Noten war, vor allem nach Pfadfi nderliedern,<br />

schönen, vielleicht sogar selbst gemachten<br />

Lagerfeuerliedern, war ich auf das Zusammentreff<br />

en <strong>mit</strong> den Lagerfeuertraditionen des<br />

BdP und des VCP ziemlich gespannt.<br />

Umso größer war <strong>die</strong> Freude, als ich erfuhr,<br />

dass es sogar einen Singewettstreit geben soll-<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

te. Ich hatte davon schon gehört und hatte<br />

<strong>mir</strong> schon <strong>im</strong>mer gewünscht, bei so was mal<br />

<strong>mit</strong>zumachen. Mehr oder weniger <strong>du</strong>rch ein<br />

Missverständnis gerieten wir auf <strong>die</strong> Teilnehmerliste,<br />

erfuhren <strong>die</strong>s allerdings nur <strong>du</strong>rch<br />

Zufall und erst wenige Minuten vor der Veranstaltung.<br />

Was tun?<br />

In heller Aufregung mussten wir be<strong>im</strong> Essen<br />

abwägen, ob wir, da wir nun schon mal auf der<br />

Liste standen, uns den Traum doch erfüllen<br />

und teilnehmen sollten, obwohl das <strong>du</strong>rchaus<br />

auch in einer Blamage für uns enden könnte.<br />

Als DPSGler bei einer so typischen BdP-Veranstaltung<br />

<strong>mit</strong>zumachen, und das ungeprobt,<br />

könnte ja ziemlich blamabel enden. „Wagt es“,<br />

das Motto der Pfadistufe, ist aber seit meiner<br />

eigenen Pfadizeit bei <strong>mir</strong> zu einem allgemeinen<br />

Motto für Pfadi-Veranstaltungen geworden<br />

– und es wagen, das taten wir.<br />

In den letzten Minuten vor dem Auft ritt entschieden<br />

wir uns spontan für zwei Liedbeiträge<br />

und organisierten sogar noch einen vierten<br />

Mitsänger. Einen BdPler übrigens. Und so<br />

standen wir auf einmal wenige Minuten später<br />

völlig perplex und fast ebenso ungeprobt<br />

wie euphorisch auf der Bühne, wieder in<br />

Bruchsal, wieder <strong>im</strong> Sommer – und räumten<br />

<strong>mit</strong> dem Lied <strong>mit</strong> den drei Akkorden zu unserer<br />

größten Überraschung den ersten Platz<br />

in unserer Kategorie ab: Wir, <strong>die</strong> wir noch nie<br />

an einem Singewettstreit teilgenommen hat-<br />

ten, <strong>die</strong> wir nicht einmal <strong>die</strong> Gepfl ogenheiten<br />

kannten, <strong>die</strong> wir praktisch nicht geprobt<br />

hatten, und vor allem, <strong>die</strong> wir noch vor fünf<br />

Jahren keinerlei musikalische Tradition <strong>im</strong><br />

Stamm gehabt hatten.<br />

Größer hätte <strong>die</strong> Überraschung nicht sein<br />

können, zumal wir auch nicht gewusst hatten,<br />

dass in unserem Preis nicht nur <strong>die</strong> Ehre<br />

des Siegers, sondern auch tatsächlich ein Gewinn<br />

inbegriff en war: Ein Kanuwochenende<br />

an der oberen Donau, also exakt an dem Ort,<br />

der einst den Anstoß zu meinem Sommerlied<br />

gegeben hatte. Jedenfalls – auch das erfuhren<br />

wir erst bei der Siegerehrung – beinhaltete der<br />

Gewinn einen Auft ritt bei der Abschlussveranstaltung<br />

des Landesjamboree vor fast 6000<br />

anderen Pfadfi ndern.<br />

Und da standen wir dann also, <strong>im</strong>mer noch<br />

völlig umgehauen von dem unerwarteten Erfolg.<br />

Es war heiß, hell und staubig, <strong>die</strong> Sonne<br />

knallte auf <strong>die</strong> Bühne, wir blinzelten geblendet<br />

in <strong>die</strong>ses riesige Publikum und sangen aus<br />

vollem Hals das einzige, was <strong>die</strong>ses Gefühl<br />

beschreiben kann: „Jetzt ist Sommer“.<br />

Und ich hoff e, dass <strong>die</strong>ses Lied euch genauso<br />

viel Spaß und Sommerst<strong>im</strong>mung bringt wie<br />

unserem Stamm <strong>im</strong> Sommerlager <strong>im</strong>mer, hier<br />

auf der folgenden Seite ist es jedenfalls.<br />

Flora Bastian<br />

Über Musik zu sprechen ist wie über<br />

Architektur zu tanzen.<br />

Steve Martin (*1945),<br />

amerikanischer Filmschauspieler<br />

Musik - Die einzige Sprache, in der<br />

man nichts Gemeines oder Höhnisches<br />

sagen kann.<br />

John Erskine (1879-1951),<br />

amerikanischer Schrift steller,<br />

Literaturhistoriker u. Pianist<br />

13


14<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Jetzt ist Sommer<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Der ratzfatz-Buch-Tipp<br />

Kindern den Frieden erklären<br />

Nicht nur be<strong>im</strong> Friedenslicht aus Betlehem,<br />

das in <strong>die</strong>sen Tagen weitergetragen wird,<br />

geht es um <strong>die</strong> Verbreitung des Friedens auf<br />

der Welt. Wir Pfadis sind international, und<br />

Baden-Powell hat ganz klar <strong>die</strong> Meinung vertreten,<br />

dass Kinder sehr unkompliziert und<br />

unvoreingenommen <strong>mit</strong>einander umgehen<br />

können. Wir können <strong>mit</strong> Kindern den Frieden<br />

üben und in dem hier vorgestellten Buch<br />

sind viele Ideen dazu verpackt. Es ist für <strong>die</strong><br />

Zielgruppe Kindergarten und Grundschule<br />

geschrieben, für <strong>die</strong> Wölflingsarbeit müsstet<br />

ihr also fündig werden!<br />

Aber auch wer sich für Hintergründe über<br />

Gewalt in den Me<strong>die</strong>n, Geschichte von Krieg,<br />

Friedenspädagogik, und wie Kinder heute<br />

zwischen Krieg und Frieden leben interessiert,<br />

findet hier <strong>die</strong> nötigen gut aufbereiteten<br />

Informationen.<br />

Der ratzfatz-CD-Tipp<br />

Shalom – Salam, peace 4 kids<br />

Die CD <strong>mit</strong> internationalen Kinderliedern<br />

für den Frieden.<br />

Über Lieder und Geschichten versucht <strong>die</strong>se<br />

CD Anregungen für ein friedliches Miteinander<br />

von Kindern in der ganzen Welt zu bieten.<br />

Die Lieder werden in Deutsch oder Originalsprachen<br />

gesungen und <strong>die</strong> Texte dazu sind<br />

<strong>im</strong> Coverheft abgedruckt. Eine gute Ergänzung<br />

oder ein guter Einstieg zum Thema Frieden<br />

in eurer Gruppenstunde.<br />

Das Buch „Kindern den Frieden erklären“<br />

beinhaltet neben <strong>die</strong>sen Hintergrundinfos<br />

Ideen für Aktionen <strong>mit</strong> Kindern und auch<br />

für das Arbeiten <strong>im</strong> Leitungsteam.<br />

Hier bekommt <strong>die</strong> „Friedenserklärung“ ein<br />

Gesicht – probiert es aus!<br />

Christiane Fackler<br />

Info<br />

Kindern den Frieden erklären<br />

Monika Rosenbaum, Barbara Schlüter<br />

140 Seiten / DIN A 4 / Paperback<br />

Ökotopia Verlag, 2005<br />

Dieses Buch könnt ihr in der Bibliothek des<br />

Diözesanbüros ausleihen.<br />

Passend zur Friedenserklärung:<br />

Shalom – Salam<br />

peace 4 kids<br />

Pit Budde / Josephine Kronfli<br />

29 Titel / knapp 60 Minuten<br />

Ökotopia Verlag, 2005<br />

Auch <strong>die</strong>se CD könnt ihr in der Bibliothek<br />

<strong>im</strong> Diözesanbüro ausleihen.<br />

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16<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

„Warum singt Ihr eigentlich<br />

so viel <strong>im</strong> BdP?“…<br />

… fragt mich mein Mitbewohner unver<strong>mit</strong>telt<br />

während ich gerade Kaffee aufsetze. „Warum<br />

singt Ihr in der DPSG so wenig“ kontere<br />

ich erst mal, um etwas <strong>Zeit</strong> zu gewinnen, denn<br />

<strong>die</strong> Antwort ist nicht so einfach, vor allem,<br />

weil ich <strong>mir</strong> <strong>die</strong> Frage selbst noch nie gestellt<br />

habe. Pfadfinderei und Singen gehört für mich<br />

seit meiner Wölflingszeit schlicht und einfach<br />

unauflöslich zusammen.<br />

Um das Phänomen Singen <strong>im</strong> BdP zu verstehen,<br />

sollte man es nicht als Programm sondern<br />

als Kultur betrachten. Das gemeinsame<br />

Singen markiert als Ritual best<strong>im</strong>mte Punkte<br />

<strong>im</strong> Tagesablauf, es ist Ausdruck der Zusammengehörigkeit<br />

in Gruppe, Stamm oder Bund<br />

und gleichzeitig ein Mittel zur Abgrenzung<br />

gegen den gesellschaftlichen Mainstream.<br />

Es <strong>die</strong>nt der Aufmunterung der Kleinen bei<br />

Regenwetter und der gemeinsamen Besinnung<br />

am Abend. Gesungen wird in meinem<br />

Stamm zu Beginn jeder Gruppenstunde, bei<br />

Morgen- und Abendrunden, vor dem Essen<br />

und natürlich wenn wir abends um das Feuer<br />

sitzen, manchmal bis sich das Stück H<strong>im</strong>mel<br />

über dem Jurtenkreuz von den ersten Sonnenstrahlen<br />

hellblau färbt. <strong>Für</strong> besonders Sangeswütige<br />

gibt es in meinem Stamm einen Singekreis,<br />

der neue und mehrst<strong>im</strong>mige Stücke<br />

erarbeitet. Früher ist <strong>die</strong>ser Kreis regelmäßig<br />

be<strong>im</strong> musischen Treffen des BdP oder dem<br />

Hamburger Singewettstreit aufgetreten, auf<br />

dem sich seit 31 Jahren jedes Frühjahr etwa<br />

1800 sangesfreudige Pfadfinder treffen<br />

Das <strong>im</strong> BdP gesungene Liedgut ist vielfältig.<br />

Es besteht häufig aus deutschen, jiddischen,<br />

irischen, südeuropäischen und russischen<br />

Volksliedern, <strong>die</strong> manchmal recht frei ins<br />

Deutsche übertragen wurden. Beliebt sind<br />

auch Revolutionslieder von 1848 bis 1918,<br />

Widerstandslieder aus der <strong>Zeit</strong> des Nationalsozialismus<br />

oder Liedermacher aus den<br />

70er und 80er Jahren wie Hannes Wader oder<br />

Franz Josef Degenhardt. Je nach Stamm oder<br />

Landesverband sind auch gängige Schlager;<br />

Punk- oder Popsongs üblich, und schließlich<br />

sind da <strong>die</strong> unzähligen Eigendichtungen und<br />

Vertonungen von Pfadfindern. Der musikalische<br />

Tonfall ist vielfarbig und reicht von be-<br />

sinnlich bis kämpferisch, von Liebe bis Spott,<br />

von fromm bis betrunken. <strong>Für</strong> jede St<strong>im</strong>mung<br />

und jeden Anlass ist etwas dabei.<br />

Woher aber rühren <strong>die</strong> Unterschiede zwischen<br />

dem BdP und seinem katholischen<br />

Partnerverband? Leider kenne ich <strong>die</strong> DPSG<br />

nur in Ausschnitten und bin auch kein Musikhistoriker,<br />

um <strong>die</strong>se Frage erschöpfend<br />

beantworten zu können. Dennoch glaube ich<br />

drei Unterschiede wahrgenommen zu haben,<br />

<strong>die</strong> Einfluss auf <strong>die</strong> Intensität des Singens und<br />

<strong>die</strong> Auswahl des Liedgutes haben:<br />

Zum einen hat der BdP seine Wurzeln nicht<br />

nur in der internationalen Pfadfinderbewegung,<br />

sondern steht über seine vielen Vorläuferbünde<br />

viel stärker noch als <strong>die</strong> DPSG<br />

in der Tradition des Wandervogels und der<br />

Bündischen Jugend der We<strong>im</strong>arer Republik.<br />

Hier haben viele unserer Stile und Formen<br />

ihren Ursprung, <strong>die</strong> schwarzen Zelte ebenso<br />

wie best<strong>im</strong>mte Formen des Singens oder der<br />

Charakter unseres Liedgutes.<br />

Darüber hinaus ist musische Bil<strong>du</strong>ng laut<br />

unserer pädagogischen Konzeption ein eigen-<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

ständiger Arbeitsschwerpunkt des BdP. Sie<br />

wird <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> musische Arbeit <strong>im</strong> Stamm,<br />

<strong>du</strong>rch Workshops, musische Treffen und<br />

Singewettstreite systematisch gefördert. Vor<br />

allem letztere bilden einen wichtigen Anreiz<br />

für <strong>die</strong> Gruppen, auch mal anspruchsvolle<br />

Beiträge zu erarbeiten, von denen wiederum<br />

auch <strong>die</strong> Stammesarbeit profitiert.<br />

Die letzte Besonderheit ist, dass viele Mitglieder<br />

und Stämme des BdP nicht nur <strong>im</strong><br />

eigenen Verband aktiv sind, sondern sich<br />

gleichzeitig als Teil einer überbündischen<br />

Szene begreifen, <strong>die</strong> sich seit den 70er Jahren<br />

aus verschiedenen interkonfessionellen und<br />

evangelischen Pfadfinderverbänden, Jungenschaften<br />

und Bünden in der Tradition des<br />

Wandervogels heraus entwickelt hat. Diese<br />

Szene hat ihre gemeinsamen Zentren, <strong>Zeit</strong>schriften,<br />

Singewettstreite und Partys. Hier<br />

findet be<strong>im</strong> gemeinsamen Singen ein stetiger<br />

und reger Austausch von Liedern und<br />

Liederbüchern statt, der dafür sorgt, dass <strong>die</strong><br />

sogenannte „bündische Sangeskultur“ gleichermaßen<br />

repro<strong>du</strong>ziert wie weiterentwickelt<br />

wird. Auf <strong>die</strong>se Weise wird auch <strong>die</strong> musische<br />

Arbeit <strong>im</strong> BdP <strong>im</strong>mer wieder <strong>du</strong>rch neue Impulse<br />

belebt.<br />

Philipp Stemmer, BdP<br />

Ratzfatz informiert:<br />

Ein Ausflug in andere<br />

Musiktraditionen<br />

In der musischen Tradition des BdP zeigt<br />

sich eine seiner größten Stärken: <strong>die</strong> kulturelle<br />

Vielfalt des Bundes. Obwohl wir alle<br />

auf einen gemeinsamen Kern an Traditionen<br />

und auch Liedgut zurückgreifen, sind<br />

überall regionale und zeitliche Strömungen<br />

abzulesen: Jener Landesverband singt viele<br />

russische Lieder, <strong>die</strong> <strong>die</strong> anderen vielleicht<br />

gar nicht kennen; irgendwo singt man ohnehin<br />

nicht besonders viel, und sowieso ist<br />

das ja noch einmal ganz verschieden von<br />

Stamm zu Stamm und von Stammesgeneration<br />

zu Stammesgeneration. Das Spannende<br />

daran: Wer herausfindet, welche Lieder wo<br />

gesungen werden, kann manchmal auch herausfinden,<br />

wer denn schon einmal <strong>mit</strong> wem<br />

auf Fahrt war oder ein gemeinsames Lager<br />

veranstaltet hat. In unserem Stammesliedgut<br />

zeigt sich zum Beispiel ganz deutlich, <strong>mit</strong><br />

welchen Stämmen <strong>die</strong> Generation vor uns<br />

vor allem zusammengearbeitet hat. Und na-<br />

türlich versuchen wir, von Begegnungen auch<br />

neue Lieder <strong>mit</strong>zubringen.<br />

Um nur ein paar Strömungen aufzuzeigen,<br />

<strong>die</strong> uns <strong>im</strong> Liedgut des Bundes <strong>im</strong>mer wieder<br />

begegnen: Lieder aus der bündischen Jugend,<br />

irisches Liedgut, russisches Liedgut, alte oder<br />

neue Volkslieder und manchmal auch politische<br />

Lieder.<br />

Was uns aber zum Beispiel bei uns <strong>im</strong> Landesverband<br />

eher selten begegnet, ist eigenes<br />

Liedschaffen. Das hat seine Gründe: Die wenigstens<br />

wachsen heute <strong>mit</strong> einer Musiktradition<br />

auf, <strong>die</strong> auf das gemeinsame Singen hin<br />

ausgerichtet ist. Was wir an Musik kennen<br />

lernen, ist meistens von einzelnen Sängern<br />

oder kleinen Bands vorgetragen. Schlecht<br />

ist das nicht, lagerfeuer- und gemeinschaftstauglich<br />

aber auch nicht unbedingt. Und<br />

wem <strong>die</strong>ser Hintergrund fehlt, der tut sich<br />

auch schwer da<strong>mit</strong>, eigenes Liedgut für <strong>die</strong><br />

Gruppe zu schaffen.<br />

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18<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Das gemeinsame Singen und Musizieren in<br />

der Gruppe erfüllt aber eine wichtige Funktion:<br />

Es rundet <strong>die</strong> Vielfalt ab, <strong>die</strong> letztendlich<br />

nicht nur unseren Bund, sondern unsere ganze<br />

Pfadfinderarbeit ausmacht. Wir sind eben<br />

<strong>die</strong>, <strong>die</strong> nicht nur Fußball spielen. Oder nur<br />

werken. Oder nur singen.<br />

Das Musische ist dabei jedoch nicht nur<br />

Selbstzweck: Es transportiert gleichzeitig viel<br />

von unserem Selbstverständnis und unseren<br />

Traditionen, in Fahrten- und Lagerliedern,<br />

<strong>die</strong> nicht nur irgendwelche Lieder sind, sondern<br />

Pfadfinderlieder. Diese Tradition wird<br />

auch nur von uns bewahrt, wenn <strong>die</strong> Pfadfinder<br />

keine Pfadfinderlieder mehr singen, dann<br />

singt sie keiner mehr. Deshalb ist das Musische<br />

einer der Kernbereiche, denen wir uns<br />

ganz bewusst stärker widmen sollten. Und<br />

dazu gehört auch, den mp3-Player zu Hause<br />

zu lassen und <strong>mit</strong> Gitarre und ein paar Freunden<br />

neue Lieder zu lernen und zu schreiben.<br />

Banana (Andreas Walker),<br />

BdP Baden-Württemberg<br />

Die Musik spricht für sich allein. Vor-<br />

ausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.<br />

Yehudi Menuhin (1916-99),<br />

amerikanischer Geiger<br />

Ein Musikliebhaber ist ein Mann, der<br />

sein Ohr an das Schlüsselloch der Tür<br />

legt, hinter der ein hübsches Mädchen<br />

in der Badewanne singt.<br />

Unbekannt<br />

Musik hat von allen Künsten den tiefsten<br />

Einfluss auf das Gemüt, ein Gesetzgeber<br />

sollte sie deshalb am meisten unterstützen.<br />

Napoleon I.<br />

(Bonaparte, 1769-1821),<br />

Kaiser der Franzosen<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Rover – Total Taub?<br />

Anregungen für Gruppenstunden rund um den Hörsinn<br />

Am Wochenende auf einem Konzert gewesen?<br />

Auf dem Weg zur Schule <strong>die</strong> Knöpfe <strong>im</strong><br />

Ohr und voll aufgedreht? Ohne Hörschutz<br />

am Samstag an der Kreissäge geschafft, um<br />

das Pfadihe<strong>im</strong> zu renovieren? Der Böller, der<br />

an Sylvester genau neben dem Ohr losgegangen<br />

ist? Das alles kann das Gehör schädigen,<br />

wie empfindlich <strong>die</strong>ses Sinnesorgan ist, weiß<br />

kaum einer, vor allem wie wichtig es ist.<br />

Das folgende Zitat von Helen Keller bringt es<br />

sehr gut auf den Punkt: „Blind sein trennt von<br />

den Dingen, Taub sein von den Menschen“.<br />

Auf dem Event haben wir gemeinsam <strong>mit</strong> den<br />

Rovern am Thema Lärm und Gehörlosigkeit<br />

gearbeitet. Ein spannendes Thema, das auch<br />

für Jufis und Pfadis geeignet ist. Nachfolgend<br />

wollen wir euch einige Elemente an <strong>die</strong> Hand<br />

geben, da<strong>mit</strong> ihr euch in einer oder mehreren<br />

Gruppenstunden <strong>mit</strong> dem Thema auseinander<br />

setzen könnt. Bei allen Überschriften,<br />

an denen sich ein * befindet, könnt ihr<br />

uns auch anfragen, <strong>die</strong> Materialien<br />

leihen wir euch gerne aus. Wenn<br />

ihr sonst Fragen und Anregungen<br />

habt, dann schickt einfach eine<br />

Mail oder ruft mich an (Meine<br />

Telefonnummer steht <strong>im</strong><br />

Who-Is-Who, Email: Michael.<br />

Goetz@dpsg-freiburg.de)<br />

Was ist eigentlich Lärm?*<br />

Das kann der Wecker sein, der einen<br />

aus den Träumen vom letzten Sommerlager<br />

reißt, der Güterzug<br />

hinter dem<br />

H a u s<br />

o d e r<br />

der<br />

Düsenjäger. Laute Musik aus Handylautsprechern<br />

<strong>im</strong> Bus oder der tropfende Wasserhahn,<br />

der einen nicht zur Ruhe kommen lassen will.<br />

Überlegt einmal, was für jeden selber Lärm<br />

ist. Eine Impuls-Powerpoint-Präsentation<br />

könnt ihr von uns bekommen.<br />

Dezibel*<br />

Was sind eigentlich Dezibel und was sagen<br />

sie aus? Wie kann man Dezibelwerte erfahren<br />

und vergleichen? Von www.hearsafe.de gibt es<br />

ein kleines Dezibelmessgerät, welches <strong>die</strong> ungefähre<br />

Lärmbelastung zwischen 55 dB und<br />

größer als 105 dB anzeigt. Manche Akustiker<br />

verleihen auch Schalldruckmessgeräte. „Hört“<br />

euch verschiedene Situationen an und schaut<br />

nach, wie laut <strong>die</strong>se tatsächlich sind. Das Gerät<br />

von Hearsafe kostet um <strong>die</strong> 10 Euro, um<br />

eine grobe Einschätzung abzuliefern, hat es<br />

vollkommen ausgereicht.<br />

Schätzspiel*<br />

Auf einer CD befinden sich verschiedene<br />

Geräusche. Vor dem Abspielen soll überlegt<br />

werden, wie laut ein Geräusch in Dezibel ist.<br />

Dann wird es abgespielt und <strong>die</strong> Lautstärke<br />

gemessen. Wenn ihr mehrere Messgeräte<br />

habt, könnt ihr zwei Gruppen gegeneinander<br />

antreten lassen.<br />

Stille aushalten<br />

Nachdem ihr über Lärm gesprochen habt,<br />

vielleicht einen kurzen Impuls gegeben habt,<br />

soll <strong>die</strong> Gruppe selber einmal Stille aushalten.<br />

Alle Uhren, Handys, MP3-Player und was<br />

sonst noch Geräusche machen oder ablenken<br />

könnte, soll abgegeben werden. Anschließend<br />

soll jeder für sich alleine hinaus in <strong>die</strong> „Stille“<br />

gehen. Reden ist während <strong>die</strong>ser <strong>Zeit</strong> verboten.<br />

Nach etwa 15 Minuten könnt ihr alle wie-<br />

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20<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

der holen. Zuerst sollen sie schätzen wie lange<br />

<strong>die</strong> „Stille“ denn tatsächlich war. Tauscht euch<br />

in der Gruppe über eure Erlebnisse aus.<br />

Ohrstöpsel<br />

Ohropax oder Ohrstöpsel sind preiswert und<br />

einfach zu bekommen. Auf Konzerten und an<br />

lauten Orten schützen sie das Gehör. Habt ihr<br />

schon mal <strong>mit</strong> Ohrstöpseln gegessen oder einen<br />

Spaziergang <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Natur unternommen?<br />

Versucht es mal, obwohl das Gehör nur<br />

teilweise eingeschränkt ist, n<strong>im</strong>mt man <strong>die</strong><br />

Welt in einer ganz anderen Weise wahr.<br />

Hörgeräte<br />

Vielleicht kennt man sie ja von den Großeltern.<br />

Es gibt unglaublich viele Exemplare, <strong>die</strong><br />

unterschiedlich funktionieren. Man denkt <strong>im</strong>mer,<br />

dass man <strong>mit</strong> Hörgeräten wieder perfekt<br />

hören kann. Man kann wieder besser hören,<br />

aber man ist <strong>im</strong>mer noch eingeschränkt. So<br />

hört sich Musik <strong>du</strong>rch ein Hörgerät ganz verschieden<br />

an, gänzlich anders als wir sie wahrnehmen.<br />

Anschauungsmaterial und Prospekte<br />

kann man oft be<strong>im</strong> Akustiker leihen.<br />

Filme<br />

In einer Videothek in eurer Nähe gibt es sicherlich<br />

Filme <strong>mit</strong> Untertiteln für Gehörlose.<br />

Dreht einmal <strong>die</strong> Lautstärke weit herunter<br />

oder schaut euch einen Film ohne Ton an,<br />

nur <strong>mit</strong> Untertiteln. Man unterschätzt, wie<br />

viele wichtige Informationen <strong>im</strong> Film <strong>du</strong>rch<br />

Geräusche gegeben werden. Ein sehenswerter<br />

Film ist „Jenseits der Stille“<br />

Gebärdensprache*<br />

Menschen, <strong>die</strong> sich <strong>mit</strong> Gebärdensprache<br />

unterhalten, verwirren einen auf den ersten<br />

Blick. In einer rasenden Geschwindigkeit<br />

werden Bewegungen aneinander gereiht, man<br />

selber versteht nur Bahnhof. Die deutsche<br />

Gebärdensprache ist eine offiziell anerkannte<br />

Fremdsprache. Ihr könnt einzelne Gebärden<br />

lernen oder versucht es doch mal <strong>mit</strong> dem<br />

Fingeralphabet. Schaut doch mal in eurer<br />

Umgebung, ob es jemanden gibt, der <strong>die</strong> Gebärdensprache<br />

beherrscht, ladet <strong>die</strong>se Person<br />

ein, da<strong>mit</strong> ihr ein paar Gebärden lernt. Das<br />

Vaterunser in Gebärdensprache könnt ihr von<br />

uns bekommen.<br />

Fingeralphabet*<br />

Die Gebärdensprache kann man nicht einfach<br />

mal in einer Gruppenstunde lernen.<br />

Be<strong>im</strong> Fingeralphabet kann man es schaffen.<br />

Übt doch einfach <strong>die</strong> einzelnen Buchstaben.<br />

Buchstabiert euren eigenen Namen oder Wörter.<br />

Erfolge hat man schnell und in Zukunft<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

kann man in lauten Umgebungen kommu-<br />

nizieren. Hier findet ihr das Fingeralphabet:<br />

www.sign-lang.uni-hamburg.de/fa/<br />

Schwerhörigkeit<br />

Ab wann ist man eigentlich schwerhörig? Was<br />

hat das für Auswirkungen auf das eigene Hören?<br />

Will mich jemand nicht verstehen oder<br />

kann er es einfach nicht? Altersschwerhörigkeit<br />

kann jeden treffen. Informationen zum<br />

Thema gibt es etwa hier: www.schwerhoerigen-netz.de<br />

Hörtest<br />

Wie gut hört ihr eigentlich noch? Das Gehör<br />

ist viel empfindlicher als man denkt, schon<br />

ein einziger lauter Knall kann irreparable<br />

Schäden hinterlassen. Entweder schaut ihr<br />

be<strong>im</strong> Akustiker vorbei, oder ihr könnt einen<br />

kurzen Online-Hörtest versuchen. Dieser ist<br />

allerdings nicht so aussagekräftig. Einfache<br />

Hörtests findet ihr Online zum Beispiel hier:<br />

www.auricilla.de/hoertest.htm oder unter<br />

www.tinyurl.com/65nojt<br />

Michael Götz<br />

Wo man singet, lass dich ruhig nieder;/<br />

Ohne Furcht, was man <strong>im</strong> Lande glaubt;/<br />

Wo man singet, wird kein Mensch beraubt;/<br />

Bösewichter haben keine Lieder.<br />

Johann Gottfried Seume (1763-1810),<br />

deutscher Schriftsteller<br />

Infobox<br />

Und hier noch ein paar Spielideen<br />

Schreispiele<br />

Kennt sicherlich jeder. Irgendwann wird<br />

es nicht nur laut, sondern auch unhe<strong>im</strong>lich<br />

schwer <strong>die</strong> andere Gruppe zu übertönen.<br />

Spielt zum Beispiel „Backbord“. Dabei<br />

stehen sich zwei Gruppen gegenüber.<br />

Eine Gruppe beginnt <strong>mit</strong>: „Backbord,<br />

Backbord, nana nana, Stearbord, Backbord,<br />

Backbord, nana nana na.“ Jetzt antwortet<br />

<strong>die</strong> andere Gruppe: „Stearboard,<br />

Stearboard, nana nana Backboard, Stearboard,<br />

Stearboard, nana nana na“<br />

Pro Runde wird es natürlich lauter, eine<br />

Variation des Spiels ist es, <strong>im</strong>mer leiser zu werden.<br />

Geister wahrnehmen<br />

Alle verteilen sich <strong>im</strong> Raum, schließen <strong>die</strong> Augen und sind leise. Dabei steht jeder für<br />

sich <strong>im</strong> Raum verteilt. Unter den Anwesenden befinden sich zwei Geister, <strong>die</strong>se dürfen<br />

sehen und müssen versuchen, sich hinter eine Person zu schleichen. Wenn ein Geist<br />

etwa 30 Sekunden hinter einer Person steht, so tippt er <strong>die</strong>ser vorsichtig <strong>mit</strong> der Hand<br />

auf <strong>die</strong> Schulter. Diese Person darf dann <strong>die</strong> Augen aufmachen und soll leise an den<br />

Rand gehen.<br />

Wenn man meint, einen Geist hinter sich zu haben, dann hebt man leise eine Hand.<br />

Steht wirklich ein Geist hinter einem, so tippt <strong>die</strong>ser einem auf <strong>die</strong> Schulter und man<br />

bleibt <strong>im</strong> Spiel.<br />

Wenn man sich vertan hat und kein Geist hinter einem war, man also <strong>die</strong> Hand hebt<br />

und einem niemand auf <strong>die</strong> Schulter tippt, muss man <strong>die</strong> Augen öffnen und an den<br />

Rand gehen. Gewonnen hat derjenige, der am Ende alleine dasteht. Je nach Gruppengröße<br />

gibt es mehr oder weniger Geister.<br />

Nachrichten über<strong>mit</strong>teln<br />

Ziel des Spiels ist es <strong>die</strong> gehe<strong>im</strong>e Nachricht vom Spielleiter zu über<strong>mit</strong>teln. Leider ist<br />

das nicht so einfach, da <strong>die</strong> Kommunikation gestört wird. Es gibt zwei Gruppen, <strong>die</strong><br />

Störer und <strong>die</strong> Über<strong>mit</strong>tler. Die Gruppe der Über<strong>mit</strong>tler wählt eine Person aus, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Nachricht empfangen muss. Die Über<strong>mit</strong>tler stehen den Störern gegenüber. Der<br />

Spielleiter gibt eine Nachricht vor, welche über<strong>mit</strong>telt werden muss. Die Störer versuchen<br />

das Über<strong>mit</strong>teln der Nachricht <strong>du</strong>rch Zwischenrufe zu verhindern. Nach einer<br />

erfolgreich über<strong>mit</strong>telten Nachricht werden <strong>die</strong> Gruppen gewechselt.<br />

Die ratzfatz-Spieletipps kamen vom Arbeitskreis Behindertenarbeit<br />

21


22<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Da ist Musik drin<br />

Da stehe ich nun <strong>mit</strong>ten in Afrika, umringt<br />

von einem Kreis meist <strong>du</strong>nkelhäutiger Männer<br />

und Frauen. Rhythmisches Klatschen erfüllt<br />

<strong>die</strong> Luft. Obwohl ich nicht der erste <strong>im</strong> Kreis<br />

bin, habe ich bisher nicht kapiert, was genau<br />

ich jetzt tun muss. Erschwerend kommt dazu,<br />

dass mein Rhythmusgefühl nicht das ausgeprägteste<br />

ist. So mache ich ein paar mehr oder<br />

weniger grazile Bewegungen und bin froh, als<br />

ich vom nächsten Solotänzer abgelöst werde.<br />

Ich habe meine erste „an<strong>im</strong>ation“ hinter mich<br />

gebracht. Ein Erfahrungs- Praxisbericht von<br />

Hans-Jürgen Hertweck aus dem Arbeitskreis<br />

Internationales Engagement.<br />

Szenenwechsel:<br />

Ein staubiges Dorf in Ruanda. Auf dem Dorfplatz<br />

steht unser Reisebus, auf dessen Dach<br />

wiederum unser (gewesener) Jungpfadfinderreferent<br />

Rapha <strong>mit</strong> seiner Gitarre und gibt ein<br />

spontanes Open-air Konzert <strong>mit</strong> Klassikern<br />

aus vier Jahrzehnten. Der Bus ist umringt von<br />

mindestens der halben Einwohnerschaft des<br />

Dorfes. Kinder, Frauen und Männer, <strong>die</strong> <strong>mit</strong><br />

ihm eine Party feiern, auch wenn sie vermutlich<br />

<strong>die</strong> wenigsten Lieder kennen. Wir haben<br />

Freunde gefunden!<br />

Wie <strong>die</strong> beiden Beispiele zeigen, ist in interna-<br />

tionalen Begegnungen Musik drin.<br />

Auch ohne Sprache kommt man sich spielerisch näher<br />

Darauf sollte man vorbereitet sein, wenn man<br />

sich <strong>mit</strong> ausländischen Pfadfindern trifft. Hier<br />

ein paar Tipps, wie man <strong>die</strong> Begegnung musikalisch<br />

bereichern kann<br />

- Immer gut sind musikalische Bewegungs-<br />

spiele. Auch <strong>die</strong> „Anderen“, <strong>die</strong> nicht <strong>mit</strong>sin-<br />

gen können, können doch <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Bewe-<br />

gungen <strong>mit</strong>machen. Das verbindet erst mal<br />

und ist da<strong>mit</strong> ein gutes Mittel, <strong>die</strong> Gruppe<br />

zusammen zu bringen Der Klassiker dabei:<br />

Flinke Hände – Flinke Füße. Das kennen auch<br />

viele ausländische Pfadfinder, wenn sie schon<br />

mal in Deutschland waren.<br />

- Lieder in der Landessprache des Gastlandes<br />

Ein oder zwei (Volks-) Lieder in der Landessprache<br />

zeigen dem Gegenüber, dass ihr Euch<br />

<strong>mit</strong> dem Gastland beschäftigt habt. Da<strong>mit</strong> hat<br />

man auch schon gemeinsames Liedgut, das<br />

man zusammen schmettern kann. Egal ob <strong>die</strong><br />

Aussprache bei „frère Jaques“ oder „mi patria<br />

bolivia“ jetzt genau st<strong>im</strong>mt oder nicht.<br />

- Einfache deutsche Lieder<br />

Nehmt Lieder <strong>mit</strong> einfachem deutschen Text<br />

oder zumindest einfachem Refrain <strong>mit</strong>, der<br />

<strong>mit</strong> wenig Aufwand zu lernen ist. Am besten<br />

sind dann noch Kopien, <strong>die</strong> man verteilen<br />

kann.<br />

- Volkstänze<br />

Auch wenn jetzt <strong>die</strong> meisten von Euch <strong>die</strong><br />

Nase rümpfen werden und Eure Kinder das<br />

total uncool finden: In den meisten Ländern<br />

haben Volkstänze (<strong>im</strong> Ausland nennen<br />

wir das dann ja schöner Folklore) noch eine<br />

starke Tradition. Ihr werdet bei Begegnungsreisen<br />

<strong>mit</strong> ziemlicher Sicherheit Vorführungen<br />

von Volkstänzen bekommen, <strong>die</strong> da<strong>mit</strong><br />

enden, dass alle! <strong>mit</strong>tanzen. Und als Gast ist<br />

es auch eher für alle erheiternd als schl<strong>im</strong>m,<br />

wenn man <strong>die</strong> Schrittfolgen nicht hinkriegt<br />

und taktlos rumstolpert. Wenn Ihr dann auch<br />

einen oder zwei deutsche Volkstänze <strong>im</strong> Gepäck<br />

habt, umso besser. Walzer <strong>im</strong> afrikanischen<br />

Busch oder Schuhplattler auf Andenhöhen<br />

haben auch was.<br />

- Deutsche Partymusik:<br />

Oft werdet Ihr aufgefordert, einen deutschen<br />

Abend zu gestalten. Neben Essen und Trinken<br />

gehört dazu auch deutsche Musik. Stellt Euch<br />

eine CD <strong>mit</strong> der Musik zusammen, zu der Ihr<br />

am liebsten abtanzt.<br />

- Gitarre und Lagerfeuerlieder<br />

<strong>Für</strong> <strong>die</strong> abendlichen <strong>Stunden</strong> am Lagerfeuer<br />

ist es bei internationalen Begegnungen natürlich<br />

genau wie bei uns auch toll, wenn man<br />

Gitarristen und Liederhefte hat.<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Aber Achtung: Erkundigt Euch vorher, wie bei<br />

Euren Gastgebern der Lagerfeuerabend abläuft.<br />

Bei vielen ausländischen Pfadfinderverbänden<br />

ist der Ablauf sehr viel ritueller und<br />

<strong>du</strong>rchgeplanter als bei uns. Und geht nicht davon<br />

aus, dass <strong>die</strong> das gleiche Liedgut kennen<br />

wie ihr. Das klappt ja manchmal schon <strong>mit</strong><br />

dem Nachbarstamm nicht!<br />

Und wenn trotz aller Vorbereitung was schief-<br />

geht: Flexibilität, Spontaneität und guter Wille<br />

reißen vieles wieder raus.<br />

Hans-Jürgen Hertweck<br />

Spontane Party in einem ruandischen Dorf<br />

Die Musik drückt das aus, was nicht<br />

gesagt werden kann und worüber zu<br />

schweigen unmöglich ist.<br />

Victor Hugo (1802-85),<br />

französischer Dichter der Romantik<br />

Auch deutsche Folklore ist <strong>im</strong> Ausland gefragt<br />

23


24<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Eine Chorreise nach Damaskus<br />

Ich hab mal gehört, singen macht glücklich<br />

und Mozart hören intelligent. Wenn das<br />

st<strong>im</strong>mt, dann müsste ich <strong>mit</strong> einem dämlichen<br />

Grinsen <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Welt laufen und reihenweise<br />

Diplomas (Diplomä? Diploms?)<br />

einsacken. Nun ja, ich höre lieber Bach als<br />

Mozart, aber <strong>im</strong>merhin grinse ich seit Januar<br />

2008, denn damals bin ich in <strong>die</strong> Heidelberger<br />

Studentenkantorei eingetreten.<br />

Unsere Diözesanvorsitzende Gabriele Kling<br />

über ihr ganz eigenes Musikerlebnis.<br />

Zwar hatte ich schon vorher zwei Jahre in<br />

einem anderen Chor gesungen, aber <strong>mit</strong> der<br />

Kantorei sollte mich etwas ganz Besonderes<br />

erwarten: Über Pfingsten fuhren wir nach<br />

Syrien in <strong>die</strong> älteste noch bewohnte Stadt der<br />

Welt – nach Damaskus. Allein der Name lässt<br />

Bilder von bunten Farben, eng gedrängten<br />

Märkten und vielfältigen Gerüchen aufkommen,<br />

und was lässt sich dort – an Originalschauplätzen<br />

– besser aufführen als Mendelssohns<br />

Oratorium „Paulus“?!<br />

Mein erster Kontakt zu <strong>die</strong>sem Stück war: Das<br />

Volk verlangt <strong>die</strong> Steinigung von Stephanus,<br />

denn „er lästert Gott und wer Gott lästert, der<br />

soll sterben!“ Gänsehaut ist programmiert,<br />

wenn über 60 Leute dann unisono „Steiniget<br />

ihn!“ schmettern. Nachdem wir das Stück<br />

zum ersten Mal gesungen hatten, raunte ein<br />

erstauntes „Wow!“ <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Sängerreihen.<br />

Nach zahlreichen weiteren Gänsehautproben<br />

und zwei Konzerten in Heidelberg und Freiburg<br />

hieß es für uns: Auf nach Damaskus!<br />

Mit über 100 Teilnehmern landeten wir also<br />

in<strong>mit</strong>ten von Suqs, Wasserpfeifen und aufdringlichen<br />

Händlern und nach einigen geographisch-orientierungslosen<br />

Problemchen<br />

waren wir an unserem ersten Auftrittsort angelangt:<br />

Der Pauluskathedrale <strong>im</strong> christlichen<br />

Viertel. 50 Meter von der Via Recta entfernt.<br />

Der „Geraden Straße“. Genau, das ist <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

auch Paulus 2000 Jahre vor uns entlang gelaufen<br />

war. Ob er wohl auch so leckeren Kaffee<br />

angeboten bekam?<br />

Der erste Auftritt war etwas ganz Besonderes:<br />

Während in Deutschland <strong>die</strong> Devise gilt<br />

„Nur Idioten klatschen, wenn der Taktstock<br />

noch oben ist“ und „Lieber ersticken, als<br />

während dem Stück zu husten“, war das den<br />

Syrern völlig piep. Sie kamen während des<br />

Stücks, gingen während des Stücks, telefonierten<br />

während des Stücks, unterhielten sich<br />

während des Stücks – und sie klatschten während<br />

des Stücks. Nach jedem Chor, nach jedem<br />

Rezitativ, nach jeder Arie. Während zwei<br />

<strong>Stunden</strong> Konzert kam Otto Normalsyrier also<br />

auf knapp 45 Applause. Nachdem wir uns bei<br />

den ersten Malen noch sehr erschraken, gewöhnten<br />

und erfreuten wir uns sogar an <strong>die</strong>ser<br />

Eigenart unserer Gastgeber. Den meisten<br />

Applaus erhielt allerdings der syrische Kinderchor,<br />

der uns vor Ort verstärkte.<br />

Gebannt lauschten <strong>die</strong> Zuhörer dem Tenor-<br />

Solisten, der <strong>die</strong> berühmte Stephanus-Rede<br />

<strong>mit</strong> Gestik und Ausdruck und eher weniger<br />

<strong>mit</strong> Worten rüberbringen musste oder dem<br />

Frauenchor, der Jesus von Nazareth „darstellte“<br />

oder dem Bass-Solisten, der als „Saulus“<br />

auf dem Weg nach Damaskus bekehrt wird.<br />

Vor allem <strong>die</strong> (Nicht-)Sprache war für alle<br />

Beteiligten eine große Herausforderung, denn<br />

das Oratorium lebt von den Worten der Heiligen<br />

Schrift, und da <strong>die</strong> Syrer nicht wirklich<br />

Deutsch sprechen, war es unsere Aufgabe, ein<br />

bisschen in der Theaterkiste zu kramen und<br />

Paulus` Geschichte musikalisch zu erzählen.<br />

Das erste Konzert war also – nachdem wir<br />

uns an den regen Verkehr in der Kirche gewöhnt<br />

hatten – sehr gut gelaufen. Das nächste<br />

Konzert fand <strong>im</strong> damaszenischen Opernhaus<br />

statt. Ein richtig edles Gebäude <strong>mit</strong> vielen roten<br />

Sesseln, <strong>mit</strong> Künstlergarderoben und Sicherheitsleuten,<br />

<strong>die</strong> uns nicht aus den Augen<br />

ließen. Vor dem Konzert ging das Gerücht<br />

um, es sei ausverkauft. Umso größer war <strong>die</strong><br />

Ernüchterung, als der Saal nicht mal halb voll<br />

war. Es war auch nicht unser bestes Konzert.<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Der Sängerbestand wurde wegen Nahrungs-<br />

<strong>mit</strong>telver- und entsorgungsproblemen stark<br />

dez<strong>im</strong>iert, und für mich persönlich endete<br />

das Konzert auch nicht wirklich wünschenswert:<br />

Hätte ich mich be<strong>im</strong> letzten Stück nicht<br />

hingesetzt, hätte es mich hingelegt.<br />

Immer wieder tauchte ein Bild vor meinen<br />

Augen auf: Damaskus. Ich bin gerade dort!<br />

Ich besuchte das Haus, in dem Paulus von<br />

Ananias bekehrt wurde – gut, heute ist es eine<br />

Kapelle und liegt mehrere Meter unter dem<br />

Erdboden. Bereits erwähnte Via Recta, auf<br />

der Paulus „wandelte“ – heute ist sie eine lange<br />

Baustelle. Und so gerade ist sie nun auch<br />

wieder nicht.<br />

Geschichte ist in Damaskus allgegenwärtig,<br />

aber ich will ja hier über Musik schreiben.<br />

Ich kannte <strong>die</strong> Geschichte von Paulus vorher<br />

nicht, ich habe sie <strong>mir</strong> <strong>mit</strong> dem Stück erlesen.<br />

Und so dämlich es klingt: Paulus war<br />

<strong>mir</strong> nahe in Damaskus! Ich habe einen Teil<br />

seiner Geschichte nachgelesen und an vielen<br />

Stellen gedacht „Das hat Paulus damals auch<br />

gesehen“ oder „Hier lief er vielleicht entlang?“<br />

„Möglicherweise hatte Paulus an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

sein Damaskus-Erlebnis!?“<br />

Paulus wird in Damaskus tatsächlich auch<br />

von der einhe<strong>im</strong>ischen Bevölkerung verehrt.<br />

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26<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Während wir Plakate und Flyer für unsere<br />

Konzerte in der Stadt aufhängten, kamen jedes<br />

Mal sofort eine Handvoll Leute, um das<br />

Plakat zu küssen, um uns zu umarmen, uns<br />

etwas zu schenken und sich für das Paulusbild<br />

(unseren Flyer) zu bedanken. Sie waren<br />

unglaublich herzlich, und nicht selten wurden<br />

wir zu einem Tee oder einem der köstlichen<br />

arabischen Kaffees eingeladen. Nicht weniger<br />

freundlich schienen <strong>die</strong> Verkäufer in den Suqs<br />

zu sein. Auf <strong>die</strong>sen Basaren konnte man alles<br />

bekommen: Gewürze, Süßigkeiten, Haarbürsten,<br />

Kleider, Kaffeepulver, Bügeleisen, ...<br />

Demzufolge war auf dem Suq <strong>die</strong> Hölle los<br />

– schl<strong>im</strong>mer als be<strong>im</strong> Sommerschlussverkauf.<br />

Die Leute schrieen <strong>du</strong>rcheinander, es<br />

roch nach Kardamom und Schweiß, nach<br />

Staub und Klei<strong>du</strong>ng. Über den Suq zu gelangen,<br />

ohne angesprochen zu werden, war nicht<br />

möglich. Da ich meist alleine unterwegs war<br />

– was in Syrien an sich als Frau kein Problem<br />

ist – wurde ich vermutlich zehnmal häufiger<br />

angesprochen als meine Sängerkollegen und<br />

war dementsprechend genervt. Ich konnte<br />

nicht an einem Stand stehen bleiben, ohne so-<br />

fort <strong>mit</strong> einem „Wällkamm!“ begrüßt und in<br />

den Laden geführt zu werden. Anfangs ist das<br />

vielleicht noch lustig. Nach drei Tagen möchte<br />

man dem Grüßenden am liebsten ins Gesicht<br />

springen.<br />

Ich hätte noch so vieles aus Damaskus und<br />

Aleppo, wo wir uns auch drei Tage vergnügt<br />

haben, zu erzählen. Und auch das Musikalische<br />

kam zu kurz. Wer war Mendelssohn?<br />

Warum schrieb er „Paulus“? Wie ist das Stück<br />

komponiert? Was ist das Besondere an der<br />

Geschichte von Paulus? Die letzte Frage kann<br />

ich Euch beantworten: Geht nach Damaskus.<br />

Dann wisst Ihr es. Singen macht glücklich<br />

– definitiv! Wenn man es dann noch <strong>mit</strong> so<br />

einem Stück, so einem Chor, so einer Reise<br />

verbinden kann, dann bleibt einem nichts<br />

anderes übrig als <strong>die</strong> Welt <strong>mit</strong> seinem dämlichen<br />

Grinsen anzustecken. Auch jetzt, ein<br />

halbes Jahr später, kribbelt es noch in meinem<br />

Bauch, wenn ich auch nur an <strong>die</strong> Ouvertüre<br />

denke. Inzwischen singen wir Verdis Requiem,<br />

und das Kribbeln hört gar nicht mehr auf.<br />

Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn<br />

wir nächstes Jahr den großen Bruder des<br />

„Paulus“, Mendelssohns „Elias“ einstu<strong>die</strong>ren<br />

und in Deutschland und Schweden aufführen.<br />

Wenigstens wissen <strong>die</strong> Schweden, wann<br />

sie klatschen dürfen. „Lobe den Herrn. Ihr<br />

seine Engel, lobet den Herrn.“ Wenn das so<br />

leicht ist und so viel Spaß macht - gerne.<br />

Gabriele Kling<br />

Fotos: Martin Engel, S<strong>im</strong>on Hoffmann<br />

Musik - Die gemeinsame Sprache der<br />

Menschheit.<br />

Henry Wadsworth Longfellow<br />

(1807-82),<br />

amerikanischer Dichter<br />

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Infobox<br />

Heidelberger Studentenkantorei<br />

Die Heidelberger Studentenkantorei gehört der evangelischen Heiliggeistkirche<br />

Heidelberg an. Der Kantor Christoph Andreas Schäfer leitet den Chor seit zehn<br />

Jahren. Zum Repertoire gehören sowohl Oratorien als auch Kantaten, Motetten<br />

oder sonstige singbare Stücke. In der Heidelberger Studentenkantorei singen zurzeit<br />

etwa 70 Leute, vom Student bis zum Rentner. Die große Konzertreise nach<br />

Syrien <strong>im</strong> Mai 2008 fand gemeinsam <strong>mit</strong> den Jungen Kantoreien Heidelberg und<br />

Freiburg statt und ein Auftritt wurde sogar <strong>im</strong> syrischen TV übertragen.<br />

Infobox<br />

Damaskus<br />

Damaskus: Die syrische Hauptstadt hat rund zwei Millionen Einwohner und gilt<br />

als eine der ältesten, <strong>du</strong>rchgehend bewohnten Städte. Herzstück ist <strong>die</strong> Altstadt<br />

<strong>mit</strong> vielen Suqs (Basaren) und der berühmten Omayyaden-Moschee. Das Hauptverkehrs<strong>mit</strong>tel<br />

ist <strong>die</strong> Hupe und als Fußgänger braucht man gute Nerven be<strong>im</strong><br />

Überqueren einer vierspurigen Straße.<br />

ratzfatz notiert:<br />

Friedenslicht<br />

aus Betlehem 2008<br />

„Den Frieden erklären“<br />

Wenn Ihr <strong>die</strong>se ratzfatz in Händen haltet, hat<br />

das Friedenslicht bereits seinen Weg <strong>du</strong>rchs<br />

Land angetreten. Am 14.Dezember wurde es<br />

bei einer zentralen Aussen<strong>du</strong>ngsfeier in Freiburg-Weingarten<br />

an viele Menschen verteilt,<br />

<strong>die</strong> es an viele Orte <strong>mit</strong>nahmen. Vielleicht<br />

schaut Ihr mal in Eurer Umgebung, ob das<br />

Friedenslicht irgendwo angekommen ist<br />

– wenn Ihr es nicht sogar selbst geholt habt.<br />

Und schaut auch mal, ob es vielleicht noch<br />

irgendwo hin gebracht werden sollte. Wahrscheinlich<br />

muss den wenigsten Leuten erklärt<br />

werden, was Friede ist; <strong>die</strong> meisten wissen das<br />

sehr gut. Aber vielleicht wollt Ihr mal ganz bewusst<br />

jemandem <strong>im</strong> anderen Sinn „den Frieden<br />

erklären“, etwa einen Streit beenden oder<br />

ein Missverständnis aufklären oder eine blöde<br />

Bemerkung zurücknehmen oder euch für was<br />

entschuldigen oder einfach was Nettes sagen<br />

oder, oder, oder…<br />

So ganz ohne Anlass ist das alles ziemlich<br />

schwierig. Aber nehmt doch einfach das Licht<br />

als „Aufhänger“, um dem anderen nicht ganz<br />

ohne was gegenüber zu stehen: „Hallo, ich<br />

hab‘ Dir hier das Friedenslicht von Betlehem<br />

<strong>mit</strong>gebracht…“ könnte ja ein Anfang für so<br />

manches sein.<br />

Ich wünsche Euch dazu viel Mut und gutes<br />

Gelingen!<br />

Euer Diözesankurat<br />

Reinhart Fritz<br />

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Mal abschalten, bitte!<br />

Eine Kampfansage an <strong>die</strong> Dauerbeschallung von Reinhart Fritz<br />

„Musik wird störend oft empfunden / <strong>die</strong>weil<br />

sie <strong>mit</strong> Geräusch verbunden.“ Keine Ahnung,<br />

ob der Dichter Wilhelm Busch Ende des vorletzten<br />

Jahrhunderts ahnte, wie sehr er <strong>mit</strong><br />

<strong>die</strong>sem Satz einmal ins Schwarze treffen sollte.<br />

Waren doch damals, in der <strong>du</strong>nklen Ära<br />

vordigitaler Unterentwicklung <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

für musikalischen Genuss äußerst eingeschränkt.<br />

Wie viel hat sich doch seit damals<br />

geändert: Nach dem doch ziemlich unhandlichen<br />

Walkman der 80er und dem noch sehr<br />

störanfälligen Discman der 90er-Jahre hat der<br />

MP3-Player nun endlich den (vermeintlichen)<br />

Segen des Dauerhörvergnügens für jederfrau/<br />

jedermann gebracht. Kaum eine Lebenslage<br />

ist denkbar, in der man nicht <strong>mit</strong> zwei Stöpseln<br />

<strong>im</strong> Ohr seine ganz persönlichen Charts<br />

genießen könnte. Sogar wasserdicht gibt es<br />

<strong>die</strong> kleinen Wundergeräte inzwischen…<br />

Das alles wäre nicht weiter der Rede wert, hät-<br />

ten <strong>die</strong> Geräte nicht allesamt beachtenswerte<br />

„Nebenwirkungen“. Sehr umstritten (vor allem<br />

bei den Benutzern selbst) ist der Aspekt<br />

der Hörschädigung bei lang anhaltender Beschallung<br />

direkt ins Ohr – eine Beeinträchtigung,<br />

<strong>die</strong> keine direkten Schmerzen verursacht<br />

und über lange <strong>Zeit</strong> unentdeckt bleibt.<br />

Viele Mediziner gehen aber inzwischen davon<br />

aus, dass <strong>die</strong> Zahl der bereits in jungen Jahren<br />

schwerhörigen Menschen kontinuierlich<br />

steigen wird. Ebenfalls problematisch ist <strong>die</strong><br />

soziale Komponente an der <strong>im</strong>mer weiteren<br />

Verbreitung von MP3-Playern. Zum einen<br />

treiben sie in einer sowieso schon kommunikationsarmen<br />

Gesellschaft <strong>die</strong> Vereinzelung<br />

voran, geben <strong>die</strong> „Stöpsel <strong>im</strong> Ohr“ der<br />

Umwelt doch ein deutliches Zeichen, dass<br />

der Benutzer jetzt ganz für sich sein und <strong>mit</strong><br />

den anderen nichts zu tun haben will. Zudem<br />

kann <strong>die</strong> Einstellung, in meiner Umgebung<br />

gebe es sowieso nichts Interessantes zu hören,<br />

<strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall sehr gefährlich sein, etwa<br />

<strong>im</strong> Straßenverkehr. Zum anderen werden oft<br />

genug <strong>du</strong>rch den Hörgenuss der einen <strong>die</strong><br />

Menschen in der direkten Umgebung in Mitleidenschaft<br />

gezogen. In geschlossenen Räumen,<br />

in öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln, kann<br />

<strong>die</strong> von anderen erzeugte Geräuschkulisse auf<br />

<strong>die</strong> Dauer eine echte Qual sein – <strong>die</strong> schlechte<br />

Qualität vieler Kopfhörer und das fehlende<br />

Gespür für <strong>die</strong> angemessene Lautstärke be<strong>im</strong><br />

Benutzer wirken da sehr ungünstig zusammen.<br />

Ganz zu schweigen von MP3-Handys,<br />

<strong>die</strong> <strong>mit</strong> ihren leistungsschwachen Lautsprechern<br />

einen nur schwerlich als „Musik“ zu<br />

bezeichnenden Lärm pro<strong>du</strong>zieren – aber total<br />

„cool“ sind, warum auch <strong>im</strong>mer. Sie gehören<br />

zu jenen fragwürdigen technischen<br />

Errungenschaften, <strong>die</strong> absolut überflüssig<br />

und letztlich nur dazu geeignet<br />

sind, dass Leute einander<br />

auf <strong>die</strong> Nerven gehen.<br />

Zu Weih-<br />

n a c h t e n<br />

w e r d e n<br />

wieder Tausende<br />

der Lärmschleudern<br />

unter deutschen<br />

Christbäumen liegen. Die helle<br />

Freude darüber wird man-<br />

„Äh, tschuldigung, ich glaube Sie haben da was auf den Ohren!“<br />

chen Beschenkten vergessen lassen, dass das<br />

ganz indivi<strong>du</strong>elle Musikvergnügen zu einer<br />

erheblichen Qual für Drumherumlebende<br />

werden kann. Vielleicht wäre da mal eine<br />

nachweihnachtliche Gruppenstunde zum<br />

Thema „Ich, mein I-Pod und <strong>die</strong> anderen“ angebracht,<br />

in der es darum gehen könnte, dass<br />

Musikhören <strong>im</strong>mer auch etwas <strong>mit</strong> Rücksichtnahme<br />

zu tun hat, weil andere Menschen<br />

nicht eben mal <strong>die</strong> Ohren zumachen oder<br />

einfach weghören können. Deshalb machen<br />

Pfadfinder ja auch tolle Dinge <strong>mit</strong>einander,<br />

<strong>die</strong> keine Dauerbeschallung brauchen, und<br />

können gut da<strong>mit</strong> leben, wenn es in Gruppenstunden,<br />

auf Lagern und in der Öffentlichkeit<br />

<strong>im</strong>mer wieder heißt: „Mal abschalten, bitte!“<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

ratzfatz informiert: Die Jahresaktion 2009<br />

Leben ist mehr –<br />

Abenteuer Begegnung<br />

So lautet das Motto der Jahresaktion 2009,<br />

es liest und spricht sich so einfach. Dahinter<br />

steht jedoch so viel mehr. Die Behindertenarbeit<br />

hat in der DPSG eine lange Tradition, in<br />

vielen Gruppen ist es Normalität. Zwei Ziele<br />

werden von der Jahresaktion verfolgt, zum<br />

einen soll Bewusstsein für <strong>die</strong> Thematik der<br />

Behindertenarbeit geschaffen werden. Das<br />

andere Ziel ist es, Menschen zu unterstützen,<br />

<strong>die</strong> nicht so gut dran sind wie wir.<br />

Das Motto sagt so viel aus, während der Jah-<br />

resaktion geht es vor allem um Begegnung<br />

zwischen Menschen. Begegnungen sind wie<br />

Abenteuer, man lässt sich auf etwas ein, weiß<br />

aber nie, was man dafür bekommt. Freundschaften<br />

entstehen, wenn beide Seiten bereit<br />

sind, sich auf einander einzulassen. Leben ist<br />

so viel mehr als der tägliche Trott, lasst euch<br />

von der Fröhlichkeit, Herzlichkeit und der<br />

Begeisterung Anderer anstecken. Im Jahresaktionsheft<br />

findet ihr viele Anregungen, wie<br />

ihr in Kontakt <strong>mit</strong> Menschen <strong>mit</strong> einer Behinderung<br />

treten könnt. Begegnung kann überall,<br />

auf allen Ebenen stattfinden, dafür braucht es<br />

nicht viel mehr als euch!<br />

Wagt es! Geht das Abenteuer ein!<br />

Der gelbe Bus kommt!<br />

2009 wird ein gelber Bus quer <strong>du</strong>rch Deutschland<br />

unterwegs sein. Vollgepackt <strong>mit</strong> Materialien<br />

und Anregungen rund um <strong>die</strong> Behindertenarbeit.<br />

Diesen könnt ihr kostenlos auf<br />

der Jahresaktionshomepage buchen. Warum<br />

nicht den Bus für eine Bezirksaktion buchen.<br />

Im Kongo soll ein Projekt der Ordensgemein-<br />

schaft der Pallottiner unterstützt werden.<br />

Durch <strong>die</strong> Folgen des Bürgerkriegs <strong>im</strong> Kongo<br />

sind viele Kinder und Jugendliche in ihrem<br />

Verhalten besonders auffällig oder haben eine<br />

seelische Behinderung. Viele <strong>die</strong>ser Jugendlichen<br />

wohnen in einem He<strong>im</strong> oder einer<br />

großen Gemeinschaft gemeinsam <strong>mit</strong> einem<br />

Erzieher.<br />

Eine spezielle Ausbil<strong>du</strong>ng für <strong>die</strong> Betreu-<br />

er und Erzieher kostet viel Geld. Mit <strong>die</strong>ser<br />

Ausbil<strong>du</strong>ng sollen sie <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen<br />

<strong>mit</strong> einer seelischen Behinderung<br />

besser klar kommen. Doch <strong>die</strong>se Ausbil<strong>du</strong>ng<br />

ist nicht allen bekannt und kostet Geld. Mit<br />

den Spenden, <strong>die</strong> ihr für <strong>die</strong> Jahresaktion<br />

sammelt, wird <strong>die</strong>ses Projekt der Pallottiner<br />

unterstützt.<br />

Wir vom AKB (Arbeitskreis Behindertenarbeit)<br />

wollen euch in jeder ratzfatz ein besonderes<br />

Serviceangebot machen.<br />

In jeder Ausgabe soll es Anregungen für<br />

Gruppenstunden zur Behindertenarbeit geben.<br />

Den Anfang machen wir in <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

<strong>mit</strong> unseren Vorschlägen zum Hörsinn.<br />

Habt ihr schon Ideen und Projekte für <strong>die</strong><br />

Jahresaktion? Infos rund um Zuschüsse in<br />

der Behindertenarbeit findet ihr in unserem<br />

Serviceteil.<br />

Info:<br />

Mehr Infos werden ab 2009 unter der Adresse<br />

www.dpsg.de/jahresaktion verfügbar sein.<br />

<strong>Für</strong> Fragen, Wünsche und Anregungen<br />

stehen wir vom AKB euch natürlich gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Michael Götz<br />

Tausend Künste kennt der Teufel,<br />

aber singen kann er nicht!<br />

Max Bewer (1861-1921)<br />

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32<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

ratzfatz vermeldet:<br />

Das zarte Pflänzchen Öko-AK<br />

Mit dem Event 2008 n<strong>im</strong>mt ein neuer Ar-<br />

beitskreis, der AK Ökologie, in der Diöze-<br />

se Freiburg seine Arbeit auf. Am Ende der<br />

Fernsehshow am Samstagabend lief auch <strong>die</strong><br />

altbekannte Kindersen<strong>du</strong>ng „Löwenzahn“.<br />

Peter Lustig (Gabi Kling) hat einen Öko AK<br />

gepflanzt, der allerdings erst nicht so wurde,<br />

wie er es sich wünschte.<br />

Aber der Nachbar Paschulke (Christiane<br />

Fackler) wusste Rat und half <strong>mit</strong> seinem ökologischen<br />

Dünger aus. Untermalt <strong>mit</strong> den<br />

unhe<strong>im</strong>lich geistreichen Kommentaren der<br />

Gitarre Klaus-Dieter (Reinhart Fritz) wuchs<br />

letztendlich tatsächlich ein schöner AK Ökologie<br />

heran. Dieser wurde anschließend offiziell<br />

als Arbeitskreis der Diözese willkommen<br />

geheißen!<br />

Momentan besteht unser Arbeitskreis Ökolo-<br />

gie aus vier Mitgliedern (Gabi Kling, Christi-<br />

ane Fackler, Bine Ludewig, Karoline Schwarz-<br />

kopf) und einem Schnupper<strong>mit</strong>glied (Bettina<br />

Neumeir). Wir möchten uns dafür einsetzen,<br />

dass das Thema Ökologie ein wichtiges Thema<br />

in der DPSG ist, und möchten den Leitern<br />

Hilfestellungen und Ideen geben, wie sie <strong>die</strong>-<br />

ses Thema den einzelnen Stufen nahe bringen<br />

können. Unter anderem möchten wir den Bezirken<br />

auch Workshops anbieten.<br />

Wer also Fragen, Anliegen oder Wünsche hat,<br />

kann, kann sich jederzeit gerne bei uns melden<br />

(verteiler.oekologie@dpsg-freiburg.de),<br />

Keine Angst, wir beißen nicht.<br />

Bei dem Komponisten Giacomo Puccini<br />

klingelte das Telefon, während er übte,<br />

doch er wollte nicht gestört werden. Sein<br />

Diener Francesco nahm das Gespräch entgegen.<br />

Eine Frau fragt nach dem Maestro.<br />

„Der ist gerade ausgegangen.“ - „Aber ich<br />

hörte ihn doch Klavier spielen“, protestierte<br />

<strong>die</strong> Anruferin. Darauf Francesco:<br />

„Gnädigste irren, ich staube gerade <strong>die</strong><br />

Tasten ab!“<br />

Unbekannt<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

72-<strong>Stunden</strong><br />

Letzter Aufruf<br />

zur Anmel<strong>du</strong>ng…<br />

41 DPSG Gruppen sind schon dabei!!<br />

(Stand 22.11.08)<br />

Und es werden hoffentlich noch mehr…<br />

Die <strong>Zeit</strong> drängt und einige Koordinierungs-<br />

kreise in den Dekanaten haben demnächst<br />

schon Anmeldeschluss oder sie haben schon<br />

so viele angemeldete Gruppen, dass kaum<br />

noch Plätze für mehr frei sind.<br />

Wenn ihr also <strong>mit</strong> Gruppe, Leiterrunde oder<br />

auch dem ganzen Stamm dabei sein wollt,<br />

dann meldet Euch so schnell wie möglich bei<br />

Eurem KoKreis an! Spätzünder könnten echt<br />

Pech haben…<br />

Den passenden KoKreis und alle anderen<br />

wichtigen Informationen zur Aktion findet<br />

ihr auf www.72stunden.de<br />

und wenn ihr noch mehr Informationen<br />

braucht:<br />

Dann ruft an oder schreibt eine e-mail an <strong>die</strong><br />

Bil<strong>du</strong>ngsreferentin <strong>im</strong> Diözesanbüro:<br />

0761 / 5144 – 178,<br />

christiane.fackler@dpsg-freiburg.de<br />

Schaffen wir<br />

<strong>die</strong> 72 Gruppen noch???<br />

Endspurt...<br />

ganz schnell<br />

noch<br />

anmelden !!<br />

Unterstützung<br />

der Aktionszentrale<br />

Eine andere h<strong>im</strong>mlische Aufgabe kann für<br />

Euch <strong>die</strong> Unterstützung der Aktionszentrale<br />

in Baden-Baden werden. Hierfür suchen wir<br />

ein Support – Team aus DPSGlerInnen, <strong>die</strong><br />

noch bei keiner Aktionsgruppe dabei sind<br />

und so<strong>mit</strong> noch 72 <strong>Stunden</strong> Kapazität haben<br />

;-).<br />

Hier <strong>die</strong> Facts:<br />

Aktionszentrale:<br />

- ca. 30 Leute aus den Südwest – Diözesen<br />

(Haupt- und Ehrenamtliche)<br />

- Sitz: in Baden-Baden bei SWR 3<br />

- Wohnort: Kloster Lichtenthal<br />

in Baden-Baden<br />

- sind z.B. für mail und Telefon Hotlines<br />

während der Aktion zuständig<br />

WIR SUCHEN:<br />

- + / - 5 Leute als Unterstützungsteam<br />

- Wohnort: Kloster Lichtenthal<br />

in Baden-Baden<br />

- Versorgung der Leute aus der Aktionszentrale<br />

(Schwerpunkt abends)<br />

- <strong>Zeit</strong>raum 07.05. – 10.05.09 jeweils ab / bis<br />

nach<strong>mit</strong>tags<br />

- Kosten entstehen keine<br />

- garantiert: spannende Geschichten aus der<br />

Aktionszentrale<br />

Ist das ein Angebot??<br />

Dann meldet Euch bei Christiane<br />

<strong>im</strong> Diözesanbüro!<br />

Auch für weitere Fragen seid ihr hier richtig:<br />

0761 / 5144 – 178,<br />

christiane.fackler@dpsg-freiburg.de<br />

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34<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Leserbrief<br />

Hallo ihr Redakteure,<br />

ich möchte euch <strong>mit</strong> <strong>die</strong>sem Brief sagen, dass<br />

ich eure Arbeit toll und <strong>die</strong> neueste Ausgabe<br />

mal wieder sehr gelungen, interessant und anregend<br />

fi nde! Dass ihr das Th ema kritischer<br />

Konsum aufgegriff en habt, unterstütze ich<br />

voll. Ich fi nd’s auch gut, dass ihr Artikel von<br />

anderen <strong>Zeit</strong>schrift en abdrucken könnt, denn<br />

das bereichert <strong>die</strong> Lesewahl. ...und deinen Artikel<br />

Christina „Ein Dilemma“, fand ich herrlich<br />

amüsant zu lesen. Supi!!!!!!!!<br />

Denn es trifft es auf den Punkt!!<br />

Ergänzend könnte man den Ausspruch von<br />

Descartes „Ich denke, also bin ich“ noch hinzufügen,<br />

indem man ihn umwandelt in „Ich<br />

kaufe, also bin ich.“<br />

Was mich etwas ver<strong>du</strong>tzt hat war, dass nur ein<br />

Politiker der Grünen (also von der Opposition)<br />

interviewt wurde. Ich hätte <strong>mir</strong> gewünscht,<br />

dass vielleicht auch ein Bundestagsabgeordneter<br />

der Koalition zu Wort gekommen wäre.<br />

Einfach aus dem Grund, dass so ein breiteres<br />

Spektrum der politischen Landschaft abgebildet<br />

worden wäre. Denn wir sind an sich ja<br />

ein nicht (partei)politischer Verband, und das<br />

fi nde ich eine gute Sache.<br />

Ich kann <strong>mir</strong> gut vorstellen, dass ihr heilfroh<br />

wart überhaupt jemanden von <strong>die</strong>sen „wichtigen“<br />

Leuten für ein Interview zu bekommen<br />

und wie gut, dass Reinhard da <strong>die</strong> Connections<br />

zu hat. Ist also nur als halber negativer<br />

Kritikpunkt gemeint. Macht weiter so und<br />

hoff entlich fi ndet ihr bald ein paar weitere<br />

Mitarbeiter.<br />

viele Grüße und Gut Pfad<br />

Dorothee Maier,<br />

Bezirksvorstand Emmendingen<br />

Bernlappstr. 15<br />

79108 Freiburg<br />

Infobox<br />

Hast <strong>du</strong> auch ein Anliegen, das Dir auf den Nägeln brennt? Willst <strong>du</strong> der Redaktion<br />

mal <strong>die</strong> Meinung sagen. Hast <strong>du</strong> Wünsche, Anregungen, Kritik oder Lob? Habt ihr<br />

in der Leiterrunde über einen Artikel diskutiert?<br />

Dann melde dich bei uns, wir sind für alle Ideen dankbar. Auf Dein Feedback freut<br />

sich <strong>die</strong> ratzfatz-Redaktion. Schreib eine E-Mail an ratzfatz@dpsg-freiburg.de.<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Berichte<br />

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36<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Pfadis zu alt zum Spielen?<br />

Bil<strong>du</strong>ngsreferentin Christiane Fackler berichtet vom Event 2008<br />

Einen gelungenen Event in Gengenbach <strong>mit</strong><br />

über 80 LeiterInnen, RoverInnen, Vorsitzenden,<br />

BezirksreferentInnen, e.V.lerInnen, und<br />

weiteren Gästen gab es für <strong>die</strong> ganze Diözese<br />

in einem Haus - und bunt gemischt wie früher<br />

<strong>die</strong> allseits bekannten Prilblumen!<br />

War denn jetzt früher tatsächlich alles besser,<br />

wie es <strong>im</strong> <strong>die</strong>sjährigen Motto hieß?<br />

Wir haben uns an alte <strong>Zeit</strong>en zurück erinnert<br />

aber auch <strong>die</strong> jährlichen Stukos (Stufenkonferenzen)<br />

der Altersstufen abgehalten. Wir<br />

haben also in <strong>die</strong> Vergangenheit und auch <strong>im</strong>mer<br />

in <strong>die</strong> Zukunft gekuckt, denn wir leben<br />

nicht gestern sondern heute und morgen!<br />

Auch inhaltlich wurde an <strong>die</strong>sem Wochen-<br />

ende <strong>im</strong> Diözesanzentrum, dem Baden-Po-<br />

well-Haus in Gengenbach „gearbeitet“. So hat<br />

sich <strong>die</strong> Wölflingsstufe dem großen Thema<br />

Politisches Handeln angenommen und viele<br />

Ideen für <strong>die</strong> Gruppenarbeit vor Ort und <strong>die</strong><br />

Kinder<strong>mit</strong>best<strong>im</strong>mung innerhalb der DPSG<br />

und auch in den einzelnen Gemeinden gesponnen.<br />

Wie tickt mein Jupfi? Das haben sich <strong>die</strong> TeilnehmerInnen<br />

am Jungpfadfinder – Stufenprogramm<br />

gefragt. Informationen aus bekannten<br />

Jugendstu<strong>die</strong>n und Erfahrungen aus der eigenen<br />

Jungpfadfinderarbeit wurden geschickt<br />

kombiniert und haben „den Jupfi“ und da<strong>mit</strong><br />

<strong>die</strong> Lebenswelt von JungpfadfinderInnen in<br />

den Mittelpunkt gestellt.<br />

Spiele über Spiele gab es in der Pfadfinderstufe.<br />

Sind <strong>die</strong> Pfadis denn nicht schon zu alt<br />

zum Spielen? Welche Spiele machen auch Pfadis<br />

Spaß und wie leite ich <strong>die</strong>se auch wirklich<br />

gut an? Dazu hat sich der Pfadi AK so einiges<br />

ausgedacht und ein großes Spiel aus Spielen<br />

veranstaltet – manche wollten gar nicht mehr<br />

aufhören.<br />

Lärm gibt es nicht nur bei den Rovern, aber<br />

<strong>die</strong> Roverstufe hat sich gemeinsam <strong>mit</strong> dem<br />

AK B (Arbeitskreis Behindertenarbeit) ganz<br />

genau um <strong>die</strong>ses Thema gekümmert. Sie haben<br />

Lärm gemacht, sind dann aber auch einige<br />

<strong>Stunden</strong> zu ganz leisen Mitbürgern geworden,<br />

indem sie <strong>die</strong> Mittagspause über <strong>mit</strong><br />

Oropax unterwegs waren und sie haben <strong>im</strong><br />

Gottes<strong>die</strong>nst <strong>mit</strong> allen gemeinsam das Vater<br />

Unser in Gebärdensprache gebetet.<br />

Bei den Stufenkonferenzen der Wölflinge,<br />

Jungpfadfinder und Pfadfinder am Sonntag<br />

Vor<strong>mit</strong>tag wurden aktuelle Informationen aus<br />

den Bezirken ausgetauscht, <strong>mit</strong> Rückblick und<br />

Ausblick wurde <strong>die</strong> Stufenarbeit der Diözesanebene<br />

besprochen und es wurden Delegierte<br />

für <strong>die</strong> Diözesanversammlung <strong>im</strong> Herbst<br />

2008 sowie Frühjahr 2009 gewählt. Die StuKo<br />

der Rover konnte an <strong>die</strong>ser Stelle leider nicht<br />

stattfinden, da ein Teil des AKs <strong>die</strong> Roverstufe<br />

der Diözese auf der Bundesstufenkonferenz<br />

vertreten hat. Die Rover hatten deshalb ihre<br />

eigene StuKo am 15. November 2008.<br />

Gemeinsames Tun wird natürlich auch <strong>im</strong>mer<br />

<strong>mit</strong> gemeinsamem Feiern kombiniert und<br />

ganz unter <strong>die</strong>sem Motto stand der Samstag<br />

Abend. Wir feierten Gottes<strong>die</strong>nst, das grandiose<br />

Küchenteam und den Abschied von<br />

Rapha, Franzi vom Jupfi-AK und Birgit, Referentin<br />

des Bil<strong>du</strong>ngs-AK, sowie <strong>die</strong> Grün<strong>du</strong>ng<br />

des AK Ökologie. In einer gelungenen Show<br />

<strong>mit</strong> Fernsehsen<strong>du</strong>ngen von früher präsentierten<br />

Hans Rosenthal (alias Reinhart Fritz) sein<br />

Dalli Dalli und Robert Lembke (schon wieder<br />

Reinhart) <strong>die</strong> berühmten Gäste Rapha Breyer<br />

und Birgit Kalscheuer. Sigi Harreis, <strong>die</strong> leider<br />

erkrankt war, wurde <strong>du</strong>rch Rapha vertreten<br />

und startetet <strong>mit</strong> eins, zwei, drei in <strong>die</strong> Montagsmaler.<br />

Und kurz vor dem Abschalten hat<br />

auch Peter Lustig (alias Gabi Kling) noch seinen<br />

Öko AK hervorgezaubert. Das war alles<br />

„spitze“!<br />

Mit Live Konzert <strong>im</strong> Scouter’s Club, Feuer <strong>im</strong><br />

Kaminz<strong>im</strong>mer, oder Schaumparty bei den<br />

Wölflingen konnten wir den Abend ausklingen<br />

lassen, so lange wir wollten.<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Schon am Freitag wurde Markus Lausch aus<br />

dem Bezirk Pforzhe<strong>im</strong> sein Woodbadge verliehen.<br />

<strong>Für</strong> den erfolgreichen Abschluss der<br />

Leiterausbil<strong>du</strong>ng wurde er <strong>mit</strong> den international<br />

anerkannten „Klötzchen“ ausgezeichnet!<br />

Eine weitere Trophäe wechselte am Sonntag<br />

ihre Besitzer. Der Bezirkspokal wanderte<br />

vom Bezirk Ortenau-Kinzigtal zum Bezirk<br />

Breisgau, der in der Abschlussrunde noch <strong>die</strong><br />

meisten Pfadis auf dem <strong>die</strong>sjährigen Event<br />

stellte!<br />

Der große Spaß an <strong>die</strong>sem Wochenende ent-<br />

stand also <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> vielen verschiedenen Pfa-<br />

dis. Was sie <strong>mit</strong>bringen, woher sie kommen<br />

und dass sie gemeinsam was schaffen wollen!<br />

Denn zu einem Event gehören viele Leute, <strong>die</strong><br />

Lust haben, etwas zu erleben und anderen zu<br />

begegnen – schön, dass ihr da wart!<br />

Christiane Fackler<br />

Bil<strong>du</strong>ngsreferentin<br />

37


38<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Wie kommen unsere Vorstände<br />

zu ihren Klötzchen?<br />

Ein etwas anderer Blick auf den Woodbadgekurs für Vorstände<br />

<strong>im</strong> September 2008 in der Diözese Freiburg<br />

Die Woodbadgeausbil<strong>du</strong>ng in unserer Diö-<br />

zese boomt. So haben wir in <strong>die</strong>sem Jahr bis<br />

November bereits 19 LeiterInnen das Woodbadge<br />

verleihen können. Das ist Rekord. Vielleicht<br />

schaffen wir bis zum Jahresende noch<br />

<strong>die</strong> 20er Marke.<br />

Doch was ist das überhaupt, <strong>die</strong>se Woodbad-<br />

geausbil<strong>du</strong>ng? Lord Baden-Powell hat <strong>im</strong> Jahr<br />

1919 <strong>die</strong> Woodbadgeausbil<strong>du</strong>ng als Leiterausbil<strong>du</strong>ng<br />

in der Weltpfadfinderbewegung<br />

begründet. Da<strong>mit</strong> sind auch heute noch alle<br />

WoodbadgeträgerInnen international anerkannte<br />

LeiterInnen. Diese Ausbil<strong>du</strong>ng beginnt<br />

<strong>mit</strong> dem Woodbadgeeinstieg <strong>im</strong> Stamm,<br />

dann folgt der Woodbadge-Mo<strong>du</strong>lkurs auf<br />

Bezirksebene, zum Abschluss beendet der<br />

Woodbadgekurs (WBK) <strong>die</strong> Ausbil<strong>du</strong>ng der<br />

LeiterInnen in der DPSG. Neben der internationalen<br />

Ernennung zur WoodbadgeträgerIn,<br />

sind <strong>die</strong> beiden Holzklötzchen (Woodbadge)<br />

am Lederband, das rosa Woodbadgehalstuch<br />

<strong>mit</strong> dem MacLaren-Tartan und dem zweireihigen<br />

Lederknoten sichtbare Symbole für <strong>die</strong><br />

abgeschlossene Ausbil<strong>du</strong>ng. Entscheidend<br />

sind jedoch nicht <strong>die</strong>se Äußerlichkeiten, sondern<br />

<strong>die</strong> Lernerfolge aus den Kursen und <strong>die</strong><br />

neuen Impulse für <strong>die</strong> Arbeit <strong>mit</strong> den Kindern<br />

und Jugendlichen. Jede/r TeilnehmerIn<br />

n<strong>im</strong>mt für <strong>die</strong> eigene Persönlichkeit und für<br />

<strong>die</strong> Motivation auch eine ganze Menge <strong>mit</strong>.<br />

Der Einstieg und <strong>die</strong> Mo<strong>du</strong>lkurse sind stufen-<br />

übergreifend. Die Woodbadgekurse sind stu-<br />

fenspezifisch. Erst vor kurzem wurden eigene<br />

WBKs für Vorstände ins Gesamtverbandliche<br />

Ausbil<strong>du</strong>ngskonzept der DPSG integriert. Die<br />

Diözese Freiburg ist dafür gewissermaßen einer<br />

der Vorreiter. Schon Anfang 2004 gab es<br />

bei uns einen Modell-WBK für Vorstände.<br />

Seit <strong>die</strong>sem Jahr gibt es vereinzelt Vorstände-<br />

WBKs nach dem neuen Konzept. Auch hier<br />

fand einer davon Anfang September in unserer<br />

Diözese in Bühl-Moos <strong>mit</strong> 16 TeilnehmerInnen<br />

statt.<br />

Die Kurse in den Stufen haben jeweils ihren<br />

Schwerpunkt auf der Stufenpädagogik. Das<br />

macht auch Sinn, denn <strong>die</strong> Leiter sollen ja<br />

Kinder- und Jugendarbeit in ihrer Stufe machen.<br />

Vorstände haben jedoch <strong>die</strong> Verantwortung<br />

für den ganzen Stamm und <strong>die</strong> Leitung einer<br />

Erwachsenengruppe, nämlich der Leiterrunde.<br />

Die Vorstände-WBKs sollen dem<br />

Rechnung tragen. Vorstände bringen andere<br />

Themen <strong>mit</strong> und brauchen einen spezifischen<br />

Austausch in einer Gruppe, in der alle Vor-<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

standserfahrungen haben, inklusive der Teamer.<br />

Was geschieht denn nun auf dem WBK? Das<br />

Rahmenkonzept gilt für alle Kurse, ob Vorstände<br />

oder Stufen, gleich. Ein WBK geht in<br />

der Regel neun Tage und teilt sich in drei Phasen<br />

auf: Kennenlernen, Handeln, Verstehen.<br />

Ich stelle euch nun den WBK Ablauf konkret<br />

anhand des Vorstände-WBK vor.<br />

Das Kennenlernen umfasst neben einem meist<br />

kreativen Einstieg alle Schritte der Gruppenfin<strong>du</strong>ng<br />

bis zur Kleingruppenbil<strong>du</strong>ng. Dabei<br />

bedeutet Kennenlernen nicht nur Namensspiele.<br />

Be<strong>im</strong> Baden-Yard-Kr<strong>im</strong>inalspiel traf<br />

sich <strong>die</strong> Kursgruppe in Baden-Baden um einen<br />

Raub aufzuklären. Das Ganze war vom Team<br />

natürlich inszeniert und nicht allzu ernst zu<br />

nehmen, aber zum gegenseitigen Kennenlernen<br />

<strong>mit</strong> viel Spaß war das super. Danach gab<br />

es auch einige Methoden zum Kennenlernen<br />

<strong>im</strong> Kurshaus. Die zielten jedoch schon darauf<br />

ab, dass sich <strong>die</strong> TeilnehmerInnen gegenseitig<br />

ihre Interessen, Bedürfnisse und Leidenschaften<br />

erzählten. Denn daraus sollten später<br />

<strong>die</strong> Ideen für das Projekt entstehen. Die erste<br />

wichtige Entschei<strong>du</strong>ng fiel <strong>mit</strong> der Kleingruppenbil<strong>du</strong>ng.<br />

Schon Baden-Powell legte als<br />

eine Methode der Pfadfinderei den Wechsel<br />

zwischen Groß- und Kleingruppe fest. Auch<br />

für den Ablauf auf den WBKs ist das hilfreich<br />

und soll <strong>im</strong> Handeln ver<strong>mit</strong>telt werden.<br />

In der Handeln-Phase zeigt sich, dass be<strong>im</strong><br />

WBK nicht nur geredet wird, auch wenn sich<br />

gerade hier <strong>die</strong> Köpfe und Gemüter ausgiebig<br />

erhitzen können. In <strong>die</strong>ser Phase gilt es zu<br />

Projektthemen und Aktionsideen zu kommen<br />

und am Ende auch ein Projekt in <strong>die</strong> Tat umzusetzen.<br />

Voraussetzung für <strong>die</strong> Entschei<strong>du</strong>ng<br />

ist, dass sie <strong>im</strong> Konsens getroffen wird. Jeder<br />

und jede soll <strong>mit</strong> Überzeugung, oder besser<br />

Begeisterung, <strong>mit</strong>machen können. Nachdem<br />

<strong>die</strong> Kriterien für das Projekt festgelegt waren,<br />

war klar, eine Entschei<strong>du</strong>ng <strong>im</strong> Konsens wird<br />

ein hartes Stück Arbeit. Darüber konnte so<br />

mancher stöhnen, doch das Hochgefühl nach<br />

dem <strong>die</strong> Entschei<strong>du</strong>ng <strong>im</strong> Konsens getroffen<br />

war, wog alles wieder auf. Das war zweifelsfrei<br />

einer der Höhepunkte. Der nächste Tag stand<br />

ganz <strong>im</strong> Zeichen des Projektes, denn <strong>die</strong> Gruppe<br />

wollte unbedingt erfolgreich zum Handeln<br />

kommen, und das tat sie. Sie überreichte am<br />

Abend der Grund- und Hauptschule in Bühl-<br />

Weitenung einen mobilen Natur-Erlebnispfad.<br />

Lest mehr dazu <strong>im</strong> Interview <strong>mit</strong> Ralf<br />

und <strong>im</strong> <strong>Zeit</strong>ungsartikel der Bühler <strong>Zeit</strong>ung.<br />

Verstehen am Ende des Kurses heißt, genau<br />

hinzuschauen, was eigentlich passiert ist. Wie<br />

kam der Konsens zustande, was hat geholfen,<br />

was hat gestört. Wie hat <strong>die</strong> Gruppe und <strong>die</strong><br />

Einzelnen zusammengearbeitet. Wichtig ist<br />

auch <strong>die</strong> Frage, wie übertrage ich das hier erlebte<br />

auf meine Situation Zuhause. Hierzu hat<br />

<strong>die</strong> Kursleitung ein detailliertes Protokoll über<br />

<strong>die</strong> entscheidenden zwei Tage geschrieben – 7<br />

Meter Papier am Stück. Die Kursgruppe war<br />

so intensiv dabei, <strong>die</strong>ses Papier <strong>du</strong>rchzusprechen,<br />

dass sie kaum aufhören wollten. Selten<br />

habe ich erlebt, dass TeilnehmerInnen <strong>im</strong>mer<br />

wieder mehr <strong>Zeit</strong> eingefordert haben, um<br />

be<strong>im</strong> „Verstehen“ nichts auslassen zu müssen.<br />

Nachdem noch einige spezielle Vorstände-<br />

Themen besprochen waren und ein rauschendes<br />

Abschiedsfest gefeiert wurde, war <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong><br />

auch schon um.<br />

Derzeit beschäftigen sich <strong>die</strong> TeilnehmerInnen<br />

<strong>mit</strong> ihrem Vorhaben <strong>im</strong> Stamm oder Bezirk.<br />

Das werden sie be<strong>im</strong> Entwicklungswochenende<br />

<strong>im</strong> März 2009 vorstellen und da<strong>mit</strong><br />

ihre Woodbadgeausbil<strong>du</strong>ng abschließen.<br />

Da<strong>mit</strong> schließ sich der Kreis, denn <strong>mit</strong> <strong>die</strong>-<br />

sem Kurs könnten wir 2009 <strong>mit</strong> vielen neu-<br />

39


40<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

en Woodbadge Ernennungen vielleicht <strong>die</strong><br />

Bestmarke von <strong>die</strong>sem Jahr noch übertreffen.<br />

Das gelingt sicher, wenn viele von euch zu<br />

den Kursen <strong>im</strong> nächsten Jahr kommen, um<br />

selbst zu erleben, was ein Woodbadgekurs ist.<br />

Die Termine gibt es in <strong>die</strong>ser ratzfatz auf der<br />

Ausbil<strong>du</strong>ngsplattform oder bei <strong>mir</strong> <strong>im</strong> Diözesanbüro.<br />

Ach<strong>im</strong> (Louis) Oswald ratzfatz: Was hat dich an deinem WBK am<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Interview zum Vorstände-WBK<br />

Ralf Walter aus Wiesental wurde für <strong>die</strong> Ratzfatz von Bil<strong>du</strong>ngsreferent Ach<strong>im</strong> Oswald befragt. Ralf ist seit<br />

kurzem frischgewählter Bezirksvorstand <strong>im</strong> Bezirk Bruchsal und war einer der Ideengeber für das Projekt<br />

be<strong>im</strong> Vorstände-WBK <strong>im</strong> September 2008.<br />

meisten begeistert?<br />

Ralf: Dass ich für mich persönlich meinen<br />

weiteren Weg bei den Pfadfindern wieder<br />

gefunden habe. War ich doch fast sechs Jahre<br />

ohne wirklichen Job bei der DPSG und hatte<br />

quasi schon fast eine Pfadfinder-Midlife-Crisis.<br />

Nach dem Kurs war wieder alles klar und<br />

ich bin wieder voll dabei!<br />

Der Spaß und <strong>die</strong> vielen neuen Freundschaften<br />

<strong>die</strong> geschlossen wurden waren natürlich<br />

auch der Hammer.<br />

ratzfatz: Ihr habt auf dem Kurs ein Projekt<br />

<strong>du</strong>rchgeführt. Worum ging es dabei?<br />

Ralf: Wir haben innerhalb eines Tages einen<br />

mobilen Naturlehrpfad für eine Grund- und<br />

Hauptschule in einem Vorort von Bühl aufgebaut.<br />

Die Schwierigkeit bestand darin, erst mal<br />

eine Schule zu finden, <strong>die</strong> sich bereit erklärte<br />

zwei (!) Tage vor Beginn des neuen Schuljahres<br />

bei unserer „Idee“ <strong>mit</strong>zumachen. Nach ei-<br />

nigen Telefonaten konnten wir eine Rektorin<br />

für unser Projekt begeistern und dann ging<br />

es auch schon los. Bau- und Bastelmaterial<br />

sowie Werkzeug musste beschafft werden,<br />

da<strong>mit</strong> das Projekt überhaupt realisierbar wurde.<br />

Hatten wir doch von der Planung bis zur<br />

Fertigstellung tatsächlich nur 12 <strong>Stunden</strong> zur<br />

Verfügung. Doch uns alte Hasen (Vorstände)<br />

konnten solche Hürden keine Probleme bereiten.<br />

Um 21 Uhr konnten dann <strong>die</strong> Stationen<br />

zum „Erleben der Natur“ an <strong>die</strong> Schulleitung<br />

überreicht werden.<br />

Unsere Begeisterung kannte keine Grenzen,<br />

was sich dann an dem abschließenden Festakt<br />

für uns und <strong>die</strong> Schulleitung weiter getragen<br />

hat. Alles in allem für alle Beteiligten ein perfekt<br />

gelungenes Projekt!<br />

ratzfatz: Die Projektentschei<strong>du</strong>ng fällt auf<br />

einem WBK ja <strong>im</strong> Konsens.<br />

Wie war das für dich?<br />

Ralf: Das war für mich persönlich schon<br />

ziemlich anstrengend. Da ich doch eher ein<br />

<strong>im</strong>pulsiver Mensch bin, der sofort eine Entschei<strong>du</strong>ng<br />

sucht, um dann loslegen zu können.<br />

<strong>Für</strong> mich war <strong>die</strong> größte Herausforderung,<br />

Ge<strong>du</strong>ld zu bewahren. Aber so lang es<br />

auch für <strong>die</strong> Entschei<strong>du</strong>ngsfin<strong>du</strong>ng gedauert<br />

hat - es war unglaublich spannend zu sehen,<br />

welche Phasen man persönlich und auch <strong>die</strong><br />

ganze Gruppe <strong>du</strong>rchläuft, bis man endlich zu<br />

der Entschei<strong>du</strong>ng gelangt, bei der dann aber<br />

auch wirklich jeder <strong>mit</strong>machen will.<br />

ratzfatz: Was ist das Wichtigste, was <strong>du</strong> von<br />

deinem Kurs <strong>mit</strong>genommen <strong>hast</strong>?<br />

Ralf: Motivation! - Vor dem Kurs hätte ich<br />

mich wohl kaum für das Amt des Bezirksvorstandes<br />

aufstellen lassen. Tja und nun bin ich<br />

auch noch gewählt worden.<br />

ratzfatz: Findest <strong>du</strong> es sinnvoll, Woodbadgekurse<br />

eigens für Vorstände anzubieten?<br />

Ralf: Absolut! Das ist der opt<strong>im</strong>ale WBK für<br />

Leiter <strong>die</strong> momentan keine Gruppenarbeit<br />

machen, weil sie in Vorstandstätigkeiten eingebunden<br />

sind. Mir ging es genauso: Gruppenarbeit<br />

hab ich schon ewig nicht mehr gemacht.<br />

Stufenpädagogik suchte ich auf dem<br />

WBK also nicht mehr, deshalb bot sich der<br />

Vorstände-WBK ja geradezu an. Und mal<br />

unter uns: Auch wenn es bei <strong>mir</strong> 13 Jahre<br />

gedauert hat vom WBK 1 bis zum Abschluss<br />

der Woodbadgeausbil<strong>du</strong>ng - ohne WBK, bist<br />

Du kein kompletter Leiter.<br />

41


42<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Der erste Hauptausschuss in der<br />

Geschichte unseres Verbandes<br />

Bei der BDKJ-Diözesanversammlung <strong>im</strong><br />

Frühjahr 2008 wurde beschlossen, dass wir als<br />

kirchliche Jugendverbände uns verstärkt der<br />

Prävention sexueller Gewalt zuwenden sollten.<br />

Daher wurde eine Fachgruppe beauftragt,<br />

Standards für <strong>die</strong> Gruppenleiterausbil<strong>du</strong>ng zu<br />

entwickeln, <strong>die</strong> in den Verbänden beraten<br />

und dann als Material für GruppenleiterInnen<br />

herausgebracht werden sollten. Der <strong>Zeit</strong>plan<br />

war dabei recht knapp gefasst – von September<br />

bis Mitte Oktober sollte jeder Verband<br />

<strong>Zeit</strong> haben, <strong>die</strong> Materialien <strong>du</strong>rchzuschauen<br />

und Rückmel<strong>du</strong>ngen zu geben.<br />

Uns als Diözesanvorstand war es wichtig, dass<br />

nicht nur wir oder <strong>die</strong> Diözesanleitung <strong>die</strong>se<br />

Rückmel<strong>du</strong>ngen geben, sondern dass <strong>die</strong>ses<br />

Thema auch mindestens bis in <strong>die</strong> Bezirke<br />

behandelt wird. Deshalb stellten wir auf der<br />

Frühjahrsdiözesanversammlung den Antrag<br />

auf Einrichtung eines Hauptausschusses.<br />

Hierfür wurden als Bezirksvertreter Antonia<br />

Thomann (Karlsruhe-Murgtal) und Monika<br />

Becker (Wiesental-Hochrhein) sowie als Stufenvertreter<br />

Michaela Neagu (Pfadfinder) und<br />

Raphael Breyer (Jungpfadfinder) gewählt.<br />

Gabriele Kling und Reinhart Fritz aus dem<br />

Diözesanvorstand komplettierten den wohl<br />

ersten Hauptausschuss in der Geschichte der<br />

DPSG Freiburg.<br />

An drei Abenden trafen wir uns in Freiburg,<br />

um über <strong>die</strong> Vorlagen des BDKJ zu beraten<br />

und zu diskutieren, was wir sehr ausführlich<br />

taten. Am Ende konnten wir der BDKJ-<br />

Fachgruppe eine ganze Reihe von Verbesserungsvorschlägen<br />

und Änderungswünschen<br />

übergeben. Leider waren nicht alle Mitgliedsverbände<br />

des BDKJ so engagiert wie wir, was<br />

unsere Arbeit jedoch umso wichtiger macht.<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle möchte ich den Mitgliedern<br />

des Hauptausschusses noch mal herzlich für<br />

Eure Mitarbeit danken!<br />

Die Früchte unserer Arbeit und der der Fachgruppe<br />

des BDKJ erhaltet Ihr vermutlich <strong>im</strong><br />

kommenden Frühjahr und wir hoffen, dass<br />

Ihr da<strong>mit</strong> gut weiterarbeiten könnt.<br />

Gabi Kling<br />

Diözesanvorsitzende<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Heute habe ich Migräne!<br />

Die deutsch-polnische Arbeitsgruppe unterwegs<br />

Im September nahm erstmals eine Delegation<br />

von DPSG´lern aus der Diözese Freiburg am<br />

„Rajd Graniza“- einem Stationenspiel über<br />

drei Tage, <strong>im</strong> Nationalpark Riesengebirge,<br />

rechts und links der polnisch-tschechischen<br />

Grenze teil.<br />

Dort konnten Pfadfinder aus allen Altersklassen<br />

– <strong>mit</strong> und ohne Behinderung, ihre Kräfte<br />

<strong>im</strong> Wettstreit messen.<br />

Nach einer Zwischenübernachtung bei Ania<br />

und Arek in Breslau, startete unsere Diözesanvorsitzende,<br />

Gabi, zusammen <strong>mit</strong> der<br />

deutsch-polnischen Arbeitsgruppe und Arek<br />

Gazda von der ZHP Landesleitung zu drei<br />

lehrreichen Tagen <strong>im</strong> Gebirge <strong>mit</strong> wandern<br />

satt, tollen (neuen) Spielen, dem ersten Schnee<br />

und vielen neuen Eindrücken.<br />

Nach einer kurzen Einweisung und der ersten<br />

Aufgabe zum Punktesammeln, am polnischtschechischen<br />

Grenzübergang, ging es zuerst<br />

auf Asphaltwegen in <strong>die</strong> Berge. Eine der zu<br />

erfüllenden Aufgaben unterwegs war den<br />

<strong>mit</strong>geführten Luftballon der anderen teilnehmenden<br />

Gruppen zu zerstören.<br />

Das klappte bei der ersten Begegnung ganz<br />

gut – Matthias ließ dem „gegnerischen“ Ballon<br />

keine Chance – leider zerstörte Hartmut<br />

be<strong>im</strong> Versuch den eigenen Ballon zu schützen<br />

denselben <strong>du</strong>rch vollen Einsatz seines nicht<br />

ganz unbeträchtlichen Körpergewichtes.<br />

Nach ca. 14 km kamen <strong>die</strong> Gruppen, <strong>die</strong> auf<br />

der Rovertrasse unterwegs waren ans Etappenziel,<br />

einer Berghütte, wo nach einer kurzen<br />

Pause noch ein kräftezehrendes „Menschenpyramidenhangelhalstuchtransportspiel“<br />

zu<br />

bestehen war.<br />

Nach Abendappell und Spieleabend, bei dem<br />

auch noch ein landestypisches Lied gesungen<br />

werden musste, fiel das Team wie ausgeknipst<br />

in <strong>die</strong> Betten.<br />

Am nächsten Morgen ging’s um halb Acht<br />

los – Transfer zur ersten Station, dann Fragen<br />

zum polnischen Grenzschutz beantworten<br />

(das war ja schließlich der Hauptsponsor!)<br />

Nach dem Versuch einen Gordischen Knoten<br />

gehalten von Rettungsschlingen, in acht Minuten,<br />

zu entwirren <strong>du</strong>rften <strong>die</strong> Gruppen auf<br />

<strong>die</strong> Strecke – gut zwanzig Kilometer bergauf,<br />

bergab.<br />

Nach dem mörderischen Abstieg auf einer<br />

Skipiste und dem <strong>du</strong>rchwaten eines Gebirgsbaches<br />

(in ABC-Schutzklei<strong>du</strong>ng) gönnten<br />

sich unsere Helden erst einmal einen Kaffee.<br />

Untergebracht in einer Selbstversorgerhütte<br />

stellte sich der Schlaf nach kürzester <strong>Zeit</strong> ein.<br />

Am anderen Morgen wurden <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

vom prasseln des Regens auf dem Blechdach<br />

der Hütte geweckt.<br />

Vermummt <strong>mit</strong> allem was es anzuziehen gab<br />

nahmen <strong>die</strong> Teilnehmer des Hikes <strong>die</strong> letzte<br />

Etappe unter <strong>die</strong> Füße.<br />

Unterwegs hätte es viel zu sehen gegeben<br />

- Felsen, Wasserfälle und <strong>die</strong> Schneekoppe.<br />

Doch machte der Nebel einen Strich <strong>du</strong>rch<br />

<strong>die</strong> Rechnung.<br />

Einige landschaftliche Reize wie z.B. <strong>die</strong> Quel-<br />

le der Elbe oder einen Wald in dem es garan-<br />

tiert von Wichteln nur so w<strong>im</strong>melt waren<br />

dennoch zu erkennen.<br />

Gabi und Julia waren trotz leuchtfarbener Re-<br />

genbeklei<strong>du</strong>ng nach einigen Metern nur noch<br />

schemenhaft zu erkennen. Arek kämpfte <strong>mit</strong><br />

den Tücken des Regenponchos und Matthias<br />

und Hartmut <strong>mit</strong> der Frage warum sie nicht<br />

noch einen Pullover mehr eingepackt haben.<br />

Der erste Schnee war über Nacht gefallen.<br />

43


Nach einer Aufwärmpause in einer Jausensta-<br />

tion ging es, begleitet von zwei Mitorganisato-<br />

ren, hinab ins Tal.<br />

Einquartiert in einer Pension und <strong>mit</strong> warmen<br />

Getränken versorgt stellten sich <strong>die</strong><br />

meisten Körperfunktionen bald wieder ein.<br />

Die von Gabi gebackenen Nussecken taten ihr<br />

übriges.<br />

Abends gab es für <strong>die</strong> Organisatoren und Ehrengaste<br />

ein Grillfest <strong>mit</strong> geringem Anteil vegetarischer<br />

Gerichte.<br />

Einige deutsche Teilnehmer feilten an ihren<br />

Polnischkenntnissen – leider reagierten <strong>die</strong><br />

polnischen Gäste, trotz intensivem Trainings<br />

– wie soll man es ausdrücken ?: „erheitert“.<br />

Besonders <strong>die</strong> äußerst kreative Ausführung<br />

des Satzes: „Heute nicht – heut hab ich Migräne“<br />

hatte <strong>die</strong> Lacher auf ihrer Seite.<br />

Der nächste Tag wurde <strong>mit</strong> der Frühmesse<br />

begonnen, auf <strong>die</strong> eine „Vor- Siegerehrung“<br />

folgte.<br />

Die Mannschaft „Fra-Wro“, wie das deutschpolnische<br />

Team genannt wurde, belegte in ihrer<br />

Altersklasse einen herausragenden achten<br />

Platz – man muss ja nicht unbedingt sagen,<br />

dass lediglich acht Mannschaften am Start<br />

waren.<br />

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein<br />

Appell bei dem <strong>die</strong> Gesamtsieger geehrt und<br />

<strong>die</strong> Sponsoren gelobt wurden.<br />

Im Rahmen <strong>die</strong>ser Feier wurde Arkadiusz<br />

Gazda (Arek) aus der deutsch-polnischen AG<br />

eine Ehrenmedalie für <strong>die</strong> Verbreitung des<br />

Europäischen Gedankens und für seinen Beitrag<br />

zur Völkerverständigung verliehen.<br />

Schließlich bleibt zu sagen, dass der Autor<br />

kein Mitleid <strong>mit</strong> denen hat, <strong>die</strong> nicht an <strong>die</strong>ser<br />

Veranstaltung teilnahmen<br />

44<br />

Hartmut Peichl<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Bowling for Joti <strong>mit</strong> Wii<br />

Wir, Jürgen, S<strong>im</strong>on und Svenja aus Sigmarin-<br />

gen haben alle zum ersten Mal am JOTI teil-<br />

genommen und waren deshalb sehr gespannt<br />

was uns erwarten würde.<br />

Am Freitagabend haben wir uns an unserem<br />

Pfadihe<strong>im</strong> getroffen und sind – Laptops <strong>im</strong><br />

Gepäck – <strong>im</strong> Pfadibus losgedüst nach Gengenbach.<br />

In der Dunkelheit sind wir dann<br />

dort angekommen und wurden sehr herzlich<br />

von Thomas und Chris vom AK Me<strong>die</strong>n empfangen.<br />

Nach dem Essen haben wir angefangen Lap-<br />

tops, PC, Beamer und Wii aufzustellen und<br />

Thomas und Chris haben weiter versucht unseren<br />

Internetanschluss zum Laufen zu bringen,<br />

was trotz einiger Schwierigkeiten doch<br />

rechtzeitig geklappt hat.<br />

Dann wurden uns wichtige Internetseiten<br />

und das Chatprogramm IRC gezeigt und erklärt.<br />

Wir installierten fleißig Programme wie<br />

Skype und TeamSpeak und meldeten uns auf<br />

jotajoti.org an.<br />

Kaffee stand bereit, der restliche Toast vom<br />

Abendessen auch, wir hatten eine Internetverbin<strong>du</strong>ng<br />

und es war Null Uhr – Es konnte<br />

losgehen!<br />

Chatten, reden, nach der<br />

Teilnahme am Kommunikationsspiel<br />

fragen, <strong>die</strong><br />

Sprache wechseln, das selbe<br />

von vorn, wieder <strong>die</strong><br />

Sprache wechseln, Einzelgespräche<br />

und Gruppenchats<br />

– und sehr oft auch<br />

der Quizchannel. Wir<br />

hatten sehr viel Spaß und<br />

Ruckzuck war es vier Uhr<br />

morgens.<br />

Am Samstagmorgen um<br />

9 Uhr sind wir alle wieder<br />

aufgestanden, haben <strong>die</strong><br />

Laptops angeschmissen<br />

und gefrühstückt, danach<br />

sofort wieder weitergechattet. Da das aber<br />

auf Dauer schon anstrengend ist, haben sich<br />

Chris und Thomas überlegt dass wir am Nach<strong>mit</strong>tag<br />

„Geocaching“ ausprobieren könnten.<br />

Alle fünf hatten wir das noch nie gemacht,<br />

und so haben wir anfangs ein wenig länger<br />

gebraucht um <strong>die</strong> Sache <strong>mit</strong> dem GPS-Gerät<br />

zu <strong>du</strong>rchschauen, aber am Ende hat es doch<br />

funktioniert und wir haben nach einer Wan-<br />

derung <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Weinberge<br />

von Gengenbach den<br />

Schatz gefunden.<br />

Es war eine<br />

tolle Erfahrung und nun<br />

sind wir <strong>mit</strong> „Geocacheritis“ angesteckt, seither<br />

haben Jürgen und Chris schon zwei und<br />

Svenja einen weiteren Schatz gefunden! Den<br />

restlichen Mittag, Abend und <strong>die</strong> Nacht nutzen<br />

wir um so viele Sätze des Kommunikationsspiels<br />

wie möglich herauszufinden und zu<br />

entschlüsseln, viele neue Bekanntschaften zu<br />

machen und e-mail-Adressen auszutauschen,<br />

zu quizzen und, um <strong>die</strong> verspannten Muskeln<br />

45


46<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

zu lockern, auf der Wii Bowling und Baseball<br />

zu spielen, bis <strong>die</strong> ersten Anzeichen von Muskelkater<br />

spürbar wurden.<br />

In den frühen Morgenstunden stürzte dann<br />

der Quiz-bot ab und wir haben uns <strong>im</strong> Quizkanal<br />

selber Fragen gestellt, bis der Bot irgendwann<br />

wieder lief. Auch in <strong>die</strong>ser Nacht<br />

wurde es vier Uhr bis wir uns von den Bildschirmen<br />

losreißen konnten.<br />

Sonntagmorgen haben wir <strong>mit</strong> laufenden<br />

Laptops gemütlich gefrühstückt, das Haus<br />

aufgeräumt, und uns von den vielen netten<br />

PfadfinderInnen verabschiedet, <strong>die</strong> wir auf<br />

der ganzen Welt verstreut <strong>im</strong> Laufe des JOTI<br />

kennengelernt hatten. Dann war es leider<br />

auch schon <strong>Zeit</strong> <strong>die</strong> Notebooks wieder einzupacken,<br />

Kabel aufzurollen und <strong>die</strong> Taschen zu<br />

packen.<br />

Unser Fazit von <strong>die</strong>sem JOTI: Viel Kaffee, we-<br />

nig Schlaf, viele tolle neue Bekanntschaften,<br />

online wie offline, viele neue e-mail-Adressen,<br />

viele interessante Erfahrungen und vor allem<br />

jede menge Spaß!! Wir werden auf jeden Fall<br />

nächstes Mal wieder dabei sein, voraussichtlich<br />

in einer Jurte <strong>im</strong> Garten und hoffentlich<br />

<strong>mit</strong> vielen Mitgliedern unseres Stammes.<br />

Svenja Wolf<br />

Erläuterungen<br />

zum Joti<br />

von Me<strong>die</strong>nreferent Chris Parthier<br />

Das Kommunikationsspiel<br />

Um <strong>die</strong> Kontakte das ganze Wochenende am Laufen zu halten, gibt es für<br />

<strong>die</strong> deutschsprachigen Teilnehmer am JOTI und JOTA seit einigen Jahren<br />

ein Quiz, das es <strong>mit</strong> Hilfe anderer Gruppen zu lösen gilt. Dieses Jahr wurden<br />

13 verschlüsselte Botschaften wild unter <strong>die</strong> registrierten Gruppierungen des<br />

JOTI und JOTA verteilt.<br />

Ziel ist es, alle 13 Losungen zu sammeln und <strong>die</strong> darin versteckten Botschaften<br />

zu entschlüsseln. Dies bedeutet Kontakt zu anderen Gruppen aufzunehmen<br />

und <strong>die</strong> eigene, sowie später auch gesammelte Losungen gegen weitere<br />

Losungen einzutauschen. Das kann in zähe Verhandlungen ausarten, manche<br />

Gruppen verschenken ihre Antwort manchmal aber auch.<br />

Die Suche wird da<strong>du</strong>rch erschwert, dass einige Losungen nur an <strong>die</strong> Amateurfunker<br />

des JOTA ausgegeben werden. Es dauerte einige <strong>Zeit</strong> bis sich <strong>die</strong>se<br />

Texte über Gruppen <strong>die</strong> am JOTI und am JOTA teilnehmen <strong>im</strong> JOTI verbreiteten.<br />

Dieses Jahr wurde auf dem Scoutnet Server zum ersten Mal auch eine Webseite<br />

eingerichtet, auf der man <strong>die</strong> eingetauschten Sätze auf ihren Wahrheitsgehalt<br />

hin untersuchen kann.<br />

Hier <strong>die</strong> 13 Losungen aus dem aktuellen Jahr<br />

Saisonbedingte Purzelbäume<br />

Vorrichtung zum Aufhängen eines Gesichtsteils<br />

Nichtssagendes Unterhaltungspro<strong>du</strong>kt<br />

eine norditalienische Maßeinheit<br />

Unfall eines Geldbehälters<br />

Öffentliche Frisierstube<br />

Torte zum Wegblasen<br />

Begrenzte <strong>Zeit</strong> eines Tierhüters<br />

ungenießbare Mehlspeise<br />

Melo<strong>die</strong> für Verliebte<br />

politisches Musikinstrument<br />

Katastrophe <strong>im</strong> Weltall<br />

Glückszustand bei Auflösen von Zucker in Kaffee<br />

kleines Tuch zur Reinigung eines Körperteils<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Geocaching<br />

Da sich 36 <strong>Stunden</strong> ununterbrochenes Starren auf einen<br />

Bildschirm negativ auf <strong>die</strong> Gesundheit auswirken, ist ein<br />

Begleitprogramm, das <strong>mit</strong> Bewegung und Frischluft verbunden<br />

ist sehr zu empfehlen. Eine Möglichkeit ist „Geocaching“.<br />

Das Wort „cache“ kommt aus dem englischen und bedeutet<br />

„Versteck“. Kombiniert <strong>mit</strong> dem griechischen „Geo“ das<br />

für „Erde“ steht ergibt das <strong>die</strong> das Synonym für <strong>die</strong> globale<br />

Schatzsuche.<br />

Wer sich auf <strong>die</strong> Spuren von Indiana Jones und Lara Croft<br />

begeben und einen der weltweit über 760.000 Schätze heben<br />

will, braucht dazu einen GPS Empfänger, denn <strong>die</strong><br />

Verstecke verbergen sich hinter ihren geographischen<br />

Längen- und Breitengraden. Diese findet man in einer Datenbank<br />

auf der Geocaching Seite (geocaching.com). Nach<br />

einer kurzen Suche haben wir einen passenden Schatz in<br />

der Nähe gefunden. Hinter den Koordinaten N 48° 24.426<br />

E 008° 01.226 verbirgt sich der Schatz St. Jakob (Rundgang<br />

<strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Ortenau).<br />

Mit unserem GPS Empfänger und mehreren Mobiltelefonen,<br />

auf denen ein entsprechendes Navigationsprogramm<br />

installiert war, ging es los. Bei strahlendem Sonnenschein<br />

führte uns der Weg <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Altstadt von Gengenbach<br />

und dann <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Weinberge bis zu einer Kapelle <strong>mit</strong><br />

wunderschönem Ausblick über das Kinzigtal. Dort ging<br />

dann <strong>die</strong> Suche nach dem Schatz erst richtig los. Auf der<br />

Homepage hatten wir einen Tipp entschlüsselt „....viele<br />

Steine ....“.<br />

Also drehten wir jeden Stein um <strong>die</strong> Kapelle herum mindestens<br />

einmal um und nach einer Weile hielt Svenja eine<br />

kleine unscheinbare Tupperdose hoch - der Schatz war gehoben.<br />

In der Dose befand sich ein Logbuch, in dem wir<br />

uns verewigten, dann ging es zufrieden zurück ins Haus wo<br />

<strong>die</strong> Computer auf uns warteten.<br />

eSport<br />

Neben <strong>die</strong>sem Ausflug gehörte auch der Frühsport zum<br />

Programm des JOTI. Wie es sich für ein Jamboree <strong>im</strong> virtuellen<br />

Raum gehört fand das Sportprogramm indoor statt.<br />

Je nach Wunsch verwandelte sich der Saal in St. Clara in<br />

eine Bowlingbahn, ein Baseballstadion oder auch in einen<br />

Golfplatz. Wen <strong>die</strong> Augen schmerzten, der suchte an der<br />

Wii Abwechslung bis sich vor lauter Bowling <strong>die</strong> ersten<br />

Anzeichen eines Muskelkaters zeigten, um dann wieder an<br />

den Monitor zurückzukehren.<br />

Fazit<br />

Am Ende des Wochenendes hatten wir auf unserer<br />

virtuellen Google Earth Weltkarte knapp 40 Kontakte zu<br />

Pfadfindern dokumentiert. Unsere Pins markierten Städte<br />

auf Malta, in der Schweiz und Österreich, in Schweden,<br />

Norwegen, in den Niederlanden, Großbritannien,<br />

Portugal und sogar in Australien, <strong>im</strong> Libanon, <strong>im</strong> Oman,<br />

Kroatien, Kanada und Teneriffa.<br />

Das braucht man für ein Joti Wochenende<br />

Hast <strong>du</strong> Lust bekommen nächstes Jahr <strong>mit</strong> deiner Gruppe<br />

auch am Joti teilzunehmen? Hier eine Liste <strong>mit</strong> unverzichtbaren<br />

Ausrüstungsgegenständen und Vorbereitungen<br />

für ein gelungenes Joti.<br />

∑ Haus <strong>mit</strong> ausreichend Räumen da<strong>mit</strong> <strong>die</strong> Schlafenden<br />

nicht von den Chattern gestört werden und das Essen<br />

nicht in <strong>die</strong> Tastaturen krümelt<br />

∑ Registrierung auf der Joti/Jota (www.jotajoti.org)<br />

∑ Das Kommunikationsspiel findet ihr auf den Seiten von<br />

Scoutnet (www.scoutnet.de)<br />

∑ Internetzugang, bei Gruppenteilnahme am besten ein<br />

schneller DSL Zugang<br />

∑ PCs oder Laptops<br />

∑ Headset (Kopfhörer <strong>mit</strong> Mikrophon)<br />

∑ Webcam ist richtig nett<br />

∑ Thermoskannen um den Kaffeenachschub auf Temperatur<br />

zu halten<br />

∑ Ausgleichsprogramm das für körperliche Bewegung an<br />

der frischen Luft sorgt<br />

∑ Beamer (kann man oft bei der Gemeinde oder be<strong>im</strong><br />

<strong>Jugendbüro</strong> ausleihen)<br />

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48<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Joti Fachbegriffe kurz erklärt:<br />

IRC (Internet Relay Chat)<br />

bezeichnet ein etabliertes, rein textbasiertes Chat-System.<br />

Es ermöglicht Gesprächsrunden <strong>mit</strong> einer beliebigen<br />

Anzahl von Teilnehmern in so genannten Channels<br />

(Gesprächskanälen), aber auch Gespräche zwischen zwei<br />

Teilnehmern (Query). Man kann gleichzeitig auf mehreren<br />

Kanälen teilnehmen.<br />

Quizbot<br />

Im Chat gibt es einen Kanal <strong>mit</strong> dem Namen „#deutschquiz“.<br />

Wer sich dort hinein begibt, erhält automatisch in<br />

regelmäßigen <strong>Zeit</strong>abständen Fragen angezeigt, <strong>die</strong> es zu<br />

beantworten gilt. Wer zuerst richtig antwortet, erhält eine<br />

gewisse Punktzahl gutgeschrieben, bei Hilfestellungen<br />

<strong>du</strong>rch das Programm entsprechend weniger. Wer zuerst<br />

eine best<strong>im</strong>mte Punkteanzahl erreicht, hat <strong>die</strong> Spielrunde<br />

gewonnen und wird in eine Bestenliste übernommen.<br />

Christopher Parthier, Referent AK Me<strong>die</strong>n<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Top <strong>die</strong> Wette gilt!<br />

- Rover schaffen Ausbil<strong>du</strong>ngsplätze<br />

Unter <strong>die</strong>sem Motto fiel für 1300 Rover <strong>mit</strong><br />

133 angemeldeten Projektideen be<strong>im</strong> Start up<br />

des Roverbundesunternehmens 2008, kurz<br />

Rbu08, der Startschuss in einen arbeits- und<br />

aktionsreichen Sommer. Die über 150 Gruppen<br />

hatten eine Wette <strong>mit</strong> der deutschen<br />

Wirtschaft um mehr Ausbil<strong>du</strong>ngsplätze <strong>im</strong><br />

Jahr 2009 abgeschlossen.<br />

Der Wetteinsatz seitens der DPSG bestand<br />

darin von Mai bis Oktober 2008 mindestens<br />

101 soziale oder karitative Projekte <strong>du</strong>rchzuführen.<br />

Sollte <strong>die</strong>s gelingen stellen folgende<br />

Unternehmen nächstes Jahr zusammen fast<br />

40 zusätzliche Ausbil<strong>du</strong>ngsplätze zur Verfügung:<br />

Deutsche Bahn AG, Deutsche Kreditbank<br />

AG, Druckcenter Meckenhe<strong>im</strong>, OTTO,<br />

Pax-Bank, Software Partner Obermain.<br />

Der Start up fand an Pfingsten in Ferropolis<br />

– einer Insel in einem ehemaligen Tagebaugebiet<br />

nahe Dessau/Leipzig - statt. Vor einer<br />

beeindruckenden Kulisse aus tausend Tonnen<br />

schweren Abraumbaggern und bestem Badewetter<br />

entwickelten Roverrunden aus dem<br />

gesamten Bundesgebiet Projektideen zu den<br />

sieben Schwerpunktthemen der Roverstufe:<br />

interrover, futurover, roverspirit, berover,<br />

rovermission, roverpower und roverkult.<br />

Während der Projektphase wurde von den<br />

Rovern gewerkelt, interessante Begegnungen<br />

unter anderem in Afrika, Israel und Sibirien<br />

<strong>du</strong>rchgeführt, Spenden gesammelt und noch<br />

vieles mehr.<br />

So wurden bis zur Deadline der Wette, dem<br />

Chill out <strong>im</strong> Oktober 120 Projekte verschiedensten<br />

Inhalts erfolgreich abgeschlossen<br />

und <strong>die</strong> Wette gewonnen. Mit dabei waren<br />

Projekte <strong>die</strong> beispielsweise ein Straßenfest<br />

für Obdachlose organisierten, einen Pavillon<br />

für einen Kindergarten bauten, ein ökologisches<br />

Kochbuch schrieben, Geld für ein südafrikanisches<br />

Bil<strong>du</strong>ngszentrum sammelten<br />

oder sich <strong>mit</strong> einem 24-<strong>Stunden</strong>-Rohlstuhl-<br />

Rennen für Menschen <strong>mit</strong> Behinderung einsetzten.<br />

Be<strong>im</strong> Chill out konnten <strong>die</strong> Runden ihre Pro-<br />

jekte vorstellen und sehen, was <strong>die</strong> anderen<br />

Rover auf <strong>die</strong> Beine gestellt haben. Außerdem<br />

wurde als Ausgleich für <strong>die</strong> getane Arbeit ein<br />

Chill out-Programm angeboten. Am Samstag<br />

wurde <strong>die</strong> gewonnene Wette <strong>mit</strong> einer<br />

großen Gala gefeiert. Dazu hatte sich der<br />

Bundesarbeitskreis festlich herausgeputzt:<br />

<strong>die</strong> Herren <strong>im</strong> Smoking und <strong>die</strong> Damen in<br />

Abendkleidern und Federboa. Acht herausragende<br />

Projekte wurden von einer Jury<br />

bestehend aus Rovern, Leitern, Diözesanreferenten<br />

und einem BAK-Mitglied <strong>mit</strong> dem<br />

Projekt-Oscar prämiert. Zum Abschluss<br />

bedankte sich der Bundesarbeitskreis <strong>mit</strong><br />

einem Ständchen und roten Rosen bei allen<br />

teilnehmenden Rovern für ihr Engagement.<br />

Den krönenden Abschluss des Wochenen-<br />

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50<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

des bildete <strong>die</strong> Verleihung des „Scouts of the<br />

World Award“ <strong>du</strong>rch <strong>die</strong> World Organisation<br />

of the Scout Movement (WOSMM) an alle<br />

teilnehmenden Rover.<br />

Aus dem Diözesanverband Freiburg nahmen<br />

vier Roverrunden und der Rover-Arbeitskreis<br />

am Rbu08 teil. Die roverschaft08 aus Gundelfingen<br />

lud zum Fussballgucken aller EM-<br />

Spiele in ihr Trupphaus ein und sorgte für <strong>die</strong><br />

richtige Atmosphäre und das leibliche Wohl<br />

der Zuschauer, <strong>die</strong> Hemsbacher Roverrinnen<br />

verschenkten Glück an Passanten in Form<br />

von Keksen und selbstgebastelten Marienkäfern<br />

und Kleeblättern. Das Projekt der Rover<br />

aus Heidelberg-Kirchhe<strong>im</strong> stand unter dem<br />

Motto „be (come) Rover“. Sie planten und<br />

organisierten ihr Sommerlager in Korsika<br />

selbst und um allen Rovern <strong>die</strong> Teilnahme<br />

zu ermöglichen sammelten sie Geld <strong>mit</strong> dem<br />

Verkauf von Kuchen und Flammkuchen. Die<br />

Roverrunde aus Brombach beschäftigte sich<br />

<strong>mit</strong> dem Thema Aidsprävention. Dazu organisierten<br />

sie eine Infoveranstaltung und ein<br />

Konzert um Spenden zu sammeln.<br />

Das Rbu08 war seit Izuro <strong>im</strong> Jahr 2000 <strong>die</strong> ers-<br />

te Bundesaktion in der Roverstufe. Die <strong>du</strong>rch-<br />

weg positiven Rückmel<strong>du</strong>ngen der Rover zu<br />

Auftakt und Abschluss des Rbu und <strong>die</strong> Vielzahl<br />

der erfolgreich <strong>du</strong>rchgeführten Projekte<br />

machen das Bundesunternehmen zu einem<br />

vollen Erfolg. Die Rover haben gezeigt, dass<br />

sie mehr können als nur auf der faulen Haut<br />

zu liegen. Sie haben es angepackt und etwas<br />

für ihre berufliche Zukunft getan. Das Bundesunternehmen<br />

hat <strong>die</strong> Gruppen motiviert<br />

und begeistert.<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Rover sind motiviert, auch der<br />

Bundes- und <strong>die</strong> Diözesanarbeitskreise wollen<br />

den Schwung des Rbu für ihre Stufenarbeit<br />

<strong>mit</strong>nehmen.<br />

Juliane Pfeil, ehem. Roverreferentin<br />

Rover-Buko 2008<br />

Am letzten Oktoberwochenende trafen sich <strong>die</strong> Diözesanroverreferenten <strong>mit</strong> dem<br />

BAK zur Bundesstufenkonferenz in Rummenohl <strong>im</strong> Jugendbil<strong>du</strong>ngshaus Don<br />

Bosco des DV Essen. Dort wurde nicht nur das gesamte Bundesunternehmen und<br />

seine Vorbereitung reflektiert, sondern auch beraten wie es in den Regionen und<br />

auf Bundesebene in der Roverstufe weitergehen kann. Ein wichtiges Thema war<br />

hierbei der Umbruch <strong>im</strong> Bundesarbeitskreis. Die beiden Bundesstufenreferenten<br />

Adrian Schaffrath und Sybille Schönert sowie das BAK-Mitglied Daniela Kuchenbaur<br />

haben zur BuKo ihre Mitarbeit <strong>im</strong> BAK beendet und wurden feierlich verabschiedet.<br />

Verbleibend sind da<strong>mit</strong> noch Thankmar Wagner, Maja Richter und<br />

Sebastian Reifig <strong>im</strong> BAK. Im Laufe des Rbu hatte der BAK Unterstützung von<br />

verschiedensten Leuten woraus nun drei neue Mitglieder für den Arbeitskreis gewachsen<br />

sind. Neu dabei sind Carsten Wagner, Anja Steiner und Schnupper<strong>mit</strong>glied<br />

Christoph Rechsteiner. Der BAK möchte sich zunächst von den Strapazen<br />

des Bundesunternehmens erholen und wird sich <strong>im</strong> kommenden Jahr verstärkt<br />

um <strong>die</strong> Dinge kümmern, <strong>die</strong> <strong>du</strong>rch das Rbu vernachlässigt wurden, wie zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Homepage www.roverpara.de, <strong>die</strong> Unterstützung der Arbeit in den einzelnen<br />

Regionen und <strong>die</strong> Ausbil<strong>du</strong>ng der Ausbilder in der Roverstufe.<br />

Das Angebot für Rover ist <strong>im</strong> nächsten Jahr auch ohne eine Bundesveranstaltung<br />

groß. So besteht <strong>die</strong> Möglichkeit am internationalen Roverway Ende Juli 2009 in<br />

Island teilzunehmen oder bei der Romwallfahrt Anfang August 2009 dabei zu<br />

sein. Infos zum Roverway gibt es unter www.roverway.is oder bei Thankmar Wagner,<br />

Thankmar@roverpara.de. Näheres zur Romwallfahrt könnt Ihr bei unserem<br />

Bundeskuraten Guido Hügen, Guido.Huegen@dpsg.de erfragen.<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Siedlungsgrün<strong>du</strong>ng in der SE<br />

Mauer-Meckeshe<strong>im</strong>-Zuzenhausen<br />

Nach fast einem Jahr Gruppenstunden <strong>mit</strong><br />

unseren Wölflingen war es endlich soweit:<br />

Wir haben uns entschlossen, eine eigene<br />

Pfadfindersiedlung zu gründen.<br />

Es waren einige DPSG- Veranstaltungen und<br />

Besuche bei unserem Patenstamm St. Laurentius<br />

in Nußloch nötig, um sich Grundwissen<br />

über <strong>die</strong> Pfadfinderei zu „erschnuppern“.<br />

Dann konnten wir am 21.09.08 <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines Gottes<strong>die</strong>nstes, zelebriert von Pfarrer<br />

Stern aus unserer Seelsorgeeinheit und dem<br />

Diözesankuraten Reinhard Fritz, <strong>die</strong> Grün<strong>du</strong>ng<br />

feiern.<br />

Zusammen <strong>mit</strong> den Kindern bauten wir aus<br />

<strong>mit</strong> den Pfadfindergesetzen gestalteten Steinen<br />

<strong>die</strong> Grundmauer für unsere Siedlung vor<br />

den Altar. Die Besucher konnten sich anhand<br />

einer Dia-Show und ausgehängter Fotos einen<br />

Einblick über unsere bisherigen Aktionen verschaffen.<br />

Schließlich wurden wir von unseren<br />

Bezirksvorsitzenden Barbara Grombein und<br />

David Leitner offiziell in der DPSG <strong>im</strong> Bezirk<br />

Kurpfalz begrüßt und erhielten ein Fotoalbum<br />

zum Sammeln unserer Erinnerungen.<br />

Wir haben uns gefreut über alle Besucher, be-<br />

sonders <strong>die</strong> aus den umliegenden Stämmen<br />

zum Gottes<strong>die</strong>nst angereist sind, und danken<br />

für <strong>die</strong> Glückwünsche und mutmachenden<br />

Zusprüche.<br />

Es hat Spaß gemacht und wir wollen alle un-<br />

sere Kräfte einsetzten, um unsere junge Sied-<br />

lung zu pflegen und gedeihen zu lassen.<br />

Martin Budig<br />

Martin Budig<br />

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52<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Ein Bezirk leistet Widerstand<br />

Mo<strong>du</strong>lkurs des Bezirks Emmendingen<br />

Die ganze DPSG ist von vorlauten und schein-<br />

bar nicht zu bändigenden Kindern belagert.<br />

Die ganze DPSG ?!? – nein! ein kleiner Bezirk<br />

<strong>im</strong> Südwesten Deutschlands hört nicht auf<br />

Widerstand zu leisten.<br />

Deshalb startete vom 1. bis zum 5. Oktober<br />

<strong>die</strong> Operation Mo<strong>du</strong>lkurs des Bezirks Emmendingen.<br />

Denn irgendwie müssen <strong>die</strong> wilden<br />

Römer – äh – Horden, nein, Kinder natürlich<br />

- zu bändigen sein. Ohne Zaubertrank<br />

und sonstige illegalen Hilfs<strong>mit</strong>tel.<br />

Ein Ort für <strong>die</strong>se Mission war schnell ge-<br />

funden. Das Pfadfinderhaus St. Konradin in<br />

Offenburg <strong>die</strong>nte uns als Herberge für Operation<br />

Mo<strong>du</strong>lkurs. 5 Teamer, 1 Koch und um<br />

<strong>die</strong> 15 Teilnehmer stellten sich der schier unbezwingbaren<br />

Aufgabe, zu lernen, wie man<br />

wilde Heranwachsende auf eine sinnvolle Art<br />

beschäftigt.<br />

Hauptmissionspunkte waren <strong>die</strong> Bausteine<br />

Schritt 2, 1C, 2B, 2C, 3A, 3C und 3D.<br />

Jeder Teilnehmer hat <strong>mit</strong> großer Bravur und<br />

unglaublichem Mut <strong>die</strong> Aufgaben über– bzw.<br />

bewältigt. Sogar nach manch langer Nacht<br />

waren <strong>die</strong> Teilnehmer am Morgen wieder fit<br />

um kniffelige Zuschussformulare, Sommerlagerplanungen<br />

und Wortgottes<strong>die</strong>nste <strong>du</strong>rch<br />

zu arbeiten. Was waren wir Teamer stolz!<br />

Highlights, <strong>die</strong> wir alle nicht so schnell ver-<br />

gessen werden, sind auf jeden Fall der kranke<br />

Gullideckel, der sich <strong>im</strong>mer wieder übergeben<br />

musste, ein best<strong>im</strong>mter Teamer, der sich schwer<br />

tat <strong>im</strong> Dunkel der Nacht eine gewisses stilles<br />

Örtchen zu finden, und statt dessen den Rucksack<br />

eines anderen Teilnehmers benutzte.<br />

Aber am besten war <strong>die</strong> unglaubliche St<strong>im</strong>mung<br />

und <strong>die</strong> gallische Harmonie, <strong>die</strong> uns<br />

begleitet hat, ganz ohne Zaubertrank.<br />

Operation Mo<strong>du</strong>lkurs: Ein voller Erfolg!<br />

Sarah Albietz<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Der Tag, um zu werden<br />

Stammesernennung in Sasbachwalden<br />

Zuerst war es ein flüchtiger Gedanke, dann<br />

ein zarter Wunsch. Mit der <strong>Zeit</strong> entwickelte<br />

sich der Wunsch zu was größerem und setzte<br />

eine Bewegung bei uns in Gang. So oder so<br />

ähnlich könnte man beginnen und erzählen,<br />

was sich bei uns in Sasbachwalden (Bezirk<br />

Ortenau-Kinzigtal) in den vergangenen<br />

knapp zehn Jahren abspielte.<br />

Viele Jahre bauten wir unsere Siedlung auf,<br />

<strong>die</strong> in der Zwischenzeit aufgrund ihres langen<br />

Bestehens auch außerhalb der Diözese<br />

für Aufsehen sorgte. Eine Siedlung ist der<br />

erste Schritt für eine neu gegründete Pfadfindergruppe,<br />

<strong>die</strong> best<strong>im</strong>mte Voraussetzungen<br />

noch nicht erfüllt hat, um gleich ein Stamm<br />

zu werden. In <strong>die</strong>ser <strong>Zeit</strong> ist man an einen benachbarten<br />

Stamm angebunden, welcher <strong>die</strong><br />

Siedlung ideell und materiell unterstützt, um<br />

in absehbarer <strong>Zeit</strong> ein eigenständiger Stamm<br />

zu werden.<br />

Wir waren aber nach so langer <strong>Zeit</strong> <strong>im</strong>mer<br />

noch kein Stamm. Dafür lebte <strong>die</strong> Siedlung<br />

und vergrößerte sich von Jahr zu Jahr. Die<br />

<strong>Zeit</strong> verging und dann kam er doch: Der Tag,<br />

um zu werden. Seit 24. Oktober 2008 gibt es in<br />

der Diözese Freiburg <strong>im</strong> Bezirk Ortenau-Kinzigtal<br />

einen neuen Stamm. Es ist der Stamm<br />

Lupus in Sasbachwalden.<br />

Hierzu erschienen <strong>im</strong> Anschluss an den jähr-<br />

lich stattfindenden Stufenwechsel eine große<br />

Anzahl von Kindern, Jugendlichen, Eltern,<br />

Ehemaligen sowie Freunde der Siedlung Sasbachwalden,<br />

um <strong>die</strong>sen historischen Moment<br />

<strong>mit</strong>zufeiern.<br />

Die offizielle Stammesernennung erfolgte<br />

<strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Bezirksvorsitzende Dörte Glasemann<br />

<strong>mit</strong> der Überreichung der Urkunde<br />

und eines Geschenkes an <strong>die</strong> beiden Stam-<br />

mesvorstände Veronika und Klaus. Zuvor<br />

aber wurden <strong>die</strong> beiden aus dem Amt des/der<br />

Siedlungssprecher/-in verabschiedet und sie<br />

als Stammesvorsitzende willkommen geheißen.<br />

Die eigentliche formale Stammesernennung<br />

war zwar nur eine kurze Angelegenheit, <strong>die</strong><br />

Feier dauerte aber umso länger an und war<br />

genauso schön. Bei den Kindern spürte man<br />

<strong>die</strong> Freude, jetzt „vollwertig“ zu sein. Den<br />

Jungpfadfindern gefiel besonders der Gedanke,<br />

jetzt nicht mehr erklären zu müssen, was<br />

eine Siedlung ist und auf dem Zeltlager einen<br />

eigenen Banner zu haben.<br />

Die Stammesernennung ist aber noch umso<br />

schöner, da sich seit einem Jahr um <strong>die</strong> letzten<br />

„alten“ Leiterinnen und Leiter eine junge<br />

Leiterrunde zusammengefunden hat, welche<br />

<strong>die</strong> Arbeit BPs <strong>mit</strong> den knapp 70 Kindern und<br />

Jugendlichen des Stammes weiterführt.<br />

Wir, der Stamm Lupus aus Sasbachwalden,<br />

bedanken uns bei all denen, <strong>die</strong> uns auf un-<br />

serem Weg bisher begleitet haben und freuen<br />

uns auf viele weitere gemeinsame Aktionen<br />

und neue Freundschaften.<br />

Klaus Vollmer<br />

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54<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Abschied und Ausblick<br />

Von der Herbst Diözesanversammlung der DPSG Freiburg in Ortenberg<br />

berichtet Bil<strong>du</strong>ngsreferentin Christiane Fackler<br />

Die Diözesanversammlung, unser höchstes<br />

beschlussfassendes Gremium <strong>im</strong> Diözesanverband,<br />

tagte <strong>die</strong>sen Herbst in Ortenberg<br />

nicht zufällig in dem Gemeindesaal, der auch<br />

der Ort eines großen und wichtigen Ereignisses<br />

sein wird. Unser Diözesanverband wird<br />

nämlich <strong>im</strong> Mai 2009 <strong>die</strong> Bundesversammlung<br />

der DPSG ausrichten, und so<strong>mit</strong> wurden<br />

erste Versammlungserfahrungen hier in Ortenberg<br />

gemacht.<br />

Ruhig und sicher moderiert <strong>du</strong>rch Kat-<br />

ja Dobrocsi, Dekanatsjugendreferentin in<br />

Schwarzwald-Baar, erlebten <strong>die</strong> 24 st<strong>im</strong>mberechtigten<br />

Mitglieder und weiteren beratenden<br />

St<strong>im</strong>men sowie einige Gäste aus dem<br />

Verband und aus den Dachverbänden den<br />

Versammlungstag.<br />

Die Besprechung des Rechenschaftsberichts<br />

2008 nahm großen Raum ein. Die Stufenreferenten<br />

des Diözesanverbandes beklagten<br />

<strong>die</strong> mangelnde Teilnahme der Bezirksstufen-<br />

(Foto: Daniel Lienert)<br />

referentInnen auf den Diözesanstufenkonferenzen<br />

2008. Die StuKos der Rover- und<br />

Jungpfadfinderstufe waren nicht beschlussfähig<br />

und <strong>die</strong> der Wölflingsstufe nur <strong>du</strong>rch<br />

Delegation der St<strong>im</strong>men an Vertretungspersonen.<br />

Einzig in der Pfadfinderstufe war <strong>die</strong><br />

Beschlussfähigkeit <strong>mit</strong> vielen der aktuellen<br />

Bezirksreferenten erfreulich.<br />

Im Bericht wurde deutlich wieviel <strong>im</strong> Jahr<br />

2008 in den einzelnen Stufen, Fachreferaten<br />

und be<strong>im</strong> e.V. passiert war. In der Wölflingsund<br />

Roverstufe wurden Bundesveranstaltungen<br />

gestemmt, ein Arbeitskreis Ökologie ist<br />

gegründet, einer für Spiritualität ist <strong>mit</strong> zwei<br />

Schnupper<strong>mit</strong>gliedern um Diözesankurat<br />

Reinhart Fritz am Entstehen und es gibt nur<br />

noch einen Bezirk ohne gewählten Bezirksvorstand.<br />

Der Arbeitskreis Behindertenarbeit<br />

hat <strong>die</strong> Bundesfachkonferenz ausgerichtet<br />

und der AK Me<strong>die</strong>n hat <strong>die</strong> Homepage komplett<br />

überarbeitet. Der Förderverein (kurz<br />

„e.V.“ genannt) hat viele bauliche Veränderungen<br />

<strong>im</strong> Baden-Powell-Haus <strong>du</strong>rchgeführt<br />

und plant eine Veranstaltung zur Vorstellung<br />

der Stiftung. Die <strong>du</strong>rchgeführten Veranstaltungen<br />

wurden gelobt und so verwundert es<br />

nicht, dass der Vorstand <strong>im</strong> Anschluss an <strong>die</strong><br />

Besprechung fast einst<strong>im</strong>mig entlastet wurde.<br />

Weitere Themen beschäftigten <strong>die</strong> Versamm-<br />

lung. Über <strong>die</strong> Veränderungen <strong>im</strong> gesamtver-<br />

bandlichen Ausbil<strong>du</strong>ngskonzept und auch <strong>die</strong><br />

Abrechnung von Bil<strong>du</strong>ngstagen be<strong>im</strong> Landesjugendring<br />

wurde lange gesprochen. Die Jahresaktion<br />

2009 „Leben ist mehr – Abenteuer<br />

Begegnung“ wurde vorgestellt und auch das<br />

Thema Schutz vor sexueller Gewalt war Inhalt<br />

einer Diskussion. Hier hatte der Hauptausschuss<br />

der Versammlung <strong>die</strong> Aufgabe der<br />

Rückmel<strong>du</strong>ng zu Entwürfen von Präventionsmaterialien<br />

des BDKJ und der kirchlichen<br />

Jugendarbeit. Die Ergebnisse daraus wurden<br />

von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Eine<br />

Entschei<strong>du</strong>ng zur Umsetzung wird allerdings<br />

erst bei der Frühjahrs DV 2009 möglich, da<br />

dann <strong>die</strong> Materialien erstellt und voraussicht-<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

(Foto: Daniel Lienert)<br />

lich von der BDKJ DV beschlossen sein werden.<br />

Nach einer Neuaufteilung der Regionen<br />

innerhalb des Diözesanverbandes melden <strong>die</strong><br />

Bezirksvorsitzenden ganz klar den Wunsch<br />

nach häufigeren Regionentreffen zum Austausch<br />

zurück.<br />

Auch ein weiterer Bedarf an Vorstände WBKs<br />

wird zurück gemeldet.<br />

Als VertreterInnen der Dachverbände be-<br />

richteten Andrea He<strong>im</strong> vom BDKJ (Bund<br />

der deutschen katholischen Jugend) und<br />

Richard Kilgus vom RdP (Ring deutscher<br />

Pfadfinderverbände) über Veranstaltungen,<br />

<strong>die</strong> für 2009 geplant sind. Der BDKJ richtet<br />

erneut in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Kirchlichen<br />

Jugendarbeit <strong>die</strong> 72 <strong>Stunden</strong> Aktion in<br />

unserer Diözese aus. Dort sind <strong>mit</strong>tlerweile<br />

schon 41 DPSG Gruppen angemeldet und <strong>die</strong><br />

Diözesanleitung hofft auf weitere aktive Teilnehmende<br />

aus Bezirken und Stämmen. Vom<br />

RdP erhielt <strong>die</strong> Versammlung eine Einla<strong>du</strong>ng<br />

nach Dornstetten, wo <strong>im</strong> September 2009 der<br />

zweite LeiterInnen-Kongress der Mitgliedsverbände<br />

stattfinden wird. Hier sind alle Pfa-<br />

dis ab 16 Jahren willkommen und auch für<br />

<strong>die</strong> Vorbereitung werden noch einige kreative<br />

Köpfe gesucht.<br />

Die Bundesebene der DPSG war auf der Ver-<br />

sammlung leider nicht vertreten und so be-<br />

richtete der Diözesanvorstand von den bevor-<br />

stehenden Wahlen eines Bundesvorsitzenden<br />

am 07. Dezember 2008.<br />

Zwei Wahlen konnten <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährigen Delegierten<br />

am 23.11.08 wahrnehmen. Da war<br />

zum Einen <strong>die</strong> Wahl bzw. Wiederwahl von<br />

e.V. Mitgliedern und zum Anderen <strong>die</strong> Wahl<br />

neuer Mitglieder für den Wahlausschuss der<br />

Versammlung. <strong>Für</strong> den e.V. wurden Sabine<br />

Feist, Jürgen Horn, Ralph Fröhlich und Markus<br />

Beck wiedergewählt. Der neue Wahlausschuss<br />

besteht aus Dörte Glasemann (Bezirk<br />

Ortenau-Kinzigtal), Raphael Breyer (Mitglied<br />

des Hauptausschusses) und Oliver Rothardt<br />

(Diözesanvorsitzender/Vertreter der Diözesanleitung).<br />

Mit einer großen Aufgabe, nämlich<br />

der Suche nach Kandidaten für das Amt<br />

des Diözesanvorsitzenden, startet <strong>die</strong>ser Ausschuss<br />

gleich in <strong>die</strong> Vollen, denn <strong>im</strong> Frühjahr<br />

2009 wird <strong>die</strong>se Wahl in der Versammlung<br />

anstehen.<br />

Weiter ergeben sich Veränderungen <strong>im</strong> Team<br />

der Diözesanzeitschrift ratzfatz in dem ein<br />

großer Wechsel von AKlern und auch der Abschied<br />

der Chefrdakteurin ansteht.<br />

Im vergangenen Herbst wurden schon drei<br />

Referenten der Diözesanleitung verabschiedet<br />

und so sind <strong>die</strong> Arbeitskreise der Jungpfadfinder-<br />

und Roverstufe sowie der AK Bil<strong>du</strong>ng aktuell<br />

ohne Referenten.<br />

An <strong>die</strong>sen Stellen werden Veränderungen anstehen,<br />

<strong>die</strong> das Jahr 2009 spannend machen.<br />

Eine ganz große Veränderung steht auch <strong>im</strong><br />

Diözesanbüro des Verbandes in Freiburg an.<br />

Hier verlässt <strong>die</strong> langjährige Sekretärin Petra<br />

T<strong>im</strong>m in <strong>die</strong>sem Jahr noch ihre Stelle. Sie<br />

war 17 Jahre für den Verband <strong>die</strong> Schaltzentrale<br />

und auch wenn viele Pfadis sie nicht <strong>mit</strong><br />

Gesicht kennen, so haben <strong>die</strong> meisten doch<br />

schon <strong>mit</strong> ihr per Telefon oder e-mail korrespon<strong>die</strong>rt.<br />

Reinhart Fritz, Diözesankurat, hat<br />

sie verabschiedet und nochmals sehr deutlich<br />

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56<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

gemacht, wie wichtig sie in all den Jahren für<br />

den Verband war. Auch <strong>die</strong> Versammlung<br />

würdigte das <strong>mit</strong> einem langen Applaus und<br />

Standing Ovations!<br />

In <strong>die</strong>ser Diözesanversammlung gab es keine<br />

Anträge, <strong>die</strong> zur Beratung oder Abst<strong>im</strong>mung<br />

vorlagen. Die Jahresplanung für 2009 wurde<br />

nochmals besprochen und erweitert. Sie ist<br />

in <strong>die</strong>sem Heft unter der Rubrik Service zu<br />

fi nden.<br />

Nach der Best<strong>im</strong>mung der Ausrichtungsorte<br />

kommender DVs und dem Dank an alle<br />

HelferInnen des Tages und auch <strong>die</strong> Teilnehmenden<br />

der Bezirke verabschiedete sich <strong>die</strong><br />

Versammlung wie es bei Pfadis Tradition ist<br />

<strong>mit</strong> einem gemeinsamen „Nehmt Abschied<br />

Brüder“.<br />

Ein langer Tag in Ortenberg ging zu Ende. Ein<br />

Tag an dem viel gesprochen, gehört, gesehen<br />

und ausgetauscht wurde. Die besonderen Zuckerl<br />

waren der Kurzfi lm vom Prototyp der<br />

Landesjamborree-DVD und eine herausfordernde<br />

Body Percussion. <strong>Für</strong> alle, <strong>die</strong> sich<br />

noch erinnern: Badabumm, schnipp, klatsch,<br />

klatsch, bumm, schnipp, klatsch – bumm,<br />

schnipp, klatsch, klatsch, bumm, schnipp,<br />

klatsch...<br />

Christiane Fackler<br />

Petra T<strong>im</strong>m (Foto: Daniel Lienert)<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Auszeit<br />

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58<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Fortsetzung des Reiseberichtes<br />

Von unserem Auslandskorrespondenten Andreas Hasenfratz<br />

Taschkent, 26. Juni 2008<br />

………………..<br />

Schon Jahrhunderte zuvor gab es Bewässerungssysteme<br />

entlang des Amu-Darya. Nur<br />

so war es möglich, sesshaft zu werden. Dort<br />

wo Wasser verteilt werden musste, sind Wissenschaft<br />

und Technik, Gesetzgebung, Hierarchien,<br />

politische Systeme, Städte und Staaten<br />

entstanden – alles, was wir Zivilisation<br />

nennen. Entlang des Amu-Darya wurde <strong>die</strong><br />

Null erfunden und der erste Blinddarm entfernt.<br />

Zivilisation! Wie verlockend für mich<br />

auf einmal <strong>die</strong>se Vorstellung war. Ich musste<br />

nicht noch erst den traurigen Aralsee sehen.<br />

Einen E<strong>im</strong>er hatte ich auch keinen dabei.<br />

Am Bahnhof in Kungrad erwischte ich noch<br />

einen halben Platz in einer Marshrutka, einem<br />

Ford Transit <strong>mit</strong> Dachträger, und weiter<br />

ging es nach Khiva. Wild zusammengeschweißte<br />

Stahlplatten liegen auf ein paar<br />

rostenden Kähnen. Ah, das ist eine Brücke. So<br />

fuhren wir mehrere hundert Meter über den<br />

Fluss. Danach sicher 50 Buden, wo in riesigen<br />

Pfannen über Flammenwerfern Fisch gebraten<br />

wurde. Abendessen. Laue Nacht, Bäume!,<br />

Grillen zirpen und in der Luft so etwas wie<br />

Feuchtigkeit. Als wir spät am Ziel ankamen,<br />

konnte ich be<strong>im</strong> Busfahrer übernachten. Ich<br />

war todmüde, aber der Fernseher ging an;<br />

pünktlich zur zweiten Halbzeit Deutschland-<br />

Polen.<br />

In Khiva war ich sehr beeindruckt von all den<br />

Moscheen und Medresen und der meisterhaften<br />

Handwerkskunst überall. Wie ein trockener<br />

Schwamm saugte ich alles in mich auf.<br />

Wird doch tatsächlich aus <strong>die</strong>sen ekligen Raupen<br />

<strong>die</strong> schönste Seide. Und mindestens genauso<br />

interessant ist es, <strong>die</strong> anderen Touristen<br />

zu beobachten. In der Mittagshitze, in der sich<br />

kein Hund aus dem Schatten wagt, liegen zwei<br />

käseweiße Europäer wie ein Fleischberg <strong>mit</strong>ten<br />

auf einem Platz. Ich gehe dicht an ihnen<br />

vorüber, um zu schauen, ob sie noch atmen.<br />

Es ist auch noch ein Kulturfestival <strong>mit</strong> Hammelkampf<br />

und Tänzen. Krachend dotzt Hammelschädel<br />

auf Hammelschädel (oder waren<br />

es Widder?), und jedes Mal kreischen drei Japanerinnen,<br />

stehlen den armen Schafböcken<br />

(kann man Böcke zu ihnen sagen?) <strong>die</strong> ganze<br />

Show. Am Abend lande ich auf einem Bankett<br />

<strong>im</strong> Innenhof der Alloquli-Khan-Medrese.<br />

Ringsum Spitzbögen, hinter denen <strong>die</strong> Schüler<br />

einmal ihre Kammern hatten. Die Fassade ein<br />

Ornament aus blauweißen Kacheln. Da sitzen<br />

<strong>die</strong> deutschen Entwicklungshelfer <strong>mit</strong> dem<br />

linken oder rechten gebräunten Arm; je nachdem,<br />

ob sie ihr Auto selbst fahren oder ob sie<br />

einen Chauffeur haben. Daneben der Tisch <strong>mit</strong><br />

den fröhlichen Damen aus der Aralseeregion,<br />

<strong>die</strong> darauf, dass sie aus dem Epizentrum einer<br />

ökologischen Katastrophe kommen und sich<br />

trotzdem so gut gehalten haben, einen Wodka<br />

nach dem anderen kippen. Wie so oft ein von<br />

Goldzähnen umrahmtes Lachen. Dann <strong>die</strong><br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Korrespondentin vom Ministery of Foreign<br />

Affairs aus Taschkent, <strong>mit</strong> laufendem Diktiergerät,<br />

<strong>die</strong> mich interviewt. Meine Güte, sie ist<br />

so bezaubernd, dass ich nicht aufhören kann,<br />

eine einzige Lobrede auf Usbekistan zu halten,<br />

obwohl ich ja fast noch nichts von <strong>die</strong>sem<br />

Land gesehen habe. Das wird vielleicht alles<br />

in Propagandaschriften der Regierung zitiert<br />

– A.H., Tourist from Freiburg, Germany. Kein<br />

Wort von Polizeistaat, von Menschrechtsverletzungen<br />

oder dem Massaker in Andischan,<br />

wo 2005 ein paar Hundert Menschen von usbekischen<br />

Militärs niedergeschossen wurden,<br />

angeblich Islamisten. Das alles liegt in unendlicher<br />

Ferne, ich denke einfach nicht daran.<br />

Auf einer Großleinwand spielt Holland gegen<br />

Frankreich.<br />

Mit dem Kässbohrerbus, <strong>mit</strong> dem wir vor<br />

zwanzig Jahren ins Landschulhe<strong>im</strong> gefahren<br />

sind, fuhr ich nun nach Buchara. 400 Kilometer,<br />

zehn <strong>Stunden</strong> <strong>du</strong>rch eine Sand- und<br />

Dornenstrauchwüste. Nicht um alles in der<br />

Welt wollte ich da Rad fahren. Schon <strong>die</strong> Busfahrt<br />

war eine Tortur. Ich weiß nicht, was heißer<br />

war, <strong>die</strong> Sonne, <strong>die</strong> von rechts <strong>du</strong>rch den<br />

Fenstervorhang brannte oder <strong>die</strong> Abwärme<br />

und <strong>die</strong> klebrige Haut meines dicken Nebensitzers<br />

von links. Buchara liegt an der Grossen<br />

Seidenstrasse, <strong>die</strong> von Süden herführt. Auf ihr<br />

kommen ausgetrocknete Radfahrer, <strong>die</strong> über<br />

das iranische Hochplateau nach Maschad und<br />

dann <strong>im</strong> 5-Tagestransit <strong>du</strong>rch Turkmenistan<br />

gefahren sind. Zähe Vorreiter auf der wiedererwachenden<br />

Seidenstrasse. Denn längst<br />

wird <strong>die</strong> Linie zwischen Orient und Okzident<br />

neu gezogen, Schienen und Pipelines verlegt,<br />

Straßen asphaltiert. So entsteht der Korridor<br />

für <strong>die</strong> Güter und Energieträger des 21.<br />

Jahrhunderts. Man spürt <strong>die</strong> Zuversicht einer<br />

sich schnell entwickelnden Region. Und auch<br />

wenn <strong>die</strong> meisten Ideen und Informationen<br />

inzwischen über <strong>die</strong> Datenhighways rasen,<br />

so ist der Landweg wie eh und je ein Ort des<br />

Austauschs und der Begegnung. Bei allem<br />

Kommerz an den Enden des Weges, entlang<br />

der Straße scheint <strong>im</strong>mer noch der Mensch zu<br />

zählen. Usbekistan, nahezu modernes Land<br />

<strong>mit</strong> uralter Tradition. Einfach zu bereisen,<br />

wer hätte das gedacht. Schmelztiegel Asiens.<br />

Unglaubliche Vielfalt. Spärlich gekleidete<br />

Russinnen neben drahtigen Mütterchen in<br />

bunten Stoffen. Männer <strong>mit</strong> exotischen Kappen,<br />

<strong>die</strong> dich <strong>mit</strong> dem Handy fotografieren,<br />

weil <strong>du</strong> ein Exot bist. In Buchara verbringe ich<br />

<strong>die</strong> Tage bei 45 Grad <strong>im</strong> Schatten, beschäftigt<br />

<strong>mit</strong> meiner rumorenden Verdauung und <strong>mit</strong><br />

langen Gesprächen. Gespräche <strong>mit</strong> Usbeken,<br />

<strong>mit</strong> Bettina und Martin, <strong>die</strong> ich wiedertreffe<br />

und <strong>mit</strong> Wolf, genannt “Der lachende Baum”,<br />

den ich von Khiva kenne. Mutwillig ignoriere<br />

ich <strong>die</strong> erschlagenden Sehenswürdigkeiten<br />

um mich herum. Genauso wie ich Samarkand<br />

ignorieren werde.<br />

Was soll ich sagen? Da bin ich in Taschkent;<br />

wieder <strong>mit</strong> dem Zug gefahren. Ein großes<br />

Freilichtmuseum der Sowjetarchitektur. Und<br />

man gerät in <strong>die</strong>ses Paralleluniversum der<br />

Lonely-Planet-Leser. Unterhält sich über <strong>die</strong><br />

Länder, in denen man gewesen ist und wo<br />

man als nächstes hin will. Was wo wieviel kostet.<br />

Wie lange man unterwegs ist. Are you just<br />

visiting Central Asia, or is this part of something<br />

bigger? Well, I wanted to spend five days<br />

in Mallorca, but I took the wrong plane. Die<br />

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60<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

vielgereiste australische Rentnerin erzählt tolle<br />

Geschichten aus Nepal – Nepal in den 70ern.<br />

In einer Geschichte kommt <strong>die</strong> Frau von Edmund<br />

Hillary bei einem Flugzeugabsturz ums<br />

Leben. Und <strong>mit</strong> allen anderen Passieren geht<br />

ein Paket verloren, das Mrs. Hillary zu einer<br />

Freundin der Erzählerin hätte bringen sollen,<br />

<strong>die</strong> in einem Kloster in den Bergen auf ihren<br />

Pass <strong>mit</strong> der Visaverlängerung wartete. Aber<br />

der Pass war nicht in dem Paket … Und dann<br />

natürlich <strong>die</strong> aktuellen Visageschichten, man<br />

kann sich tagelang darüber unterhalten. Hier<br />

gibt es einen Rückstau von Backpackern und<br />

Radfahrern, <strong>die</strong> nach China und Tibet wollten.<br />

Aber man kriegt nicht mehr ohne Weiteres<br />

ein Visum für China, und Tibet ist <strong>im</strong>mer<br />

noch zu. Inzwischen gibt es ein etabliertes<br />

System, das aus fi ngierten Flugbuchungen<br />

und Hotelreservierungen besteht, um an ein<br />

1-Monatsvisum zu kommen. Was tun? Tricksen<br />

und doch versuchen auf dem Landweg<br />

nach China einzureisen? Und dann? Fragen,<br />

<strong>die</strong> gemessen an den wirklichen Problemen<br />

in China ein Witz sind. Dann <strong>die</strong> vielen Alternativrouten.<br />

Leute, <strong>die</strong> über Reisen nach<br />

Afganistan und Pakistan reden, als ginge es<br />

um eine Fahrt an den Bodensee. Und man<br />

kann fast von überall nach überall fl iegen.<br />

Ein Jahrmarkt der Möglichkeiten. Und <strong>mit</strong>ten<br />

drin ich.<br />

Ein kurzer Fluchtversuch <strong>mit</strong> dem Rad in<br />

<strong>die</strong> Berge nahe bei Taschkent, um zu testen,<br />

wie das <strong>mit</strong> dem Radfahren war. Ein heruntergekommenes<br />

Skigebiet und ein noch heruntergekommeneres<br />

Plattenbauhotel. Wie<br />

ausgebombt. So off ensichtlich dem Verfall<br />

überlassen, dass sich niemand mehr <strong>die</strong> Mühe<br />

macht, es abzureißen. Man starrt an <strong>die</strong> Wand,<br />

von der <strong>die</strong> Tapete hängt, riecht <strong>die</strong> zerbröselnden<br />

Spanplatten und wird innerhalb von<br />

zehn Minuten depressiv. So dass man sich<br />

nicht mal mehr darüber freuen kann, wenn<br />

tatsächlich Wasser aus dem Ding kommt, das<br />

einmal ein Wasserhahn gewesen sein muss.<br />

Man fragt sich, warum man <strong>die</strong>sen ganzen<br />

Blödsinn treibt. Warum fährt man nicht nach<br />

Hause und heiratet, so wie es alle in <strong>die</strong>sen<br />

Ländern von einem erwarten? Dann auf einmal<br />

Discomusik unten aus dem verwüsteten<br />

Foyer. Alte Mütter und junge Töchter tanzen,<br />

so was habe ich noch nicht gesehen. Ein paar<br />

Männer trinken Wodka. Und unglaublich,<br />

<strong>du</strong>rch <strong>die</strong> Eingangstür kommt kühle Luft von<br />

draußen! Am nächsten Tag ein türkisgrüner<br />

See und ich werde von Ulugbek in seine tadschikische<br />

Familie eingeladen. Nette Menschen,<br />

aber ich merke, wie müde und übersättigt<br />

ich bin.<br />

Zurück in Taschkent setzen sich <strong>die</strong> Visagespräche<br />

fort. Niemand rechnet mehr<br />

ernsthaft <strong>mit</strong> Tibet. Aber langsam erwache<br />

ich aus meiner Trägheit und kriege Lust auf<br />

<strong>die</strong> Berge. Da ist wieder Wolf, der irgendwo<br />

in Kirgisien ein Fahrrad auft reiben will, und<br />

vielleicht treff en wir uns dann. Und ich habe<br />

Nicolas aus Toulouse kennengelernt, <strong>mit</strong> dem<br />

ich mich sehr gut verstehe, auch ein Busund-Bahn-Radler.<br />

Wir denken darüber nach,<br />

später zusammen auf den Pa<strong>mir</strong>-Highway in<br />

Tadschikistan abzubiegen. Nun, das alles wird<br />

sich zeigen. Aber ich wittere allmählich Bergluft<br />

! Es wird gut sein, wieder <strong>im</strong> Sattel zu sitzen<br />

und raus aus den Städten zu kommen.<br />

Andreas Hasenfratz<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Service<br />

61


62<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Who is Who<br />

Diözesanvorsitzende Diözesanvorsitzender<br />

Gabriele Kling<br />

Schrieshe<strong>im</strong>er Str. 13<br />

69221 Dossenhe<strong>im</strong><br />

0 62 21/8 67 51 86<br />

01 75/8 57 03 31<br />

gabriele.kling@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Ansprechpartnerin Bil<strong>du</strong>ng<br />

Gabriele Kling<br />

Schrieshe<strong>im</strong>er Str. 13<br />

69221 Dossenhe<strong>im</strong><br />

0 62 21/8 67 51 86<br />

01 75/8 57 03 31<br />

gabriele.kling@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Reinhart Fritz<br />

Kath. Jugendhaus<br />

Steinstr. 31<br />

76133 Karlsruhe<br />

072128288<br />

reinhart.fritz@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Oliver Rothart<br />

Welfenstr. 24<br />

76137 Karlsruhe<br />

07 21/4 67 22 57<br />

01 79/54 42 82<br />

oliver.rothart@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Diözesankurat Referent Behindertenarbeit<br />

Oliver Rothart<br />

Welfenstr. 24<br />

76137 Karlsruhe<br />

07 21/4 67 22 57<br />

01 79/54 42 82<br />

oliver.rothart@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Christopher Parthier<br />

Rheinhäuser Str. 79 a<br />

68165 Mannhe<strong>im</strong><br />

06 21/4 01 52 88<br />

01 51/1 24 581 99<br />

christopher.parthier@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Ansprechpartnerin Ökologie<br />

Gabriele Kling<br />

Schrieshe<strong>im</strong>er Str. 13<br />

69221 Dossenhe<strong>im</strong><br />

0 62 21/8 67 51 86<br />

01 75/8 57 03 31<br />

gabriele.kling@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Ansprechp. Internationales<br />

Michael Götz<br />

Sondelfi ngerstr. 7<br />

72760 Reutlingen<br />

01 79/7 50 90 15<br />

0 71 21/3 82 04 92<br />

michael.goetz@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Referent Me<strong>die</strong>n Ansprechpartner Spiritualität<br />

Reinhart Fritz<br />

Kath. Jugendhaus<br />

Steinstr. 31<br />

76133 Karlsruhe<br />

072128288<br />

reinhart.fritz@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Diözesanbüro, Okenstr. 15, 79108 Freiburg<br />

Bil<strong>du</strong>ngsreferentin Geschäftsführung<br />

Christiane Fackler<br />

07 61/5 14 41 78<br />

christiane.fackler@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Brigitte Beck<br />

07 61/5 14 41 77<br />

Fax 07 61/5 14 47 61 77<br />

dpsg@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Marianne Schönecker<br />

07 61/5 14 41 76<br />

marianne.schoenecker@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Sekretariat Bil<strong>du</strong>ngsreferent<br />

Referenten Wölfl inge<br />

Andreas Weidner<br />

Schlossgasse 20<br />

69502 Hemsbach<br />

01 76/20 53 53 05<br />

andreas.weidner@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Daniel Lienert<br />

Erzbergerstr. 88<br />

76133 Karlsruhe<br />

07 21/9 71 48 76<br />

daniel.lienert@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Dominik Naab-<br />

Fichtestr. 9<br />

69126 Heidelberg<br />

01 76/22 29 01 70<br />

dominic.naab@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Ach<strong>im</strong> Oswald<br />

07 61/5 14 41 75<br />

ach<strong>im</strong>.oswald@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Referent Pfadfi nder + Kuratin Pfadfi nder<br />

Andreas Mähler<br />

Schauinslandstr. 136 f<br />

79100 Freiburg<br />

0761/2907699 (priv.)<br />

0761/2929029 (<strong>die</strong>nstl.)<br />

andreas.maehler@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Michaela Neagu<br />

Vogesenstr. 31<br />

79115 Freiburg<br />

07 61/27 44 90<br />

michaela.neagu@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Freunde und Förderer<br />

Marc Guthörl<br />

Belchenstr. 44<br />

76199 Karlsruhe<br />

07 21/3 84 66 01<br />

marc.guthoerl@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Ansprechpartner Jupfi s<br />

Reinhart Fritz<br />

Kath. Jugendhaus<br />

Steinstr. 31<br />

76133 Karlsruhe<br />

072128288<br />

reinhart.fritz@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Ansprechpartnerin Rover<br />

Gabriele Kling<br />

Schrieshe<strong>im</strong>er Str. 13<br />

69221 Dossenhe<strong>im</strong><br />

0 62 21/8 67 51 86<br />

01 75/8 57 03 31<br />

gabriele.kling@<br />

dpsg-freiburg.de<br />

Förderwerk St. Georg e.V.<br />

Adressen<br />

der Diözesanleitung<br />

&<br />

des Diözesanbüros<br />

der<br />

DPSG Freiburg<br />

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64<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Hier gibts noch Geld<br />

trotz Finanzkrise<br />

Lust auf <strong>die</strong> Jahresaktion bekommen? Schon<br />

eine Idee <strong>im</strong> Kopf <strong>die</strong> ihr verwirklichen wollt?<br />

Wie soll man das denn finanzieren?<br />

Kein Problem, es gibt doch Zuschüsse!<br />

Hier <strong>die</strong> wichtigsten Infos auf einen Blick:<br />

1. Schritt: Über den Landesjugendring kann<br />

man für „Jugenderholungsmaßnahmen <strong>mit</strong><br />

behinderten Teilnehmerinnen und Teilnehmern“<br />

Zuschüsse bekommen (Vordruck A3).<br />

Aktuell werden 9,20€ / Tag und Teilnehmer<br />

ausgezahlt. An der Aktion müssen Teilnehmer<br />

ohne und <strong>mit</strong> einer Behinderung teilnehmen,<br />

wovon mindestens 1/3 eine Behinderung haben<br />

müssen. Außerdem sollten sie zwischen 6<br />

und 26 Jahren alt sein. Dauern muss <strong>die</strong> Maßnahme<br />

mindestens 5 Tage und <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

müssen übernachten.<br />

2. Schritt: Wenn <strong>die</strong> Freizeit überregional<br />

<strong>du</strong>rchgeführt wird (also zwei oder mehr<br />

Stämme gemeinsam) können über den KVJS<br />

(Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />

Baden-Württemberg) weitere Zuschuss<strong>mit</strong>tel<br />

abgerufen werden. Der gewährte Zuschuss<br />

vom Landesjugendplan (Schritt 1) muss<br />

hierbei jedoch unter 50% der Gesamtkosten<br />

der Maßnahme liegen (siehe ausgefüllten<br />

A3Vordruck). Eure Veranstaltung wird dann<br />

nochmals bis max<strong>im</strong>al 50% der Gesamtkosten<br />

<strong>mit</strong> 10 EURO pro Tag und Teilnehmer bezuschusst.<br />

Allerdings werden hier Zuschuss-Anträge<br />

unter 250,00 EURO nicht gefördert. Die<br />

KVJS-Anträge müssen über <strong>die</strong> Verbandszentrale<br />

eingereicht werden. Die weiteren Richtlinien<br />

entsprechen denen des Landesjugendrings.<br />

Wenn ihr <strong>im</strong> nächsten Jahr Aktionen plant,<br />

dann müssen <strong>die</strong> Anträge bis spätestens 10.<br />

Februar 2009 be<strong>im</strong> RdP (Anträge aus Schritt<br />

1/ LJP), Manfred Bauer, Pforzhe<strong>im</strong>erstr. 49,<br />

75417 Mühlacker sein und eventuelle Anträge<br />

aus Schritt 2 (KVJS) ans dpsg-Diözesanbüro,<br />

Marianne Schönecker, Okenstraße 15,<br />

79108 Freiburg geschickt werden.<br />

Weitere Infos und Formulare findet ihr auf<br />

den Seiten des Landesjugendplans, www.jugendarbeitsnetz.de<br />

Oder ihr könnt <strong>im</strong> Diözesanbüro<br />

bei Marianne Schönecker nachfragen<br />

Tel.: 0761/5144-176<br />

E-Mail:<br />

marianne.schoenecker@dpsg-freiburg.de<br />

Alles nicht so kompliziert und wahrlich kein<br />

Hexenwerk. Einfach rechtzeitig alles <strong>du</strong>rchrechnen,<br />

beantragen und hinterher schnell<br />

abrechnen.<br />

Jetzt könnt ihr euch aufs Programm stürzen<br />

und geniale Veranstaltungen planen.<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Ich bedanke mich bei Euch allen, <strong>die</strong> mich<br />

auf dem langen Weg <strong>im</strong> Diözesanbüro und<br />

auf Diözesanebene begleitet haben. Ich habe<br />

in den 17 Jahren viele ehrenamtliche und<br />

hauptamtliche MitarbeiterInnen begrüßen<br />

und verabschieden dürfen. Wenn ich zurückblicke,<br />

bin ich dankbar in <strong>die</strong>sem Verband<br />

<strong>mit</strong>gearbeitet zu haben und ich nehme auch<br />

vieles aus der Pfadfinderarbeit <strong>mit</strong>, <strong>die</strong> mich<br />

über all <strong>die</strong> Jahre geprägt haben. Am Meisten<br />

hat mich das Jahr 2002, in dem Yuchungfang<br />

statt fand, beeindruckt. Was alles möglich sein<br />

kann, wenn wir an uns glauben ist fantastisch<br />

und dann <strong>du</strong>rfte ich 10 Tage live <strong>mit</strong> dabei<br />

sein. Ich fand es einfach Klasse. Vielen Dank<br />

nochmal hierfür.<br />

Ein großer Dank geht auch an das Büro Power<br />

Team, Marianne, Christiane, Louis. Ich<br />

habe mich in <strong>die</strong>sem Team <strong>im</strong>mer sehr wohl<br />

gefühlt und ich werde <strong>die</strong> Dienstage, an dem<br />

sich unser Büroteam traf vermissen. :-(<br />

Nun bin ich es, <strong>die</strong> sich verabschiedet. Nach<br />

17 Jahren gehe ich noch einmal einen neuen<br />

Weg, der berufliche Veränderungen <strong>mit</strong> sich<br />

bringt und ich freue mich darauf.<br />

Ich wünsche meiner Nachfolgerin eben soviel<br />

Spaß an der Arbeit <strong>im</strong> Diözesanbüro, wie ich<br />

sie haben konnte.<br />

Ich wünsche Euch allen Gut Pfad!<br />

und grüße Euch herzlichst<br />

Schritt für Schritt<br />

Der Straßenkehrer Beppo sagt: „Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt,<br />

<strong>die</strong> ist so schrecklich lang, das kann man niemals schaffen. Aber man darf niemals <strong>die</strong> ganze<br />

Straße auf einmal denken. Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten<br />

Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt <strong>die</strong><br />

ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste.“<br />

Michael Ende<br />

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66<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

DPSG Freiburg<br />

Jahresplanung 2009 Stand: 24.11.2008<br />

Datum Veranstaltung<br />

22.12.08 – 09.01.09 Büro geschlossen<br />

31.12.08 – 04.01.09 Deutsch-polnische Herbstkonsultation<br />

09.01.09 – 11.01.09 Track for Kids – Pfadfi nder<br />

11.01.09 Jahrestreff en Freunde und Förderer<br />

07.02.09 Fachtagung Behindertenarbeit<br />

20.02.09 – 24.02.09 Büro geschlossen<br />

22.02.09 Th inking Day<br />

25.02.09 – 08.03.09 „Verband Leiten Lernen“ des BDKJ,<br />

erster Kursabschnitt<br />

27.02.09 – 01.03.09 Bil<strong>du</strong>ngstreff en<br />

06.03.09 – 08.03.09 Leiterwochenende Jungpfadfi nderstufe<br />

13.03.09 – 15.03.09 DL&AK<br />

27.03.09 – 29.03.09 BDKJ Diözesanversammlung<br />

04.04.09 Diözesaner Weltjugendtag<br />

09.04.09 – 17.04.09 Büro geschlossen<br />

09.04.09 – 18.04.09 WBK Rover Region Mitte<br />

10.04.09 – 18.04.09 WBK Pfadfi nder Region Mitte<br />

10.04.09 – 18.04.09 WBK Jungpfadfi nder<br />

17.04.09 – 19.04.09 Rosskur – Rover<br />

24.04.09 – 26.04.09 Kurs Geistliche Leitung des BDKJ, Teil 1<br />

07.05.09 – 10.05.09 72 <strong>Stunden</strong> Aktion<br />

15.05.09 – 17.05.09 ÖA-Wochenende ratzfatz + Me<strong>die</strong>n AK<br />

20.05.09 – 24.05.09 Bundesversammlung<br />

in der Diözese Freiburg<br />

22.05.09 – 26.05.09 Bezirkslager Emmendingen<br />

29.05.09 – 01.06.09 Pfi ngsten in Westernohe<br />

29.05.09 – 01.06.09 Bezirkslager Mannhe<strong>im</strong> - Bergstrasse<br />

02.06.09 – 12.06.09 Büro geschlossen<br />

19.06.09 – 21.06.09 Frühjahrs Diözesanversammlung<br />

<strong>im</strong> Bezirk Emmendingen<br />

26.06.09 – 28.06.09 Abenteuerland - Wölfl ingsstufe<br />

30.07.09 – 09.08.09 Bezirkslager Wiesental-Hochrhein<br />

17.08.09 – 04.09.09 Büro geschlossen<br />

18.09.09 – 20.09.09 RdP/RDP Leiter-Kongress<br />

30.09.09 – 04.10.09 „Verband Leiten Lernen“ des BDKJ,<br />

zweiter Kursabschnitt<br />

01.10.09 – 04.10.09 Kurs Geistliche Leitung des BDKJ, Teil 2<br />

07.10.09 80 Jahre DPSG<br />

09.10.09 – 11.10.09 Event <strong>mit</strong> Stufenkonferenzen<br />

16.10.09 – 18.10.09 Joti /Jota AK Me<strong>die</strong>n<br />

17.10.09 – 25.10.09 WBK Rover Region Nord<br />

23.10.09 – 24.10.09 Diözesanes KuratInnentreff en<br />

26.10.09 – 30.10.09 Büro geschlossen<br />

06.11.09 – 08.11.09 WBK Entwicklungswochenende<br />

Jungpfadfi nderstufe<br />

22.11.09 Herbst Diözesanversammlung<br />

27.11.09 – 29.11.09 Vorbereitung Winterfreizeit AK B<br />

13.12.09 Friedenslicht<br />

23.12.09 – 08.01.10 Büro geschlossen<br />

25.12.09 – 31.12.09 Winterfreizeit AK B<br />

VLL - Verband leiten lernen!<br />

25.02.-08.03.09<br />

Dieser phantastische Kurs ver<strong>mit</strong>telt ehrenamtlichen Leitungspersonen<br />

auf Diözesan- oder Dekanatsebene oder solchen, <strong>die</strong><br />

es werden wollen, <strong>die</strong> Führungsqualitäten, <strong>die</strong> sie benötigen.<br />

Nähere Infos gibt es hier:<br />

www.bdkj-freiburg.de (unter Fortbil<strong>du</strong>ng)<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Die Ausbil<strong>du</strong>ngsplattform<br />

der Diözese Freiburg<br />

WBK Termine<br />

Wölfl ingsstufe<br />

WBK nach neuem Konzept<br />

04.04.09 - 11.04.09 Diözese Essen<br />

Jungpfadfi nderstufe<br />

WBK nach neuem Konzept<br />

03.04.09 - 10.04.09 Diözese Essen<br />

09.04.09 – 18.04.09 Diözese Eichstätt<br />

10.04.09 - 18.04.09 Diözese Freiburg<br />

10.10.09 - 18.10.09 Diözese Paderborn<br />

Pfadfi nderstufe<br />

WBK nach neuem Konzept<br />

10.04.09 - 18.04.09 Region Mitte (inkl. Freiburg)<br />

10.04.09 - 18.04.09 Region Nord<br />

Roverstufe<br />

WBK nach neuem Konzept<br />

09.04.09 - 18.04.09 Region Mitte (inkl. Freiburg)<br />

17.10.09 – 25.10.09 Region Nord<br />

WBK für Vorstände<br />

WBK nach neuem Konzept<br />

- Klärt sich noch -<br />

Weitere WBK und Mo<strong>du</strong>lkurse Termine fi ndet ihr auf der Bundeshomepage<br />

http://www.dpsg.de<br />

Da klickt ihr auf Woodbadgeausbil<strong>du</strong>ng/Termine<br />

Woodbadge Mo<strong>du</strong>lkurse<br />

Bezirk Kurpfalz<br />

Woodbadgemo<strong>du</strong>lkurs (WBMK): 11.04. - 17.04.2009<br />

Ort: noch unbekannt<br />

Mo<strong>du</strong>l: 1abc, 2abc, 3acd<br />

Kontakt: vorstand@dpsg-kurpfalz.de<br />

Bezirk Mannhe<strong>im</strong>-Bergstrasse<br />

Woodbadgemo<strong>du</strong>lkurs (WBMK):<br />

Nachbereitungswochenende: 06.03. – 08.03.09<br />

Ort: noch unbekannt<br />

Mo<strong>du</strong>le: 1a und 2a<br />

Kontakt: klaus.kleiner@gmx.net<br />

Einstiegstag: 03.10.2009<br />

Ort: noch unbekannt<br />

Mo<strong>du</strong>l: Woodbadgeeinstieg Schritt 2<br />

Kontakt: klaus.kleiner@gmx.net<br />

Bezirk Ortenau-Kinzigtal<br />

Woodbadgemo<strong>du</strong>lkurs (WBMK): 13.03. - 15.03.2009<br />

Ort: noch unbekannt<br />

Mo<strong>du</strong>l: 1a, 1b, 1c<br />

Kontakt: doerte.glasemann@dpsg-ok.de<br />

Wenn Ihr eure Kurse hier abgedruckt haben wollt, schickt <strong>die</strong><br />

Termine bitte an den Bil<strong>du</strong>ngsreferenten <strong>im</strong> Diözesanbüro ach<strong>im</strong>.<br />

oswald@dpsg-freiburg.de<br />

Helft <strong>mit</strong>, unsere diözesane Ausbil<strong>du</strong>ngsplattform zu gestalten.<br />

WBK Ernennungen<br />

Ihre Woodbadge Ernennung<br />

erhielten:<br />

Sebastian Sauerbeck<br />

Daniel Gehrig<br />

Klaus Vollmer<br />

Felix Schmidberger<br />

Julia Härich<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

André Kühner<br />

Alexandra Bender<br />

Marion Z<strong>im</strong>mermann<br />

Stephan Kumleben<br />

Daniel Lienert<br />

Quellen (Stand: 24.11.08):<br />

Kalender der Bundeshomepage, verschiedene Diözesanzeitschrift en,<br />

Jahresplanung des DV Freiburg, Mittendrin, Rückmel<strong>du</strong>ngen von<br />

AKs und Bezirken; deshalb keine Gewähr für <strong>die</strong> Termine.<br />

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68<br />

Toolbox Berichte Auszeit Service Ausschreibungen<br />

Zuschüsse<br />

Abgabefristen be<strong>im</strong> Ring deutscher Pfadfinderverbände<br />

Bis spätestens 10. Januar<br />

- Antrag Praktische Maßnahmen<br />

- Antrag Bil<strong>du</strong>ngsmaßnahmen<br />

zur Drogenprävention<br />

- Antrag Gesellschaftliche Eingliederung<br />

junger Aussiedler und Flüchtlinge<br />

- Antrag Stu<strong>die</strong>nfahrten zur politischen Bil<strong>du</strong>ng<br />

- Antrag Gedenkstättenfahrten<br />

Bis spätestens 10. Februar<br />

- Antrag Jugenderholungsmaßnahmen<br />

<strong>mit</strong> Behinderten<br />

Spätestens 4 Wochen nach Beendigung<br />

müssen alle Maßnahmen abgerechnet werden, außer<br />

Jugenderholungsmaßnahmen <strong>mit</strong> Behinderten und<br />

Zeltmaterial/ Zeltreparaturen.<br />

Zeltmaterial / Zeltreparaturen müssen bis spätestens 1.<br />

November abgerechnet werden.<br />

Bitte beachten: Bei Nichteinhaltung der Abgabefristen<br />

besteht kein Rechtsanspruch auf Zuschuss.<br />

Wenn aber am Jahresende noch Gelder vorhanden sind,<br />

wird trotzdem ausbezahlt. Daher grundsätzlich<br />

alle Maßnahmen abrechnen!<br />

Neu ab 2009:<br />

Bei Jugenderholungsmaßnahmen <strong>mit</strong> finanziell schwächer<br />

Gestellten muss vor der Freizeit kein Gesamtantrag (A2)<br />

mehr gestellt werden. Das erleichtert eure Arbeit ungemein,<br />

denn ihr schickt nun nach Beendigung der Freizeit einfach<br />

den vollständig ausgefüllten Einzelantrag einer Familie (A1)<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> dem Verwen<strong>du</strong>ngsnachweis (V2 und TNliste<br />

L1) an den RdP. Werbt für <strong>die</strong>sen Zuschuss in euren<br />

Gruppen, auf Elternabenden und bei Informationsveranstaltungen,<br />

so dass der Zuschuss bei Bedarf auch abgerufen und<br />

genutzt wird!<br />

Formulare und Informationen<br />

zu den oben genannten Zuschussmöglichkeiten gibt es unter<br />

www.jugendarbeitsnetz.de<br />

oder ihr könnt <strong>im</strong> Diözesanbüro bei Marianne Schönecker<br />

nachfragen:<br />

Tel. 0761/ 5144-176 E-Mail: marianne.schoenecker@dpsgfreiburg.de<br />

Abgabefristen be<strong>im</strong> Kirchlichen Jugendplan<br />

spätestens 6 Wochen nach Beendigung der Maßnahme<br />

Nähere Informationen bitte direkt bei der Servicestelle<br />

Zuschüsse <strong>im</strong> Erzbischöflichen Seelsorgeamt, Freiburg unter<br />

der Telefonnummer 0761/ 5144-158 und -172 erfragen.<br />

Abgabefristen be<strong>im</strong> Kreis- und Stadtjugendring<br />

spätestens 6 Wochen nach Beendigung der Maßnahme<br />

Nähere Informationen bitte direkt <strong>im</strong> Kreis-/ Stadtjugendringbüro<br />

oder <strong>im</strong> Dekanatsjugendbüro erfragen.<br />

Marianne Schönecker<br />

Geschäftsführung<br />

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Grüße und Sprüche<br />

Liebe Silke,<br />

gaaaaaanz viele Jahre warst <strong>du</strong> unsere allerliebste Kaffeereferentin.<br />

Jetzt gehst <strong>du</strong> ins Altenhe<strong>im</strong>... ähh ich meine ins ESA. Also ich meine<br />

Rückzug von der Front und in <strong>die</strong> Lobbyarbeit. Also nicht dass <strong>du</strong> jetzt...<br />

hmmmm erst denken, dann aufschreiben... So, ok. Los: Liebe Silke ich<br />

will mich ganz dolle bei dir bedanken:<br />

- <strong>Für</strong> <strong>1214</strong>,4 <strong>Stunden</strong> <strong>Zeit</strong>, <strong>die</strong> <strong>du</strong> <strong>mit</strong> <strong>mir</strong> <strong>im</strong> <strong>Jugendbüro</strong> <strong>verbracht</strong> <strong>hast</strong><br />

- <strong>Für</strong> 2386,0 gute Ratschläge, <strong>die</strong> <strong>du</strong> <strong>mir</strong> <strong>mit</strong>gegeben <strong>hast</strong><br />

- <strong>Für</strong> 8349,4 Liter Kaffee, <strong>die</strong> ich bei dir getrunken habe<br />

Aber nicht, dass <strong>du</strong> denkst <strong>du</strong> bist mich Los. Frag doch deine lieben<br />

Kollegen von KJG, KSJ und DPSG: Auch in der Okenstraße ist man vor <strong>mir</strong><br />

nicht sicher.<br />

Liebe Grüße und Gut Pfad<br />

tobas<br />

Sende Deine Sprüche an:<br />

ratzfatz@dpsg-freiburg.de<br />

Betreff: ratzfatz Grüße<br />

Liebe Wölflingsleiterin, lieber Wölflingsleiter,<br />

wir möchten uns bei dir für deine Arbeit <strong>mit</strong> der Meute, <strong>im</strong> Stamm<br />

und <strong>im</strong> Bezirk <strong>im</strong> Jahr 2008 bedanken! Deine Wös sind <strong>die</strong> Mühe wert und<br />

werden es dir ebenfalls danken!<br />

Wir wünschen dir besinnliche Feiertage,<br />

eine schöne <strong>Zeit</strong> <strong>mit</strong> der Familie und ein frohes Fest.<br />

Wir wünschen dir einen guten Rutsch ins neueJahr! Nutze <strong>die</strong> Tage zur<br />

Erholung, denn 2009 gilt das Motto:<br />

„Ohne Abenteuer wäredas Leben tödlich langweilig.“ (BiPi)<br />

Da<strong>mit</strong> <strong>du</strong> dich nicht zu Tode langweilst laden wir dich ins Abenteuerlandein!<br />

Dein Diözesanarbeitskreis der Wölflingsstufe<br />

Herzliches Gut Pfad<br />

Birgit, Andy, Jasmin, Hannes, Julia und Dominik

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