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Dort befand sich der Rest des geraspelten<br />
Knoblauchs, der die letzte Planarie auf ihrer Flucht<br />
tötete.<br />
Diese Mischung schien es „in sich“ zu haben, denn<br />
am anderen Ende des <strong>Aquarium</strong>s <strong>und</strong> auf der<br />
anderen Seite des Mattenfilters fielen sie<br />
erfreulicherweise ebenfalls zu Boden.<br />
Zur Sicherheit ließ ich diese „Mischung“ ein paar<br />
St<strong>und</strong>en im <strong>Aquarium</strong> – eigentlich zu sicher, denn<br />
einige St<strong>und</strong>en bedeutet in diesem Fall: über Nacht.<br />
So wirkungsvoll die Therapie nun gewesen sein<br />
mag: den Geruch aus dem Wohnzimmer am<br />
nächsten Morgen konnten wir, auch nach einem Tag<br />
„Tag der offenen Fenster“, kaum rausbekommen.<br />
Merke: Eine 25°C warme „Knoblauchsuppe“ stinkt –<br />
<strong>und</strong> das nicht gerade wenig.<br />
Die Fische <strong>und</strong> Molche überstanden die Kur ohne<br />
Probleme.<br />
Wichtig:<br />
Nach dieser Behandlung sofort einen Wasserwechsel<br />
machen (dies werden Sie wohl alleine schon<br />
aufgr<strong>und</strong> der Geruchsbelästigung tun). Die<br />
Planarien sind, wie Sie sich vorstellen können,<br />
überall <strong>und</strong> verstecken sich hinter <strong>und</strong> unter jedem<br />
Gegenstand, wo Sie sie nie vermuten würden.<br />
Beim ersten Wasserwechsel saugte ich sowohl den<br />
Knoblauch als auch die Kadaver der Planarien ab<br />
<strong>und</strong> dachte, dass die Sache damit erledigt sei. Erst<br />
ein toter Fisch <strong>und</strong> Turmdeckelschnecken, die<br />
plötzlich nicht mehr im Boden, sondern an der<br />
Scheibe klebten, machte mich darauf aufmerksam,<br />
dass etwas nicht stimmen kann <strong>und</strong> ich scheinbar<br />
etwas vergessen habe: alle toten Planarien unter<br />
den Pflanzen, Deko-Steinen usw.. Der Nitrit-Wert<br />
stieg mittlerweile auf 0,1 mg/l <strong>und</strong> ich führte einen<br />
weiteren großen Wasserwechsel durch. Bei diesem<br />
saugte ich jedoch die Wurzelbereiche der Pflanzen,<br />
den Sand unter den Deko-Steinen <strong>und</strong> einen Teil<br />
des Mattenfilters ab.<br />
20<br />
Das Wasser war braun – dies, obwohl ich einen Tag<br />
zuvor, bereits den Wasserwechsel durchgeführt<br />
habe. Bei einer solchen „Knoblauchkur“ gegen<br />
Planarien sollten Sie also zur Sicherheit mehrere<br />
Wasserwechsel einplanen!<br />
Fazit:<br />
Aus einem spielerischen Versuchsaufbau habe ich<br />
meinen Weg, um diese unbeliebten Parasiten<br />
loszuwerden, gef<strong>und</strong>en. Als Dosierung würde ich bei<br />
einem kleinen Befall 1 große Zehe auf 10l<br />
empfehlen, bei einem Befall, wie er oben<br />
dokumentiert war, eher 2 Zehen auf 10l Wasser,<br />
wobei der Knoblauch hier geraspelt/zermanscht<br />
werden sollte.<br />
Ich möchte stark betonen, dass ich keinerlei<br />
Verantwortung für Schäden übernehmen möchte<br />
<strong>und</strong> dieser Weg in meinem (sowie einem weiteren –<br />
siehe nachfolgenden Bericht) <strong>Aquarium</strong> geklappt<br />
hat! Überlebt haben diese Behandlung sowohl die<br />
Fische, Wirbellosen als auch meine Molche. Ein Test<br />
in einem Salzwasserbecken fand nicht statt – ob<br />
dies dort ebenfalls solche Wirkung zeigt, dies bei<br />
ebenfalls im Becken weiterhin belassenem Besatz,<br />
entzieht sich meiner Kenntnis.<br />
Probieren Sie aus, ob Ihre Planarien ebenfalls auf<br />
den Knoblauch so reagieren, fangen Sie langsam an<br />
<strong>und</strong> achten Sie stets auf Ihren Besatz!<br />
Es ist, trotz Messungen des Nitrit-Gehalts, nicht<br />
nachzuweisen, dass das Knoblauch die Bakterien im<br />
Filter angegriffen hat. Ich vermute, dass der Anstieg<br />
des Nitrit-Wertes auf 0,1mg/l eher mit den vielen<br />
Kadavern der Planarien zusammenhängt. Klaus<br />
Dreymann hat in seinen Versuchen ebenfalls keinen<br />
Anstieg seiner Nitrit-Werte feststellen können, so<br />
dass ich von keiner Beeinträchtigung der<br />
Filterbakterien ausgehe, gleichwohl ich dies nicht<br />
ausschließen kann.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass andere Aquarianer diese<br />
Methode bestätigen <strong>und</strong> die Planarien in den<br />
heimischen Becken zur Vergangenheit gehören<br />
werden. Würde mich hierüber sehr freuen, zumal,<br />
soweit mir bekannt, die Knoblauch-Methode noch<br />
nicht vorgestellt wurde <strong>und</strong> zum Bekanntheitsgrad<br />
des <strong>Magazin</strong>s beitragen dürfte.<br />
Autor:<br />
Sebastian Karkus<br />
Sebastian@Karkus.de<br />
Nachfolgend ein Bericht von Klaus Dreymann,<br />
welcher den Test parallel in seinen befallenen<br />
Aquarien durchführte.<br />
<strong>Aquarium</strong> <strong>Online</strong> <strong>Magazin</strong> – Ausgabe April 2006 – www.aquariummagazin.de