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heFt 4B – dez. <strong>20</strong>08<br />

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Fachmagazin Für geschäFts-, Präsentations- und VerkauFsräume<br />

LadenBau | Licht | Boden<br />

a.r.e. retail design award | Fashion store Pink | kastner & Öhler |<br />

a1 shoP | geometry Fashion store | geschäftshaus schneider |<br />

intersport Bründl<br />

dez. <strong>20</strong>08


DAS ORIGINAL.<br />

HANDGEFLOCHTEN AUS DER WETTERFESTEN DEDON FASER.<br />

DEDON Collection SLIM LINE. Design by Jean Marie Massaud.<br />

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Tel. +43 1 869 58 29 · Mobil +43 664 30 32 099 · Fax +43 1 869 58 29<br />

laser@laser-business.at · www.dedon.de


Editorial 3<br />

Unser Titelfoto: Geometry Fashion Store in<br />

Berlin. Lesen Sie » Mathematik für die Mode«<br />

ab Seite 40. Foto: diephotodesigner.de<br />

Im Wettbewerb der Wahrnehmung<br />

Mit unseren fünf Sinnen machen wir uns ein Bild von der Realität, die uns umgibt.<br />

Doch nicht alle Reize, erklärt Verkaufspsychologe Robert Gittenberger, schaffen<br />

es durch den selektiven Filter der Wahrnehmung in unser Bewusstsein. Für den<br />

Verkauf bedeutet das: »Marken, die wir nicht wahrnehmen, existieren auch nicht.«<br />

Von dieser Erkenntnis ausgehend, erläutert Dr. Hannes Ametsreiter, Marketingleiter<br />

der Mobilkom Austria , wie es gelungen ist, die Markeninhalte in den neu<br />

designten A1-Shops österreichweit zu visualisieren. Wie sich ein Fashionstore<br />

erfolgreich vom Mitbewerb abhebt, zeigen auch das Herrenmodengeschäft ›Geometry‹<br />

in Berlin und ›Pink‹, der neue Modetempel für Damen in Klagenfurt. Beide<br />

Verkaufslokale übersetzen den Namen des Geschäfts in die räumliche Ebene und<br />

sorgen damit für ein einprägsames Assoziativ. Das Potenzial innovativer Gewerbe-<br />

Architektur stellen gleich drei der vorgestellten Projekte unter Beweis. Der neue<br />

Kastner & Öhler in St. Lorenzen kommuniziert bereits mittels seiner Fassade die<br />

Wertigkeit seines Sortiments und vermittelt zugleich zwischen der gebirgigen<br />

Landschaft und dem auf Outdoor-Artikel spezialisierten Gigasport im ersten Stock.<br />

Ebenfalls für Outdoor-Aktivisten hat der Wintersport-Spezialist Bründl einiges zu<br />

bieten. Die kürzlich in Kaprun errichtete Filiale ragt wie ein Monolith zwischen den<br />

traditionell alpinen Hotels und Gaststätten gen Himmel. Der urbane Baustil und die<br />

facettenreichen Blickbezüge zwischen Kitzsteinhorn und Kletterfels im Innenraum<br />

schaffen ein spannungsreiches Zusammenspiel von Architektur und Landschaft.<br />

Wie sich traditionelle Werte mit Zeitgeist und Innovation verbinden lassen, zeigt<br />

das Geschäftshaus Schneider in Altenmarkt. Das moderne Gebäude fügt sich harmonisch<br />

in die umgebende Architektur und fesselt zugleich die Aufmerksamkeit<br />

des Betrachters.<br />

Einen Streifzug durch die eindrucksvolle Gestaltung vor allem amerikanischer,<br />

aber auch kanadischer und asiatischer Verkaufsräume bietet unser Bericht zum<br />

diesjährigen Retail Design Award, dem auch in dieser Ausgabe von<br />

wieder einige Seiten gewidmet sind. Designexpertin Sabine Dönz widmet sich dem<br />

Trend, vermehrt auch ökologische Baustoffe und Materialien einzusetzen, und<br />

Prof. Karl A. Fischer gibt wertvolle Hinweise, wie man – durch den gezielten Einsatz<br />

von Licht und Farbe – Winterdepressionen vermeiden kann. Einen Überblick über<br />

die neuesten Produkte für den Verkaufsraum finden Sie wie immer auf unseren<br />

Tipps & Trends-Seiten.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen und einen erfolgreichen Jahresbeginn wünscht Ihnen<br />

Heidrun Schwinger<br />

Leitende Redakteurin


4<br />

<strong>20</strong><br />

<strong>34</strong> <strong>10</strong> <strong>46</strong><br />

Shops<br />

<strong>20</strong> Vom Kunden zum Fan<br />

Intersport Bründl, Kaprun<br />

<strong>34</strong> Tradition, Qualität<br />

und Funktion<br />

Geschäftshaus Schneider, Altenmarkt/Pg.<br />

40 Mathematik für die Mode<br />

Geometry Fashion Store, Berlin<br />

<strong>46</strong> Think Pink!<br />

Fashion Store PINK, Klagenfurt<br />

52 Eindrucksvolle Formensprache<br />

Kastner & Öhler,<br />

St. Lorenzen bei Kapfenberg<br />

58 A.R.E. Retail Design Award<br />

Ausgezeichnetes Shopdesign<br />

Hintergrund<br />

<strong>10</strong> Kommunikation und<br />

Service im Mittelpunkt<br />

A1 SHOP Mariahilfer Straße, Wien<br />

16 Licht im Shop<br />

Licht und Farbe<br />

26 Licht<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

30 Green Living<br />

Design aktuell<br />

64 Im Kaufrausch der Sinne<br />

Verkaufspsychologie<br />

68 Ladenbau<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

74 Boden<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

von Heidrun Schwinger<br />

4 Inhalt, Impressum<br />

6 Magazin<br />

Aktuelles aus der Hotellerie<br />

74 Bücher und<br />

Bücherbestell-fax<br />

Aktuelle Buchpräsentationen<br />

78 Tipps & Trends<br />

Produkte und Hersteller<br />

Inhalt<br />

Impressum:<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Laser Verlag GmbH, Hochstraße <strong>10</strong>3, A-2380 Perchtoldsdorf | Redaktionsbüro: campus21, Liebermannstraße A02305 | T +43-2236-379-135, F DW <strong>20</strong>, ISDN DW 25 |<br />

www.hotelstyle.at | Geschäftsleitung: Silvia Laser | Anzeigen: Markus Toplak T +43-2236-379-135-16, (markus.toplak@laserverlag.at), Claudia Ahrer T +43-2236-379-135-15, (claudia.ahrer@laserverlag.at) | Chefredaktion:<br />

Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at) | Leitende Redakteurin: Mag. Heidrun Schwinger | Redaktion: DI Astrid Meyer, Mag. Gudrun Gregori | Mitarbeiter dieser Ausgabe: Mag. Sabine Dönz, Prof.<br />

Mag. Karl A. Fischer, Robert Gittenberger | Grafik: www.Allesgrafik.at – Mag. Michele Falchetto | Druck: Bauer-Druck, 11<strong>10</strong> Wien | Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos.<br />

Berichte, die nicht von einem Mitglied der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. | Abonnements: Jahresabonnement (4 Hefte): € 38,–/Ausland: € 54,-; Abonnements, die nicht spätestens 6 Wochen<br />

vor Abonnementende storniert werden, verlängern sich automatisch um ein weiteres Jahr. | Einzelheftpreis: € <strong>10</strong>,80 / Ausland: € 12,50 | UID-Nr. ATU52668304, DVR 0947 270; FN 199813 v | Bankverbindung: Bawag<br />

Mödling, Konto Nr. 226<strong>10</strong>7<strong>10</strong>917, BLZ 14000, IBAN AT 87 14000226<strong>10</strong>7<strong>10</strong>917, BIC BAWAATWW; BA-CA, Konto Nr. 51524477801, BLZ 1<strong>20</strong>00,IBAN AT 231<strong>20</strong>0051524477801,BIC BKAUTWW


Impressum 5<br />

58<br />

40<br />

Visualisations<br />

Packende Inszenierungen<br />

hinterlassen bleibende Eindrücke.<br />

Wir von MK Illumination kreieren,<br />

produzieren und installieren dekorative<br />

Konzepte, die Ihr Shopping Center<br />

zu einem Ort verwandelt, den man<br />

einfach besuchen muss.<br />

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6<br />

Die neue Mitte im Handel<br />

Der NÖ-Handelstag <strong>20</strong>08 – eine Veranstaltung der Wirtschaftskammer Niederösterreich – fand<br />

am 4. November mit 250 Besuchern in Amstetten statt. Drei Fachvorträge und die anschließende<br />

Expertendiskussion machten eines deutlich: Im Sandwich zwischen Diskont- und Luxusanbietern<br />

ist kein Platz für Mittelmaß, sondern viel Potenzial für Unternehmen, die wissen, wofür sie<br />

stehen und das auch verständlich kommunizieren.<br />

Voraussetzungen für den Erfolg der »neuen Mitte« sind eine klare Positionierung, die Identifikation<br />

der Kunden mit dem Geschäft sowie eine vertriebskanalübergreifende Kundenbindung. »Der<br />

Konsument kauft, was er sich wünscht, nicht was er braucht« erklärte Motivforscherin Dr. Helene<br />

Karmasin dem Publikum und appellierte an die Betriebe, ihre Produkte und Leistungen mit Botschaften<br />

zu versehen und diese durch Zeichen und Bilder zu visualisieren. Dadurch lässt sich ein<br />

Lebensgefühl darstellen, das die Sehnsucht nach den Werten der »neuen Mitte« stillen kann.<br />

Dipl.-Vw. Sebastian van Baal vom E-Commerce Institut der Uni Köln empfahl, die Aufmerksamkeit<br />

der Kunden schon im Shop auf die eigene Website zu lenken und umgekehrt. Als Tipp gab<br />

er dem Publikum mit: »Gnadenlos abkupfern und es besser machen.« Und Branding-Profi Mag.<br />

Max Wöss betonte die Wichtigkeit, aus einem Shop eine Marke zu machen und ihm dadurch ein<br />

unverwechselbares Gesicht zu geben. »Nur wer wahrgenommen wird, existiert« lautete seine<br />

Botschaft an die Mittelständler.<br />

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion stellte Mag. Werner Weber, selbstständiger Unternehmensberater<br />

und vormals Geschäftsführer von Libro/Pagro, fest: »Eine Definition der Mitte<br />

ist über den Preis allein nicht möglich.« Denn: »Preise werden vollkommen unterschiedlich wahrgenommen«,<br />

bestätigte Christoph Kastner von der Firmengruppe Kastner. »Es geht auch nicht<br />

um Größe«, betonte Dr. Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbandes, sondern<br />

darum – so Mag. Dorothea Hagenauer-Stattmann von ACNielsen »Stärken und Schwächen zu<br />

reflektieren und entsprechend umzusetzen.« Dr. Jutta Pemsel, Kaufstraße Mistelbach, schließlich<br />

betonte: »Positionierung ist nicht gleich Werbung«. Mit einer eindeutigen Positionierung müsse<br />

man auch die Konkurrenz nicht fürchten, und: »Der Mitbewerb vor der Tür wirkt belebend!«<br />

Magazin<br />

Von Links nach Rechts:<br />

Christof Kastner (Kastner),<br />

Dorothea Hagenauer-Stattmann (ACNielsen),<br />

Stephan Mayer-Heinisch (Handelsverband),<br />

Jutta Pemsel (Kaufstraße), Werner Weber<br />

(Libro/Pagro) und Moderator Ronald Barazon.<br />

Foto: Max Woess


Magazin 7<br />

Die ZOW – Premierenbühne für moderne Gestaltungsideen<br />

in Möbel- und Innenausbau, Messe- und Ladenbau, Architektur<br />

und Design, Leichtbau und neue Materialien – bietet auch<br />

<strong>20</strong>09 wieder ein umfangreiches Fachprogramm für Architekten,<br />

Innenarchitekten und Designer. In der Architektur-Lounge (»alounge«)<br />

in Halle 22.2 werden Produkt-Highlights zu speziellen<br />

Themen wie kreativen Dekorlösungen und Fachvorträge zu<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Funktionalität und Gestaltqualität<br />

sowie ausgewählte Werkberichte präsentiert. Zu den drei<br />

Schwerpunkten »Neue Materialien in der Architektur«, »Leichtbau«<br />

und »Nachhaltiges Bauen« werden ausgewählte Ausstellerstände<br />

besucht, die Kurzpräsentationen zu Materialien und<br />

Produkten durchführen. »Universal Design« ist <strong>20</strong>09 Themenschwerpunkt<br />

der zentralen Ausstellung in der »a-lounge«. Gezeigt<br />

werden Produkte und Konzepte, die altersunabhängig von<br />

möglichst vielen Menschen benutzt werden können. Außerdem<br />

präsentieren junge ebenso wie bekannte Unternehmen der<br />

internationalen Zulieferindustrie ihre neuesten Leichtbau-Konzepte<br />

und -lösungen. Die Sonderschau »E3S« zeigt weiters das<br />

breite Spektrum von Mineralwerkstoffen und Engineered Stone<br />

mit neuesten technischen Entwicklungen und Anwendungen.<br />

Auch außerhalb der Architektur-Lounge bietet die ZOW attraktive<br />

Events und Sonderthemen für die Zielgruppe der Architekten,<br />

Innenarchitekten und Designer. Die Sonderpräsentation<br />

»materialZ« in Halle 23.2 zeigt beispielsweise kreative Werkstoffideen,<br />

die zum Anschauen, Staunen und Planen einladen und<br />

die Top-Trends der Szene aufgreifen.<br />

»a-lounge« | ZOW in Bad Salzuflen<br />

9.–12. Februar <strong>20</strong>09 | Täglich 9–18 Uhr<br />

Veranstalter: Survey Marketing + Consulting<br />

Kostenlose Online-Registrierung für Fachbesucher unter:<br />

www.zow.de<br />

Foto: Survey Lounge für Architekten und Designer<br />

13. – 17. 2. <strong>20</strong>09<br />

giving<br />

Lust auf schöne Geschenke?<br />

Als bedeutendste Trend- und Ordermesse erwartet Sie<br />

die Ambiente mit dem internationalsten Konsumgüterangebot<br />

und einzigartigen Design-Events. Entdecken<br />

Sie in der Weltleitmesse Giving die schönsten Geschenk-<br />

und Schmuckideen – und begeistern Sie Ihre Kunden<br />

wieder ganz neu!<br />

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Tel. 01 / 867 36 60 60, info-nbs@austria.messefrankfurt.com<br />

the world’s choice


8<br />

Ausstellerrekord für die R+T<br />

Von <strong>10</strong>. bis 14. Februar <strong>20</strong>09 präsentiert die Weltleitmesse<br />

für Rollläden, Tore und Sonnenschutz<br />

internationale Neuheiten erstmals auf dem<br />

<strong>10</strong>5.<strong>20</strong>0 m 2 umfassenden Messegelände direkt am<br />

Stuttgarter Flughafen. Bereits 719 Aussteller haben<br />

sich angemeldet, davon <strong>46</strong>3 aus dem Ausland, allen<br />

voran aus Italien, China und Spanien, aber auch aus<br />

Australien, Taiwan, Saudi-Arabien und über 30 weiteren<br />

Ländern. Standflächen von mehr als 1.000 m 2<br />

sind keine Seltenheit, gleichzeitig wird in die Höhe<br />

gebaut, um noch größere Aufmerksamkeit zu erzielen.<br />

Gemeinsam mit den Ausstellern und den fachlichen<br />

Trägern, dem Bundesverband Rollladen +<br />

Sonnenschutz und dem BVT – Verband Tore, sowie<br />

dem BKTex, Bundesverband technischer Textilien<br />

setzt die Messe Stuttgart <strong>20</strong>09 neue Maßstäbe<br />

für die kommenden Jahre. Eine klare Gliederung<br />

nach Angebotsbereichen und ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm aus Foren, Workshops und<br />

Sonderschauen tragen ihren Teil dazu bei. Auch<br />

<strong>20</strong>09 wird wieder der R+T-Innovationspreis verliehen,<br />

der Technik und Design in sechs Kategorien<br />

auszeichnet. Vier Sonderpreise in den Kategorien<br />

Design, Energieeinsparung, Handwerksjugendpreis<br />

und Fachhandwerk werden zusätzlich vergeben.<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

T +49 711 18560-0<br />

F +49 711 18560-2440<br />

info@messe-stuttgart.de<br />

www.messe-stuttgart.de/rt<br />

Magazin


Magazin 9<br />

Indien sucht Ladenbauer<br />

Indien war schon immer inspirierend für die Modewelt. International führende Modemacher<br />

haben sich stets von der Vielfalt der indischen Farben, Textilien und Kleidung<br />

anregen lassen. Im Zuge der Modernisierung und Globalisierung Indiens ändern sich<br />

aber auch die Ansprüche der Inder an die Mode.<br />

Beim 9. INDIA FASHION FORUM am 27. und 28. Jänner <strong>20</strong>09 in Mumbai, Renaissance Hotel<br />

& Convention Center, feiern mehr als 2.000 Fachleute aus Industrie und Handel mit über<br />

<strong>10</strong>0 Referenten und <strong>10</strong>0 Ausstellern Indiens größtes Event für Mode im Einzelhandel. Im<br />

Rahmen der Ausstellung werden eine Konferenz sowie Modeschauen und die Preisverleihung<br />

des Lycra® Images Fashion Awards (LIFA) abgehalten. Die Konferenz <strong>20</strong>09 wird<br />

in mehreren parallel stattfindenden Brainstorming-Sessions mit führenden Köpfen der<br />

Branche Wachstumspfade für die verschiedenen Segmente des Modehandels aufzeigen:<br />

Bekleidung & Textilien, Sportbekleidung & Schuhe, Schmuck & Uhren sowie Premium<br />

Mode & Accessoires. Modenschauen und die Ausstellung für Mode-Labels und<br />

Betreiber von Shopping Malls für Konzepte in Ladenbau und -design, Ladeneinrichtung<br />

und Visual Merchandising werden das Forum begleiten.<br />

Für Shop Designer & Architekten und Ladenbauer gibt es reichlich Herausforderungen:<br />

Mehr als <strong>20</strong>.000 neue Marken-Geschäfte, 280 Verbrauchermärkte, 500 Warenhäuser, 600<br />

Shopping Center, 1.<strong>20</strong>0 Megamärkte und 3.<strong>20</strong>0 Supermärkte sollen bis <strong>20</strong>11 in Indien gebaut<br />

werden. Außerdem müssen mehr als <strong>10</strong>.000 vorhandene Geschäfte vollständig renoviert<br />

werden. Für bis zu 28.000.000 m² Verkaufsfläche besteht somit Bedarf an neuen<br />

Ideen in den Bereichen Design, Einrichtung und Retail Support. Im Moment jedoch haben<br />

Shopping-Center-Betreiber, Marken und Einzelhändler noch keine große Auswahl.<br />

www.imagesgroup.in • www.indiafashionforum.co.in<br />

Neues Marken-Roll-Out<br />

Der italienische Lederwarenhersteller Piquadro<br />

etabliert sich auf dem indischen Markt. In den<br />

nächsten, fünf Jahren sollen 16 Mono Brand Stores<br />

entstehen und zwar auf der Basis eines Joint Ventures<br />

mit DLF Retail Brands, einer Tochter des führenden<br />

indischen Immobilienentwicklers DLF, der<br />

bereits einheimischer Kooperationspartner vieler<br />

großer italienischer Unternehmen ist. Bereits Ende<br />

Oktober werden die ersten beiden Boutiquen in<br />

der Hauptstadt New Delhi eröffnet. Unverwechselbares<br />

Kennzeichen des neuen Piquadro Konzept<br />

Stores ist seine Modularität. Dass sich hier einzelne<br />

eigenständige Module zu einem Ganzen zusammenfügen,<br />

eröffnet nicht nur ästhetisch interessante<br />

Dimensionen, sondern ermöglicht auch im<br />

Hinblick auf die Raumaufteilung ungeahnte Flexibilität<br />

und eine höchst effiziente Raumausnutzung.<br />

Konzipiert und realisiert wurde der neue Store<br />

von Karim Azzabi, dem Architekten und Designer,<br />

der bereits seit Jahren für die Pflege des globalen<br />

Markenimages verantwortlich ist. Die vorwiegende<br />

Verwendung von Metalllaminat schafft einen harmonischen<br />

Übergang zwischen den modularen<br />

Verkaufseinheiten und der Gesamtarchitektur und<br />

schafft zugleich einen hohen Markenwiedererkennungswert.<br />

Farblich ist nur ein Hauch des markenspezifischen<br />

Blaus erkennbar, der die intermodularen<br />

Übergänge gleichermaßen sanft gestaltet.<br />

Eine ebenso dominante wie charakteristische Rolle<br />

spielt der Einsatz von Technologie und Licht, die<br />

gleich einem Leitmotiv jedes Modul akzentuieren<br />

und die dort präsentierten Produkte gezielt in Szene<br />

setzen.


<strong>10</strong><br />

Kommunikation und<br />

Service im Mittelpunkt<br />

Mit insgesamt 233 m² Verkaufsfläche öffnete<br />

der umgebaute A1 SHOP Mariahilfer Straße<br />

Anfang November seine Türen. Wie bereits<br />

bei der Gestaltung aller A1 SHOPS (<strong>shopstyle</strong><br />

berichtete darüber bereits ausführlich im Juli<br />

<strong>20</strong>07) zeichnet BEHF für die architektonische<br />

Umsetzung und Gestaltung verantwortlich.<br />

Das klassische A1-SHOP-Konzept wurde für die stark frequentierte<br />

Lage in der Mariahilfer Straße adaptiert und weiterentwickelt.<br />

Bis zu 12 Arbeitsstationen sind gleichzeitig<br />

besetzbar. Der bis dato immer zweidimensionale schwarze<br />

Brandscreen, der sich als Marken-Attraktor im Rücken<br />

jedes bisherigen SHOPS befindet, wurde zu einer dreidimensionalen<br />

Box ausgebaut und damit räumlich erlebbar.<br />

Als verbindendes Element verknüpft er die zwei ebenerdigen<br />

Verkaufsräume miteinander. Diese lichtdurchfluteten<br />

Räume sind durch eine schmale Rampe verbunden. Den<br />

Endpunkt bildet ein raumhoher, zweidimensionaler A1-<br />

Screen. Die Positionierung der Brandelemente im Front-<br />

und Rückbereich des Shops und die Einbeziehung der<br />

Fassade betonen den Markenauftritt. Die klare Ordnung<br />

der Zonen sowie der Marken-, Präsentations- und Serviceelemente<br />

fungiert als übersichtlicher Wegweiser durch<br />

die vielseitige Angebotswelt. Verspiegelungen auf beiden<br />

Seiten der Rampe ermöglichen Passanten, die Verkaufssituation<br />

im Vorbeigehen zu erfassen. Der weiße Fadenvorhang<br />

vor einer weiß gespachtelten Wand erlaubt viel<br />

Transparenz und suggeriert in Kombination mit der großen<br />

Deckenleuchte, Spiegeln und Sofas unbewusst vertraute<br />

Wohnlichkeit. Das Spiel mit Licht, Schatten und reflektierenden<br />

Farben bildet einen ruhigen Hintergrund für<br />

die klare und haptisch inszenierte Produktwelt. In der Red<br />

Bull MOBILE Area im Obergeschoß wird die neue Marke<br />

emotional inszeniert. Der Bulle als gigantischer, aber fein<br />

gezeichneter Leuchtkasten definiert die räumliche Tiefe<br />

der Verkaufszone. Die tiefste Ebene, die Rückwand, besteht<br />

aus schwarz lackierten MDF-Platten, als Front dient<br />

eine schwarz matt lackierte Nurglaswand aus Rauchglasscheiben.<br />

Gegenüber umfasst ein gepolstertes Raummöbel<br />

das Areal. Die neue Marke, in den A1 SHOP eingebettet<br />

und visuell als Teil des Gesamtfassadenbildes ausgebildet,<br />

wird damit auch räumlich kommuniziert.<br />

A1 SHOP Mariahilfer Straße<br />

Adresse: <strong>10</strong>70 Wien, Mariahilfer Straße 60<br />

Bauherr: mobilkom austria AG, Mag. Guido Lenz<br />

Planung: BEHF Architects<br />

Lichtplanung: Christian Ploderer<br />

Planungsbeginn: September <strong>20</strong>07<br />

Baubeginn: August <strong>20</strong>08<br />

Fertigstellung: Oktober <strong>20</strong>08<br />

Beteiligte Unternehmen:<br />

Siemens: Generalunternehmer<br />

ZUMTOBEL GmbH: Licht und Beleuchtung<br />

Aumayr: Lüftung<br />

Text: Heidrun Schwinger; Bilder-Shop: Bruno Klomfar<br />

Bilder-Event: Roland Unger<br />

Magazin


Magazin 11


12<br />

Podiumsdiskussion<br />

Ebenfalls im Obergeschoß befindet sich der neue Konferenzbereich<br />

mit einem eigenen 144 m² großen Meetingraum für interne<br />

Veranstaltungen, Präsentationen, Meetings und Pressekonferenzen.<br />

Beamer, DVD-Player und Sound-Anlage gehören ebenso<br />

zum Equipment wie Cateringküche und Garderobe. Vorhänge,<br />

Stehlampen, Lounge-Möbel und Arbeitstische sorgen für die entsprechende<br />

Atmosphäre. Hier fand am Abend des 6. November<br />

eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt. Experten<br />

unterschiedlicher Fachdisziplinen erläuterten dem interessierten<br />

Publikum,<br />

Wie Trends, Design und Service das Einkaufen zum<br />

Erlebnis machen<br />

Moderiert von ORF Journalistin Dr. Patricia Pawlicki diskutierten<br />

Dr. Hannes Ametsreiter, Marketing-Vorstand mobilkom austria und<br />

Telekom Austria, Handelsexperte Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz<br />

von der Wirtschaftsuniversität Wien, Motivforscherin Dr. Sophie<br />

Karmasin sowie die Architekten vom Architekturbüro BEHF Mag.<br />

Arch. Christian Politsch und Mag.Arch. Armin Ebner.<br />

Was macht den Shop zum Flagship-Store?<br />

Welche Trends werden umgesetzt?<br />

Schnedlitz: Flagships haben die Aufgabe, für Orientierung zu sorgen.<br />

Der Kunde will sich in der Masse des Angebots zurechtfinden.<br />

Passanten, die im Zuge einer Studie befragt wurden, bevor und<br />

nachdem sie den A1-Shop betreten haben, waren zuerst von der<br />

Innovation begeistert, die vor allem in der Architektur erlebbar<br />

wird, empfanden aber vor allem die kompetente Beratung als sehr<br />

angenehm.<br />

Magazin<br />

Karmasin: Einkaufen ist längst nicht mehr nur ein funktionales<br />

Bedürfnis. Kaufentscheidungen werden vermehrt implizit, also<br />

unbewusst getroffen. Dabei zählen Convenience (dazu gehören<br />

ein entsprechendes Umfeld, keine Parkplatzprobleme, keine<br />

Wartezeiten etc.), Kompetenz (v. a. in der Beratung), Belohnung<br />

(d. h. der Kunde will durch spezielle Angebote für seinen Aufwand<br />

belohnt werden) und Innovation und damit der Erlebnisfaktor. Die<br />

jeweilige Markensprache richtet sich an eine spezielle Lebenswelt.<br />

Der A1-Stil ist prägnant und auch im Shop spürbar. Mit ihm werden<br />

Markenwerte transportiert.<br />

Ametsreiter: Marken, die man nicht spürt, existieren auch nicht. Im<br />

neuen A1-Store Mariahilfer Straße wird das Unternehmenskonzept<br />

sicht- und spürbar gemacht. Nicht sichtbar sind etwa bestimmte<br />

Prozessabläufe, sichtbar ist eine Architektur, die weit mehr ist als<br />

rein funktionaler Ladenbau.<br />

Politsch: Gemeinsam mit dem Bauherrn wurde ein Konzept für die<br />

dreidimensionale Markendarstellung gefunden. Die wesentlichen<br />

Elemente wurden in den Raum übertragen. Marke lässt sich dadurch<br />

auch physisch erleben.<br />

Ebner: Die Umsetzung selbst war ein langer Prozess. So wurde<br />

jeder einzelne Sessel von verschiedenen Entscheidungsträgern<br />

Probe gesessen, um die richtige Wahl zu treffen. Alle Entscheidungen<br />

wurden mehrfach überdacht und optimiert. Dabei wurden<br />

auch Überlegungen der Ladendramaturgie von Dr. Christian<br />

Mikunda in die Shop-Gestaltung aufgenommen.


Magazin 13<br />

Warum befindet sich der größte und modernste A1-Shop<br />

ausgerechnet in der Mariahilfer Straße?<br />

Karmasin: 80% der Wiener geben die Mariahilfer Straße als die<br />

beliebteste Einkaufsdestination an, also noch vor der Innenstadt<br />

oder den Einkaufszentren in den Randbezirken.<br />

Ametsreiter: Die Mariahilfer Straße ist auch die am meisten frequentierte<br />

Einkaufsstraße Wiens. Hier kommen täglich ca. <strong>10</strong>0.000<br />

Passanten vorbei. Außerhalb Wiens geht die Tendenz aber eher in<br />

Richtung Einkaufszentrum. Ein Shop, der so groß ist, hat nur dann<br />

eine Chance, wenn auch in der Umgebung genug Angebote sind,<br />

um eine möglichst große Kundenfrequenz zu erzeugen. Hier im<br />

7. Bezirk findet man zudem ein sehr junges, urbanes Publikum.<br />

Junge Menschen, die gerne Neues ausprobieren – so wie beispielsweise<br />

die Redbull MOBILE Area im ersten Stock .<br />

Wie unterscheidet sich der neue Store im Design von den anderen<br />

Mobilfunk-Shops?<br />

Ebner: Wie Räume empfunden werden, hängt sehr stark von der<br />

jeweiligen Örtlichkeit sowie vom Kulturkreis des einzelnen ab. So<br />

wurde das Konzept in Salzburg in die traditionelle Rundbogenarchitektur<br />

integriert. In Kroatien und Serbien wird das mediterrane<br />

Flair durch einen Fußboden aus geschliffenem Flusskiesel kommuniziert.<br />

Die Markensprache ist überall dieselbe. Trotzdem muss<br />

sie an die jeweilige Umgebung anpassbar sein.<br />

Ametsreiter: Die coole Architektur spricht die urbane Kundenschicht<br />

besonders an. Sie wollen sich im Geschäft zwar spontan<br />

wohl fühlen, aber trotzdem muss alles schnell gehen. Schließlich<br />

wollen sie nicht hier wohnen, sondern ihre Probleme rasch gelöst<br />

haben. Wichtig ist in jedem Fall das Zusammenspiel der Markenwerte.<br />

A1 ist nie als Billiganbieter jedem Trend nachgerannt. Wir<br />

punkten mit Qualität, Innovation und Service. Das hat sich auch<br />

positiv auf die Kundentreue niedergeschlagen. Vor 5–6 Jahren<br />

haben noch ca. 25% unserer Kunden nach vier bis fünf Jahren<br />

zu einem anderen Anbieter gewechselt. Jetzt sind es nur mehr<br />

ca. 14%. Jene Kunden, die schnell zu den billigsten Tarifen wechseln,<br />

haben schon vor Jahren gewechselt. Wer sich heute für A1<br />

entscheidet hat andere Prioritäten. Vorausgesetzt natürlich, dass<br />

der Preis trotzdem passt. Diese Markenwerte kommunizieren wir<br />

auch über ein Shopdesign, das in der Mobilfunkbranche bislang<br />

einzigartig ist.<br />

Shopdesign ist eine schnelllebige Branche.<br />

Wann kommt die nächste Innovation?<br />

Schnedlitz: Prinzipiell spricht man bei Shop-Konzepten von einer<br />

Lebensdauer von fünf Jahren. Aufgrund der hohen Investitionsbelastung<br />

werden Veränderungen im Ladenbau aber bereits mit<br />

eingeplant.<br />

Ametsreiter: Unser Unternehmen ist jetzt zwölf Jahre alt. Sehr<br />

viele dieser Lebenszyklen haben wir daher noch nicht erlebt. Der<br />

aktuelle Standort Mariahilfer Straße wurde aber erstmals vor viereinhalb<br />

Jahren eingerichtet. Selbstverständlich werden wir auch<br />

in Zukunft ständig verbessern und optimieren. Innovation ist<br />

schließlich wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie.<br />

n


14<br />

Dr. Hannes Ametsreiter<br />

* 1967 in Salzburg<br />

ist seit 1996 Mitarbeiter von mobilkom austria , seit <strong>20</strong>01 Leiter des<br />

Vorstandsbereichs Marketing und Vertrieb und seit Juli <strong>20</strong>07 Marketing-<br />

Vorstand der mobilkom austria sowie der Telekom Austria TA AG. Im<br />

September <strong>20</strong>08 wurde Hannes Ametsreiter mit dem internationalen<br />

Marketingpreis von Booz & Company ausgezeichnet und – über alle<br />

Branchen in Europa – zum CMO of the Year <strong>20</strong>08 gewählt.<br />

Dr. Hannes Ametsreiter im Interview<br />

Magazin<br />

Warum Konferenzräume und Red Bull Area statt a1<br />

lounge?<br />

In der a1 lounge waren früher die Produkte der Zukunft in<br />

entspannter Atmosphäre testbar. In der Zwischenzeit ist<br />

diese Zukunft eingetroffen. Die ursprüngliche Nutzung<br />

hat sich also überholt. Der Kunde kann nach wie vor, alle<br />

Produkte testen. 50–60% der Kunden österreichweit betreten<br />

einen A1-Shop nicht nur, um einen neuen Vertrag<br />

abzuschließen, sondern, um das umfangreiche Service<br />

von A1 in Anspruch zu nehmen. Folglich wurden auch<br />

das Sho-Konzept erneuert und die Serviceleistungen<br />

optimiert.<br />

Wie sind Sie vorgegangen?<br />

Wir haben uns auch an branchenfremden Modellen orientiert<br />

und bewährte Systeme aus der Hotellerie, Gastronomie<br />

und von Fluglinien für uns adaptiert. So wird selbst<br />

die Kleidung der Mitarbeiter in das Design des Shops integriert.<br />

Anzüge, Hemden und Krawatten sind schwarz. Dieses<br />

Outfit wirkt sehr stylisch, solange es nicht verwaschen<br />

ist. Daher gehört ein tägliches Reinigungsservice zur<br />

Ausstattung. Die Mitarbeiter selbst sind bestens geschult.<br />

Ähnlich wie bei McDonald’s gibt es bei A1 einen eigenen<br />

80 m 2 großen Testshop, der für Kunden nicht zugänglich<br />

ist. Hier werden Produkte getestet, bevor sie in den Verkauf<br />

kommen und Verkaufsgespräche optimiert. Ein normales<br />

Verkaufsgespräch dauert etwa elf Minuten. Optimiert<br />

lässt es sich aber in der Hälfte der Zeit abwickeln.<br />

Dadurch bekommt der Kunde früher was er braucht<br />

und fühlt sich bestens beraten. Es gab aber auch technische<br />

Neuerungen, etwa die digitale Unterschrift. Verträge<br />

müssen nun nicht mehr ausgedruckt, ausgefüllt,<br />

unterschrieben und per Fax an das Backoffce geschickt<br />

werden, wo dann der Vertrag bearbeitet wird. Mittels digitaler<br />

Unterschrift direkt auf dem Screen können Verträge<br />

sofort ausgedruckt oder per Mail an den Kunden<br />

geschickt werden. Dadurch werden Prozesse einfacher,<br />

schneller und kundenfreundlicher.<br />

Wir danken für das Gespräch!<br />

Österreichweit gibt es 54 A1 SHOPS<br />

26 Straßenlokale, 28 in Einkaufszentren<br />

35 company owned, 19 Franchise<br />

in Wien sind es 13 A1 SHOPS: (7 Straßenlokale, 6 in Einkaufszentren)<br />

Gesamtfläche A1 SHOPS 5.591 m 2 , davon 3.700 m 2 Verkaufsfläche<br />

Kundenkontakte in den A1 SHOPS pro Tag: 13.000<br />

(50%-60% davon sind Servicekontakte)


Magazin 15<br />

Leben in Metall<br />

AUMAYR GmbH<br />

Linzer Straße <strong>46</strong><br />

4221 Steyregg<br />

office@aumayr.com<br />

www.aumayr.com<br />

Zentrale: Tel: +43 (0) 732/6440 0<br />

Metalltechnik: Fax: +43 (0) 732 6440 42 <strong>10</strong>0<br />

Lüftungstechnik: Fax: +43 (0) 732 6440 42 <strong>20</strong>0<br />

Verwaltung: Fax: +43 (0) 732 6440 42 600<br />

Metalltechnik<br />

Lüftungstechnik


16<br />

Licht und Farbe<br />

Text und Fotos: Prof. Karl A. Fischer, Leiter des Österreichischen Instituts für Licht und Farbe – www.lichtundfarbe.at<br />

Licht im Shop – ein Lebenselixier<br />

Die dunklen Tage des Jahres haben zwei Gesichter:<br />

Knisternde Festtagsstimmung und: Müdigkeit,<br />

Stress und die Sehnsucht nach dem warmen Licht<br />

der Tropen, den sonnigen Regionen, aus denen wir<br />

Menschen stammen.<br />

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse über den<br />

Menschen und seinen lichtgesteuerten Organismus<br />

lassen den Bedarf an Helligkeit – und damit auch<br />

an künstlicher Beleuchtung – »in neuem Licht« erscheinen.<br />

Temperaturstrahlerlicht ist warmfarbig. Gesehen bei XAL Xenon Light.<br />

V<br />

Rubrik<br />

iele Menschen leiden unter Lichtmangel. In den hellen Sommermonaten<br />

genießen wir 240–280 Sonnenstunden, im Dezember<br />

sind es oft nur 45 oder noch weniger. Schon Ärzte im antiken<br />

Griechenland kannten die Folgen: Die »Winterdepression«,<br />

auch SAD genannt (Seasonal Affective Disorder). Sie führt zu Lustlosigkeit,<br />

Schlafstörungen, mangelnder Kreativität und Dynamik,<br />

zu Denkhemmungen, Dauererschöpfung, zum Nachlassen der<br />

sexuellen Aktivität und auch zu sozialer Abgrenzung. Grund dafür<br />

ist eine Störung des Gehirnstoffwechsels, ein Mangel an bestimmten<br />

Gehirnbotenstoffen (Neurotransmittern). Die ›innere Uhr‹ läuft<br />

nicht mehr im Takt, die Ausschüttung der Hormone gerät aus dem<br />

Rhythmus.<br />

Licht ist Therapie<br />

Licht steuert unsere Lebensenergie. Gerade im Winter sollten wir<br />

daher jedes direkte Sonnenlicht nutzen, schon eine Viertelstunde<br />

Sonne im Gesicht hilft wesentlich, das wichtige Vitamin D aufzubauen.<br />

Mit Hilfe moderner Technik lassen sich aber auch trübe<br />

Wintertage zu Sonnentagen machen. Wesentlich ist dabei die<br />

Lichtqualität.<br />

u


Licht und Farbe 17<br />

gegen die Winterdepression<br />

Strahlende Shops<br />

Ein lustvoller Trip durch erleuchtete Straßen und ihre strahlenden<br />

Geschäfte – ist das schon Therapie? Ohne Zweifel ja. Modernes<br />

›Lighting Design‹ schafft helles warmes ›Sonnen‹-Licht mitten<br />

im Geschäft. Allein die Lichtstärke schafft bereits den ›Kick‹: Das<br />

Glückshormon Serotonin wird gebildet, es entsteht positive Lebensstimmung,<br />

waches Interesse, Aktivität – und dann eben auch<br />

Kauflust. Doch nicht jedes Licht ist gleich gut geeignet. Lichtquellen,<br />

die zu stark vom Sonnenlicht abweichen, können sogar schaden,<br />

warnen Ärzte und Therapeuten.<br />

Das Lichtspektrum ist wichtig<br />

Auch wenn sich das Auge täuschen lässt, der Gesamtorganismus<br />

reagiert auf die spektralen Unterschiede. Die Abbildung zeigt die<br />

Differenz zwischen einer durchschnittlichen Tageslichtkurve, in<br />

der alle Farbanteile gleichmäßig enthalten sind, und den Kunstlichtquellen<br />

»Glühlicht« und »Leuchtstofflicht«. Lichtbiologen wie<br />

Prof. Funk aus Dresden zeigen, dass die Blauanteile des Lichtes die<br />

Die Halogenglühlampe „AR 111“ mit integriertem Reflektor eignet sich ideal für<br />

Shop-Beleuchtung (hier bei Douglas, <strong>10</strong><strong>10</strong> Wien). Das Licht ist sehr sonnennahe.<br />

Vollspektriges Sonnenlicht – ähnlich der Glühlampe<br />

und Halogenglühlampe.<br />

Das unkomplette ›Zackenspektrum‹ ist typisch<br />

für Leuchtstofflampen.<br />

Netzhaut gefährden. AMD,<br />

eine altersbedingte Makula-<br />

Degeneration, nahm in den<br />

letzten Jahrzehnten stark<br />

zu. Funk weist darauf hin,<br />

dass Leuchtstofflicht höhere<br />

Blauanteile enthält. Ist das<br />

nur Zufall? Mit dem gezielten<br />

Einsatz von Licht und Farbe<br />

können wir physischen und<br />

psychischen Schäden – wie<br />

auch der Winterdepression<br />

– entgegenwirken. Licht und<br />

Farben erhellen das Gemüt,<br />

halten uns gesund und lassen<br />

uns sogar länger leben<br />

– gibt es ein schöneres Lebenselixier<br />

als die natürliche<br />

Strahlung aus Farben und<br />

Licht? n


18<br />

Licht und Farbe<br />

Gelungene Licht-Farb-Komposition. XAL, <strong>10</strong><strong>10</strong> Wien<br />

Angenehmes Lichtniveau im Kombinationsspiel mit der starken Farbe Rot.<br />

Gesehen bei „Esprit“ <strong>10</strong><strong>10</strong> Wien.<br />

Licht-Tipps<br />

Rubrik<br />

Tipp 1: Lichtquellen<br />

Temperaturstrahler, die derzeit vor allem in der Dekorationsbeleuchtung<br />

eingesetzt werden, erzeugen ein komplettes<br />

Lichtspektrum ähnlich der Sonne. Die hohen Anteile an warmfarbigen<br />

Lichtwellen wirken nicht nur antidepressiv, sie heilen<br />

und pflegen auch das Auge. Echtes Vollspektrumlicht wirkt außerdem<br />

dem Alterungsprozess entgegen, als natürliches Anti-<br />

Aging. Die Lampen enthalten zudem kein umweltschädliches<br />

Quecksilber und: Man kann ihr Licht dimmen. Damit mildert<br />

man die Lichtstärke nach Belieben und spart dabei auch noch<br />

Strom. Die ›überschüssige‹ Wärme kann zur Gebäudeerwärmung<br />

genutzt werden und spart dadurch Heizkosten ein.<br />

Tipp 2: Lichtinseln<br />

Konzentrierbares Licht inszeniert den Raum durch eine gezielt<br />

eingesetzte Lichtgeometrie. Mit der weichen sanften Strahlung<br />

aus einzelnen Licht-Spots und Reflektorleuchten lässt sich die<br />

Warenpräsentation vortrefflich hervorheben und stimmungsvoll<br />

akzentuieren.<br />

Tipp 3: Lichtwechsel<br />

Unser Organismus arbeitet im 24-Stunden-Rhythmus. Ursache<br />

dafür ist der ›Zeitgeber‹ Licht mit seinem Hell-Dunkel-<br />

Wechsel, der die täglichen inneren Lebensvorgänge steuert.<br />

Mit der Schaltung zeitlicher Lichtphasen genießt man den harmonischen<br />

Tagesverlauf auch im Shop. Die ›innere Uhr‹ wird<br />

angesprochen, Tageszeiten werden verlängert, Abendstunden<br />

wirken durch den Wechsel der Lichtfarbe warm und entspannend.<br />

Moderne Lichtsteuerungstechnik ist effizient und durchaus<br />

erschwinglich.<br />

Tipp 4: Farbe<br />

Hell, freundlich und einladend wirkt ein Raum aber nicht nur<br />

durch seine Lichtstimmung. Wichtig ist die exakte Abstimmung<br />

mit Wand, Boden, Möbel, Stellagen und Präsentationsflächen.<br />

Nur wenn Licht und Farbe optimal zusammenwirken, kann im<br />

Shop ›die Sonne scheinen‹!<br />

Lichtinseln mit vollem Spektrum durch konzentrische Strahler.<br />

Gesehen bei OSRAM in Frankfurt, <strong>20</strong>08.


ZUMTOBEL PRESENTS<br />

SCONFINE<br />

Spiel mit dem Licht für neue<br />

Raumdimensionen<br />

SCONFINE dekorative Leuchtenserie<br />

Lichtlösungen für<br />

Hotel und Wellness<br />

Design by Matteo Thun<br />

Lichtkugeln, Lichtlinien, Lichtwürfel,<br />

geometrische Formen erzeugen<br />

in der Addition ein Spiel aus<br />

Helligkeit, Schatten und Farbe<br />

Elemente aus Chrom<br />

schaffen die Verbindung zwischen<br />

den Formen<br />

www.zumtobel.com/SCONFINE<br />

Intelligente Lichtlösungen<br />

von Zumtobel sind<br />

in perfekter Balance von Lichtqualität<br />

und Energieeffizienz –<br />

in HUMANERGY BALANCE

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