Termine – ökumenisch - Ev. Immanuelgemeinde in Köln-Longerich
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Geistliches Wort<br />
Verwandlung<br />
… ist e<strong>in</strong> Grundwort unseres Osterglaubens.<br />
Das häufiger verwendete<br />
Wort „Veränderung" lässt uns schnell<br />
an Anstrengung und schmerzhafte<br />
E<strong>in</strong>schnitte denken. Unsere Aktivität<br />
ist gefordert.<br />
„Verwandlung“ kl<strong>in</strong>gt sanfter. Mit<br />
uns geschieht etwas Wunderbares<br />
ohne eigene Anstrengung. Wir s<strong>in</strong>d<br />
Empfangende. Verwandlung durch<br />
Gottes Kraft kann geschehen, wo<br />
Menschen sie zulassen. In der Bibel<br />
geht es oft um die zeitlich begrenzte<br />
Verwandlung menschlicher Herzen.<br />
Als der Auferstandene den Emmausjüngern<br />
ersche<strong>in</strong>t, brennen ihre Herzen<br />
(Lukas 24,32).<br />
In 1. Samuel 10 ist sehr schön nachzulesen,<br />
wie der spätere König Saul<br />
– vorbereitet durch den Propheten<br />
Samuel – Herzensverwandlung erfährt<br />
(Verse 6+9+10). Er nimmt die<br />
zuvor angekündigten Zeichen wahr<br />
und ernst, auch se<strong>in</strong> Verhalten wird<br />
anders. Verwandlung bewirkt e<strong>in</strong>e<br />
neue Art des Sehens: Unsche<strong>in</strong>bares<br />
leuchtet auf, Gewöhnliches wird zum<br />
Besonderen. Alltägliches ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em neuen Licht. Beim Bau des<br />
Münsters <strong>in</strong> Freiburg wurden drei<br />
Ste<strong>in</strong>metze nach ihrer Arbeit gefragt.<br />
Der Erste antwortete: „lch behaue<br />
Ste<strong>in</strong>e.“ Der Zweite entgegnete: „lch<br />
verdiene Geld.“ Der Dritte überlegte<br />
und sprach: „lch baue am Dom.“<br />
(Quelle unbekannt)<br />
Jeder unserer Gottesdienste lebt von<br />
den kreativen Verwandlungskünsten<br />
Gottes:<br />
� Aus e<strong>in</strong>em Stückchen Brot und<br />
e<strong>in</strong>em Schluck We<strong>in</strong> wird beim<br />
Abendmahl sättigende Himmelsspeise.<br />
� Das dreifache Begießen des Kopfes<br />
unter Nennung des Namens<br />
Gottes bei der Taufe gibt dem<br />
Leben e<strong>in</strong>e neue Richtung.<br />
� E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges, vielleicht sogar<br />
genuscheltes Wort der Predigt<br />
oder e<strong>in</strong>e Liedzeile trifft Menschen<br />
so, dass sie wissen: Jetzt<br />
hat Gott mit mir gesprochen!<br />
Wenn die verwandelnde Kraft Gottes<br />
<strong>in</strong> unser Herz fließt, verlieren unsere<br />
Worte und Taten das Angestrengte,<br />
künstlich Gewollte und Berechnende.<br />
Sie werden leichter, schöner, zarter<br />
und klarer, bekommen himmlischen<br />
Geschmack.<br />
Paulus verwendet das Wort „Verwandlung“<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Auferstehungskapitel<br />
(1. Kor.15) im Blick auf<br />
die Zukunft Lebender wie Toter. „Alle<br />
aber werden wir verwandelt.“ (V 51),<br />
dann aber auf Dauer und <strong>in</strong> nie gekannter<br />
Qualität.<br />
Oster- und Pf<strong>in</strong>gstfest er<strong>in</strong>nern uns<br />
daran, dass es sich lohnt, auf die<br />
Herzensverwandlung zu hoffen. Wie<br />
die Emmausjünger erfahren wir<br />
dann vielleicht nur e<strong>in</strong>en Augenblick<br />
lang, was wir bekennen: Jesus lebt!<br />
Pfarrer Jürgen Mocka<br />
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