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LY2a neu ab 1.7.2011

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Damoklesschwert Regress<br />

Wie verordne ich die KPE?<br />

Dr. med. Klaus Schrader<br />

3. Münchner Lymph-Symposium<br />

5. Mai 2012<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin, Phlebologie,<br />

Lymphologe BVL/DGL<br />

Stammpraxis:<br />

Enoch-Widman-Str. 18, 95028 Hof<br />

Filiale:<br />

Klinikum Fichtelgebirge Haus Selb, Weißenbacher Str. 62,<br />

95100 Selb<br />

Kontakt:<br />

Fon 09281/73730<br />

Fax 090281/737330<br />

Mail gefaesszentrum-hof@telemed.de<br />

Web www.gefaesszentrum-hof.de<br />

Gefäßzentrum Hof Dr. med. Klaus Schrader<br />

1


Bausteine der KPE sind:<br />

1. Manuelle Lymphdrainage<br />

2. Kompressionsbehandlung<br />

- lymphologischer Kompressionsverband<br />

- lymphologische Kompressionsstücke<br />

- Apparative Intermittierende Kompression<br />

3. Hautpflege<br />

4. Gewichtskontrolle<br />

5. Körperliche Aktivität<br />

6. Eigenmotivation (Adherence)<br />

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Verordnung von Manueller Lymphdrainage<br />

Heilmittelrichtlinien<br />

• Zum <strong>1.7.2011</strong> er<strong>neu</strong>te Änderung<br />

• Für bestimmte Beschwerdebilder Höchstmengen an Behandlungen<br />

festgelegt<br />

• Nur 6 Behandlungen auf ein Rezept (unter LY3a: 10)<br />

• Nach Ausschöpfung der Höchstmenge 12 Wochen Pause<br />

• Neue Verordnungen erst nach erweiterter Diagnostik<br />

• Zustimmung der Kasse erforderlich<br />

• Langfristgenehmigung auf Antrag des Patienten möglich nach § 8 (5)<br />

• Langfristverordnungen für chronisch Kranke möglich,<br />

wenn sichergestellt, dass ärztliche Kontrolle spätestens<br />

nach 12 Wochen erfolgt<br />

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Verordnung von Manueller Lymphdrainage<br />

LY1a<br />

Lymph<strong>ab</strong>flussstörungen mit prognostisch kurzzeitigem<br />

Behandlungsbedarf<br />

Leitsymptomatik<br />

a Schmerzlose oder schmerzhafte, zeitweise bzw.<br />

vorübergehende lymphatische/lymphostatische Schwellung<br />

b Schmerzen, Funktions-, Belastungsstörungen durch lokale<br />

Schwellung (z.B. Ödem, Hämatom)<br />

Regelfall: max. 2 x 6 MLD<br />

Regelfallverlängerung: nein<br />

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Verordnung von Manueller Lymphdrainage<br />

<strong>LY2a</strong> bis 30.6.2011<br />

Lymph<strong>ab</strong>flussstörungen mit prognostisch längerdauerndem<br />

Behandlungsbedarf<br />

Leitsymptomatik<br />

a chronisches schmerzloses oder schmerzhaftes länger bestehendes<br />

bzw. dauerhaftes manifestes Lymphödem mit Sekundärschäden<br />

an Haut und Unterhautgewebe (auch mit<br />

Bewegungseinschränkungen, Stauungsdermatosen)<br />

Regelfall: max. 5 x 6 MLD<br />

Regelfallverlängerung: ja<br />

Gefäßzentrum Hof Dr. med. Klaus Schrader<br />

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Verordnung von Manueller Lymphdrainage<br />

<strong>LY2a</strong> <strong>neu</strong> <strong>ab</strong> <strong>1.7.2011</strong><br />

Lymph<strong>ab</strong>flussstörungen mit prognostisch längerdauerndem<br />

Behandlungsbedarf<br />

Leitsymptomatik<br />

a chronisches schmerzloses oder schmerzhaftes länger bestehendes<br />

bzw. dauerhaftes manifestes Lymphödem (auch mit<br />

Sekundärschäden an Haut und Unterhautgewebe, auch mit<br />

Bewegungseinschränkungen, Stauungsdermatosen)<br />

Regelfall: max. 5 x 6 MLD<br />

Regelfallverlängerung: ja<br />

Gefäßzentrum Hof Dr. med. Klaus Schrader<br />

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Verordnung von Manueller Lymphdrainage<br />

LY3a bis 30.6.2011<br />

Chronische Lymph<strong>ab</strong>flussstörungen bei bösartigen<br />

Erkrankungen<br />

Leitsymptomatik<br />

a chronisch schmerzloses oder schmerzhaftes länger bestehendes<br />

bzw. dauerhaftes manifestes Lymphödem mit Sekundärschäden<br />

an Haut und Unterhautgewebe (auch mit Bewegungseinschränkungen,<br />

Stauungsdermatosen)<br />

Regelfall: max. 5 x 10 MLD<br />

Regelfallverlängerung: ja<br />

Gefäßzentrum Hof Dr. med. Klaus Schrader<br />

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Verordnung von Manueller Lymphdrainage<br />

LY3a <strong>neu</strong> <strong>ab</strong> <strong>1.7.2011</strong><br />

Chronische Lymph<strong>ab</strong>flussstörungen bei bösartigen<br />

Erkrankungen<br />

Leitsymptomatik<br />

a chronisch schmerzloses oder schmerzhaftes länger bestehendes<br />

bzw. dauerhaftes manifestes Lymphödem (auch mit Sekundärschäden<br />

an Haut und Unterhautgewebe, auch mit Bewegungseinschränkungen,<br />

Stauungsdermatosen)<br />

Regelfall: max. 5 x 10 MLD<br />

Regelfallverlängerung: ja<br />

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Wie lange?<br />

MLD-30<br />

Nur bei umschriebenem Lymphödem sinnvoll, wie z.B. nach<br />

Distorsion<br />

MLD-45<br />

In der Regel mindestens erforderlich, wenn zentraler Abfluss<br />

und beide Extremitäten behandelt werden müssen<br />

MLD-60<br />

Bei fortgeschrittenem Lymphödem mit ausgeprägten Hautund<br />

Unterhautveränderungen oder zur Behandlung aller 4<br />

Extremitäten<br />

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Verordnung von MLD<br />

Verordnung außerhalb des Regelfalles<br />

- erfordert prognostische Einschätzung,<br />

störungsbilds<strong>ab</strong>hängige, evtl. weiterführende Diagnostik,<br />

Kontrolle spätestens nach 12 Wochen.<br />

- (Nicht nur) Bayerische Kassen verzichten auf<br />

Vor<strong>ab</strong>genehmigung Regressrisiko hoch<br />

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Verordnung Kompression<br />

LKV (lymphologischer Kompressionsverband)<br />

- ist in der MLD enthalten.<br />

- Aber für MLD Mindestbehandlungszeiten gleich<br />

-> LKV extra verordnen, da dann extra vergütet<br />

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Verordnung Kompression<br />

Lymphsets<br />

- h<strong>ab</strong>en eine PZN-Nummer, grundsätzlich also verordnungsfähig<br />

- Problem mit Lymphsets von Lohmann/Rauscher: enthält<br />

Polstermaterial (Rosidal soft)<br />

- Falls Kasse nicht zahlt: Verordnung von Lymphsets ohne<br />

Schaumstoffpolsterbinde, dafür Autosana® extra<br />

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KPE Phase 1 ambulant?<br />

• Dauert mind. 3 Wochen<br />

• Also „außerhalb Regelfall“<br />

• Danach geht Regelfall weiter<br />

bis Höchstmenge erreicht<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

• Wirtschaftlichkeitsgebot im SGB • Prüfvereinbarungen<br />

§ 12 (1) SGB V<br />

Die Leistungen müssen ausreichend,<br />

zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie<br />

dürfen das Maß des Notwendigen nicht<br />

überschreiten. Leistungen, die nicht<br />

notwendig oder unwirtschaftlich sind,<br />

können Versicherte nicht beanspruchen,<br />

dürfen die Leistungserbringer nicht<br />

bewirken und die Krankenkassen nicht<br />

bewilligen.<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

Gefäßzentrum Hof Dr. med. Klaus Schrader<br />

Prüfung erfolgt nach<br />

-Stichprobe/Zufall<br />

- Einzelfall<br />

- Durchschnittswerten<br />

- Richtgrößen<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung: 1. Antrag<br />

� Mitteilung des Prüfungsausschusses,<br />

dass ein Antrag auf<br />

Prüfung der Wirtschaftlichkeit der<br />

Verordnungsweise (Heilmittel)<br />

gestellt wurde<br />

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• Auf formale Fehler achten<br />

Fristen gewahrt?<br />

Vergleichsgruppe<br />

Zuordnung der Rezepte<br />

Abgerechneter Preis<br />

• Akteneinsicht beantragen<br />

Bei der KV alle im betreffenden<br />

Quartal eingereichten Heimittelverordnungen<br />

einsehen<br />

Oder besser: Kopien der Heilmittelverordnungen<br />

(Vorder- und Rückseite)<br />

anfordern (gegen Gebühr)<br />

• Praxisbesonderheiten<br />

• Kompensatorische<br />

Einsparungen (kausal)<br />

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Vergleichsgruppe<br />

Vergleichsgruppe ist Fachgruppe<br />

- Große Streuung im Leistungsspektrum<br />

- Abweichungen vom Durchschnitt werden nur prozentual erfasst<br />

- Besser wäre die Standard<strong>ab</strong>weichung<br />

Problem Spezialvergleich<br />

- Herunterbrechen auf Gruppe gleicher Qualifikation, gleicher Leistungen im<br />

EBM<br />

- Unter n=15 keine statistische Relevanz<br />

- Je spezieller die gewählte Vergleichsgruppe, desto schwerer sind<br />

Überschreitungen zu begründen<br />

> Ausweg: repräsentative Einzelfallprüfung<br />

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Was unterscheidet meine Praxis von anderen?<br />

Häufigkeit Lymphödem (I89.0)<br />

Fachinternist: 6 von 1000<br />

Ich: 240 von 1000<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung: 2. Stellungnahme<br />

• Notwendigkeit der Verordnungen darstellen<br />

• Praxisbesonderheiten darstellen<br />

• Fehler benennen<br />

• Fristen beachten, ggf. Fristverlängerung beantragen<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung: 3. Prüfbescheid<br />

• Widerspruch einlegen: fristwahrend (4 Wochen),<br />

„Begründung folgt“<br />

• Bescheid prüfen:<br />

Formale Fehler<br />

Zuordnung Vergleichsgruppe<br />

Würdigung Praxisbesonderheiten<br />

Würdigung der eingereichten Stellungnahme<br />

• Wen nehme ich mit zum Beschwerdeauschuss?<br />

• Antrag auf mündliche Verhandlung<br />

• Rechtsanwalt einschalten<br />

• Stellungnahme verfassen (evtl. Fristverlängerung beantragen)<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung: 4. Beschwerdeausschuss<br />

• Nie allein hingehen!<br />

• Auf ordentliche Protokollierung achten<br />

• Was Sie hier nicht vorbringen, ist später nicht mehr nachholbar<br />

• Grundsätzliches:<br />

Bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung geht es primär nicht um Geld, sondern um<br />

Statistik<br />

Was medizinisch notwendig ist, ist auch wirtschaftlich!<br />

Alles hängt davon <strong>ab</strong>, wie gut Sie dokumentiert h<strong>ab</strong>en<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung: 5. Bescheid<br />

• Prüfen<br />

• Klage beim zuständigen Sozialgericht einlegen<br />

• Ggf. aufschiebende Wirkung beantragen bis zur rechtskräftigen<br />

Entscheidung (Steuerberater)<br />

• Wenn inhaltlich nichts auszusetzen ist, geht es vielleicht über<br />

formale Fehler (Anwalt)<br />

• Wer sein Verordnungsverhalten daraufhin ändert, gibt<br />

Unwirtschaftlichkeit zu<br />

• Eigene Dokumentation überprüfen<br />

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Wirtschaftlichkeitsprüfung: 6. Sozialgericht<br />

• Vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand<br />

• Justitia lässt sich Zeit (in der weitere Quartale geprüft werden)<br />

• Ruhen des Verfahrens im Quartal x+1ff beim Prüfungsausschuss<br />

beantragen bis zum rechtskräftigen Entscheid über Quartal x<br />

• Manchmal läuft es auf einen (faulen) Vergleich hinaus<br />

• D<strong>ab</strong>ei nie Unwirtschaftlichkeit eingestehen!<br />

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