CB.e WORKS 1/17
CB.e WORKS 1/17 CB.e AG
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<strong>CB</strong>.e <strong>WORKS</strong><br />
Inhalt<br />
Think like a Designer – Das Prinzip des Machens<br />
Ausstellungsdesign – Fantastic Four<br />
Sounddesign – The Sound of Communication<br />
Design agiler Arbeitsformen – Agiles Essen<br />
Prozessdesign – Veränderungsdruck ist hoch – und steigt<br />
Sponsoring-Design – Füchse brauchen kein Roll-up<br />
Nachwuchs-Konzeptionsdesigner – Treibhaus<br />
1/<strong>17</strong><br />
gutes<br />
Design<br />
kann *<br />
… man einfach machen<br />
… strukturieren<br />
… man sehen<br />
… man erleben<br />
… man hören<br />
… man lernen<br />
… man schmecken<br />
*<br />
Mehrfachnennungen sind möglich
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
01<br />
D<br />
E<br />
S<br />
i<br />
g N
Editorial<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
der Ursprung von <strong>CB</strong>.e ist die Live-Kommunikation, also die<br />
Kommunikation durch Events, Messen und Ausstellungen.<br />
Später kamen andere Disziplinen dazu. Eine Kernkompetenz<br />
von uns ist geblieben: Bis heute inszenieren wir Themen<br />
und Marken und schaffen nachhaltige Beziehungen zwischen<br />
Menschen und Unternehmen.<br />
Aus dieser Arbeit heraus haben wir drei Grundlagen für gute<br />
Kommunikation identifiziert: Als Erstes den Dialog zwischen<br />
Mensch und Marke als wichtigste Form für inhaltsbezogene<br />
Kommunikation, wie wir sie uns vorstellen. Schon bald danach<br />
kommt die Gestaltung, also das Design des Kontextes, in dem<br />
Kommunikation stattfindet, und zuletzt die Digitalisierung, die<br />
Kommunikation maßgeblich erleichtert.<br />
Dieser Dreiklang aus Dialog, Design und Digitalisierung bestimmt<br />
unsere Beratungsansätze und unsere konzeptionelle<br />
Arbeit. In der Ausgabe der <strong>CB</strong>.e <strong>WORKS</strong>, die Sie gerade lesen,<br />
geht es vor allem um Design in seinen vielfältigen Formen.<br />
Häufig wird die große Anwendungsspanne von Design übersehen.<br />
Sie macht eine übergeordnete (Design-)Idee notwendig,<br />
die unternehmens- und aufgabenspezifisch für alle relevanten<br />
Bereiche angewendet werden kann, um die Marke bzw. das Unternehmen<br />
spürbar zu machen und tatsächlich auch die Kraft<br />
zu entwickeln, die möglich ist.<br />
Auch wir selber stehen täglich vor der Herausforderung, gutes<br />
Design für unsere internen (Kreativ-)Prozesse in ein harmonisches<br />
Zusammenspiel mit der Aufgabe und vor allem den<br />
Designerfordernissen unseres jeweiligen Kunden zu bringen.<br />
Einige Beispiele für unsere Überlegungen lernen Sie in dieser<br />
Ausgabe unserer <strong>WORKS</strong> näher kennen.<br />
Mit schönsten Grüßen,<br />
herzlich<br />
Eberhard Bingel<br />
Sabine Clausecker<br />
Vorstand<br />
Myriam Fleck<br />
<strong>CB</strong>.e Live<br />
Cathrine Niermann<br />
<strong>CB</strong>.e Corporate<br />
Daniel Wetzel<br />
<strong>CB</strong>.e Digital<br />
Jan Diekmann<br />
Business Development<br />
Eberhard Bingel<br />
Vorstand<br />
Michael de Gelmini<br />
<strong>CB</strong>.e Brand Momentum<br />
Monika Maria Lehmann<br />
<strong>CB</strong>.e Corporate<br />
Oxana Zeitler<br />
<strong>CB</strong>.e Digital<br />
Gunnar Kavermann<br />
Geschäftsführung<br />
Stuttgart<br />
LinkedIn<br />
Instagram<br />
Xing<br />
works@cbe.de<br />
Das<br />
Prinzip<br />
des<br />
Machens<br />
Das Silicon Valley lehrt uns vor allem<br />
eines: Fang an! Mach was! Wie das in<br />
der Praxis aussieht, hat <strong>CB</strong>.e-Digitalchefin<br />
Oxana Zeitler vor Ort erlebt.<br />
Oxana Zeitler,<br />
<strong>CB</strong>.e und Björn<br />
Weidenmüller,<br />
SVP Deutsche<br />
Telekom<br />
© Deutsche<br />
Telekom<br />
Wer lernen will, wie das funktioniert mit dieser Digitalisierung,<br />
geht am besten dahin, wo alles begann: ins Silicon<br />
Valley. Der ideale Ort zum Lernen, denn das Tal südlich<br />
von San Francisco ist der Taktgeber des digitalen Wandels.<br />
Bereits ein kurzer Abstecher kann die Augen öffnen, zeigt<br />
dieser doch vor allem eines: Es ist so einfach. Man muss<br />
einfach nur machen. Die Digitalisierung mag in Deutschland<br />
und Europa als komplexes Problem gesehen werden,<br />
viele Manager und Unternehmer mögen sich den Kopf<br />
zerbrechen, wie sie die<br />
digitale Transformation,<br />
Industrie 4.0, Cloud Computing<br />
stemmen – dort<br />
macht man sich nicht diesen<br />
Kopf. Dort macht man<br />
einfach.<br />
Oxana Zeitler, Leiterin von<br />
<strong>CB</strong>.e Digital, hat auf Einladung<br />
der Telekom an<br />
einem Silicon-Valley-Trip<br />
teilgenommen, um schon<br />
nach kurzer Zeit die Leidenschaft,<br />
den Mut und<br />
die Zuversicht bei den Digital<br />
Natives zu erleben,<br />
die ein neues Design des<br />
Denkens, des Produzierens<br />
und auch des Lebens<br />
geschaffen haben. „Statt<br />
große Pläne zu schmieden,<br />
setzen sie ihre Ideen möglichst<br />
schnell in die Praxis<br />
um“, berichtet Zeitler, „dafür bauen sie Prototypen und<br />
testen, testen, testen.“ Das Prinzip des Machens, das Prinzip<br />
des Ausprobierens ersetzt das Prinzip des Überanalysierens.<br />
Fehler sind ausdrücklich gestattet, Irrtümer erlaubt –<br />
und Mut gehört ohnehin zur Valley-DNA.<br />
Nicht monatelang diskutieren<br />
Die „B2B Silicon-Valley-Tour“ war<br />
eine Rundreise durch die dynamischen<br />
Firmenzentralen: Über<br />
Big Player wie Google, Salesforce,<br />
Cisco oder LinkedIn ging es auch<br />
zu kleineren Firmen wie Mobile<br />
Iron, Slack, Zimperium, Capriza<br />
oder Docusign. Gerade hier fanden<br />
die Top-Manager der deutschen<br />
Firmen konkrete digitale Ansätze, um Absatz und<br />
Produktivität zu steigern. Keith Krach, CEO von Docusign,<br />
ausgestattet mit einem sagenhaften Büroblick auf die Golden<br />
Gate Bridge, erläutert dann auch das Valley-Selbstverständnis:<br />
„Wir diskutieren nicht monatelang, sondern entwickeln<br />
etwas, das man in die Hand nehmen kann, etwas<br />
zum Ausprobieren.“ Wenn ein Problem auftaucht, wird das<br />
Netzwerk befragt, werden Partnerschaften aufgebaut, und<br />
dann Ideen entwickelt und ausprobiert, entwickelt und<br />
ausprobiert, entwickelt und ausprobiert.<br />
Dieses „Sofort-Machen“ mag Fehler verursachen, mag<br />
sich manches Mal als Irrweg erweisen, bewahrt ein Unternehmen<br />
allerdings vor Lethargie – denn die ist nicht selten<br />
der Beginn des Niedergangs. Beim Telko-Riesen Cisco<br />
haben sie beispielsweise, weil sie selbst eine gewisse Bequemlichkeit<br />
bei sich im Unternehmen festgestellt haben,<br />
prompt eine Unternehmensausgründung gestartet. Von<br />
Cisco Meraki erwartet sich der Konzern nun neue Impulse,<br />
Hagen Rickmann,<br />
Geschäftsführer<br />
Geschäftskundenbereich<br />
Deutsche<br />
Telekom<br />
4
THINK LIKE A DESIGNER<br />
Innovationen und vor allem Schnelligkeit<br />
bei der Umsetzung. „In Deutschland“, so<br />
bilanziert ein Reiseteilnehmer, „entwickeln<br />
wir monate-, ja jahrelang ein Produkt und<br />
lassen es über viele Hierarchieebenen hinweg<br />
sehr zeitaufwendig absegnen“ – was<br />
angesichts der rasanten technologischen<br />
Entwicklung eine kaum mehr vertretbare<br />
Ewigkeit ist.<br />
Der erste Tag ist entscheidend<br />
Beim Blick in die Valley-Labore fällt eine Sache vor allem<br />
auf: die Wertschätzung der Mitarbeiter. Deren Wissen, deren<br />
Kreativität, deren Leistungsbereitschaft sind die Basis<br />
des Erfolgs – also muss es ihnen gut gehen. Kaffee, Obst<br />
und Essen sind gratis, die Büros sind eher Büro-Landschaften,<br />
und diese „Landscapes“ bestehen vor allem aus Kommunikationsräumen,<br />
Inspirationsräumen, eben Orten,<br />
an denen die Fantasie sprießt – und nicht alte Errungenschaften<br />
„verwaltet“ werden. Die Wertschätzung beginnt<br />
bereits am ersten Tag in der Firma. Während in Deutschland<br />
der neue Mitarbeiter sich am ersten Tag häufig noch<br />
selbst um seinen Telefonanschluss, einen passenden Stuhl<br />
oder die Mail-Adresse kümmern muss, ist der erste Tag, das<br />
„Onboarding“ im Valley perfekt organisiert: Alles steht bereit,<br />
Telefon und Computer sind startklar, jeder bekommt<br />
ein T-Shirt, und alle Mitarbeiter begrüßen einen und freuen<br />
sich, dass man beginnt. Das motiviert nicht nur die neue<br />
Kraft, sondern ist ein gutes Signal nach außen. „Gutes Marketing<br />
eines Unternehmens beginnt eben beim Personalmarketing“,<br />
sagt Zeitler.<br />
Das „Doing“ ist die Hürde<br />
Was zählt, ist die Gruppe, das Team, das Netzwerk. „Es zählt<br />
nicht das einzelne Produkt oder die geniale Idee“, sagt Zeitler,<br />
„sondern das Ökosystem aus Talenten, Kapitalgebern,<br />
Forschung und Tech-Giganten.“ Das zeige sich auch in<br />
der Zusammenarbeit über Unternehmens- und Branchengrenzen<br />
hinweg. Unternehmen kooperieren, es entstehen<br />
ständig neue Vernetzungen, die wiederum Innovationen<br />
ermöglichen. „Offenheit ist ein entscheidender Wesenszug<br />
der Digitalisierung“, sagt Zeitler. „Es gibt keine klare Trennung<br />
der Branchen mehr, die Grenzen verschwimmen.“<br />
Und eine weitere Öffnung sei ganz klar eine Chance – auch<br />
für deutsche Unternehmen, die beim Thema Digitalisierung<br />
noch etwas zögerlich sind, was auch der „Reiseveranstalter“<br />
Telekom bestätigt. „Natürlich ist unseren Kunden<br />
bewusst, dass Digitalisierung entscheidend für ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit ist“, sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer<br />
Geschäftskunden<br />
bei der<br />
Telekom Deutschland.<br />
„Doch viele<br />
wissen nicht, was<br />
sie konkret angehen<br />
sollen, welche Themen am dringlichsten und welche digitalen<br />
Trends wirklich nachhaltig sind.“ Bei der Reise wurde<br />
es allen klar. Insgesamt zeigten sich die Valley-Besucher<br />
aus Deutschland begeistert von der Offenheit und ließen<br />
sich von der Dynamik und Zuversicht des Tals und seiner<br />
Bewohner inspirieren – wie sie alles versuchen, sich nicht<br />
von Bürokratie und Controlling lähmen zu lassen. „Dazu<br />
braucht es sicher Mut“, sagt Oxana Zeitler, „aber der anhaltende<br />
Erfolg der Valley-Unternehmen zeigt, dass Mut und<br />
Machen heute die Voraussetzungen für Innovation sind.“<br />
Die Devise heißt: loslegen, anfangen. Die technologische<br />
Entwicklung ist rasant. Was heute eine Lösung ist, kann<br />
morgen veraltet sein. Deshalb ist der einzige Weg: machen.<br />
Wie das gelingt, wie man den Macher-Geist des Silicon<br />
Valley im eigenen Unternehmen implementiert, wie<br />
Kunden strategisch und professionell bei der Umsetzung<br />
unterstützt werden, dafür hat <strong>CB</strong>.e Methoden wie das<br />
„Scrum-Dinner“, das „<strong>CB</strong>.e Innovation Lab“ sowie spezielle<br />
Design-Thinking-Workshops und<br />
Prototyping-Tools entwickelt.<br />
Wie Machen<br />
bei <strong>CB</strong>.e geht?<br />
Eine von zahlreichen<br />
LinkedIn–<br />
Küchen zur Selbstbedienung<br />
Melden Sie sich gerne bei<br />
oxana.zeitler@cbe.de<br />
5
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
1<br />
2<br />
4<br />
1 Weihnachten, Mercedes-Benz Gallery Berlin<br />
2 She’s Mercedes, Mercedes-Benz Gallery Berlin<br />
3 Neujahr, Mercedes-Benz Gallery Berlin<br />
4 Laurerus Sport for Good Stiftung,<br />
Mercedes me Store München<br />
3<br />
6
AUSSTELLUNGSDESIGN<br />
FAN<br />
Welche Themen habt ihr gespielt und wie läuft die<br />
Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz?<br />
TASTIC<br />
Wünsch: Jede der vier Installationen stellt ein Thema der<br />
Mercedes-Benz Welt in den Fokus bzw. traditionelle Festthemen<br />
wie Weihnachten und Neujahr. Nach der erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit für Weihnachten 2015 erhielten wir im Anschluss<br />
den Auftrag für drei weitere Installationen. Erstens:<br />
Laurerus Sport for Good Stiftung, die von Mercedes-Benz<br />
FOUR<br />
mitgegründet wurde und wichtiger Teil ihrer Kommunikation<br />
ist. Zweitens: She’s Mercedes, eine neue Initiative von<br />
Mercedes-Benz. Drittens: Weihnachten 2016.<br />
Bremer: Im ersten Teil des Kreativprozess, den wir Flight<br />
nennen, entwickeln wir im Team Ansätze. Dann setzt sich<br />
Jimmy an den Rechner und entwickelt daraus eine erste<br />
Konzeptskizze.<br />
Februar 20<strong>17</strong>. Wer in diesen Tagen an der<br />
Mercedes-Benz Gallery Berlin oder dem<br />
Wünsch: Schließlich haben wir Mercedes-Benz Konzepte<br />
Mercedes me Store München vorbeikommt,<br />
für drei Installationen vorgestellt.<br />
fühlt sich für einen kurzen Moment in die<br />
Goldenen Zwanziger zurückversetzt. Auf dem<br />
Bremer: Und erhielten den Auftrag für Vier!<br />
Hauptstadt-Boulevard Unter den Linden und<br />
am Odeonsplatz der bayerischen Metropole<br />
Die Arbeit fand also Gefallen?<br />
lädt die Marke Mercedes-Benz auf eine edle<br />
Zeitreise ein. Erinnerungen an eine großartige<br />
Wünsch: Ja, wir hatten zwei verschiedene konzeptionelle<br />
Ansätze für die Winter-Installation vorgeschlagen. Das<br />
Epoche, inszeniert als Set einer Stummfilmkulisse.<br />
Mercedes-Benz Oldtimer treffen auf<br />
kam so gut an, dass man beide umsetzen wollte.<br />
verträumte Erinnerungen an ein Jahrzehnt<br />
voller Romantik.<br />
Was gab es bei der Entwicklung und Umsetzung zu<br />
beachten?<br />
Konzipiert und umgesetzt wurde die Installation von <strong>CB</strong>.e.<br />
Das Team: Diana Bremer, Creative Lead und Art Director.<br />
Claudia Wünsch, Projektmanagement. Jimmy-Can Taymus,<br />
Konzeption und Storytelling.<br />
Berlin-Charlottenburg. Franklinstraße 27. Heimat von <strong>CB</strong>.e.<br />
Der fünfte Stock: Ein lichtdurchflutetes Atelier und das<br />
Zuhause des Creative Departments. Treffpunkt für ein Gespräch<br />
zwischen STYLE GUIDE, dem Magazin für visuelles<br />
Marketing, und dem <strong>CB</strong>.e-Trio.<br />
Nicht nur die aktuelle Installation „Golden dreams“<br />
stammt von <strong>CB</strong>.e, sondern auch die Kreationen im<br />
vorigen Jahr. Wie lange arbeitet ihr schon gemeinsam<br />
mit Mercedes-Benz in diesem Rahmen zusammen<br />
und was ist aus dieser Zusammenarbeit bisher<br />
entstanden?<br />
Wünsch: Startschuss unserer Zusammenarbeit war eine<br />
Installation zu Weihnachten 2015, die wir für die beiden<br />
Mercedes-Benz Stores entwickelt und realisiert haben.<br />
Bremer: Seither haben wir vier weitere Installationen für<br />
Mercedes-Benz umgesetzt. Drei im Jahr 2016 und eine in 20<strong>17</strong>.<br />
Taymus: Intern hat das Gesamtprojekt den Titel Fantastic<br />
Four erhalten. In dieser Formation sind wir als Team im Dezember<br />
2015 gestartet und gemeinsam vier der bisher fünf<br />
Installationen umgesetzt.<br />
Bremer: Unterstützung erhielten wir durch den Grafiker<br />
Mirco Heisig. Vier Installationen von einem eingespielten<br />
Quartett.<br />
Taymus: Fantastic Four halt.<br />
Bremer: Mercedes-Benz steht als Premium-Marke für Qualität,<br />
hohen Designanspruch, Tradition und Modernität<br />
zugleich. Deshalb ist es wichtig, dass sich unsere Installationen<br />
nicht zu nüchternen Ausstellungen entwickeln, sondern<br />
zu erlebnisorientierten und eigenständigen Kommunikationsinstrumenten<br />
– die genau diesem Anspruch der<br />
Marke gerecht werden.<br />
Taymus: Genauso wichtig ist es, einen spannenden und<br />
emotionalen Zugang zur Marke zu ermöglichen.<br />
Wünsch: Die Installationen sollten immer faszinieren, innovativ<br />
und mutig sein.<br />
Worauf kommt es beim Storytelling für eine weltweit<br />
agierende Marke mit einem derart großen<br />
Namen wie Mercedes-Benz an?<br />
Taymus: Das Storytelling muss bewegen und auf das Marken-Image<br />
einzahlen. Unser Job ist es, Marken- und Produktbotschaften,<br />
Faszination und auch Vertrauen in die<br />
Marke zu vermitteln. Unsere Geschichten dürfen nicht an<br />
der Marke vorbeizielen.<br />
Bremer: Dabei muss auch die Balance zwischen dem Installationsthema<br />
und der Marke Mercedes-Benz als Absender<br />
gehalten werden.<br />
Wünsch: Digitale Tools sind für die Kommunikation mittlerweile<br />
zu einem Standard geworden. Auch wenn in allen<br />
Bereichen die Digitalisierung „The Big Thing“ ist, muss es<br />
jedoch zur Marke passen. Sie darf nicht zum modischen<br />
Selbstzweck in einer Installation eigesetzt werden. Die Zukunft<br />
der Live-Kommunikation wird definitiv digitaler und<br />
individueller. Für uns als Kommunikationsagentur sind<br />
neue Kommunikationsmöglichkeiten immer spannend.<br />
Aber wie gesagt: Passen muss es.<br />
Wollen auch Sie einen<br />
Raum mit Träumen füllen?<br />
Melden Sie sich gerne bei<br />
claudia.wuensch@cbe.de<br />
7
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
The<br />
Sound of<br />
Communication<br />
Oft sind es nur ein paar Töne oder ein<br />
fragiler Klang teppich, der sich über<br />
eine aufsteigende Wand aus Licht erhebt.<br />
Das Publikum wird in einen Bann gezogen,<br />
ist plötzlich Teil eines gemeinschaftlichen<br />
Erlebens inmitten einer Komposition<br />
aus Licht- und Sound, Architektur und<br />
Inszenierung. Und über allem schwebt der<br />
Hauptdarsteller: die Marke.<br />
Domez Dombrowski, Creative Director Concept Development,<br />
Josh Premkumar, Senior Art Director (beide <strong>CB</strong>.e),<br />
und Markus Krane, Geschäftsführer von Krane & Rabe, über<br />
eine Welt voller Sounds, Musik und Sprache. Und mit einer<br />
klaren Botschaft an unsere Leser: Nutzt, was uns Menschen<br />
seit tausenden von Jahren kommunikativ begleitet: die<br />
emotionale Kraft von Klängen, Musik und Sprache.<br />
Wenn wir an „Sounddesign“ denken, dann denken<br />
wir an Sound-Logos, die uns in den Medien manchmal<br />
im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren<br />
fliegen. Wie kreiert man Sounds, die im Kopf landen –<br />
und vor allem bleiben?<br />
Krane: Wir entwickeln hier Sound-Logos und ganze Soundwelten,<br />
die zum wiedererkennbaren Aushängeschild einer<br />
Marke werden. Ich nenne es akustische Signaturen einer<br />
Marke. Sounddesign ist aber mehr als ein Jingle, mehr ein<br />
Sound-Logo in TV, Funk oder im Netz.<br />
Dombrowski: Viel mehr. Die Marke muss sich auch bei anderen<br />
Kommunikationsmaßnahmen wiederfinden. Events<br />
und Corporate-Maßnahmen sind hier genauso in der<br />
Pflicht. Sounds, Musik und der Einsatz der richtigen Stimme<br />
schaffen außergewöhnliche Erlebnisse und Emotionen.<br />
Perfekte Tools, wenn wir Menschen erreichen wollen. Mit<br />
der richtigen Auswahl trifft man Herz und Hirn. Leider wird<br />
das zu oft vernachlässigt.<br />
8
SOUNDDESIGN<br />
Sounddesigner Markus<br />
Krane im Gespräch<br />
mit Domez<br />
Dombroski und Joshua<br />
Premkumar<br />
Premkumar: Absolut. Lichtdesign oder Bewegtbild-Produktionen<br />
allein sind ohne den dramaturgischen Einsatz<br />
von Musik bei einem Event oder beispielsweise bei einer<br />
Mitarbeiterversammlung verschenkt. Im Mix mit Musik<br />
schaffen sie Stimmungen, können Bilder kreieren, die uns<br />
bewegen, aufrütteln oder träumen lassen. Erst das richtige<br />
Zusammenspiel aus Licht, Sound und Sprache macht eine<br />
Veranstaltung zu einem außergewöhnlichen Erlebnis! Am<br />
Ende heißt es dann oft „dafür haben wir kein Geld mehr“.<br />
Oder noch besser: „Reicht da nicht eine Coverband, die aktuelle<br />
Hits nachspielt?“<br />
Dombrowski: Und das gilt nicht nur für einen Festakt oder<br />
eine Jubiläumsfeier. Wie viele Mitarbeiter nutzen täglich<br />
einen Aufzug? Das ist geradezu eine Einladung, mit den<br />
Mitarbeitern zu kommunizieren. Alle reden von der Digitalisierung,<br />
aber wir sehen überall noch Aushänge an den<br />
Wänden kleben. Viele Unternehmen, in denen ich mich<br />
aufhalte, haben tolle Touchpoints, die sie medial nutzen<br />
könnten, und da sollten Sounds oder Musik eine viel größere<br />
Rolle spielen. Alle wollen sich für die Zukunft wappnen,<br />
und am Ende nehmen wir immer noch zu oft …<br />
Premkumar: … die Fähnchen.<br />
Wie gelingt gutes Sounddesign?<br />
Krane: Gib uns ein Ziel. Ohne Ziel kein gutes Sounddesign.<br />
Oder Logo. Wenn ich nicht weiß, wohin ich ziele, kann ich<br />
auch nicht treffen. Wofür steht das Unternehmen? Wie<br />
können DNA, Image und Werte klangtechnisch umgesetzt<br />
werden?<br />
Premkumar: Mittlerweile sind Sound-Logos nur noch die<br />
Spitze des Eisbergs. Es geht heute viel mehr darum, Soundwelten<br />
zu kreieren, die man an sämtliche kommunikativen<br />
Maßnahmen andocken kann. Durch das Internet kommunizieren<br />
wir nicht nur anders, sondern die Erwartungshaltung<br />
an audiovisuelle Kommunikation ist viel höher geworden.<br />
Die Menschen sehen und hören anspruchsvoller, weil die<br />
Welt, in der wir leben, einen noch nie dagewesenen hohen<br />
technologischen Standard bietet. Quasi ein Quantensprung<br />
in Bild- und Soundwelten. Mitarbeiter oder Kunden erwarten<br />
ein ebensolches Niveau von dem Unternehmen, für das<br />
sie täglich arbeiten oder deren Produkte sie kaufen sollen.<br />
Das ist extrem wichtig, damit sie sich identifizieren können.<br />
Und wenn das Ziel definiert ist? Sitzt man da<br />
wochenlang im dunklen Studio?<br />
Krane: Wir haben hier überall Fenster und erfreuen uns<br />
am Tageslicht. Zur Frage: sowohl als auch. Manchmal sitzen<br />
mehrere Teams über Wochen hinweg an einem Projekt. Nur<br />
vier, fünf Töne, die mit 80 verschiedenen Instrumenten gespielt<br />
werden, um den richtigen Charakter zu finden. Klingt<br />
vielleicht komisch, ist aber so! Eben weil es …<br />
Dombrowski: … so eine große Bedeutung hat! Bei unserer<br />
Arbeit für den Anchor Award haben wir beide eine halbe<br />
Stunde über einen einzigen Ton diskutiert. Meine Kollegin<br />
Myriam Fleck saß mir gegenüber und fragte fasziniert, ob<br />
wir vielleicht ambulante Hilfe benötigen.<br />
Krane: Und seine Agentur-Kollegen brauchen einiges an<br />
Geduld und Verständnis. Das ist mal sicher.<br />
Premkumar: Yes.<br />
Sounds,<br />
Musik und der<br />
Einsatz der<br />
richtigen<br />
Stimme schaffen<br />
außergewöhnliche<br />
Erlebnisse und<br />
Emotionen.<br />
9
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
Digital trifft analog:<br />
Original VOX AC30<br />
Vollröhrenverstärker<br />
Ihr habt für ein schwieriges Umfeld Soundwelten<br />
geschaffen, eben für den Anchor Award in Hamburg,<br />
eine internationale Veranstaltung der Musikbranche.<br />
Wie überzeugt man gerade die Musikwelt?<br />
Dombrowski: Das war in der Tat eine Herausforderung.<br />
Der Anchor Award, der im Rahmen des Reeperbahnfestivals<br />
verliehen wird, wurde erstmalig vergeben. Beim<br />
Reeperbahnfestival haben Musiker wie u. a. Bon Iver oder<br />
auch Ed Sheeran ihren ersten international beachteten<br />
Auftritt absolviert. Heute sind das Stars. In Hamburg treffen<br />
sich alle wichtigen Player der Musikbranche, da kannst du<br />
nicht mit einem simplen Jingle anrücken.<br />
Krane: Sound-Logo und Design hatten bei diesem Projekt<br />
eine enorme Fallhöhe – da sitzt das Musikbusiness, und du<br />
musst genau wissen, wo du hinwillst, und ein gutes Konzept<br />
haben.<br />
Premkumar: Und perfekt umsetzen. Der Anchor ist international.<br />
Es ist eine Red-Carpet-Veranstaltung, der Sound<br />
muss aber auch den Charakter des Festivals treffen. Verschwitzte<br />
Konzertbesuche und lange Nächte!<br />
Dombrowski: Das ging weit über das Sound-Logo hinaus.<br />
Auswahl der Moderatoren, sämtlicher Sprecher …<br />
Wieso Moderatoren und Sprecher?<br />
Dombrowski: Weil die Stimmen abgestimmt [kurzes Gekicher]<br />
sein müssen. Ich kann nicht nur mit Männerstimmen<br />
oder umgekehrt arbeiten. Da das Event medial im Ausland<br />
ausgewertet wurde, brauchst du Native Speaker. Außerdem<br />
benötigten wir aus konzeptioneller Sicht Stimmen,<br />
die nicht nach professionellen Sprechern<br />
klingen durften, weil sie Fans oder Musiker<br />
darstellen sollten. Wenn solche Charaktere<br />
zu professionell klingen, ist die Inszenierung<br />
nicht glaubwürdig. Dazu kamen<br />
Musikbetten. Auftrittsjingles. Wir wussten<br />
nicht, wer am Ende den Award in der Hand<br />
halten wird und wo derjenige oder diejenigen<br />
sitzen würden.<br />
Premkumar: Also haben wir mehrere unterschiedlich<br />
lange Auftrittsjingles angelegt.<br />
Wäre peinlich, wenn der Jingle aus, der<br />
Künstler aber noch auf dem Weg zur Bühne<br />
ist. Für die Filme der Nominierten gab es<br />
unterschiedliche Versionen von Soundbetten.<br />
Je nachdem, in welchem Genre die<br />
Künstler unterwegs sind. Wir haben uns<br />
immer wieder gesagt: Da sitzt ein Fachpublikum,<br />
das teilweise 200 Shows, Konzerte<br />
und Events im Jahr besucht – harte Kritiker!<br />
Soundlogo und<br />
Design hatten bei<br />
diesem Projekt<br />
eine enorme Fallhöhe<br />
– da sitzt das<br />
Musikbusiness,<br />
und du musst genau<br />
wissen wo du hinwillst<br />
und ein gutes<br />
Konzept haben.<br />
10
SOUNDDESIGN<br />
anspruchsvoll sein. Ich glaube das nicht. Ich glaube vielmehr,<br />
dass wir als Kreative die Aufgabe haben, unsere Kunden<br />
und deren Zielgruppen immer wieder aufs Neue zu<br />
begeistern. Egal ob Live-Performance, Bilder oder Filmeinspieler:<br />
Ein Großteil der Wirkung hängt vom Sound ab. Und<br />
das betrifft eben nicht nur Kinofilme, sondern unsere tägliche<br />
Arbeit für unsere Kunden. Man kann es nicht oft genug<br />
sagen: SOUND und MUSIK sind wichtig!<br />
Wie seid Ihr die Sache dann angegangen?<br />
Premkumar: Für das Sounddesign wollten wir Musikgeschichte<br />
und die Faszination „Musik“ abbilden. Beim<br />
Sound-Logo ging es uns um Größe und eine Prise Pathos.<br />
Und rotzig sollte es klingen.<br />
Krane: Ich habe etwas gebraucht, um zu verstehen, was<br />
Domez wollte. Im Prinzip hören wir im Sound-Logo den<br />
Weg einer Band vom Übungsraum bis zur großen Bühne.<br />
Man kann viele Details heraushören: wie eine Gitarre eingestöpselt<br />
wird, Applaus … ja, sogar Töne, die an einen<br />
Aufzug erinnern.<br />
Dombrowski: Rauf und runter. Große Künstler haben alle<br />
Karriereknick und Comeback durchgemacht …<br />
Krane: Das Sound-Logo war dann so wuchtig und echt und<br />
hatte genug Ecken und Kanten, um nicht wie nach Samstagabend-Fernsehshow<br />
zu klingen, sondern nach Reeperbahn,<br />
Schweiß und Livekonzert. Wir haben den Kunden<br />
und das Publikum mehr als überzeugt.<br />
Gut, es wirkt bei Musikern. Aber wir leben in Zeiten<br />
von Bilderfluten, manche sprechen von Reizüberflutung.<br />
Wie kann sich Sound da noch behaupten?<br />
Premkumar: Find ich witzig: „Es wirkt bei Musikern.“ Versteh<br />
ich nicht. Das war die Zielgruppe! Als würden Mitarbeiter<br />
von DIN, der Diakonie oder 50Hertz nicht genauso<br />
Es sind aber nicht nur Sounds, wie wichtig sind<br />
Stimmen?<br />
Dombrowski: Ganz klar, entscheidend für ein gutes Sounddesign<br />
ist immer auch Wahl der richtigen Stimme. Ich<br />
bin ein Fan von guten Stimmen: Gert Heidenreich, Christian<br />
Brückner oder Dietmar Wunder. Die wissen, wie man den<br />
Subtext aus dem Text herausschält. Viele Kunden winken<br />
allerdings ab, wenn sie die Gagen von den guten Sprechern<br />
hören. Aber genau die machen den Unterschied. Eine Investition,<br />
die sich positiv auf Marke, Image oder Botschaft<br />
auswirkt.<br />
Gibt es eigentlich einen Wandel, in der Art wie man<br />
etwas ausspricht?<br />
Krane: Ja, in den 1990ern hat es immer sehr eindringlich<br />
geklungen. „Jetzt Probieren!“ Da hat sich der Sprecher<br />
dann immer tief in die Gehörgänge gebohrt. [Macht es vor:]<br />
„Jetzt! Probieren!“ Heute ist die Bandbreite vielfältiger. Und<br />
immer häufiger klingt ein Sprecher lakonisch, fast beiläufig<br />
und unaufdringlich an. [Macht es wieder vor:] „Jetzt probieren.“<br />
Der Subtext: Wir haben etwas Neues, wir finden es<br />
ganz gut, probiere es doch einfach mal aus.<br />
Premkumar: Dieselben Wörter. Andere Betonung. Und das<br />
auszuloten, darauf kommt es an, damit eine Botschaft auch<br />
ihr Ziel erreicht. Und genau darum geht es auch im Mix aus<br />
Sound, Musik und Licht: auszuloten, wie ich Marke und Botschaft<br />
auf bewegende Art und Weise inszenieren kann.<br />
Vielen Dank!<br />
Wie ein nachhaltiges<br />
Sounddesign entwickelt<br />
wird und wie <strong>CB</strong>.e Sie dabei<br />
unterstützen kann, sagt<br />
Ihnen gerne:<br />
domez.dombrowski@cbe.de<br />
Hier kann man sich die<br />
Arbeit von <strong>CB</strong>.e für den<br />
Anchor Award anschauen<br />
und -hören:<br />
cbe.de/anchor-award<br />
11
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
Agiles<br />
Welcher Ort eignet sich gut, um Agilität<br />
zu lernen? Genau: ein Herd. Warum<br />
das so ist, zeigt sich beim Scrum-Dinner von<br />
<strong>CB</strong>.e – und zwar im dichten Gedränge.<br />
Essen<br />
Der einsame Entscheider, der in seinem geräumigen Eckbüro<br />
sitzt und weise Entscheidungen zum Wohle aller<br />
trifft – von dieser Illusion werden sich Unternehmen wohl<br />
verabschieden müssen. Die Welt ist hochkomplex, Unternehmen<br />
sind zunehmend dezentral organisiert, Innovationszyklen<br />
enorm, die technologische Entwicklung rasant,<br />
und die Unberechenbarkeit nimmt zu. Das erfordert Weisheit<br />
und gute Führung, klar. Aber mehr noch erfordert es<br />
eine dynamische und vor allem eine agile Führung oder<br />
besser: agile, dynamische Teams.<br />
Und Agilität lernt man am besten im Gedränge. Im<br />
Rugby-Gedränge, beim sogenannten Scrum. Scrum ist<br />
ein Spielzug im Rugby und bezeichnet das Gedränge der<br />
Spieler, nachdem das Spiel unterbrochen wurde und neu<br />
gestartet werden muss. Und vor allem ist Scrum eine Methode<br />
zur erfolgreichen Produktentwicklung, die eben Abschied<br />
nimmt vom einsamen Entscheider, stattdessen auf<br />
agile Teams und deren Fähigkeit setzt, abteilungsübergreifend<br />
und dynamisch ein Problem zu lösen, eine Innovation<br />
auf den Weg zu bringen. Scrum gilt als eine neue Arbeitsund<br />
Innovationsmethode, die sich spielerisch erlernen<br />
lässt. Zum Beispiel beim Kochen.<br />
12
DESIGN AGILER ARBEITSFORMEN<br />
Scrum<br />
Workflow<br />
Plan<br />
Build<br />
Sprint<br />
Design<br />
Scrum-Master<br />
Test<br />
Review<br />
Product<br />
Im Gedränge eine Suppe kochen<br />
<strong>CB</strong>.e hat die Methode des Scrums und das Herstellen einer<br />
Mahlzeit vereint und bietet für Kunden nun Scrum-Dinner<br />
an. Fern vom Innovationsdruck können Teams beim Schnippeln<br />
und Brutzeln lernen, wie es geht, als agiles Team zu<br />
funktionieren – und lernen, wie im „Gedränge“ eine gute<br />
Suppe entsteht. Bis zu zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
gehen gleichzeitig an die Töpfe, eine Großküche steht<br />
bereit. Wichtig ist eine klare Ziel- und eine enge Zeitvorgabe:<br />
So haben die Scrummer genau eine Stunde, um ein<br />
mehrgängiges Menü für zwölf Menschen zuzubereiten. Sie<br />
werden begleitet von<br />
einem sogenannten<br />
Und genau das ist Scrum.<br />
„Sei wach!“ „Schau auf<br />
das, was um dich herum<br />
geschieht!“<br />
Scrum-Master und bei<br />
Bedarf auch von einem<br />
Profi-Koch. Doch<br />
die beiden haben eher<br />
eine unterstützende<br />
und moderierende als<br />
eine führende Funktion.<br />
Und dann geht<br />
es los.<br />
Interaktion wichtiger als das Werkzeug<br />
Die Regeln sind dabei klar: Innerhalb des Projektteams<br />
gibt es keine Hierarchien. Jedes Teammitglied übernimmt<br />
selbstständig die Aufgaben, für die es sich verantwortlich<br />
fühlt. Zunächst wird geklärt: Was soll gekocht werden?<br />
Italienisch? Asiatisch? Soll es vegetarisch sein? Gibt es ein<br />
Dessert? Und was könnte die Vorspeise sein? Dann entsteht<br />
ein Scrum-Board, also: Was ist zu tun? Wer macht was? Wie<br />
teilen wir die Jobs auf?<br />
Die Zusammenarbeit, auch und vor allem mit dem Kunden,<br />
sprich mit demjenigen, der das essen soll, ist wichtiger als<br />
Vertragsverhandlungen. Und vor allem ist das Reagieren<br />
auf Veränderungen wesentlich wichtiger als das Befolgen<br />
eines Plans. Beispielsweise: Ein Stück Fleisch brennt an,<br />
ein Gemüse ist zerkocht, und das Soufflé geht nicht in die<br />
Höhe. Das erfordert Agieren – und Agilität. In kurzer Zeit<br />
soll ein Menü auf den Tisch. Und genau das ist Scrum. „Sei<br />
wach!“ „Schau auf das, was um dich herum geschieht!“<br />
Ergebnisoffen und kundenorientiert<br />
Das Scrum-Dinner-Team lernt bei der Zubereitung, wie<br />
sinnvoll es ist, die Arbeit für Kommunikation über die Arbeit<br />
zu unterbrechen, um Korrekturen im Team und im eigenen<br />
Tun vorzunehmen. Beim abschließenden Essen werden<br />
Erfahrungen ausgetauscht, man spricht darüber, wie die<br />
Kochleistung auf die tägliche Arbeit übertragen werden<br />
kann – und welche Vorteile es hat, in einem gleichermaßen<br />
flexiblen wie klar strukturierten Rahmen agil, ergebnisoffen<br />
und kundenorientiert zu arbeiten.<br />
Was am Herd geschieht, kann – das zeigen die bisherigen<br />
Scrum-Dinner-Aktionen – auch im Alltag klappen. <strong>CB</strong>.e initiiert<br />
diese Dinner im Auftrag von Projekt-Teams aus Unternehmen<br />
und Organisationen. Die Agentur gibt den Rahmen<br />
vor, lässt gewähren, greift ein, wenn nötig, und macht<br />
aus Teams agile Teams. Entscheidend ist immer, dass sich<br />
die Teams hierarchiefrei selbst organisieren; Führung wird<br />
dabei situativ von den Personen übernommen, die in dem<br />
aktuellen Problemkontext die größte Problemlösungskompetenz<br />
haben. Das muss dann eben nicht mehr der einsame<br />
Entscheider übernehmen.<br />
Wenn Sie die Methode des<br />
agilen Arbeitens kennenlernen<br />
und ausprobieren<br />
wollen, wenn Sie Interesse<br />
an unserem Scrum Dinner<br />
haben:<br />
Melden Sie sich gerne bei<br />
monikamaria.lehmann@cbe.de<br />
Und mit jedem Schritt wird klar: Auch bei der Alltagstätigkeit<br />
„Kochen“ zeigt sich, worauf es wirklich ankommt. Die<br />
einzelnen Individuen und Interaktionen sind wichtiger als<br />
Prozesse und Werkzeuge. Einfach mehr miteinander reden.<br />
13
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
„Verän derungs -<br />
druck ist<br />
hoch – und<br />
steigt“<br />
Der deutsche Mittelstand läuft Gefahr,<br />
den digitalen Wandel zu verschlafen.<br />
Sabine Clausecker und Digitalisierungsberater<br />
Dr. Diethard Bühler helfen<br />
Unternehmen, den Wandel strategisch,<br />
technologisch und kommu ni kativ<br />
zu organisieren.<br />
Sie haben in jüngster Zeit eine Reihe von Unternehmen<br />
bei der digitalen Transformation beraten.<br />
Wie selbstbewusst gehen die sehr erfolgreichen<br />
deutschen Mittelständler den digitalen Wandel an?<br />
Clausecker: Wir beobachten eine deutliche Zurückhaltung.<br />
Sie sind bei der Digitalisierung eher zögerlich und<br />
eben nicht selbstbewusst. Man hat das Gefühl, viele Mittelständler<br />
wachen gerade erst auf. Die Unternehmen spüren<br />
einen Veränderungsdruck. Sie haben die digitale Transformation<br />
zu lange nicht ernst genommen.<br />
Wie äußert sich dieser Veränderungsdruck?<br />
Dr. Bühler. Das ist in den Branchen unterschiedlich: Mal ist<br />
es die Regulierung, mal die Erwartungshaltung der Kunden<br />
oder Zulieferer, mal ist es die Technologie oder auch<br />
neue, branchenübergreifende Wettbewerber. Die Digitalisierung<br />
spielt am Ende in allen Fällen eine maßgebliche<br />
Rolle. Sie kann Auslöser, Treiber oder Ziel der Veränderung<br />
sein. Nehmen Sie beispielsweise die großen Technologiekonzerne,<br />
allen voran Google, die begonnen haben, über<br />
die Herstellung von Autos, Medikamenten oder die Energieversorgung<br />
nachzudenken. Oder das Beispiel Apple Pay,<br />
das zeigt, wie schnell ein Technologiekonzern wie Apple in<br />
das Geschäft der Finanzdienstleistungen einsteigen kann –<br />
einfach, weil Apple über iTunes bereits die wesentlichen<br />
Zahlungsdaten seiner Kunden hat. Hinzu kommt, dass viele<br />
Unternehmen mittlerweile verstehen, dass die Digitalisierung<br />
die Kostenstrukturen radikal verbessern kann und<br />
dass digitale Services und digitale Business-Modelle wichtig<br />
sind, um auf dem Markt zu bestehen – oder um neue<br />
Märkte zu erobern.<br />
Und darauf sind die Unternehmen nicht vorbereitet?<br />
Clausecker: Nur sehr bedingt. Vielleicht verfügen sie über<br />
Einzelansätze und Software-Lösungen, aber Digitalisierung<br />
bedeutet heute nicht nur einen Tech-Change, sondern<br />
vor allem einen People-Change. Die Digitalisierung<br />
macht sowohl Mittelständler als auch Industriekonzerne<br />
verwundbar. Unter den zehn höchstbewerteten Unternehmen<br />
der Welt befinden sich in diesem Jahr sechs digitale<br />
Unternehmen und nur noch vier Industriefirmen. Die größte<br />
Transformation ist jedoch nicht nur digital. Wenn Technologie<br />
alles entzaubert, müssen Marken neue Identitäten<br />
schaffen. Es geht um eine neue Unternehmenskultur.<br />
Dr. Bühler: Und da kommen dann wir ins Spiel. In der Kombination<br />
der Kommunikationsexperten von <strong>CB</strong>.e mit uns<br />
Beratern der Berlin Digital Group können wir den digitalen<br />
Wandel in Unternehmen sowohl strategisch und technologisch<br />
als auch kommunikativ begleiten.<br />
Wie steht es um die Nachfrage? Wollen bereits viele<br />
Kunden von dieser Kombination profitieren?<br />
Clausecker: Wir haben in der Tat sehr viele Anfragen. Und die<br />
meisten sind dringend. Die Unternehmen müssen schnell<br />
aktiv werden, der Druck nimmt weiter zu. Sie haben jetzt<br />
auch keine Zeit mehr, lange ins Silicon Valley zu fahren, um<br />
dort ein Sabbatical oder Ähnliches zu machen. Das Thema<br />
ist bei vielen zu lange auf kleiner Flamme gehalten worden.<br />
Dr. Bühler: Die Firmen machen derzeit die Erfahrung, dass<br />
die digitale Transformation eben nicht nur eine gute Story ist,<br />
wie das viele gerne hätten. Es ist vielmehr ein Change-Prozess,<br />
der Unternehmen fundamental verändert.<br />
Wird das denn jede Branche treffen? Oder gibt<br />
es digitale „Ausnahmen“?<br />
Dr. Bühler: Alles, was digitalisiert werden kann, wird auf<br />
Dauer auch digitalisiert werden, dafür sorgen schon die er–<br />
heblichen Kosteneinsparungs- und Umsatzchancen. Es wird<br />
kaum Ausnahmen geben. Nur ein Beispiel: In der Energiebranche<br />
wandelt sich derzeit das komplette Geschäftsmodell,<br />
14
PROZESSDESIGN<br />
Die größte Transformation<br />
ist jedoch<br />
nicht nur digital.<br />
Wenn Technologie<br />
alles entzaubert,<br />
müssen Marken neue<br />
Identitäten schaffen.<br />
Es geht um eine neue<br />
Unternehmenskultur.<br />
primär aus regulativen und technologischen Gründen. Heute<br />
kann jeder Bürger mit einer Solaranlage auf dem Dach<br />
nicht nur Strom für sich selbst erzeugen – sondern auch in<br />
das Netz einspeisen und daran verdienen. Das Geschäftsmodell<br />
hat sich eindeutig dezentral verlagert. Und die<br />
Digitalisierung erlaubt es, dies auch profitabel zu gestalten.<br />
Sie sagen, der Druck sei hoch, aber es fehle an<br />
Strategien. Wie verbreitet ist denn überhaupt<br />
das Wissen über digitale Themen?<br />
Clausecker: Das Wissen ist durchaus vorhanden, wird aber<br />
nicht hinreichend genutzt. In vielen klassischen deutschen<br />
Unternehmen, gerade im Mittelstand, fehlt es noch an<br />
Affinität zum Thema. Für viele heißt Digitalisierung immer<br />
noch, dass alle ein Smartphone haben. Digitalisierung ist<br />
aber viel mehr, die Digitalisierung ändert Geschäftsmodelle,<br />
Organisationsstrukturen und Prozesse. Damit das<br />
erfolgreich gelingt, muss eine Veränderungskultur in den<br />
Unternehmen geschaffen werden.<br />
Dr. Bühler: Im Maschinenbau gibt es heute schon positive<br />
Signale in Richtung Digitalisierung. Das Verständnis ist mittlerweile<br />
breiter gestreut und man geht es auch schon praktisch<br />
an. Das gilt vor allem für das Thema Wartung. Sensoren<br />
übermitteln den Zustand von Maschinen, man kann aus der<br />
Ferne frühzeitig Verschleiß erkennen und rechtzeitig eingreifen.<br />
Das spart Wartungskosten und erhöht die Produktivität.<br />
Letztlich kann daraus ein tragendes Business-Modell<br />
entwickelt werden. Das haben bereits einige erkannt.<br />
Wenn die Vorteile doch nachvollziehbar sind,<br />
woran liegt es, dass viele deutsche Firmen noch<br />
zögerlich agieren?<br />
Clausecker: Vermutlich setzen viele noch auf die alten<br />
Tugenden; wir sind ja das Land der Ingenieure. Vielleicht<br />
macht uns das etwas zu selbstsicher. Tatsächlich befinden<br />
wir uns mitten in der vierten industriellen Revolution – und<br />
laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Ich glaube, dass<br />
es in ein paar Jahren einige DAX-30-Unternehmen in der<br />
jetzigen Form nicht mehr geben wird, wenn nicht gegengesteuert<br />
wird.<br />
Worin liegen die Gründe für diese drohende Gefahr?<br />
Dr. Bühler: Viele Unternehmen haben aus organisatorischen,<br />
aber auch aus kulturellen Gründen Mühe, mit vorhandenen<br />
Daten zu arbeiten, und sie erkennen nicht, dass<br />
datenbasierte Geschäftsmodelle und die sogenannte<br />
„Plattform-Ökonomie“ ein wichtiger Teil der Zukunft sind.<br />
Viele sind auch nicht in der Lage, wichtige Daten aus verschiedenen<br />
Unternehmensbereichen zusammenzuführen.<br />
Clausecker: Das gilt auch und vor allem für Kundendaten.<br />
Kundendaten sind das neue Gold. Es gibt aber immer noch<br />
viele Unternehmen, die haben nicht einmal die E-Mail-<br />
Adresse ihrer Kunden. Solche Daten sind aber die Mindestvoraussetzung<br />
für eine Kundenorientierung und vor allem<br />
Voraussetzung, um Kunden frühzeitig in Entwicklungsprozesse<br />
einzubinden.<br />
Kundenorientierung ist doch keine Erfindung des<br />
digitalen Zeitalters?!<br />
Clausecker: In gewisser Weise schon. Das Produkt ist heute<br />
weniger wichtig als der Service am Kunden. Wir sehen das<br />
an vielen Beispielen. Wer beschäftigt sich schon zu Hause<br />
mit der Qualität seines WLAN-Routers? Wichtig ist, dass<br />
der Telekommunikationsanbieter einen perfekten Service<br />
bietet. Die Annäherung an die Kundenbedürfnisse ist entscheidend,<br />
es muss heute gelingen, sich in den Kunden<br />
hineinzuversetzen.<br />
Dr. Bühler: Es gibt das schöne Beispiel vom Flughafen-Bus<br />
in Berlin. Ein Berliner Start-up hat mithilfe der verfügbaren<br />
Handydaten geschaut, aus welchen Teilen der Stadt<br />
die Menschen zum Flughafen Tegel fahren und welche<br />
Strecke sie zurücklegen. Dabei hat man festgestellt, dass<br />
die meisten Menschen nicht in der Nähe der Route der<br />
Flughafen-Busse ihren Weg anfangen, der Bus also sozusagen<br />
„falsch“ fährt. Warum ist das so? Bei der Planung der<br />
Bustrecke hat man damals geschaut, auf welchen Straßen<br />
sich Busspuren einrichten lassen. Der tatsächliche Bedarf<br />
der Kunden ist aber ein anderer.<br />
Wir helfen Ihnen gerne<br />
bei Ihrer digitalen Transformation.<br />
sabine.clausecker@cbe.de<br />
15
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
FÜCHSE<br />
BRAUCHEN<br />
KEIN<br />
ROLL-UP<br />
Das Sponsoring geht neue Wege. Statt Roll-ups<br />
und austauschbarer Inszenierungen gehören<br />
heute in erster Linie ein emotionales Markenerlebnis<br />
und eine spannende Story zum guten Auftritt. <strong>CB</strong>.e<br />
zeigt unter anderem beim Sportsponsoring der<br />
Berliner Sparkasse, wie sich Unternehmen heute sinnvoll<br />
und nachhaltig engagieren.<br />
Was geht nicht mehr beim Sponsoring? „Sponsoren, ich<br />
spreche lieber von Partnern, reicht es nicht mehr, nur ihr<br />
Logo auf der Pressewand am roten Teppich, im Veranstaltungsbereich<br />
oder in den Drucksachen der Veranstaltung<br />
zu platzieren“, sagt Jens Reinshagen, der seit rund zwei<br />
Jahren den Bereich Kooperationen und Sponsoring bei<br />
<strong>CB</strong>.e leitet. Sein Fokus bei der Inszenierung von Partnern<br />
und Marken liegt auf emotionaler Erlebbarkeit und der Verbindung<br />
der Partner und Marken mit Inhalten. „Sponsoring<br />
ist nur sinnvoll, wenn es in die strategische Ausrichtung<br />
des Unternehmens passt und auf die anderen Kommunikationsinstrumente<br />
abgestimmt ist und diese ergänzt. Und<br />
natürlich auch nur dann, wenn die Marke für die relevante<br />
Zielgruppe mit einer guten Story nachhaltig erlebbar gemacht<br />
wird.“<br />
Live von der Berlinale<br />
Der TEDDY AWARD, der älteste und bedeutendste queere<br />
Filmpreis der Welt, der im Februar im Rahmen der Internationalen<br />
Filmfestspiele Berlin verliehen wird, ist eines der<br />
neuen von ihm betreuten Medienereignisse. „Wir freuen<br />
uns sehr darauf, gemeinsam mit L’ORÉAL PARiS, Samsonite<br />
RED, Air France und vielen anderen Partnern Vielfalt, Toleranz,<br />
Gleichstellung und Akzeptanz in der Gesellschaft im<br />
Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin ein Gesicht<br />
zu geben“, sagt Reinshagen.<br />
16
SPONSORING-DESIGN<br />
Mit L’ORÉAL PARiS konnte <strong>CB</strong>.e einen exklusiven Partner für<br />
den TEDDY AWARD gewinnen. L’ORÉAL PARiS präsentiert<br />
beim diesjährigen TEDDY AWARD erstmalig die DIVERSITY<br />
TALKS, eine neu geschaffene Talkrunde mit Regisseuren,<br />
Produzenten und Schauspielern, in der die Themen des<br />
aktuellen Filmprogramms der Berlinale aufgegriffen und<br />
diskutiert werden.<br />
Unter dem Namen TEDDY INTERACTIVE berichtet erstmalig<br />
ein Team von jungen Journalisten täglich live auf Facebook,<br />
Twitter, Instagram, YouTube und dem TEDDY Blog vom<br />
Tagesgeschehen der Berlinale rund um den Potsdamer<br />
Platz. TEDDY INTERACTIVE wird von Samsonite RED unterstützt,<br />
und das nicht nur über Product-Placement. „Genau<br />
das verstehen wir heute unter klugem und durchdachtem<br />
Sponsoring“, sagt Reinshagen, „das ist die Arbeit mit Content.“<br />
Auf diesem Weg präsentieren sich Marken, die soziale<br />
Verantwortung ernst nehmen, die von Themen wie Diversity<br />
nicht nur sprechen, sondern diese aufgreifen und mit<br />
dem Sponsoring wirkungsvoll und nachhaltig ein Ereignis<br />
unterstützen.<br />
Neues Sponsoring-Design<br />
In gewisser Weise sei <strong>CB</strong>.e ein Vorreiter bei neuem Sponsoring-Design,<br />
sagt Cathrine Niermann, Leiterin von <strong>CB</strong>.e Corporate.<br />
Beim jährlichen Sommerfest und später dann beim<br />
Bürgerfest des Bundespräsidenten – beide bis 2014 von<br />
<strong>CB</strong>.e konzipiert – hat die Agentur bereits den Weg zu einem<br />
nachhaltigerem Sponsoring eingeschlagen. Die Idee war,<br />
dass die Unternehmen ihr Engagement in gesellschaftlich<br />
relevanten Projekten, passend zum Thema des Festes präsentieren.<br />
So gab es dann beim Staatsoberhaupt Nachhaltigkeitskonzepte,<br />
Mobilitätsideen, innovative Gesundheitskonzepte<br />
und anderes zu entdecken. „Denn genau das<br />
entspricht unserem Ansatz eines sinnvollen Sponsorings.“<br />
Eben nicht nur einfach Geld geben, etwas hinstellen und<br />
hoffen, dass es etwas bringt – sondern durchdacht und<br />
strategisch mit Content arbeiten.<br />
„Gerade Nachhaltigkeit ist ja längst kein Kann-Thema mehr,<br />
das ist ein Muss-Thema“, so Niermann, „und ein Thema, das<br />
eine Vielzahl an Inhalten bietet.“ Und mit einer Neuausrichtung<br />
auf Inhalte gelingt es Unternehmen auch, Haltung<br />
zu zeigen, eine Marke aufzuladen, sich nicht zuletzt auch<br />
Kunden auf einem unmittelbareren Weg zu nähern. „Uns<br />
geht es immer darum, echte Markenerlebnisse zu schaffen“,<br />
sagt Jens Reinshagen. „Die Frage, die sich ein Unternehmen<br />
heute vor einer Sponsor-Aktivität auf jeden Fall stellen<br />
muss, ist: ‚Was passt zu mir und zu meiner Marke?’.“ Und<br />
Es geht darum,<br />
Content zu<br />
generieren, und<br />
nicht nur eine<br />
äußere Hülle zu<br />
gestalten.<br />
diese Frage müsse jedes Mal, wirklich jedes Mal, wieder neu<br />
gestellt werden. „Es geht darum, Content zu generieren<br />
und nicht nur eine Plattform, nicht nur eine äußere Hülle zu<br />
gestalten“, so Reinshagen. Das entspreche sozusagen dem<br />
neuen Design von Sponsoring.<br />
EM-Gold für den Bank-Azubi<br />
Ein weiteres gutes Beispiel, bei dem Marke und Sponsoring<br />
eine gelungene Verbindung eingehen, ist das von <strong>CB</strong>.e<br />
konzipierte Sportsponsoring der Berliner Sparkasse. Die<br />
Sparkasse unterstützt die Nachwuchsarbeit des Berliner<br />
Handball-Bundesligisten „Füchse Berlin“ – und dabei klebt<br />
nicht nur ein Logo auf dem Trikot. Vielmehr hat man bei<br />
<strong>CB</strong>.e, so berichtet Cathrine Niermann, genau hingeschaut<br />
und identifiziert, was die beiden Akteure, Sparkasse und<br />
Handballverein, authentisch verbindet – und kam dann auf<br />
„Mit uns werdet ihr groß“.<br />
Mit diesem Motto wurde einerseits die Nachwuchsförderung<br />
der Füchse integriert, die „Jungfüchse“, bei denen<br />
man vom Kind zum Profi reifen kann. Andererseits ist „groß<br />
werden“ auch Teil des Sparkassen-Angebots, bei dem der<br />
Nachwuchs vom „Knax-Konto“ über Girokonten bis hin zur<br />
soliden Anlage und Bausparkrediten „groß“ werden kann.<br />
Das ist der Spirit, der das Sponsoring seitdem begleitet,<br />
es werden gezielt individuelle Inhalte erzählt wie die Geschichte<br />
von Fabian Wiede, der beide Welten in sich vereint.<br />
Wiede ist Füchse-Handballer, hat 2016 sogar mit der<br />
deutschen Nationalmannschaft die Europameisterschaft<br />
gewonnen – außerdem hat er eine Ausbildung bei der Berliner<br />
Sparkasse begonnen. „Eine faszinierende Geschichte<br />
und ein toller Content für herausragendes Sponsoring“,<br />
sagt Niermann.<br />
Ganz nebenbei hat <strong>CB</strong>.e noch ein Sparkassen-Füchse-<br />
T-Shirt mit integriertem Barcode entwickelt. Das T-Shirt<br />
kann so als Fan-Utensil und auch als Eintrittskarte genutzt<br />
werden. Und einem Versprecher von Cathrine Niermann ist<br />
es zu verdanken, dass das Shirt auch einen besonderen Namen<br />
hat: „Tricket“, entstanden aus Trikot und Ticket. Das Tricket<br />
zählt zu diesen Markenerlebnissen, die heutiges Sponsoring-Design<br />
ausmachen.<br />
Die Feste des Bundes präsidenten<br />
würdigen das<br />
ehrenamtliche Engagement.<br />
Wie gutes Sponsoring funktioniert,<br />
berichten wir Ihnen gerne – und<br />
wir beraten Sie in allen Fragen des<br />
Sponsorings:<br />
cathrine.niermann@cbe.de<br />
und<br />
jens.reinshagen.kooperationen@cbe.de<br />
<strong>17</strong>
<strong>WORKS</strong> 1.<strong>17</strong><br />
Fabian Frauendorf<br />
1. Jahrgang 2008/2009<br />
„Im Rückblick ist für mich schwer nachzuvollziehen,<br />
wie die Live Kommunikation so<br />
lange ohne eine Konzeptioner-Schmiede<br />
wie treibhaus 0.8 auskommen konnte. Nicht<br />
nur die Ausbildung von Konzeptionern,<br />
sondern das Niveau der ganzen Branche hat<br />
meiner Meinung nach einen enormen<br />
Schub erhalten. Die Gründung vor zehn Jahren<br />
war ein mutiger, visionärer Schritt. Wobei die<br />
Richtung natürlich noch im Entstehen war und<br />
auch weiterhin bleibt.“<br />
Treibhäusler:<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation<br />
Aktueller Job:<br />
Kreativdirektor Corporate<br />
Communications bei OCCASEO,<br />
Leipzig<br />
Einmal<br />
Treib häusler. Immer<br />
Treib häusler.<br />
Ich bin Teil der neunten Generation. Konzeptioner werden<br />
wir genannt. Noch grün hinter den Ohren, sitze ich mit der<br />
achten und sechsten Generation im Atelier des Creative<br />
Departments von <strong>CB</strong>.e. Wie sie, lerne und wachse ich ein<br />
Jahr lang im treibhaus 0.8, um kreativ „auszutreiben“. Die<br />
ersten Generationen begegnen mir heute als Dozenten<br />
an den treibhaus-Wochenenden. Ehemalige lehren den<br />
Nachwuchs: halten Vorträge, leiten Workshops und teilen<br />
ihre Erfahrungen als Creative Directors oder Freelancer mit<br />
uns. Meine ersten Monate im Agenturvolontariat bei <strong>CB</strong>.e<br />
und Konzeptionsstudium treibhaus 0.8 vergingen für mich<br />
wie im Flug. Ein kleiner Kulturschock, vom Hörsaal in die<br />
Agenturwelt zu wechseln. Langeweile gibt es hier nicht.<br />
Die Abschlussprüfung winkt mir bereits aus dem Herbst<br />
entgegen. Und dann heißt es bereits für den nächsten Jahrgang:<br />
ab ins Jubiläumsjahr des treibhaus 0.8. Auch für <strong>CB</strong>.e<br />
bedeutet dies als Mitbegründer-Agentur die zehnte Runde.<br />
Ein guter Zeitpunkt, um einige <strong>CB</strong>.e-Treibhäusler nach ihren<br />
Erfahrungen zu fragen:<br />
Und nicht zu vergessen: Ein großes Dankeschön an Annette<br />
Beyer, die Mama aller Treibhäusler.<br />
Wir freuen uns auf die 10. Generation!<br />
Autor:<br />
Vanessa Peral y Fuster<br />
9. Jahrgang 2016/20<strong>17</strong><br />
B.A. Deutsche Sprache und<br />
Literatur / Berufsorientierte<br />
Linguistik im interkulturellen<br />
Kontext<br />
Treibhäuslerin:<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation,<br />
Berlin<br />
„Zwischen Druckbetankung<br />
und Reallabor. Irrsinnig viele<br />
Themen aus unterschiedlichen<br />
CD- und Agenturbrillen<br />
kennenlernen: Das war für mich<br />
Druckbetankung Marke pur<br />
und etwas, das ich am treibhaus<br />
sehr geschätzt habe. Nachhaltig<br />
geprägt hat mich aber erst<br />
die Arbeit in der Agentur. Das<br />
(Sich-)Ausprobieren-Dürfen<br />
in der echten Welt, das entgegengebrachte<br />
Vertrauen und die<br />
tollen Menschen, von denen<br />
ich lernen durfte, haben mich<br />
selbstsicherer und mutiger<br />
gemacht. Danke dafür!“<br />
Nico Stöppler<br />
4. Jahrgang 2011/2012<br />
Treibhäusler:<br />
insglück Berlin und<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation<br />
Aktueller Job:<br />
Brand Manager<br />
Deutsche Bahn AG<br />
18
NACHWUCHS-KONZEPTIONSDESIGNER<br />
„Zack.<br />
Und schon war das eine Jahr<br />
im treibhaus vorbei –<br />
BOOooOOM. Ob Daimler<br />
Hauptversammlung, Postfest,<br />
Expo in Mailand oder auch<br />
der FAMAB Award. Langweilig<br />
wurde es bei <strong>CB</strong>.e und den<br />
treibhaus-Wochenenden<br />
definitiv nie. PÄENG.<br />
Für mich persönlich war die<br />
Ausbildung im treibhaus<br />
die Initialzündung und hat<br />
mir nochmal eine ganz neue,<br />
spannende und vielfältige<br />
Welt in der Live-Communication<br />
geöffnet. Auf<br />
mindestens weitere zehn<br />
Jahre treibhaus-Ausbildung<br />
bei <strong>CB</strong>.e – macht weiter so!“<br />
Moritz Fuchs<br />
7. Jahrgang 2014/2015<br />
Treibhäusler:<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation<br />
Aktueller Job:<br />
Inhaber der Agentur FOXnFRIENDS<br />
Initiator von NEW HERITAGE –<br />
FESTIVAL FUER ZEITLOSES<br />
Lars-Erik Janssen<br />
8. Jahrgang 2015/2016<br />
Treibhäusler:<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation<br />
Aktueller Job:<br />
Junior Concept Developer<br />
bei <strong>CB</strong>.e, Berlin<br />
„In einem Jahr an mehr als zwölf<br />
Seminaren in acht verschiedenen<br />
Städten teilzunehmen, ist für ein<br />
Volontariat sehr außergewöhnlich.<br />
Das Kennenlernen anderer Agenturen,<br />
neuer Arbeitsformen und Herangehensweisen<br />
bleibt für mich genauso<br />
in Erinnerung wie die gemeinsame<br />
Zeit mit den anderen Volontären. Im<br />
November 2015 war die Einschulung.<br />
Zwölf Klassenfahrten später: das<br />
Abitur.“<br />
Simone Younossi<br />
6. Jahrgang 2013/2014<br />
Treibhäuslerin:<br />
Uniplan GmbH & Co.KG,<br />
Köln<br />
Aktueller Job:<br />
Concept Developer bei<br />
<strong>CB</strong>.e, Berlin<br />
„treibhaus 0.8: einmal im Monat drei<br />
Tage Entschleunigung pur, arbeiten<br />
unter laborhaften Bedingungen. Der<br />
Nachwuchs der Live-Kommunikationsbranche<br />
trifft sich, tauscht sich aus,<br />
hinterfragt Arbeitsweisen, Trends, öffnet<br />
den Blick für mehr. Mit dabei: das<br />
geballte Agenturwissen Deutschlands.<br />
treibhaus 0.8, das ist Inspiration, ein<br />
starkes Netzwerk, eine gemeinsame<br />
Sprache und damit der perfekte<br />
Einstieg in die Agenturbranche.“<br />
„Das treibhaus 0.8 ist<br />
der Debütantenball<br />
für angehende<br />
Konzeptioner in der<br />
Live-Kommunikation.<br />
Das treibhaus<br />
bereitet auf die<br />
Branche vor und<br />
führt in sie ein. Die<br />
treibhaus-Seminare<br />
haben mich<br />
jedes Mal aufs Neue<br />
inspiriert.“<br />
Jimmy-Can Taymus<br />
8. Jahrgang 2015/2016<br />
Treibhäusler:<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation<br />
Aktueller Job:<br />
Junior Concept Developer<br />
bei <strong>CB</strong>.e, Berlin<br />
19
<strong>CB</strong>.e <strong>WORKS</strong><br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG ist eine Agentur für Kommunikation –<br />
inhabergeführt seit unserer Gründung 1997. Wir bringen komplexe<br />
Themen zum Menschen. Und Marken ins Leben. Mit Konzepten, die<br />
immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen und gleichermaßen<br />
Kopf und Gefühl berühren. Unsere Lösungen sind geprägt durch die<br />
Dimensionen Dialog, Digital und Design. Wir lieben Herausforderungen,<br />
sind an drei Standorten präsent und rund 100 Köpfe stark.<br />
Wo andere gerne dicke Schlagzeilen schaffen, machen wir lieber gute<br />
Arbeit für unsere Kunden.<br />
<strong>CB</strong>.e bewegt!<br />
Herausgeber<br />
<strong>CB</strong>.e Clausecker | Bingel AG<br />
Agentur für Kommunikation<br />
Franklinstraße 27, 10587 Berlin<br />
www.cbe.de<br />
Erscheinungsort<br />
© Berlin 20<strong>17</strong><br />
Redaktion<br />
Cathrine Niermann, Christoph Schlegel, Diethard Bühler, Domez<br />
Dombrowski, Eberhard Bingel, Jens Reinshagen, Jimmy-Can Taymus,<br />
Joshua Premkumar, Michael de Gelmini, Monika Maria Lehmann,<br />
Oxana Zeitler, Sabine Clausecker, Sarah Felling, Vanessa Peral y Fuster<br />
Konzept und Gestaltung<br />
Sven Stuckenschmidt<br />
Bildnachweis<br />
<strong>CB</strong>.e AG, Andreas Keller, Frank Nürnberger, istock.com/franckreporter,<br />
Bundesregierung / Guido Bergmann, Privat<br />
Papier<br />
Gedruckt auf 90 g/m² Profibulk 1.3 Vol<br />
Dieses Magazin wurde klimaneutral hergestellt.