12.12.2012 Aufrufe

effizienz mit Biokunststoffen - European Bioplastics

effizienz mit Biokunststoffen - European Bioplastics

effizienz mit Biokunststoffen - European Bioplastics

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Innovative Materialien für geschlossene Kreisläufe<br />

fact sheet<br />

<strong>European</strong> <strong>Bioplastics</strong><br />

Kreislaufwirtschaft und Ressourcen<strong>effizienz</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Biokunststoffen</strong><br />

Das Kreislaufpotential ausschöpfen <strong>mit</strong> <strong>Biokunststoffen</strong><br />

Die funktionellen Stärken konventioneller Kunststoffe fortentwickeln<br />

und eine echte Kreislaufwirtschaft etablieren – das<br />

sind zwei der besten Gründe zur Entwicklung von <strong>Biokunststoffen</strong>.<br />

Die in <strong>Biokunststoffen</strong> verwendeten nachwachsenden<br />

Rohstoffe entziehen der Atmosphäre Kohlenstoff in Form von<br />

CO 2 . Der im Material gespeicherte biobasierte Kohlenstoff<br />

kann in technischen Kreisläufen oder durch die Natur recycelt<br />

werden. Biokunststoffe ermöglichen eine intelligente Ressourcennutzung<br />

und sorgen für eine hohe Wertschöpfung in einer<br />

kohlenstoffarmen Wirtschaft.<br />

Echte Kreisläufe sind nur <strong>mit</strong> biogenen Materialien<br />

möglich.<br />

Alle abfallwirtschaftlichen Verfahren, die konventionellen<br />

Kunststoffen zur Verfügung stehen, können für Biokunststoffe<br />

ebenfalls genutzt werden. Die biologische Abbaubarkeit ist<br />

eine zusätzlich mögliche Funktionalität, die die Verwertungsoptionen<br />

für bestimmte Produkte erweitert. Wenn Biokunststoffe<br />

nicht mehr wiederverwendet oder recycelt werden<br />

können, ist es immer noch möglich, sie zur Bioenergieherstellung<br />

zu nutzen. Wie Biokunstoffabfälle in der Praxis verwertet<br />

1 http://www.european-bioplastics.org/multimedia/<br />

werden, hängt wie bei konventionellen Kunststoffen von der<br />

Art des Produktes und des verwendeten Biokunstoffmaterials,<br />

den anfallenden Mengen und der verfügbaren Verwertungssysteme<br />

ab.<br />

Biokunststoffe können ein wertvoller Teil der Kreislaufwirtschaft<br />

sein und da<strong>mit</strong> maßgeblich zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

beitragen. Dazu benötigen sie Zeit und eine erfolgreiche<br />

Markteinführung. Die europäische Leitmarktinitiative<br />

für biobasierte Produkte begreift Biokunststoffe als maßgeblichen<br />

Baustein einer zukünftigen Bioökonomie. Der Gesetzgeber<br />

sollte Biokunststoffe fördern und alle Verwertungswege ermöglichen.<br />

Von den neuen Möglichkeiten wird der Verbraucher,<br />

die Umwelt und nicht zuletzt die Abfallwirtschaft profitieren.<br />

Nützlich für Verbraucher und Klima: der Bioabfallsack<br />

Studien zeigen, dass der Einsatz von kompostierbaren Bioabfallsäcken<br />

hilft, die Abfallverwertung insgesamt zu verbessern und Klimagase zu<br />

vermeiden. Weil der Verbraucher das Produkt schätzt und mehr Bioabfall<br />

sammelt, landet weniger auf Deponien. Dies reduziert Methanemissionen.<br />

Gleichzeitig wird die Effizienz von Recyclingsystemen<br />

verbessert, weil die Verschmutzung <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>telresten abnimmt.


Kreislaufwirtschaft und Ressourcen<strong>effizienz</strong> <strong>mit</strong> <strong>Biokunststoffen</strong><br />

Ressourcen<strong>effizienz</strong> heißt Kaskadennutzung<br />

Unsere Gesellschaft von übermäßigem Ressourcenverbrauch<br />

zu entkoppeln, ist die Voraussetzung für ihre dauerhafte<br />

Existenz auf hohem sozialen und wirtschaftlichen<br />

Niveau. Eine effiziente Nutzung von Ressourcen setzt voraus,<br />

dass wir recyclingfähige Produkte und die Etablierung<br />

von Nutzungskaskaden zu einem Leitprinzip unserer Wirtschaftsweise<br />

erklären. Das heißt: Der stofflichen Nutzung<br />

muss Vorrang vor der energetischen Nutzung eingeräumt<br />

werden, egal ob für fossile oder pflanzliche Rohstoffe.<br />

Nutzungskaskaden müssen zu einem Leitprinzip<br />

unserer Wirtschaft erklärt werden.<br />

Solange wir wertvolle Ressourcen sofort energetisch statt<br />

zuerst stofflich nutzen, kann von optimaler Ressourcen<strong>effizienz</strong><br />

keine Rede sein. Eine integrierte Energie- und Produktgesetzgebung<br />

ist eine notwendige Grundbedingung. Wie<br />

wichtig die Steigerung der Ressourcen<strong>effizienz</strong> für Europa<br />

ist, wird durch die Leitinitiative “Resource Efficient Europe”<br />

innerhalb der Strategie Europa 2020 verdeutlicht 3 . Biokunststoffe<br />

bringen alle Vorteile von Kunststoffen <strong>mit</strong>. Kein<br />

anderes Material ist so sparsam einsetzbar, keines liefert so<br />

leichte und gleichzeitig strapazierfähige Produkte. Mit biobasierten<br />

<strong>Biokunststoffen</strong> lassen sich zudem fossile Ressourcen<br />

einsparen und neue Verwertungsoptionen entwickeln.<br />

Verwertungsoptionen für Biokunststoffe in der Praxis<br />

Vermeidung<br />

Es gilt Herstellungsprozesse und Materialien anzuwenden,<br />

die den Ressourcenverbrauch verringern und die funktionelle<br />

Leistungsfähigkeit des Produktes steigern. Kunststoffe<br />

stellen ständig ihre Eignung dazu unter Beweis: Die Produkte<br />

sind immer dünner, leichter und fester. Die Regeln des<br />

Wettbewerbs und die ökonomischen und ökologischen Bedürfnisse<br />

des Marktes führen dazu, dass auch Biokunststoffe<br />

immer leistungsfähiger und ressourceneffizienter werden.<br />

Was sie bereits leisten können, dafür sind alle erfolgreichen<br />

Produkte im Markt Beleg – und die hohen Wachstumsraten.<br />

Wiederverwendung<br />

2 http://ec.europa.eu/enterprise/policies/innovation/policy/lead-market-initiative/biobased-products/index_en.htm<br />

3 http://ec.europa.eu/resource-efficient-europe/<br />

Das wird der Renner: Bio-Tragetaschen<br />

Die einen sind aus kompostierbaren <strong>Biokunststoffen</strong>, können meist<br />

mehrfach benutzt werden, und am Ende auch als Bioabfallsack einen<br />

letzten guten Zweck erfüllen. Die anderen sind aus biobasiertem<br />

Polyethylen (PE) und sehr gut recycelbar. Solange Tragetaschen<br />

aus <strong>Biokunststoffen</strong> benutzt und recycelt werden, wird das darin gebundene<br />

CO 2 der Atmosphäre entzogen. Wenn wir es wollen, viele<br />

Jahre lang. Eine Million Tonnen herkömmlicher Tüten warten auf die<br />

Umsetzung solch guter Ideen, <strong>mit</strong> dem Ziel fossile Ressourcen und<br />

Treibhausgasemissionen zu sparen.<br />

Es gibt bereits eine große Zahl von Kunststoffprodukten,<br />

die mehrfach wiederverwendet werden können. PET Flaschen<br />

können in Mehrwegsystemen nach Reinigung wieder<br />

neu in Verkehr gebracht werden. Das gilt natürlich genauso<br />

für biobasiertes PET. Einkaufstüten aus biobasiertem PE,<br />

PLA oder Stärkewerkstoffen können viele Male verwendet<br />

werden, bevor das Material ermüdet. Biokunststoffe bieten<br />

zahlreiche Möglichkeiten, Mehrwegprodukte zu gestalten.<br />

Verwertungsverfahren müssen für Biokunststoffe<br />

offen sein.<br />

Mechanisches Recycling<br />

Gut recycelbare Kunststoffprodukte sind beispielsweise<br />

großflächige Folien (Tragetaschen), große Hohlkörper (Flaschen)<br />

oder Bauprodukte (Fensterrahmen). Welche Kunststoffprodukte<br />

recycelt werden können, hängt von Produktdesign,<br />

Materialzusammensetzung und der Wirtschaftlichkeit<br />

des Prozesses ab. Lösbar ist die Aufgabe vor allem für Produkte,<br />

die nicht aus komplexen Materialmischungen bestehen<br />

und die wieder einfach in recyclingfähige Materialien<br />

zerlegt werden können.<br />

Neue biobasierte Varianten von PE, PET oder PVC sind physikalisch<br />

identisch zu ihren weit verbreiteten fossilen Versionen,<br />

deshalb können sie bestehende Recyclingsysteme<br />

sofort nutzen. Ihre Rezyklate werden vom Markt bewertet<br />

und je nach Qualität und Preis neue Anwendung finden. Bei<br />

neuartigen <strong>Biokunststoffen</strong> wie PLA, PHA oder Stärkematerialien<br />

sind die anfallenden Abfallmengen noch klein. Erst<br />

wenn genügend große Mengen in Umlauf sind, ist Recycling<br />

wirtschaftlich zu betreiben. Je nach Produkt empfehlen<br />

sich daher rohstoffliche oder energetische Verfahren, in bestimmten<br />

Fällen auch die Kompostierung. Durch Sortierung<br />

können Biokunststoffe gezielt diesen Verwertungsverfahren<br />

zugeführt werden.


Kunststoffabfall zu Bioenergie<br />

Konventionelle Kunststoffe sind chemisch materialisiertes Erdöl,<br />

Biokunststoffe modifizierte Biomasse. Werden biobasierte Biokunststoffe<br />

energetisch verwertet, lässt sich regenerative Energie erzeugen,<br />

wie aus Holz. Dies ist z. B. für komplexe Produkte wie Automobile<br />

oder Elektrogeräte ein Vorteil. Die enthaltenen Kunststoffe sind<br />

schwer zu recyceln, denn der Mix aus Materialien, Klebstoffen, Farben<br />

und anderen Hilfs<strong>mit</strong>teln ist kaum in die Ausgangsbestandteile<br />

zerlegbar. Als Quelle für erneuerbare Energien können sie jedoch<br />

sehr sinnvoll genutzt werden.<br />

Biologisches Recycling – Kompostierung und Vergärung<br />

Die biologische Verwertung von Kunststoffen in industriellen<br />

Anlagen setzt die nachweisliche Eignung dazu voraus.<br />

Der Großteil der Kunststoffe ist weder biologisch abbaubar<br />

noch kompostierbar. Bestimmte Biokunststoffe erfüllen jedoch<br />

die strengen Prüfkriterien der europäischen Norm EN<br />

13432 zum Nachweis der Kompostierbarkeit. Sie dürfen als<br />

“kompostierbar” beworben und gekennzeichnet werden.<br />

Für bestimmte Produkte bringt diese Funktionalität zusätzlichen<br />

Nutzen (Bioabfallsäcke, Mulchfolien). Lebens<strong>mit</strong>telrückstände<br />

erschweren zudem das Recycling konventioneller<br />

(Verpackungs-) Kunststoffe, nicht aber das<br />

fact sheet | <strong>European</strong> <strong>Bioplastics</strong><br />

“organische Recycling”. Deshalb werden v.a. für frische<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel kompostierbare Verkaufs- und Serviceverpackungen<br />

angeboten. Die biologische Verwertung dieser<br />

Produkte stellt eine zusätzliche Verwertungsoption dar.<br />

Rohstoffliche Verfahren<br />

Immer wenn das mechanische Recycling technisch<br />

schwierig oder unwirtschaftlich ist, empfehlen sich rohstoffliche<br />

Verwertungsverfahren. Sie sind weitaus unempfindlicher<br />

gegenüber Verunreinigungen und können sehr gut <strong>mit</strong><br />

gemischten Materialien betrieben werden. Dazu zählen die<br />

Verwertung von Kunststoffabfällen als Sekundärrohstoffe in<br />

der Beton- oder Stahlproduktion. Biokunststoffe verhalten<br />

sich in diesen Verfahren genauso wie ihre fossilen Versionen,<br />

sind also sehr gut auf diese Weise zu verwerten.


energetische Verwertung<br />

Die Verbrennung von Kunststoffabfällen zur Erzeugung<br />

von Wärme und Energie (Strom) ist das meist genutzte Verfahren<br />

zur Verwertung von Kunststoffabfällen in Europa. Der<br />

hohe Brennwert von Kunststoffen macht sie zu einem idealen<br />

Ersatz für Kohle oder Heizöl. Ob biobasiert oder aus fossilen<br />

Rohstoffen – technisch unterscheidet sich die Verwertung<br />

nicht. Im Falle von biobasierten Kunststoffen lässt sich<br />

aus dem biogenen Kohlenstoff jedoch erneuerbare Energie<br />

gewinnen – und das ist ein gewaltiger Vorteil.<br />

Juli/August 2011<br />

european <strong>Bioplastics</strong><br />

Marienstraße 19-20<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: +49 .30 28 48 23 50<br />

Email: info@european-bioplastics.org<br />

Email: presse@european-bioplastics.org<br />

fact sheet | <strong>European</strong> <strong>Bioplastics</strong><br />

Auf Kohlenstoffentzug <strong>mit</strong> <strong>Biokunststoffen</strong><br />

Wenn Kohlendioxid durch Biomassekonversion in Kunststoff verwandelt<br />

wird, entstehen neue Möglichkeiten des Ressourcen- und<br />

Klimaschutzes. Eine biobasierte PET Flasche ist mehrwegfähig und<br />

kann sehr effizient jahrelang recycelt werden. Im Auto wird biobasiertes<br />

PET ein Jahrzehnt lang genutzt. In <strong>Biokunststoffen</strong> lässt<br />

sich das aus der Atmosphäre entzogene Klimagas CO 2 auf lange Zeit<br />

speichern. Lang haltbare und gut recyclingfähige Produkte aus <strong>Biokunststoffen</strong><br />

eröffnen neue Möglichkeiten für eine kohlenstoffarme<br />

und ressourceneffiziente Wirtschaft.<br />

Mehr Informationen finden sie im Internet:<br />

www.european-bioplastics.org<br />

twitter.com/EU<strong>Bioplastics</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!