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Zum Altare Gottes will ich treten zum Gott meiner Freude Die ...

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Beiträge zur Pfarrgesch<strong>ich</strong>te<br />

in: „Gemeinde im Blickpunkt“ 2/1995<br />

<strong>Zum</strong> <strong>Altare</strong> <strong><strong>Gott</strong>es</strong> <strong>will</strong> <strong>ich</strong> <strong>treten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Gott</strong> <strong>meiner</strong> <strong>Freude</strong><br />

( Psalm 43 )<br />

<strong>Die</strong> neugotischen Altäre in St. Johann Baptist<br />

Von Hans-Joachim Ossé<br />

Im Jahre 1890 wurde <strong>zum</strong> ersten Male in unserer Pfarrkirche das Heilige Meßopfer gefeiert.<br />

<strong>Die</strong> Barmer Katholiken waren froh und stolz darauf, inmitten ihrer Häuser und Wohnzeilen in<br />

Oberbarmen ein Haus <strong><strong>Gott</strong>es</strong> err<strong>ich</strong>tet zu haben. 1990 haben wir uns in festl<strong>ich</strong>er Weise daran<br />

erinnert, daß 100 Jahre lang in unserer Pfarrkirche lebendiger Glaube im <strong><strong>Gott</strong>es</strong>dienst gefeiert<br />

wurde.<br />

<strong>Die</strong> Innenausstattung der Kirche war damals noch sehr spärl<strong>ich</strong>. So diente z.B. ein<br />

Brettergestell als Kanzel. Alte Kirchenbänke aus der St. Antoniuskirche wurden<br />

herangeschafft; sie re<strong>ich</strong>ten jedoch n<strong>ich</strong>t aus, um allen sonntägl<strong>ich</strong>en <strong><strong>Gott</strong>es</strong>dienstbesuchern<br />

Platz zu bieten. Für die Altäre lagen nur Entwürfe vor.<br />

<strong>Die</strong>ser Mangel weckte die Bereitschaft der Oberbarmer Katholiken, s<strong>ich</strong> für ihre neue<br />

Pfarrkirche finanziell einzusetzen. Der Erlös aus vielen Veranstaltungen wie Pfarrfeste,<br />

Basare, aber auch Sammlungen und Türkollekten zugunsten der Ausschmückung der Kirche<br />

ermögl<strong>ich</strong>ten in den folgenden Jahren vor allem die Anschaffung der Altäre. So konnte erst<br />

fünf Jahre nach Vollendung des Kirchbaues - im Jahre 1895 - die feierl<strong>ich</strong>e Konsekration<br />

durch den damaligen Weihbischof Antonius Fischer stattfinden. Das war der Grund, 1995 das<br />

100-jährige Kirchweihfest zu feiern.<br />

<strong>Die</strong> Konsekrationsurkunde, datiert am 19.Juni 1895, lautet:<br />

Antonius Fischer,<br />

durch <strong><strong>Gott</strong>es</strong> und des Apostolischen Stuhles Gnaden Bischof von Juliopolis und Weihbischof<br />

von Köln, entbietet allen Lesern dieser Urkunde Segen im Herrn! Wir tun kund und bezeugen,<br />

daß wir heute in der Stadt Barmen Rittershausen die Pfarrkirche <strong>zum</strong> Hl. Johannes Baptist<br />

konsekriert habe und drei Altäre, den Hauptaltar zu Ehren des Hl. Johannes Baptist, den<br />

Altar zur Rechten des Hauptaltares zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, zur linken den Altar<br />

zur Ehren des Hl. Josef, des Bräutigams der seligen Jungfrau Maria. Dem Hauptaltar haben<br />

wir Reliquien vom hl. Märtyrer Eliphius und der hll. Blutzeugen aus der Gefolgschaft des hl.<br />

Gereon und der hl. Ursula eingefügt, den Seitenaltären Reliquien aus der Gefolgschaft des hl.<br />

Gereon und der hl. Ursula.<br />

Der Bischof salbte an diesem Tage an den Wänden der Kirche die zwölf Apostelkreuze, um<br />

die Gemeinde ständig daran zu erinnern, daß sie auf dem Glauben der Apostel aufgebaut ist.<br />

Über jedem Kreuz ist bis heute ein so genannter Apostelleuchter angebracht. An allen<br />

Hochfesten und an den Festen der Apostel werden die Kerzen angezündet. Im Mittelpunkt der<br />

Kirchweihe stand die Konsekration der drei Altäre, an denen Eucharistie gefeiert wurde und<br />

die „Sinnbild des Herrn Jesus Christus sind, aus dessen geöffneter Seite im Wasser und im<br />

Blut die Sakramente der Kirche strömen", wie es im Weihegebet heißt. <strong>Die</strong> drei aus Holz geschnitzten<br />

Altäre waren, wie die gesamte Innenausstattung, ganz im neugotischen Stil


gehalten. In Nachahmung gotischer Altäre mit Bildtafeln, auf denen Glaubensgeheimnisse<br />

dargestellt wurden, waren sie gestaltet.<br />

Beherrschender Mittelpunkt des Hauptaltares ist die Kreuzigungsgruppe, in der Christus als<br />

die Quelle des Heils, als Herr seiner Kirche, als Hoffnung der Erlösten, erscheint. Unter dem<br />

Kreuz stehen die Frauen: Maria, seine Mutter und Maria Magdalena. Darum gruppieren s<strong>ich</strong><br />

Bilder vom Leidensweg Jesu, beginnend mit seiner Verhaftung im Garten Getsemane bis zur<br />

Grablegung auf Golgota. In der Mitte der Altarmensa steht der Tabernakel, darauf ein<br />

Holzkreuz (noch erhalten). Hier hat auch zur Aussetzung des Allerheiligsten, des Herrn in der<br />

Gestalt des Brotes, die Monstranz ihren Platz. Engelfiguren sind zu beiden Seiten aufgestellt.<br />

<strong>Die</strong> Vorderseite des Tabernakels ist aus getriebenem Metall. Darauf zu sehen ist das „Lamm<br />

<strong><strong>Gott</strong>es</strong>, das hinwegnimmt die Sünden der Welt“. Das Lamm ist Attribut unseres Pfarrpatrons.<br />

Er weist seine Jünger auf dieses Lamm hin. <strong>Die</strong>ses Tabernakel-Bildnis ist uns erhalten und<br />

hängt heute in der Sakristei.<br />

An der Frontseite des linken Seitenschiffes hatte der Marienaltar seinen Standort. Im<br />

Mittelpunkt des <strong>Altare</strong>s steht Maria, die Mutter des Herrn. <strong>Die</strong>se neugotische Marien-Figur<br />

hat heute noch ihren Platz in unserer Pfarrkirche. Um Maria sind die freudenre<strong>ich</strong>e<br />

Geheimnisse des Rosenkranzes dargestellt. Sie zeigen uns die Stellung, die Maria im<br />

Heilswerk <strong><strong>Gott</strong>es</strong> hat. Das Bild der Verkündigungsszene ist uns erhalten geblieben. Es wird<br />

jedes Jahr im Advent und am Feste Maria Verkündigung im Altarraum der Kirche aufgestellt.<br />

Der Altar zu Ehren des Heiligen Josef im rechten Seitenschiff erhält später die Statue des<br />

heiligen Johannes des Täufers, unseres Pfarrpatrons. <strong>Die</strong>se Johannes-Darstellung steht heute<br />

im linken Seitenschiff der Kirche. Auf der linken Altarseite ist die neutestamentl<strong>ich</strong>e Szene zu<br />

sehen, wo Jesus von Johannes im Jordan getauft wird. In der bildl<strong>ich</strong>en Darstellung auf der<br />

rechten Seite weist Johannes auf den Messias hin: „Er ist es, der nach mir kommt, aber vor<br />

mir gewesen ist, und <strong>ich</strong> bin n<strong>ich</strong>t würdig, ihm die Schuhriemen zu lösen.“ (Joh 1,28).

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