XII. Besonderheiten bei Freiberufler-Personen- gesellschaften
XII. Besonderheiten bei Freiberufler-Personen- gesellschaften
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Expertenseminar für Berater von<br />
„<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong>“<br />
Steuerberater Dr. Martin Strahl<br />
am 7. Oktober 2010<br />
in Hannover<br />
Partnerschaft Rechtsanwälte Steuerberater, Köln<br />
I.<br />
Neues zur Umstrukturierung<br />
und Ausgliederung <strong>bei</strong><br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
1
I/1 Gestaltungsmodell „gewerblich geprägte <strong>Personen</strong>gesellschaft“<br />
(Tz. 1 [a])<br />
Vollentgeltlichkeit des Einbringungsvorgangs auch <strong>bei</strong> Gutschrift auf dem Kapitalkonto<br />
II oder der gesamthänderischen Rücklage neben der Gewährung von Gesellschaftsrechten<br />
Sachverhalt des BFH-Urteils IV R 37/06 v. 24.1.2008, DStR 2008, 761<br />
Grundstücke<br />
im steuerlich<br />
nicht verstricktenPrivatvermögen<br />
Einbringung<br />
tauschähnliches Geschäft<br />
§ 7 Abs. 1 Satz 5 EStG findet<br />
keine Anwendung<br />
Gewerblich geprägte<strong>Personen</strong>gesellschaft<br />
Gutschrift zu Verkehrswerten<br />
auf<br />
Kapitalkonto II (bzw.<br />
später im Rahmen<br />
der gesamthänderisch<br />
gebundenen<br />
Rücklage)<br />
I/1 Gestaltungsmodell „gewerblich geprägte <strong>Personen</strong>gesellschaft“<br />
(Tz. 1 [b])<br />
Vollentgeltlichkeit des Einbringungsvorgangs auch <strong>bei</strong> Gutschrift auf dem Kapitalkonto<br />
II oder der gesamthänderischen Rücklage neben der Gewährung von Gesellschaftsrechten<br />
Sachverhalt des BFH-Urteils IV R 66/05 v. 24.1.2008, BFH/NV 2008, 1302<br />
Grundstücksmiteigentumsanteil<br />
Einbringung<br />
tauschähnliches Geschäft<br />
Gewerblich geprägte<br />
<strong>Personen</strong>gesellschaft<br />
Gutschrift:<br />
> fester Kommanditanteil<br />
1.200 DM<br />
> unverzinsliche Darlehensforderung<br />
(erst <strong>bei</strong> Ausscheiden<br />
aus Gesellschaft<br />
entnehmbar)<br />
2.998.000 DM<br />
auch im Hinblick auf Gewährung der unentgeltlichen<br />
Darlehensforderung keine Einlage i.S. des § 7 Abs. 1 Satz 5<br />
EStG (kein Fremdvergleich mit üblichen Darlehensverträgen)<br />
2
I/1 Gestaltungsmodell „gewerblich geprägte <strong>Personen</strong>gesellschaft“ (Tz. 2-4) I/1 Gestaltungsmodell „gewerblich geprägte <strong>Personen</strong>gesell-<br />
Konsequenzen aus den BFH-Urteilen IV R 37/06 sowie IV R 66/05<br />
(Vollentgeltliche) Einbringung<br />
(Unentgeltliche)<br />
Einlage<br />
schaft“<br />
Gewährung einer Mitunternehmerstellung<br />
ist Einlage nicht gleich zu<br />
stellen; Einbringungsvorgänge sind<br />
Übernahme<br />
gegen<br />
Barentgelt<br />
Übernahme<br />
von Verbindlichkeiten<br />
Einräumung Gewährung von Ge-<br />
eines Darlehenssellschaftsrechtenanspruchs an<br />
Gesellschafter<br />
BFH<br />
Gutschrift auf<br />
dem gesamthänderisch<br />
gebundenen<br />
Rücklagekonto<br />
§ 7 Abs. 1 Satz 5 EStG<br />
keine Einlagevorgänge<br />
Generierung einer erhöhten AfA-<br />
Bemessungsgrundlage durch die<br />
Einbringung steuerlich nicht verstrickten<br />
Privatvermögens<br />
so nunmehr auch FinVerw. (BMF-<br />
Schr. v. 20.5.2009): in allen offenen<br />
Fällen vollentgeltlicher Vorgang<br />
auf Antrag konnte für Übertragungsvorgänge<br />
bis zum 30.6.2009 die<br />
bisherige Auffassung weiter angewendet<br />
werden (Aufteilung des Erwerbsvorgangs<br />
– Gutschrift auf gesamthänderisch<br />
gebundenem Rücklagekonto<br />
unentgeltlich)<br />
einschließlichGutschrift<br />
auf sämtlichenKapitalunterkonten<br />
(auch gesamthänderisch<br />
gebundenes<br />
Rücklagekonto)<br />
keine Aufteilung<br />
eines (einheitlichen)<br />
Erwerbsvorgangs<br />
BFH: nicht,<br />
wenn diese Teil<br />
eines einheitlichenErwerbsvorgangs<br />
ist<br />
Bei Wirtschaftsgütern, die nach<br />
Verwendung im Rahmen der<br />
Überschusseinkunftsarten in ein<br />
Betriebsvermögen „eingelegt“<br />
worden sind, „mindern sich die<br />
AK/HK“ um die bis zum Zeitpunkt<br />
der Einlage vorgenommenen<br />
Abschreibungen<br />
Tatsächlicher Einlagevorgang<br />
(Tz. 5)<br />
Teilwert als Einlagewert ist um tatsächlich<br />
vorgenommene Abschreibungen zu kürzen<br />
(also kein Ansatz der fortgeführten<br />
AK/HK als AfA-Bemessungsgrundlage);<br />
vgl. BFH-Urt. X R 40/06 v. 18.8.2009,<br />
BFH/NV 2010, 283; VIII R 46/07 v.<br />
28.10.2009, DB 2010, 597.<br />
3
I/1 Gestaltungsmodell „gewerblich geprägte <strong>Personen</strong>gesellschaft“<br />
Vorschlag des Bundesrates zur Neufassung von § 7 Abs. 1 Satz 5 EStG<br />
im Rahmen des JStG 2010 (BR-Drucks. 318/10 v. 9.7.2010)<br />
„Bei Wirtschaftsgütern, die nach einer Verwendung zur<br />
Erzielung von Einkünften im Sinne des § 2 Absatz 1<br />
Nummer 4 bis 7 in ein Betriebsvermögen eingelegt worden<br />
sind, mindert sich der Einlagewert um die Absetzungen<br />
für Abnutzung oder Substanzverringerung, Sonderabschreibungen<br />
oder erhöhte Absetzungen, die bis zum<br />
Zeitpunkt der Einlage vorgenommen worden sind, soweit<br />
der Einlagewert stille Reserven in Höhe der vorgenommenen<br />
Abschreibungen enthält.“<br />
Minderung des Einlagewerts (Teilwert) von Abschreibungen<br />
nur noch, soweit ihnen stille Reserven entsprechen<br />
Reaktion der Bundesregierung (BT-Drucks. 17/2823 v. 27.8.<br />
2010, 100): Auswirkungen der BFH-Rspr. sind gegenwärtig<br />
Gegenstand von Erörterungen auf Bund-/Länder-Ebene<br />
(Tz. 5)<br />
I/2 Ausgliederungsmodell und Gesamtplan<br />
Zulässigkeit einer Buchwertübertragung<br />
auf eine<br />
Schwesterpersonengesellschaft<br />
> verneinend: BFH-Urt.<br />
I R 72/08 v. 25.11.2009<br />
> bejahend: BFH-Beschl.<br />
IV B 105/09 v. 15.4.<br />
2010<br />
Entscheidungen zur Übertragung einzelner<br />
Wirtschaftsgüter <strong>bei</strong> Mitunternehmerschaften<br />
Ausgliederung einzelner<br />
Wirtschaftsgüter im Zusammenhang<br />
mit der<br />
Übertragung eines<br />
Mitunternehmeranteils<br />
> steuerschädlich:<br />
BFH-Urt. IV R 52/08 v.<br />
6.5.2010<br />
> steuerunschädlich:<br />
BFH-Urt. I R 72/08 v.<br />
25.11.2009<br />
Präzisierung der<br />
Gesamtplan-<br />
Rechtsprechung<br />
(Tz. 8)<br />
BFH-Urt. IV R 49/08 v.<br />
25.2.2010<br />
4
I/2 Ausgliederungsmodell und Gesamtplan<br />
2.1 Buchwertübertragung auf Schwesterpersonengesellschaft<br />
GmbH & Co. KG I<br />
K B<br />
Übertragung<br />
GmbH & Co. KG II<br />
(Tz. 8)<br />
I/2.1 Buchwertübertragung auf Schwesterpersonengesellschaft<br />
<strong>Personen</strong>gesellschaft Gesellschafter<br />
Steuerrechtssubjekt <strong>bei</strong><br />
Qualifikation und Ermittlung Anteil an den erzielten<br />
Einkünften<br />
der Einkünfte<br />
Subjekt der Einkünfteerzielung<br />
(Tz. 11)<br />
Anteil an den stillen<br />
Reserven der Wirtschaftsgüter<br />
des Gesamthandsvermögens<br />
Transparenzprinzip<br />
Regelung wäre erforderlich,<br />
wenn trotz<br />
Zuordnung der stillen<br />
Reserven zum selben<br />
Steuersubjekt durch<br />
Übertragung Realisation<br />
ausgelöst werden<br />
sollte<br />
5
I/2.2 Tarifbegünstigte Veräußerung trotz vorangegangener<br />
Ausgliederung<br />
Veräußerung<br />
des Mitunternehmeranteils<br />
nach vorausgegangenenÜbertragungen<br />
SBV<br />
Y-KG<br />
X 1 KG X 2 KG X 3 KG<br />
Beteiligungsidentität<br />
Veräußerung<br />
zu Buchwerten<br />
Übertragung<br />
zu Buchwerten<br />
(Tz. 14-15)<br />
Z-KG<br />
I/2.3 Ausgliederung im Zusammenhang mit einer vorweggenommenen<br />
Erbfolge<br />
G-KG<br />
Nutzungsüberlassung<br />
Buchwerttransfer<br />
KG<br />
- SBV -<br />
X-GmbH<br />
A<br />
C<br />
D<br />
(Tz. 21-29)<br />
Lebenslanges<br />
Nießbrauchsrecht<br />
an den auf<br />
die übertragenenKommanditbeteiligungen<br />
entfallenden<br />
Gewinnanteilen<br />
6
I/2.3 Ausgliederung im Zusammenhang mit einer vorweggenommenen<br />
Erbfolge<br />
Sämtliche in funktionaler Hinsicht<br />
wesentliche Betriebsgrundlagen<br />
wurden dem oder den Erwerber(n)<br />
übertragen<br />
Buchwertfortführung gem. § 6 Abs. 3 EStG<br />
(Tz. 21-29)<br />
zu den in funktionaler Hinsicht<br />
wesentlichen Betriebsgrundlagen<br />
gehören auch solche, die im<br />
Sonderbetriebsvermögen<br />
gehalten werden<br />
Obiter dictum des IV. Senats:<br />
Wird ein Wirtschaftsgut des Sonderbetriebsvermögens<br />
nach der<br />
Übertragung nicht mehr von der<br />
<strong>Personen</strong>gesellschaft genutzt,<br />
soll es regelmäßig nicht zu den in<br />
funktionaler Hinsicht wesentlichen<br />
Betriebsgrundlagen zählen<br />
I/2.3 Ausgliederung im Zusammenhang mit einer vorweggenommenen<br />
Erbfolge<br />
Übertragung nicht des Mitunternehmeranteils, sondern eines bloßen KG-Anteils<br />
Übertragung einer<br />
Vielzahl (anteiliger)<br />
Wirtschaftsgüter<br />
Übernahme von Verbindlichkeiten<br />
(und<br />
ggf. Nießbrauch) führt<br />
zu einem Teilentgelt<br />
Ermittlung des Verkehrswerts der<br />
übertragenen Wirtschaftsgüter<br />
Veräußerer: Entnahme, soweit<br />
Veräußerungsentgelt<br />
Verkehrswert nicht<br />
erreicht<br />
(Tz. 21-29)<br />
Veräußerung geht Entnahme vor<br />
Realisation auch des<br />
Firmenwerts?<br />
Erwerber: Anschaffungskosten<br />
einerseits in Höhe des<br />
Anschaffungspreises<br />
(entgeltlicher Teil) und<br />
andererseits hinsichtlich<br />
des Einlagewerts<br />
(unentgeltlicher Teil)<br />
7
I/3 Einbringung betrieblicher Sachgesamtheiten in<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
GbR<br />
(Tz. 30-32)<br />
Arzt I<br />
Anteil<br />
Einbringung<br />
gem. § 24<br />
UmwStG<br />
Anteil<br />
Arzt II<br />
Zahlung 200.000 DM für die Hälfte des<br />
Patientenstamms und der Praxiseinrichtung<br />
AfA in Ergänzungsrechnung Arzt II<br />
I/3 Einbringung betrieblicher Sachgesamtheiten in<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
Tz. 24.06 UmwSt-Erlass: „Im Gegensatz zur Einbringung in eine Kapitalgesellschaft<br />
genügt im Rahmen des § 24 UmwStG eine Einbringung in das Sonderbetriebsvermögen.“<br />
Problem: § 1 Abs. 3 Nr. 4 UmwStG<br />
begünstigt die „Einbringung von Betriebsvermögen<br />
durch Einzelrechtsnachfolge“<br />
(eine solche Anwendungsregelung<br />
gab es im UmwStG<br />
aF nicht)<br />
Patt: Überführung in das Sonderbetriebsvermögen<br />
sei keine Einbringung<br />
(Tz. 33)<br />
dagegen:<br />
> Erl. FinMin. Schleswig-Holstein v. 17.3.<br />
2008<br />
> Tz. 24.06 Formulierungsvorschlag UmwSt-<br />
Erlass nF:<br />
„Im Rahmen des § 24 UmwStG ist es ausreichend,<br />
wenn das eingebrachte Betriebsvermögen<br />
teilweise Sonderbetriebsvermögen des<br />
Einbringenden <strong>bei</strong> der übernehmenden Mitunternehmerschaft<br />
wird.“<br />
8
I/3 Einbringung betrieblicher Sachgesamtheiten in<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
(Tz. 33)<br />
Formulierungsvorschlag für den neuen Umwandlungssteuer-Erlass, Tz. 24.08 (zur<br />
Einbringung gegen Mischentgelt):<br />
„Erfolgt die Einbringung gegen ein Mischentgelt, d.h. gegen Gewährung<br />
von Gesellschaftsrechten und sonstige Ausgleichsleistungen, kann die<br />
Einbringung auf Antrag entsprechend dem Verhältnis der jeweiligen Teilleistungen<br />
(Wert der erlangten Gesellschaftsrechte einerseits und Wert<br />
der sonstigen Gegenleistungen andererseits) zum gemeinen Wert des<br />
eingebrachten Betriebsvermögens teilweise zu Buchwerten und teilweise<br />
zum gemeinen Wert vollzogen werden (BFH-Urteil vom 11. Dezember<br />
2001, BStBl II 2002 S. 420).“<br />
m.E. unzutreffend; die zitierte BFH-Entscheidung<br />
betrifft die Einbringung einzelner<br />
Wirtschaftsgüter<br />
II.<br />
Auseinandersetzung von<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
9
II. Auseinandersetzung von <strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
1. Abgrenzung zwischen Realteilung und Sachwertabfindung<br />
vollständige Auseinandersetzung<br />
(zivilrechtliche Auflösung<br />
Hinweis in Vertragstexten)<br />
<strong>Freiberufler</strong>-GbR<br />
A B C<br />
Realteilung<br />
§ 16 Abs. 3 Satz 2 ff. EStG<br />
isoliertes Ausscheiden<br />
Sachwertabfindung<br />
§ 6 Abs. 5 Satz 3 EStG<br />
(Tz. 1-2)<br />
II. Auseinandersetzung von <strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
Ausscheiden<br />
eines<br />
Mitunternehmers<br />
unter Fortführung<br />
der Mitunternehmerschaft<br />
durch<br />
die verbleibenden<br />
Gesellschafter ist<br />
keine Realteilung<br />
(auch nicht <strong>bei</strong><br />
zweigliedriger<br />
Mitunternehmerschaft)<br />
Abgrenzung<br />
Realteilung – Sachwertabfindung<br />
Übernahme von<br />
Wirtschaftsgütern<br />
in ein Einzelunternehmen<br />
regelt<br />
sich nach § 6 Abs.<br />
5 Satz 3 EStG<br />
Übernahme von<br />
Verbindlichkeiten<br />
führt zur Teilentgeltlichkeit<br />
Übernahme von<br />
Wirtschaftsgütern<br />
in ein Gesamthandsvermögen<br />
soll nicht nach § 6<br />
Abs. 5 EStG<br />
zulässig sein<br />
so auch BFH I R<br />
72/08; a.A. BFH<br />
IV B 105/09<br />
(Tz. 1-2)<br />
Übernahme des<br />
Mandantenstammes<br />
führt nicht zur<br />
Gewinnrealisation<br />
und unterliegt dem<br />
Aktivierungsverbot<br />
gem. § 5 Abs. 2<br />
EStG<br />
Nachweis in<br />
besonderer<br />
Dokumentation<br />
10
II. Auseinandersetzung von <strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
zivilrechtliche<br />
Auseinandersetzung<br />
jeder Realteiler<br />
muss Teilbetrieb,Mitunternehmeranteil<br />
(ausreichend:<br />
Teil-Mitunternehmeranteil)<br />
oder<br />
Einzelwirtschaftsgüter<br />
erhalten<br />
2. Realteilung<br />
jeder Realteiler<br />
muss berufliche<br />
Tätigkeit fortsetzen<br />
(setzt<br />
sich auch nur<br />
einer zur Ruhe,<br />
liegen auch <strong>bei</strong><br />
den übrigen die<br />
Voraussetzungen<br />
der Realteilung<br />
nicht vor)<br />
zeitliche<br />
Entzerrung<br />
Entnahmen in<br />
das Privatvermögen<br />
sind aber<br />
unschädlich, soweit<br />
jeder Realteiler<br />
zumindest<br />
eine in funktionaler<br />
Hinsicht<br />
wesentliche Betriebsgrundlage<br />
in sein Betriebsvermögenübernimmt<br />
(liquide<br />
Mittel nicht ausreichend)<br />
(Tz. 3-6)<br />
Nachversteuerung<br />
<strong>bei</strong> Entnahme<br />
innert der<br />
Sperrfrist<br />
vertragliche<br />
Regelung<br />
zur Tragung<br />
der dadurch<br />
ausgelösten<br />
Steuerlast<br />
II. Auseinandersetzung von <strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
Betrieb des jeweiligen Mitunternehmers<br />
muss vor Realteilung<br />
nicht bestanden haben, kann vielmehr<br />
erst durch Realteilung entstehen<br />
2. Realteilung<br />
Voraussetzung: Übertragung der Wirtschaftsgüter in das<br />
jeweilige Betriebsvermögen der einzelnen Mitunternehmer<br />
als Betrieb gilt auch<br />
> Besitzunternehmen im Rahmen<br />
einer Betriebsaufspaltung<br />
> Verpachteter Betrieb, wenn<br />
Teilbetrieb im Zuge der Realteilung<br />
übertragen wurde<br />
(Tz. 7-10)<br />
Übertragung in ein Gesamthandsvermögen<br />
ist weder nach § 16<br />
Abs. 3 Satz 2 EStG noch nach<br />
§ 6 Abs. 5 Satz 3 EStG begünstigt<br />
Übertragung zunächst in das Sonderbetriebsvermögen,<br />
dann in<br />
das Gesamthandsvermögen (§ 6<br />
Abs. 5 Satz 3 Nr. 2 EStG)<br />
Kettenübertragung löst aber<br />
Nachversteuerung aus, wenn sie<br />
innerhalb der dreijährigen Sperrfrist<br />
erfolgt und es sich <strong>bei</strong> den eingebrachten<br />
WG um Grund und Boden,<br />
Gebäude oder wesentliche<br />
Betriebsgrundlagen handelt<br />
11
II. Auseinandersetzung von <strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
Problem:<br />
§ 59 Abs. 6 BOStB untersagt<br />
berufsrechtlich die<br />
Verpachtung einer komplettenSteuerberatungspraxis<br />
2. Realteilung<br />
Überlassung eines<br />
Mandantenstammes aus dem<br />
Sonderbetriebsvermögen<br />
Indes:<br />
Überlassung des Mandantenstammes<br />
an eine Sozietät,<br />
an welcher der<br />
Überlassende beteiligt ist,<br />
ist mit Praxisverpachtung<br />
nicht vergleichbar<br />
(Tz. 11)<br />
Abschreibung des<br />
Praxiswerts über Zeitraum<br />
von drei bis fünf Jahren<br />
kurzfristige Verpachtung<br />
mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit,<br />
um „Veräußerungsverdacht“<br />
zu beseitigen<br />
II/2 Realteilung<br />
Realteilung hat sich durch<br />
die Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern<br />
vollzogen (nicht Teilbetriebe<br />
oder Mitunternehmeranteile)<br />
Nachversteuerung gem. § 16 Abs. 3 Satz 3 EStG<br />
+<br />
zum Buchwert übertragene<br />
Gebäude, Grundstücke<br />
oder andere wesentlicheBetriebsgrundlagen<br />
werden veräußert<br />
oder entnommen<br />
Änderung des Gewinnfeststellungsbescheids<br />
(Tz. 14-20)<br />
Entnahme oder Veräußerung<br />
geschieht innerhalb<br />
von drei Jahren<br />
nach Abgabe der Festsetzungserklärung<br />
der<br />
Mitunternehmerschaft für<br />
den VZ der Realteilung<br />
(taggenaue Berechnung)<br />
Nachversteuerung nur des veräußerten oder entnommenen Wirtschaftsguts<br />
(nicht der übrigen im Zuge der Realteilung übergegangenen Wirtschaftsgüter)<br />
+<br />
trifft alle Mitunternehmer:<br />
Nachversteuerungsklausel<br />
im Auseinandersetzungsvertragvonnöten<br />
12
II. Auseinandersetzung von <strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong> (Tz. 21-24)<br />
Steuerneutralität nach § 6 Abs. 5 Satz 3 EStG erreichbar<br />
Ausscheiden gegen<br />
Minderung der Gesellschaftsrechte<br />
oder unentgeltlich<br />
3. Sachwertabfindung<br />
Übernahme von<br />
Verbindlichkeiten<br />
ist ein Entgelt und<br />
führt zur Gewinnrealisation(Trennungstheorie)<br />
nicht <strong>bei</strong> Übernahme<br />
der Schulden aus<br />
einem Sonderbetriebsvermögen<br />
Fall der<br />
Gewinnrealisation:<br />
> Gewinnrealisierung<br />
erster Stufe: Mitunternehmerschaft<br />
verkauft das betreffendeWirtschaftsgut<br />
an den Ausscheidenden<br />
> Gewinnrealisation<br />
zweiter Stufe:<br />
gemeiner Wert des<br />
übertragenen WG<br />
./. Buchwert des<br />
Kapitalkontos (erhöht<br />
um Gewinn<br />
erster Stufe)<br />
trifft alle Mitunternehmer<br />
(auch<br />
den Ausscheidenden)<br />
trifft ausscheidendenMitunternehmer<br />
VII.<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong> und<br />
Abgeltungsteuer<br />
13
VII/1 Eigenfinanzierung einer Mitunternehmerschaft<br />
Finanzierungskonstellationen <strong>bei</strong> mittelständischen Unternehmen<br />
Thesaurierung von<br />
Gewinnanteilen<br />
Mitunternehmerschaft<br />
Zinsen sind Sonderbetriebseinnahmen<br />
Gesellschafter-Darlehen<br />
individueller Steuersatz Refinanzierungszinsen<br />
sind als Betriebsausgaben<br />
abzugsfähig<br />
§ 34a EStG<br />
(Tz. 3)<br />
Thesaurierung der Zinsen<br />
VII/2 Substitution der Eigen- durch Fremdfinanzierung<br />
Umfinanzierung <strong>bei</strong> Mitunternehmerschaft:<br />
Substitution der Eigen- durch Fremdmittel<br />
> verzinsliche Anlage der Eigenmittel zum besonderen<br />
Steuersatz<br />
> Refinanzierung der <strong>Personen</strong>gesellschaft<br />
Zinssatz für Drittdarlehen darf nicht erheblich über Zinssatz für Geldanlagen<br />
liegen (im Spitzensteuersatz nicht mehr als das 1,364-fache)<br />
(Tz. 4-5)<br />
14
VII/3 Mitunternehmerschaft<br />
Umfinanzierung der Mitunternehmerschaft: – Beispiel<br />
(Tz. 5)<br />
> Eigenfinanzierung: Darlehen an Mitunternehmerschaft (4 % Zinssatz)<br />
500.000 €<br />
> Drittfinanzierung: Bankdarlehen an Mitunternehmerschaft (5 % Zinssatz)<br />
500.000 €<br />
verzinsliche Mittelanlage (3,5 % Guthabenzins)<br />
500.000 €<br />
Zins auf Gesellschafterdarlehen<br />
Zins auf Festgeldanlage<br />
Zins auf Drittdarlehen<br />
Salden<br />
Wirtschaftliche<br />
Konsequenz<br />
–<br />
+ 17.500 €<br />
./. 25.000 €<br />
./. 7.500 €<br />
Steuerliche<br />
Konsequenz<br />
–<br />
./. 4.375 €<br />
+ 11.250 €<br />
6.875 €<br />
verfügbar<br />
–<br />
+ 13.125 €<br />
./. 13.750 €<br />
./. 625 €<br />
Break-even für Vorteilhaftigkeitsüberlegung: Zins auf Drittdarlehen müsste<br />
weniger als 4,78 % betragen<br />
VII/4 Zinsfreistellung<br />
Verzicht auf Zinszahlung und Thesaurierung des entsprechenden<br />
Betrages<br />
Gewinnerhöhung<br />
Steuererhöhung Gesellschaft<br />
Steuerminderung Gesellschafter<br />
Minderung der Gesamtbelastung<br />
Problem:<br />
GmbH<br />
+ 20.000 €<br />
./. 5.800 €<br />
+ 9.000 €<br />
+ 3.200 €<br />
spätere Ausschüttung (Überentnahme)<br />
führt zur Nachbelastung in Höhe von<br />
25 % zuzüglich SolZ<br />
PersGes<br />
–<br />
./. 5.800 €<br />
+ 9.000 €<br />
+ 3.200 €<br />
(Tz. 6)<br />
15
VII/5 Begründung einer Holdingstruktur<br />
Zinsen<br />
Stpfl.<br />
GmbH<br />
PersGes<br />
Beteiligung<br />
Beteiligung<br />
Darlehen<br />
Beteiligung zu mehr als 50 %<br />
Dritte /<br />
Familienangehörige<br />
(Tz. 8-9)<br />
XI.<br />
Umsatzsteuerliche Fragen zu<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
16
XI/1 Tätigkeitsvergütungen an Gesellschafter (Tz. 1-3)<br />
Tätigkeit selbständig ausgeübt<br />
wird<br />
<strong>bei</strong> Tätigkeit auf Grund einer<br />
im Gesellschaftsvertrag<br />
getroffenen Regelung liegt<br />
selbständige Tätigkeit vor<br />
anders <strong>bei</strong> Abschluss eines<br />
Ar<strong>bei</strong>tsvertrags (FinVerw.:<br />
<strong>bei</strong> Kommanditist möglich,<br />
<strong>bei</strong> Komplementär offenbar<br />
nicht; anders aber BFH-Urt.<br />
XI R 14/09 v. 14.4.2010)<br />
Tätigkeitsvergütungen unterliegen der USt., wenn<br />
Bezeichnungirrelevant<br />
Vergütungen Leistungsentgelte<br />
(nicht Gewinnvorab)<br />
sind<br />
Gewinnvorab:<br />
Quote des<br />
Gewinns<br />
fixierter<br />
Betrag ist<br />
Leistungsentgelt<br />
(selbst <strong>bei</strong><br />
garantiertem<br />
über<br />
den ErgebnisanteilhinausgehendenEntnahmerecht)<br />
gemischte<br />
Vergütung<br />
soll aufgeteilt<br />
werden<br />
XI/2 Realteilung von Sozietäten im Umsatzsteuerrecht<br />
Realteilung<br />
Entgeltliches Tauschgeschäft:<br />
Ausscheiden des Gesellschafters<br />
gegen Übernahme von<br />
Wirtschaftsgütern<br />
Verzicht auf Beteiligungunterliegt<br />
nicht der<br />
Umsatzsteuer,<br />
weil keine unternehmerischeTätigkeit<br />
gegeben<br />
ist<br />
Übertragung von<br />
Wirtschaftsgütern<br />
ist umsatzsteuerbar,<br />
soweit keineGeschäftsveräußerung<br />
i.S.<br />
von § 1 Abs. 1a<br />
UStG vorliegt<br />
Umsatzsteuerfrei:<br />
(Tz. 5-7)<br />
> Übertragung von Zahlungsmitteln<br />
oder Grundstücken<br />
(Option möglich)<br />
> § 4 Nr. 28 UStG greift,<br />
wenn die <strong>Personen</strong>gesellschaft<br />
die gelieferten Gegenstände<br />
ausschließlich<br />
für steuerfreie Tätigkeit genutzt<br />
hat<br />
Geschäftsveräußerung nach<br />
Auffassung FinVerw. <strong>bei</strong> Übertragung<br />
Teilbetrieb gegeben<br />
17
XI/2 Realteilung von Sozietäten im Umsatzsteuerrecht<br />
Umsatzsteuerbare Realteilung (keine Geschäftsveräußerung)<br />
Bemessungsgrundlage<br />
Gemeiner Wert der untergehenden<br />
Gesellschaftsrechte zuzüglich<br />
übernommener Schulden (entspricht<br />
gemeinem Wert der ausgekehrten<br />
Vermögensgegenstände)<br />
(Tz. 8)<br />
fraglich:<br />
auch Praxiswert und Mandatsbeziehungen?<br />
XI/2 Realteilung von Sozietäten im Umsatzsteuerrecht<br />
Gestaltungserwägungen<br />
Abstimmung mit FA <strong>bei</strong> Sicherstellung des<br />
Vorsteuerabzugs:<br />
– Rechnungserteilung<br />
unter offenem Steuerausweis<br />
– hinreichende Leistungsbeschreibung<br />
(nicht: „Realteilung“)<br />
(Tz. 9)<br />
Entrichtung der Umsatzsteuer<br />
an <strong>Personen</strong>gesellschaft<br />
oder Abtretung<br />
eines Vorsteuerüberhangs<br />
18
XI/2 Realteilung von Sozietäten im Umsatzsteuerrecht<br />
Problematik <strong>bei</strong> Fortsetzung der Tätigkeit in Sozietät<br />
Anwendung des § 1 Abs. 1a UStG kann<br />
gefährdet sein, wenn Teilpraxis aus<br />
ertragsteuerlichen Gründen nur zur<br />
Nutzung überlassen wird<br />
(Tz. 10)<br />
Umsatzsteuerbarkeit der Realteilung:<br />
Vorsteuerabzug ist <strong>bei</strong> Übernehmendem,<br />
der zur Nutzung überlässt, ausgeschlossen;<br />
es sei denn, Nutzungsüberlassung<br />
erfolgt entgeltlich<br />
XI/2 Realteilung von Sozietäten im Umsatzsteuerrecht<br />
Sachwertabfindung<br />
Umsatzsteuerliche<br />
Fragen wie <strong>bei</strong><br />
Realteilung<br />
Umsatzsteuerbelastung<br />
dürfte vermeidbar<br />
sein, wenn übernommeneWirtschaftsgüter<br />
in eigener<br />
Praxis oder<br />
durch entgeltliche<br />
Nutzungsüberlassung<br />
verwendet<br />
werden<br />
keine Geschäftsfortführung<br />
Einbringung der<br />
übernommenen<br />
Wirtschaftsgüter ist<br />
problematisch<br />
Gründung einer<br />
Kapitalgesellschaft<br />
kein Vorsteuerabzug<br />
mangels eigenerUnternehmertätigkeit<br />
ratsam:<br />
(Tz. 11-12)<br />
Entgeltliche Nutzungsüberlassung<br />
19
XI/3 Einzelfragen (Tz. 14-17)<br />
Entgeltliche Nutzungsüberlassung<br />
durch Gesellschafter<br />
an Gesellschaft<br />
ist unternehmerische<br />
Tätigkeit (auch <strong>bei</strong><br />
Pkw-Überlassung)<br />
Inanspruchnahme der<br />
Organisation der Gesellschaft<br />
für eigene Tätigkeit<br />
des Gesellschafters<br />
Berechnung<br />
von Kostenumlagen<br />
steuerpflichtige<br />
Umsätze der<br />
Gesellschaft<br />
fiktiver Verwendungsumsatz<br />
gem. § 3 Abs.<br />
9a Nr. 1 UStG<br />
(z.B. Nutzung<br />
von Pkw, EDV)<br />
keine Erhebung<br />
einer Kostenumlage<br />
fiktive Leistung<br />
gem. § 3 Abs.<br />
9a Nr. 2 UStG<br />
(z.B. Personalüberlassung)<br />
Umsatzsteuerpflichtig<br />
(<strong>bei</strong> fiktivem Verwendungsumsatz<br />
nur <strong>bei</strong><br />
Vorsteuerabzug auf Seiten<br />
der Gesellschaft)<br />
Nachträgliche Berechnung<br />
unter offenem<br />
USt-Ausweis nach<br />
BFH-Urt. v. 19.11.<br />
2009 zulässig<br />
BFH-Rspr. restriktiv, vgl. BFH-Urt. XI R<br />
14/08 v. 23.9.2009<br />
kein Vorsteuerabzug einer<br />
Grundstücksgemeinschaft aus<br />
Aufwendungen für Ingangsetzungen,<br />
wenn Auftraggeber und<br />
Rechnungsempfänger ein<br />
Gemeinschafter ist<br />
XI/3 Einzelfragen<br />
Vorsteuerabzug <strong>bei</strong> Gesellschaften setzt<br />
voraus, dass Leistungsempfänger die Gesellschaft<br />
ist und die Rechnung auf ihren<br />
Namen lautet<br />
(Tz. 18)<br />
Abschn. 192 Abs. 20 Satz 3 UStR 2008<br />
weiter :<br />
„Eine andere Rechnungsadresse ist<br />
nicht zu beanstanden, wenn aus dem<br />
übrigen Inhalt der Rechnung oder aus<br />
anderen Unterlagen, auf die in der<br />
Rechnung hingewiesen wird (§ 31<br />
Abs.1 UStDV), Name und Anschrift des<br />
umsatzsteuerlichen Leistungsempfängers<br />
eindeutig hervorgehen (z.B. <strong>bei</strong><br />
einer Rechnungsausstellung auf den<br />
Namen eines Gesellschafters für<br />
Leistungen an die Gesellschaft).“<br />
20
<strong>XII</strong>.<br />
<strong>Besonderheiten</strong> <strong>bei</strong><br />
<strong>Freiberufler</strong>-<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong><br />
<strong>XII</strong>/1 Gefahr und Vermeidung der Abfärbung (Tz. 1-3)<br />
1.1 Verfassungsmäßigkeit der Abfärberegelung<br />
<strong>Personen</strong><strong>gesellschaften</strong> − nicht Einzelpraxen −:<br />
partielle gewerbliche Tätigkeit führt dazu, dass insgesamt<br />
Gewerbebetrieb gegeben ist<br />
keine Auswirkung auf<br />
Erbengemeinschaft<br />
signifikanter<br />
Unterschied<br />
zwischen<br />
<strong>Freiberufler</strong>n<br />
und Gewerbetreibenden<br />
BVerfG<br />
− Beschluss v. 15.1.2008 −<br />
Äquivalenzgedanke<br />
Unterschiede<br />
hätten sich<br />
durch GewSt-<br />
Anrechnung<br />
eingeebnet<br />
Komplikation<br />
der Trennung<br />
der Einkünfte<br />
sei größer als<br />
<strong>bei</strong> Einzelpraxen<br />
Möglichkeit der Ausgliederung<br />
der gewerblichen<br />
Tätigkeit<br />
21
1.2 Lockerungstendenzen <strong>bei</strong> der Abfärbung<br />
1.2.1 Verhältnismäßigkeitsgebot und Geringfügigkeitsgrenze<br />
„äußerst geringfügige“ Tätigkeiten<br />
führen als Ausfluss des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes<br />
nicht zur<br />
Abfärbung<br />
„Nackenkissen“-Urteil<br />
(XI R 12/98 v.<br />
11.8.1999) − Tz. 7 −<br />
keine Infektionswirkung<br />
<strong>bei</strong> gewerblichen<br />
Umsätzen im Umfang<br />
von 1,25 % des Gesamtumsatzes<br />
„Überlassungs“- Beschluss<br />
(IV B 212/03 v.<br />
8.3.2004) − Tz. 9 −<br />
keine Infektionswirkung<br />
<strong>bei</strong> gewerblichen<br />
Umsätzen im Umfang<br />
von 2,81 % des Gesamtumsatzes<br />
Anwendung der 10 %-Grenze als<br />
Geringfügigkeitsgrenze?<br />
ablehnend BFH<br />
IV R 78/06 v.<br />
19.3.2009 − Tz. 8<br />
(Anm.) − zur Flächenüberlassung<br />
im Rahmen<br />
der Betriebsaufspaltung<br />
(Tz. 6-9)<br />
relativierend BFH<br />
IV B 212/03 v.<br />
8.3.2004<br />
> im Aussetzungsverfahren<br />
nicht zu entscheiden<br />
> Treuhandtätigkeit<br />
im Umfang von<br />
6,27 % am Gesamtgewinn<br />
schädlich<br />
1.2 Lockerungstendenzen <strong>bei</strong> der Abfärbung<br />
1.2.1 Verhältnismäßigkeitsgebot und Geringfügigkeitsgrenze<br />
keine Abfärbung <strong>bei</strong><br />
gewerbesteuerfreien<br />
Tätigkeiten<br />
gewerbesteuerfreie<br />
Augenklinik-GbR<br />
(§ 3 Nr. 20 GewStG)<br />
insgesamt gewerbliche<br />
Einkünfte<br />
aber gewerbesteuerfrei<br />
(wie der „Infektionsherd“)<br />
(Tz. 10)<br />
22
1.2 Lockerungstendenzen <strong>bei</strong> der Abfärbung (Tz. 11-12)<br />
1.2.2 Interprofessionelle <strong>Freiberufler</strong>-Mitunternehmerschaften<br />
Problematik: Erfordernis der „Höchstpersönlichkeit der Einkünfteerzielung“<br />
im Grundsatz kein Handlungsbedarf, da<br />
Praxiswert gemeinsam geschaffen wird<br />
(aber mit unterschiedlichem Einsatz)<br />
Vfg. OFD Koblenz v. 15.12.2005<br />
Infektion nur, wenn Gewinnverteilungsabrede „extrem von<br />
den tatsächlichen Tätigkeits<strong>bei</strong>trägen“ abweicht<br />
Vorabgewinnanteil für Praxiswert<br />
anders aber <strong>bei</strong> rein kapitalistischer Beteiligung<br />
(Mitunternehmer muss Tätigkeit<br />
ausüben)<br />
2. <strong>Besonderheiten</strong> <strong>bei</strong> Einnahmenüberschussrechnung (Tz. 13-27)<br />
Übergangsbesteuerung<br />
gem. R 4.5, 4.6 EStR<br />
> erforderlich, wenn Gesellschaft<br />
bilanziert oder<br />
Wertansatz über Buchwert<br />
erfolgt<br />
> FinVerw. verlangt stets<br />
Einbringungs- und Übernahmebilanz<br />
mit Übergangsbesteuerung<br />
(auch <strong>bei</strong> Aufnahme in<br />
bestehende Gesellschaft)<br />
aber: Zweimalige Übergangsbesteuerungzulässig<br />
Rspr.: Bei Buchwertfortführung<br />
und § 4 Abs. 3<br />
EStG <strong>bei</strong> <strong>Personen</strong>gesellschaft<br />
keine Einbringungsbzw.<br />
Übernahmebilanz<br />
Deshalb mE keine Übergangsbesteuerung:<br />
> Gesamtgewinngleichheit<br />
> Buchwertfortführungsnachweis<br />
durch Ergänzungsüberschussrechnung<br />
> etwaige 24er-Bilanz kein<br />
Jahresabschluss<br />
> Zweimalige Übergangsbesteuerung<br />
ist „Nullnummer“<br />
Risikominderung:<br />
> Honorarforderungen<br />
werden nicht eingebracht<br />
> 1.1. oder 2.1. als Einbringungsstichtag<br />
23
<strong>XII</strong>/3 Ausgleich für stille Reserven ohne Gewinnrealisierung<br />
Gewinnvorab ohne<br />
Gewinnrealisierung<br />
außerhalb der<br />
Gesellschaft<br />
Gewinnrealisierung<br />
Ausgleichszahlungen<br />
in das<br />
Betriebsvermögen<br />
steuerneutral mit<br />
Wertaufstockungswahlrecht<br />
(Tz. 17)<br />
Kapitalkontenanpassung<br />
im Hinblick auf<br />
unterschiedliche stille<br />
Reserven der eingebrachten<br />
betrieblichen<br />
Sachgesamtheiten<br />
<strong>XII</strong>/3 Ausgleich für stille Reserven ohne Gewinnrealisierung<br />
keine Veräußerungsentgelte<br />
und Anschaffungskosten<br />
Vorabgewinne werden<br />
erst fortlaufend realisiert;<br />
unrealisierte<br />
Gewinne werden<br />
nicht erfasst<br />
3.1 Gewinnvorab<br />
(Tz. 18-20)<br />
mögliche Regelungen:<br />
> X Jahre lang Y % des Gewinns vorab;<br />
> Y % des Gewinns, bis ein Gesamtbetrag<br />
von Z € erreicht ist;<br />
> wie vorstehend, jedoch degressiv gestaltete<br />
Gewinnvorabsätze;<br />
> Mindestgewinnanteil von X % für die<br />
Dauer der Mitunternehmerschaft<br />
problematisch:<br />
> feste Vorabgewinne für festgelegte<br />
Zahl von Jahren (etwaig Kaufpreisraten)<br />
24
<strong>XII</strong>/3 Ausgleich für stille Reserven ohne Gewinnrealisierung<br />
in das verfügbare Vermögen des<br />
Einbringenden (über das Buchkapital<br />
hinaus)<br />
Gewinn auf Seiten des Einbringenden;<br />
tarifbegünstigt nur <strong>bei</strong> Einbringung zum<br />
gemeinen Wert (ausgenommen aber<br />
fortbestehende Beteiligungsquote)<br />
3.2 Ausgleichszahlungen<br />
(Tz. 22-24)<br />
Spitzenbeträge zum Ausgleich in das<br />
Gesamthandsvermögen<br />
Bewertungswahlrecht ist ausübbar<br />
nicht aber <strong>bei</strong> alsbaldiger Entnahme aus<br />
dem Betriebsvermögen oder der Tilgung<br />
von Gesellschafterdarlehen<br />
3.2.2 Ausgleichszahlungen in das Gesamthandsvermögen (Tz. 25)<br />
Mittelabzug aus dem Vermögen<br />
der einzubringenden<br />
betrieblichen Sachgesamtheit<br />
(u.U. unter Nutzung<br />
des „Zwei-Konten-<br />
Modells“)<br />
Problem der etwaigen Überliquidität<br />
Da der Zuzahlende <strong>bei</strong> Ausgleichszahlung in das<br />
Gesellschaftsvermögen an derselben beteiligt ist, muss<br />
Zuzahlung höher ausfallen als <strong>bei</strong> Zuzahlung an<br />
einbringenden Gesellschafter<br />
Vermeidung der Überliquidität<br />
Zurückbehaltung von<br />
Forderungen <strong>bei</strong> Einbringung<br />
(zur Zulässigkeit vgl.<br />
BFH-Urt. XI R 32/06 v.<br />
14.11.2007, BFH/NV<br />
2008, 385)<br />
Einstellung der Zuzahlung<br />
in personifizierte gesamthänderischgebundene<br />
Rücklage zugunsten<br />
des Einbringenden?<br />
Gefahr, dass FinVerw.<br />
darin Entgelt sieht<br />
(Gesellschafterdarlehen)<br />
25
<strong>XII</strong>/3 Ausgleich für stille Reserven ohne Gewinnrealisierung<br />
3.3 Kapitalkontenanpassung<br />
Unterschiedlich hohe Reserven werden durch<br />
Anpassung der Kapitalkonten ausgeglichen<br />
Beispiel: EU A : Buchwert 100 ; Verkehrswert 100<br />
EU B : Buchwert 150 ; Verkehrswert 300<br />
AB GbR Festlegung der Kapitalkonten (Buchwert insgesamt<br />
250) nach dem Verhältnis der Verkehrswerte<br />
(100 : 300)<br />
A: Herabsetzung auf 62,5<br />
(1/4 von 250)<br />
positive Ergänzungsbilanz<br />
37,5<br />
(Tz. 27)<br />
B: Heraufsetzung auf<br />
187,5 (3/4 von 250)<br />
negative Ergänzungsbilanz<br />
37,5<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Steuerberater Dr. Martin Strahl<br />
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