DKForum_Ausgabe 8
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DKFORUM<br />
Das Magazin des Departements Klinische Forschung Basel<br />
Nr. 8<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1 | 2017<br />
FORSCHUNG 06<br />
IM FOKUS<br />
«Prednisonbehandlung ausschleichen<br />
oder direkt stoppen»<br />
GESICHTER AUS<br />
DER FORSCHUNG<br />
«Forschung in der Transplantationsmedizin»<br />
M.Koller und M. Wick Marcoli im Interview<br />
IM<br />
ZENTRUM<br />
«Ethikkommissionen: Dreh- und<br />
Angelpunkt für Forschungsgesuche»<br />
10 16
Impressum<br />
Redaktion:<br />
Interviews:<br />
Berichte:<br />
Layout:<br />
Druck:<br />
Auflage: 1'400<br />
Anschrift:<br />
Matthias Briel, Mirjam Christ-Crain, Annett Fröhlich,<br />
Christiane Pauli-Magnus, Barbara Peters<br />
Matthias Briel, Barbara Peters<br />
Alain Amstutz, Claudia Becherer, Matthias Briel, Dmitry Gryaznov, Renate Huber-Wunderle, Nienke Jones,<br />
Michael Koller, Milica Popovic, Jonas Rutishauser, Madeleine Wick Marcoli<br />
Annett Fröhlich<br />
Kössinger AG<br />
Universität Basel<br />
Departement Klinische Forschung<br />
c/o Universitätsspital Basel<br />
Schanzenstrasse 55<br />
CH-4031 Basel<br />
www.dkf.unibas.ch
INHALT<br />
05 | Editorial<br />
06 |<br />
Forschung im Fokus<br />
«Die TOASST» – Studie»<br />
Prednisonbehandlung ausschleichen oder<br />
direkt stoppen?<br />
08 | «Die SPIRIT Studie»<br />
Hat sich die Protokollqualität von randomisierten<br />
klinischen Studien durch das<br />
Humanforschungsgesetz in der Schweiz<br />
verbessert?<br />
10 | Gesichter aus der Forschung<br />
«Forschung in der Transplantationsmedizin:<br />
Gesetzliche Anpassungen sind aufwendig<br />
und nicht zu umgehen»<br />
16 | Im Zentrum<br />
«Ethikkommissionen: Dreh- und Angelpunkt<br />
für Forschungsgesuche»<br />
20 | Gesichter aus der<br />
Dienstleistung<br />
«An der Schnittstelle zwischen<br />
Forschungsfragen, Datenmanagement<br />
und Statistik»<br />
24 | Neues vom Nachwuchs<br />
«Zwei nehmen Kurs auf Bern»<br />
26 | Auszeichnungen<br />
28 | Willkommen im DKF
EDITORIAL<br />
| 5<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
In der Frühjahrsausgabe des <strong>DKForum</strong> präsentieren wir Ihnen<br />
wiederum eine Reihe von Studienprojekten aus ganz unterschiedlichen<br />
Disziplinen der klinischen Forschung. Im Fokus<br />
stehen dabei zwei Projekte: zum einen eine Multizentertudie<br />
unter der Leitung von Jonas Rutishauser, die verschiedene<br />
Ausschleichmodalitäten von Cortison nach vorangegangener<br />
Langzeitbehandlung vergleicht; zum anderen ein epidemiologisch<br />
ausgerichtetes Projekt von Dmitry Gryaznov<br />
und Matthias Briel zur Qualität von Studienprotokollen vor<br />
und nach Einführung der SPIRIT (Standard Protocol Items:<br />
Recommendations for Interventional Trials) -Guidelines.<br />
Obwohl sie ganz unterschiedliche Fragegestellungen untersuchen,<br />
haben diese Projekte – ebenso wie die in der<br />
Rubrik‚ «Gesichter aus der Forschung» vorgestellte Transplantationskohorte<br />
unter Koordination von Michael Koller<br />
und Madeleine Wick – eines gemeinsam: sie sind regulatorisch<br />
aufwendig. Sei es, weil sie dem unter dem Humanforschungsgesetz<br />
(HFG) neu eingeführten Leitethikkommissionsverfahren<br />
unterliegen, sei es, weil sie den Zugriff auf<br />
vertrauliche Unterlagen der zuständigen Ethikkommission<br />
voraussetzen oder auch, weil die im Rahmen von Kohorten<br />
übliche Weiterverwendung von Patientendaten und -proben<br />
unter dem HFG neu geregelt wurde.<br />
Nordwest- und Zentralschweiz (EKNZ). Darüber hinaus ist<br />
es auch eine Gelegenheit, Ihnen die Gesichter vorzustellen,<br />
die hinter diesem sperrigen Namen stehen. In enger<br />
Abstimmung mit den regulatorischen Mitarbeiterinnen der<br />
Clinical Trial Unit, die wir Ihnen ebenfalls in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
vorstellen, setzt das Team der EKNZ alles daran, Sie bei Ihren<br />
Forschungsanliegen bestmöglich zu unterstützen.<br />
Das letzte Wort hat auch diesmal der Forschungsnachwuchs:<br />
Zum ersten Mal hat die interdisziplinäre lokale MD/<br />
PhD-Kommission zwei klinische Nachwuchsforscherinnen<br />
und -forscher für die Endauswahl um eines der prestigeträchtigen<br />
MD/ PhD-Stipendien des Schweizerischen Nationalfonds<br />
nominiert. Alain Amstutz und Milica Popovic berichten<br />
in dieser <strong>Ausgabe</strong> von ihren Erfahrungen mit dem<br />
bisherigen Auswahlverfahren und dem mit dieser grossen<br />
Chance verbundenen Lampenfieber.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spass auf den kommenden Seiten<br />
und einen farbenfrohen Frühling.<br />
Die vielen Fragen, die uns seit Monaten im Zusammenhang<br />
mit den Bewilligungsverfahren zu neuen oder auch<br />
bereits laufenden Studienprojekten erreichen, haben uns<br />
dazu bewogen, das Thema Regulatorik ins Zentrum dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> zu stellen. Neben einer Übersicht über die relevanten<br />
regulatorischen Neuerungen seit der Einführung des<br />
HFG, erhalten Sie auch einen Einblick in die Arbeitsweise<br />
des wissenschaftlichen Sekretariats der Ethikkommission<br />
Christiane Pauli-Magnus<br />
Mirjam Christ-Crain
6 |<br />
FORSCHUNG IM FOKUS<br />
«Die TOASST * Studie»<br />
Prednisonbehandlung ausschleichen oder direkt stoppen? *Taper Or Abrupt Steroid STop<br />
duktion, was in Stresssituationen potentiell<br />
gefährlich sein kann.<br />
HINTERGRUND<br />
Das Stresshormon Cortisol wird<br />
in der Nebenniere gebildet und steuert<br />
wichtige Stoffwechselfunktionen.<br />
Der synthetische Cortisol-Abkömmling<br />
Prednison wird in der Behandlung<br />
vieler Krankheiten eingesetzt, z.B. zur<br />
Behandlung von Rheuma, entzündlichen<br />
Darmerkrankungen oder anderen<br />
Autoimmunkrankheiten.<br />
Das Medikament hat zahlreiche<br />
Nebenwirkungen, u.a. Gewichtszunahme,<br />
Anstieg von Blutzucker und<br />
Blutdruck, oder Schwächung des Knochens<br />
(Osteoporose). Es unterdrückt<br />
zudem die körpereigene Cortisolpro-<br />
Um der Erholung der Nebennierenfunktion<br />
Zeit zu geben, wird deswegen<br />
bei gutem Krankheitsansprechen<br />
die Prednisondosis oft schrittweise<br />
bis auf sehr kleine Tagesdosen reduziert,<br />
bevor es ganz abgesetzt wird.<br />
In welchen Schritten die Reduktion erfolgen<br />
soll und ob das Medikament allenfalls<br />
schon früher als bisher üblich<br />
gestoppt werden kann, wurde bisher<br />
nie untersucht. Eigene Forschungsresultate<br />
lassen die Hypothese zu, dass<br />
die Behandlungsdauer mit Prednison<br />
in vielen Fällen verkürzt und so die<br />
Gesamtexposition und das Risiko von<br />
unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen<br />
verringert werden kann.<br />
FORSCHUNGSFRAGE<br />
Kann Prednison abgesetzt werden,<br />
wenn die Grundkrankheit gut auf die<br />
Therapie angesprochen hat, oder ist<br />
ein Ausschleichen des Medikaments<br />
über mehrere Wochen nötig?
| 7<br />
STUDIENMETHODIK<br />
Es handelt sich um eine randomisierte<br />
Interventionsstudie, die an sieben<br />
Schweizer Zentrumsspitälern, darunter<br />
das USB und KSBL, und in Zusammenarbeit<br />
mit dem Universitären Zentrum<br />
für Hausarztmedizin beider Basel<br />
(uniham-bb) an 570 Patienten durchgeführt<br />
werden wird.<br />
An der Studie können Männer und<br />
Frauen über 18 Jahre teilnehmen, die<br />
aufgrund einer entzündlichen Krankheit<br />
oder Autoimmunerkrankung über<br />
mindestens 4 Wochen mit Prednison<br />
behandelt werden mussten und die<br />
auf diese Therapie gut angesprochen<br />
haben.<br />
Die Teilnehmenden werden durch das<br />
Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt.<br />
Bei der einen wird Prednison<br />
über vier Wochen ausgeschlichen,<br />
bei der anderen ohne Ausschleichen<br />
abgesetzt und durch ein gleich aussehendes<br />
Schein-Präparat (Placebo)<br />
ersetzt.<br />
Ärzte und Patienten wissen nicht, welcher<br />
Gruppe ein Teilnehmer zugeteilt<br />
wurde. Der weitere Verlauf wird in beiden<br />
Gruppen über 6 Monate mittels<br />
fünf Telefoninterviews dokumentiert.<br />
Dabei wird nach Krankheitszeichen,<br />
Spitalbedürftigkeit, Symptomen von<br />
Cortisolmangel und allfällig erneut nötig<br />
gewordener Prednisonbehandlung<br />
gefragt. Bei allen Patienten wird zum<br />
Studienbeginn die körpereigene Cortisolsynthese<br />
mit einer Blutuntersuchung<br />
(Synacthen ® -Stimulationstest)<br />
geprüft. Einen Teil der Teilnehmenden<br />
werden wir zu zwei ambulanten Visiten<br />
einladen.<br />
BEDEUTUNG DER STUDIE<br />
Bestätigt sich unsere Studienhypothese,<br />
kann künftig auf die unnötige Verlängerung<br />
einer Prednisonbehandlung<br />
verzichtet werden, was angesichts<br />
des ungünstigen Nebenwirkungsprofils<br />
wünschbar wäre. Falls sich zeigt,<br />
dass das abrupte Stoppen doch Nachteile<br />
hat gegenüber dem Ausschleichen,<br />
gäbe es auch für letzteres Vorgehen<br />
erstmals eine wissenschaftlich<br />
fundierte Grundlage. Die vom Schweizerischen<br />
Nationalfonds unterstützte<br />
TOASST-Studie kann somit wichtige Erkenntnisse<br />
für einen evidenzbasierten<br />
Medikamenteneinsatz liefern.<br />
Kontaktperson<br />
Prof. Dr. med. Jonas Rutishauser<br />
Medizinische Universitätsklinik<br />
Baselland, Studienabteilung<br />
4101 Bruderholz<br />
j.rutishauser@unibas.ch<br />
Prof. Dr. med. Jonas Rutishauser<br />
Spezialisierung: Innere Medizin und<br />
Endokrinologie-Diabetologie<br />
Forschungsgebiet: Wasserhaushalt und Diabetes<br />
insipidus. Einsatz von Glucocorticoiden in der<br />
klinischen Medizin.<br />
Bisherige klinische Tätigkeit:<br />
2001-2006 – Oberarzt und Leitender Arzt Klinik<br />
für Innere Medizin, Universitätsspital Basel<br />
2003-2004 – Oberarzt Klinik für Endokrinologie/Diabetologie,<br />
Universitätsspital Basel<br />
2007-2013 – Chefarzt Medizin, Spitalzentrum Biel<br />
2013-2016 – Chefarzt Medizin am Bruderholzspital.<br />
Seither als klinischer Wissenschafter am Kantonsspital<br />
Baselland tätig<br />
Bisherige wissenschaftliche Tätigkeit:<br />
Seit den 1990er Jahren Erforschung der Grundlagen<br />
des vererbten zentralen Diabetes insipidus.<br />
1997-1998 – Fellow am Center for Endocrinology,<br />
Metabolism, and Molecular Medicine, Northwestern<br />
University, Chicago USA.<br />
Seit 1999 research associate der Abteilung Biochemie,<br />
Biozentrum Basel, bei Prof. Martin Spiess.<br />
Seit 2007 Erforschung des Einsatzes von Glucocorticoiden<br />
in der klinischen Medizin.
8 |<br />
FORSCHUNG IM FOKUS<br />
«Die SPIRIT Studie»<br />
Hat sich die Protokollqualität von randomisierten klinischen Studien durch das<br />
Humanforschungsgesetz in der Schweiz verbessert?<br />
HINTERGRUND<br />
Mit der Einführung des Humanforschungsgesetzes<br />
(HFG) im Januar<br />
2014 wurden die Rollen von den<br />
Schweizer Ethikkommissionen und<br />
swissmedic zum Teil neu definiert und<br />
es wurden neue Leitlinien für klinische<br />
Forscher entwickelt. Diese Leitlinien<br />
betreffen vor allem auch Studienprotokolle.<br />
Das Protokoll einer klinischen<br />
Studie ist das zentrale Dokument,<br />
welches die Grundlage für die Planung,<br />
Durchführung, Analyse und<br />
Berichterstattung der Studie darstellt.<br />
Ist ein Protokoll mangelhaft, d.h. wesentliche<br />
Informationen über die Stu-<br />
diendurchführung fehlen, so kann dies<br />
gravierende Auswirkungen auf die zukünftigen<br />
Resultate der Studie haben.<br />
Ist ein Protokoll hingegen sehr gut<br />
ausgearbeitet, so spricht das für eine<br />
umsichtige Studienplanung, was eine<br />
essentielle Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Durchführung und Publikation<br />
der Studie ist. Verschiedenste Stakeholder<br />
wie Forschungsförderer (z.B.<br />
Schweizerischer Nationalfonds), Ethikkommissionen,<br />
regulatorische Behörden,<br />
wissenschaftliche Fachzeitschriften<br />
oder Forscher, die systematische<br />
Übersichtsarbeiten erstellen, benutzen<br />
daher Studienprotokolle, um die Qualität<br />
von klinischen Studien zu bewerten.<br />
In der Vergangenheit hatte sich leider<br />
gezeigt, dass Studienprotokolle oft<br />
lückenhaft waren und wesentliche<br />
Informationen fehlten (z.B. Definition<br />
des primären Endpunkts, Teile der<br />
Fallzahlberechnung oder Angaben zur<br />
Verblindung). Die Standard Protocol<br />
Items: Recommendations for Interventional<br />
Trials (SPIRIT) Initiative, eine<br />
internationale Arbeitsgruppe mit verschiedenen<br />
Stakeholdern, veröffentlichte<br />
2013 schliesslich Empfehlungen<br />
für ein Minimalgerüst an Punkten, die<br />
in einem Protokoll von einer Interventionsstudie<br />
abgedeckt werden sollten.<br />
Bei der Umsetzung des HFG wurden<br />
die SPIRIT Empfehlungen zu einem
| 9<br />
wesentlichen Bestandteil der Protokollvorlage<br />
von swiss ethics, der nationalen<br />
Vertretung der Schweizerischen<br />
Ethikkommissionen.<br />
FORSCHUNGSFRAGE<br />
Hat sich die Protokollqualität von randomisierten<br />
klinischen Studien, welche<br />
2016 von Ethikkommissionen in<br />
der Schweiz genehmigt wurden (d.h.<br />
zwei Jahre nach Einführung des HFG),<br />
gegenüber 2012 (d.h. zwei Jahre vor<br />
Einführung des HFG) verbessert?<br />
STUDIENMETHODIK<br />
Es handelt sich um eine retrospektive<br />
Kohortenstudie, die schweizweit<br />
durchgeführt wird.<br />
Wir werden eine Zufallsstichprobe<br />
von je 250 Protokollen von randomisierten<br />
klinischen Studien, die von<br />
Schweizerischen Ethikkommissionen<br />
2012 bzw. 2016 genehmigt wurden,<br />
mittels SPIRIT-Checkliste auf ihre Qualität<br />
untersuchen. Um einen möglichen<br />
Unterschied durch das HFG von<br />
einem allgemeinen, globaleren Trend<br />
trennen zu können, beziehen wir zusätzlich<br />
Protokolle von randomisierten<br />
klinischen Studien, die von Ethikkommissionen<br />
in Freiburg (Deutschland),<br />
Hamilton (Kanada), oder Südengland<br />
genehmigt wurden, in die Untersuchung<br />
mit ein. Als Teil der Protokollqualität<br />
werden wir auch überprüfen,<br />
wie viele Protokolle tatsächlich vor<br />
Studienbeginn in öffentlich zugänglichen<br />
Registern erfasst wurden. Die<br />
Registererfassung ist wichtig, um Studien<br />
und ihre Ergebnisse auch im Falle<br />
einer ausbleibenden Publikation in einer<br />
wissenschaftlichen Fachzeitschrift<br />
auffindbar zu machen.<br />
RESULTATE UND SCHLUSS-<br />
FOLGERUNG DER STUDIE<br />
Das HFG selbst schreibt vor, dass seine<br />
Auswirkungen auf die Qualität der<br />
Klinischen Forschung in der Schweiz<br />
wissenschaftlich untersucht werden<br />
sollen. Die SPIRIT-Studie ist daher<br />
Teil eines empirischen Evaluationsprogramms,<br />
das vom Bundesamt für<br />
Gesundheit (BAG) unterstützt wird.<br />
Wie in der klinischen Medizin ist auch<br />
in der klinischen Forschung ein Evidenz-basierter<br />
Ansatz mit empirischer<br />
Forschung unerlässlich, um Abläufe<br />
und Methoden zu verbessern, die<br />
knappen Ressourcen optimal zu nutzen<br />
und damit die Forschungsqualität<br />
zu steigern.<br />
Kontaktperson<br />
Dmitry Gryaznov MSc,<br />
PhD cand. Clinical Research<br />
PD Dr. Matthias Briel<br />
Basel Institut für Klinische Epidemiologie<br />
und Biostatistik (ceb)<br />
Departement Klinische Forschung,<br />
Universitätsspital Basel<br />
Email: dmitry.gryaznov@usb.ch<br />
Dmitry Gryaznov PhD Kandidat<br />
Spezialisierung: Innere Medizin, MSc<br />
Epidemiologie<br />
Forschungsgebiet: Qualität von Protokollen<br />
randomisiert-kontrollierter Studien<br />
Bisherige klinische Tätigkeit:<br />
09/2008-09/2009 – Assistenzarzt, Toxikologie<br />
Intensivstation, Stadtspital Nr. 33, Moskau,<br />
Russland<br />
09/2009-08/2012 – Assistenzarzt, Kardiologie,<br />
Stadtspital Nr. 33, Moskau, Russland<br />
Bisherige wissenschaftliche Tätigkeit:<br />
01/2016-02/2017 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Abteilung: Emergency States in the Clinic of<br />
Internal Diseases (Prof. A. Shilov) I.M. Sechenov<br />
First Moscow State Medical University, Moskau,<br />
Russland.<br />
01/2016-02/2017 – Masterarbeit Institut für<br />
Klinische Epidemiologie (PD Dr. M. Briel)<br />
Universitätsspital Basel
10 |<br />
GESICHTER AUS DER FORSCHUNG<br />
«Forschung in der Transplantationsmedizin: Gesetzliche<br />
Anpassungen sind aufwendig und nicht zu umgehen»<br />
Interview mit PD Dr. med. Michael Koller, Senior Scientist und Leiter des Datenzentrums für die Swiss<br />
Transplant Cohort Study (STCS) und Madeleine Wick Marcoli, MSc MPH, Gesamtkoordinatorin STCS<br />
Herr Koller, die Swiss Transplant Cohort<br />
Study ist ein nationales Grossprojekt<br />
mit vielen Facetten. Welche<br />
Möglichkeiten bietet die Studie für<br />
Sie als Forscher?<br />
Die STCS ist eine vom SNF unterstützte<br />
sogenannte Kohortenstudie,<br />
die sich mit dem Verlauf nach Organtransplantation<br />
befasst. Die STCS<br />
ist ein sehr umfangreiches Projekt in<br />
dem Sinn, dass wir jeden einzelnen<br />
Patienten, der sich in der Schweiz einer<br />
Organtransplantation unterzieht,<br />
einschliessen und prospektiv über einen<br />
sehr langen Zeitraum nachverfolgen.<br />
In der Transplantationsmedizin<br />
ist es eine neuartige Errungenschaft,<br />
dass sich die Experten aller Schweizer<br />
Transplantationszentren zu einem<br />
Netzwerk zusammengeschlossen<br />
haben und es gelungen ist, mit ein<br />
und demselben hochspezialisierten<br />
Instrument alle Patienten zu erfassen.<br />
Die Etablierung des Systems<br />
hatte den Effekt, dass zahlreiche Experten<br />
aus verschieden Disziplinen<br />
ihr Know-how einbringen und einen<br />
Trade-off zwischen Datenvielfalt und<br />
Machbarkeit finden mussten. Gleich-
| 11<br />
zeitig musste die langfristige Basis<br />
für die Forschungsstrategie gelegt<br />
und die Reporting-Strukturen auf nationaler<br />
Ebene in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesamt für Gesundheit<br />
(BAG) festgelegt werden. Durch diese<br />
Zusammenarbeit ist eine Kultur<br />
der Kollaboration entstanden, wo<br />
Fotoquelle: STCS.ch<br />
Prozesse und notwendige Daten diskutiert<br />
werden. Das wichtigste dabei<br />
ist, dass bei einem langfristigen Projekt<br />
wie der STCS diese Kollaboration<br />
nie abgeschlossen ist. Das Feld<br />
ist ständig im Fluss und das System<br />
muss diese Evolution laufend mitmachen.<br />
Die STCS bietet den Forschenden<br />
nicht bloss ein umfassendes Datenbanksystem<br />
sondern ein Netzwerk<br />
kollaborierender Experten aus sehr<br />
unterschiedlichen Disziplinen. Nebst<br />
transplantationsspezifischen Daten<br />
zu beispielsweise Herz, Leber, Lunge,<br />
Niere, Pankreas und Inselzellen,<br />
werden Daten zu Komplikationen<br />
und Komorbiditäten der Organempfänger<br />
gesammelt. Weiter gibt es<br />
ein Repository mit detaillierten Daten<br />
zu Infektionskrankheiten unter<br />
Immunsuppression, repetitive psychosoziale<br />
und verhaltenspsychologische<br />
Assessments und eine<br />
dezentrale Biobank. Letztere bietet<br />
Möglichkeiten zu genetischen Markerstudien,<br />
Biomarkerstudien und<br />
Untersuchungen an lebenden Lymphozyten.<br />
Die STCS bietet also<br />
zahlreiche Möglichkeiten zur translationellen<br />
Forschung, da genau definierte<br />
klinische Daten zusammen<br />
mit biologischem Material der Forschung<br />
zur Verfügung stehen. Aber<br />
auch rein klinische Forschung und<br />
Versorgungsforschung sind wichtige<br />
Gebiete, da die STCS die Transplantationsaktivitäten<br />
aller Patienten und<br />
Zentren abdeckt.<br />
Im Mai 2008 wurde der erste Patient<br />
mit einer Nierentransplantation eingeschlossen.<br />
Seither haben wir weit<br />
über 4000 Patienten eingeschlossen,<br />
haben 20 verschiedene Transplantations-Szenarien<br />
registriert und<br />
erwarten 2018 die ersten Patienten<br />
mit 10-Jahre Follow-up. Bis Ende<br />
2016 wurden über 100 sogenannte<br />
«nested projects» vom STCS Scientific<br />
Committee kritisch begutachtet<br />
und genehmigt.<br />
Welche «nested projects», also Subprojekte,<br />
die sich einer spezifischen<br />
Forschungsfrage widmen, liegen Ihnen<br />
besonders am Herzen?<br />
Als klinischer Epidemiologe mit<br />
Facharztausbildung bin ich sehr an patientenorientierten<br />
Fragestellungen<br />
interessiert. Da wiederum ist mein<br />
Hobby prognostische Forschung,<br />
am liebsten mit Survival-Modellen<br />
(z.B. Competing Risks) oder longitudinalen<br />
Daten. Sehr viel spannende<br />
Erkenntnis in der klinischen Forschung<br />
liegt in longitudinalen Daten.<br />
Das heisst wir beobachten Patienten<br />
über die Zeit und machen präzise<br />
wiederholte und event-basierte Messungen.<br />
Beim Aufbau der STCS haben<br />
wir daher viel Aufmerksamkeit<br />
auf die longitudinale Konsistenz der<br />
Daten gelegt.<br />
Weiter bin ich in aller Regel sehr<br />
begeisterungsfähig für Projekte, die<br />
eine saubere und klare Fragestellung
12 | GESICHTER AUS DER FORSCHUNG<br />
«In der klinischen Forschung liegt<br />
sehr viel Kraft in Daten, ob «personalized»,<br />
«big» oder «small»,<br />
und in Modellen, die den klinischen<br />
Prozess abbilden. Da liegt<br />
mein Herzblut.» Michael Koller<br />
mit einem Design versorgen, das<br />
nach der Analyse möglichst klare,<br />
klinische Implikationen hat. Es liegt<br />
mir am Herzen, moderne statistische<br />
Verfahren oder Modelle mit den Klinikern<br />
zusammen zu entwickeln, anzuwenden<br />
und zu diskutieren. Die Zeiten,<br />
wo wir unser Hauptaugenmerk<br />
auf p-Werte und statistische Tests<br />
fokussierten, sind vorbei. Heutzutage<br />
«modellieren» wir als sogenannte<br />
Data Scientists Daten. Der Challenge<br />
ist, die Parameter komplexer statistischer<br />
Modelle in die Praxis zu übersetzen<br />
und da sehe ich eine meiner<br />
Hauptaufgaben. Versetzen Sie sich<br />
in die Situation, wo der Kliniker in<br />
seiner Forschung von Antibiotika-Resistenzgenen<br />
und der Statistiker von<br />
einer Kovarianzmatrix spricht. Da<br />
springe ich als Hybrid ins Energiefeld<br />
und gebe mir Mühe, die unterschiedlichen<br />
Konzepte zu verknüpfen. In der<br />
klinischen Forschung liegt sehr viel<br />
Kraft in Daten, ob «personalized»,<br />
«big» oder «small», und in Modellen,<br />
die den klinischen Prozess abbilden.<br />
Da liegt mein Herzblut.<br />
Die STCS hat auch den Auftrag,<br />
die Anforderungen des Transplantationsgesetzes<br />
2007 zu gewährleisten.<br />
Können Sie uns dazu<br />
und zur Zusammenarbeit mit dem<br />
BAG mehr erzählen?<br />
Gemäss Transplantationsgesetz müssen<br />
die Transplantationszentren die<br />
Ergebnisse der Transplantationen nach<br />
einheitlichen Kriterien aufzeichnen,<br />
auswerten und regelmässig veröffentlichen.<br />
Die Transplantationszentren<br />
haben die STCS beauftragt, diese Aufgabe<br />
zu übernehmen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem BAG wurden die Mindestanforderungen<br />
für eine jährliche<br />
Berichterstattung erarbeitet. Seit 2010<br />
entwickelt und generiert das Datenzentrum<br />
der STCS den Annual Report<br />
und die Gremien (Executive Office und<br />
Board of Representatives) sowie die<br />
Transplantationszentren genehmigen<br />
den Bericht. Der Bericht basiert auf<br />
strengen wissenschaftlichen Kriterien.<br />
Seit 2013 wird der Bericht der Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
In den letzten Jahren hat sich der Bericht<br />
inhaltlich stark weiterentwickelt.
| 13<br />
Von technischer Seite haben wir das<br />
System mittlerweile sehr professionell<br />
entwickelt. Im Vorfeld wird die Datenbank<br />
in mehreren Schritten solange<br />
bereinigt und alle Ungereimtheiten mit<br />
den Zentren aufgelöst bis die Datenqualität<br />
einwandfrei ist. Danach wird<br />
mittels R und LaTeX der Bericht generiert<br />
und in verschiedenen Output-Formaten<br />
zur Verfügung gestellt. Die komplexen<br />
statistischen Analysen für alle<br />
Transplantationsprogramme stellen<br />
die Daten auf eine harte Prüfung und<br />
nahezu jede Inkonsistenz in den Daten<br />
kommt zum Vorschein. Der Draft geht<br />
daraufhin an alle Zentren zur Überprüfung<br />
wo wiederum die Zahlen auf Herz<br />
und Nieren geprüft werden. Durch das<br />
breite Interesse müssen auch laufend<br />
Anträge auf Erweiterung in Betracht<br />
gezogen werden. Schauen Sie<br />
sich den Bericht an auf www.stcs.ch<br />
an. Aus meiner Sicht ist es eine Errungenschaft,<br />
dass wir eine gesamte<br />
Domäne der hochspezialisierten Medizin<br />
in der Schweiz abbilden können.<br />
Wie erleben Sie die Einstellung der<br />
betroffenen Patienten und Angehörigen<br />
gegenüber Wissenschaft und<br />
Forschung?<br />
In diesem Bereich haben wir leider in<br />
der STCS noch Nachholbedarf. Es gibt<br />
aber Pläne, Patienten und Angehörige<br />
näher und aktiver an unserer Forschung<br />
teilhaben zu lassen. Ich hoffe<br />
wir machen diesbezüglich in der Zukunft<br />
weitere Fortschritte.<br />
Welche Rolle spielen Sie als Verantwortlicher<br />
des Datenzentrums des<br />
STCS, vor allem in Hinblick auf die<br />
regulatorischen Anforderungen an<br />
diese Studie und die Anpassungen,<br />
die das Humanforschungsgesetz<br />
mit sich bringt?<br />
Ich bin sehr froh, nebst meiner Tätigkeit<br />
bei der STCS, Mitglied bei der<br />
EKNZ sein zu dürfen. Ich habe so viel<br />
über Forschungsethik, das Humanforschungsgesetz<br />
und seine Verordnungen<br />
in der EKNZ gelernt, sodass<br />
ich viel davon in die STCS einbringen<br />
konnte. Zudem haben mir die Kontakte<br />
zur EKNZ und die Diskussion in den<br />
Sitzungen sehr viel gebracht. Seit bald<br />
zwei Jahren ist Frau Madeleine Wick<br />
als Hauptverantwortliche daran, die<br />
STCS fit für das HFG zu machen und<br />
ich begleite sie dabei.<br />
Frau Wick, Sie sind Gesamtkoordinatorin<br />
für die STCS. Wie lange<br />
sind sie schon mit dieser Aufgabe<br />
betraut und welche Voraussetzungen<br />
muss man für das erfolgreiche<br />
Management eines so grossen Projekts<br />
mitbringen?<br />
Die STCS-Koordination habe ich vor<br />
etwa drei Jahren übernommen. Beim<br />
Antreten dieser Aufgabe hat es mir<br />
sicher geholfen, bereits Erfahrung mitzubringen.<br />
Ich denke da an Koordinations-<br />
und Projektmanagementerfahrung<br />
in nationalen Projekten, aber auch<br />
an meine Berufserfahrung in klinischer<br />
Forschung und in Public Health. Persönliche<br />
Voraussetzungen sind meines<br />
Erachtens nebst der Freude an interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit, kommunikatives<br />
Geschick sowie die Fähigkeit<br />
sowohl analytisch als auch vernetzt<br />
denken zu können. Eine gute Zusammenarbeit<br />
mit dem Principal Investigator<br />
Prof. Jürg Steiger, dem Leiter<br />
des Datenzentrum Dr. Michael Koller<br />
und weiteren Ansprechpersonen<br />
«Es hat mich überrascht, wie aufwendig<br />
und zeitintensiv die notwendigen<br />
Anpassungen an das<br />
Humanforschungsgesetz schlussendlich<br />
geworden sind. Das hätte<br />
ich mir bei Projektübernahme nicht<br />
vorstellen können. Der gesamte<br />
Prozess musste neu aufgerollt werden<br />
und in einer nahezu endlosen<br />
Anzahl von Sitzungen sehen wir<br />
nun Licht am Ende des Tunnels.»
14 |<br />
GESICHTER AUS DER FORSCHUNG<br />
innerhalb und ausserhalb der Kohorte<br />
sind ebenso Voraussetzung.<br />
Die Einführung des Humanforschungsgesetzes<br />
hat neue Rahmenbedingungen<br />
geschaffen, auch für<br />
Kohortenstudien. Empfinden Sie<br />
die stärkere gesetzliche Regulierung<br />
als hilfreich oder eher als Last?<br />
Mit dem Humanforschungsgesetz<br />
wurde unter anderem ein verbesserter<br />
Schutz des Patienten und dessen<br />
Rechte angestrebt. Diesen Aspekt<br />
erachte ich als wichtig. Die stärkere<br />
rechtliche Regulierung hat jedoch eine<br />
deutliche Zunahme des administrativen<br />
und finanziellen Aufwands für Forschende<br />
zur Folge. Dass dies als Last<br />
empfunden werden kann, liegt auf der<br />
Hand.<br />
Wie aufwendig sind die Anpassungen,<br />
die vorgenommen werden<br />
müssen, damit die STCS den neuen<br />
regulatorischen Anforderungen entspricht?<br />
Es hat mich überrascht, wie aufwendig<br />
und zeitintensiv die notwendigen Anpassungen<br />
an das Humanforschungsgesetz<br />
schlussendlich geworden sind.<br />
Das hätte ich mir bei Projektübernahme<br />
nicht vorstellen können. Das liegt<br />
sicher auch daran, dass 2016 die STCS<br />
neu den Status als Multizenterstudie<br />
beantragt hat. Verbunden damit war<br />
die Tatsache, dass die STCS nach dem<br />
Leitethik-System beurteilt wird und als<br />
neues Projekt in BASEC eingegeben<br />
werden musste. Konkret hiess das:<br />
Der gesamte Prozess musste neu<br />
aufgerollt werden und in einer nahezu<br />
endlosen Anzahl von Sitzungen sehen<br />
wir nun Licht am Ende des Tunnels. Patienteninformation<br />
und Einverständniserklärung,<br />
das Biobankenreglement,<br />
Daten-und Material-Transferagreements<br />
mussten er- oder überarbeitet<br />
werden. Die HFG-konforme Ethikeingabe<br />
für unsere grosse Anzahl von<br />
«nested projects» musste geklärt<br />
werden, weil jedes Projekt ein Votum<br />
braucht. Wir probieren die Principal<br />
Investigators der Projekte in diesem<br />
Prozess zu unterstützen, damit sie bei<br />
all den regulatorischen Anforderungen<br />
nicht die Lust an der Forschung verlieren.<br />
Auf dem oben beschriebenen Weg<br />
sind wir sehr interessanten Fragen<br />
begegnet, welche sich im Rahmen<br />
einer Langzeit-Multizenterstudie stellen.<br />
Zum Beispiel: Wie sind die datenschutzrechtlichen<br />
Bestimmungen,<br />
wenn Forscher Fritz Muster aus dem<br />
Zentrum Zürich im Zentrum Genf<br />
«Add-on» Daten für sein «nested project»<br />
sammeln will? Oder: Kann der<br />
Empfänger anstelle seines noch lebenden<br />
oder verstorbenen Spenders<br />
Zustimmung geben über die Verwendung<br />
des genetischen Materials, das<br />
dem Transplant entnommen wurde?<br />
Die letzte Frage weist auf eine Besonderheit<br />
einer Transplantationskohorte<br />
hin, welche den Komplexitätsgrad in<br />
Sachen Ethik noch erhöht: Hier sind<br />
aus regulatorischer Sicht nicht nur der<br />
Forschungskonsent des Organempfängers,<br />
sondern auch jener des Spenders<br />
mit zu berücksichtigen.<br />
In welcher Hinsicht ist die Zusammenarbeit<br />
mit den Mitarbeiterinnen<br />
der Regulatorik an der Clinical Trial<br />
Unit wichtig für Sie?<br />
Die Zusammenarbeit mit der CTU war<br />
von Anfang an sehr wichtig. Zahlreiche<br />
Inputs und Vorgehenshinweise,<br />
aber auch das stetige Mitdenken und<br />
die Beantwortung der neu auftretenden,<br />
weiterführenden Fragen waren<br />
sehr hilfreich. Anfänglich ging es eher<br />
um Begriffsklärungen und das Situieren<br />
der STCS und deren Forschungsprojekte<br />
in den neuen regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen. In der Folge<br />
konzentrierte sich die Zusammenarbeit<br />
mit der CTU auf die notwendigen<br />
Anpassungen der Patienteninformation<br />
und Einverständniserklärung<br />
sowie auf die Amendment-Eingabe,<br />
welche nun für 2017 geplant ist.<br />
Nebst der CTU hat die STCS für ausgewählte<br />
Fragestellungen auch die<br />
EKNZ, die Rechtsabteilung des USB<br />
und den Datenschutzbeauftragten<br />
des Kantons Basel-Stadt konsultiert.<br />
Insgesamt dauerte dieser Prozess bis<br />
heute rund zwei Jahre.
| 15<br />
Neben den Anpassungen auf eine<br />
neue Gesetzeslage bietet eine so<br />
umfassende Kohorte wie die Swiss<br />
Transplant Cohort Study bestimmt<br />
weiter Herausforderungen punkto<br />
Gesamtkoordination. Welche sind<br />
das beispielsweise?<br />
Abwicklung des Zahlungsverkehrs ist<br />
angesichts der verschiedenen Spitäler<br />
und den verschiedenen administrativen<br />
Kreisläufen anspruchsvoll. In den drei<br />
Jahren haben wir nun eine gut funktionierende<br />
Zusammenarbeit etabliert,<br />
was die Sache sehr erleichtert.<br />
müssen. Hierfür braucht es Sachkenntnisse,<br />
eine gute Kenntnis der<br />
Aufgabenverteilung und Organisationstruktur<br />
innerhalb der STCS, aber auch<br />
Fingerspitzengefühl und diplomatisches<br />
Geschick in der Kommunikation.<br />
Die Gesamtkoordination umfasst im<br />
Fall der STCS auch Aufgaben des finanziellen<br />
Studienmanagements. Über<br />
die Kohorte werden hier in Basel das<br />
Datenzentrum und in den sechs Transplantationszentren<br />
zahlreiche Stellen<br />
und die STCS Biobank finanziert. Die Sicherstellung<br />
der SNF Vorgaben bei der<br />
«Schnelle Antworten auf Knopfdruck<br />
gab es in Sachen STCS und HFG<br />
häufig leider nicht.»<br />
Eine weitere Herausforderung liegt<br />
in der Koordinationsaufgabe selbst:<br />
Es liegt in deren Natur, dass Anliegen<br />
und Themen von ausserhalb und innerhalb<br />
der Kohorte entgegengenommen<br />
und an die richtigen STCS Adressaten<br />
oder Gremien zur Beantwortung und<br />
Bearbeitung weitergeleitet werden<br />
Die Transplantationsmedizin erbringt<br />
täglich grossartige Leistungen<br />
für schwerkranke Menschen.<br />
Inwiefern motivieren Sie die persönlichen<br />
Schicksale transplantierter<br />
Menschen in Ihrer täglichen Arbeit?<br />
Bei zwei Personen aus meinem Bekanntenkreis<br />
habe ich auf sehr eindrückliche<br />
Art und Weise miterleben<br />
können, wie sich der Gesundheitszustand<br />
und die Lebensqualität nach<br />
Transplantation für mich damals unvorstellbar<br />
verbesserten. In einem<br />
Fall handelte es sich um eine Organlebendspende<br />
von einem Geschwisterteil<br />
zum andern. Diese Beispiele<br />
von «neu gewonnenem» Leben haben<br />
mich sehr berührt. Sie motivieren<br />
mich in meinem häufig von Zahlen und<br />
Daten geprägten Arbeitsalltag und erinnern<br />
mich daran, worum es in der<br />
Transplantationskohorte schlussendlich<br />
wirklich geht: Um die Verbesserung<br />
des Lebens von Menschen nach<br />
Transplantation.<br />
Frau Wick, Herr Koller,<br />
vielen Dank für das Interview!
16 |<br />
IM ZENTRUM<br />
Ethikkommissionen: Dreh- und Angelpunkt<br />
für Forschungsgesuche<br />
Im Gespräch mit Nienke Jones, Leiterin des Wissenschaftlichen Sekretariats der<br />
Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz (EKNZ)<br />
Eine der grossen Änderungen, die<br />
das Humanforschungsgesetz (HFG)<br />
im Jahr 2014 mit sich brachte, ist eine<br />
neue Kompetenzaufteilung zwischen<br />
Swissmedic und den Ethikkommissionen.<br />
Während sich die Aufgaben<br />
von Swissmedic von nun an auf alle<br />
Aspekte der Heilmittelsicherheit beschränken,<br />
kommt den Ethikkommissionen<br />
eine deutlich erweiterte<br />
Zuständigkeit zu. Neben der Prüfung<br />
eines Forschungsgesuchs auf ethische<br />
und rechtliche Standards, müssen<br />
die Ethikkommissionen nun<br />
auch beurteilen, ob eine Studie den<br />
wissenschaftlichen Anforderungen<br />
des Gesetzes und denen der Good<br />
Clinical Practice (GCP) - Richtlinie<br />
standhält. Im Fokus stehen dabei<br />
aber immer das Wohl und der Schutz<br />
der Studienteilnehmenden.<br />
«In der Praxis haben die Mitarbeitenden des Wissenschaftlichen<br />
Sekretariats häufig persönlichen Kontakt<br />
mit den Forschenden. Die Fragen, die es zu klären<br />
gibt, reichen von der Besprechung darüber, ob ein<br />
Projekt überhaupt genehmigungspflichtig ist, bis hin<br />
zu Hilfestellungen bei technischen Problemen mit<br />
dem BASEC Portal.»
| 17<br />
Vorprüfung von eingereichten<br />
Forschungsprojekten<br />
Die ursprünglich 11 schweizerischen<br />
Ethikkommissionen wurden zu 7 zusammengelegt.<br />
Jede Ethikkommission<br />
erhielt ein wissenschaftliches<br />
Sekretariat, das mit Mitarbeitenden<br />
besetzt ist, die über einen den<br />
Aufgaben entsprechenden Ausbildungs-<br />
und Erfahrungsstandard<br />
verfügen. Hauptaufgabe des Wissenschaftlichen<br />
Sekretariats ist die<br />
Vorprüfung der eingereichten Forschungsprojekte<br />
auf Vollständigkeit<br />
und inhaltliche Konsistenz. Diese<br />
Vorarbeit ermöglicht, dass sich die<br />
Mitglieder der Ethikkommission,<br />
die das Projekt dann zu bewerten<br />
haben, auf die wissenschaftliche<br />
Qualität und die ethische Begutachtung<br />
eines Forschungsvorhabens<br />
konzentrieren können.<br />
Direkter Kontakt mit den<br />
Forschenden<br />
In der Praxis haben die Mitarbeitenden<br />
des Wissenschaftlichen Sekretariats<br />
häufig persönlichen Kontakt<br />
mit den Forschenden. Die Fragen,<br />
die es zu klären gilt, reichen von<br />
der Besprechung darüber, ob ein<br />
Projekt überhaupt genehmigungspflichtig<br />
ist, bis hin zu Hilfestellungen<br />
bei technischen Problemen mit<br />
dem BASEC Portal (siehe Kasten).<br />
Auch nachdem ein Projekt bewilligt<br />
wurde, gibt es Austausch mit<br />
den Forschenden. Manchmal gibt<br />
es Klärungsbedarf was die Umsetzung<br />
von geforderten Korrekturen<br />
anbelangt. Auch beim Einreichen<br />
von Amendments erteilen die Mitarbeitenden<br />
Rat und praktische Hilfe.<br />
Grosses Augenmerk legt die Ethikkommission<br />
nach wie vor auf alle<br />
Studienunterlagen, die an Patienten<br />
abgegeben werden. So prüfen die<br />
Mitarbeitenden des Wissenschaftlichen<br />
Sekretariats besonders genau,<br />
ob die Patienteninformation auch<br />
patientengerecht ist und ob sie inhaltlich<br />
mit dem Studienprotokoll<br />
übereinstimmt. Ist das nicht der Fall,<br />
müssen Verbesserungen eingefordert<br />
werden.<br />
Interaktion mit der CTU<br />
Die EKNZ legt viel Wert auf den<br />
Kontakt mit den Mitarbeitenden der<br />
CTU, sei es durch regelmässige Austauschsitzungen<br />
oder telefonisch.<br />
Bei Forschungsprojekten, bei denen<br />
die CTU in die Gesuchseinreichung<br />
involviert ist, erleichtert die gründliche,<br />
gemeinsame Vorbereitung die<br />
Arbeit und verkürzt oft die Bearbeitungszeit,<br />
da die CTU Mitarbeitenden<br />
das Gesetz und die swissethics<br />
Vorlagen für die wichtigen Dokumente<br />
bestens kennen.<br />
Begleitung von Audits<br />
Die Mitarbeitenden des Wissenschaftlichen<br />
Sekretariats sind auch<br />
involviert in Qualitätsaudits, die die<br />
EKNZ jedes Jahr an zufällig ausgewählten<br />
Studienzentren durchführt.
18 | IM ZENTRUM<br />
Im Rahmen dieser Audits wird erhoben,<br />
wie eine Studie in der Praxis<br />
läuft, welche Schwierigkeiten bei der<br />
Durchführung auftreten und ob es<br />
Verbesserungspotenzial gibt.<br />
Da jede Studie anders ist und jedes<br />
Studienteam anders organisiert ist,<br />
sind solche Visiten in der Regel immer<br />
sehr lehrreich für alle Beteiligten.<br />
Humanforschungsgesetz<br />
in der Praxis<br />
Die EKNZ ist in einer Arbeitsgruppe<br />
vertreten, die die praktische Umsetzung<br />
und Anwendung des Humanforschungsgesetzes<br />
evaluiert und<br />
Änderungsvorschläge erarbeitet. Für<br />
Input von Forschenden ist die EKNZ<br />
daher immer offen. Sie organisiert<br />
Kundenbefragungen und jedes zweite<br />
Jahr eine Hot-Seat Session, wo<br />
Forschende ihre Kritik an der EKNZ<br />
oder am Humanforschungsgesetz in<br />
einer sehr offenen Atmosphäre äussern<br />
können.<br />
Bussiness Administration System for Ethics Committees (BASEC)<br />
Was ist BASEC?<br />
BASEC ist ein online Portal, über welches seit 1.1.2016 alle Bewilligungsgesuche an die Ethikkommissionen<br />
eingereicht und verwaltet werden.<br />
Wie funktioniert BASEC?<br />
Das System ist interaktiv. Anhand der Informationen, die über ein Forschungsprojekt eingegeben werden,<br />
bestimmt das System, welche Dokumente für die Einreichung erforderlich sind. Es führt den Nutzer systematisch<br />
durch die einzelnen Schritte der Einreichung und enthält zudem zahlreiche Erklärungen und Hinweise,<br />
sowie alle nötigen Dokumentenvorlagen.<br />
BASEC dient auch als Kommunikationsportal mit den Ethikkommisssionen. Der kofam Categorizer, eine<br />
Online-Applikation zur Einteilung und Kategorisierung von Forschungsprojekten, ist in BASEC verlinkt. Es besteht<br />
ausserdem ein direkter Datentransfer in das Studienportal SNCTP (Swiss National Clinical Trials Portal),<br />
was die obligatorische Studienregistrierung einfacher macht.
Ethikkommission Nordwestund<br />
Zentralschweiz (EKNZ)<br />
| 19<br />
Forscher stellen oft die Frage, ob ein Projekt dem HFG<br />
unterliegt und bei der EKNZ eingereicht werden muss.<br />
In dieser Grafik beschreiben wir im Allgemeinen, welche<br />
Projekte HFG pflichtig sind und welche nicht.<br />
Projekte die dem HFG unterliegen<br />
Forschung zur Krankheit oder Körperaufbau<br />
Projekte die nicht dem HFG unterliegen<br />
Forschung ohne<br />
Krankheitsbezug<br />
Qualitätssicherung<br />
Anonymisierte<br />
Daten oder Proben<br />
Keine verallgemeinerbaren<br />
Erkenntnisse<br />
z.B. Zufriedenheitsumfrage<br />
z.B. wie können wir die Leistungen des<br />
Spitals verbessern?<br />
Datensatz liegt anonym vor:<br />
kein Rückschluss auf die Person möglich<br />
Case Reports<br />
Zuständigkeit<br />
Die EKNZ ist zuständig für 11 Kantone: Aargau, Baselland,<br />
Baselstadt, Jura, Luzern, Obwalden, Solothurn, Schwyz,<br />
Nidwalden, Uri und Zug.<br />
Gesuche<br />
Bei der EKNZ gehen jährlich etwa 550 Forschungsgesuche<br />
ein, von denen rund 150 Projekte national multizentrisch<br />
sind. Bei zirka 50 davon ist die EKNZ Leitethikkommission.<br />
Die durchschnittliche Gesamtbearbeitungsdauer<br />
eines Gesuchs betrug im vergangenen Jahr 25 Tage. Eine<br />
Eingangsbestätigung erhält man bei der EKNZ innerhalb<br />
von 5 Tagen und einen Entscheid innerhalb von 20 Tagen.<br />
Die Gesamtdauer eines Gesuchs von Einreichung bis endgültiger<br />
Freigabe beträgt durchschnittlich 58 Tage, wenn<br />
man die Zeit berücksichtigt, die der Gesuchsteller braucht,<br />
um die nötigen Änderungen zu machen und die Unterlagen<br />
wieder einzureichen.<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. med. André P. Perruchoud war bereits seit 2008<br />
Präsident der vorgängigen Ethikkommission beider Basel<br />
(EKBB). Die rasche und unkomplizierte Erweiterung<br />
zur heutigen EKNZ ist zu weiten Teilen sein Verdienst.<br />
Prof. Perruchoud war Leiter der Abteilung für Pneumologie,<br />
danach Chefarzt am Departement Innere Medizin am<br />
Universitätsspital Basel. Von 2002 bis 2007 war er Dekan<br />
der Medizinischen Fakultät der Universität Basel. Nach<br />
seiner Emeritierung 2007 blieb er in<br />
nationalen und internationalen Gremien<br />
vertreten. Er engagiert sich<br />
seit vielen Jahren in den GCP-Kursen<br />
der CTU. Ende 2017 wird Prof.<br />
Perruchoud sein Präsidialamt bei<br />
der EKNZ zurücklegen. Sein designierter<br />
Nachfolger ist Prof. Christoph<br />
Beglinger.<br />
Auslandsprojekte<br />
Müssen von einer Ethikkommission<br />
im Ausland beurteilt werden.<br />
Kontakt<br />
Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz (EKNZ)<br />
Hebelstrasse 53, 4056 Basel<br />
Telefon 061 268 13 50, Fax 061 268 13 51<br />
Email: eknz@bs.ch<br />
Fotoquelle: Foto & Print Center
20 | GESICHTER AUS DER DIENSTLEISTUNG<br />
Claudia Becherer
| 21<br />
«Regulatorik – erstaunlich vielseitig und flexibel»<br />
Interview mit Claudia Becherer und Renate Huber-Wunderle, Mitarbeiterinnen Regulatorik<br />
an der Clinical Trial Unit<br />
Frau Becherer, Frau Huber-Wunderle,<br />
der Bereich Regulatorik oder<br />
Regulatory Affairs, wie ihr Aufgabenbereich<br />
in der Industrie häufig<br />
genannt wird, hat den Ruf, trocken<br />
und eintönig zu sein. Wie vielseitig<br />
ihre Aufgaben jedoch sind, ahnt<br />
man nicht. Können Sie uns schildern,<br />
was den Reiz Ihrer Arbeit ausmacht?<br />
Claudia Becherer: Wir haben mit<br />
häufig wechselnden Projekten zu<br />
tun. Das schnelle Einarbeiten in das<br />
Sachthema, um in einer Beratung<br />
kompetent weiterzuhelfen, ist das<br />
eine, der Umgang mit den Menschen<br />
selbst etwas ganz anderes. Es macht<br />
mir sehr viel Freude, den Forschenden<br />
die für sie oft abstrakte Welt der<br />
Gesetze und Regeln zu erklären und<br />
mit Ihnen gemeinsam einen möglichen<br />
Weg durch den «Labyrinth» zu<br />
finden.<br />
«Wir zeigen den Forschenden die für sie<br />
oft abstrakte Welt der Gesetze und Regeln,<br />
um mit Ihnen gemeinsam einen möglichen<br />
Weg durch das «Labyrinth» zu finden.»<br />
Renate Huber-Wunderle: Es gibt<br />
viele Projekte, wie beispielsweise<br />
die Swiss Transplant Cohort Study,<br />
bei denen man über längere Zeit intensiv<br />
mit den verantwortlichen Personen<br />
in Kontakt steht. Dies führt<br />
häufig zu engen persönlichen Kontakten<br />
und einem tieferen Einblick in<br />
den Studienalltag.<br />
Bietet Ihrer Ansicht nach die akademische<br />
Forschung besonders<br />
viel Abwechslung?
22 |<br />
GESICHTER AUS DER DIENSTLEISTUNG<br />
Renate Huber-Wunderle: Auf jeden<br />
Fall, das Aufgabengebiet ist spannend<br />
und die Begegnung mit den unterschiedlichen<br />
Menschen bietet viel<br />
Abwechslung. Wir arbeiten in ganz<br />
unterschiedlichen Studien mit, von<br />
prospektiven Interventionsstudien<br />
über Routineanwendung eines Arzneimittels<br />
bis hin zur retrospektiven<br />
Weiterverwendung von Daten. Jedes<br />
Projekt ist anders und das macht<br />
für mich den Reiz aus. Wir sind ein<br />
Rädchen im grossen Ganzen.<br />
Claudia Becherer: Wenn ich an Fortbildungen<br />
auf Kollegen treffe, die in<br />
einer Firma für ein Medikament eine<br />
Zulassungsstudie nach der anderen<br />
aufgleisen, bin ich zwar manchmal<br />
etwas neidisch, mit welcher Tiefe sie<br />
auf ihrem Spezialgebiet arbeiten können,<br />
andererseits ist es für mich total<br />
spannend, auf so vielen unterschiedlichen<br />
Gebieten mitzuarbeiten. Auch<br />
neue Diagnosemethoden oder neue<br />
Verfahren im Bereich der Psychotherapie<br />
werden bei uns bearbeitet, ein<br />
Boreout hat bei mir keine Chance.<br />
Haben Sie beide Fachgebiete, auf<br />
die Sie sich besonders spezialisiert<br />
haben?<br />
Claudia Becherer: Normalerweise<br />
bearbeiten beide von uns Studien<br />
aus allen Gebieten. Es hat sich jedoch<br />
so ergeben, dass die Studien,<br />
in denen ein Medizinprodukt verwendet<br />
wird, vermehrt auf meinem<br />
Schreibtisch landen. Die Regulierungen<br />
für Medizinprodukte sind in<br />
weiten Teilen anders als jene bei Arzneimitteln.<br />
Durch die Spezialisierung<br />
können wir effizienter arbeiten.<br />
Renate Huber-Wunderle: Bei mir<br />
liegt der Fokus momentan in der<br />
Unterstützung bei der Durchführung<br />
von internationalen Studien. Die administrativen<br />
Anforderungen sind dabei<br />
sehr hoch, da die Prozesse in den<br />
jeweiligen Ländern unterschiedlich<br />
sind. Und genau deshalb brauchen<br />
wir Unterstützung von den Zentren<br />
in den Ländern. Im Oktober 2018<br />
soll das neue EU-Portal, welches auf<br />
der EU-Regulation 536/2014 basiert,<br />
implementiert werden. Damit sollte<br />
es möglich sein, mit einem Portal<br />
in mehreren Ländern einreichen zu<br />
können. Ich bin gespannt!<br />
Die Einführung des Humanforschungsgesetzes<br />
hat für Ihren Arbeitsbereich<br />
natürlich einige Umstellungen<br />
gebracht. Was waren im<br />
Rückblick auf die letzten drei Jahre<br />
die grössten Herausforderungen?<br />
Renate Huber-Wunderle: Nun, ich<br />
bin 2014 mit der Einführung des Humanforschungsgesetz<br />
zur CTU gekommen.<br />
Zu Beginn bedeutete das<br />
oft, dass die Interpretation des Gesetzes<br />
unterschiedlich war und erst<br />
in der Praxis manches klarer wurde.<br />
Eine Herausforderung war und ist sicher<br />
immer noch die richtige Auslegung<br />
des Gesetzes.<br />
Claudia Becherer: Seit ich am USB<br />
tätig bin, hat die Forschung insgesamt<br />
einen grossen Wandel vorgenommen.<br />
Die Tendenz geht weg von<br />
der Studie, bei der der Prüfarzt am<br />
Wochenende das Protokoll schreibt<br />
und es dann in kleinem Rahmen umsetzt.<br />
Ressourcenplanung, wissenschaftlicher<br />
Review vor Eingabe bei<br />
der Ethikkommission und Behörden,<br />
ein straffes Zeitmanagement und die<br />
Beteiligung von Studienkoordinatoren<br />
und Study Nurses gehört mehr<br />
und mehr zum Alltag. Und da auch<br />
die CTU stark gewachsen ist, wird<br />
die Kommunikation mit allen beteiligten<br />
Partnern ein immer wichtigerer<br />
Teil unserer Arbeit.<br />
Wie wichtig ist der Austausch mit<br />
der lokalen Ethikkommission EKNZ<br />
für Ihre Arbeit?<br />
Claudia Becherer: Es findet ein<br />
monatliches Treffen zwischen dem<br />
Rechtsdienst des Universitätsspitals,<br />
der Ethikkommission und uns<br />
statt. Bei diesem Erfahrungsaus-
| 23<br />
im Privatleben ähnlich vielseitig<br />
oder leben Sie dort den ruhigen<br />
Ausgleich?<br />
Claudia Becherer: Durch meine Kinder<br />
habe ich begonnen, mich im Bereich<br />
Schule zu engagieren. Bei dieser<br />
Elternarbeit setze ich mich dem<br />
Schulsystem auseinander. Auch dabei<br />
handelt es sich um ein hochgradig<br />
reguliertes System, hinter dem<br />
Menschen stehen. Wenn man dort<br />
Verbesserungen erreichen möchte,<br />
spielt das Zuhören können und den<br />
Punkt zur gemeinsamen Weiterarbeit<br />
zu finden, eine grosse Rolle. Da<br />
ich auch bei dieser «Arbeit» grosse<br />
Befriedigung verspüre, scheint dies<br />
genau «mein Ding» zu sein.<br />
Renate Huber-Wunderle<br />
tausch sprechen wir über die Umsetzung<br />
des Humanforschungsgesetzes<br />
in der Praxis. Dies hat sich für uns als<br />
sehr wertvoll erwiesen.<br />
Gibt es, neben den Forschenden,<br />
die Sie unterstützen, noch andere<br />
wichtige Ansprechpartner?<br />
Renate Huber-Wunderle: Wichtige<br />
Partner sind für uns zum einen unser<br />
Rechtsdienst, die Spitalpharmazie<br />
aber auch intern unsere Kollegen der<br />
CTU. Die Datenmanager, die Statistiker<br />
und die Monitore – einfach alle,<br />
die im gleichen Projekt involviert<br />
sind. Bei multizentrischen Studien<br />
sind es alle verantwortlichen Personen,<br />
des Hauptzentrums, aber auch<br />
die, die an den verschiedenen Zentren<br />
beteiligt sind.<br />
Für Ihre Arbeit braucht es Perfektionismus<br />
aber auch die Fähigkeit,<br />
das grosse Ganze zu überblicken<br />
und eine wichtige Schnittstellenfunktion<br />
wahrzunehmen. Sind Sie<br />
Renate Huber-Wunderle: Ich mag<br />
es in der Freizeit gerne etwas umtriebig.<br />
Neben Haus, Garten, Reisen<br />
und natürlich der Familie mit inzwischen<br />
zwei Enkelkindern steht vor<br />
allem viel Bewegung in der Freizeit<br />
auf dem Programm. Als Trainerin in<br />
Pilates und im Gesundheitssport<br />
kann ich in meiner Vereinsgruppe<br />
wunderbar entspannen und Dampf<br />
ablassen. Dies ist ein guter Ausgleich<br />
für mich.<br />
Frau Becherer, Frau Huber-Wunderle,<br />
vielen Dank für das Interview!
24 | NEUES VOM NACHWUCHS<br />
«Zwei nehmen Kurs auf Bern»<br />
Die Nachwuchsforschenden Milica Popovic und Alain Amstutz wurden von der Basler<br />
MD-PhD Kommission ausgewählt, ihr klinisches Projekt beim Schweizerischen Nationalfonds<br />
vorzustellen. Wir waren neugierig und haben beide dazu befragt.<br />
Könnt ihr euer jeweiliges Projekt<br />
in 2-3 Sätzen beschreiben?<br />
Milicia, Alain, ihr werdet euch beide<br />
mit klinischen Forschungsprojekten im<br />
Mai 2017 beim SNF in Bern vorstellen,<br />
um ein Stipendium im MD-PhD Programm<br />
zu bekommen. Am 18. Januar<br />
hattet ihr bereits die klinische MD-PhD<br />
Kommission in Basel von euren Qualitäten<br />
überzeugen können.<br />
Wie habt ihr die Basler Auswahlsitzung<br />
erlebt? War es streng?<br />
Wart ihr nervös?<br />
Milica Popovic: Natürlich ist man<br />
vorher ziemlich nervös, man hat nur<br />
wenige Minuten Zeit, die MD-PhD<br />
Kommission von seinem Projekt, in<br />
welches man bereits viel investiert<br />
hat, zu überzeugen. Die Fragen in<br />
der anschliessenden Diskussionsrunde<br />
waren zwar schwierig, aber<br />
sehr fair.<br />
Alain Amstutz: Es war ein besonderes<br />
Gefühl, vor einer solch hochkarätig<br />
besetzten Forschungskommission zu<br />
präsentieren, im Wissen darum, dass<br />
sich darunter gestandene Forschende<br />
im Bereich der klinischen Forschung wie<br />
auch der Grundlagenforschung befinden.<br />
Ja, es war anstrengend und stressig,<br />
in einer so kurzen Zeit möglichst<br />
alle relevanten Aspekte eines 3-Jahres<br />
Projektes zu beleuchten und gleichzeitig<br />
den roten Faden nicht zu verlieren.<br />
Die anschliessende Diskussion hingegen<br />
bleibt mir als sehr angenehm und<br />
anregend in Erinnerung.<br />
Milica Popovic: In meinem Projekt<br />
werde ich das polyzystische Ovarialsyndrom<br />
(PCOS), eines der häufigsten<br />
endokrinologischen Krankheitsbilder<br />
bei Frauen im gebärfähigen<br />
Alter, untersuchen. In unserer randomisierten,<br />
Placebo-kontrollierten<br />
Studie versuchen wir, den Zusammenhang<br />
zwischen dem PCOS und<br />
chronischen Entzündungen zu verstehen.<br />
Alain Amstutz: Mein PhD-Projekt<br />
befasst sich mit der HIV/AIDS-Behandlungskaskade<br />
in Lesotho, einem<br />
ressourcenarmen Binnenstaat<br />
mitten in Südafrika mit der zweithöchsten<br />
HIV-Prävalenz weltweit.<br />
UNAIDS (United Nations Programme<br />
on HIV/AIDS) lancierte 2014 die<br />
90-90-90-Strategie, die zum Ziel hat,<br />
das Ausmass der HIV/AIDS-Epidemie<br />
bis 2020 weltweit drastisch zu<br />
reduzieren. Unterstützt durch ein<br />
etabliertes Forschungskonsortium<br />
mit lokalen und internationalen Partnern<br />
werde ich mithilfe verschiedener<br />
Studien die Ziele, welche in der
| 25<br />
90-90-90-Strategie formuliert sind,<br />
wissenschaftlich untersuchen und<br />
mitzuhelfen, Erkenntnisse daraus direkt<br />
in (inter)nationale Guidelines zu<br />
implementieren.<br />
Was erhofft ihr euch speziell von<br />
der geplanten Coaching Session<br />
am 29. März?<br />
Milica Popovic: Dass uns eine solche<br />
Coaching Session angeboten<br />
wird, finde ich eine tolle Sache. In<br />
erster Linie hoffe ich zu erfahren,<br />
worauf die MD-PhD Kommission in<br />
Bern bei der Bewertung von klinischen<br />
Projekten/Präsentationen besonders<br />
Wert legt.<br />
Alain Amstutz: Ich erhoffe mir einerseits<br />
allgemeines konstruktiv-kritisches<br />
Feedback zu meinem Auftreten<br />
und meiner Präsentation – von<br />
Leuten, die mit dem MD-PhD Auswahlverfahren<br />
beim SNF in Bern viel<br />
Erfahrung haben. Andererseits erhoffe<br />
ich mir konkreten Input, welchen<br />
Fokus ich in meiner Präsentation<br />
besser hervorheben bzw. weglassen<br />
soll. Denn ich weiss, dass das Auswahlverfahren<br />
in Bern sehr kompetitiv<br />
ist und man noch weniger Zeit zur<br />
Verfügung hat, die Kommission zu<br />
überzeugen.<br />
Ihr seid die ersten von der Basler<br />
Kommission ausgewählten MD-<br />
PhD Kandidaten mit einem klinischen<br />
Forschungsprojekt, die sich<br />
beim SNF vorstellen. Mit welchen<br />
Gefühlen fahrt ihr nach Bern? Wie<br />
schätzt ihr selbst eure Chancen<br />
ein?<br />
Milica Popovic: Durch diese Tatsache<br />
fühle ich mich sehr geehrt. Garantiert<br />
werde ich auch wieder ziemlich<br />
nervös sein vor diesem Termin.<br />
Bis dahin bleibt aber zum Glück noch<br />
genügend Zeit, welche ich nutzen<br />
werde, um mit Unterstützung meiner<br />
Betreuerin (Prof. Dr. M. Christ-Crain)<br />
an den Details der Präsentation zu<br />
feilen. Im Endeffekt werde ich dadurch<br />
sicher mit Zuversicht nach<br />
Bern reisen können.<br />
Alain Amstutz: Ich fühle mich sehr<br />
geehrt, dass ich von der hiesigen<br />
Kommission ausgewählt wurde und<br />
nach Bern darf. Gleichzeitig spüre ich<br />
jetzt schon eine leise Nervosität in<br />
mir emporkeimen und einen gewissen<br />
Druck, die Erwartungen zu erfüllen.<br />
Das Auswahlverfahren in Bern<br />
ist sehr streng und der SNF traditionellerweise<br />
geprägt von der Grundlagenforschung,<br />
sodass man gerade<br />
als klinisch Forschender einen etwas<br />
schwereren Stand hat.<br />
Was erhofft ihr euch vom PHD Studium?<br />
Welche Bedeutung hat es<br />
für eure Zukunft?<br />
Milica Popovic: In erster Linie möchte<br />
ich während des MD-PhD Studiums<br />
die theoretischen und praktischen<br />
Kenntnisse erwerben, welche<br />
es für das erfolgreiche Durchführen<br />
von klinischen Studien benötigt. Dabei<br />
ist mir persönlich sehr wichtig,<br />
fundiertes Wissen in Statistik zu erlangen.<br />
Ausserdem hoffe ich, dass<br />
diese Ausbildung einen guten Ausgangspunkt<br />
für eine mögliche akademische<br />
Karriere bietet.<br />
Alain Amstutz: Nach einem Jahr<br />
klinische Tätigkeit (Innere Medizin<br />
Spital Grabs), in dem ich sehr viel klinisches<br />
Wissen erwerben durfte und<br />
den Klinikalltag kennenlernte, freue<br />
ich mich wieder auf eigenständig<br />
einzuteilende Projektarbeit.<br />
Mein grosses Interesse für den Themenbereich<br />
HIV/AIDS in ressourcenarmen<br />
Ländern und meine Begeisterung<br />
für klinische Forschung lassen<br />
sich mit einem PhD Studium perfekt<br />
kombinieren. Das PhD Programm<br />
mit den jeweiligen Kursen fördert<br />
meine Forschungskenntnisse und<br />
bietet zudem eine optimale Grundlage<br />
für den Karrierestart in die klinische<br />
Forschung.<br />
Vielen Dank euch beiden!
26 | AUSZEICHNUNGEN<br />
Auszeichnung am Jahreskongress der<br />
Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie<br />
Dr. Andreas Gohritz (Plastische & Rekonstruktive<br />
Chirurgie/USB)<br />
wurde für seinen Beitrag mit dem<br />
Titel «Is hand surgery in local<br />
anaesthesia with adrenaline safe<br />
and reliable? Systematic Literature<br />
Review and own experience<br />
in 163 patients» ausgezeichnet.<br />
NFP 74 Grant in Versorgungsforschung<br />
Prof. Beat Müller (Innere Medizin/Kantonsspital Aarau)<br />
erhielt die Förderung des Nationalen<br />
Forschungsprogramms für das Projekt<br />
«Integrative Hospital Treatment<br />
in Older patients to benchmark and<br />
improve Outcome and Length of<br />
stay – the In-HospiTOOL-study»<br />
Zwei BioLink Grants des SNF gehen an<br />
das Universitätsspital Basel<br />
Das Team der Labormedizin (Katharina Rentsch und Adrian Egli), der ICT (Marc Strasser, Markus Obreiter und Christoph<br />
Meier) und des Departments Klinische Forschung (Christiane Pauli-Magnus) haben sich erfolgreich mit einem Projekt zur<br />
Sepsis beworben. Ebenfalls erfolgreich war das Institut für Pathologie am Universitätsspital Basel (Markus Tolnay und Serenella<br />
Eppenberger-Castori), das innerhalb eines gesamtschweizerischen Netzwerks unter Leitung der Pathologie Zürich<br />
am Aufbau einer Gewebsbiobank mit Fokus Onkologie beteiligt ist.<br />
Ausgezeichnet mit dem aha!award<br />
Dr. Oliver Brandt (Dermatologie, USB)<br />
wurde für seine Studie „Prävalenz von<br />
Sensibilisierungen gegenüber häufigen<br />
Allergenen und atopische Erkrankungen<br />
bei Schulkindern in Port Elizabeth,<br />
South Africa“ mit einem aha!award des<br />
Allergiezentrums Schweiz ausgezeichnet.<br />
Wissenschaftspreis der DEGUM<br />
Dr. Gwendolin Manegold-Brauer (Gynäkologie/USB)<br />
wurde der Wissenschaftspreis der<br />
Deutschen Gesellschaft für Ultraschall<br />
in der Medizin (DEGUM) für ihre hervorragenden<br />
wissenschaftlichen Arbeiten<br />
zur pränatalen Ultraschalldiagnostik<br />
verliehen.
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EU-Grant zu seltenen Erkrankungen<br />
Prof. Dirk Fischer (Neuropädiatrie/UKBB)<br />
Bayer Thrombosis Research Award 2017<br />
Dr. David Seiffge (Neurologie/USB)<br />
bekam die Förderzusage für<br />
eine randomisierte Multizenterstudie<br />
zu Tamoxifen bei<br />
Patienten mit Duchenne Muskeldystrophie.<br />
erhält die mit 30.000 Euro dotierte<br />
Auszeichnung für seine klinisch<br />
bedeutsamen Arbeiten zum<br />
Management und zur Sicherheit<br />
nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler<br />
Antikoagulanzien (NOAK) bei Patienten<br />
mit akutem Schlaganfall.<br />
NFP 72 Grants zu antimikrobieller Resistenz<br />
PD Dr. Sarah Tschudin Sutter (Infektiologie & Spitalhygiene/USB) und Prof. Heiner C. Bucher (CEB/DKF)<br />
2 klinische Forschungsprojekte in Basel werden gefördert: Eine Arbeitsgruppe von<br />
PD Dr. Sarah Tschudin Sutter untersucht die Übertragungsketten von antimikrobiellen<br />
Resistenzen inner- und ausserhalb des Spitals, und die Arbeitsgruppe von Prof.<br />
Heiner C. Bucher führt eine nationale Interventionsstudie durch, welche die Antibiotikaverschreibung<br />
bei Atemwegs- und Harnwegsinfektionen verringern soll und den<br />
Einfluss auf die Resistenzentwicklung überprüft.<br />
7 Forschungsfondsstipendien an<br />
klinisch Forschende<br />
Im Rahmen der Förderung exzellenter Nachwuchsforschender<br />
durch den Forschungsfonds der Universität Basel wurden<br />
in der aktuellen Ausschreibung in Medizin 13 Grants<br />
gesprochenen; sieben davon unterstützen Forschende mit<br />
klinischen Studien: Fahim Ebrahimi (Med), Evelyn Huhn<br />
(Geburtswiss), Benjamin Kasenda (Onko), Gian-Marco De<br />
Marchis (Neuro), Benjamin Speich (Klin Epi), Fiona Streckmann<br />
(Trainingswiss), Bettina Winzeler (Endo).<br />
Auszeichnungen am Tag der Klinischen<br />
Forschung 2017<br />
Die besten Präsentationen und Poster wurden prämiert:<br />
Preise für beste Vorträge<br />
1. Christian Puelacher, 2. Patrick Badertscher,<br />
3. Nadine Gerber-Hollbach und Matthias Hepprich<br />
Preise für beste Poster<br />
1. Victoria Siegrist, 2. Stefano Magon, 3. Alain Amstutz<br />
Fotoquellen: Foto & Print Center
28 |<br />
WILLKOMMEN<br />
«Willkommen»<br />
im Departement Klinische Forschung<br />
Jörg Willers, PhD<br />
Teamleiter Beratung,<br />
Koordination & Regulatorik<br />
Constantin Sluka, PhD<br />
Datenmanager<br />
Gilles Dutilh, PhD<br />
Statistiker
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Lisa Collins, MSc<br />
Mitarbeiterin Systemvalidierung<br />
Pascal Düblin<br />
Applikationsentwickler<br />
Vanessa Grassedonio<br />
Study Nurse
Universität Basel<br />
Departement Klinische Forschung<br />
c/o Universitätsspital Basel<br />
Schanzenstrasse 55<br />
CH-4031 Basel<br />
www.dkf.unibas.ch