Rat & Tat - Klienten-Info / Ausgabe 3/2015
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KLIENTENJOURNAL<br />
AUSGABE 3 | September <strong>2015</strong><br />
Top-Themen dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
> Steuertipps zum Jahreswechsel > Kontenregister und Einschaurecht > RÄG > KEST<br />
ZUM GELEIT<br />
Registrierkassenpflicht<br />
UND ES GEHT WIRKLICH ALLE AN!<br />
Wir haben Ihnen in den letzten<br />
Tagen eine Blitzinfo zum<br />
Thema Registrierkassenpflicht<br />
zukommen lassen. In diesem<br />
Artikel wollen wir auf einzelne<br />
Punkte noch näher eingehen.<br />
Wir ersuchen Sie zu beachten,<br />
dass noch nicht alle Rechtsfragen<br />
geklärt sind und dass vor<br />
Die Steuerreform hat uns nach<br />
wie vor fest im Griff – und das<br />
wird auch noch eine Weile so<br />
bleiben! In den Medien ist sie<br />
durch Flüchtlingskrise und<br />
Wien-Wahl derzeit weniger<br />
präsent, die Wirtschaft, die das<br />
Ganze ja finanzieren soll,<br />
muss sich aber dennoch permanent<br />
damit auseinandersetzen<br />
und bestmöglich darauf<br />
vorbereiten.<br />
Daher dominiert auch diese<br />
<strong>Ausgabe</strong> wieder die Steuerreform,<br />
allen Themenkreisen<br />
voran die Registrierkassenpflicht.<br />
Aber auch mit den Änderungen<br />
im Rechnungslegungsgesetz<br />
(Seite 5) müssen<br />
sich vor allem alle auseinandersetzen,<br />
die Ihr Geschäft in<br />
Form einer GmbH betreiben.<br />
Der Herbst ist auch die Zeit Resümee<br />
über das heurige Geschäftsjahr<br />
zu ziehen und in<br />
die Zukunft zu schauen. Was<br />
ist noch bis Ende des Jahres zu<br />
tun, worauf muss man achten<br />
um das Unternehmen optimal<br />
zu führen. Daher auch wieder<br />
unsere „Steuertipps zum Jahreswechsel“<br />
– diesmal natürlich<br />
ergänzt durch die Neuerungen,<br />
die uns die Steuerreform<br />
bringt. Jetzt ist noch genügend<br />
Zeit, vor allem für<br />
Maßnahmen, die eine gewisse<br />
Zeitachse haben bzw. Vorlauf<br />
brauchen.<br />
„Daneben“ sollten wir natürlich<br />
auch unser Kerngeschäft, mit<br />
dem wir unser Geld verdienen<br />
– und den Staat finanzieren –<br />
nicht vernachlässigen!<br />
In diesem Sinne wünschen wir<br />
ein erfolgreiches Restjahr.<br />
Mag. Manfred Wildgatsch<br />
und Johann Wildgatsch<br />
allem eine allgemeine Auskunft<br />
nicht eine Beratung im<br />
Einzelfall ersetzen kann, da<br />
die Gegebenheiten (Kasse<br />
schon vorhanden ja/nein,<br />
wel cher Typ von Kasse, welche<br />
Branche, ...) individuell unterschiedlich<br />
sind.<br />
Fortsetzung Seite 6<br />
Mag. Manfred Wildgatsch, Wirtschaftsprufer und Steuerberater | Johann Wildgatsch, Steuerberater<br />
A-1210 Wien, Pius Parsch-Platz 2, Tel. 1/278 12 95-0, Fax DW 28, e-mail: office@jupiter.co.at, www.jupiter.co.at
| 3 | September <strong>2015</strong><br />
2<br />
„Abschleichergesetz“<br />
MELDEPFLICHT FÜR KAPITALZUFLÜSSE<br />
AUS DER SCHWEIZ UND LIECHTENSTEIN<br />
Um zu verhindern, dass Geld<br />
von der Schweiz und/oder<br />
Liechtenstein nach Österreich<br />
transferiert wird, ohne dass<br />
die dazugehörigen Kapitaleinkünfte<br />
in den letzten Jahren<br />
steuerlich erfasst waren, hat<br />
der Nationalrat beschlossen,<br />
dass österreichische Banken<br />
Geldzuflüsse auf Konten und<br />
Depots bei österreichischen<br />
Instituten von mehr als<br />
50.000,- € im Zeitraum zwischen<br />
01.07.2011 und<br />
31.12.2012 (Schweiz) bzw.<br />
zwischen 01.01.2012 und<br />
31.12.2013 (Liechtenstein)<br />
melden müssen. Unter die Regelung<br />
fallen nur Konten und<br />
Depots von natürlichen Personen<br />
und Liechten- steinischen<br />
Stiftungen/Anstalten. Steuerpflichtige,<br />
die unter die Meldepflicht<br />
fallen, können mit<br />
anonymer Einmalzahlung<br />
(38% der Vermögens werte)<br />
ihrer Steuerpflicht für die Einkünfte<br />
vor Übertragung des<br />
Geldes nachkommen. Dies<br />
hat bis 31.03.2016 zu erfolgen<br />
und ist der österreichischen<br />
Bank bekanntzugeben.<br />
Erfolgt die Mitteilung<br />
nicht rechtzeitig, muss die<br />
Bank Meldung an die österreichische<br />
Finanzbehörde erstatten,<br />
die wiederum verpflichtet<br />
ist, den Meldungen lückenlos<br />
nachzugehen. Eine solche<br />
Meldung ist nötigenfalls durch<br />
eine Selbstanzeige des Steuerpflichtigen<br />
zu ergänzen.<br />
IBAN & BIC<br />
BESONDERE SORGFALT IST ANGESAGT –<br />
SIE KÖNNEN UNWIEDERBRINGLICH GELD<br />
VERLIEREN!<br />
Wir haben uns mittlerweile an<br />
die Eingabe des 20-stelligen<br />
IBAN-Codes gewöhnt, geben<br />
brav den Namen des Empfängers<br />
ein, und wieder ist eine<br />
Rechnung beglichen – oder<br />
auch nicht!<br />
Bei 20 Stellen kann man sich<br />
schon einmal bei einer Ziffer<br />
irren, es ist ja auch der Empfänger<br />
angeführt. Die Bank<br />
überprüft aber nicht, ob Empfänger<br />
und IBAN zusammenstimmen<br />
(und ist dazu auch<br />
nicht verpflichtet).<br />
Wenn Sie Glück haben und es<br />
gibt diese Kontonummer gar<br />
nicht, kann die Überweisung<br />
nicht durchgeführt werden, Sie<br />
korrigieren und nichts ist passiert.<br />
Haben Sie allerdings<br />
Pech und es existiert ein Konto<br />
mit diesem IBAN, wird das<br />
Geld dorthin überwiesen.<br />
Wenn Sie dann, z.B. durch<br />
Mahnung der Rechnung<br />
draufkommen, was passiert<br />
ist, sind Sie auf die Ehrlichkeit<br />
des (falschen) Empfängers angewiesen.<br />
Tätigt er nämlich<br />
keine Rücküberweisung ist das<br />
Geld futsch. Die Bank haftet<br />
nämlich nicht, sie hat die<br />
Überweisung ja ordnungsgemäß<br />
an das angeführte Konto<br />
durchgeführt!<br />
Natürlich haben Sie einen<br />
Rechtsanspruch gegenüber<br />
dem „falschen“ Empfänger.<br />
Die Durchsetzung wird nur<br />
etwas schwierig: Sie haben<br />
nur eine Kontonummer – und<br />
die Bank darf Ihnen aufgrund<br />
des Bankgeheimnisses den<br />
Kontoinhaber gar nicht bekannt<br />
geben!<br />
> Achtung:<br />
Lohnverrechnung und<br />
Kollektivvertrag:<br />
Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass Sie<br />
uns – zumindest wenn wir die Lohnverrechnung für Sie erledigen<br />
– unbedingt von der Aufnahme neuer Tätigkeiten<br />
bzw. der Lösung neuer Gewerbescheine umgehend verständigen<br />
sollten:<br />
Denn neben anderen beratungsrelevanten und zu beachtenden<br />
Bestimmungen (z.B. Sonderzahlungen, Kündigungsfristen)<br />
regelt der diesbezügliche Kollektivvertrag die<br />
zu zahlenden Mindestlöhne (bei deren Unterschreitung<br />
Strafen nach dem LSDB-G drohen).<br />
Achtung: Die nicht vorliegende Gewerbeberechtigung<br />
schützt vor einer solchen Strafe nicht, sondern es droht<br />
eine weitere Verwaltungsstrafe wegen unerlaubter Gewerbeausübung!<br />
Werden mehrere Geschäftsbereiche ausgeübt, ist eine genaue<br />
Zuordnung der Mitarbeiter ebenso wichtig wie das<br />
exakte Führen der Arbeitsaufzeichnungen. Und last but<br />
not least sollten vielleicht auch in der Buchhaltung entsprechende<br />
Adaptierungen (z.B. Rechnungskreise, neue<br />
Konten) vorgenommen werden.
3<br />
Allgemeine Steuertipps für<br />
Unternehmer<br />
Nutzung des Zufluss-/Abfluss-Prinzips<br />
Einnahmen-/<strong>Ausgabe</strong>n-Rechner<br />
können durch Verlagerung<br />
des Zuflusses von Einnahmen<br />
ins nächste Jahr und<br />
das Vorauszahlen von <strong>Ausgabe</strong>n<br />
ihr Ergebnis beeinflussen.<br />
Bewertung der halbfertigen<br />
Arbeiten und Leistungen<br />
/Lagerbewertung<br />
Ein Tipp für Bilanzierer:<br />
Halbfabrikate und Teilleistungen<br />
sind nur mit den Herstellkosten<br />
zu bewerten. Daher<br />
kommt es erst im nächsten<br />
Jahr zu einer Gewinnverwirklichung.<br />
Auch bei der Lagerbewertung<br />
besteht ein gewisser<br />
Spielraum, der ergebniswirksam<br />
ist.<br />
Investitionen<br />
Eine Abschreibung kann erst<br />
bei Inbetriebnahme vorgenommen<br />
werden. Bedenken<br />
Sie auch, dass bei Anschaffungen<br />
oder Inbetriebnahme in<br />
der zweiten Jahreshälfte nur<br />
eine Halbjahresabschreibung<br />
angesetzt werden kann. Wohl<br />
aber können Investitionen zur<br />
Gänze für den Gewinnfreibetrag<br />
verwendet werden.<br />
Der PKW ist steuerlich immer<br />
eine Ausnahme. Die Abschreibungsdauer<br />
ist gesetzlich mit<br />
acht Jahren festgelegt, und<br />
auch für den Gewinnfreibetrag<br />
kann der Traum auf vier<br />
Rädern nicht herangezogen<br />
werden. Die Anschaffung<br />
eines PKW in der zweiten Jahreshälfte<br />
bringt bloß 6,25%<br />
Abschreibung von den Anschaffungskosten.<br />
Anschaffungen<br />
bis 400,- € (netto) sind sofort<br />
abzugsfähig.<br />
Gewinnfreibetrag<br />
Auch <strong>2015</strong> werden Unternehmer<br />
mit einem Grundfreibetrag<br />
verwöhnt. 13% von max.<br />
30.000,- € Gewinn, im Idealfall<br />
also 3.900,- € werden<br />
vom Gewinn abgezogen,<br />
ohne investieren oder Wertpapiere<br />
kaufen zu müssen. Diesen<br />
Gewinnfreibetrag beachten<br />
wir für Sie automatisch.<br />
Darüber hinaus gibt es den<br />
sogenannten investitionsbezogenen<br />
Gewinnfreibetrag von<br />
13% des Gewinnes, wenn er<br />
durch Investitionen (Achtung:<br />
kein PKW, keine gebrauchten<br />
Güter) oder durch den Kauf<br />
von Wohnbauanleihen gedeckt<br />
ist. Seit 2013 ist der Gewinnfreibetrag<br />
außerdem für<br />
Gewinne über 175.000,- €<br />
eingeschränkt.<br />
Wir werden Sie rechtzeitig vor<br />
Jahresende noch einmal da -<br />
ran erinnern!<br />
Bildungsfreibetrag bzw. Bildungsprämie<br />
Falls Sie in die Aus- und Fortbildung<br />
Ihrer Mitarbeiter investieren<br />
gibt es hier einen<br />
20%-igen Bildungsfreibetrag<br />
oder eine 6%-ige Bildungsprämie.<br />
Wir berücksichtigen das<br />
automatisch in Ihrer Steuererklä-<br />
rung. Achtung: Ab 2016<br />
sind Bildungsfreibetrag und<br />
Bildungsprämie abgeschafft.<br />
Aus- und Fortbildung daher<br />
noch im Jahr <strong>2015</strong> verstärkt<br />
durchführen.<br />
Forschungsprämie<br />
Die Forschungsförderung ist<br />
seit 2012 neu geregelt, wir besprechen<br />
gerne mit Ihnen, was<br />
Alle Jahre wieder:<br />
Steuertipps zum<br />
Jahreswechsel<br />
JETZT IST NOCH GENÜGEND ZEIT!<br />
hier für Sie zutrifft. Ab 2016<br />
wird die Forschungsprämie<br />
auf 12% erhöht.<br />
Spenden aus dem Betriebsvermögen<br />
Bis zu 10% des Vorjahresgewinnes<br />
kann an begünstigte<br />
Spendenempfänger fließen<br />
und als Betriebsausgabe abgesetzt<br />
werden.<br />
Allgemeine Steuertipps im<br />
Bereich Lohnverrechnung<br />
Kinderbetreuungszuschuss<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen<br />
ist ein Kinderbetreuungszuschuss<br />
von bis zu<br />
1.000,- € pro Jahr für Kinder<br />
bis zum zehnten Lebensjahr<br />
lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei.<br />
Zuwendung für die Zukunftssicherung<br />
Es besteht die Möglichkeit bis<br />
zu 300,-.€ pro Jahr und<br />
Dienstnehmer steuerfrei in Lebens-/Kranken-<br />
oder Unfallversicherungen<br />
zu zahlen.<br />
Pensionskassenbeiträge<br />
Bis zu 10% der Brutto-Lohnoder<br />
-Gehaltssumme können<br />
für Mitarbeiter in eine Pensionskasse<br />
einbezahlt werden.<br />
Diese Beiträge sind Betriebsausgabe,<br />
ohne dass der<br />
Dienstnehmer Lohnsteuer da -<br />
von zahlt oder weitere Lohnnebenkosten<br />
anfallen.<br />
Sachgeschenke und Betriebsveranstaltungen<br />
Dafür sind Beträge von 186,-<br />
bzw. 365,- € vorgesehen, oh -<br />
ne dass Lohnsteuer oder Sozialversicherung<br />
anfällt. Leider<br />
wird auch die Steuerreform<br />
keine Erhöhung dieser Uraltbeträge<br />
bringen.<br />
Jobticket, Ausnutzung des Jahressechstels,<br />
Prämien für<br />
Diensterfindungen – bitte mit<br />
uns die Voraussetzungen besprechen!<br />
Allgemeine Steuertipps für<br />
die Arbeitnehmerveranlagung<br />
Werbungskosten,<br />
die <strong>2015</strong> abgesetzt werden<br />
sollen, müssen auch <strong>2015</strong> bezahlt<br />
worden sein!<br />
Verjährung<br />
Die Arbeitnehmerveranlagung<br />
2010 ist nur noch bis<br />
31.12.<strong>2015</strong> möglich.<br />
Sonstige allgemeine Tipps<br />
Sonderausgaben<br />
Zahlungen für Lebens-, Kranken-,<br />
Unfallversicherungen<br />
Fortsetzung Seite 4
| 3 | September <strong>2015</strong><br />
4<br />
Steuertipps zum<br />
Jahreswechsel<br />
FF VON SEITE 3<br />
sowie Wohnraumschaffung<br />
und -sanierung können bis zu<br />
einem Betrag von max.<br />
2.920,- € abgesetzt werden,<br />
wobei davon 25%, also 730,- €<br />
Ihre Steuerbemessungsgrundlage<br />
kürzen. Steuerpflichtige<br />
mit einem Einkommen von<br />
über 60.000,- € gehen allerdings<br />
leer aus. Die Steuerreform<br />
bringt bei Sonderausgaben<br />
ab 2016 massive Einschränkungen,<br />
ab 2020 fallen<br />
sie fast zur Gänze weg.<br />
Außergewöhnliche Belastung<br />
Der häufigste Fall sind Krankheitskosten,<br />
die man von der<br />
Krankenkasse nicht ersetzt bekommt,<br />
also z.B. Zahnarztkosten.<br />
Da der Selbstbehalt auf<br />
das Kalenderjahr bezogen ist,<br />
sollte man so viel wie möglich<br />
in einem Jahr zusammenkommen<br />
lassen.<br />
Kinderbetreuungskosten<br />
sind bis zu 2.300,- € pro Kind<br />
unter zehn Jahren abzugsfähig.<br />
Spenden<br />
Auch im Privatbereich können<br />
Spenden steuerlich abgesetzt<br />
werden. Die Grenze von 10%<br />
des Vorjahreseinkommens ist<br />
relativ großzügig, der Kreis der<br />
begünstigten Spendenempfänger<br />
wurde in den letzten<br />
Jahren deutlich ausgeweitet –<br />
fragen Sie uns bzw. finden Sie<br />
<strong>Info</strong>rmationen auf der Homepage<br />
des BMF www.bmf.gv.at.<br />
Bausparen/staatlich geförderte<br />
Zukunftsvorsorge<br />
Späteste Einzahlung 31.12.15 !<br />
Versicherungsmeldung für<br />
neue Selbständige<br />
Neue Selbständige, die <strong>2015</strong><br />
bisher mangels Beitragspflicht<br />
noch keine Versicherungsbeiträge<br />
bezahlt haben, sollten<br />
sich überlegen, ob sie die Versicherungsgrenze<br />
<strong>2015</strong> übersteigen<br />
werden – wenn ja, ist<br />
eine Meldung bis 31.12.<strong>2015</strong><br />
sinnvoll, da damit 9,3% Beitragszuschlag<br />
vermieden wird.<br />
Aber Achtung: Die Beitragspflicht<br />
besteht nach Meldung<br />
auch, wenn die Versicherungsgrenze<br />
dann doch nicht überschritten<br />
wird!<br />
Spekulationsverluste/-gewinne<br />
realisieren bzw. ausgleichen<br />
Spekulationsverluste konnten<br />
> Achtung Frist: 30.9.15<br />
Wie jedes Jahr kann der Antrag auf Rückerstattung ausländischer<br />
Vorsteuern aus 2014 nur mehr bis 30.9.<strong>2015</strong><br />
gestellt werden!<br />
schon bisher nur mit Spekulationsgewinnen<br />
ausgeglichen<br />
werden; aufgrund der neuen<br />
Besteuerungsregeln betreffend<br />
Kapitalanlagen und Grundstücksveräußerungen<br />
sollte<br />
man darauf achten, dass man<br />
realisierte Verluste durch (lediglich<br />
vorgezogene, weil ohnehin<br />
geplante) Veräußerungen<br />
auch steuerlich wirksam<br />
macht, bzw. ob man bereits<br />
realisierte Gewinne u.U. mit<br />
entsprechenden Verlusten sinnvoll<br />
eliminieren kann. Bitte<br />
wenden Sie sich an uns, dazu<br />
ist eine detaillierte Beratung<br />
notwendig!<br />
Verkauf von Wertpapieren,<br />
die für den Gewinnfreibetrag<br />
angeschafft wurden<br />
Wertpapiere, die Sie zur Geltendmachung<br />
des Gewinnfreibetrages<br />
vor vier Jahren angeschafft<br />
haben, können veräußert<br />
werden (Achtung auf das<br />
Datum: taggenaue Berechnung!).<br />
Spezielle Tipps für <strong>2015</strong><br />
aufgrund der<br />
Steuerreform <strong>2015</strong>/16:<br />
> Immobilien <strong>2015</strong> veräußern, da die Immobilienertragsteuer<br />
von 25% auf 30% steigt<br />
> Immobilienschenkungen im Familienverband meist<br />
<strong>2015</strong> noch günstiger<br />
> GmbHs sollten Gewinnausschüttungen vorziehen, da<br />
der Steuersatz 2016 von 25% auf 27,5% erhöht wird<br />
> GmbHs sollten steuerfreie Einlagenrückzahlungen<br />
unbedingt <strong>2015</strong> durchführen, da ab 2016 steuerliche<br />
Verschlechterungen eintreten.<br />
> Vermeidung von Verlusten für Einnahmen-/<strong>Ausgabe</strong>n-<br />
Rechner nicht mehr notwendig, Verluste ab 2013 (und<br />
alte Anlaufverluste) können unbegrenzt vorgetragen<br />
werden<br />
> In der Bauwirtschaft dürfen Löhne ab 2016 nicht mehr<br />
bar ausbezahlt werden. Bitte rechtzeitig darum<br />
kümmern, dass alle Dienstnehmer ein Bankkonto<br />
haben!<br />
> Kauf und Umrüstung von Registrierkassen wird<br />
zwischen 01.03.<strong>2015</strong> und 31.12.2016 durch eine<br />
Prämie und die Möglichkeit, die Kosten in einem sofort<br />
abzuschreiben, begünstigt!<br />
> Personenkraftwagen mit mehrheitlicher unternehmerischer<br />
Nutzung, die ausschließlich elektrisch<br />
/elektrohydraulisch betrieben werden (CO²-Emission<br />
= Null) bekommen ab 2016 Vorsteuerabzug –<br />
Anschaffung eines solchen KFZ aufschieben.
5<br />
Mit diesem wird die Bilanzrichtlinie<br />
der EU im österreichischen<br />
Recht umgesetzt, und<br />
es werden zusätzlich im Sinn<br />
einer „Einheitsbilanz“ die unternehmensrechtlichen<br />
Vorschriften<br />
an die steuerrechtlichen<br />
angepasst (was nicht<br />
immer gelungen ist; auch sei<br />
hier die Frage gestellt, ob dies<br />
der Weisheit letzter Schluss ist).<br />
Aufgrund der Vielzahl der Änderungen<br />
(und auch der unterschiedlichen<br />
Übergangsvorschriften)<br />
kann hier nur ein<br />
grober Überblick gegeben<br />
werden.<br />
Hinsichtlich der Größenklassen<br />
sind die Beträge angepasst<br />
und mit der Kleinstgesellschaft<br />
eine neue eingeführt<br />
worden:<br />
(Rückstellung) bei temporären<br />
Differenzen passivseitig schon<br />
bisher Pflicht, sind solche bei<br />
großen und mittleren Gesellschaften<br />
nunmehr auch aktivseitig<br />
anzusetzen. Für kleine<br />
Gesellschaften besteht diesbezüglich<br />
(einmalig) ein Ansatzwahlrecht.<br />
Hiezu gibt es auch<br />
umfangreiche Übergangsbestimmungen<br />
und auch eine<br />
Ausschüttungssperre.<br />
> Die Position „Unversteuerte<br />
Rücklagen“ gibt es künftig<br />
nicht mehr, diese sind (unter<br />
Berücksichtigung latenter Steuern)<br />
unmittelbar in die Gewinnrücklagen<br />
umzubuchen.<br />
> Rückstellungen sind mit<br />
dem Erfüllungsbetrag, der<br />
bestmöglich zu schätzen ist,<br />
anzusetzen, für solche mit<br />
Rechnungslegungsänderungsgesetz<br />
ALLES NEU –<br />
MACHT DIE EU!<br />
Änderungen betreffend Bilanzansatz<br />
und Bewertung<br />
> Beim Anlagevermögen ist<br />
aus dem bisherigen Wahlrecht<br />
analog zum Steuerrecht<br />
eine Zuschreibungspflicht<br />
(samt Nachholpflicht) geworden.<br />
> Die Bewertung der Halbund<br />
Fertigerzeugnisse ist dem<br />
Steuerrecht angepasst worden:<br />
Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne<br />
und jeweils anteilige<br />
Gemeinkosten<br />
> Für kleine Gesellschaften<br />
vermutlich völlig neu sind die<br />
Regelungen hinsichtlich latenter<br />
Steuern: War der Ansatz<br />
passiver latenter Steuern<br />
Umsatzerlöse Bilanzsumme Mitarbeiter<br />
Kleinst bis 700.000 bis 350.000 bis 10<br />
Klein bis 10 Mio bis 5 Mio bis 50<br />
Mittel bis 40 Mio bis 20 Mio bis 250<br />
Groß > 40 Mio > 20 Mio > 250<br />
einer Restlaufzeit von über<br />
einem Jahr besteht eine Abzinsungsverpflichtung<br />
mit ei -<br />
nem marktüblichen Zinssatz.<br />
Auch hier sind entsprechende<br />
Übergangsvorschriften zu beachten.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
> Der Begriff der Umsatzerlöse<br />
wird erweitert,<br />
> das außerordentliche Ergebnis<br />
hingegen abgeschafft.<br />
> Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit (EGT)<br />
entfällt,<br />
> dafür gibt es künftig sowohl<br />
ein Ergebnis vor Steuern als<br />
auch ein solches nach Steuern.<br />
Anhang<br />
Die einzelnen Vorschriften<br />
sind nun in den §§ 237ff.<br />
UGB (nach Größenklassen<br />
gegliedert) zusammengefasst.<br />
Für kleine Gesellschaften reduziert<br />
sich der offen zu legende<br />
Anhang, bei Kleinstge<br />
sellschaften entfällt er, statt<br />
dessen sind einige wenige Angaben<br />
unter der Bilanz (die<br />
wir dann bei der Bilanzerstellung<br />
mit Ihnen besprechen)<br />
anzuführen.<br />
Sonstige Änderungen<br />
betreffen u.a.<br />
> Klarstellungen und Begriffsbestimmungen,<br />
> den Eintritt der Rechnungslegungspflicht<br />
Bilanzierung<br />
nach UGB,<br />
> die Anpassung der Vorjahreswerte<br />
und das Stetigkeitsprinzip<br />
(Vergleichbarkeit zu<br />
bisherigem Bilanzansatz),<br />
> sogar neue Bilanzgrundsätze<br />
(„overriding“-Prinzip,<br />
wirtschaftlicher Gehalt, Wesentlichkeit,<br />
verlässliche Schätzung)<br />
> Änderungen in den Bereichen<br />
Konzernrechnungslegung,<br />
Privatstiftung, Abschlussprüfung<br />
und Bilanzstrafrecht.<br />
Diese umfassende Reform erfordert<br />
neben einem Umdenken<br />
naturgemäß auch bzw.<br />
schon im Vorfeld entsprechende<br />
organisatorische Maßnahmen<br />
wie z.B. (interne)<br />
Schulungen, Adaptierung der<br />
Kontenpläne und Gliederungszahlen,<br />
Vorbereitung der<br />
für die Erstellung des Jahresabschlusses<br />
(vielleicht bisher<br />
nicht) benötigten Unterlagen,<br />
etc. Die gute Nachricht ist,<br />
dass – sofern wir mit der Erstellung<br />
des Jahresabschlusses<br />
beauftragt sind (werden) –<br />
wir Ihnen dabei den größten<br />
Teil abnehmen und für Sie erledigen.<br />
Natürlich stehen wir<br />
Ihnen auch wie immer mit <strong>Rat</strong><br />
und <strong>Tat</strong> zur Seite!
| 3 | September <strong>2015</strong><br />
6<br />
Registrierkassenpflicht<br />
FF VON SEITE 1<br />
Wen betrifft die Registrierkassenpflicht?<br />
Alle Unternehmen, die einen<br />
Jahresumsatz ab 15.000,- €<br />
und Barumsätze ab 7.500,- €<br />
p.a. haben. Wer da nur an<br />
den typischen Handelsbetrieb<br />
denkt, irrt. Die Regelung betrifft<br />
auch Friseure, Kosmetiker,<br />
Fußpfleger, andere Gewerbebetriebe<br />
wie z. B. Installateure<br />
etc., Gastronomie, Hotels,<br />
aber auch Freiberufler wie<br />
(Zahn)Ärzte, Tierärzte, Therapeuten,<br />
Rechtsanwälte, Steuerberater,<br />
Apotheken, ...<br />
Was ist als Barumsatz im<br />
Sinne der o.a. Grenzen zu<br />
verstehen?<br />
Bargeld, Bankomatzahlungen,<br />
Kreditkartenzahlungen, Verrechnung<br />
mit Gutscheinen,<br />
PayPal-Zahlungen, Barzahlungen<br />
von offenen Rechnungen<br />
(die ja bereits im durch -<br />
nummerierten Rechnungskreis<br />
Ausgangsfakturen erfasst<br />
sind). Prinzipiell also alle Zahlungen,<br />
die zwischen Personen<br />
geleistet werden, die gleichzeitig<br />
anwesend sind, auch wenn<br />
nicht reines Bargeld übergeben<br />
wird. Es gibt hier auch<br />
noch Unklarheiten, die hoffentlich<br />
bis Jahresende geklärt<br />
sind.<br />
Neue Pflichten bzw. was<br />
muss man in den nächsten<br />
Wochen tun?<br />
Am 01.01.2016 muss eine<br />
Registrierkasse vorhanden sein.<br />
Hat man noch keine Kasse,<br />
sollte man gleich eine kaufen,<br />
die den Erfordernissen ab<br />
01.01.2017 genügt bzw. im<br />
Laufe des Jahres 2016 nachgerüstet<br />
werden kann (Garantie<br />
Hersteller verlangen!).<br />
Diese Kasse muss also spätestens<br />
am 01.01.2017 mit ei -<br />
nem Manipulationsschutz und<br />
einer Sicherheitseinrichtung aus -<br />
gestattet sein. Nach derzeitiger<br />
Meinung der Finanz wird das<br />
entweder eine Chipkarte mit<br />
Kartenlesegerät oder eine Online-Lösung<br />
mit Signatur sein.<br />
Jeder Datensatz soll automatisch<br />
mit einer elektronischen<br />
Signatur versehen werden, die<br />
einen Zusammenhang mit der<br />
vorhergehenden Signatur hat<br />
und in einem Erfassungsprotokoll<br />
gespeichert werden, das<br />
nicht mehr verändert werden<br />
kann. Die Sicherungseinheit<br />
vergibt laufende Nummern<br />
und addiert die Summen im<br />
Speicher. So kann das Finanzamt<br />
bei einer Kontrolle die<br />
Umsätze zwischen zwei Daten<br />
leicht abrufen (z.B. Umsätze<br />
zwischen 01.08. und 31.08.15).<br />
Ist bereits eine Kasse vorhanden,<br />
sollte man sich rasch<br />
an den Kassenhersteller wenden,<br />
um herauszufinden, welche<br />
Art von Kasse man hat<br />
und ob diese auf die Sicherheitsstandards<br />
von 01.01.2017<br />
nachrüstbar ist. Sogenannte<br />
Typ 1-Kassen, das sind mechanische<br />
Kassen, die keine<br />
Elektronik und keinen Speicher<br />
besitzen, sind ab 01.01.2016<br />
nicht mehr erlaubt. Elektronische<br />
Registrierkassen, Kassensysteme<br />
oder Computerkassen<br />
müssen geprüft werden.<br />
Die neuen Registrierkassen<br />
muss man sich nicht mehr wie<br />
Blechkisten mit Kurbel vorstellen;<br />
für kleinere Anwender<br />
empfehlen Experten Online-<br />
Registrierkassen. Diese sind<br />
Softwarelösungen, die auf<br />
Tablet oder PC laufen: Der<br />
Vorteil ist, dass man sich nicht<br />
um die Speicherung der Daten<br />
kümmern muss (Daten müssen<br />
elektronisch gespeichert<br />
und 7 Jahre lang unverändert<br />
abrufbar sein!). Auch wenn<br />
ein Gerät gestohlen oder kaputt<br />
wird, bleiben die Daten in<br />
einer Cloud-Speicherung erhalten.<br />
An Hardware sind da -<br />
zu nur ein Tablet/PC, sowie<br />
Drucker und Internetanschluss<br />
notwendig; die Geräte können<br />
daneben auch für andere<br />
Zwecke verwendet werden,<br />
die Kassenlösung läuft sozusagen<br />
unabhängig mit. Die Belege,<br />
die an die Kunden ausgefolgt<br />
werden müssen, können<br />
entweder mit dem Drucker<br />
aus gedruckt oder per<br />
Mail als elektronischer Beleg<br />
versendet werden. Auf einem<br />
Gerät können mehrere Kassen<br />
betrieben (z.B. bei einer<br />
Arzt-Gruppenpraxis) oder mehrere<br />
Geräte zu einer Sum me<br />
zusammengeführt werden<br />
(z.B. ein Verkaufsgeschäft mit<br />
mehreren Kassenplätzen).<br />
Um den gesetzlichen Vorschriften<br />
gerecht zu werden,<br />
sind die verkauften Produkte/Dienstleistungen<br />
nach<br />
Warengruppen am Beleg auszuweisen.<br />
Die Produkte können<br />
aber nach eigenem Belieben<br />
in der Kassensoftware<br />
detaillierter angelegt/geändert<br />
werden.<br />
Ab 01.07.2016:<br />
Jeder Steuernummer wird eine<br />
elektronische Signatur zugeordnet,<br />
die Kassen müssen mit<br />
der entsprechenden Signatur<br />
über finanzonline angemeldet<br />
werden. Die genaue Vorgangsweise<br />
ist noch unklar, jedenfalls<br />
muss der Finanzbehörde<br />
einwandfrei nachgewiesen<br />
werden, welche Kasse<br />
welchem Steuersubjekt zuzurechnen<br />
ist. Diese Anmeldung<br />
soll ab 01.07.2016 möglich<br />
sein.<br />
Fortsetzung Seite 7<br />
Sie finden wie immer auch alle Artikel<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> auf unserer Homepage<br />
www.jupiter.co.at.<br />
Sie können das <strong>Klienten</strong>-Journal<br />
auch komplett<br />
als Pdf downloaden!
7<br />
Das Bankgeheimnis – soweit<br />
es dieses überhaupt noch gibt<br />
– gleicht nunmehr einem<br />
Schweizer Käse, auch wenn es<br />
gegenüber den ursprünglichen<br />
Ideen und Entwürfen<br />
doch noch zu einigen Konkretisierungen<br />
und rechtsstaatlichen<br />
Maßnahmen gekom men<br />
ist.<br />
Das zentrale Kontoregister<br />
(Befüllung mit Daten ab 2016<br />
ab Stichtag 1. März <strong>2015</strong>) soll<br />
alle Konten (also auch Sparbücher,<br />
Depots) aller Banken<br />
in Österreich enthalten!<br />
In einem ersten Schritt kann<br />
die Abgabenbehörde unter<br />
Beachtung der Angemessenheit<br />
und Zweckmäßigkeit in<br />
dieses Einsicht nehmen und<br />
erhält vorerst nur die äußeren<br />
Kontodaten. Als Suchbegriff<br />
dürfen hiebei nur konkrete<br />
Personen oder Konten verwendet<br />
werden.<br />
Im Veranlagungsverfahren sind<br />
solche Anfragen nur zulässig,<br />
wenn Bedenken gegen die<br />
Richtigkeit der Steuererklärung<br />
bestehen, und dem Steuerpflichtigen<br />
vorweg Gelegenheit<br />
zur Stellungnahme gegeben<br />
worden ist.<br />
Über eine durchgeführte Einsicht<br />
ist der Betroffene zu informieren;<br />
überdies hat ein<br />
Rechtsschutzbeauftragter die<br />
korrekte Vorgangsweise zu<br />
kontrollieren.<br />
Die Abgabenbehörde kann<br />
an die Banken ein Auskunftsersuchen<br />
(Konteneinschau)<br />
richten, wenn<br />
> trotz Sachverhaltsermittlung<br />
unter Mitwirkung des<br />
Steuerpflichtigen<br />
> nach wie vor begründete<br />
Registrierkassenpflicht<br />
FF VON SEITE 6<br />
Ab 01.01.2017<br />
müssen die Kassen allen Vorschriften<br />
entsprechen und über<br />
finanzonline angemeldet sein.<br />
Registrierkassenpflicht als<br />
Chance?<br />
Wenn schon die Registrierkassenpflicht<br />
eingeführt wird,<br />
dann sollte man versuchen,<br />
dies auch als Anlass zu sehen,<br />
die Vorgänge im Betrieb zu rationalisieren.<br />
Es muss bedacht<br />
werden, dass die Aufzeichnungen<br />
des Betriebes verzahnt<br />
sind und zusammenpassen<br />
müssen – ein Beispiel: Der<br />
Kellner, der die Registrierkasse<br />
Steuerreform:<br />
Kontenregister und<br />
Einschaurecht<br />
BANKGEHEIMNIS POSTHUM!<br />
Zweifel an der Richtigkeit<br />
dessen Angaben bestehen.<br />
Zweckmäßigkeit ist z.B. dann<br />
gegeben, wenn<br />
> zu erwarten ist, dass die<br />
Einschau geeignet ist, die<br />
Zweifel aufzuklären und<br />
> zu erwarten ist, dass die<br />
tatsächliche Bemessungsgrundlage<br />
wesentlich von<br />
der bisher bekannten abweichen<br />
wird oder<br />
> die Auskunft wegen der<br />
Erkenntnis<br />
Höhe der Abgabenforderung<br />
zweckmäßig ist.<br />
Ein solches Auskunftsersuchen<br />
muss vor der tatsächlichen<br />
Kontenöffnung von einem Einzelrichter<br />
des BFG genehmigt<br />
werden. Eine Beschwer de<br />
gegen diese Entscheidung ist<br />
möglich, hat aber keine aufschiebende<br />
Wirkung (allerdings<br />
kann es zu einem Beweisverwertungsverbot<br />
kom -<br />
men).<br />
im Gastbetrieb bedient, muss<br />
laut Arbeitszeitaufzeichnungen<br />
auch in diesem Zeitraum im<br />
Betrieb sein und mit der entsprechenden<br />
Arbeitszeit angemeldet<br />
sein. Es wäre sinnvoll,<br />
zu überlegen, ob man nicht<br />
bei Umstellung auf ein System<br />
auch <strong>Info</strong>rmationen bekommen<br />
könnte, die im Betriebsablauf<br />
neue Perspektiven/Auswertungen<br />
liefern. Eine Kasse<br />
könnte z.B. auswerfen, wann<br />
welche Produkte nachgefragt<br />
werden, wer am meisten verkauft,<br />
etc.<br />
Ein kleiner Trost zum Abschluss:<br />
Der Kauf und die Umrüstung<br />
von Registrierkassen<br />
wird zwischen 01.03.<strong>2015</strong><br />
und 31.12.2016 durch eine<br />
Prämie und die Möglichkeit,<br />
die Kosten in einem sofort abzuschreiben,<br />
begünstigt!<br />
Die WKO bietet zum Thema<br />
Registrierkassen in den nächsten<br />
Wochen <strong>Info</strong>veranstaltungen<br />
an verschiedenen<br />
Orten an. Bitte informieren Sie<br />
sich über die Termine auf der<br />
WKO-Homepage.<br />
Wie schon eingangs erwähnt,<br />
es wird sich noch einiges ändern<br />
bzw. präzisiert werden.<br />
Wir halten Sie weiter auf dem<br />
Laufenden – und wenn nötig<br />
mittels Blitz-<strong>Info</strong>.<br />
Alle Träume<br />
können wahr werden,<br />
wenn wir den Mut<br />
haben, ihnen zu folgen.<br />
Walter Elias „Walt“ Disney
| 3 | September <strong>2015</strong> 8<br />
Als Kontrast einmal<br />
etwas Köstliches:<br />
Chili<br />
Die Familie der Paprika gehört<br />
zur Gattung der Nachtschattengewächse<br />
und die<br />
schärferen Arten werden auch<br />
als Chili (Chilli) oder Pfefferoni<br />
bezeichnet.<br />
Mit Vorfahren der Frucht wur -<br />
de angeb lich schon vor mehreren<br />
tausend Jahren gewürzt.<br />
Für die Schärfe verantwortlich<br />
ist das Capsaicin, das aber<br />
gar nicht unsere Geschmacksnerven<br />
auf der Zun ge reizt<br />
sondern auf die Nervenzellen<br />
der Mundschleimhaut wirkt<br />
und ein Hitzegefühl bzw.<br />
Brennen verursacht.<br />
Neben der Verwendung als<br />
Gewürz ist Chili con Carne<br />
> Steuerreform – KESt:<br />
Gefüllte Palatschinken mit Paprikasauce und Salatgarnitur – Der<br />
rohe Chili ist dekorativ und stellt die Verbindung zur Paprikasauce<br />
und Fleischfülle her<br />
das wohl berühmteste Gericht.<br />
Man kann mildere Sorten<br />
auch füllen und braten<br />
oder als Chiligemüse genießen.<br />
Aber auch roh ist er z.B.<br />
als Salat oder Aufputz von<br />
Gerichten äußerst schmackhaft!<br />
Leider – entgegen allen Erwartungen und Hoffnungen – hat<br />
sich in diesem Bereich kaum etwas geändert. Einzig ist klar<br />
gestellt worden, dass Rückflüsse aus ordentlichen Kapitalerhöhungen<br />
in aller Regel auch ertragsteuerlich als Einlagenrückzahlungen<br />
zu qualifizieren sind und daher KESt-frei<br />
rückgezahlt werden können. Die neue Gesetzeslage gilt bereits<br />
für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31. Juli <strong>2015</strong> beginnen!<br />
Unsere Tipps bleiben daher aufrecht: In Zukunft wird man<br />
„seiner“ GmbH wohl eher Fremdkapital z.B. in Form von<br />
Gesellschafterdarlehen zuführen (betriebs- und volkswirtschaftlich<br />
sehr sinnvoll!) statt Eigenkapital. Natürlich ist aber<br />
individuelle Beratung dringend anzuraten!<br />
Noch dringender erscheint allerdings die Prüfung allfälliger<br />
Ausschüttungsmöglichkeiten noch heuer – auch in Hinblick<br />
auf die KESt-Erhöhung. Dabei sind neben den finanziellen<br />
Möglichkeiten auch unternehmens- und steuerrechtliche Aspekte<br />
zu beachten. Jedenfalls sind ausschüttungsbedingte<br />
Finanzierungsaufwendungen nicht abzugsfähig! Wenn wir<br />
für Sie den Jahresabschluss (2014) erledigen, werden wir<br />
dieses Thema jedenfalls aufgreifen – andernfalls kontaktieren<br />
Sie uns bitte rechtzeitig!<br />
Unser Büro ist nicht besetzt<br />
> am Montag, 7. Dezember (Fenstertag)<br />
Nützen Sie bitte unser Fax<br />
01/278 12 95 28 distanz<br />
office@jupiter.co.at<br />
und unsere E-Mail<br />
distanz<br />
Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: Jupiter Wirtschaftstreuhand<br />
GmbH Buchprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Mag. Manfred Wildgatsch, Johann Wildgatsch, 1210 Wien, Pius Parsch-<br />
Platz 2, Tel.:+43/1/278 12 95/0, Fax: DW 28 – Email:<br />
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