Gewaltfreie Kommunikation
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Sich aufrichtig zeigen<br />
a) Wenn Sie vorhatten, sich in dieser Besprechung mit ihm<br />
bezüglich eines gemeinsamen Projekts abzustimmen, erfüllt sich<br />
Ihr Bedürfnis voranzukommen wiederholt nicht. Dann sind Sie<br />
vermutlich frustriert.<br />
b) Wenn Sie zur Zeit nichts mit ihm abzustimmen haben, erfüllt<br />
sich Ihr Bedürfnis voranzukommen besser, weil eine Person<br />
weniger im Meeting ist. Sie sind erfreut.<br />
c) Haben Sie auf den Kollegen gesetzt als Fürsprecher für einen<br />
Projektauftrag, dann erfüllt sich Ihr Bedürfnis nach Unterstützung<br />
nicht. Sie sind z. B. unsicher.<br />
Der Kollege verhält sich in allen Fällen genau gleich, und<br />
doch können ganz unterschiedliche Gefühle bei Ihnen entstehen<br />
(frustriert, erfreut, unsicher). Er kann also nicht die<br />
Ursache Ihrer Gefühle sein, er ist nur der Auslöser. Die Ursache<br />
Ihrer Gefühle sind Ihre, jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
(Vorankommen / Unterstützung).<br />
Gefühle können von außen ausgelöst werden, die Ursache liegt in uns.<br />
Da Bedürfnisse selbst nicht spürbar sind, hat uns die Natur<br />
Gefühle gegeben, damit wir erkennen, dass wir etwas brauchen<br />
oder damit wir etwas Erfüllendes wiederholen können.<br />
Gefühle sind Resultate bzw. Ergebnisse, sie signalisieren<br />
Ihnen, ob sich Bedürfnisse gerade erfüllen oder nicht. Wenn<br />
Sie Ihr Leben (und das anderer) also bereichernd gestalten<br />
wollen, hilft Ihnen die Fähigkeit, Gefühle identifizieren und<br />
differenziert ausdrücken zu können.<br />
Ein Gefühlsrepertoire aufbauen<br />
Wenn Sie die fünf Minuten lang aufschreiben, was Sie fühlen,<br />
dann werden Sie schnell eine Liste von Gefühlen erhalten.