Ù Wo gibt es denn sowas? Ein norwegischer Honorarkonsul, der nicht Norwegisch spricht? »Anfangs hatte mich ich am Wochenende aufräume und putze, kann ich gut Schnellsprachkurs auf CD auf lernwillige Ohren. »Wenn die Anfrage auch ziemlich überrascht«, sagt Arno Witt Norwegisch lernen«, erzählt er. Auf etlichen Veranstaltungen hat er inzwischen das Königreich vertreten. Ein klei- lachend. »Es ist schon eine Ehre. Inzwischen weiß ich, es passt.« 2014 war es, da fragt Carl-Christian Ehlers, der ner bunter Pin am Sakko, den er im Internet für 2,50 Euro bisherige Honorarkonsul des Königreichs, an, ob sich Arno erstanden hat, sorgt dabei immer schnell für Gesprächsstoff. Der Anstecker zeigt den norwegischen Löwen aus Witt eine Nachfolge vorstellen kann. Klar kann er. Schließlich hörte er schon als Jugendlicher auf einer seiner ersten dem Wappenschild. Langspielplatten die Peer Gynt Suiten des Norwegers Edvard Grieg. »Das Land ist toll. Natürlich sagte ich zu.« Arno Witt begeistert. »Trotz der dunklen Flecken auf un- Von den Norwegern, die er bisher kennengelernt hat, ist Davor allerdings muss noch die norwegische Botschafterin überzeugt werden. Aber auch das gelingt, denn Arno überrascht, mit wie viel Wertschätzung, Achtung, Respekt serer gemeinsamen Vergangenheit bin ich immer wieder Witt (Jahrgang 1961) verfügt über das, was für so einen und Zuversicht Norwegen auf Deutschland guckt«, sagt Posten dringend erforderlich ist: Kontakte. Als Kieler Anwalt für Verwaltungsrecht, Mediator und einstiges Rats- wir bis 1814 eine 350 Jahre lange Geschichte miteinander er. Und viele Schleswig-Holsteiner wundern sich, dass mitglied für die CDU ist er einfach perfekt geeignet, um teilen. Witt: »Die erste norwegische Verfassung war sogar zwei Länder miteinander zu vernetzen. Seit Oktober 2016 Vorbild für unsere Verfassung von 1848.« ist der Kieler offiziell im Amt. Die Landeshauptstadt ist dabei äußerst wichtig für die Beziehungen, denn sie ist der men hat, ist sein Leben bunter geworden. Er lernt inter- Seitdem Arno Witt den ehrenamtlichen Posten übernom- einzige Standort mit direktem Schiffsverkehr zwischen essante Menschen kennen, wenn er Beglaubigungen und Deutschland und Norwegen. Mehr als eine Millionen Menschen reisen jährlich mit der Fähre zwischen Kiel und Oslo er schon. Als nächstes möchte er Kontakte zu Jazzmusi- Passanträge bearbeitet. Bei den nordischen Filmtagen war hin und her. kern und Literaten aus Norwegen knüpfen. Und: Eine erste In der Kanzlei von Arno Witt hängt nun ein Bild von König Kurzreise in den Norden ist schon absolviert. Zusammen Harald im Besprechungszimmer, ein kleines Kästchen mit mit seiner Frau Ariane machte er eine kleine Opernkreuzfahrt nach Oslo. Ein Honorarkonsul, der nicht Norwegisch norwegischen Dokumenten-Stempeln ist bei seiner Sekretärin in der Schublade gelandet und zu Hause wartet ein spricht? Das ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit. 18 Kolumnentitel 19 16 Kolumnentitel 17 Ù Gut, dass Max Kühl und Florian Scheske nicht Ende des war. „Ich hatte gerade ein bisschen Geld auf dem Konto, 17. Jahrhunderts beschlossen haben, „Lillebräu“ zu grün- Florian etwas mehr, da haben wir halt gleich das kompletden. Sie wären in Kiel auf zahlreiche Konkurrenz getrofte Set für 50 Liter bestellt“, erzählt Max Kühl. fen und Herzog Friedrich III., der sich mit Bürgerbegehren Das leer stehende frühere Zimmer ihres Professors in der auseinandersetzen musste, da „viele alte Bürger und Witt- „Alten Mu“ wurde zur Produktionsstätte, darin gab es eiwen beim Bierbrauen ihre einzige Nahrungsquelle hätnen Wasseranschluss. Das Duo absolvierte Braukurse in ten“, wie es in der Geschichte des Zunftwesens wörtlich Hamburg und trank sich durch das in Deutschland er- heißt. Herzog Friedrich wiederum hätte mit dem Begriff hältliche Craft-Beer-Sortiment. „Ich glaube, wir haben in „Start-up-Unternehmen“ seine Probleme gehabt. Die Zei- zwei Wochen 100 Sorten probiert, das war eine Superzeit“, ten ändern sich, Bier ebenfalls. Der Deutsche trink zwar grinst Kühl. Die ersten drei Braugänge gingen schief, da- unverändert am liebsten Pils und zunehmend Hefeweinach jedoch ging es aufwärts, doch es dauerte rund sechs zen, aber junge Brauer wie Kühl und Scheske geben Gers- Monate, bis die beiden sich auf einen Geschmack geeinigt tensaft ganz neue Noten. hatten. Jung und unbekümmert wie sie waren stellten sie Die Geschichte von Lillebräu – den Namen hat Scheske ihr Produkt, eigenhändig verkorkt in einer unetikettierten von Lillebror aus seinem Lieblingskinderbuch „Karlsson Flasche, in der Kneipe Mum & Dad vor. auf dem Dach“ abgeleitet – beginnt nicht wie im Film. Auf Heute gibt es die vier Sorten (das „Honk a tonk“ schmeckt der Leinwand wären die beiden jungen Design-Studen- ein bisschen nach Vanille und Schokolade) in vielen Kieler ten an der „Mu“ vermutlich in einer Kneipe kurz vor Fei- Restaurants sowie im Einzelhandel. 2016 wurden 40 000 erabend gezeigt worden, in fast leere Biergläser starrend. Liter gebraut, <strong>2017</strong> sollen es doppelt so viel werden. Herge- Doch so entstand ihre Idee nicht. Scheske, ein reisefreustellt nur mit natürlichen Zutaten und ohne Gärbeschleudiger Mensch, trank 2008 am Strand von Long Island bei niger, weshalb das Bier auch sechs Wochen benötigt um New York sein erstes Craft-Beer, ein Brooklyn Lager, und zu reifen. Viel Freizeit bleibt den Geschäftsführern Kühl war begeistert. In Australien kam er 2013 richtig auf den und Scheske bei ihrem Reifeprozess nicht mehr, es gibt Geschmack. Wieder zurück an der Förde, investierte er mit viel zu tun. Doch beide sind gut drauf und lachen gerne. seinem Kumpel Kühl stolze 3000 Euro in den „Braumeis- Man muss diese Erfolgsgeschichte ja auch nicht bierernst ter“, der für Hobby und Heimbrauer entwickelt worden sehen. 22 Kolumnentitel 23 Bildunterschrift Blindtext Bildunterschrift Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. 12 Kolumnentitel 13 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmor 1242 gilt als Erstehungsjahr von Kiel. Exakt weiß man es nicht, denn die Gründungsurkunde existiert nicht im Original, sondern nur als Abschrift aus dem 18. Jahrhundert. Keramikfunde aus dem 12. Jahrhundert besagen, dass am Ort der Holstenstadt tom Kyle, so der ursprüngliche Stadtname, schon früher Handel betrieben wurde. Kiel war lange Zeit eher ein verschlafenes Städtchen. Während Lübeck um 1700 rund 25 000 Einwohner verzeichnete, waren es in Kiel noch nicht einmal 4000. Mit der Gründung der Maschinenbauanstalt Schweffel und Howaldt begann 1838 die Industrialisierung, entscheidender jedoch war die Verlegung der preußischen Marine von Danzig an die Förde 1865. Innerhalb weniger Jahre stieg die Einwohnerzahl von etwa 25 000 auf über 200 000 an. Mittlerweile leben in der Landeshauptstadt rund 247 000 Menschen, Tendenz steigend. Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. 20 Kolumnentitel 21 Ù André Liebmann und die Kinos. Das ist eine Liebe, die Terence Hill und Bud Spencer gehört dabei nicht gerade zu noch so frisch ist, wie am ersten Tag. Auch wenn sich über seinem bevorzugten Titel. Ein Buchstaben-Gefriemel ohne die Jahre viel verändert hat. »Früher war ein Kinobesuch Ende. Da lobt er sich doch sein Lieblingsmusical »Hair«. etwas ganz Besonderes«, sagt er. »Man hat sich damals »Es hat nicht nur einen kurzen Titel, sondern entspricht richtig schick gemacht. Ein Kino-Besuch war ein Event. auch heute noch voll und ganz meinem Lebensgefühl von Heute aber kriegste keine Frau mehr mit einem Film.« Love, Peace und Rock‘n‘Roll.« Die Kino-Leidenschaft hat André Liebmann schon mit der Am Kieler Ostufer gibt es damals etliche kleine Kinos. Muttermilch aufgesogen. Sein Vater ist Kino-Vorführer im Und die teilen sich einen Film, der meist aus fünf bis sieben Spulen besteht. »Die Filme starteten um eine halbe »Central« in der Eckernförder Straße. Seine Mutter arbeitet in den Bahnhof-Kinos »Rivoli & Bali«. Dort, wo später Stunde versetzt«, sagt er. »Gerade genug Zeit, um mit dem dann die Pornofilme laufen. »Damals wurden die Schaukästen noch richtig toll dekoriert«, erzählt er. »Als der Film Ort zu bringen.« Während im Vorführraum »Eis am Stiel«, Mofa schnell die schon gezeigten Filmrollen zum nächsten ,Ein Toter hing im Netz‘ gezeigt wurde, war natürlich auch »Her mit den kleinen Engländerinnen« und »Schulmädchenreport« laufen und die Popcorn-Maschinen auf Hoch- ein Fischernetz mit einer Schaufensterpuppe zu sehen.« An seinen ersten Film erinnert er sich selbstverständlich touren arbeiten, wird André Liebmann erwachsen. In allen Kieler Kinos hat er gearbeitet. Er erlebt den Wandel auch noch: »Bambi«. »Ich war damals vier und meine Schwester hatte mich mitgenommen. Ich hab‘ Rotz und vom Analogen zum Digitalen, sieht das Kinosterben, aber Wasser geheult«, sagt er. »Aus heutiger Sicht frage ich auch die Wiederauferstehung des Metro-Kinos 2006. Heute umsorgt er hier mit seiner herzlichen Art die Live-Gäste mich natürlich, wie ich da überhaupt reingekommen bin. Der Film war erst ab sechs.« wie Jürgen von der Lippe oder Gayle Tufts. André Liebmann und das Kino? Das kann man eigentlich nur mit Im Alter von 13 Jahren fängt André Liebmann (Baujahr 1962) neben der Schule an, im »Central« Eis zu verkaufen. einem Filmtitel beschreiben: »Ziemlich beste Freunde.« Mit 15 wechselt er einmal die Woche für alle Kinos die Buchstaben auf den Anzeigetafeln. Dann düst er mit seinem Mofa und einem kleinen Anhänger voller A‘s und B‘s durchs nächtliche Kiel. »Vier Fäuste für ein Halleluja« mit 30 Kolumnentitel 31 Seit dem 13. Jahrhundert wird in Kiel Bier gebraut. 1445 verabschiedete der Rat der Stadt eine Gewerbeordnung für die 36 Brauhäuser. Bier war damals ein Grundnahrungsmittel, das einprozentige Obergärige wurde sogar von Kindern getrunken. Im Adressbuch von 1832 sind 32 Brauhäuser aufgeführt, 1914 waren es noch zwölf. 1979 schloss mit der Eiche die letzte traditionelle Privatbrauerei. Seit 1988 entsteht in der Kieler Brauerei am Alten Markt ein naturtrübes Bier, 2014 kam Lillebräu dazu. Das Start-up-Unternehmen konzentriert sich auf Craft-Biere (craft ist die englische Bezeichnung für Handwerk). Die Geschäftsführer Max Kühl und Florian Scheske investieren einen hohen sechsstelligen Betrag in eine eigene Brauerei. Eröffnung in Kiel soll im Januar 2018 sein. Bis dahin lassen sie ihre vier Sorten als »Kuckucksbrauer« in mittelständischen Brauereien herstellen. 24 Kolumnentitel 25 Ù Wo gibt es denn sowas? Ein norwegischer Honorarkonsul, der nicht Norwegisch spricht? »Anfangs hatte mich ich am Wochenende aufräume und putze, kann ich gut Schnellsprachkurs auf CD auf lernwillige Ohren. »Wenn die Anfrage auch ziemlich überrascht«, sagt Arno Witt Norwegisch lernen«, erzählt er. Auf etlichen Veranstaltungen hat er inzwischen das Königreich vertreten. Ein klei- lachend. »Es ist schon eine Ehre. Inzwischen weiß ich, es passt.« 2014 war es, da fragt Carl-Christian Ehlers, der ner bunter Pin am Sakko, den er im Internet für 2,50 Euro bisherige Honorarkonsul des Königreichs, an, ob sich Arno erstanden hat, sorgt dabei immer schnell für Gesprächsstoff. Der Anstecker zeigt den norwegischen Löwen aus Witt eine Nachfolge vorstellen kann. Klar kann er. Schließlich hörte er schon als Jugendlicher auf einer seiner ersten dem Wappenschild. Langspielplatten die Peer Gynt Suiten des Norwegers Edvard Grieg. »Das Land ist toll. Natürlich sagte ich zu.« Arno Witt begeistert. »Trotz der dunklen Flecken auf un- Von den Norwegern, die er bisher kennengelernt hat, ist Davor allerdings muss noch die norwegische Botschafterin überzeugt werden. Aber auch das gelingt, denn Arno überrascht, mit wie viel Wertschätzung, Achtung, Respekt serer gemeinsamen Vergangenheit bin ich immer wieder Witt (Jahrgang 1961) verfügt über das, was für so einen und Zuversicht Norwegen auf Deutschland guckt«, sagt Posten dringend erforderlich ist: Kontakte. Als Kieler Anwalt für Verwaltungsrecht, Mediator und einstiges Rats- wir bis 1814 eine 350 Jahre lange Geschichte miteinander er. Und viele Schleswig-Holsteiner wundern sich, dass mitglied für die CDU ist er einfach perfekt geeignet, um teilen. Witt: »Die erste norwegische Verfassung war sogar zwei Länder miteinander zu vernetzen. Seit Oktober 2016 Vorbild für unsere Verfassung von 1848.« ist der Kieler offiziell im Amt. Die Landeshauptstadt ist dabei äußerst wichtig für die Beziehungen, denn sie ist der men hat, ist sein Leben bunter geworden. Er lernt inter- Seitdem Arno Witt den ehrenamtlichen Posten übernom- einzige Standort mit direktem Schiffsverkehr zwischen essante Menschen kennen, wenn er Beglaubigungen und Deutschland und Norwegen. Mehr als eine Millionen Menschen reisen jährlich mit der Fähre zwischen Kiel und Oslo er schon. Als nächstes möchte er Kontakte zu Jazzmusi- Passanträge bearbeitet. Bei den nordischen Filmtagen war hin und her. kern und Literaten aus Norwegen knüpfen. Und: Eine erste In der Kanzlei von Arno Witt hängt nun ein Bild von König Kurzreise in den Norden ist schon absolviert. Zusammen Harald im Besprechungszimmer, ein kleines Kästchen mit mit seiner Frau Ariane machte er eine kleine Opernkreuzfahrt nach Oslo. Ein Honorarkonsul, der nicht Norwegisch norwegischen Dokumenten-Stempeln ist bei seiner Sekretärin in der Schublade gelandet und zu Hause wartet ein spricht? Das ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit. 2 Kolumnentitel Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue 3 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ù Wo gibt es denn sowas? Ein norwegischer Honorarkonsul, der nicht Norwegisch spricht? »Anfangs hatte mich ich am Wochenende aufräume und putze, kann ich gut Schnellsprachkurs auf CD auf lernwillige Ohren. »Wenn die Anfrage auch ziemlich überrascht«, sagt Arno Witt Norwegisch lernen«, erzählt er. Auf etlichen Veranstaltungen hat er inzwischen das Königreich vertreten. Ein klei- lachend. »Es ist schon eine Ehre. Inzwischen weiß ich, es passt.« 2014 war es, da fragt Carl-Christian Ehlers, der ner bunter Pin am Sakko, den er im Internet für 2,50 Euro bisherige Honorarkonsul des Königreichs, an, ob sich Arno erstanden hat, sorgt dabei immer schnell für Gesprächsstoff. Der Anstecker zeigt den norwegischen Löwen aus Witt eine Nachfolge vorstellen kann. Klar kann er. Schließlich hörte er schon als Jugendlicher auf einer seiner ersten dem Wappenschild. Langspielplatten die Peer Gynt Suiten des Norwegers Edvard Grieg. »Das Land ist toll. Natürlich sagte ich zu.« Arno Witt begeistert. »Trotz der dunklen Flecken auf un- Von den Norwegern, die er bisher kennengelernt hat, ist Davor allerdings muss noch die norwegische Botschafterin überzeugt werden. Aber auch das gelingt, denn Arno überrascht, mit wie viel Wertschätzung, Achtung, Respekt serer gemeinsamen Vergangenheit bin ich immer wieder Witt (Jahrgang 1961) verfügt über das, was für so einen und Zuversicht Norwegen auf Deutschland guckt«, sagt Posten dringend erforderlich ist: Kontakte. Als Kieler Anwalt für Verwaltungsrecht, Mediator und einstiges Rats- wir bis 1814 eine 350 Jahre lange Geschichte miteinander er. Und viele Schleswig-Holsteiner wundern sich, dass mitglied für die CDU ist er einfach perfekt geeignet, um teilen. Witt: »Die erste norwegische Verfassung war sogar zwei Länder miteinander zu vernetzen. Seit Oktober 2016 Vorbild für unsere Verfassung von 1848.« ist der Kieler offiziell im Amt. Die Landeshauptstadt ist dabei äußerst wichtig für die Beziehungen, denn sie ist der men hat, ist sein Leben bunter geworden. Er lernt inter- Seitdem Arno Witt den ehrenamtlichen Posten übernom- einzige Standort mit direktem Schiffsverkehr zwischen essante Menschen kennen, wenn er Beglaubigungen und Deutschland und Norwegen. Mehr als eine Millionen Menschen reisen jährlich mit der Fähre zwischen Kiel und Oslo er schon. Als nächstes möchte er Kontakte zu Jazzmusi- Passanträge bearbeitet. Bei den nordischen Filmtagen war hin und her. kern und Literaten aus Norwegen knüpfen. Und: Eine erste In der Kanzlei von Arno Witt hängt nun ein Bild von König Kurzreise in den Norden ist schon absolviert. Zusammen Harald im Besprechungszimmer, ein kleines Kästchen mit mit seiner Frau Ariane machte er eine kleine Opernkreuzfahrt nach Oslo. Ein Honorarkonsul, der nicht Norwegisch norwegischen Dokumenten-Stempeln ist bei seiner Sekretärin in der Schublade gelandet und zu Hause wartet ein spricht? Das ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit. 14 Kolumnentitel 15 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ù Für ein Stück Kuchen ist Schwester Maria Magdalena immer zu haben. Schließlich hatten ihre Eltern einst ein Café, flugslokal aufgebaut.« Kurz vorm Abitur wird ihr der Le- sagt sie. »Schon meine Urgroßeltern hatten das Aus- das sie einmal übernehmen sollte. Doch Gott hatte anderes mit ihr vor. Genussvoll steckt sie ein kleines Stückchen Praktika in Krankenhäusern und Altenheimen. »Dabei traf bensentwurf aber zu eng. Sie schmeißt die Schule, macht ihres Himbeertörtchens in den Mund. Wenn sie aus dem ich immer wieder auf Franziskanerinnen und war fasziniert.« Doch bevor sie sich ganz Gott verspricht, macht sie Fenster der Konditorei blickt, kann sie auf die Adolf-Skulptur vor dem Kieler Kloster schauen. Mit ihm verbindet die ihrem Vater zuliebe eine Ausbildung zur Krankenschwester. »Aber das brachte mich nicht von meinem Weg ab.« Ordensschwester viel. »Adolf IV hat dafür gesorgt, dass Kiel eine Stadt wurde und Sie absolviert die geistliche Grundausbildung in Münster dass die Menschen eine eigene Existenz aufbauen konnten. Er hat ihnen Schutz und Möglichkeiten gegeben«, sagt Eigentum, keine Familie. Dafür in intensiver Beziehung zu und legt nach sechs Jahren das Ewigkeitsgelübte ab. Kein sie. »Heute machen wir etwas Ähnliches.« Zusammen mit Gott und der Gemeinschaft. »Anfangs dachte ich, dass mir Schwester Klara (Jahrgang 1940) und Schwester Juliane das Reisen fehlen wird«, sagt sie. »Aber das ist nicht der (Jahrgang 1944) ist sie die Seele des Hauses Damiano am Fall.« An ihrer rechten Hand trägt sie den Ehering, der sie Krusenrotter Weg. Vier Gästezimmer stehen für Ruhesuchende bereit. Egal welche Religion sie haben. Ein Haus, nen - in der Liebe gibt es keine Furcht. Ihr Handy klingelt. mit Gott verbindet. »In caritatis non timorem« steht in- wo man sein darf, wie man ist. Aus der gesamten Welt Leises Glockengeläut dringt durchs Café. Ihre Schwestern reisen die Menschen nach Kiel ins kleine Heim des katholischen Franziskanerordens. »Ein ausgewogenes Maß von angekündigt. Schmunzelnd sagt sie: »So wie Adolf für die fragen an, wann sie nach Hause kommt. Gäste haben sich Einsamkeit und Gemeinsamkeit tut Not, um aufmerksam Stadt nur das Beste suchte, tragen auch wir Sorge für diese für die wesentlichen Fragen des Lebens zu sein«, ist sich Stadt. Nur den Nöten der Zeit aktualisiert.« Schwester Maria Magdalena sicher. Vor »gefühlt endlos langer Zeit« wird sie 1967 als Amely Jardin in Nordrhein-Westfalen geboren. Die Eltern führen ein Café am Schiffshebewerk Henrichenburg. »Ich war als Älteste gebucht auf die Fortführung des Unternehmens«, 10 Kolumnentitel 11 4 Kolumnentitel 33 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken. 5 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. 1868 1814 ZOOLOGISCHES MUSEUM DENNIS WILMS DIE GEBURT NORWEGENS NORWEGEN – KIELER FRIEDEN * ZOOLOGISCHES MUSEUM * HONORARCONSUL HEADLINE 1951 KINOLEGENDE METROKINO André Liebmann und die Kinos * METROKINO 1445 1261 GERSTENSAFT VON LILLEBRÄU, KEIN BIERERNSTES THEMA Max Kühl und Florian Scheske sind auf den Geschmack gekommen SCHWESTER MARIA MAGDALENA VOM HAUS DAMIANO Subheadline Subheadline * VORERST NOCH »KUCKUCKSBRAUER« 1911 RATHAUS ARCHIVLEITER JOHANNES ROSENPLÄNTER * EINWOHNERZAHL: TENDENZ STEIGEND * RATHAUS HEADLINE 2
NEUE KN-SERIE EINE STADT UND IHRE GESCHICHTEN Die Kieler Förde ist schon viele tausend Jahre alt, die Stadt an ihren Ufern wurde aber erst 1242 gegründet und ist damit noch relativ jung. Die Kieler Nachrichten nehmen nun das 775. Stadtjubiläum zum Anlass für dieses Kiel-Buch. Es versammelt die schönsten Geschichten und Bilder rund um die Geschichte Kiels und seiner Menschen – zwischen Düsternbrook und Dietrichsdorf, zwischen Uni und St. Nikolai-Kirche, zwischen Schilksee und Russee. Kiel lesen, wie Sie es noch nie gesehen haben! KRISTIANE BACKHEUER / TOM KÖRBER / GERHARD MÜLLER WIR IN KIEL Die Stadt, ihre Menschen und ihre Geschichten Herausgegeben von den Kieler Nachrichten 21,5 x 25,5 cm, gebunden zahlreiche Fotografien ca. 200 Seiten | € 19,90 ISBN 978-3-529-05136-4 Erscheint im Juli <strong>2017</strong> 3