Chronik - Theatergruppe Gerstungen eV
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2007<br />
„Jedermann“<br />
2007<br />
Es ist wohl das populärste Werk des Österreichers Hugo von Hofmannsthal<br />
(geb. 1874 in Wien, gest. 1929) und seit 1920 mit zahllosen Aufführungen<br />
untrennbarer Bestandteil der Salzburger Festspiele. Im Juni und Juli 2007 war<br />
es auch im Schlosshof von <strong>Gerstungen</strong> für das Publikum zu erleben.<br />
Ab Oktober 2006 saßen unsere fleißigen Schneiderinnen fast jeden Mittwoch<br />
und nähten unter der Anleitung und nach den Ideen von Jana Freiberg- Mikat<br />
mittelalterliche Kostüme für die fast 40 Darstellerinnen und Darsteller. Viele<br />
Elemente der riesigen Bühne sind unter den geschickten Händen von Gerold<br />
Woth in dessen Werkstatt entstanden, z. B. die 5m lange Tafel und der imposante<br />
Stuhl des Jedermann. Die Gerstunger Metallbaufirma Thomas Phieler<br />
fertigte uns einen überdimensionalen Kerzenleuchter an. Und um die Darsteller<br />
ins rechte Licht zu setzen, klügelte Ronny Skeries einen aufwändigen<br />
Beleuchtungsplan aus. Gigantischer Blickfang an den historischen Mauern des<br />
Gerstunger Schlosses war jedoch für viele Wochen das ca. 6 m hohe Kreuz, welches<br />
ebenfalls von unseren „vereinseigenen“ Bühnenbauern gezimmert wurde.<br />
Aus einem Interview mit dem Hauptdarsteller Marco Focke wenige Wochen vor der Premiere:<br />
„1997 bin ich Mitglied der <strong>Theatergruppe</strong> <strong>Gerstungen</strong> geworden. 1998 verbrachten wir unseren Urlaub<br />
in Österreich. Dort machte man mich darauf aufmerksam, dass der „Jedermann“ alljährlich zu<br />
den Salzburger Festspielen aufgeführt wird. Namhafte Schauspieler wie Christiane Hörbiger, Tobias<br />
Moretti und Veronica Ferres spielten bereits in diesem Stück. Es ergab sich die Möglichkeit, mit meiner<br />
Familie das Stück in St. Veith bei einer Laientheatergruppe in sensationell umgesetzter Form anzuschauen.<br />
Mit dem Text-Buch zu Hause angekommen, erzählte ich Jana vom „Jedermann“ und bat<br />
sie seitdem immer wieder, dieses Stück in Angriff zu nehmen. Seit 1998 wünschte ich mir, in diesem<br />
Stück einmal die Hauptrolle zu spielen…<br />
Der Jedermann ist ein Mensch, der seinem Reichtum verfallen ist, sich vom Christentum abwendet<br />
und erst in seiner Todesangst wieder zum Glauben findet. An der Person selbst gefallen mir vor<br />
allem ihre vielen Gesichter: von Arroganz, Überheblichkeit, Stolz, Geiz, unsittlicher Lust bis hin zu<br />
Verzweiflung und Angst…<br />
„Eine besondere Herausforderung für mich ist es, die verschiedenen Gefühle des Jedermann nachzuempfinden<br />
und glaubhaft auszudrücken…es ist das Größte und auch Umfangreichste, was ich je<br />
spielen werde.“