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Info-Bulletin_natürlich_kompetent_Nr_31_März_2017

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Paracelsus-Spital<br />

Richterswil<br />

natürlich NR. <strong>31</strong> MÄRZ <strong>2017</strong><br />

<strong>kompetent</strong><br />

Der entlastete Trägerverein<br />

widmet sich den Förderaufgaben<br />

Der Trägerverein Paracelsus-Spital ist finanziell nicht mehr am Spital beteiligt.<br />

Die NSN medical AG, seit drei Jahren für das Spitalmanagement verantwortlich,<br />

ist nun die Alleinbesitzerin des Spitals. Beschlossen wurde die Handänderung<br />

im November 2016 an der ausserordentlichen Mitgliederversammlung. Zu den<br />

Veränderungen ein Gespräch mit der Vereinspräsidentin Cornelia Bizzarri Kuhn,<br />

dem ärztlichen Spitalleiter und NSN-Geschäftsführer Jürgen Robe und dem<br />

Vereinsmitglied Franz Ackermann.<br />

Weshalb war die Handänderung<br />

notwendig?<br />

Cornelia Bizzarri Kuhn: Der Verlust, den das<br />

Spital 2015 erwirtschaftete, war ein Weckruf.<br />

Als Trägerverein (TrV) hatten wir den Verlust<br />

von 3.6 Mio. im Verhältnis zu unserem Aktienanteil<br />

von 40 Prozent mitzudecken. Das<br />

löste die Frage aus: Tun wir das Richtige? Wir<br />

haben während über zwei Jahrzehnten für<br />

die Existenz des Spitals gesorgt. Nun sind<br />

wir überzeugt, dass es für die Zukunft des<br />

Spitals besser ist, wenn die NSN medical AG<br />

das Spital nicht nur operativ führt, sondern<br />

auch Eigentümerin zu 100 Prozent ist. Wir<br />

wollten keine Immobilienfirma werden und<br />

das Spital als Mieter behalten. Ohnehin hatten<br />

wir schon viel in Beton investiert, was<br />

nicht die Aufgabe eines TrV sein kann.<br />

Jürgen Robe: Selbst nach dem wirtschaftlich<br />

schlechten 2015 war für uns im Verwaltungsrat<br />

der NSN klar, dass wir weiterhin ans<br />

Spital glauben. Das Spitalkonzept stimmt<br />

und hat eine Chance im stark umkämpften<br />

Gesundheitswesen. Unser Ja zum Ganzen,<br />

inklusive Immobilien und Grundstück, ist<br />

unser Vertrauensbeweis ans Paracelsus-<br />

Spital.<br />

Franz Ackermann: Der TrV geriet immer<br />

mehr in einen Clinch und konnte teils seine<br />

zentralen Förderaufgaben nicht mehr erfüllen.<br />

Primär musste er die Spitaldefizite mittragen.<br />

Als ehemaliger Heimleiter bin ich<br />

Fortsetzung Seite 2 e<br />

«Unser Spital»<br />

Zum Paracelsus-Spital habe ich eine<br />

spezielle Bindung. Im damaligen Gemeindespital<br />

wurde ich geboren, und als<br />

lebhaftes Kind musste ich einen Arm- und<br />

einen Beinbruch behandeln lassen. Dass<br />

ich heute noch aktiv Sport treiben kann,<br />

verdanke ich den Ärzten und Pflegenden<br />

des Spitals Richterswil.<br />

Heute geht meine Wertschätzung über das<br />

rein medizinische Spektrum hinaus. Das<br />

Spital ist nicht nur der grösste Arbeitgeber<br />

unserer Gemeinde, sondern es trägt den<br />

Namen Richterswil sehr positiv in die<br />

nähere und weitere Umgebung hinaus.<br />

Besonders erfreulich ist der stetige<br />

Zuwachs der Geburten. Offenbar geniesst<br />

die hiesige Geburtshilfe einen ausgezeichneten<br />

Ruf.<br />

Das Paracelsus-Spital sticht aber vor allem<br />

dank der integrativen Medizin, erweitert<br />

durch die anthroposophische Behandlung,<br />

heraus. In meinem engeren Umfeld habe<br />

ich selbst miterlebt, wie wohltuend für<br />

einen Krebspatienten die <strong>kompetent</strong>e,<br />

ganzheitliche Pflege sein kann.<br />

Der wirtschaftliche Druck im Gesundheitswesen<br />

ist gross. Mit der professionellen<br />

Leitung, den hochqualifizierten Mitarbeitenden<br />

und der hohen Spezialisierung<br />

des Spitals sowie den Anstrengungen im<br />

Bereich Forschung hat «unser Spital» gute<br />

Chancen, sich im heiss umkämpften Markt<br />

halten zu können. Für die Gemeinde<br />

Richterswil bin ich deshalb zuversichtlich,<br />

dass wir weiterhin auf eine ausgezeichnete<br />

medizinische Versorgung im Dorf zählen<br />

können.<br />

Hans Jörg Huber,<br />

Gemeindepräsident<br />

Richterswil


Seite 2<br />

Trägerverein | Paracelsus-Spital Richterswil<br />

natürlich <strong>kompetent</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong> | März <strong>2017</strong><br />

überzeugt, dass es genügend unternehmerische<br />

Freiheiten braucht, um ein Spital zu<br />

führen.<br />

Herr Ackermann, wo lagen Ihre Bedenken?<br />

FA: Zunächst war meine Sorge, das Spital<br />

würde den anthroposophischen Ansatz aufgeben.<br />

Doch an der Mitgliederversammlung<br />

(MV), bei der Präsentation des Spitalkonzepts,<br />

lösten sich meine Bedenken auf. Erneut<br />

gewann ich Vertrauen ins Spital, weshalb<br />

ich gern für die Handänderung stimmte.<br />

Ich bin mir bewusst, dass dies für einige<br />

Mitglieder schwer verständlich ist.<br />

CB: Der Entscheid fiel auch dem Vereinsvorstand<br />

schwer. Doch unser Entscheid konnte<br />

reifen, während die Mitglieder und Spender<br />

wenig Zeit hatten, sich damit anzufreunden.<br />

Der Vorstand hat einen Wissensvorsprung<br />

und muss vorausdenken. Die jetzige Lösung<br />

ist auch ein Zeichen unseres Vertrauens in<br />

die NSN. Wir arbeiten seit 2013 gut zusammen<br />

und haben gesehen, wie <strong>kompetent</strong> das<br />

Im Gespräch<br />

neue Management ist. Das Spital wird als<br />

Unternehmen der NSN eine gute Zukunft<br />

haben …<br />

… mit der Anthroposophie als<br />

wichtigem Pfeiler.<br />

JR: Zweifellos. Das Spital ist besonders<br />

wegen der Anthroposophisch erweiterten<br />

Medizin (AEM) bekannt. Problematisch ist<br />

eher, dass manche Patienten denken, hier<br />

werde eine unklar definierte Medizin angewandt,<br />

losgelöst von der Schulmedizin. Das<br />

Wort «erweitert» geht häufig verloren. Wir<br />

erläutern immer wieder: Die Basis der<br />

Medizin, auch in der Anthroposophie, ist<br />

die naturwissenschaftliche Medizin. Diese<br />

Grundlagen galten am Paracelsus-Spital<br />

Richterswil (PSR) schon immer. Die Ärzte<br />

haben eine medizinische Ausbildung, sind<br />

Fachärzte für Gynäkologie, Innere Medizin<br />

usw. Zusätzlich absolvieren viele Ärzte und<br />

Pflegende die anthroposophischen Ausbildungsmodule.<br />

Es gibt bei uns aber auch<br />

komplementärmedizinisch ausgebildete<br />

Ärzte und Pflegende, die nicht in der Anthroposophie<br />

angesiedelt sind.<br />

FA: Mit dem Komplementärprofil haben Sie<br />

die besseren Chancen.<br />

JR: Genau. Den Skeptikern, die meinen, wir<br />

würden nur so tun, als ob wir die AEM weiterführen<br />

wollten, entgegne ich: Wir tun es<br />

wirklich, nur schon im ureigensten ökonomischen<br />

Interesse. Als kleines Spital müssen<br />

wir eine Spezialisierung anbieten …<br />

… und den Leistungsauftrag der kantonalen<br />

Gesundheitsdirektion erfüllen.<br />

CB: Richtig. Der Auftrag lautet auf Komplementärmedizin,<br />

und das gibt den Patienten<br />

und Mitarbeitenden ebenfalls die Sicherheit,<br />

dass das Angebot der AEM bestehen<br />

bleibt und weiterentwickelt wird. Ohne<br />

Komplementärmedizin gäbe es keine Legitimation<br />

mehr für ein kleines Haus.<br />

FA: Als Patient des PSR erwarte ich neben<br />

der guten medizinischen Versorgung ein<br />

breites anthroposophisches Therapieangebot.<br />

Herr Robe, setzen Sie sich dafür weiterhin<br />

ein?<br />

JR: Bestimmt. Der Methodik wegen, aber<br />

auch weil wir ausgezeichnete Therapeuten<br />

haben. Von ihnen begleitet zu werden, hilft<br />

den Patienten enorm.<br />

Franz Ackermann<br />

Mitglied des Trägervereins,<br />

leitete bis zur Pensionierung<br />

ein Alters- und Pflegeheim<br />

im Kanton Zürich, engagiert<br />

sich in verschiedenen anthroposophischen<br />

Bereichen,<br />

u.a. für die Arbeitsgemeinschaft<br />

Sterbekultur<br />

(www.sterbekultur.ch,<br />

www.sterben.ch).<br />

Cornelia Bizzarri Kuhn,<br />

lic. iur.<br />

Seit zwei Jahren Präsidentin<br />

des Trägervereins, zuvor<br />

langjähriges Vorstands- und<br />

Vereinsmitglied. Arbeitete zu<br />

Anfangszeiten des Paracelsus-Spitals<br />

als Leiterin<br />

Administration, vorher und<br />

nachher hatte sie leitende<br />

Funktionen in der Privatwirtschaft<br />

und bei der Stadt<br />

Zürich inne.<br />

Jürgen Robe, Dr. med.,<br />

Facharzt Anästhesiologie<br />

Seit 2013 Ärztlicher Leiter<br />

des Paracelsus-Spitals, Geschäftsführer<br />

und Verwaltungsrat<br />

der NSN medical<br />

AG (www.nsn.ch), Mitbegründer<br />

von narkose.ch,<br />

einer Tochter der NSN.<br />

Auch der TrV fördert die anthroposophischen<br />

Therapien. Frau Bizzarri, wo setzen<br />

Sie die weiteren Schwerpunkte?<br />

CB: Der Vereinszweck, der an der MV geändert<br />

wurde, entspricht nun einem Förderverein,<br />

nicht mehr einem Trägerverein. Beispielsweise<br />

fördern wir weiterhin die anthroposophische<br />

Pflegeweiterbildung mit der<br />

gesamtschweizerischen Institution Soleo.<br />

Ausserdem die Forschungstätigkeiten am<br />

PSR (siehe Artikel auf Seite 3). Wenn weitere<br />

Projekte am Spital auftauchen, die wir fördern<br />

könnten, nehmen wir gern Anträge<br />

entgegen. Wir bleiben mit dem Spital weiterhin<br />

verbunden.<br />

FA: Dank Soleo wachsen die Pflegekompetenzen<br />

inner- und ausserhalb des Spitals,<br />

was enorm wichtig ist.<br />

CB: Soleo läuft sehr gut. Die Angebote werden<br />

sogar eher von Menschen, die ausserhalb<br />

des PSR arbeiten, wahrgenommen. Wir<br />

Fortsetzung Seite 4 e


Seite 3<br />

Trägerverein | Paracelsus-Spital Richterswil<br />

natürlich <strong>kompetent</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong> | März <strong>2017</strong><br />

Forschung am Paracelsus-Spital<br />

Einblick in die Fördertätigkeit des Trägervereins<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Die Forschungsabteilung des<br />

Paracelsus-Spitals Richterswil<br />

(PSR) ist der Professur für Anthroposophisch<br />

erweiterte Medizin des<br />

Instituts für Komplementärmedizin<br />

der Universität Bern zugeordnet<br />

und wird durch Prof. Dr. med.<br />

Ursula Wolf geleitet. Dr. rer. nat.<br />

Evelyne Kloter ist seit zwei Jahren<br />

Forschungsmitarbeiterin am PSR.<br />

Finanziert wird die Forschungsstelle<br />

durch den Trägerverein, zunächst<br />

für fünf Jahre mit 350 000 Franken.<br />

Die Forschungstätigkeit von<br />

Evelyne Kloter ist nicht auf das PSR<br />

beschränkt, sondern enthält<br />

schweizweit Projekte der Anthroposophischen<br />

Medizin in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Bern.<br />

www.paracelsus-spital.com/spital/<br />

forschung<br />

Institut für Komplementärmedizin:<br />

www.ikom.unibe.ch<br />

Trägerverein<br />

Paracelsus-Spital<br />

l Ich werde / wir werden Mitglied<br />

des Trägervereins Paracelsus-Spital<br />

l Ich / wir möchte/n «natürlich<br />

<strong>kompetent</strong>» regelmässig erhalten<br />

l Ich / wir möchte/n «natürlich<br />

<strong>kompetent</strong>» nicht mehr erhalten<br />

Ich / wir bestellen<br />

l Broschüre Trägerverein Paracelsus-Spital<br />

l Broschüre Paracelsus-Spital Richterswil<br />

l Broschüre Testament Legat Schenkung<br />

Gemeinsam für ganzheitliche Medizin<br />

Name<br />

Vorname<br />

Strasse / <strong>Nr</strong>.<br />

PLZ / Ort<br />

Geburtsjahr<br />

Unterschrift<br />

Datum<br />

E-Mail<br />

Evelyne Kloter<br />

präsentiert das<br />

ganzheitliche<br />

Therapiekonzept für<br />

Frauen mit starker<br />

Schwangerschaftsübelkeit.<br />

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die<br />

Weiterentwicklung der Anthroposophischen<br />

Medizin kommen vielen Menschen zugute.<br />

Deshalb unterstützt der Trägerverein die Forschungsabteilung<br />

des Paracelsus-Spitals<br />

(PSR). Dr. rer. nat. Evelyne Kloter, die Forschungsmitarbeiterin,<br />

stellt im Folgenden<br />

eines ihrer Projekte vor: In Zusammenarbeit<br />

mit Gynäkologinnen des PSR erforschte sie,<br />

wie jenen Frauen geholfen wird, die in der<br />

Frühschwangerschaft unter starkem, täglich<br />

bis zu zwanzigmaligem Erbrechen leiden.<br />

Etwa ein Prozent aller schwangeren Frauen<br />

ist davon betroffen. Weil die Patientinnen<br />

keine Nahrung mehr aufnehmen können,<br />

werden sie hospitalisiert und bei ihrer Genesung<br />

unterstützt durch das anthroposophischmedizinische<br />

Therapiekonzept. Darin enthalten<br />

sind intra venöse Infusionen mit anthroposophischen<br />

Arzneimitteln, Heileurythmie,<br />

Rhythmische Massage und die Maltherapie.<br />

Diese anthroposophisch-medizinische Komplextherapie<br />

spricht die Frau ganzheitlich auf<br />

verschiedenen Ebenen an (siehe Foto). Evelyne<br />

Kloter hat dieses Therapiekonzept am Europäischen<br />

Kongress für integrative Medizin<br />

2016 vorgestellt, und eine Zusammenfassung<br />

des Kongress-Vortrags wurde im European<br />

Journal of Integrative Medicine publiziert.<br />

Das Weitertragen der Resultate ist auch für<br />

die anderen Forschungsprojekte wichtig:<br />

Evelyne Kloter beschäftigt sich aktuell unter<br />

anderem mit dem anthroposophisch-medizinischen<br />

Therapiekonzept zur Geburtseinleitung.<br />

Auch in anderen Fachgebieten wird<br />

geforscht. In Kooperation mit den Ärzten<br />

entstehen neue Projekte zur integrativen Medizin<br />

bei Magen-Darm-Erkrankungen. In der<br />

Onkologie unterstützt die Forschungsabteilung<br />

das Projekt einer Online-Datenbank zur<br />

Erfassung von Krebspatienten mit guten<br />

Krankheitsverläufen. In Kürze wird der Forschungsbericht<br />

2016 erscheinen. Sie können<br />

diesen unter www.ikom.unibe.ch im Fachbereich<br />

Anthroposophisch erweiterte Medizin<br />

herunterladen.<br />

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Seite 4<br />

Trägerverein | Paracelsus-Spital Richterswil<br />

natürlich <strong>kompetent</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong> | März <strong>2017</strong><br />

Fortsetzung von Seite 2<br />

werden herausfinden, wohin wir uns bewegen<br />

können. Ich möchte nicht ausschliessen,<br />

dass sich der TrV wieder irgendwo institutionell<br />

engagiert. Wir denken da speziell an den<br />

Altersbereich oder an eine anthroposophische<br />

Spitex. Wir mussten das Spital abgeben,<br />

um Luft für Neues zu erhalten.<br />

Das Spital ist auch ein Ausbildungsort für<br />

Ärzte. Ist der medizinische Nachwuchs ein<br />

Thema für den Trägerverein?<br />

CB: Ja, doch wir haben noch kein konkretes<br />

Projekt. Es gibt ausserhalb des PSR zu wenig<br />

Ärzte, die in der AEM <strong>kompetent</strong> sind. Die am<br />

PSR ausgebildeten Ärzte könnten dieses Wissen<br />

hinaustragen und verbreiten – vor allem<br />

in die Hausarztpraxen. Die Patientennachfrage<br />

ist riesig.<br />

JR: Wir müssen primär die fachärztlichen Ausbildungen<br />

(Chirurg, Gynäkologin usw.) bieten.<br />

Doch bei uns lernen die Assistenz ärzte<br />

auch viel über die AEM. Die Gynäkologie ist<br />

ein gutes Beispiel: Hier eignen sich die Assistentinnen<br />

neben der klassischen Gynäkologie<br />

die anthroposophischen Behandlungen<br />

an.<br />

Wie wichtig ist das Spital für die<br />

Vereinsmitglieder?<br />

FA: Ich zog mein Darlehen ans Spital zurück,<br />

als das Management zur NSN wechselte. Aus<br />

reiner Skepsis. Nun stelle ich jedoch fest: Seit<br />

dem Wechsel im Jahr 2013 zur NSN fand eine<br />

Führungsstraffung statt, hin zur Gesundung<br />

des Spitals. Das war nötig, auch wenn es für<br />

manche hart war. Ich verstehe, dass es schwierig<br />

ist, das lieb gewordene Spital abzugeben.<br />

Aber es ist egoistisch zu meinen, der TrV hätte<br />

einzig am PSR eine Aufgabe. Wir dürfen<br />

nicht zu eng denken, sondern sollten für eine<br />

solche Kultur in unserer Region, in unserem<br />

ganzen Land einstehen und möglichst viele<br />

Menschen suchen, die das mittragen. Das ist<br />

eine Erweiterung, keine Verwässerung der<br />

Vereinszwecke.<br />

JR: Viele potenzielle Spender haben eine<br />

enge Beziehung zum Spital, durch ihr eigenes<br />

Erlebnis.<br />

CB: Die Spender können den Zweck genauso<br />

wie bisher bestimmen und ihr Geld auf<br />

Wunsch dem Spital zukommen lassen.<br />

Die Finanzen werden zweifellos ein<br />

Problem bleiben.<br />

JR: Wir sind finanziell noch nicht dort, wo wir<br />

sein müssten. Aber 2016 war bedeutend besser<br />

als 2015. Was für mich persönlich überaus<br />

ermutigend war: An der MV nahmen viele<br />

Mitarbeitende teil, die Mitglieder des TrV sind.<br />

Sie haben deutlich für die Veränderung gestimmt.<br />

Dies zeigt das vorhandene Vertrauen<br />

für den gemeinsamen Weg. Die Mitarbeitenden<br />

sind das wahre Kapital des Spitals – genauso<br />

wie das gegenseitige Vertrauen zwischen<br />

Personal und Management.<br />

CB: Der TrV ist durch den Verkauf des Spitals<br />

entlastet. Weil er wiederholt die Finanzlöcher<br />

des Spitals stopfen musste, ging der Verein<br />

teils hart am Konkurs vorbei. Der Vereinsvorstand<br />

trägt auch Verantwortung gegenüber<br />

den Geldgebern, die uns ein Darlehen anvertrauen.<br />

Herr Ackermann, weshalb bleiben<br />

Sie dem Trägerverein treu?<br />

FA: Weil er sich für eine menschengemässe<br />

Medizin und Pflege einsetzt.<br />

CB: Da gibt es zweifellos noch viel zu tun.<br />

FA: Ich habe an der MV erlebt, mit welcher<br />

Leidenschaft und Fachkompetenz im TrV gearbeitet<br />

wird. Da besteht ein grosses Zukunftspotenzial.<br />

Zugleich wird das Spital<br />

menschlich und unternehmerisch gut geführt,<br />

wie ich aus eigener Erfahrung weiss.<br />

Dort besteht ebenso viel Potenzial. Es wäre<br />

schade, wenn die Mitglieder das nicht genügend<br />

wahrnehmen und darauf vertrauen<br />

würden, dass der TrV und das Spital nun zwar<br />

getrennt, aber gut unterwegs sind.<br />

JR: Mit dem TrV werden wir weiterhin zusammenarbeiten.<br />

Wir werden weiterentwickeln,<br />

was der TrV mitaufgebaut hat. Das ist wie ein<br />

Vermächtnis. Sonst wären wir das Risiko der<br />

Eigentümerschaft nicht eingegangen.<br />

Gespräch: Pascale Gmür<br />

Fragen zum Spital: 044 787 21 21<br />

www.paracelsus-spital.com<br />

Gemeinsam für<br />

ganzheitliche Medizin<br />

Bitte<br />

frankieren<br />

Trägerverein Paracelsus-Spital<br />

Bergstrasse 7<br />

8805 Richterswil<br />

Impressum<br />

natürlich <strong>kompetent</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong> / März <strong>2017</strong><br />

Herausgeber:<br />

Paracelsus-Spital Richterswil und<br />

Trägerverein Paracelsus-Spital<br />

Redaktion: Pascale Gmür (pag), Zürich<br />

Visuelle Gestaltung: Viviane Wälchli, Zürich<br />

Fotos: Edda Edzards, pag, Evelyne Kloter<br />

Redaktionsadresse:<br />

Trägerverein Paracelsus-Spital<br />

Bergstrasse 7, 8805 Richterswil<br />

Telefon 044 251 51 35<br />

info@traegerverein-paracelsus.ch<br />

www.traegerverein-paracelsus.ch<br />

PC-Konto 80-40372-6<br />

ZEWO zertifiziert<br />

natürlich <strong>kompetent</strong> erscheint dreimal<br />

jährlich und kann kostenlos abonniert<br />

werden.<br />

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