Mittelstandsmagazin 02-2017
Kostentreiber Energiewende: Wie EEG und CO. den Mittelstand belasten | CO2-Neutrale Produktion: Mittelständler denken um | Genosse Sonnenkönig: Martin Schulz und seine Fehltritte
Kostentreiber Energiewende: Wie EEG und CO. den Mittelstand belasten | CO2-Neutrale Produktion: Mittelständler denken um | Genosse Sonnenkönig: Martin Schulz und seine Fehltritte
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MIT:TITEL<br />
ERSTE OFFSHORE-AUSSCHREIBUNG<br />
Marktwirtschaft macht<br />
Windstrom billiger<br />
Energiewende ohne Subventionen geht doch – wenn man Marktwirtschaft<br />
zulässt. Bei der ersten Ausschreibung für Offshore-Windparks waren die<br />
günstigsten Angebote so niedrig, dass gar keine staatlichen Subventionen<br />
mehr nötig sind. Eine gute Nachricht für alle Stromkunden.<br />
Die erste Ausschreibung für<br />
Meereswindparks hat größere<br />
Einsparungen eingebracht als<br />
gedacht. Das Rennen unter den Anbietern<br />
machten ein Megawindpark des<br />
deutschen Energiekonzerns EnBW und<br />
drei kleinere Parks des dänischen Energieriesen<br />
Dong. Lediglich der kleinste<br />
Windpark beansprucht sechs Cent je<br />
Kilowattstunde aus der EEG-Umlage.<br />
Das führt dazu, dass sich der Subventionsbedarf<br />
für das Projekt auf 0,44<br />
Cent je Kilowattstunde reduziert. Die<br />
Gesamtkapazität der vier Windparks<br />
liegt bei insgesamt 1490 Megawatt,<br />
teilte die Bundesnetzagentur mit.<br />
Zum Vergleich: Die derzeitige Förderung<br />
für Offshore-Strom aus dem EEG<br />
liegt bei 19,4 Cent je Kilowattstunde –<br />
also 44 Mal so hoch. Während die bisherige<br />
Förderung jedoch nur über acht Jahre<br />
läuft, werden die neuen Projekte über 20<br />
Jahre gefördert. Die Windparks werden<br />
voraussichtlich im Jahr 2<strong>02</strong>1 ans Netz<br />
gehen. „Die extrem niedrigen Fördersätze<br />
bei Offshore zeigen, dass der Systemwechsel<br />
beim EEG richtig war“, sagte<br />
Thomas Bareiß, Energiebeauftragter der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion. „Schade,<br />
dass dieser aufgrund der Blockade der<br />
grünen Lobby und der Bundesländer<br />
nicht schon früher möglich war. Dann<br />
wäre die EEG-Umlage niedriger.“<br />
Wettbewerb führt zu<br />
Kostensenkung<br />
Nun wird damit gerechnet, dass die<br />
Kosten für die Förderung der Offshore-<br />
Energie deutlich geringer ausfallen<br />
werden. Denn derzeit kostet die Erzeugung<br />
einer Kilowattstunde Offshore-<br />
Strom rund zwölf Cent. Windstrom<br />
vom Land ist fünf Cent billiger. Die vergleichsweise<br />
teure Offshore-Branche<br />
war in den vergangenen Jahren also<br />
ein zentraler Kostentreiber der Energiewende,<br />
die die Verbraucher jährlich<br />
22 Milliarden Euro kostet.<br />
„Das Ausschreibungsverfahren hat<br />
mittel- und langfristige Kostensenkungspotenziale<br />
freigesetzt, die zu<br />
einer in diesem Umfang nicht erwarteten<br />
Senkung der Förderung führen werden“,<br />
sagte Jochen Homann, Präsident<br />
der Bundesnetzagentur. Für ihn habe<br />
die Offshore-Windenergie ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
unter Beweis gestellt.<br />
„Dies ist erfreulich für alle Stromverbraucher,<br />
die über die EEG-Umlage die<br />
Förderung der erneuerbaren Energien<br />
mitfinanzieren.“<br />
Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob<br />
diese kostenintensive Förderung über<br />
Jahre hinweg überhaupt nötig war. Immerhin<br />
zeigt das Ergebnis der ersten<br />
staatlichen Ausschreibung, dass die<br />
Branche auch ohne Subventionen auskommt.<br />
Staatliche Regulierungen scheinen<br />
nicht notwendig, um energiewirtschaftliche<br />
Bauvorhaben voranzutreiben.<br />
In ähnlicher Weise äußerte sich auch<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende<br />
April. Beim Energiepolitischen Dialog<br />
der Unionsfraktion im Bundestag<br />
lobte die Kanzlerin den eingeleiteten<br />
„Paradigmenwechsel“ von der Fördergarantie<br />
zum Ausschreibungsmodell.<br />
Bei der Photovoltaik etwa hätten sich<br />
die Preise für die zu installierende Kilowattstunde<br />
um 28 Prozent reduziert.<br />
Mit Blick auf die jüngsten Ausschrei-<br />
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