Rat & Tat - Klienten-Info / Ausgabe 1/2016
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KLIENTENJOURNAL<br />
AUSGABE 1 | März <strong>2016</strong><br />
Top-Themen dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
> All-In-Verträge > Auftraggeberhaftung im SBBG > Registrierkassenpflicht Update<br />
ZUM GELEIT<br />
Das neue Jahr ist schon in die<br />
Gänge gekommen. Die Registrierkassenpflicht<br />
gilt – wenn sie<br />
auch noch etwas holpert – und<br />
die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Barrierefreiheit hat seit Gültigkeit<br />
nichts mehr von sich hören<br />
lassen.<br />
Die Steuerreform hat eine<br />
Menge Änderungen gebracht,<br />
und es gilt nicht nur vieles zu<br />
beachten, sondern vieles auch<br />
neu zu hinterfragen – z.B. die<br />
Rechtsform Ihres Unternehmens.<br />
Das haben wir in unserem<br />
Leitartikel getan.<br />
So wie die Registrierkassenpflicht<br />
die Steuerhinterziehung<br />
Ist Ihr Unternehmen<br />
noch richtig in Form?<br />
RECHTSFORMVERGLEICH NACH DER<br />
STEUERREFORM<br />
(in welchem Umfang man sie<br />
auch immer einschätzen mag)<br />
eindämmen soll, wird auch an<br />
der Eindämmung von Sozial<br />
(abgaben)betrug gearbeitet.<br />
Die Verschärfung der Auftraggeberhaftung<br />
im SBBG (Sozialbetrugsbekämpfungsgesetz)<br />
sowie die Handhabung der All-<br />
In-Verträge haben wir da her<br />
ebenso zum Thema gemacht.<br />
Die EZB hat erstmalig den Leitzins<br />
auf 0,00% gesetzt. Kredite<br />
sollten daher – billig wie nie –<br />
alle Finanzierungsbedürfnisse<br />
befriedigen (können). Die Kredite<br />
aber auch wirklich zu bekommen<br />
wird immer schwieri<br />
ger. In unserem Gastkommentar<br />
beschäftigt sich ein aus -<br />
gewiesener Experte mit der<br />
richtigen Herangehensweise<br />
und Alternativen zum Kredit.<br />
Wir wünschen Ihnen unter den<br />
gegebenen Rahmenbedingun -<br />
gen ein erfolgreiches Jahr und<br />
werden Sie dabei mit <strong>Rat</strong> & <strong>Tat</strong><br />
unterstützen.<br />
Ihr<br />
Michael Kowarik<br />
Die Wahl der passenden (richtigen?)<br />
Rechtsform ist naturgemäß<br />
ein sehr vielschichtiges<br />
Thema, über das ganze Bücher<br />
geschrieben worden sind<br />
und tagelange Seminare abgehalten<br />
werden.<br />
Bevor wir uns mit den maßgeblichen<br />
abgaben- und sozialversicherungsrechtlichen<br />
Aspekten<br />
beschäftigen, sollen<br />
beispielweise noch einige andere<br />
angeführt werden:<br />
> Handelt es sich tatsächlich<br />
um eine „gemeinsame Sache“<br />
– wer soll wie mitarbeiten?<br />
Fortsetzung Seite 4<br />
1150 Wien, Schwendergasse 7-13/Stg. 2, Tel.: (01) 892 00 55/0, Fax: DW 42, info@kowarik.at, www.kowarik.at
| 1 | März <strong>2016</strong><br />
2<br />
All-In-Verträge<br />
GRUNDGEHALT –<br />
ARBEITSZEITAUFZEICHNUNG –<br />
DECKUNGSPRÜFUNG!<br />
Nicht nur wegen der jüngsten<br />
Gesetzesänderungen sind die -<br />
se Verträge derzeit in aller<br />
Munde – ursprünglich nur für<br />
Führungskräfte gedacht, gibt<br />
es sie mittlerweile auf allen<br />
Beschäftigungsebenen.<br />
Nicht verwechselt werden dürfen<br />
All-in-Verträge mit einer<br />
Überstundenpauschale: Da -<br />
mit werden zusätzlich zum<br />
ver einbarten Grundgehalt ei -<br />
ne be stimmte – in der Vereinbarung<br />
festgesetzte – Anzahl<br />
an Mehr- und Überstunden<br />
samt Zuschlägen abgegolten.<br />
Hingegen sollen bei einer Allin-Vereinbarung<br />
mit der Überzahlung<br />
des Grundgehaltes<br />
auch alle anderen Mehrleistungen<br />
abgegolten werden.<br />
Neben Führungskräften wird<br />
ein solcher Vertrag insbesondere<br />
in „kreativen“ Branchen<br />
wie z.B. IT oder Werbung Sinn<br />
machen. Laut Statistik Austria<br />
hat jeder fünfte Arbeitnehmer<br />
eine solche Klausel im Vertrag.<br />
Neu ab 1. Jänner <strong>2016</strong>: Bei<br />
allen ab diesem Datum abgeschlossenen<br />
Verträgen (hiezu<br />
zählen auch Änderungen oder<br />
Annexe) ist das zugrundeliegende<br />
(vereinbarte) Grundgehalt<br />
anzugeben. In Hinblick<br />
auf nachstehende Ausführungen<br />
ist aber zu überlegen,<br />
dies auch bei Altverträgen<br />
(z.B. durch einen Zusatz zum<br />
bestehenden Vertrag) freiwillig<br />
zu tun. Andernfalls kommt<br />
das branchen- und ortsübliche<br />
Grundgehalt zum Ansatz.<br />
> Endgültig: GSVG-Pflicht für<br />
Gewinnausschüttungen an<br />
Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
Auch wenn unseres Erachtens nicht verfassungskonform<br />
zählen solche Ausschüttungen nunmehr auch<br />
defacto zur Beitragsgrundlage: In der KESt-Anmeldung<br />
für ausbezahlte Dividenden an einen GSVG-pflichtigen<br />
Gesellschafter-Geschäftsführer ist auch seine SV-Nummer<br />
anzuführen.<br />
Wofür soll das gut sein? Auch<br />
bei pauschaler Abgeltung von<br />
Mehrleistungen darf der Arbeitnehmer<br />
nicht schlechter<br />
gestellt werden als er bei Einzelabrechnung<br />
bekommen<br />
hätte – und das ist eine ganz<br />
gefährliche Sache! Wird im<br />
Zuge einer Überprüfung eine<br />
Unterentlohnung festgestellt,<br />
werden nicht nur die darauf<br />
entfallenden Beiträge (Arbeitgeber-<br />
und -nehmeranteil)<br />
nachverrechnet, sondern es<br />
drohen auch empfindliche<br />
Verwaltungsstrafen nach dem<br />
LSDB-G (€.2.000,- bis 50.000,-<br />
pro Mitarbeiter). Deshalb muss<br />
mindestens jährlich hausintern<br />
>Verbrechen<br />
schützt vor<br />
Steuer nicht!<br />
(bzw. bei Beauftragung von<br />
uns) eine sogenannte „Deckungsprüfung“,<br />
bei der das<br />
„Soll-Entgelt“ dem tatsächlichen<br />
gegenübergestellt wird,<br />
durchgeführt werden.<br />
Eine hiebei auftretende Differenz<br />
ist jedenfalls nachzuverrechnen<br />
und, was vielen nicht<br />
bewusst ist, auch wenn die erbrachten<br />
Mehrleistungen nur<br />
durch einen Verstoß gegen<br />
das Arbeitszeitgesetz (leitende<br />
Angestellte sind hievon oft<br />
ausgenommen) möglich wa -<br />
ren. Selbstverständlich sind<br />
auch bei All-in-Verträgen Arbeitszeitaufzeichnungen<br />
laufend<br />
zu führen.<br />
Für den ehrlichen Steuerzahler mag es ein Trost sein,<br />
wenn auch nur ein kleiner. Unterschlagungen, Betrug,<br />
Geldwäsche, Diebstahl – egal welche kriminelle Handlung<br />
dahintersteht – die daraus bezogenen „Einnahmen“<br />
sind zu versteuern.<br />
Eine Buchhalterin, die 900.000,- € unterschlagen hatte,<br />
musste daher 400.000,- € nachzahlen. Dumm nur,<br />
dass das Geld der spielsüchtige Sohn ausgegeben hat<br />
und die Forderung daher nicht mehr einbringlich war.<br />
Es ist gängige Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes,<br />
dass auch Einkünfte aus kriminellen Handlungen<br />
steuerpflichtig sind, sonst wäre es doppeltes Unrecht. Von<br />
der Steuerpflicht zur Steuerzahlung ist allerdings ein<br />
weiter Weg, und oft schaut der Fiskus und damit auch die<br />
Allgemeinheit durch die Finger.
3<br />
Mit 01.01.<strong>2016</strong> trat das Sozialbetrugsbekämpfungsgesetz<br />
in Kraft, das verhindern soll,<br />
dass Versicherungsleistungen,<br />
Sozialleistungen oder Transferzahlungen<br />
zu Unrecht bezogen<br />
werden. Zu diesem<br />
Zweck arbeiten verschiedene<br />
Behörden wie Finanz, Sozialversicherungen,<br />
Sicherheitsbehörden,<br />
AMS, Gewerbebehörden,<br />
etc. zusammen und<br />
betreiben Datenaustausch über<br />
Firmen, bei denen ein Verdacht<br />
auf Sozialbetrug besteht<br />
(z.B. illegal beschäftigte Dienstnehmer<br />
oder angemeldete<br />
Dienstnehmer, die nicht wirklich<br />
arbeiten, und für die keine<br />
Beiträge gezahlt werden).<br />
Kriterien sind insbesondere:<br />
> Auffälligkeiten im Rahmen<br />
einer Risikoanalyse der Krankenkassen<br />
> Unauffindbarkeit der Unternehmensleitung<br />
> Verwendung falscher oder<br />
verfälschter Urkunden<br />
> Nicht bloß geringe Rückstände<br />
an Sozialversicherungsbeiträgen<br />
Besteht dieser Verdacht, so<br />
fordert das Finanzamt auf,<br />
binnen einer Woche vorzusprechen.<br />
Geschieht das nicht,<br />
wird das Unternehmen mittels<br />
Bescheid zum Scheinunternehmen<br />
erklärt und in die Liste<br />
beim Finanzministerium eingetragen.<br />
Das Bundesministerium für Finanzen<br />
hat zu diesem Zweck<br />
eine Sozialbetrugsdatenbank<br />
zu führen. Diese Datenbank<br />
findet man unter dem Titel<br />
„Liste der Scheinunternehmen“<br />
auf der Homepage des BMF<br />
(www.bmf.gv.at, Betrugsbekämpfung,<br />
Liste der Scheinunternehmen).<br />
Wenn ein Auftraggeber ein<br />
Unternehmen mit Leistungen<br />
be auftragt, von dem er weiß<br />
oder wissen müsste, dass es<br />
sich um ein Scheinunternehmen<br />
handelt, haftet er als Bür -<br />
ge und Zahler (kann also sofort<br />
in Anspruch genommen werden!)<br />
für die Löhne der Arbeitnehmer<br />
des Scheinunternehmens<br />
und für deren Sozialversicherungsbeiträge,<br />
soweit<br />
diese nicht bezahlt werden!<br />
Auftraggeberhaftung<br />
im SBBG<br />
SCHEINUNTERNEHMER<br />
KÖNNEN JETZT TEUER WERDEN!<br />
Es ist in Zukunft dringend darauf<br />
zu achten, dass man bei<br />
Beauftragung von neuen Geschäftspartnern,<br />
also unbekannten<br />
Un ter nehmen, auch<br />
folgende Punkte beachtet:<br />
> Ist das Auftreten professionell?<br />
> Gibt es eine Homepage mit<br />
Kontaktdaten und Ansprechpersonen,<br />
deren Daten überprüft<br />
wurden?<br />
> Ist auf den Drucksorten und<br />
der Homepage das Impressum<br />
vollständig und richtig<br />
(Überprüfung durch Abfrage<br />
bei Firmenbuch bzw. UID-<br />
Nummer beim Finanzamt)?<br />
> Hat man sich ein Bild von<br />
den Räumlichkeiten des Geschäftspartners<br />
gemacht?<br />
Die Einholung dieser <strong>Info</strong>rmationen<br />
vor Auftragsvergabe<br />
unbedingt dokumentieren, dies<br />
gilt als Hinweis, dass man<br />
Erkenntnis<br />
nicht wissen musste, dass es<br />
sich um ein Scheinunternehmen<br />
handelt, wenn sich nachträglich<br />
herausstellt, dass man<br />
einem unseriösen Unternehmen<br />
aufgesessen ist.<br />
Jedenfalls wissen muss man<br />
es, wenn das Unternehmen<br />
auf der BMF-Liste veröffentlicht<br />
wurde – daher VOR Auftragsvergabe<br />
und immer wieder regelmäßig<br />
diese Liste abfragen<br />
und die Abfrage aufbewahren.<br />
Mit Stand 01.03.<strong>2016</strong> befindet<br />
sich noch kein Unternehmen<br />
auf dieser BMF-Liste, es<br />
ist aber zu erwarten, dass die<br />
Liste im Laufe des Jahres <strong>2016</strong><br />
mit Daten gefüttert wird. Der<br />
Blick auf die Liste der Scheinunternehmen<br />
sollte in Zukunft<br />
vor Auftragserteilung an unbekannte<br />
Auftragnehmer jedenfalls<br />
zur Routine werden.<br />
Versuche<br />
das zu bekommen<br />
was du liebst,<br />
sonst bist du gezwungen<br />
das zu lieben<br />
was du hast.<br />
George Bernard Shaw
| 1 | März <strong>2016</strong><br />
4<br />
Rechtsformvergleich<br />
nach der Steuerreform<br />
FF VON SEITE 1<br />
Eine GmbH kann auch nur<br />
einen Gesellschafter haben.<br />
Bei Personengesellschaften ist<br />
eine Fremd-Geschäftsführung<br />
nur teilweise möglich.<br />
> Wie hoch ist ein mögliches<br />
Haftungspotenzial bzw. welche<br />
Risken gibt es und wie<br />
werden diese versichert (z.B.<br />
Transportunternehmen mit<br />
> Ersatz von<br />
Ausbildungskosten<br />
Sollen vom Arbeitgeber finanzierte Ausbildungen vom Arbeitnehmer<br />
rückgefordert werden können, sind folgende Punkte<br />
zu beachten:<br />
> Die erworbenen Kenntnisse müssen über eine Einschulung<br />
hinausgehen und auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sein.<br />
> Das Dienstverhältnis muss durch Arbeitnehmerkündigung,<br />
berechtigte Entlassung oder unberechtigten vorzeitigen<br />
Austritt beendet worden sein.<br />
Neu ab 1. Jänner <strong>2016</strong>:<br />
> Abschluss jeweils einer konkreten Einzelvereinbarung (Art,<br />
Datum und Kosten der Ausbildung sowie Rückzahlung) vor<br />
Beginn der Ausbildung. Eine Vorab- oder Rahmenvereinbarung<br />
genügt nicht!<br />
> Die maximal zulässige Bindungsdauer für den<br />
Ausbildungskostenrückersatz darf nur noch 4 (bisher 5)<br />
Jahre betragen. Ebenso ist nunmehr eine monatliche<br />
Aliquotierung zwingend. Anderslautende Vereinbarungen<br />
sind zur Gänze nichtig!<br />
Tankfahrzeugen). Ohne persönliche<br />
Bürgschaften und<br />
Pflichtverletzungen ist man in<br />
der GmbH besser geschützt.<br />
> Ist die bei der GmbH leichter<br />
handhabbare Nachfolge<br />
ein Thema?<br />
> Kapital für und Kosten der<br />
Gründung der GmbH sind<br />
wesentlich höher als bei Personengesellschaften<br />
oder Einzelunternehmen.<br />
> Ebenso ist das Rechnungswesen<br />
bei einer Kapitalgesellschaft<br />
wesentlich aufwändiger,<br />
u.U. muss der Jahresabschluss<br />
geprüft werden.<br />
> Die Vertragsfreiheit (und<br />
damit die Gestaltungsmöglichkeiten)<br />
sind bei der GmbH<br />
eingeschränkt, oft wird auch<br />
ein Notar benötigt.<br />
In abgaben- und sozialversicherungsrechtlicher<br />
Hinsicht<br />
stellen sich u.a. folgende Fragen:<br />
> Wie hoch sind die erwarteten<br />
Gewinne? Hierbei ist auch<br />
auf „Splitting“ zu achten:<br />
Beispiel: Vier Gewinnanteile<br />
à € 11.000,- kosten bei der<br />
Personengesellschaft keine Einkommensteuer<br />
– € 44.000,-<br />
Gewinn aber € 11.000,- Körperschaftsteuer.<br />
Darüber hinaus<br />
gibt es bei der GmbH<br />
eine Mindeststeuer.<br />
> Wie hoch sind die geplanten<br />
Investitionen? Bei der<br />
GmbH gibt es keinen Gewinnfreibetrag.<br />
> Soll der Gewinn thesauriert<br />
(im Unternehmen verbleibend)<br />
oder ausgeschüttet werden?<br />
> Sind Tochtergesellschaften<br />
geplant; deren Gewinnausschüttungen<br />
sind in aller Regel<br />
steuerfrei.<br />
> Wie soll der Geschäftsführer<br />
entlohnt und sozialversichert<br />
werden (auch abhängig<br />
von seiner Beteiligung)?<br />
> Arbeiten die übrigen Gesellschafter<br />
mit, wie sollen sie<br />
gegebenenfalls entlohnt werden?<br />
> Achtung auf die Gefahren<br />
der sogenannten verdeckten<br />
Gewinnausschüttung; fast<br />
noch gefährlicher ist aber die<br />
(unternehmensrechtliche) verdeckte<br />
Einlagenrückgewähr!<br />
Allgemeine Hinweise<br />
Personengesellschafter gelten<br />
steuerrechtlich immer als Mitunternehmer<br />
und unterliegen<br />
der Einkommensteuer, vollhaftende<br />
(in den meisten Fällen)<br />
dem GSVG. Kommanditisten<br />
können arbeitsrechtlich auch<br />
ein Dienstverhältnis eingehen,<br />
die SV-Pflicht (GSVG, ASVG<br />
oder keine) kann nur im Einzelfall<br />
entschieden werden.<br />
GmbH-Geschäftsführer (und<br />
auch -Gesellschafter) gelten<br />
(mit Ausnahmen) bei einer Beteiligung<br />
bis 25% sowohl<br />
steuer- als auch sozialversicherungsrechtlich<br />
als Dienstnehmer<br />
und unterliegen damit<br />
auch weitgehend dem Arbeitsrecht.<br />
GmbH-Geschäftsführer (und<br />
auch -Gesellschafter) ab einer<br />
Beteiligung von 25% erzielen<br />
meist (einkommensteuerpflichtige)<br />
Einkünfte aus sonstiger<br />
selbständiger Arbeit und<br />
unterliegen meist der GSVG-<br />
Pflicht (inkl. Gewinnausschüttung<br />
beim Geschäftsführer). In<br />
diesen Fällen kann der Gesellschafter<br />
pauschale oder tatsächliche<br />
Betriebsausgaben<br />
geltend machen.<br />
Sämtliche Bezüge unterliegen<br />
bei der GmbH der Kommunalsteuer,<br />
dem Dienstgeberbeitrag<br />
und u.U. dem Dienstgeberzuschlag.<br />
Bei gegebener<br />
Fremdüblichkeit werden Geschäfte<br />
zwischen Gesellschaft<br />
und Gesellschafter (z.B. auch<br />
Vermietung, Darlehen, etc.) im<br />
Gegensatz zu Personengesellschaften<br />
bei der GmbH steuerlich<br />
anerkannt.<br />
Fortsetzung Seite 6
5<br />
Gastkommentar<br />
Finanzierung –<br />
eine kontinuierliche<br />
Herausforderung!<br />
MAG. PETER ENGERT<br />
CORSOR GmbH – Das Neue denken<br />
www.corsor.at<br />
Als Unternehmen steht man<br />
immer wieder vor dem Problem<br />
der Finanzierung. Am<br />
schönsten ist natürlich wenn<br />
man Vorhaben aus dem<br />
Cash-Flow finanzieren kann.<br />
Wird aber oft nicht gehen.<br />
Österreichische Unternehmen<br />
haben im EU-Vergleich eine<br />
hohe Eigenkapitaldecke (an<br />
der der Finanzminister durch<br />
die Steuerreform ziemlich<br />
knab bert). Aber auch bei ho -<br />
hem Eigenkapitalanteil sind<br />
Fremdfinanzierungen mit wenigen<br />
Ausnahmen nicht zu<br />
umgehen.<br />
Bei dem Wort „Finanzierung“<br />
fällt einem zwangsläufig das<br />
Wort „Bank“ ein. Und tatsächlich<br />
finden im EU-Schnitt noch<br />
immer über 80% der Finanzierungen<br />
durch die Banken<br />
statt. Laut Expertenmeinung<br />
liegt dieser Prozentsatz in<br />
Österreich noch wesentlich<br />
höher. Und die Banken, selbst<br />
gebeutelt von Basel 2 + 3,<br />
Bankensteuer, die Krise 2008,<br />
Einbrüchen im Ostgeschäft,<br />
etc., werden bei der Kreditvergabe<br />
immer selektiver. Die<br />
Redewendung „Die Bank gibt<br />
dir nur mehr Kredit, wenn du<br />
so viel Vermögen hast, dass<br />
du eigentlich gar keinen<br />
brauchst!“ entbehrt nicht einer<br />
gewissen Grundlage.<br />
Aber was sind die Alternativen?<br />
Da gibt es mittlerweile<br />
eine ganze Menge, die wir<br />
später noch aufzählen. Aber<br />
bevor wir zu den einzelnen Alternativen<br />
kommen, sollten<br />
wir einmal die Herangehensweise<br />
betrachten.<br />
Analyse und Aufbereitung<br />
Jede Finanzierung bedarf einmal<br />
einer gründlichen Analyse<br />
und Aufbereitung. Folgende<br />
Fragen sollte man sich<br />
dabei stellen (der Geldgeber<br />
wird sie auch stellen):<br />
> Wofür brauche ich das<br />
Geld?<br />
> Investition in neue Maschine,<br />
Produktentwicklung,<br />
etc.<br />
> Expansion – neuer Standort,<br />
Aufstockung Mitarbeiter,<br />
etc.<br />
> Zukauf eines Unternehmens<br />
> Projekt<br />
> Etc.<br />
> Welche Summe brauche ich<br />
wirklich?<br />
> Dabei die „Nebenkosten“<br />
einer Investition<br />
nicht außer Acht lassen!<br />
> Brauche ich diese Summe<br />
auf einmal?<br />
> Gibt es günstigere Alternativen?<br />
> Was soll damit bewirkt werden?<br />
> Umsatz-/Gewinnsteigerung<br />
> Absicherung des bestehenden<br />
Geschäfts<br />
> Etc. – können auch qualitative,<br />
nicht quantifizierbare<br />
Ziele sein<br />
> Zeitliche Komponenten<br />
> Wie lange brauche ich<br />
die Summe?<br />
> In welcher Zeit amortisiert<br />
sich die Aufwendung?<br />
> In welchem Zeitraum ist<br />
das Kapital rückführbar?<br />
> Bonität – Relationen<br />
> Wie groß ist mein Unternehmen<br />
– und in Relation<br />
zu der benötigten<br />
Summe?<br />
> Welche Bonität genieße<br />
ich bei meiner Hausbank?<br />
> Wie lange ist das Unternehmen<br />
am Markt (Start-<br />
Ups fallen hier in eine eigene<br />
Kategorie, da es ja<br />
meistens keine Back-<br />
Data gibt!)<br />
> In welchem Markt bin ich<br />
tätig – und wie wird seine<br />
Zukunftsprognose eingeschätzt?<br />
> Gibt es Förderungen für<br />
mein Vorhaben?<br />
All diese Faktoren sollte man<br />
einmal für sich klären und<br />
auch darstellen. Dann kann<br />
man über die bestgeeignete<br />
Form nachdenken. Ist es der<br />
Bankkredit – oder bleibt nur<br />
der Bankkredit? Welche Alternativen<br />
stehen überhaupt zur<br />
Verfügung?<br />
Leasing<br />
Leasing ist nicht nur für KfZ<br />
eine Option. Insbesondere<br />
Operating Leasing sollte im -<br />
mer wieder in Betracht gezogen<br />
werden.<br />
Factoring<br />
kann bei hohen Außenständen<br />
oft einen Kredit vollständig<br />
ersetzen.<br />
Lieferantenkredit<br />
wird in der Realität oft zu<br />
wenig berücksichtigt. Er kann<br />
sogar neue Geschäftsmodelle<br />
entstehen lassen.<br />
Crowdfunding/Crowdinvesting/(Crowdlending)<br />
ist die jüngste Form der Finanzierung<br />
und wird (bei kleineren<br />
Summen) in Zukunft oft<br />
den Kredit ersetzen können.<br />
Förderungen<br />
Wenn irgendwie möglichmöglich<br />
ein Stück vom 17-<br />
Milliardenkuchen, der jährlich<br />
ausgeschüttet wird, abschneiden.
| 1 | März <strong>2016</strong><br />
6<br />
Rechtsformvergleich<br />
nach der Steuerreform<br />
FF VON SEITE 4<br />
Vorteilhaftigkeit:<br />
Die Gesamtsteuerbelastung ist<br />
durch die Erhöhung der KESt<br />
von 43,75% auf 45,63% gestiegen.<br />
Rein ertragsteuerlich<br />
betrachtet ist eine vergleichbare<br />
Steuerbelastung bei ei -<br />
nem Einzelunternehmen (ohne<br />
Berücksichtigung des investitionsbedingten<br />
Gewinnfreibetrages)<br />
erst bei einem Gewinn<br />
von rd. € 322.000,- gegeben.<br />
Aufgrund der Endbesteuerung<br />
reduzieren die SV-Beträge<br />
nicht die Einkommensteuer!<br />
Verbleibt hingegen der gesamte<br />
Gewinn in der GmbH<br />
wird diese bereits ab einem<br />
Gewinn von rd. € 50.000,-<br />
(ohne Berücksichtigung eines<br />
Geschäftsführerbezuges) attraktiver,<br />
ab dieser Grenze<br />
überschreitet der Durchschnittssteuersatz<br />
der ESt 25%.<br />
Generell ist aus ertragsteuerlicher<br />
Hinsicht also eine GmbH<br />
dann vorteilhaft, wenn hohe<br />
Gewinne erzielt werden und/<br />
oder diese nicht ausgeschüttet<br />
werden.<br />
Der „steueroptimale“ Bezug<br />
eines wesentlich beteiligten<br />
Gesellschafter-Geschäftsführers<br />
sollte sich – entsprechen -<br />
de Gewinne vorausgesetzt –<br />
zwischen €.70.000,- und<br />
87.000,- bewegen.<br />
Beispiel: Betriebsergebnis vor Steuer € 103.900,-<br />
(Der Gewinnfreibetrag ist nur mit dem Grundfreibetrag berücksichtigt)<br />
GmbH - Ausschüttung<br />
+ GF-Bezug (selbständig) Abgaben<br />
Gewinn 103.900,-<br />
- GF-Bezug 88.900,-<br />
- LNK 7.112,- 7.112,-<br />
Gewinn v. Steuern 7.888,-<br />
- KöSt (25%) 1.972,- 1.972,-<br />
- KESt (27,5%) 1.627,- 1.627,-<br />
Netto/Summe 4.289,- 10.711,-<br />
+ GF-Bezug netto 51.846,- *) 37.054,-<br />
Netto/Summe 56.135,- 47.765,-<br />
Insgesamt<br />
GmbH - nur Ausschüttung<br />
Gewinn 103.900,-<br />
Durch den Ansatz eines Geschäftsführerbezuges kann die Abgabenlast<br />
wesentlich reduziert werden. In unserem Beispiel<br />
kann nahezu das selbe Netto wie beim Einzelunternehmen<br />
erreicht werden.<br />
*)<br />
Berechnung:<br />
GF-Bezug 88.900,-<br />
- SV 18.943,-<br />
- GFB (Gewinnfreibetrag) 3.900,-<br />
- BA-P (Betriebsausgabenpauschale) 5.334,-<br />
- VSt.P (Vorsteuerpauschale) 1.600,-<br />
= 59.123,-<br />
- ESt 18.111,-<br />
Netto 51.846,-<br />
Abgaben<br />
- KöSt (25%) 25.975,- 25.975,-<br />
- KESt (27,5%) 21.429,- 21.429,-<br />
Netto/Summe 56.496,- 47.404,-<br />
- SV 18.943,- 18.943,-<br />
Netto/Summe 37.553,- 66.347,-<br />
E.U.<br />
Zum Schluss:<br />
Wir hoffen, der Kopf raucht<br />
nicht zu stark! Bei der Rechtsformwahl<br />
handelt es sich eben<br />
um eine der schwierigsten und<br />
umfassendsten Unternehmerentscheidungen.<br />
Die gute<br />
Nachricht dabei: Nichts ist<br />
endgültig! Sollte sich herausstellen,<br />
dass die ursprüngliche<br />
Entscheidung nicht mehr passt,<br />
kann diese dank zahlreicher<br />
unternehmensrechtlicher Gesetzesbestimmungen<br />
und dem<br />
Umgründungssteuerrecht revidiert<br />
und die Rechtsform – und<br />
meist auch ohne allzu große<br />
Gewinn 103.900,-<br />
Abgaben<br />
- SV 18.943,- 18.943,-<br />
- ESt 28.587,- 28.587,-<br />
Netto/Summe 56.370,- 47.530,-<br />
Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass bei der GmbH in dieser Gewinngrößenordnung<br />
wesentlich höhere Abgaben anfallen und der Nettogewinn daher um fast € 20.000,-<br />
geringer ausfällt.<br />
Steuerlast – geändert werden.<br />
Dies ist zwar meist nicht ganz<br />
billig und benötigt einiges an<br />
Vorlauf, bietet aber u.U. auch<br />
einige interessante Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Nicht vergessen, sondern absichtlich<br />
links liegen gelassen<br />
haben wir die Mischform<br />
„GmbH & Co KG“. Aber auch<br />
nicht, weil sie uninteressant ist,<br />
sondern weil sie die Komplexität<br />
noch weiter erhöht hätte.<br />
Es handelt sich aber durchaus<br />
auch um eine gängige und interessante<br />
Gestaltungsvarian -<br />
te.
7<br />
Es ist geschafft – in vielen Unternehmen<br />
laufen die Registrierkassen<br />
schon, und auch<br />
wenn es noch Kinderkrankheiten<br />
bzw. Bedienungsfehler<br />
gibt, können viele aufatmen.<br />
Allerdings sind uns in letzter<br />
Zeit zwei Irrtümer aufgefallen,<br />
die wir richtigstellen wollen:<br />
> Die Registrierkassenpflicht<br />
ist nicht auf den<br />
1.7.<strong>2016</strong> verschoben!<br />
Bis 31.3.<strong>2016</strong> wird nicht gestraft,<br />
sondern informiert und<br />
höchstens ermahnt. Ab dem<br />
1.4.<strong>2016</strong> muss man schon<br />
triftige Gründe angeben können,<br />
warum keine Registrierkasse<br />
benützt wird, z.B.<br />
Lieferschwierigkeiten des Lieferanten.<br />
Ab 1.7.<strong>2016</strong> ist die<br />
Schonfrist endgültig vorbei.<br />
> Mit der Registrierkasse<br />
ist man auch in Zukunft<br />
nicht online mit dem Finanzamt<br />
verbunden!<br />
Der nächste Schritt, falls das<br />
nicht schon geschehen ist, ist<br />
die Kasse mit einer Signaturerstellungseinheit<br />
auszurüsten.<br />
Damit muss dann jeder einzelne<br />
Barumsatz sowie Monats-,<br />
Jahres- und Schlussbeleg<br />
mit einer kryptografischen<br />
Signatur versehen werden.<br />
Dieser Signaturwert ist<br />
sowohl im Datenerfassungsprotokoll<br />
der Kassa als auch<br />
auf dem Beleg zu erfassen<br />
und hat zu enthalten:<br />
> Kassenidentifikationsnummer,<br />
> fortlaufende Nummer des<br />
Barumsatzes,<br />
> Betrag der Barzahlung<br />
nach Steuersätzen getrennt,<br />
> den verschlüsselten Stand<br />
des Umsatzzählers,<br />
> die Seriennummer des Signaturzertifikats,<br />
> die letzten zehn Stellen des<br />
Signaturwertes des vorhergehenden<br />
Umsatzes,<br />
> sowie den Signaturwert des<br />
entsprechenden Barumsatzes.<br />
Trainings- und Stornobuchungen<br />
haben ebenfalls diese Angaben<br />
zu enthalten.<br />
Was sich sehr sperrig liest<br />
sollte technisch kein Problem<br />
sein. Sprechen sie sich mit<br />
ihrem Kassenlieferanten ab.<br />
Der bekannteste Anbieter<br />
Registrierkasse<br />
unlimited<br />
ERSTE ERFAHRUNGEN AUS DER PRAXIS!<br />
elektronischer Signaturen ist<br />
A-trust ( www.a-trust.at ). Die<br />
smart card kostet € 9,-, das<br />
Kartenlesegerät € 12,50.<br />
Diese Signatureinheit muss<br />
spätestens zum 1.1.2017 in<br />
Betrieb gehen, zweckmäßigerweise<br />
kümmert man sich aber<br />
vorher darum. Der Erwerb der<br />
Signatureinheit ist mittels Finon<br />
zu melden.<br />
Nicht vergessen: Das Datenerfassungsprotokoll<br />
der Kasse ist<br />
zumindest vierteljährlich auf<br />
einem externen Medium zu sichern,<br />
falls das nicht sowieso<br />
automatisch in der Cloud oder<br />
sonst wie geschieht.<br />
Sämtliche schriftlichen Unterlagen<br />
über die Kasse sind aufzubewahren<br />
und bei Bedarf<br />
vorzuzeigen.<br />
Wenn auch Mitarbeiter die<br />
Kasse benützen, müssen<br />
schriftliche Anweisungen vorhanden<br />
sein wie die Kasse<br />
(verpflichtend bei jedem Barumsatz)<br />
zu bedienen ist . Machen<br />
Sie sich auch Gedanken<br />
über die Aufbewahrung der<br />
Kasse außerhalb der Betriebszeiten.<br />
Oft handelt es sich<br />
dabei ja nur um einen Stick<br />
oder Tablet, die leicht mitgenommen<br />
werden können.<br />
Ja, das Thema Registrierkasse<br />
wird uns noch eine Weile beschäftigen.<br />
Wir unterstützen<br />
Sie dabei gerne.<br />
Unternehmercolleg<br />
> EORI<br />
Die EORI-Nummer (Economic Operators Registration and<br />
Indentification) ersetzt in der gesamten EU die bisherige<br />
Zollnummer.<br />
Sie dient der Indentifizierung von Wirtschaftsbeteiligten,<br />
soll die automatische Zollabfertigung erleichtern und ist für<br />
gewerbliche Versender Voraussetzung für die Zollabwicklung<br />
in der EU.<br />
Die Zuweisung erfolgt durch den Zoll, und sie kann neben<br />
dem zweistelligen Länderkennzeichen aus bis zu 15 Zeichen<br />
bestehen. Jedes Unternehmen darf nur über eine einzige<br />
EORI-Nummer verfügen.
| 1 | März <strong>2016</strong> 8<br />
Im Zuge der Modernisierung<br />
und <strong>Rat</strong>ionalisierung der Finanzverwaltung<br />
stellt diese<br />
ab dem 2. Quartal <strong>2016</strong><br />
den Versand der Zahlungsanweisungen<br />
(vorm. Zahlschei -<br />
ne) bei den Vierteljahresbenachrichtigungen<br />
und Buchungsmitteilungen<br />
ein.<br />
Ab 1.4.<strong>2016</strong> gibt es grundsätzlich<br />
nur mehr diese beiden<br />
Überweisungsformen:<br />
> „Finanzamtszahlung“ in<br />
den Onlinesystemen der<br />
Banken<br />
oder<br />
> „eps-Überweisung“ in<br />
FinanzOnline.<br />
Wenn Sie bereits ein Electronic-Banking-System<br />
nützen,<br />
dann sind Sie aufgrund einer<br />
Gesetzesänderung ab 1. April<br />
<strong>2016</strong> verpflichtet, damit auch<br />
Überweisungen an das Finanzamt<br />
durchzuführen.<br />
Achtung:<br />
Unbedingt bei Zahlungsart<br />
den Punkt „Finanzamtszahlung“<br />
auswählen! Das garantiert<br />
die richtige Zuordnung<br />
und Buchung beim Finanzamt.<br />
Ab Juli <strong>2016</strong> haben alle Banken<br />
vorgesehen, dass bei<br />
elektronischen Überweisungen<br />
auf die IBAN eines Finanzamts<br />
automatisch eine<br />
sogenannte Finanzamtszahlung<br />
erfolgt.<br />
Aus für Zahlscheine<br />
vom Finanzamt:<br />
KEIN APRILSCHERZ!<br />
Eine Verwendung von Zahlungsanweisungen<br />
für Finanzamtszahlungen<br />
ist nur mehr<br />
dann zulässig, wenn kein<br />
Electronic-Banking-System<br />
ge nutzt wird. In diesem Ausnahmefall<br />
kann die weitere<br />
Zusendung von Zahlungsanweisungen<br />
beim Finanzamt<br />
beantragt werden. Wir erledigen<br />
das gerne für Sie, sprechen<br />
Sie uns diesbezüglich<br />
an.<br />
Auch für die Beantragung<br />
eines eigenen FinanzOnline<br />
Zuganges sind wir Ihr Ansprechpartner.<br />
> Negativsteuer:<br />
Die Negativsteuer, auch Sozialversicherungserstattung<br />
oder SV-Rückerstattung genannt, ist eine Gutschrift, die<br />
Arbeitnehmer/innen, die so wenig verdienen, dass sie<br />
keine Lohnsteuer zahlen. Sie erhalten das Geld durch<br />
Einreichen der Arbeitnehmerveranlagung.<br />
Für das Jahr 2015 sind es 20% der Arbeitnehmerbeiträge<br />
zur gesetzlichen Sozialversicherung (mit € 220,-<br />
gedeckelt). Für Pendler/innen sind es 36%, höchstens<br />
aber € 450,-. Neu ab Veranlagung für 2015 gilt die<br />
Negativsteuer auch für Pensionisten. Hier sind es<br />
ebenfalls 20%, allerdings mit € 55,- gedeckelt!<br />
Ab dem Veranlagungsjahr <strong>2016</strong> erhöht sich der<br />
Prozentsatz generell auf 50% der Sozialversicherungs -<br />
beiträge, die Deckelung für Arbeitnehmer/innen beträgt<br />
€ 400,-, für Bezieher der Pendlerpauschale € 500,- und<br />
für Pensionisten € 110,- pro Jahr.<br />
Weiterhin gilt auch bei Absetzbeträgen, wie z.B. dem Alleinerzieher-<br />
oder Alleinverdienerabsetzbetrag, dass sie<br />
vom Finanzamt ausbezahlt werden, wenn sie aufgrund<br />
eines geringen Einkommens bei der laufenden Lohnverrechnung<br />
nicht oder nicht voll ausgenützt werden können.<br />
Unser Büro ist nicht besetzt<br />
> ab 12 Uhr am Freitag, 25. März (Karfreitag)<br />
> am Freitag, 6. Mai (Fenstertag)<br />
> am Freitag, 27. Mai ( Fenstertag)<br />
Nützen Sie bitte unser Fax<br />
01/892 00 55 42 distanz<br />
info@kowarik.at<br />
und unsere E-Mail<br />
distanz<br />
Impressum:<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: Mag. Dr. Michael Kowarik, Wirtschaftstreuhand-KG,<br />
Steuerberatungsgesellschaft, 1150 Wien, Schwen dergasse<br />
7-13/Stiege 2, Tel.: (1) 892 00 55/0, Fax: 0043/1/892 00 55/42, Email:<br />
info@kowarik.at – Redaktion: Mag. Dr. Michael Kowarik, Mag. Manfred Wildgatsch,<br />
H.E.Münch – Illustration: Michael Benyuska. Für den Versand sind die<br />
Adressen computergespeichert. DVR: 0055395. Trotz sorgfältiger Recherche<br />
müssen Irrtümer vorbehalten bleiben. Durch die verkürzte Wiedergabe<br />
werden Beratungsgespräche nicht ersetzt.