Un seul monde Un solo mondo Eine Welt Ernährungssicherheit - Deza
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<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Nr.1 / März 2009<br />
Jorgen Schytte/Still Pictures<br />
Ausrichtung auf Ernährung<br />
hat höchste Priorität<br />
Mit neuen thematischen Schwerpunkten will die DEZA ihre Arbeit<br />
auf wichtige globale Themen fokussieren. Weil sich die Nahrungsmittelsituation<br />
gerade in Entwicklungsländern dramatisch<br />
verschlechtert hat, lancierte die Schweiz im Herbst 2008 ein<br />
«Globales Programm <strong>Ernährungssicherheit</strong>».<br />
(gn) Die <strong>Un</strong>terstützung von ländlicher Entwicklung<br />
und Bauern ist traditionell ein Kernthema der<br />
schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit.<br />
<strong>Eine</strong>m weltweiten Trend folgend hatte die DEZA<br />
in den letzten Jahren ihr Engagement in diesem<br />
Bereich zwar nie aufgegeben, aber doch zugunsten<br />
anderer Themen zurückgefahren. Mit der sich seit<br />
2007 anbahnenden Nahrungsmittelkrise wurden<br />
die Prioritäten nun wieder neu gesetzt: Die Ernährungssicherung,<br />
als eines der grossen globalen<br />
Themen unserer Zeit, soll speziell gewichtet<br />
werden.<br />
«Die Nahrungsmittelkrise schafft eine fundamental<br />
neue Situation, die sich auch negativ auf die<br />
Erreichung der Millenniumsziele auswirken wird»,<br />
beschreibt Jürg Benz, Verantwortlicher für die<br />
Skizzierung der neuen DEZA-Strategie, die aktuelle<br />
Lage. Denn in armen Familien geht die Verteuerung<br />
der Nahrungsmittel ans Lebendige, wie<br />
ein Beispiel aus Bangladesch illustriert: <strong>Eine</strong> arme<br />
Familie, die mit fünf Dollar am Tag auskommen<br />
muss, gab vor der Krise täglich rund 3 Dollar für<br />
Essen und 50 Cent für Energie aus, 1 Dollar 50<br />
blieben ihr für übrige Ausgaben wie Schulbücher,<br />
Kleider, Arzneimittel usw. Mit der Verteuerung der<br />
Lebensmittel um 20 bis 50 Prozent reicht das Geld<br />
nirgends mehr hin.<br />
Dazu kommt, dass parallel auch die Energie teurer<br />
geworden ist. Das führt dazu, dass z.B. Kinder<br />
wieder mitverdienen müssen und nicht mehr zur<br />
Schule gehen (siehe auch «Was eigentlich ist Livelihood<br />
Approach?» S. 25) oder man sich Hygieneartikel<br />
nicht mehr leisten kann, was sich negativ auf<br />
die Gesundheit auswirkt. Somit drohen durch die<br />
Verteuerung der Nahrungsmittel Rückschläge mit<br />
weit reichenden und langwierigen Folgen für die<br />
Ärmsten.<br />
Längerfristiges Engagement<br />
In einem ersten Schritt reagierte die Schweiz mit<br />
verschiedenen Sofortmassnahmen, um Not leidende<br />
Bevölkerungsgruppen – vor allem schwangere<br />
Frauen, stillende Mütter und Kleinkinder – mit<br />
Nahrungsmittelhilfe zu unterstützen. Indem die<br />
DEZA das Thema Ernährungssicherung neu als<br />
eines von drei Globalen Programmen (nebst<br />
Klimawandel und Migration) stärker gewichtet<br />
als bisher, stehen zusätzliche 20 Millionen Franken