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2CV-2017-DE

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Ich war ja schon mal in<br />

Norwegen gewesen, mein<br />

Schatz bisher nur in Schweden,<br />

desahlb wusste ich, was<br />

sie nicht wusste: Schweden,<br />

ab und zu etwas hügelig oder<br />

bergig, sonst meistens flach.<br />

Norwegen: ab und zu mal flach,<br />

aber eher ganz, ganz selten, weil<br />

überwiegend gebirgig.<br />

In den nächsten Wochen tüftelte<br />

ich eine Strecke aus, buchte<br />

Hotels und Schiffspassagen. 2016<br />

sollte es los gehen, denn Ende 2016 würde<br />

ich fünfzig werden. Zu beachten hatte ich<br />

auch noch den Zeitraum: Sommerurlaub?<br />

Für uns eher nicht, die Mitarbeiter haben<br />

Vorrang. Herbst? Hm, kann verdammt ungemütlich<br />

werden. Also Frühsommer. Aber: Die<br />

Fußball- Europameisterschaft stand an, und<br />

da meine Frau die unbedingt sehen wollte<br />

(ehrlich, keine Lüge!), mussten wir am 10.<br />

Juni wieder zuhause sein.<br />

Und das war nun der Plan: Fahrzeug: Citroen<br />

<strong>2CV</strong>4 (Madame) mit 21PS. Baujahr 1973.<br />

Strecke: Nach Kiel fahren, dann per Fähre<br />

nach Oslo, von Oslo auf zwei Achsen zum<br />

Polarkreis, dann weiter zu den Lofoten. Von<br />

dort per Hurtigruten (Verschnaufpause für<br />

Madame!) zurück nach Bergen. Per Auto<br />

nach Oslo und dann mit der Fähre nach<br />

Kiel. Fertig. Ausschiffung:<br />

10.06.2016, 10.00 Uhr.<br />

Abends fängt die Europameisterschaft<br />

an.<br />

Ganz ehrlich, meine Herren:<br />

Ich weiß nicht wie sie es<br />

hinbekommen hat, aber<br />

meine Frau hielt sich strikt an<br />

die Anweisung: 21 PS, also nur<br />

leichtes Gepäck oder bergauf aussteigen und<br />

schieben. Auch ich hatte erstaunlich wenig<br />

eingepackt, wenn ich bedenke, was ich sonst<br />

so<br />

mitschleppe,<br />

wenn ich nur 2-3 Tage auf Messebesuch<br />

bin.<br />

Im Vorfeld erledigte ich noch eine große<br />

Enteninspektion, zog neue Reifen auf, natürlich<br />

Michelin, und packte ein paar Ersatzteile<br />

und Werkzeug in die Reserveradmulde.<br />

Endlich war es so weit, es konnte losgehen!<br />

Wenn Sie jetzt denken, ach, der Arme<br />

will nur neumodisch entschleunigen, mal<br />

Abstand vom ganzen digitalen Wahnsinn,<br />

dann, ganz offen gesagt, irren Sie sich gewaltig:<br />

Ich entschleunige schon seit Jahren,<br />

und zuhause komme ich sogar ganz ohne<br />

Handyempfang aus. Nein, wir beide hatten<br />

einfach mal wieder Lust, etwas Verrücktes<br />

zu machen. Nur so, weil es Spaß macht. Das<br />

ist tatsächlich möglich! Also, jetzt geht`s<br />

endlich los: 300 km bis nach Kiel. Kein Problem,<br />

Windschatten von einem LKW gesucht<br />

und ab geht‘s. Denkste! Versuchen<br />

Sie mal, in so einen Windschatten zu<br />

kommen, wenn die Ente - Wind,<br />

Gepäck und Ersatzteile sind<br />

schuld! - nicht schneller<br />

als 85km/h läuft! Aber<br />

letztlich klappte das doch<br />

sehr gut, und in unserem<br />

Windschatten hatten sich erstaunlich viele<br />

LKWs angesaugt.<br />

Ab auf die Fähre - die <strong>2CV</strong>-begeisterten<br />

21 PS<br />

Gebirge<br />

und 3.000km

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