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1-2017 die info

Die erste info des Jahres, in der es letzte Infos zum Jubila gibt und die der ideale Schmöker-Stoff für heiße Sommertage ist.

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UMWÄLDLICHES<br />

Ökosystem Stadt II<br />

Heterogenität<br />

Das Ökosystem Stadt,<br />

hauptsächlich <strong>die</strong> Bereiche<br />

außerhalb der stark versiegelten<br />

und lebensfeindlichen<br />

Zentren, bietet auf sehr<br />

beengtem Raum eine Fülle<br />

unterschiedlichster Standorte.<br />

Obwohl auch naturnahe<br />

Agrarökosysteme eine<br />

starke Heterogenität aufweisen<br />

können, sind <strong>die</strong>se<br />

sogenannten urbanen Habitatmosaike<br />

deutlich vielfältiger<br />

und kleinräumiger. In<br />

Städten gibt es typischerweise<br />

Fragmente natürlicher<br />

Lebensräume, gemischt mit<br />

Parks, Grünflächen, Gärten,<br />

Brachen und Säumen, <strong>die</strong><br />

alle ihre typische Artenausstattung<br />

zeigen.<br />

Dynamik<br />

Städtische Lebensräume<br />

sind oft Störungen unterworfen<br />

und kurzlebig. Neben<br />

sich wiederholenden<br />

Störungen wie Trittbelastung<br />

ist zum Beispiel auch<br />

eine vollständige Zerstörung<br />

der Vegetationsdecke,<br />

eventuell auch gefolgt von<br />

jahrzehntelangen Ruheperioden,<br />

jederzeit möglich. Arten,<br />

<strong>die</strong> auf Kontinuität und<br />

Ungestörtheit in ihrem Habitat<br />

angewiesen sind und oft<br />

eine lange Entwicklungszeit<br />

haben, fehlen deshalb.<br />

Schneller<br />

Artenwechsel<br />

In <strong>die</strong> Stadt werden durch<br />

<strong>die</strong> ständigen Materialströme<br />

durch den Verkehr regelmäßig<br />

Samen von verschiedensten<br />

Pflanzenarten<br />

eingetragen. Tausende von<br />

Arten werden absichtlich in<br />

Gärten, Parks und Grünanlagen<br />

angepflanzt oder gar<br />

gezüchtet, von denen einige<br />

in freier Wildbahn außerhalb<br />

der Gärten und Parks überleben<br />

können. Das kann sowohl<br />

eingeschleppte Arten,<br />

<strong>die</strong> sogenannten Neophyten,<br />

<strong>die</strong> in Städten besonders<br />

häufig sind, als auch<br />

einheimische Pflanzenarten<br />

betreffen.<br />

Im Ergebnis ist <strong>die</strong> spontane, wildwachsende<br />

Pflanzenwelt fast aller Städte tendenziell<br />

etwas artenreicher als <strong>die</strong>jenige<br />

des Stadt-Umlands. Außerdem gilt das,<br />

was für viele Ökosysteme gilt: Die Artenzahl<br />

ist umso höher, je größer das Ökosystem,<br />

in <strong>die</strong>sem Fall also <strong>die</strong> Stadt, ist.<br />

Dieser Artenreichtum ist allerdings nicht<br />

gleichmäßig über <strong>die</strong> Gesamtflora verteilt.<br />

Die Vegetation der Städte wird überwiegend<br />

aus kurzlebigen Ruderalfluren,<br />

stickstoffbedürftigen Hochstaudenfluren,<br />

verschiedenen Wiesen- und Rasengesellschaften<br />

und Gebüschen und Vorwäldern<br />

aufgebaut. Im verdichteten Zentrum<br />

finden sich am ehesten an ständiges Betreten<br />

angepasste Trittgesellschaften sowie<br />

Ritzen- und Mauerfugenvegetation.<br />

Arten anderer Vegetationseinheiten, wie<br />

z. B. naturnaher Wälder, Sümpfe, Moore,<br />

Magerrase, finden in Städten nur selten<br />

Lebensmöglichkeiten; sie sind stadtmeidend<br />

(„urbanophob“).<br />

Ein wichtiger Vegetationstyp in<br />

Städten ist <strong>die</strong> weitläufige Rasenfläche.<br />

Rasen findet man besonders<br />

innerhalb der vorstädtischen<br />

Wohnquartiere, wo öffentliche und<br />

private Rasenflächen fast immer<br />

über 10 %, manchmal sogar über<br />

25 % der Grundfläche einnehmen<br />

können. Jede Rasenfläche ist meist<br />

aus 15 bis 20 Pflanzenarten aufgebaut,<br />

wobei <strong>die</strong> (eingesäten, aber<br />

auch spontanen) Gräser bezüglich<br />

der Individuenzahl dominieren, <strong>die</strong><br />

Krautarten bei den Artenzahlen.<br />

Rasenflächen weisen durchaus typische<br />

und kennzeichnende Pflanzenarten<br />

auf, z. B. den Steifhaarigen<br />

Löwenzahn oder das Gänseblümchen.<br />

30 UMWÄLDLICHES<br />

<strong>die</strong> <strong>info</strong> | 01/<strong>2017</strong><br />

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