Eckball_Ausgabe 9_16-17_X3_Seiten (1)
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DIE ERSTE MANNSCHAFT<br />
Horst Hrubesch im Exklusiv-Interview:<br />
„Junge Spieler sind mein Metier<br />
Sprachen im Rahmen des Ehrenamtspreis (v.l.n.r.): Trainer-Legende Horst Hrubesch, SCBV-Jugendcoach und Preisträegr Korbinian Fleck, SCBV-stellvertretender Abteilungsleiter<br />
und Ehrenamtsverantwortlicher Dieter Dallheimer und <strong>Eckball</strong>-Chefredakteur Moritz Steidl.<br />
Bundesliga-Profi und Ex-SCBV Jugenspieler Philipp Max (23) hat unter Trainer-Legende<br />
Horst Hrubesch im vergangenen Sommer Silber bei den Olympischen Spielen in Rio<br />
gewonnen. Hrubesch zählt zu einer der erfolgreichsten und nachhaltigsten Trainer, was<br />
die Jugendarbeit angeht. Beim Ehrenamtspreis des Bayerischen Fußballverbands im<br />
November durfte ihn der <strong>Eckball</strong> als einziges Print-Medium interviewen. Was Hrubesch<br />
über Philipp Maxs Karriere denkt, was ihm als Trainer wichtig ist und wie er die die Zukunft<br />
des Fußballs sieht, erklärt er authentisch locker und mit ungefilterter Zunge.<br />
Wie haben Sie Philipp Max erlebt?<br />
Ich kenne ihn nun schon ein bisschen<br />
länger und ich weiß, dass er ein Typ<br />
ist, der charakterlich einwandfrei ist. Dass<br />
er ein guter Fußballer ist und gut kicken<br />
kann hat er bei Olympia bewiesen. Ich<br />
freue mich, dass das so gut gelaufen ist<br />
und ich denke, er muss jetzt sehen, dass<br />
er seine Karriere auf die Reihe bringt.<br />
Hat er Ihnen vom SC Baldham-Vaterstetten<br />
erzählt?<br />
Nein, darüber haben wir nicht gesprochen.<br />
Ich meine soweit geht das ja<br />
meistens nicht. Die Zeit reicht dafür nicht.<br />
Ich habe im Schnitt, wenn man den Kader<br />
der U21 nimmt, fast 40 Spieler. Da weißt du<br />
ja nicht wo Du die Zeit hernehmen sollst.<br />
Das wichtigste ist eigentlich das wir miteinander<br />
klar kommen, auf der einen Seite,<br />
und wir uns, auf der anderen Seite, auch<br />
wirklich vertrauen können und ehrlich miteinander<br />
umgehen. Das ist bei ihm der Fall.<br />
War die Silber-Medaille bei Olympia das<br />
ihr größter Erfolg?<br />
Ja, was heißt größter Erfolg. Es<br />
war eine tolle Geschichte. In einer ziemlich<br />
langen Karriere jetzt. Und bei mir muss<br />
man das vielleicht immer ein bisschen relativieren.<br />
Ich bin erst mit 24 in der Bundesliga<br />
gewesen. Und wenn man dann überlegt,<br />
dass man noch diese Karriere gemacht hat,<br />
dann muss man eigentlich für jeden Tag<br />
dankbar sein. Deswegen habe ich mal gesagt<br />
‚Ich würde nie tauschen‘. Deswegen<br />
glaube ich hier, heute diese Veranstaltung<br />
(BFV-Ehrenamtspreis; Anm. d. Red) wenn<br />
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diese Leute gar kein Spaß haben und nur<br />
Stress haben, dann würden sie es nicht<br />
machen. Und das ist der entscheidende<br />
Faktor. Das ist bei mir das gleiche gewesen.<br />
Ich hatte den Vorteil, ich konnte mir<br />
nach meiner Bundesliga-Karriere erlauben<br />
das zu machen, was ich eigentlich wollte.<br />
Ich war nicht darauf angewiesen, dass ich<br />
unbedingt Geld verdienen musste Deswegen<br />
war es für mich im Nachhinein die richtige<br />
Entscheidung auf diese Schiene zu gehen,<br />
weil ich in den Jahren vorher immer<br />
wieder festgestellt habe, dass junge Spieler<br />
eigentlich mein Metier waren.<br />
Sie trainieren oft Mannschaften auf Turniere<br />
hin. Das heißt es kommt eine Gruppe<br />
von Spielern zusammen und man hat<br />
nicht so viel Zeit. Wie schaffen sie es