M erke - IPZV
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44 DIP 6/12 Basics<br />
und am lockeren Zügel am Fuße des Berges<br />
stehenbleibt oder hinaufgeht. Denn das<br />
Pferd ist ein Herdentier! Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass die Gangart Galopp auch<br />
noch das Zeichen für Gefahr im Verzug ist.<br />
Man sollte diese Art von Übungen auf keinen<br />
Fall übertreiben, weil sie das Pferd immer<br />
in einen Konflikt bringen: Instinkt gegen<br />
Gehorsam. Ganz wichtig ist dabei: Ist der<br />
Reiter nicht ganz sicher, dass diese Lektion<br />
klappen wird, dann sollte er besser darauf<br />
verzichten! Diese Übung ist nur dann eine<br />
gute Übung, wenn sie auch klappt. Klappt<br />
sie nicht, lernt das Pferd, dass es sich auf<br />
seinen Reiter nicht verlassen kann.<br />
Nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr<br />
gebannt, sollte man sich beim Reiten in der<br />
Gruppe in hügeligem Gelände vor einem<br />
Der lotrechte Sitz<br />
„Standardfehler“ hüten: Die Gruppe reitet<br />
einen Hügel hinunter und hat verabredet,<br />
die folgende Steigung hinaufzugaloppieren.<br />
Der erste Reiter ist in der Senke angekommen<br />
und galoppiert an. Jetzt passiert, was<br />
passieren muss: Alle anderen Pferde wollen<br />
hinterher und galoppieren los. Das kann<br />
nicht nur für den letzten der Gruppe sehr unangenehm<br />
werden.<br />
■M <strong>erke</strong>: Immer erst am Fuße des Berges<br />
sammeln, bevor gemeinsam angaloppiert<br />
wird.<br />
Bergaufreiten ist ein gutes Konditionstraining<br />
– egal in welcher Gangart. Im Schritt<br />
kann das Pferd am längsten durchhalten, im<br />
Galopp hingegen kann es – je nach indivi -<br />
duellem, konditionellem Zustand – even -<br />
tuell schon nach sehr kurzer Strecke am En-<br />
de seiner Kräfte sein. Islandpferde haben im<br />
Vergleich zu anderen Rassen sehr wenig<br />
Galoppausdauer; deshalb wird vielfach geraten,<br />
Berge/Hügel im Schritt zu erklimmen.<br />
■M <strong>erke</strong>: Grundsätzlich ist das für das<br />
Pferd gut, was es, ohne an die Grenze<br />
seiner Kraft zu gehen, schafft.<br />
Die Schwierigkeit für den Freizeitreiter besteht<br />
sicherlich darin zu wissen, wo diese<br />
Grenze genau liegt. Zumal das auch abhängig<br />
vom Temperament des Pferdes ist. Faule<br />
Pferde signalisieren eher, dass sie keine<br />
Lust mehr haben, als temperamentvolle. Es<br />
kann also sein, dass das faule Pferd noch<br />
lange nicht an seiner Grenze angekommen<br />
ist, während das temperamentvolle sie<br />
längst überschritten hat.<br />
Bei systematischem Konditionstraining für<br />
das Wander- oder Distanzreiten geht man in<br />
der Regel so vor, dass man sich eine bestimmte<br />
Strecke sucht und sie so schnell<br />
reitet wie die Kondition des Pferdes es zulässt.<br />
Das ist der Ausgangswert. Im Laufe<br />
des Trainings versucht man dann, die Strecke<br />
schneller zu reiten. Man steigert also die<br />
Intensität.<br />
Für den Freizeitbereich allerdings gilt der<br />
Grundsatz: Umfang vor Intensität!<br />
■M <strong>erke</strong>: Lieber fünfmal in der Woche reiten<br />
statt nur zweimal oder anderthalb<br />
Stunden statt einer.<br />
Und um der Gefahr der Überforderung vorzubeugen,<br />
reitet man in ruhigem, langsamem<br />
Tempo – am besten im Schritt.<br />
Ist das Gelände sehr steil oder unwegsam<br />
oder ist das Pferd nach einem langen, an-<br />
FOTO: AXEL HEIMKEN