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dritte

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DIE ZUKUNFT<br />

I N V D E U T S C H L A N D<br />

HARTZ 4 WIRD<br />

ABGESCHAFFT<br />

Er wird gefordert und viele wollen ihn: den Umbau der Agenda 2010<br />

Viele Arbeitsmarktpolitiker wollen nach der Wahl zu dem alten Prinzip der<br />

Arbeitslosenversicherung, wer länger eingezahlt hat, soll auch länger Leistungen erhalten,<br />

zurückkehren.<br />

Der Paradigmenwechsel der Schröder'schen Reform steht längst auch verfassungsrechtlich auf<br />

der Kippe: bei den Jobcentern. Das Bundesverfassungsgericht hat die Zusammenlegung von<br />

Arbeitsagenturen und Kommunen für verfassungswidrig erklärt.<br />

Von der Schröder'schen Arbeitsmarktreform bliebe nur noch ein Torso und der weist mittlerweile<br />

so viele Widersprüche und handwerkliche Fehler auf, dass die Sozialgerichte sich vor Klagen nicht<br />

mehr retten können. Das heißt einerseits, an einer grundlegenden Arbeitsmarktreform wird in der<br />

kommenden Legislaturperiode keine Regierung vorbeikommen. Anderseits wird sich dies keine<br />

Regierung trauen, weil sich das unbeliebte und stigmatisierende Label tief in das kollektive<br />

Gedächtnis der Deutschen eingebrannt hat und sich Sympathiepunkte nicht mehr gewinnen<br />

lassen.<br />

Die "Marke" Hartz IV ist verbrannt. Was von der ursprünglichen Idee noch übrig ist, lässt sich<br />

politisch nicht mehr gestalten. Wenn die künftige Bundesregierung in der Arbeitsmarktpolitik<br />

einerseits wieder handlungsfähig werden und anderseits die Langzeitarbeitslosen von dem Stigma<br />

befreien will, wird sie das Arbeitslosengeld II wieder abschaffen müssen. Nur eines heißt dies<br />

noch lange nicht, dass es für die Betroffenen anschließend mehr Geld gibt.<br />

Josephine Mützenmacher

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