170427 FS Freibad90J 08 final WEBVERSION
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Festschrift<br />
Ein Rückblick auf 90 Jahre Badgeschichte
TITELBILD<br />
Das Titelbild zeigt das Freibad mit dem alten Nichtschwimmerbecken. Beim<br />
Umbau des Freibades 1 989 verschwand das Becken allerdings. An dieser Stelle<br />
befindet sich heute eine große Liegewiese. Das Häuschen des Schwimmvereins<br />
im Hintergrund gibt es noch heute.<br />
IMPRESSUM<br />
Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf<br />
Kirchstraße 4<br />
37627 Stadtoldendorf<br />
E-Mail: freibad@eschershausen-stadtoldendorf.de<br />
Fotos: Samtgemeinde, Stadtmuseum, Sebastian Rustenbach, Bernd Grewe,<br />
Renate Nott, Randolf Nott, Wolfgang Moor, DLRG, Pixabay<br />
Festschrift online lesen:<br />
Limitierte Auflage<br />
500 Exemplare<br />
2
GRUSSWORT<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
liebe Besucher des Freibades,<br />
Ldas Wasser hat die Menschen schon immer<br />
angezogen, sei es zur sportlichen Ertüchtigung,<br />
Gesundheitsvorsorge oder zur Erfrischung an<br />
heißen Sommertagen.<br />
Nunmehr neun Jahrzehnte ist es her, da wurde<br />
der Grundstein für unser heutiges Freibad<br />
gelegt. Damals hat es als Schwimmteich<br />
angefangen; heute stehen Schwimmern und<br />
auch Nichtschwimmern zwei Becken sowie ein<br />
Kinderplanschbecken zur Verfügung. Viele<br />
Feste und Veranstaltungen fanden im Stadtoldendorfer Bad statt. Im Laufe der<br />
Jahre gab es zahlreiche Veränderungen und Neubauten.<br />
Mit dem überdachten Eingang ins Schwimmerbecken (Zugang auch für<br />
Menschen mit Behinderungen), mit konstanten Wassertemperaturen (etwa 24<br />
Grad) in allen Becken und dem neuen Sonnensegel über dem Kinderplanschbecken,<br />
den Sonnenliegen und der großen Liegewiese zum Entspannen, hat sich<br />
unser Freibad im Laufe der Jahre in ein perfektes Familienbad verwandelt.<br />
3
GRUSSWORT<br />
Dass das Bad besucherfreundlich und serviceorientiert ist, zeigt auch die neu<br />
eingerichtete Wickelstation. Da nunmehr der rechtliche Weg frei ist, gibt es<br />
demnächst auch einen freien Internetzugang mittels WLAN.<br />
Mit diversen Investitions- und Sanierungsmaßnahmen hat sich die Samtgemeinde,<br />
zum Teil auch mit Unterstützung des Freibad Fördervereins und des <strong>FS</strong>S,<br />
bemüht, die Attraktivität des Bades zu erhöhen und im Rahmen ihrer finanziellen<br />
Mittel zu steigern. Das ist gelungen. So wurde ein wichtiger Beitrag zur Wohnund<br />
Lebensqualität sowie zur Förderung der Daseinsvorsorge geleistet.<br />
Mein Dank gilt an dieser Stelle dem Förderverein und dem <strong>FS</strong>S, den Mitgliedern<br />
des Samtgemeinderates, aber auch allen anderen Personen, die die Einrichtung<br />
seit einigen Jahren maßgeblich unterstützen. Die ehrenamtliche Arbeit der<br />
Vereine kann, insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen<br />
Lage der Samtgemeinde, nicht hoch genug bewertet werden. Die Samtgemeinde<br />
weiß diese Hilfe sehr zu schätzen.<br />
Aber auch allen Besuchern des Freibades, die zum Teil schon viele Jahre das<br />
Freibad besuchen, möchte ich für die Treue danken.<br />
Ich freue mich zudem, heute an dieser Stelle das Jubiläum mit dieser Festschrift<br />
begleiten zu können, die Ihnen zum einen zeigt, wie das heutige Bad entstanden<br />
ist und zum anderen auch einen Einblick in die Aktivitäten der Vereine rund um<br />
das Freibad bietet. Mit Sicherheit ist vielen das „alte“ Bad noch gut in Erinnerung,<br />
daher wird es für Sie sicherlich interessant sein, Fotos oder auch Daten unseres<br />
Freibades aus früheren Jahren in der Festschrift vorzufinden.<br />
4
Außerdem finden Sie zudem Informationen zu den Veranstaltungen, die in diesem<br />
Sommer stattfinden, sowie über die unterstützenden Vereine.<br />
Wir können uns auf einen schönen Jubiläums-Sommer mit hoffentlich gutem<br />
Freibadwetter freuen. Lassen Sie uns gemeinsam unser Freibad genießen und<br />
sein 90-jähriges Jubiläum feiern.<br />
Abschließend danke ich allen an der Gestaltung des Freibad-Jubiläums<br />
beteiligten Personen und Vereinen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung.<br />
Ich freue mich mit Ihnen und allen Gästen auf viele Sonnenstunden im Freibad<br />
und gelungene Veranstaltungen. Nutzen Sie bitte die Angebote unseres Bades!<br />
Beim Lesen dieser Festschrift wünsche ich Ihnen viel Spaß.<br />
(Anders)<br />
Samtgemeindebürgermeister<br />
5
DAS FREIBAD HEUTE<br />
Ein lebendiges und modernes Freibad<br />
Von Mitte Mai bis Mitte September ist das Freibad in Stadtoldendorf geöffnet und<br />
bietet zahlreiche Highlights für die Badbesucher an. Eine große Liegeweise lädt<br />
zum Verweilen ein, für das leibliche Wohl sorgt ein Kioskbetrieb, während man im<br />
Wasser eine willkommene Abkühlung findet. Die Wassertemperatur in den Becken<br />
beträgt ca. 24 Grad.<br />
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Highlights<br />
Snacks und Getränke<br />
o Planschbecken mit Wasserpilz und Wasserfall<br />
o Verschiedene Spielgeräte, Tischtennisplatten<br />
o Wasserrutsche im Nichtschwimmerbecken<br />
o Kinderspielplatz mit großem Sandkasten<br />
o Beachvolleyball und Fußball-Bolzplatz<br />
o Chillout-Ecke<br />
o Windschutzwand und Übergang<br />
zum Schwimmerbecken<br />
o Große Liegewiese mit 4.500 m² Fläche sowie<br />
Sonnenliegen und -schirme (gebührenfrei)<br />
o Aqua-Fitnesskurse und Wassergymnastik<br />
(kostenfrei dienstags um <strong>08</strong>.30 Uhr, nur Eintritt)<br />
Ein vielseitiges Angebot an Speisen und<br />
Getränken bietet unser Kiosk an.<br />
Neben vielen warmen und kalten Getränken<br />
gibt es auch beliebte Snacks, wie z.B.<br />
Pommes Frites oder Hamburger.<br />
Auch eine Auswahl an Süßigkeiten und<br />
veschiedenen Eissorten gehören zum<br />
Sortiment.<br />
Unsere Becken<br />
Schwimmunterricht<br />
o Schwimmerbecken 25 x 1 7 m mit 6 Bahnen<br />
(Tiefe 1 ,80 m bis 2,05 m) mit optionaler Slackline<br />
o Sprungblöcke im Schwimmerbecken<br />
o Nichtschwimmerbecken 25 x 20 m<br />
(Tiefe 0,80 m bis 1 ,25 m) mit Wasserrutsche<br />
o Kinderplanschbecken 11 x 6 m mit Wasserpilz<br />
und Sonnensegel<br />
Wir geben Schwimmunterricht für Anfänger.<br />
Auch Jugendschwimmer in<br />
Bronze, Silber und Gold sowie den Frühschwimmer<br />
Seepferdchen werden abgenommen.<br />
Fragen zum Schwimmunterricht<br />
beantwortet das Team im Freibad.<br />
7
HISTORIE<br />
Ein Rückblick auf 90 Jahre Badgeschichte in Stadtoldendorf<br />
Im Jahr 201 7 feiern wir das 90-jährige Jubiläum des Stadtoldendorfer Freibades,<br />
eine stolze Zeit. Doch nicht immer hat das Freibad so ausgesehen wie<br />
heute. Im Laufe der Zeit war es ständigen Veränderungen unterworfen, nicht<br />
zuletzt auch, um immer mit der Zeit mithalten zu können. Neue Vorschriften,<br />
modernere Technik und damit auch neue Anforderungen an den Badbetrieb<br />
haben seit jeher unser Freibad in Bewegung gehalten. Im Eigentum der Samtgemeinde<br />
Eschershausen-Stadtoldendorf wird das Freibad jedes Jahr in den<br />
Sommermonaten geöffnet und steht allen zur Verfügung.<br />
Einen großen Dank lässt sich, bevor wir in die Historie des Bades einsteigen, an<br />
die vielen Besucher der letzten Jahrzehnte richten. Denn sie haben maßgeblich<br />
dazu beigetragen, dass das Freibad Stadtoldendorf heute noch existiert. Daneben<br />
sind seit jeher auch bestimmte Vereine besonders aktiv, seit wenigen Jahren<br />
der Freibad Förderverein, viel länger aber noch der Schwimmverein, der das Bad<br />
seit vielen Jahrzehnten als sein Zuhause ansieht. Daneben ist es auch der DLRG,<br />
dem Förderkreis Sportanlagen Stadtoldendorf sowie weiteren Vereinen und<br />
Institutionen zu verdanken, dass das Freibad seit jeher einen großen Stellenwert<br />
in der Gesellschaft genießt.<br />
Doch wie hat sich das Freibad entwickelt? Was war ausschlaggebend dafür, vor<br />
über 90 Jahren den Beschluss zu fassen, gerade an dieser Stelle eine Badeanstalt<br />
zu errichten? Wir wagen einen Rückblick auf die vergangenen 90 Jahre<br />
Badtradition in Stadtoldendorf...<br />
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HISTORIE<br />
1927 bis 2017<br />
90 90 Jahre Badgeschichte<br />
Badgeschichte<br />
in Stadtoldendorf<br />
Zwar feiern wir im Jahr 201 7 die 90-jährige Badgeschichte, die Badetradition in<br />
Stadtoldendorf lässt aber noch auf einen viel längeren Zeitraum zurückblicken. Die<br />
ersten Hinweise auf ein Stadtoldendorfer Badehaus lassen sich bis in das Jahr<br />
1 296 zurückverfolgen. Die Errichtung eines Freibades, wie wir es heute kennen, erfolgte<br />
damit also erst einige Jahrhunderte später.<br />
Auf dem Marktplatz beispielsweise gab es schon vor der Entstehung des heutigen<br />
Bades eine Badeanstalt. Das genaue Baujahr des Hauses ist nicht bekannt, in<br />
einem alten Stadtplan war es allerdings 1 759 bereits vorhanden. 1 862 kaufte es der<br />
Färbermeister Hermann Klein und erweiterte die bereits vorhandene Färberei, der<br />
er eine chemische Waschanstalt angliederte. Jahre später eröffnete er hier die<br />
Wannenbadeanstalt und ermöglichte es so den Bürgern, sich gründlich in großen<br />
Holzzubern zu reinigen. Derartige Möglichkeiten der Körperpflege waren damals<br />
hier wie auch anderswo in Haushalten noch nicht so selbstverständlich wie heute.<br />
Links die alte Wannenbadeanstalt<br />
auf dem Marktplatz, unten das<br />
Gebäude heute.<br />
1 0
Im Stadtoldendorfer Anzeiger vom 1 8. April 1 894 lässt sich ein Hinweis auf die<br />
Errichtung eines Badehauses in Stadtoldendorf finden:<br />
Das Eislaufvergnügen im Winter hatte die Gebrüder Eckhardt auf die Idee gebracht,<br />
den Stadtoldendorfern auch ein Freizeitangebot für den Sommer zu bieten. Sie<br />
mussten eine für die damalige Zeit beachtliche Summe investieren, um diese Idee<br />
in die Tat umzusetzen. Da das Bad so schnell wie möglich eröffnet werden sollte,<br />
gingen die Arbeiten zügig voran. Schon Ende April ließen die beiden Unternehmer<br />
eine Liste in Stadtoldendorf „zirkulieren“ in die sich künftige Abonnenten „zwecks<br />
Benutzung des Badehauses“ eintragen konnten. Am 2. Juni 1 894 war es dann<br />
soweit. Folgender Artikel erschien im Stadtoldendorfer Anzeiger:<br />
Leider war dem nicht so und somit konnte sich die Badeanstalt nicht lange halten.<br />
Da sich auch kein Käufer finden ließ, mussten August und Albert Eckardt einige<br />
Jahre später Konkurs anmelden. Im Verlauf der nächsten 20 Jahre verfiel die<br />
Badeanstalt immer mehr. Und weil der flache, verschlammte Teich vor dem Teichtor<br />
ungeeignet war, gab es für die Stadtoldendorfer in dieser Zeit auch keine öffentlich<br />
zugängliche Bademöglichkeit.<br />
11
HISTORIE<br />
Seit 1 897 hatte der damals bestehende Gewerbe- und Bürgerverein die Wiedererrichtung<br />
einer Schwimmanstalt gefordert. Das Thema wurde dann allerdings erst<br />
Mitte der 1 920er Jahre wieder aktuell. Doch musste die Stadtverordnetenversammlung<br />
am 1 6. März 1 926 allerdings feststellen:<br />
„Der Bau einer Badeanstalt muss, obwohl er wünschenswert ist, in diesem Jahre<br />
noch zurückgestellt werden. Nachdem feststeht, dass wir in diesem Jahre einen<br />
erheblich verringerten Betrag an Steuerüberweisungen erhalten, müssen derartige<br />
Vorhaben zu Gunsten der ordnungsgemäßen Wiederherstellung unserer vollständig<br />
zerrütteten Finanzen zurücktreten.“<br />
Doch war damit das Thema nicht beendet.<br />
Bereits einen Monat später, am 20.<br />
April 1 926, kam das Thema Badeanstalt<br />
wieder auf. Anlässlich der Reichs-<br />
Gesundheitswoche wandte sich der<br />
damalige Bürgermeister Röder mit einem<br />
an die hiesige Bevölkerung.<br />
Unter dem Hinweis, dass das Gelände<br />
der ehemaligen Eckhardtschen<br />
Badeanstalt hervorragend für einen Neubau<br />
geeignet sei, rief er die Stadtoldendorfer<br />
zu einer Spendenaktion auf.<br />
Der Rat der Stadt stand diesem Plan<br />
äußerst positiv gegenüber, zumal hierbei<br />
im Rahmen von Notstandsarbeiten viele<br />
Arbeitslose Beschäftigung finden würden.<br />
In der Stadtverordnetenversammlung am<br />
4. Mai 1 926 beschäftigte man sich dann<br />
schließlich mit dem Bau der Badeanstalt.<br />
1 2
Der Stadtoldendorfer Anzeiger berichtete hierzu wie folgt:<br />
Da die veranschlagten Kosten den Stadtvätern jedoch viel zu hoch erschienen,<br />
beschloss die Stadtverordnetenversammlung an jenem Tag, die Reduzierung der<br />
Baukosten durch vereinfachte Bauausführung der Anlagen. Eine Verbilligung könnte<br />
erzielt werden, wenn ein zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken vorgesehener<br />
Damm mit Umkleidekabinen fortfiele. Damit könnte eine betonierte<br />
Wand gespart werden. Der fragliche Damm von etwa 20 Metern Breite würde dann<br />
zwischen Nichtschwimmerbecken und Vorwärmer verlegt werden, während die<br />
ersten beiden Becken nur durch einen Lattenzaun voneinander getrennt würden.<br />
Schon Mitte Mai 1 926 hatte der damalige Stadtrat Wöhler zu berichten, dass das<br />
Projekt überarbeitet worden sei. Es zeigte sich dabei aber, dass auch durch diese<br />
Maßnahmen das Projekt nicht sehr viel günstiger werden würde. Der neue Kostenvoranschlag<br />
belief sich auf immerhin noch 1 6.000 Reichsmark, obwohl sämtliche<br />
Erdarbeiten als Notstandsarbeiten eingeplant wurden. In der Stadtverordnetenversammlung<br />
am 1 5. Mai 1 926 stellte schließlich der Stadtverordnete Krippner den<br />
Antrag, „den Bau der Badeanstalt zu beschließen unter Zugrundelegung des<br />
mittleren Angebots (die genannten 1 6.000 RM) und unter der Bedingung, dass der<br />
Kreis die in seinen früheren Schreiben gemachte Zusage, denselben Betrag als die<br />
Stadt aufzubringen, aufrecht erhält und beim Staatsministerium ebenfalls ein Antrag<br />
auf Bewilligung eines Zuschusses gestellt wird.“<br />
1 3
HISTORIE<br />
Eine der ersten Aufnahmen des damaligen Freibades in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts.<br />
Der Antrag Krippner wird einstimmig angenommen. Zur nochmaligen Prüfung des<br />
Projektes wurden die Stadtverordneten Ullmann und Becker gewählt. Mitte Juli<br />
1 926 beschloss dann auch der Kreisausschuss des Landkreises, den entsprechenden<br />
Zuschuss zu gewähren, sodass nun der Bau des Freibades beginnen konnte.<br />
Während der Bauzeit kam es dann auch noch zu einer Kontroverse mit der Eisenbahnverwaltung.<br />
Die Stadtverordneten waren der Ansicht, dass die Pacht, welche<br />
die Bahn für einen Teil der Böschung verlangte, viel zu hoch sei. Man könne nicht<br />
verstehen, dass die Reichsbahn durch eine von der Stadt mit erheblichen Mitteln<br />
geschaffene soziale Einrichtung ein solches Geschäft machen wolle. Man beschloss,<br />
wegen Herabsetzung des Pachtpreises direkt mit der Eisenbahndirektion in<br />
Kassel zu verhandeln.<br />
Am<br />
und damit vor genau 90 Jahren war es dann soweit:<br />
Das neue Freibad konnte endlich offiziell eingeweiht und eröffnet werden.<br />
Wiederum sei aus dem Bericht des Stadtoldendorfer Anzeigers zitiert:<br />
1 4
Die ersten Tageseinnahmen wurden übrigens schon am 1 7. Mai 1 927 vom<br />
Schwimmmeister in der Stadtkasse eingezahlt. Obwohl bei diesem Projekt die Stadt<br />
sparsam und umsichtig gewirtschaftet hatte, war das Ergebnis sehr beachtenswert.<br />
1 5
HISTORIE<br />
Am 1 9. Mai 1 927 berichtete der Stadtoldendorfer Anzeiger daraufhin bereits von<br />
den ersten Eindrücken:<br />
Das Freibad wurde von den Stadtoldendorfern vorbehaltlos angenommen. So veranstaltete<br />
z.B. der TV 87 am Sonntag, den 4. September 1 927, ein Abschwimmen,<br />
„welches zur Propaganda für den Schwimmsport dienen soll, dazu wird der Gau-<br />
Schwimmsportwart erwartet“. Der Verwaltungsbericht 1 926/1 927 ergänzt die<br />
vorherigen Aussagen wie folgt: “Badeanstalt. Schon seit Jahren bestand hier der<br />
Wunsch auf Errichtung einer öffentlichen Badeanstalt. Da der Bau und die Unterhaltung<br />
eines Hallenschwimmbades außerordentlich hohe Kosten bedingen und in<br />
gesundheitlicher Beziehung ein Freibad nicht ersetzen kann, entschloss man sich<br />
zum Bau eines solchen. Die Arbeit wurde als Notstandsarbeit anerkannt.<br />
1 6
An der Südseite des hohen Eisenbahndammes wurden die Becken für Schwimmer<br />
und Nichtschwimmer, getrennt durch ein Staket, in Größe von 30 x 20 m, eingefasst<br />
durch eine Betonwand, erbaut. Dazu kommen noch einige Ankleidezellen und<br />
Bänke. Das reichlich vorhandene Wasser des Giesenbergbaches wird durch ein<br />
flaches Becken vorgewärmt und genügt allen Ansprüchen. Auch ein Tummelplatz<br />
befindet sich ebenfalls innerhalb der Einzäunung. Die schmucke Anlage bildet<br />
besonders das Entzücken unserer Schuljugend und der Turnvereine. Gegen das<br />
Familienbad sind erfreulicherweise noch keine Einwendungen geltend gemacht.“<br />
Das Bad wurde gut angenommen. Das Rechnungsbuch der Stadt Stadtoldendorf<br />
belegt auf Seite 25 unter der Rubrik „Einnahme, Kapitel III, Bauverwaltung, Freie<br />
Badeanstalt“ Einzahlungen durch den damals ersten Bademeister, Th. Kiehne,<br />
i.H.v. 1 .455,90 Mark. Die erste Einzahlung ist auf den 1 7. Mai 1 927 datiert, ein<br />
Dienstag. Auch von Auswärts kamen schon die Gäste, denn die Polizeischule Holzminden<br />
zahlte am 30. Juli 1 927 einen Betrag von 5,60 Mark ein. Der Jahresrechnungsbericht<br />
1 928 belegt, dass den Einnahmen i.H.v. 1 .566,70 Reichsmark<br />
Ausgaben von 1 .893,1 6 Reichsmark gegenüberstanden.<br />
1 7
HISTORIE<br />
Sommer für Sommer tummelten sich hier die Badelustigen. Viele der älteren Stadtoldendorfer<br />
werden sich noch gern an diese Zeit erinnern: An das von den Kindern<br />
heiß geliebte Floß mit dem viereckigen Loch in der Mitte. An die Balken, die im<br />
Wasser trieben und von denen man so schnell herunterfiel. An die algenbewachsenen<br />
Betonwände und das grünliche Wasser, das man auch mal mit Molchen<br />
und Kaulquappen teilen musste. An die grünweißen Umkleidekabinen und an den<br />
Bademeister „Onkel Gödche“ mit seinem grauen Hund Harro. Dies alles gehört<br />
jedoch längst der Vergangenheit an.<br />
1 8
1 9
HISTORIE<br />
Im Laufe der Jahrzehnte musste das Freibad immer wieder saniert werden, so<br />
erfolgte am 1 4. Mai 1 977 anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Freibades die<br />
Einweihung eines Nichtschwimmerbeckens. Der Verwaltungsbericht 1 979 – 1 989<br />
knüpft an diese Ausführungen wie folgt an:<br />
„Bei dem Bad handelt es sich um eine künstliche Badeanlage mit Schwimmbecken,<br />
die sich hinter der Bahnunterführung an der Linnenkämper Straße befindet. Die<br />
Wasserfläche beträgt 1 .200 m², die Länge 60 m, die Breite 20 m, die größte Tiefe<br />
3,50 m. Der Inhalt des Schwimmbeckens beträgt ca. 3.000 m³. Eine Liegewiese in<br />
einer Größe von 4.500 m² ist vorhanden. Das Freibad wird mit einer Gasheizungsanlage<br />
beheizt. Seit Bildung der Samtgemeinde Stadtoldendorf im Jahre 1 973 ist<br />
die Unterhaltung des Bades auf diese übergegangen. Im Jahr 1 977 beging die<br />
Samtgemeinde Stadtoldendorf das 50-jährige Bestehen des Freibades. An diesem<br />
Tag wurde der Öffentlichkeit das neue Nichtschwimmerbecken in einer Größe von<br />
20 x 25 m mit einer modernen Rutschbahn übergeben. Ein Planschbecken für<br />
Kleinkinder wurde ebenfalls angelegt.<br />
22
1 981 wurde das große Becken neu gestrichen, die Chlordosierungsanlage erneuert<br />
und ein Hochdruckreinigungsgerät angeschafft. 1 984 sind die Planungskosten für<br />
den Einbau einer Wärmepumpe entstanden. 1 985 wurde der Geräteraum für die<br />
Wärmepumpe hergestellt und darin die Luftwärmepumpe installiert, außerdem<br />
wurden Freizeiteinrichtungen wie Freiluftschach und Tischtennis angeschafft.<br />
Im Winter 1 986/1 987 sind starke Frostschäden im Freibad entstanden. Im Schwimmerbecken<br />
ist die Beckensohle hoch gefroren, dadurch ist das Becken undicht geworden.<br />
Der Samtgemeinderat fasst 1 987 den Grundsatzbeschluss, das Freibad zu<br />
sanieren. Im März 1 988 beschließt der Samtgemeinderat, in einem ersten Bauabschnitt<br />
81 0.000 DM bereitzustellen. Der Auftrag für die Architekten- und<br />
Ingenieurleistungen wird daraufhin im April 1 988 zum Preis von 1 25.828,22 DM<br />
erteilt. Es wird ein Schwimmbecken mit den Maßen 1 6,66 x 25 m und einer<br />
Beckentiefe von 1 ,80 x 2,05 geplant.<br />
Die Sanierung begann schließlich mit dem Ende der Badesaison am 5. September<br />
1 988 und dauerte bis zum 25. Juni 1 989. Am Ende hatte die Samtgemeinde ein<br />
Investitionsvolumen von rund 1 ,3 Mio. DM aufgebracht. Der damals vorgesehene<br />
zweite Bauabschnitt, er umfasste eine Schlechtwetterhalle, dessen Gründungsarbeiten<br />
bereits mit dem ersten Bauabschnitt eingearbeitet waren, konnte aufgrund<br />
der finanziellen Lage bis heute nicht realisiert werden.<br />
23
HISTORIE<br />
In den folgenden Jahren wurden immer wieder kleinere Instandsetzungsmaßnahmen<br />
vorgenommen. Hierzu gehörten unter anderem auch die Neubeschaffung<br />
von Liegen und Sonnenschirmen sowie die ständige Pflege und Gestaltung der<br />
Grünflächen. Ferner wurden einige Wasserspielgeräte für Kinder angeschafft. Die<br />
Duschen wurden mit Münzautomaten ausgestattet und für höhere Energie- und<br />
Wassereinsparungen modernisiert. Im Januar 2000 wurde mit dem Bau des bereits<br />
seit 1 995 in Planung gewesenen Kinderplanschbeckens begonnen. Die Einweihung<br />
fand im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 1 5. Mai 2000 statt. Im Jahre<br />
2005 wurden die Aufenthaltsbereiche rund um den Kiosk erneuert und ausgebaut.<br />
Seit der Saison 2006 verfügen der Bademeister und sein Team über ein<br />
einheitliches, blau-weißes Freibad-Outfit. In den vergangenen Jahren wurde das<br />
Freibad an warmen Sommertagen von teilweise über 1 .000 Menschen besucht.<br />
In 2007, als auch das 80-jährige Bestehen gefeiert wurde, kooperierte das<br />
Stadtoldendorfer Freibad mit dem Beveraner Bad. Es wurden die Öffnungszeiten<br />
der Bäder aufeinander abgestimmt, indem das Beveraner Bad zwei Wochen früher<br />
in die Saison startet und zum Saisonende das Freibad in Stadtoldendorf länger<br />
geöffnet bleibt. Die Dauerkarten gelten dann auch im jeweiligen anderen Bad.<br />
Im Laufe dieses Jahres wurde auch eine neue Chemikalien-Regeltechnik für das<br />
Nichtschwimmerbecken angeschafft, die noch mehr Sicherheit und eine noch<br />
höhere Wasserqualität für die Schwimmer garantiert. Die Wasserwerte werden<br />
mehrmals täglich kontrolliert. Zudem fand in diesem Jahr eine Umstellung der<br />
Chlorgasanlage auf Vollvakuum statt, was ebenfalls eine höhere Sicherheit für die<br />
Besucher gewährleistet.<br />
In den letzten Jahren wurde unter maßgeblicher Beteiligung des Fördervereins<br />
Freibad eine Einschwimmhalle gebaut, die im direkten Anschluss an die Umkleiden<br />
ein Einschwimmen in das Schwimmerbecken ermöglicht. Daneben wurden in den<br />
Folgejahren auch neue Glaswände als Windschutz vor den Duschen und<br />
Umkleiden aufgestellt, die es auch bei schlechterem Wetter ermöglichen, Duschen<br />
und Umkleiden zu nutzen. Größte Investition war in den vergangenen Jahren<br />
jedoch die Installation von insgesamt vier Beckenabdeckungen auf dem<br />
Schwimmer- sowie dem Nichtschwimmerbecken.<br />
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Diese elektrisch betriebenen Beckenabdeckungen (Fotos oben) sorgen dafür, dass<br />
das Wasser nachts nicht mehr so auskühlt. Sie werden abends über die Becken gefahren<br />
und halten die Wärme im Wasser. Neben Energiekosteneinsparungen aufgrund<br />
einer geringeren Beheizung der Becken wurde auch erreicht, dass das Wasser<br />
eine angenehmere Temperatur hat. Ein großes Sonnensegel für das Kinderplanschbecken<br />
soll 201 7 eingebaut werden, zur weiteren Attraktivitätssteigerung<br />
soll es demnächst auch ein öffentliches WLAN im Freibad geben.<br />
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SCHWIMMVEREIN<br />
Seit Gründung mit dem Bad eng verbunden:<br />
SDer Schwimmverein Stadtoldendorf<br />
Sein fast 70-jähriges Bestehen verdankt der 1 950 gegründete Schwimmverein<br />
Stadtoldendorf dem nun schon 90 Jahre alten Freibad. Denn ohne Freibad würde<br />
es den Schwimmverein wohl nicht geben. Die Kernsportarten des Vereins wie<br />
Schwimmen, Wasserball und Springen waren mit dem Beginn der 50er Jahre wie<br />
auch heute im Freibad zuhause, allerdings im großen alten Becken, das es heute<br />
nicht mehr gibt. Die sportlichen Hochleistungen im Schwimmsport des SV entstanden<br />
ab 1 962 bis 1 982 mehr im unvergessenen Marie Kübler Hallenbad im<br />
Hooptal.<br />
Stadtoldendorf hatte in den frühen 50er Jahren knapp 8.000 Einwohner. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg waren viele Flüchtlinge in der Stadt und es gab viele<br />
Kinder. Kinder und Erwachsene, die schwimmen und im Wasser spielen wollten.<br />
Damals noch ohne Fernseher und Smartphone und der Tatsache geschuldet,<br />
dass man noch nicht in den Urlaub fuhr, war das Freibad im Sommer ein großer<br />
Treffpunkt für Jung und Alt und damit auch für viele Kinder.<br />
Das 1 989 zugeschüttete 50 x 20 Meter große Becken war Mittelpunkt des Freibades<br />
und „der“ Austragungsort des Schwimmvereins für Spiele, Ballspiele,<br />
Tauchen, Wettkämpfe, Wasserballspiele,<br />
für Schwimmen und<br />
Springen. Denn im alten Freibad<br />
existierte auch ein Sprungturm<br />
mit 1 - und 3-Meter Brett. Das<br />
Wasser in dem einfachen Betonbecken<br />
war grün und unbeheizt,<br />
die Wände zwar mit Griffkante,<br />
aber voll von glitschigem grünem<br />
Moos. Im Sommer hatte das<br />
Becken Wassertemperaturen von<br />
1 6 bis maximal 22 Grad, also<br />
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nichts für „Weicheier“, die heute noch bei 23 Grad frieren. Eine Umwälzung gab<br />
es ebenfalls noch nicht. Man konnte nur 30 Zentimeter tief gucken. Ideal zum<br />
Tauchen und zum beliebten Fangen spielen, weil es wenig Sicht gab. Im Wasser<br />
konnte man Personen nur schemenhaft erkennen. Wasserballspiele, die wegen<br />
der niedrigen Wassertemperaturen nur eine halbe Stunde dauerten, sowie<br />
Schwimmwettkämpfe fanden meist vor einer großen Zuschauerkulisse statt.<br />
Überhaupt war die Begeisterung für Sport generell und besonders für den<br />
Schwimm-, Spring- und Wasserballsport größer als heute.<br />
Bereits 1 952 baute der SV in Eigenleistung ein eigenes Vereinsheim direkt am<br />
oberen Beckenrand .Was für ein Komfort. Es war das erste feste Gebäude des<br />
Freibades. Man war stolz auf die beiden Umkleideräume für Mitglieder, denn alle<br />
Nicht-Mitglieder mussten sich in Bretterhütten umkleiden. Dies waren Holzhütten,<br />
von außen grün gestrichen mit weißen Stulpstreifen aus Holz. Hütten, in denen<br />
am Boden ein Lattenrost lag und in denen es mächtig zog. Von innen aus nackten<br />
Holzbrettern und Holzbänken fürs Umkleiden.<br />
Schon früh gab es großartige sportliche Erfolge. Die Wasserballer, die ab 1 945<br />
noch für die TSG Stadtoldendorf spielten, wurden Anfang der 50er Kreismeister<br />
und dann Bezirksmeister VoW (Verein ohne Winterbad). Damals ohne Hallenbad<br />
ein Riesenerfolg. Auch die Schwimmer fuhren zu Meisterschaften und kehrten mit<br />
großen Erfolgen zurück. Diese frühen Erfolge des Vereins verpflichten auch heute<br />
noch den Schwimmverein traditionell, auf Leistung orientiert zu sein.<br />
27
SCHWIMMVEREIN<br />
So hat der SV im Vergleich zu anderen Sportvereinen im nahen Umkreis herausragende<br />
Leistungen und sportliche Erfolge erreicht, von denen andere Vereine<br />
nur zu träumen wagen.<br />
Unsere Erfolgreichsten<br />
Uwe Lütke, mehrfacher Landesmeister und Deutscher Jugendmeister<br />
Rücken, Karina Ebert, mehrfache Landesmeisterin, norddeutsche<br />
Meisterin und 2x Deutsche Jugend-Vizemeisterin Freistil Lagen und Rücken<br />
sowie Nationalkaderathletin. Daneben Bernd Grewe, mehrfacher Landes-,<br />
Norddeutscher und 2-facher Deutscher Meister Masters Rücken (für alle drei<br />
Athleten sind viele Kreismeister- und Bezirksmeistertitel hier nicht erwähnt).<br />
Neben vielen Bezirksmeistertiteln, mehrfach Plätze 1 bis 3 auf<br />
Landesmeisterschaften und norddeutschen Meisterschaften und als größter<br />
Erfolg der 3.Platz bei den deutschen Meisterschaften C-Jugend sowie vier<br />
Bundesligaspieler wurden hervorgebracht. 1 2 Aktive spielten für die<br />
Niedersachsenauswahl. Alexander Grewe wurde Deutscher Meister mit W98<br />
Hannover, sein Bruder Oliver Grewe wurde Deutscher Vizemeister mit W98<br />
Hannover, beide in der C- und B-Jugend. Oliver spielte später für Eintracht<br />
Braunschweig in der 1 . Wasserballbundesliga.<br />
28
Die Sommerzeit mit ihren paar Monaten ist leider viel zu kurz gegenüber den<br />
langen Wintermonaten. Um wirklich erfolgreich zu sein, musste auch außerhalb<br />
der Sommerzeit trainiert werden. Die ganz großen sportlichen Erfolge sind daher<br />
im früheren Marie Kübler Hallenbad im Stadtoldendorfer Hooptal entstanden. 3<br />
bis 5 Mal die Woche fand hier das Training statt - ohne Eintritt. Nach dem Ende<br />
des Jahres 1 982 wurde in den Hallenbädern von Duingen und Bodenwerder<br />
trainiert, derzeit im Hallenbad Greene. Es waren vor allem viele erfolgsbesessene<br />
Trainer, die die SV-Aktiven zu den genannten Erfolgen geführt haben.<br />
Manches ist heute anders geworden. Nicht nur das alte große Becken im Freibad<br />
ist verschwunden und hat den heutigen zwei gleich großen 25 x 1 6,66 Meter<br />
Becken Platz machen müssen. Das Beckenwasser ist heute glasklar und auf mindestens<br />
23 Grad erwärmt. Es gibt gemauerte feste Gebäude mit temperierten<br />
Umkleiden und warme Duschen für jedermann.<br />
Neben den wettkampfaktiven Sportarten Wasserball und Schwimmen gibt es seit<br />
Jahren eine aktive, große Gruppe im SV, die im Sommer und im Winter in Greene<br />
Aquajogging und Aquagymnastik betreiben. Sportarten, in der mehr der<br />
Gesundheits-, Fitness- und Breitensportgedanke im Vordergrund steht und bei<br />
denen kein Wettkampftraining stattfindet. Zweimal die Woche treffen sich ca. 60<br />
Damen, um bei rhythmischer Musik in vier Kursen fit zu bleiben. Die Übungsleiterin<br />
Ilona Nessau ist vom Deutschen Sportbund dafür zertifiziert.<br />
Wie eh und je aber lernen die Kinder nicht<br />
mehr ganz so vielzählig wie früher Schwimmen<br />
in allen vier Schwimmarten unter dem<br />
Schwimmlehrer Bernd Grewe. Dreimal die<br />
Woche trainieren wie eh und je die Wasserballer<br />
des Verein unter gleichnamiger Regie.<br />
Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen.<br />
Mehr über den Verein unter:<br />
29
SPORTANGEBOTE IM FREIBAD<br />
Viel Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit<br />
sind erforderlich. Punktspiele dauern<br />
ca. 50 Min. Seit 50 Jahren im Freibad<br />
zuhause. Eine ideale Möglichkeit, den<br />
Körpern fit zu halten. Montags, mittwochs<br />
und freitags ab 1 9.30 Uhr<br />
Bewegung nach Musik im flachen<br />
Wasser. Stärkt Ausdauer und das<br />
Herzkreislaufsystem. Für jedes Alter.<br />
Auch für Anfänger. Übungsleiterin:<br />
Ilona Nessau, Zertifizierung durch den<br />
Deutschen Sportbund. Zuschuss von<br />
Krankenkassen. 1 Kurs donnerstags<br />
ab 1 9.00 Uhr.<br />
Laufen im tiefen Wasser mit Gurt.<br />
Gelenkschonendes Ausdauertraining<br />
bei flotter Musik. Schwimmkenntnisse<br />
sind erforderlich. Ideale Möglichkeit,<br />
den Körper fit zu halten. Übungsleiterin<br />
Ilona Nessau mit Zertifizierung des<br />
Deutschen Sportbundes. Zuschuss<br />
von Krankenkassen. 3 Kurse, dienstags<br />
und donnerstags ab1 8.00 Uhr<br />
Viel Spaß beim Erlernen der 4<br />
Schwimmarten: Brust, Delfin, Kraul<br />
und Rücken. Auch Tauchen, Startsprünge,<br />
Wendetechniken und Ausdauer<br />
werden trainiert. Seepferdchen<br />
sollte vorhanden sein. Für Kinder, die<br />
gerne im Wasser sind. Schwimmlehrer:<br />
Bernd Grewe. Übungszeiten im<br />
Aushang.<br />
30
31<br />
IMPRESSIONEN
FREIBAD FÖRDERVEREIN<br />
I<br />
Noch ganz jung aber schon sehr aktiv:<br />
Der Förderverein Freibad Stadtoldendorf<br />
In einer 90 jährigen Freibadgeschichte erscheinen die vier Jahre der Existenz<br />
des Förderverein Freibad Stadtoldendorf zunächst eher gering. Bedenkt man jedoch,<br />
was durch die Mitglieder dieses Vereins seit seiner Gründung im April 201 3<br />
bewegt wurde, so ist dies doch gewaltig.<br />
Öffentliche Freibäder kostendeckend zu betreiben ist ein Ziel, das zwar gut<br />
gemeint, aber unerreichbar ist, will man nicht durch hohe Eintrittspreise eine ungewollte<br />
Sozialauswahl treffen. Somit sind die Zuschüsse, die die Kommunen den<br />
Bädern zahlen müssen, eine immerwährende Diskussion. Wenn Steuergelder<br />
aufgewendet werden, wird auch eine höchstmögliche Effizienz von den Damen<br />
und Herren der zuständigen Gremien erwartet. Effizienz bei Freibädern bedeutet,<br />
neben einem Blick auf die Betriebskosten auch eine ausreichende Akzeptanz des<br />
Bades durch die Bevölkerung – also möglichst hohe Besucherzahlen.<br />
Der Verein wurde mit dem Ziel gegründet, zum Erhalt des Freibades in Stadtoldendorf<br />
beizutragen. Durch gezielte Maßnahmen soll die Attraktivität des Bades<br />
für Besucher gesteigert werden, darüber hinaus soll der Verwaltung Unterstützung<br />
bei einer effizienten Führung des Bades gegeben werden.<br />
32
Bereits die in den vergangenen vier Jahren in das Bad investierten finanziellen<br />
Mittel im sechsstelligen Bereich sprechen Bände. Schaut man sich das Bad an,<br />
so hat sich das Gesicht gerade in den vergangenen 4 Jahren deutlich gewandelt.<br />
Das Bad ist attraktiver geworden, was auch die Besucherzahlen belegen. Durch<br />
die Beckenabdeckungen, die auf Initiative des Fördervereins im Jahr 201 4, also<br />
knapp ein Jahr nach der Gründung, errichtet wurden, herrschen jetzt durchgängig<br />
angenehme Wassertemperaturen. Der gemeinsam mit dem <strong>FS</strong>S errichtete Übergang<br />
und die Windschutzwand gestatten auch bei widrigen Witterungsverhältnissen<br />
einen „fröstelfreien“ Zugang in das Schwimmerbecken. Die Aqua-Slackline<br />
begeistert nicht nur jugendliche Badbesucher. Die zusätzlichen Sonnenliegen und<br />
auch die neuen Sonnenschutzpavillons laden zu längerem Verweilen im Bad ein.<br />
Gleiches hoffen wir auch für die Beach- bzw. Chillecke, wenn dann in unserem<br />
Freibad WLAN frei zugänglich sein wird. Der Verein hat bereits vor zwei Jahren in<br />
die hierfür notwendigen technischen Voraussetzungen im Zuge der Baumaßnahmen<br />
investiert.<br />
Mit knapp 1 40 Mitgliedern zählt der Förderverein Freibad Stadtoldendorf eher zu<br />
den kleineren Vereinen der Stadt. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten tritt er jedoch<br />
im Leben der Stadt deutlich hervor. Sei es bei den Arbeitseinsätzen im Freibad,<br />
sei es durch die Beteiligung an regionalen Aktivitäten wie z.B. den Weihnachtsmärkten.<br />
All dies erfolgt mit dem Ziel, finanzielle Mittel für die Aufgaben des Vereins<br />
zu generieren, Sponsoren zu gewinnen und allgemein für das Freibad zu<br />
werben. Nicht zuletzt unterstützt der Förderverein mit seinen Aktivitäten zum<br />
Erhalt des Freibades direkt den Schwimmverein (SV) und die lokale DLRG.<br />
Mehr über den Verein unter:<br />
33
DLRG<br />
90 Jahre Freibad und die DLRG Stadtoldendorf<br />
Das Freibad in Stadtoldendorf kann jetzt das 90-jährige Bestehen feiern. Seit<br />
ihrer Gründung im Jahre 1 950 ist die DLRG Stadtoldendorf untrennbar mit dem<br />
Bad verbunden. Zahlreiche Stadtoldendorfer haben hier das Schwimmen erlernt.<br />
Unter anderen waren Dietrich Adam, Claus Wienert und Gustav Sander die<br />
DLRG-Ausbilder am Beckenrand und im Wasser.<br />
Die DLRG Ortsgruppe Stadtoldendorf-Greene sieht ihre Hauptaufgabe in der<br />
Schwimmausbildung und der Weiterbildung zum Rettungsschwimmen. Im Freibad<br />
Stadtoldendorf bieten wir in der Sommersaison die Möglichkeit zur Ausbildung<br />
und Abnahme aller Schwimmabzeichen, vom Seepferdchen bis zu den verschiedenen<br />
Rettungsschwimmabzeichen. Ebenso können alle nötigen Wiederholungsprüfungen<br />
abgenommen werden. Regelmäßig ist die Ortsgruppe beim<br />
Ferienpass aktiv dabei und auch in einer Kooperation der DLRG und der<br />
Homburg-Oberschule konnten bereits über 60 Schüler ihr erstes Schwimmabzeichen<br />
erwerben.<br />
Mehr über die DLRG unter:<br />
34
Während der Trainings- und Übungsabende (siehe Aushang im Freibad) oder<br />
nach Absprache mit den Ausbildern ist jeder Interessierte herzlich willkommen.<br />
Aber auch die Freizeit kommt in unserer DLRG-Ortsgruppe nicht zu kurz.<br />
Teilnahmen an Schwimmwettkämpfen, der Wasserrettungsdienst an der Küste,<br />
Zeltlager und andere Aktivitäten wie Tauchen oder Bootsfahrten gehören<br />
ebenfalls zum Vereinsleben dazu. Und seit diesem Jahr kann die DLRG Ortsgruppe<br />
auch einen eigenen Ausbildungs- und Schulungsraum vorweisen. Im<br />
Gesundheitszentrum Charlottenstift werden jetzt u.a. Erste Hilfe Kurse und die<br />
theoretische Ausbildung angeboten und durchgeführt.<br />
Das Wasser zieht in der Freizeit viele Menschen an. Aber nur wer schwimmen<br />
kann, kann auch den Aufenthalt am und im Wasser richtig genießen. Die Leitlinien<br />
der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft als ehrenamtlich tätige, humanitäre<br />
Organisation beinhalten insbesondere die Aufklärung über Gefahren am und im<br />
Wasser, die Ausbildung im Schwimmen und Rettungsschwimmen sowie der<br />
Wasserrettungsdienst, die Sanitätsausbildung und die Mitwirkung im<br />
Katastrophenschutz.<br />
Wir wünschen uns, dass die Verantwortlichen in Stadt und Land dazu stehen,<br />
auch in den nächsten Jahren das Freibad Stadtoldendorf den Erfordernissen der<br />
Zeit anzupassen und die nötigen Investitionen in Unterhaltung und Modernisierung<br />
vorzunehmen. Damit das Freibad auch weiterhin für Alle zur Gesunderhaltung<br />
und Erholung, für den Freizeit- und Leistungssport und für uns als<br />
DLRG als die Ausbildungsstätte vor Ort zur Verfügung steht.<br />
35
MARIE KÜBLER HALLENBAD<br />
Eine große Badtradition, auch im einstigen Marie Kübler Hallenbad<br />
S<br />
Stadtoldendorf kann auf eine große Badtradition zurückblicken. Eine große<br />
Rolle dabei spielte auch der jahrelange Betrieb des Marie Kübler Hallenbades am<br />
Mühlenanger. Viele werden das Hallenbad noch aus ihrer Jugendzeit kennen.<br />
Das Wasser kam einst aus dem Tiefbrunnen, der das Werk der Weberei<br />
versorgte. Der Tiefbrunnen bot mit rund 80 Kubikmeter Wasser in der Stunde<br />
seinerzeit genügend Kapazitäten für den zusätzlichen Betrieb des Hallenbades.<br />
Beheizt wurde das Bad mit dem Kühlwasser der Elektroturbine der Weberei - die<br />
Funktionsweise ist vergleichbar mit der heutiger Blockheizkraftwerke.<br />
36
Der damalige Webereidirektor Ernst Kübler brachte viele eigene Ideen in das Bad<br />
und investierte selbst große Summen seines Privatvermögens. Das Hallenbad<br />
verfügte deshalb auch über eine für damalige Zeiten innovative Ausstattung,<br />
beispielsweise als erstes Bad in Deutschland über eine Hebebühne zum Raufund<br />
Runterfahren sowie eine montierbare Zuschauertribüne, die u.a. für<br />
Wasserballspiele genutzt wurde.<br />
Der Schwimmverein feierte zu Zeiten des Hallenbades seine größten Erfolge,<br />
unter anderem drei deutsche Meistertitel, mehrere Vizemeistertitel sowie eine<br />
Nationalkaderathletin, die viele internationale Starts verzeichnen konnte.<br />
Im Jahr 201 7 wäre das Marie Kübler Hallenbad 55 Jahre alt geworden, leider<br />
wurde der Betrieb nach dem Aus der Weberei eingestellt. Eine seinerzeit ins<br />
Leben gerufene Bürgerinitiative konnte das<br />
Hallenbad nicht retten. Bis zu seiner Schließung<br />
wurden rund 1 ,5 Mio. Besucher gezählt. Das<br />
Bad bot Vereinen die Möglichkeit, dort kostenfrei ihr Training zu absolvieren.<br />
37
SCHLUSSWORT<br />
Zu guter Letzt: Danke an die Mitwirkenden dieser Festschrift<br />
Natürlich wollen wir an dieser Stelle nicht vergessen, all jenen zu danken, die<br />
sich in die Vorbereitung der Jubiläumsfeierlichkeiten eingebracht und auch zur<br />
Verwirklichung dieser Festschrift beigetragen haben. Bereits zu Beginn des<br />
Jahres wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, um das Jubiläum vorzubereiten.<br />
Darin involviert waren neben der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf<br />
auch der Schwimmverein Stadtoldendorf, der Förderkreis Sportanlagen Stadtoldendorf<br />
sowie die DLRG Ortsgruppe Stadtoldendorf-Greene und der Freibad<br />
Förderverein. Sie alle werden unter anderem dafür sorgen, dass im Jahr 201 7<br />
noch zahlreiche Programmpunkte rund um das Freibad stattfinden werden.<br />
Ihnen als Leser dieser Festschrift und Besucher des Freibades möchten wir noch<br />
auf den Weg geben, auch künftig das Freibad umfangreich und oft zu nutzen.<br />
Denn nur mit einer guten Auslastung über die Saison hinweg durch viele Besucher<br />
wird es der Samtgemeinde als Betreiberin des Freibades auch künftig<br />
möglich sein, den Betrieb aufrecht zu erhalten.<br />
38
Freibad Stadtoldendorf - Jahnweg 1 - 37627 Stadtoldendorf<br />
Mitte Mai bis Mitte September<br />
Montag – Freitag<br />
<strong>08</strong>.00 Uhr – 1 9.30 Uhr<br />
Samstag, Sonn- und Feiertage<br />
09.00 Uhr – 1 9.00 Uhr<br />
1 5 Minuten vor<br />
Schließung ist das<br />
Wasser zu verlassen.<br />
Verlängerte<br />
Öffnungszeiten bei<br />
Bedarf lt. Aushang.<br />
Kassenschluss ½ Stunde vor Schließung. Die<br />
Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf behält<br />
sich vor, das Bad witterungsbedingt in der<br />
Mittagszeit von 1 2.00 bis 1 5.00 Uhr zu schließen.<br />
Aktuelle Infos hierzu erhalten Sie über die nachstehende<br />
Rufnummer.<br />
Zahlreiche kostenlose Parkplätze sind<br />
direkt am Freibad vorhanden. Das Freibad<br />
ist barrierefrei erreichbar.