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Projektentwicklung Hotel - Metz Consulting GmbH

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<strong>Projektentwicklung</strong> <strong>Hotel</strong><br />

<strong>Hotel</strong> Maloja Engadin / GR


Die <strong>Hotel</strong>lerie, ein wesentlicher Teil des schweizerischen Tourismus, die an 4. Stelle der wichtigsten<br />

Wirtschaftszweige der Schweiz platziert ist, genießt bei den Finanzierungsinstituten ein<br />

schlechtes Rating, oder zu deutsch, einen schlechten Ruf. Die Finanzierung eines <strong>Hotel</strong>s, insbesondere<br />

in der Saisonhotellerie, setzt einen hohen Anteil an Risikokapital voraus. Die Ursache<br />

liegt darin dass in der Vergangenheit vererbte Betriebe im gewohnten Stil weitergeführt, die Veränderungen<br />

der Gästenachfrage vernachlässigt und für die rückläufige Entwicklung gut Gründe<br />

gefunden wurden, die ein Reagieren nicht notwendig machten. In weiten Kreisen der Wirtschaft<br />

herrscht die Auffassung, dass <strong>Hotel</strong>s nur noch mit Subventionen, Querfinanzierungen oder Sponsoring<br />

finanziert werden können.<br />

Situation heute<br />

Die Annahme der Zweitwohnungsinitiative hat der <strong>Hotel</strong>- und Tourismusbranche einen Schock<br />

versetzt. Will man den Fachkommentaren glauben, ist die Realisierung eines Saisonhotels ohne<br />

Querfinanzierung durch den Verkauf von Zweitwohnungen nicht mehr möglich. Diese These konsequent<br />

zu Ende gedacht bedeutet, dass die Saisonhotellerie keinerlei Zukunft mehr hat.<br />

Dies wiederum hat zur Folge, dass unsere traditionellen Finanzierungsinstitute<br />

das ohnehin schon schlechte Rating (was immer das heißt) der <strong>Hotel</strong>lerie noch<br />

weiter herabstufen werden. Für diese Negativ-Prognostiker ist natürlich der Euro-Kurs<br />

und die Verschuldung der Nationen als Argumentation sehr hilfreich. Ein<br />

wesentlicher Pfeiler der schweizerischen Volkswirtschaft wird bald nur noch Geschichte<br />

sein.<br />

Wie die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt, wird das Thema an publizistischer<br />

Attraktivität verlieren und von attraktiveren Themen abgelöst. Zurück bleibt ein Meinungstrümmerhaufen,<br />

in dem sich die echten Fachleute der Branche zurechtfinden und neu orientieren<br />

müssen.<br />

Was ist denn geschehen<br />

Die Schweiz hatte und hat als Tourismusland ein lange Geschichte,<br />

eine lange Tradition und einen ausgezeichneten Ruf. Die Gäste<br />

kamen in Scharen. Zentrales Problem war, die notwendigen Betten<br />

zu beschaffen. Die Preise waren selten ein Thema. Die Veränderung<br />

des Gästeverhaltens (flexiblere Arbeitsstellen, flexiblere Feriengestaltung,<br />

extreme Informationsdicht via Internet), und die günstigen<br />

Angebot aus dem fernen und nahen Ausland entwickelte<br />

sich zu einer Situation, die ein Grossteil der <strong>Hotel</strong>iers als Herausforderung<br />

angenommen und entsprechend und erfolgreich reagiert haben. Trotzdem ist der Ruf<br />

nach staatlicher, finanzieller Unterstützung nicht ausgeblieben.


Tatsachen<br />

Die Einflüsse auf die wirtschaftlich Tragbarkeit und damit auf den Erfolg eines Saisonhotels sind:<br />

1. Wetter<br />

Das Wetter ist ein Naturphänomen das vorbehaltlos hingenommen werden muss.<br />

2. Service-Leistung<br />

Das heisst Dienstleistung (Dienen und Leisten) und Gasfreundschaft (der Gast ist Freund)<br />

3. Reglementierung<br />

Die <strong>Hotel</strong>- und Gastrobranche ist hinsichtlich Bau und Betrieb überregelementiert (Gesetze<br />

und Vorschriften) mit entsprechenden Kostenfolgen.<br />

4. Finanzierung<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein <strong>Hotel</strong> ohne Fremdfinanzierung<br />

kaum realisiert werden kann. Die Einschätzungen<br />

der Finanzierungsinstitute (Rating > Zinssatz > Eigenkapitalanforderung)<br />

verhindern teilweise intelligente und zukunftsorientiert<br />

Projekte.<br />

5. Selbstdarstellung<br />

Konzepte werden geplant, die sich primär an der Eigenvorstellung und nicht am Gast orientieren.<br />

6. Erkenntnismangel<br />

Seitens der Finanzierer und teilweise der Investoren, wird<br />

verkannt, dass ein <strong>Hotel</strong> keine Immobilie, sondern ein Betriebsmittel<br />

ist. Im Gegensatz zu den Immobilien (Wohn-,<br />

Geschäfts- und Gewerbehäuser), mit automatischer inflationsbedingter<br />

und ertragsbedingter Wertsteigerung (Kompensation<br />

des Kaufkraftverlustes, Kaufkrafterhaltung des<br />

investierten Kapitals), muss beim <strong>Hotel</strong> der Kapitalrückfluss<br />

zur Kaufkrafterhaltung des investierten Kapitals durch den Betrieb erwirtschaftet werden. In aller<br />

Regel wird beim Verkauf eines <strong>Hotel</strong>s der erwartet Wert nicht erreicht.<br />

<strong>Hotel</strong>entwicklung<br />

Unter Beachtung der Tatsache, dass ein <strong>Hotel</strong> ein Betriebsmittel ist, haben die Betriebsabläufe<br />

einen wesentlichen Einfluss auf die Personalkosten. Diese sind der größte Kostenblock der Betriebskosten<br />

(35% bis 50%). Diesem Umstand ist bereits in der Projektierung Rechnung zu tragen.


Schritte der <strong>Hotel</strong>entwicklung<br />

In einem ersten Schritt muss das Investitionsziel definiert und plausibilisiert werden.<br />

1. Marktuntersuchung, Ist-Aufnahme<br />

Im Rahmen der Marktuntersuchung sind folgende Fragen zu klären<br />

• Welches ist die zu untersuchende Marktgebiet (Region)<br />

• Wie viele Übernachtungen werden in dieser Region pro Jahr erwirtschaftet<br />

• Wie groß ist die mittlere Aufenthaltsdauer<br />

• Wie groß ist das Angebot an <strong>Hotel</strong>betten je <strong>Hotel</strong>klasse (Anzahl <strong>Hotel</strong>s)<br />

• Wie groß ist das Angebot in der Parahotellerie<br />

• Welcher Art sind die Gäste<br />

• Gibt es Marktlücken und - wenn ja - welche<br />

2. Prognose<br />

• Welches ist die wahrscheinlichste Entwicklungsrichtung dieses Marktgebietes<br />

• Welches könnte die wahrscheinlichste Entwicklung der Nachfrage sein<br />

• Gibt es zukünftig möglich Angebotslücken<br />

• Welches Angebot hat mittelfristig am ehesten Chancen<br />

3. Definition des Angebotes<br />

• erste Definition der <strong>Hotel</strong>art (Garni, Vollhotel)<br />

• Öffnungsdauer<br />

• erste Definition der <strong>Hotel</strong>kategorie<br />

• erste Definition der Zimmerzahl/Zimmerart<br />

• Herleiten der Restaurationsplätze<br />

• erste Definition möglicher Zusatzangebote (Wellness, Spa, Kongresse, Ladenflächen, Bibliothek<br />

etc.)<br />

4. Tragbarkeitsanalyse<br />

• Ermittlung der Investitionskosten auf Grund von Kennwerten<br />

• Ermittlung des Ertragspotentials kurz und mittelfristig<br />

• Betriebsrechnung<br />

• Szenarien der Betriebsform (Investor/Pächter, Eigentümerbetrieb, Managementbetrieb,<br />

Verkauf von <strong>Hotel</strong>zimmern mit Rückmiete, Beteiligungsmodelle)<br />

• Finanzierungskonzepte<br />

• Businessplan<br />

5. Zusammenfassung als Entscheidungsgrundlage<br />

6. Projektierungsvorgabe<br />

Auf Grund der Projektierungsvorgabe kann ein erstes Vorprojekt erstellt und hinsichtlich der<br />

baurechtlichen Machbarkeit überprüft werden.


Caspar Badrutt St. Moritz Alexander Seiler Zermatt


Die 10 Gebote der <strong>Hotel</strong>lerie<br />

1. Der Gast ist der einzige Umsatzbringer!<br />

Der künftige Gast bucht als Kunde, kommt als Gast und geht als Freund. Gastfreundschaft<br />

besteht aus den Worten Gast und Freund. Dienstleistung besteht aus den Worten dienen und<br />

leisten. Diese Erkenntnis des <strong>Hotel</strong>iers soll er den Mitarbeitern vorleben. Der Gast soll diese<br />

Philosophie spüren.<br />

2. Der Mitarbeiter ist nicht der bezahlte Feind!<br />

Der Mitarbeiter ist das <strong>Hotel</strong>. Der Mitarbeiter soll Freude ausstrahlen. Das kann er aber nur,<br />

wenn ihm seine Arbeitstelle Freude macht. Es gibt zweitens schlechte Mitarbeiter aber erstens<br />

schlechte Vorgesetzte. Der motivierte Mitarbeiter ist am nächsten beim Gast. Er erfährt am<br />

schnellsten, was der Gast will und wünscht.<br />

3. Einwandfreie Gästebetreuung!<br />

Keine schöne Illusion, sondern elementare Forderung an sich selber und an die Mitarbeiter.<br />

Sie ist nur schwer zu verwirklichen und muss deshalb täglich vorgelebt werden.<br />

4. Die Welt beobachten!<br />

Der <strong>Hotel</strong>ier soll vorwiegend von äußeren Einflüssen, die er an sehr unterschiedlichen Orten<br />

aus sehr unterschiedlichen Bereichen oder von sehr unterschiedlichen Menschen aufnimmt<br />

beeindruckt werden. Er muss seine Umwelt aus der Sicht des Gastes betrachten.<br />

5. Vorgefasste Meinungen fallen lassen!<br />

Der Gast muss mit dem Produkt <strong>Hotel</strong> zufrieden sein und es gerne benutzten, nicht der <strong>Hotel</strong>ier.<br />

6. Mythos schaffen!<br />

Nicht nur ein simples <strong>Hotel</strong>zimmer modernisieren und erneuern, sondern einen Traum,<br />

Schönheit, Jugend für den Gast realisieren<br />

7. Vergangenheit vergessen!<br />

Geträumt werden darf immer. Was heute noch wenig gefragt ist, kann schon morgen oder<br />

übermorgen gefragt sein. Dran bleiben und alle beteiligten Mitarbeiter mit wachen Sinnen zur<br />

maximalen Dienstleistung führen.<br />

8. Vorsicht vor Marktstudien!<br />

Marktstudien wollen sich mit der Zukunft befassen, aber sie leitet nur aus der Vergangenheit<br />

ab. Ein Gast teilt nicht gleich mit, was er wirklich will. Er kann später aber immer ausgezeichnet<br />

erklären, warum der <strong>Hotel</strong>betrieb erfolgreich ist oder eben nicht<br />

9. Eigenen Rhythmus finden!<br />

Der erfolgreiche <strong>Hotel</strong>ier muss nur seinem eigenen Rhythmus folgen. Zwar sollte zur Sicherheit<br />

auch die Konkurrenz im Auge behalten aber nie kopieren werden. Wer kopiert ist immer<br />

der Zweite und nie der Erste. Unser <strong>Hotel</strong> muss führen, die anderen sollen folgen, nicht umgekehrt.<br />

10. Keine Fehlinvestition<br />

Der Gast der zum zweiten Mal kommt, wiederholt seinen Besuch nicht wegen dem teuren Material<br />

auf Boden und Nasszelle. Diese ersetzen nicht Dienstleistung und Gastfreundschaft.


Merksätze<br />

Ein <strong>Hotel</strong> ist keine Immobilienanlage sondern ein Betriebsmittel.<br />

*<br />

Die Grundrsissgestaltung wird durch die Betriebsabläufe bestimmt. Die Hülle ist<br />

Marketing und Architektur<br />

*<br />

Ein <strong>Hotel</strong> muss morgen nicht ein Architekturdenkmal werden sondern heute dem<br />

Gast Wohlbefinden und dem Betreiber Geld bringen.<br />

*<br />

Der einzige der dem Investor und Betreiber Geld bringt, ist der Gast und der in genügender<br />

Zahl.<br />

*<br />

Ein gut konzipiertes <strong>Hotel</strong> ist ein gutes Werkzeug. Aber der <strong>Hotel</strong>ier muss es richtig<br />

einsetzen und anwenden.


Beratung • <strong>Hotel</strong>lerie<br />

• Wohnen<br />

• Gewerbe<br />

• Dienstleistung<br />

Leistungsumfang • Standortuntersuchung<br />

• Marktanalyse<br />

• Konkurrenzanalyse<br />

• wirtschaftliche Tragbarkeitsanalyse<br />

• Investitionskonzept<br />

• Investitionsbedarf<br />

• Finanzierungs- / Betriebsmodelle<br />

• Langfristige Kosten- und Ertragsentwicklung<br />

• Beurteilung der Chancen und Risiken<br />

• Beurteilung der Stärken und Schwächen<br />

• Schwerpunkte der Betriebsabläufe<br />

• Raumvorgaben<br />

Coaching • <strong>Projektentwicklung</strong><br />

Schulung Hochschule Luzern, Institut für Finanzdienstleistungen<br />

Modulleiter und Dozent Nachdiplom-Studiengang<br />

Master of Advanced Studies Immobilienmanagement<br />

Albert <strong>Metz</strong> • Sonnenbergstrasse 15a • 6052 Hergiswil<br />

Tel +41 41 630 49 30 • +41 79 402 41 12 • albert.metz@metzconsulting.ch

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