Muster Öpfingen-28-c
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Ortsgeschichte<br />
1108 (Chronik 16. Jahrhundert) Epphingen (Personenname),<br />
älteste Siedlungsschicht. Nach dem Ort nannte<br />
sich ein 1108 bis 1482 bezeugtes Niederadelsgeschlecht,<br />
das vielleicht mit den Herren von Griesingen stammesverwandt<br />
war. Hier waren im Mittelalter auch die niederadli¬gen<br />
Herren von Berg, Dienstleute der Grafen,<br />
ansässig, die von Ende des 12. bis Ende des 16. Jahrhunderts<br />
erwähnt sind und sich ebenfalls nach diesem<br />
Sitz benannten. Die Ober¬hoheit stand ursprünglich wohl<br />
den Grafen von Berg zu. 1401 wird das Dorf als freies<br />
Eigen der Herren von Berg bezeichnet, die den größten<br />
Teil der Rechte (die von <strong>Öpfingen</strong> nur einen kleinen Anteil)<br />
innehatten. Beide Teile erwarben die Herren von<br />
Freyberg 1503 und 1525 beziehungsweise 1604. Zu dem<br />
älteren oberen Schloss« erbaute der hier spätestens seit<br />
1525 ansässige Zweig der Herren von Freyberg wohl Anfang<br />
des 17. Jahrhunderts das »untere Schloss« hinzu.<br />
Beide stammen in ihrer heutigen Form aus der Zeit nach<br />
dem 30jähringen Krieg. 1805 kam die Staatshoheit über<br />
den ritterschaftlichen Ort an Württem¬berg. 1809 Verkauf<br />
der ganzen Herrschaft <strong>Öpfingen</strong> (samt Griesingen und<br />
Niederhofen) an die Fürsten von Thurn und Taxis. Die<br />
dem Oberamt Ehingen unterstellte Patrimonialverwaltung<br />
endete erst 1849 (Vogtei Oggelsbeuren). 1938 Landkreis<br />
Ehingen.<br />
Wappen<br />
Das Ortsadelsgeschlecht der Herren von<br />
<strong>Öpfingen</strong> führte im goldenen Schild einen<br />
von Silber und Schwarz geteilten Schrägbalken.<br />
In Anlehnung an dieses Adelswappen<br />
gestaltete die Gemeinde ihr heraldisch<br />
verbessertes Wappen, das ihr am 13. Februar 1951 vom<br />
Innenministerium Württemberg-Hohenzollern verliehen<br />
worden ist. Bei einer Ableitung der Flaggenfarben aus<br />
diesem Wappen hätten sich die Landesfarben ergeben.<br />
Deshalb entschied sich die Gemeinde für die abweichenden<br />
Flaggenfarben Blau-Gelb, die ihr am 27. Dezember<br />
1957 vom Innenministerium Baden-Württemberg<br />
verliehen worden sind.<br />
Pfarrkirche St. Martinus<br />
Die katholische Pfarrkirche St. Martinus ist das weithin<br />
sichtbare Wahrzeichen <strong>Öpfingen</strong>s.<br />
Kirchengeschichte<br />
Kirche und Pfarrei 1275, Sankt Martin 1675. Patronat der<br />
Ortsherrschaft. Die von Freyberg reformierten nach 1534<br />
im lutherischen, nach 1545 im Sinne des längere Zeit im<br />
Justinger Schloss wohnenden Mystikers Kaspar<br />
Schwenckfeld. Der Widerstand Österreichs und der Stadt<br />
Ehingen führte zu teils blutigen Auseinandersetzungen<br />
1545/47 (Schwenckfeidischer Krieg) und von um 1605<br />
bis in den 30jährigen Krieg hinein (Öpfinger Krieg, Griesinger<br />
Scharmützel). Die endgültige Gegenreformation<br />
erfolgte spätestens 1660. Die katholische Pfarrkirche erhielt<br />
ihre heutige Form im 18. Jahrhundert, Schiff 1862<br />
durch Anbau erweitert. Friedhofskapelle um 1860. Evangelische<br />
nach Erbach-Ersingen.<br />
Eine Besonderheit der Kirche sind die zahlreichen, an<br />
den früheren Ortsadel erinnernden Grabsteine. Die Aufschriften<br />
sind teilweise noch vorhanden. Neben diesen<br />
Grabmälern birgt die Kirche noch wertvolle Holzskulpturen<br />
aus der Spätgotik. Vom Jahr 2000 bis 2005 wurde die<br />
Kirche außen und innen grundlegend saniert. Es entstand<br />
ein „Festsaal Gottes“, der zum Schauen, zum Feiern<br />
und zur Einkehr einlädt.<br />
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