Download Jun Juli - Ev. -luth. Christuskirchengemeinde Belm
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Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
In einem Buch mit kleinen Geschichten, las ich kürzlich<br />
folgende Erzählung:<br />
Ein kleiner <strong>Jun</strong>ge wollte Gott treffen. Er packte einige Coladosen<br />
und Schokoladenriegel in seinen Rucksack und machte sich auf den<br />
Weg. In einem Park sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß<br />
und den Tauben zuschaute.<br />
Der <strong>Jun</strong>ge setzte sich u ihr und öffnete seinen Rucksack. Als er eine Cola<br />
herausholen wollte, sah er den hungrigen Blick seiner Nachbarin. Er nahm einen<br />
Schokoriegel und gab ihn der Frau. Dankbar lächelte sie ihn an – ein<br />
wundervolles Lächeln! Um dieses Lächeln noch einmal zu sehen, bot ihr der<br />
<strong>Jun</strong>ge auch eine Cola an. Sie nahm sie und lächelte wieder, noch strahlender als<br />
zuvor. So saßen die beiden den ganzen Nachmittag im Park. Als es dunkel wurde,<br />
verabschiedete sich der <strong>Jun</strong>ge.<br />
Zu Hause fragte ihn seine Mutter. „Was hast du denn heute Schönes gemacht,<br />
dass du so fröhlich aussiehst?“ Der <strong>Jun</strong>ge antwortete: „Ich habe mit Gott Mittag<br />
gegessen – und sie hat ein wundervolles Lächeln!“<br />
Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn sie fragte, warum sie<br />
so fröhlich aussehe. Sie antwortete: „Ich habe mit Gott Mittag gegessen – und er<br />
ist viel jünger, als ich dachte.“<br />
Der Sommer, dem wir entgegengehen, ist eine Parkbankzeit. Das schöne<br />
Wetter – von dem wir schon einiges erleben konnten – führt dazu, dass<br />
man rausgeht, unter Leute, dass man sich an die frische Luft setzt und die<br />
Seele baumeln lässt, erst recht im Urlaub.<br />
Und da könnten sich dann ja eigentlich Situationen wie die beschriebene<br />
ereignen. Man setzt sich zu einem fremden Menschen oder lässt zu, dass<br />
sich ein Fremder zu einem auf die Bank setzt, kommt in Kontakt, etwas<br />
Neues entsteht. Man kann – wenn es gelingt – so etwas<br />
„Zufallsbekanntschaft“ nennen, man kann aber auch damit rechnen, dass<br />
sich Gott mitten unter uns zeigt und in unserem Nächsten erleben lässt.<br />
Die Bibel jedenfalls rechnet damit, dass das geht. Zum Beispiel dann,<br />
wenn Jesus sagt, dass er bei uns ist, wenn wir in seinem Namen<br />
versammelt sind, oder wenn es heißt, dass der Geist weht, wo er will.<br />
Ich wünsche Ihnen den Mut und die Gnade, solche Parkbankmomente<br />
erleben zu können.<br />
Ihr Arne Schipper, P.<br />
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