Freundesbrief Frühjahr/Sommer 2017
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Jugendteam<br />
Kerstin Schmedt<br />
Es gibt sie noch…<br />
… die Konfirmanden, die vor Beginn des<br />
Abschlussabends nervös in der Ecke stehen<br />
und den Text für ihr Theaterstück auswendig<br />
lernen. Und wenn sie dann nach dem Abschlussabend<br />
aufgeregt zu mir kommen und<br />
mich mit großen Augen fragen: „Und, wie<br />
hat dir unser Stück gefallen?“, dann weiß ich<br />
wieder, dass es für manche der jungen Leute<br />
noch ein besonderes Erlebnis ist, auf der<br />
Bühne zu stehen und sich den anderen zu<br />
präsentieren. Der Meinung, dass sich Jugendliche<br />
heutzutage für nichts mehr begeistern<br />
lassen, bin ich nicht und wer diesem Klischee<br />
Glauben schenkt, ist herzlich eingeladen, bei<br />
einer unserer Konfirmandenrüstzeiten mitzumachen!<br />
Ja, es stimmt, manche Gruppen<br />
lassen sich nur schwer motivieren, aber ein<br />
sehr großer Teil der Jugendlichen lässt sich<br />
gewinnen und bringt sich gerne und begeistert<br />
ein. Es gibt sie noch, diese Konfirmanden!<br />
… die Konfirmanden, die uns Mitarbeiter<br />
beim vermeintlich kurzen Gute-Nacht-Sagen<br />
in ein Gespräch verwickeln und es genießen,<br />
uns einfach mal für sich zu haben und mit<br />
uns über die „wirklich wichtigen“ Dinge des<br />
Lebens reden zu können. Und da kommt<br />
nicht selten die Frage, wie das so ist, „dauernd<br />
am Schloss leben zu dürfen“ …<br />
Ja, wie ist das denn hier am Schloss in der<br />
Konfiarbeit? In der im April zu Ende gegangenen<br />
Saison bedeutete das: ca. 700<br />
Konfirmanden mit ihren Mitarbeitern, 11-mal<br />
die gleiche Botschaft, die wir als Team weitersagen<br />
durften, 11-mal die gleichen Spiele,<br />
mal im Schnee, mal bei strahlendem Sonnenschein,<br />
die gleichen Lieder, 11 verschiedene<br />
Theaterversionen vom „Verlorenen Sohn“,<br />
wenig Schlaf, kaputte Lattenroste, unzählige<br />
Portionen Spagetti, Leberkäse und Pommes.<br />
Und dabei die Herausforderung, bei all der<br />
Routine, die diese Arbeit auch mit sich bringt,<br />
doch den Blick für den Einzelnen zu haben,<br />
ihn nicht als einen unter vielen zu sehen, sondern<br />
sich einzulassen auf die Begegnung und<br />
den Kontakt mit ihnen.<br />
Gespräche, wie bei der überraschenden Mitternachtseinlage,<br />
haben mir wieder gezeigt,<br />
wie wichtig und wertvoll genau das ist: Sich<br />
Zeit zu nehmen, mit ihnen zu reden und einfach<br />
für sie da zu sein!<br />
… die Konfirmanden, die der Einladung<br />
zum Gebet folgen und dann ihr Leben<br />
Jesus anvertrauen. Während einer Konfirüstzeit<br />
erklären wir den Konfis immer, dass<br />
sie kein Zufallsprodukt sind, sondern Gott sie<br />
mit dem Wunsch nach Freundschaft zu ihnen<br />
schuf. Ich sehe immer wieder Lächeln in den<br />
Augen und habe nicht selten den Eindruck,<br />
manche hören zum ersten Mal, dass sie geliebt,<br />
gewollt und angenommen sind. Wie<br />
wunderbar, wenn sie auf diesem Weg von<br />
unserem Herrn hören!<br />
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Jugendteam<br />
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