Kostenlos - Cannstatter Volksfestverein

Kunde ist König.“ Als Schaustellerin
sei man auch Schneiderin,
Köchin, Mutter, Kassier,
und selbst das Elektrische erledigten
manche. Im Laufe eines
Tages komme so viel Ungeplantes
dazwischen, sei es mit dem
Personal, dem Geschäft oder
den Kindern.
Gerade deshalb ist die gesellige
Komponente bei beiden Frauenvereinen
stark ausgeprägt.
„Wir legen großen Wert darauf,
dass im Vereinsleben der Beruf
in den Hintergrund gerät“, erklärt
Linda Brandl. Für Berufsstand
und Berufspolitik seien
die Schaustellerverbände da.
Der Landesverband Schausteller
und Marktkaufleute Baden-
Württemberg e.V. und der
Schaustellerverband Südwest
Stuttgart e. V. – können aber auf
die Unterstützung der Frauenvereine
zählen, indem diese
sich etwa bei Verbandstagen
um Dekoration und Rahmenprogramm
kümmern.
Singapur und Bali locken
Noch während des Zweiten
Weltkriegs, im Jahr 1943, gründeten
einige Frauen auf der Reichenau
die „Heiterkeit“. Die
Wahl des Namens sollte wohl
ein Gegenpol zu den damals wenig
heiteren Verhältnissen
darstellen, vermutet Doreen
Franck. Sinn und Zweck des
Vereins war und ist, den Zusammenhalt
der Frauen zu fördern.
Ähnlich sieht Linda Brandl
das Vereinsziel des „Schwäbischen“,
der ein paar Jährchen
mehr auf dem Buckel hat, 1925
gegründet wurde: „ … dass sich
die Frauen miteinander zurückziehen
und austauschen können.“
Im „Schwäbischen“ sind
86 Marktkauffrauen und Schau-
stellerinnen organisiert, hinzu
kommen etwa zehn Ehrenmitglieder,
in der „Heiterkeit“ sind
insgesamt 73 Schaustellerinnen.
Auch Witwen und Frauen, die
nicht mehr auf die Reise gehen,
schätzen die Vereinstätigkeit. So
wie Elfriede Schram, die früher
mit einer Verlosung unterwegs
war. Durch die Angebote des
„Schwäbischen“ bleibt sie in
Kontakt mit den Kolleginnen,
kann mit ihnen ein paar schöne
Stunden, den jährlichen Tagesausflug
oder gar den Urlaub verbringen.
Denn Anfang des Jahres gehen
die Vereinsfrauen für ein oder
zwei Wochen auf große Tour:
Ägypten, Marokko, Tunesien,
die Türkei oder die Karibik wurden
schon bereist. „Eine allein
würde sich das nicht getrauen,
obwohl alle hier weltgewandte
Frauen sind“, sagt Marion
Franck. Die Teilnehmerinnen
Diese und viele weitere Trachten und Trachtenaccessoires finden Sie in unserem Internetshop!
Cannstatter Volksfestzeitung 2010 ::: 11
zahlen die Reise selbst, der Verein
organisiert. Vor einigen Jahren
machten sich die unternehmungslustigen
Frauen des
„Schwäbischen“ gar zum früheren
Circus- und Schaustellerseelsorger
Wolfgang Leuschner
auf, der nun in Singapur tätig
war. „Wir haben eine tolle Reise
gemacht, mit etwa 20 Leuten:
acht Tage Bali und acht Tage
Singapur, und dort haben
wir den Pfarrer besucht“, erzählt
Linda Brandl. Auf dem
Programm stehen aber auch
Theater- und Besenwirtschaftsbesuche
oder „Fahrten ins
Blaue“, die auch für Ältere und
Gebrechlichere geeignet sind.
Doreen Franck von der „Heiterkeit“
sieht die alljährliche Reise
ihres Vereins ebenfalls als
Highlight an. „Die Fahrten sind
toll. Wir besuchen eine Stadt,
mit maximal zwei Übernachtungen,
und waren schon in
Wien, Prag und Budapest.“
Zünftige
Trachten
für zünftige
Feste!
Während des Cannstatter
Volksfestes ist die Ware auch
in der Fruchtsäule direkt auf
dem Wasen erhältlich.
www.wasen.de
Bei Rückfragen: 0711 95543301