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Teil 2 Die Briesnitzer Stahlquelle wäre 100 Jahre alt - Froschpost

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Leutewitz – aus der Vergangenheit des Dorfes,<br />

Auch die „Elbtal-Abendpost“<br />

beschäftigte sich im <strong>Jahre</strong> 1911<br />

mit der Geschichte der damals<br />

noch selbstständigen Gemeinde<br />

Leutewitz. Der herannahende<br />

Tag der Einweihung des neuen<br />

Volksparkes wird dabei sicherlich<br />

eine große Rolle gespielt<br />

haben. Nur sehr wenige Einwohnern<br />

von Dresden kannten damals<br />

die kleine Gemeinde am Westhang<br />

des Elbtales und so begann eine<br />

lose Artikelfolge gleich mit dem<br />

Geständnis: „Leider finden sich im<br />

hiesigen Gemeindearchiv nur wenige<br />

<strong>alt</strong>e Urkunden. Es ist aus ihnen<br />

kein vollständiges Bild der früheren<br />

Größe des Ortes , wie der Zahl<br />

und Namen der Ansässigen zu gewinnen.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1827 brannte das<br />

Dorf bis auf Wohnhaus Br.–Kat. 1<br />

ab. Dabei sind jedenfalls auch alle<br />

vorhandenen Gemeindeurkunden<br />

mit verbrannt. Zufolge höheren<br />

Befehls vom 11.8.1828 wurde der<br />

Gemeinde Leutewitz wegen erlittenen<br />

Brandschadens 52 Taler 12 gr.<br />

– Pf. Hufengeld auf 1.10.1827 bis<br />

30.6.1828, sowie 1 Tlr. 13 gr. 4 Pf.<br />

Scheitfuhrengeld auf 1828 erlassen<br />

und 23 gr. 1 Pf. Bar herausgezahlt.<br />

Nur 5 Tlr. Erbgeschoß und 4 gr.<br />

Schreibegeld mußten auch auf 1828<br />

bezahlt werden. Aus dem unter dem<br />

25.10.1828 ausgestellten <strong>Die</strong>nstverwandlungs-Recess<br />

ist zu ersehen,<br />

daß Leutewitz damals 8 Hufen (die<br />

Hufe = 30 Morgen) und 10 Baustätten<br />

zählte. <strong>Die</strong> Besitzer waren von<br />

Br.-Kat. 1 und 2: (1 und ¾ Hufe)<br />

Joh. Gfried. Garte, Br.-Kat. 3: (1<br />

Hufe) Karl Traugott Merbitz, Br.-<br />

Kat. 4: (2 Hufen) Johann Christlieb<br />

Pietzsch, Ortsrichter, Br.-Kat. 5 (1/2<br />

Hufe) Joh. Glob. Bellmann, Br.-<br />

Kat. 6 (1 Hufe) Joh. Glob. Pietzsch,<br />

Br.-Kat. 7: (1/2 Hufe) Joh. Glob.<br />

Faust, Gerichtsschöppe, Br.-Kat. 8:<br />

(-Hufe)Joh. Christ. Garte, Br.-Kat.<br />

9: (1/4 Hufe) Joh. Christ. Peschel,<br />

Br.-Kat. 10: (1 Hufe) Joh. Christlieb<br />

Pietzsch. Mit diesem Verwandlungs-<br />

Recess wurden die zeither in natura<br />

zu leistenden Hofdienste (Bau-<br />

Schutt- und Heidefuhren nebst<br />

als es den Volkspark noch nicht gab.<br />

Handdiensten) abgelöst, wofür die<br />

Hufe 4 Tlr. 12 gr. Und die Baustatt<br />

1 Tlr. 4 gr. 10 Pf. Jährlich an die<br />

Amtsschreiberei in Dresden, halb in<br />

Konventionsmünzen, halb in Kassenbilletts<br />

zu zahlen hatte. Trotz<br />

dieser Ablösung verblieben aber<br />

den Gemeinden immer noch die<br />

Verpflichtungen zu „aller und jeder<br />

Jagddienste, sie mögen durch Mannschaften<br />

oder mittelsSpannungen,<br />

gegen<br />

recessmäßigeBezahlung<br />

oder ohne<br />

Lohn zu<br />

verrichten<br />

sein, - aller<br />

und jeder<br />

Vorwerksdienste<br />

mit Pferden<br />

und mit der Hand, ohne Bezahlung<br />

oder gegen irgendeinen<br />

Genuß, - aller Weinbergsdienste, sie<br />

mögen gegen oder ohne Bezahlung<br />

verrichtet werden müssen, - der sogenannten<br />

gegen herkömmlichen<br />

Lohn zu leistenden nahen oder weiten<br />

Patentfuhren, - aller derjenigen<br />

Frohndienste, für welche fiskalischerseits<br />

eine Bezahlung oder Vergütung<br />

geleistet wird, als Wildpretfuhren,<br />

Fischfuhren usw., jedoch<br />

mit Ausnahme der zu den Baudiensten<br />

mit gehörigen sogenannten<br />

Heidefuhren, - ingleichen der<br />

Postspannungen, auch Arrestantenund<br />

Milizfuhren.“ – <strong>Die</strong> Zahl der<br />

unansässigen Gemeindemitglieder<br />

kann in jener Zeit nicht groß gewesen<br />

sein, nach einem Lieferscheine<br />

vom 30.6.1823 wurden<br />

an Hausgenossengeldern 4 gr.<br />

Von Gfried. Kaleb (bei Gfried.<br />

Garte) und 4 gr. Von Joh. Glieb.<br />

Damm (bei Christian Garte) an<br />

das Königl. Rentamt nach Meißen<br />

gezahlt. – <strong>Die</strong> acht Hufen hatten<br />

ferner 83/4 junge Hühner an<br />

die Prokuratur nach Meißen jährlich<br />

zu verzinsen,. 1845 wurden diese<br />

Naturalziensen in 1 Tlr. 4 gr. 2 Pf.<br />

Ablöserenten umgewandelt. (Ein<br />

<strong>alt</strong>es Huhn wurde mit 64 Pf., ein<br />

junges mit 39 Pf., das Schock Eier<br />

mit 12 gr. 8 Pf. abgelöst.) Ebenso<br />

waren von den „Hüfnern“ jährlich<br />

zu Michaelis 8 Scheffel Korn und<br />

12 Scheffel hafer an das Königl.<br />

Rentamt Dresden für Rechnung<br />

- Noch heute erkennt man sehr gut die <strong>alt</strong>en Bauernhöfe. -<br />

des Staatsfiskus zu entrichten. Auch<br />

dieses „Zinsgetreide“ war 1843 in<br />

47 Tlr. P gr. 6 Pf. Ablösungsrenten<br />

umgewandelt worden. – <strong>Die</strong> Hufenbesitzer<br />

waren weiter verpflichtet,<br />

124 Scheffel Getreide in die Königl.<br />

Hofmühle in Plauen (sowie den in<br />

ihren Wirtschaften erforderlichen<br />

gesamten Mehl-und Schrotbedarf)<br />

vermahlen zu lassen. <strong>Die</strong>ser „Mahlzwang“<br />

war bereits 1840 aufgehoben<br />

worden, wofür jedoch jährlich<br />

8 Tlr. 8 gr. Ablöserenten zu leisten<br />

waren. – An den Pfarrer zu Briesnitz<br />

hatte die Hufe jährlich eine<br />

Mandel Getreidegarben, dem dortigen<br />

Kantor ¼ Scheffel Korn ab-<br />

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