08.06.2017 Aufrufe

r-aktuell_ 2- 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Zeitschrift der Rahn Education<br />

AUSGABE<br />

2|17<br />

Kernspruch des<br />

Geschäftsführers:<br />

"Ausdauer –<br />

Anfangen ist leicht,<br />

Durchhalten<br />

eine Kunst "<br />

Seite 4 Schüleraustausch Kairo – Leipzig<br />

Seite 8 Hereinspaziert …<br />

Seite 12 Abenteuer Schülerfirma<br />

Seite 20 Europäischer Wettbewerb für junge Pianisten<br />

Seite 37 Kita Tarsius offiziell zertifiziert


Editorial<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

Inhalt<br />

Aus den Standorten<br />

Campus Graphisches Viertel<br />

Schüleraustausch Kairo – Leipzig<br />

Gäste aus Malaysia<br />

Movie meets Choir<br />

Spaß für Zuhörer und Vorleser<br />

Hereinspaziert, lieber Frühling!<br />

„Eine Kindheit ohne Bücher<br />

Barfuß in den Frühling<br />

Auerbach-Stübchen<br />

Tanz in den Frühling<br />

¡Viva Barcelona!<br />

Abenteuer Schülerfirma<br />

Kinder zeigen uns eine längst<br />

vergessene Welt<br />

Rote Rahn-Busse<br />

Sozialkunde mal anders…<br />

Auf den Spuren von Carl Zeiss<br />

Integration von Flüchtlingen 16<br />

Beste Voraussetzung …<br />

Oman-Besuch <strong>2017</strong><br />

Leipzig Marathon | Campuschor<br />

Die Kita der Rahn Schule Kairo<br />

Erster Europäischer Wettbewerb<br />

für junge Pianisten<br />

Schweizer Schulprojekt<br />

Besuch in der Botschaft der<br />

Republik Südafrika<br />

„Tag der deutschen Sprache“<br />

Unser Klassenausflug in Kairo<br />

Partnerschaft Kiew – Leipzig<br />

Kooperationsvereinbarung mit<br />

der Tichon Hadash High School<br />

Herzlyia in Vorbereitung<br />

Goodbye Germany<br />

„Eltern unserer Kinder“<br />

Pharaonische Kolossalstatue<br />

Regina Thoss 29<br />

„Buchmesse schmeckt“ 30<br />

Gemeinschafts-Projekt<br />

Prom. Nachrichtensprecher<br />

RDG-Stiftung erhält Stifterbrief<br />

Angekommen in Deutschland<br />

Zu Besuch bei Peter Sodann<br />

Weltdokumentenkulturerbe<br />

Arabische Kalligraphie<br />

Kita Berlin eröffnet Haus II<br />

Börde Campus<br />

Mitarbeiterinformation<br />

Jubiläen<br />

10 Jahre Kita Musikus<br />

Bewegte Kita<br />

Neues aus dem Best Age Forum<br />

Termine<br />

3<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7<br />

7<br />

8<br />

9<br />

9<br />

10<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

14<br />

15<br />

16<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

21<br />

22<br />

24<br />

25<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

30<br />

31<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

34<br />

35<br />

35<br />

35<br />

35<br />

37<br />

37<br />

38<br />

40<br />

mit der Grundsteinlegung auf dem Campus<br />

Graphisches Viertel in Leipzig wurde ein weiterer<br />

Meilenstein genommen und das gemeinsame<br />

Lernen aller Kinder und Jugendlichen,<br />

die wir an unseren Leipziger Schulen<br />

und Kitas beschulen bzw. betreuen, rückt in<br />

greifbare Nähe. Zum Schuljahr 2018/19 soll<br />

unser Campus mit den Erweiterungs- und<br />

Neubauten, Mensa, Drei-Felder-Sporthalle<br />

und Pausenhof auf dem Dach sowie dem<br />

Café Salomon fertig sein. Das Richtfest feiern<br />

wir am 15. September <strong>2017</strong>, ein halbes Jahr<br />

nach der Grundsteinlegung.<br />

Wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten,<br />

sind die ersten Prüfungen des laufenden<br />

Schuljahres schon Geschichte und die Vorbereitungen<br />

für die Schuljahresabschlussund<br />

Abiturfeiern im vollen Gange. Im Gymnasium<br />

im Stift Neuzelle, wo in diesem Jahr die<br />

ersten ägyptischen Schüler, ihre Abiturzeugnisse<br />

erhalten, erwarten wir den Botschafter<br />

der Arabischen Republik Ägypten als Festredner<br />

und werden die Veranstaltung via<br />

Livestream übertragen, um den Eltern unserer<br />

Schüler – aus nunmehr fast 30 Nationen<br />

-– die Möglichkeit einzuräumen, an der<br />

Feierlichkeit teilzuhaben. (siehe Seite 36).<br />

Viele Aktivitäten und Veranstaltungen waren<br />

gelebter Alltag für unsere Schülerinnen und<br />

Schüler sowie die Kleinsten in den Kindertagesstätten.<br />

Auch hier beginnt im Sommer der<br />

große Wechsel, die Krippenkinder „rücken“<br />

nach und die neuen Musikusse, Tarsianer,<br />

Noten- und sonstige Zwerge füllen die Lücken<br />

auf, die die zukünftigen ABC-Schützen<br />

hinterlassen. Mit einem weinenden und einem<br />

lachenden Auge werden die Schülerinnen und<br />

Schüler in die weiterführenden Schulen verabschiedet<br />

und die Absolventen und Abiturienten<br />

nehmen eine Ausbildung oder ein<br />

Studium auf.<br />

Arbeitsgemeinschaften, Klassenfahrten, Schüleraustausche,<br />

Projekttage und vieles mehr<br />

trugen dazu bei, dass sich die Klassen- und<br />

Gruppenverbände gefestigt haben. Unseren<br />

Pädagogen ist es zu verdanken, dass das<br />

Lernen und Leben unter dem „Roten R“ immer<br />

wieder etwas Besonderes ist. Auch an<br />

unseren Standorten in Kairo und Zielona<br />

Góra, die Mitglied im Weltverband Deutscher<br />

Auslandsschulen sind, beginnen die Ferien<br />

und zum Schuljahresbeginn freuen wir uns auf<br />

die neuen Rahn Schüler. Das deutsche Sprachzentrum<br />

in Kaliningrad ergänzt nunmehr die<br />

Bildungsangebote der Rahn Education.<br />

Unser Engagement für Kunst und Kultur ist<br />

ungebrochen, und mit der Europäischen Stiftung<br />

der Rahn Dittrich Group für Bildung und<br />

Kultur unterstützen und fördern wir viele Projekte.<br />

Auch die Integration von Flüchtlingen<br />

hat einen großen Stellenwert eingenommen.<br />

In den Kursen für Migranten in Halle, Gröningen<br />

und Oschersleben bringen sich viele<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein -<br />

die Erfolge können sich sehen lassen.<br />

Und da es heißt, wer arbeitet, soll auch feiern,<br />

dürfen drei schöne Anlässe nicht unerwähnt<br />

bleiben: die Kita Musikus kann ihr<br />

10-jähirges Jubiläum begehen, die Freie Grundschule<br />

Clara Schumann auf 20 Jahre erfolgreiche<br />

Bildungsarbeit zurückblicken und die<br />

Rehabilitationseinrichtung Halle steht seit<br />

25 Jahren für gelungene Aus- und Weiterbildung<br />

– dies ist, wie an all unseren Standorten<br />

nur durch die engagierte Arbeit unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter möglich, wofür<br />

ich bei dieser Gelegenheit meinen Dank aussprechen<br />

möchte.<br />

Kurz vor den Sommerferien wünsche ich Ihnen<br />

allen eine erholsame und erlebnisreiche<br />

Urlaubs- und Ferienzeit und freue mich auf<br />

die Ereignisse im neuen Schuljahr.<br />

Gotthard Dittrich<br />

Geschäftsführer<br />

2 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Großer Bahnhof auf dem Campus Graphisches Viertel<br />

Am 16. März <strong>2017</strong> fand die feierliche<br />

Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau<br />

des Campus statt. Neben neuen<br />

Schulräumen für das Musikalisch-Sportliche<br />

Gymnasium und die Freie Oberschule<br />

Leipzig und einer Mensa entstehen<br />

auf dem Areal zwischen Salomon- und<br />

Inselstraße eine neue Dreifelder-Sporthalle<br />

mit Pausenhof und Sportplatz auf<br />

dem Dach sowie das Café „Salomon“.<br />

Der Campus Graphisches Viertel<br />

umfasst neben den beiden Kitas Musikus<br />

und Tarsius, der Freien Grundschule<br />

Clara Schumann, der gleichnamigen<br />

Musik- und Kunstschule und<br />

dem Musikalisch-Sportlichen Gymnasium<br />

auch die Freie Fachoberschule<br />

Leipzig und perspektivisch die Freie<br />

Oberschule Leipzig (derzeit noch ansässig<br />

in der Kochstraße 28 a).<br />

Die Rahn Education hat gemeinsam<br />

mit dem Investor und Bauherren Cells<br />

Group Berlin der Nachwelt ein Zeichen<br />

hinterlassen und eine Dokumenten kapsel<br />

in das Fundament eingebracht. Darin<br />

enthalten sind die Leipziger Volkszeitung<br />

vom 16. März, die neue Ausgabe der Unternehmenszeitschrift<br />

r-<strong>aktuell</strong>, Unterlagen<br />

zur Bau- und Finanzierungsplanung<br />

sowie Projekt arbeiten von Schülerinnen<br />

und Schülern sowie einige Münzen.<br />

„Was vor rund 10 Jahren noch eine<br />

Vision war, wird heute zur Wirklichkeit:<br />

ein Bildungscampus, nur wenige Fußminuten<br />

vom Augustusplatz gelegen,<br />

der von der Kita bis zum (Fach-)Abitur<br />

den gesamten Bildungsweg integriert und<br />

dabei eine musikalisch-künstlerische<br />

Ausrichtung hat. Hier wurde bis heute<br />

ein beachtliches Stück Arbeit geleistet,<br />

Dr. G. Gabriele Goldfuß, Gotthard Dittrich, Thomas Ostermann<br />

auf das wir sehr stolz sein dürfen“, so<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich.<br />

Zur Veranstaltung, die zeitgleich mit<br />

dem Gründungstag der Rahn Education<br />

stattfand, erschienen über 75 geladene<br />

Gäste, darunter Vertreter der<br />

Stadtverwaltung Leipzig, des Investors,<br />

des Architekturbüros, des Verbands<br />

Deutscher Privatschulen, Schulleiter aus<br />

dem In- und Ausland der Unternehmensgruppe,<br />

Gäste aus einer High<br />

School in Herzliya (Israel), mit der gerade<br />

eine Schulpartnerschaft begründet<br />

pus-Chor für eine Umrahmung der Veranstaltung,<br />

die von vielen Gästen als<br />

„sehr gelungen“ bezeichnet wurde.<br />

Das schöne Wetter – extra für diesen<br />

Tag bestellt – tat sein Übriges!<br />

Über die Grundsteinlegung, die für<br />

alle Beteiligten ein großes Ereignis und<br />

einen wichtigen Meilenstein auf dem<br />

Wege zur geplanten Fertigstellung unseres<br />

Campus zum Schuljahresbeginn<br />

2018/19 darstellte, wurde auch in der<br />

örtlichen Presse und im Leipzig-Fernsehen<br />

berichtet.<br />

wird, sowie zahlreiche Mitarbeiter, Bitte schauen Sie unter: www.youtube.<br />

Lehrer, Schüler, Elternvertreter und<br />

Freunde der Rahn Education.<br />

Grußworte wurden von Thomas<br />

Ostermann als Vertreter des Bauherren,<br />

Dr. Gabriele Goldfuß, Referatsleiterin<br />

Internationale Beziehungen der Stadt<br />

Leipzig, und Manja Bürger vom Verband<br />

com/watch?feature=player_<br />

embedded&v=NqkU80o_BSY<br />

Auf www.facebook.com/RahnEducation<br />

und den Webseiten www.rahn.education<br />

wird wöchentlich zum Fortgang<br />

des Baugeschehens berichtet. Eine filmische<br />

Dokumentation der einzelnen<br />

Deutscher Privatschulen, Landesverband<br />

Bauabschnitte wird es ebenfalls geben.<br />

Sachsen-Thüringen, an die Gäste<br />

gerichtet. Spontan ergriff auch Schulleiterin<br />

Nehama Shalev aus Herzliya<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

das Wort. Musikalisch sorgte der Cam-<br />

Impressum<br />

r-<strong>aktuell</strong> Die Zeitschrift der Rahn Education<br />

Ausgabe 2 / <strong>2017</strong><br />

Herausgeber Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner GmbH,<br />

Salomonstraße 10, D-04103 Leipzig<br />

Tel: 0341.3939-0 | Fax: 0341.3939-2090<br />

E-Mail: r-<strong>aktuell</strong>@rahn.education | Internet: www.rahn.education<br />

Auflage 1700 Exemplare<br />

Redaktion Brigitte Wagner (Rahn Education)<br />

Bildnachweis Eigenarchiv<br />

Satz Kassler Grafik-Design, Leipzig<br />

Druck rohdesohn GmbH, Leipzig<br />

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes<br />

Gotthard Dittrich<br />

Redaktionsschluss 10.05.<strong>2017</strong><br />

Nächste Ausgabe September <strong>2017</strong><br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 3


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Schüleraustausch Kairo – Leipzig <strong>2017</strong><br />

Ein weiteres Kapitel wird geschrieben…<br />

Was im letzten Schuljahr seinen freudigen<br />

Anfang genommen hatte, wurde<br />

auch in diesem Schuljahr fortgeschrieben.<br />

Am 26. März war es soweit. Unsere<br />

Gäste aus Kairo – 14 Schüler und<br />

eine Lehrkraft der Rahn Schulen Kairo –<br />

landeten heil und gut gelaunt am Flughafen<br />

in Berlin. Von dort aus ging es mit<br />

dem Zug direkt nach Leipzig, von wo aus<br />

sie vorfreudig von ihren Gastfamilien in<br />

Empfang genommen wurden. Bestand<br />

davor nur Kontakt für alle Beteiligten<br />

per Skype oder Mail konnte dieser nun<br />

intensiv zwischen den Kulturen vertieft<br />

werden. Das Eis war sofort gebrochen!<br />

In den 10 Tagen hier in Deutschland besuchten<br />

die Austauschkinder aus Kairo<br />

das Musikalisch-Sportliche Gymnasium<br />

gemeinsam mit den deutschen Schülern<br />

und nahmen aktiv am Unterrichtsgeschehen<br />

und Schulleben teil. Aber<br />

nicht nur Unterricht stand auf dem Wochenplan.<br />

Nach dem ersten Schnuppern<br />

in unseren Schulalltag, wurden mittags<br />

die Klassenzimmer schon wieder verlassen<br />

und bei einem ersten gemeinsamen<br />

Ausflug Teile Leipzigs entdeckt.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein standen<br />

die Leipziger Innenstadt sowie der Zoo<br />

auf dem Programm. Ein weiteres Highlight<br />

war die Reise nach Dresden. Nach<br />

einer Führung durch die tolle Innenstadt<br />

machten wir einen Halt am Residenzschloss.<br />

Hier tauchten wir ab in die mittelalterliche<br />

Geschichte und bestaunten<br />

die alten Rüstungen und Schätze<br />

der Wettiner, bevor es noch abschließend<br />

mit dem Dampfschiff auf die Elbe<br />

ging. Aber nicht nur wir hatten ein tolles<br />

Programm vorbereitet, auch die Kairoer<br />

Kinder überraschten uns mit vielen süßen<br />

Leckereien aus ihrer Heimat. Ein<br />

ägyptischer Kulturaustausch bei Tee,<br />

Süßigkeiten und typischer Musik war ein<br />

weiterer Höhepunkt hier in Deutschland.<br />

Nachdem die Neugierde immer größer<br />

wurde, ging es dann auch endlich<br />

am 4. April mit dem Flieger nach Kairo.<br />

Am Flughafen erwarteten uns bereits<br />

gespannt die Gasteltern. In den sieben<br />

Tagen hatten wir nun die tolle Chance<br />

Land und Leute sowie die Geschichte<br />

und Kultur Ägyptens kennenzulernen.<br />

Ein volles Programm stand vor uns. Das<br />

größte Highlight war die hautnahe Erkundung<br />

der Pyramiden von Gizeh.<br />

Nach einer kurzen Besichtigung dieser<br />

antiken Bauwerke zu Fuß setzten wir<br />

unsere Exkursion auf den Rücken der<br />

Kamele fort. Aber wir waren nicht alleine.<br />

Ein ägyptisches Fernsehteam folgte<br />

uns den Tag auf Schritt und Tritt und<br />

dokumentierte unsere Expedition und<br />

interviewte Teilnehmer des Schüleraustausches.<br />

Der Filmbeitrag ist zu sehen<br />

unter: https://www.facebook.com/rahn.<br />

schulen.kairo. Das hätte wohl keiner<br />

von uns erwartet. In den folgenden Tagen<br />

besuchten wir noch weitere Sehenswürdigkeiten<br />

wie das Koptische<br />

Viertel, das Ägyptische Museum Kairo,<br />

die Zitadelle mit der Mohamed Ali<br />

Moschee, dem Kahn El-Kalili Basar und<br />

vieles mehr. An dieser Stelle soll auch<br />

noch einmal die große Gastfreundschaft<br />

der Gastfamilien hervorgehoben werden,<br />

denn diese luden uns selbst am<br />

Wochenende in ihre privaten Ferienhäuser<br />

nach Ain Suchna, einem Badeparadies<br />

am Roten Meer, ein. Dort<br />

konnten wir nach den doch etwas anstrengenden<br />

Tagen die Seele bei leckeren<br />

Essen und ausgiebigen Badespaß<br />

baumeln lassen. Wir beendeten unser<br />

Projekt mit einem gemeinsamen Bootsausflug<br />

mit allen Kindern und Gasteltern<br />

auf dem Nil. Tags darauf ging es leider<br />

wieder nach Deutschland zurück. Es war<br />

eine wunderschöne Zeit in Ägypten.<br />

Der Schüleraustausch zwischen den<br />

Rahn Schulen Kairo und dem Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasium Leipzig<br />

brachte für alle Schüler viele unvergessliche<br />

Erlebnisse an besonderen kulturhistorischen<br />

Städten. Wir haben die altägyptische,<br />

koptische und islamische<br />

Kultur und Geschichte in vielen Facetten<br />

kennengelernt. Und eins steht natürlich<br />

jetzt schon fest: Der Schüleraustausch<br />

muss im nächsten Schuljahr wiederholt<br />

werden.<br />

Wir bedanken uns herzlich bei allen<br />

Beteiligten, die uns dabei so tatkräftig<br />

unterstützt haben. Großen Dank an dieser<br />

Stelle an Herrn Mostafa Salama<br />

(Ägyptischer Schulleiter), Herrn Ahmed<br />

Soliman (Verwaltungsleiter), Herrn Nico<br />

Depzinski (Betreuender Lehrer), Frau<br />

Mona Enayat (Betreuende Lehrerin) und<br />

der Europäischen Stiftung der Rahn<br />

Dittrich Group für Bildung und Kultur.<br />

Florian Foltin<br />

Betreuender Lehrer des<br />

Musikalisch-Sportlichen Gymnasiums<br />

Leipzig<br />

4 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG | K AIRO<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 5


Standort<br />

LEIPZIG | K AIRO<br />

Gäste aus Malaysia an Leipziger<br />

Bildungseinrichtungen<br />

In den letzten beiden Aprilwochen hatten<br />

die Kindertagesstätte Tarsius und<br />

die Freie Grundschule Clara Schumann<br />

besonderen Besuch: Sechs Jugendliche<br />

aus Malaysia, die sich für eine Arbeit<br />

mit Kindern interessieren und begeistern,<br />

wollten den Alltag mit Kindern<br />

in Deutschland kennen lernen.<br />

In Malaysia hatten diese Jugendliche<br />

ihr Abitur erfolgreich bestanden und in<br />

Vorbereitung auf ihren Besuch über die<br />

Sprachzentrale in Leipzig bereits 18 Monate<br />

den Umgang mit der deutschen<br />

Sprache erlernt. Die erworbenen Kenntnisse<br />

konnten sie nun im Rahmen ihres<br />

Einsatzes in unseren Kindereinrichtungen<br />

einbringen und haben darüber hinaus<br />

natürlich noch einiges dazu gelernt.<br />

Sie haben den Wunsch, bereits ab<br />

dem Sommersemester an der Universität<br />

Leipzig ein Studium aufzunehmen<br />

und ein Praktikum in einer deutschen<br />

Kindereinrichtung ist dafür ein wichtiger<br />

Baustein.<br />

Sowohl unsere Kita- als auch die<br />

Hort-Mitarbeiter haben überaus freundliche,<br />

aufgeschlossene und hochmotivierte<br />

junge Menschen kennen gelernt,<br />

die sich sofort integriert, problemlos in<br />

den Alltag eingebracht haben und sehr<br />

engagiert waren. Auch die Kinder haben<br />

sie spielerisch in ihren Tagesablauf aufgenommen.<br />

Es hat uns wirklich sehr gefreut zu<br />

sehen, wie diese jungen, Menschen an<br />

ihren neuen Aufgaben gewachsen sind<br />

und auch unsere Arbeit bereichert haben.<br />

Wir wünschen ihnen viel Erfolg für<br />

ihr weiteres Leben und einen guten<br />

Start ins Studentenleben.<br />

Konstanze Bork<br />

Stv. Leiterin Kita Tarsius<br />

6 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Movie meets Choir<br />

Hollywood Hits - unter diesem Motto stand das diesjährige Chorprojekt<br />

der Freien Oberschule Leipzig. Seit Monaten probten der Schüler- und<br />

Lehrerchor für das Konzert am 21. Mai in der Bethlehemgemeinde Leipzig.<br />

Zu hören gab es Titel aus Filmklassikern wie „James Bond", „Titanic"<br />

oder „Herr der Ringe". Auch in diesem Jahr wurden die Oberschüler wieder<br />

durch den Gospelchor „Close to Jesus" und Band unterstützt. An der<br />

Gestaltung des Konzertplakats waren die Schüler der 9. Klassen beteiligt.<br />

Besonders erfreut waren die Projektteilnehmer über die Zusammenarbeit<br />

mit den Schülerinnen des Neigungskurses Theater, welche beim Konzert<br />

Filmszenen hinter einer Schattenwand darstellten. Man durfte also gespannt<br />

sein – und, wer Zeit und Lust hatte dabei zu sein, konnte tolle Eindrücke<br />

mitnehmen, hatte die Melodien lange im Ohr und konnte feststellen:<br />

Es hat sich wirklich gelohnt …<br />

Anja Hildebrandt<br />

Fachlehrerin für Musik und Englisch<br />

Spaß für Zuhörer und Vorleser<br />

Lesekönig gesucht und gefunden<br />

Am 9. März <strong>2017</strong> fand in der Freien<br />

Grundschule Clara Schumann in Leipzig<br />

der traditionelle Vorlesewettbewerb<br />

statt. Im Vorfeld wählten die vierten Klassen<br />

jeweils zwei Schüler aus, die sie<br />

dort vertreten sollten.<br />

Vor einem unerwartet großen Publikum<br />

präsentierten die Viertklässler besonders<br />

schöne Passagen aus ihren<br />

Lieblingsbüchern. Es wurden viele spannende<br />

und lustige Beiträge aus ganz<br />

unterschiedlichen Büchern dargeboten.<br />

Alle Zuhörer und die Jury hatten viel<br />

Spaß und Freude am Zuhören.<br />

Nicht nur die Vorleser haben ihr Bestes<br />

gegeben, sondern auch die Jury,<br />

die in diesem Jahr aus Lehrern, Hortleitung,<br />

Drittklässlern und einem Lesepaten<br />

des Lese Lust e.V. Leipzig bestand.<br />

Anhand der anspruchsvollen Bewertungsbögen<br />

konnten die Juroren für unterschiedliche<br />

Kriterien Punkte vergeben.<br />

Nach Auswertung dieser Bögen fiel es<br />

der Jury trotzdem nicht leicht, während<br />

einer längeren Beratungspause eine<br />

Entscheidung zu treffen. Alle Schüler<br />

beeindruckten mit ihrem Können. Letztendlich<br />

überzeugte Vincent aus der<br />

Katzenklasse und wurde „Lesekönig“<br />

der Grundschule Clara Schumann.<br />

Selbstverständlich wurde der Sieger<br />

„gekrönt“ und erhielt einen Preis in<br />

Form eines Büchergutscheines.<br />

Wir freuen uns für den Sieger, der für<br />

seine Klasse den Titel des Lesekönigs<br />

errungen hat und sind gespannt auf den<br />

Vorlesewettbewerb im nächsten Jahr.<br />

Martina Della Pina<br />

Bibliothekarin<br />

der Freien Grundschule<br />

Clara Schumann<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 7


Standort<br />

ALTENBURG<br />

Hereinspaziert, lieber Frühling!<br />

Freie Grundschule Christian Felix Weiße öffnete Türen und Ohren<br />

Mit dem Schulsong „CHF und W“ begrüßten<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

Freien Grundschule Christian Felix Weiße<br />

der Rahn Education die Besucher,<br />

die sich am 1. April zum Tag der offenen<br />

Tür in ihrem schönen Schulgebäude<br />

umsehen wollten. Viele von ihnen zeigten<br />

sich begeistert davon, wie modern<br />

die Ausstattung ist und wie gemütlich<br />

und individuell dabei die Zimmer gestaltet<br />

sind – eine Schule zum Wohlfühlen.<br />

So wie der Tag begonnen hatte,<br />

setzte er sich für die Kleinen und Großen<br />

am Nachmittag im Bachsaal des<br />

Residenzschlosses fort – beim Kinderkonzert<br />

„Frühling in unsrer Stadt“. Mit<br />

den Klassen 2 bis 4 waren fast alle<br />

Schüler daran beteiligt, sei es durch<br />

Einzelbeiträge auf den erlernten Instrumenten<br />

oder als Teil des Chors, der die<br />

Zuhörer auf einen musikalischen Frühlingsspaziergang<br />

mitnahm. Da gab es<br />

den Frühling in unsrer Stadt, in Venedig,<br />

Schweden und gar im fernen Japan,<br />

selbst für ein beeindruckend reales Gewitter<br />

sorgten die kleinen Künstler.<br />

Umrahmt wurde diese gelungene<br />

Veranstaltung von guten Gesprächen<br />

zwischen den stolzen Eltern und Verwandten,<br />

die sich schon vor Beginn gemütlich<br />

zu Kaffee und Kuchen zusammensetzen<br />

konnten. In den Räumen<br />

des Altenburger Schlosses macht das<br />

natürlich besonders Freude. Das wusste<br />

auch der „Förderverein Grundschule<br />

Schmidtsche Villa“ zu schätzen, der die<br />

kulinarische Versorgung übernahm.<br />

Deshalb übergaben die Vorstandsmitglieder<br />

die Hälfte aller Einnahmen des<br />

Konzerts zum Wohl des Residenzschlosses<br />

dem Vorsitzenden des<br />

Schlossvereins Frank Tanzmann. „Es ist<br />

wunderbar, dass die Freie Grundschule<br />

Christian Felix Weiße mit ihrem Konzert<br />

den Frühling in die Räumlichkeiten des<br />

Schlosses bringt, sie ist als Institution<br />

schon lange Mitglied unseres Vereins.<br />

Schließlich wollen wir, dass das Schloss<br />

mehr als nur ein Museum ist. Und wie<br />

kann es lebendiger sein als durchzogen<br />

von Musik und Gesang der Kinder, die<br />

unserer Stadt Zukunft geben?“, kommentierte<br />

Tanzmann.<br />

Franziska Tanzmann<br />

Lehrerin<br />

Freie Grundschule Christian Felix Weiße<br />

Altenburg<br />

8 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

„Eine Kindheit ohne Bücher wäre keine Kindheit.<br />

Es wäre, als ob man aus dem verzauberten Land ausgesperrt wäre,<br />

aus dem man sich die seltsamsten Freunde holen könnte.“ (Astrid Lindgren)<br />

Bilderbücher haben eine sehr große<br />

Bedeutung für die Literacy-Entwicklung<br />

der Kinder, denn das dialogische Vorlesen<br />

ist die nachhaltigste Form der<br />

Sprachbildung im frühen Kindesalter.<br />

Durch den täglichen Umgang mit Bilderbüchern<br />

und das Vorlesen erfahren<br />

Kinder, dass es eine Verbindung zwischen<br />

der gesprochenen und der geschriebenen<br />

Sprache gibt und bekommen<br />

so einen Zugang zur Schrift- und<br />

Buchkultur. Daher ist es wichtig, Kindern<br />

eine anregende literarische Umgebung<br />

zu bieten, um sie mit Büchern und<br />

Schrift vertraut zu machen.<br />

Aus diesem Grund und im Rahmen<br />

der Leipziger Buchmesse beschäftigte<br />

sich die Tigergruppe mit diesem Thema.<br />

Gemeinsam schauten wir, was es<br />

für Bücher gibt. Was findet man in<br />

einem Atlas oder Lexikon? Wozu<br />

braucht man ein Kochbuch? Gibt es<br />

überhaupt noch Telefonbücher? Wie<br />

sieht eine Fibel aus? Alle Bücher und<br />

Fragen untersuchten wir genau. Im Museum<br />

für Druckkunst erfuhren wir, wer<br />

den Buchdruck erfunden hat und wir<br />

schauten uns verschiedene Druckmaschinen<br />

an. Jedes Kind durfte seinen<br />

Namen drucken. Dazu war es wichtig,<br />

alle Buchstaben seines Namens zu<br />

kennen. Im täglich stattfindenden Morgenkreis<br />

stellten die Kinder ihre Lieblingsbücher<br />

vor. Mit Spaß und Freude<br />

lernten die Kinder eine Geschichte zusammengefasst<br />

zu erzählen, Bezug zur<br />

eigenen Lebenswelt zu nehmen und<br />

Vergleiche zu ziehen. Nachdem sie den<br />

Mut gefunden hatten, vor der Gruppe<br />

zu sprechen, denn etwas Aufregung ist<br />

immer dabei, tauschten sich die Kinder<br />

aus, so dass jeder neue Bücher kennengelernt<br />

hat und Freundschaften gestärkt<br />

wurden.<br />

Peggy Grille<br />

Erzieherin<br />

Tigergruppe Kita Tarsius<br />

Barfuß und gesund in den Frühling<br />

Zum Frühjahrsputz bauten die Adler-<br />

Eltern und Kid’s einen Barfuß-Parcours<br />

in den Innenhof. Aus alten Futtertrögen<br />

befüllt mit verschiedenen Naturmaterialien,<br />

wie Erlenzapfen, Rindenmulch,<br />

Kies, runde Steine und einem kleinen<br />

Wassertretbecken am Ende entstand<br />

ein Fußfühlpfad der von Kindern, Eltern<br />

und Erziehern genutzt werden kann.<br />

Durch die unterschiedlichen Untergründe<br />

werden Fuß- und Rückenmuskulatur<br />

angeregt und trainiert, die<br />

Durchblutung wird gesteigert und durch<br />

den Kältereiz im Wasserbecken wird die<br />

Wärmeproduktion im Körper angekurbelt<br />

und es entsteht ein Wechsel von<br />

Warm und Kalt der sich günstig auf den<br />

Körper auswirkt und als Schutz vor<br />

Erkältungskrankheiten dient – ähnlich<br />

wie bei der Saunanutzung.<br />

Unser Barfuß-Parcour wird nun rege<br />

genutzt. Nach der Wanderung auf dem<br />

Barfußpfad gehen die Kinder noch<br />

über die warme Wiese und ziehen die<br />

Schuhe wieder an. Ein mulmig warmes<br />

und kribbeliges Gefühl bleibt in den<br />

Füßen zurück …<br />

Felicia Freymond<br />

Erzieherin<br />

Kita Tarsius<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 9


HALLE | NEUZELLE<br />

Standort<br />

Auerbach-Stübchen in der Rahn Education Halle<br />

Integration geht auch durch den Magen<br />

Fünf Stunden Deutschunterricht am<br />

Tag sind kein Zuckerschlecken für die<br />

Integrationskurs-Teilnehmer der Rahn<br />

Education in Halle.<br />

Da ist es auch wichtig, dass man<br />

sich in den Pausen ordentlich stärkt.<br />

Um Getränke und Snacks anbieten zu<br />

können, wurde im ehemaligen Labor das<br />

„Auerbach-Stübchen“ eingerichtet –<br />

eine Cafeteria mit Möbeln und Gastronomietechnik<br />

aus dem ehemaligen<br />

Schulstandort Auerbach (Vogtland). In<br />

den Pausen herrscht hier immer Hochbetrieb.<br />

Als Koordinatorin für die ordnungsgemäße<br />

Bewirtschaftung übt<br />

unsere Teilnehmerin Hasmig Avacimyan<br />

eine verantwortungsvolle und wichtige<br />

Tätigkeit aus.<br />

Aber am 26. April – zum KompAS-<br />

Fest – wurde eine große Vielfalt an arabischen<br />

Speisen angeboten, die reißen den<br />

Absatz fanden. Die tägliche Imbissversorgung<br />

soll nun abwechslungsreich<br />

und frisch dargeboten werden.<br />

Tanz in den Frühling<br />

Traditionen gibt es viele am Gymnasium<br />

im Stift Neuzelle. Einen ganz besonderen<br />

Charme und Glanz hat jedoch der<br />

jährliche Frühlingsball. Am 17.03.<strong>2017</strong><br />

fand nun schon der 11. Neuzeller Frühlingsball<br />

des Gymnasiums im Stift<br />

Neuzelle statt. Organisiert wurde dieser<br />

Ball durch den Abijahrgang 2018. Auch<br />

wenn die Außentemperaturen alles<br />

andere als der Jahreszeit entsprechend<br />

waren, trugen die Damen zauberhafte<br />

Kleider und die Herren haben ihren<br />

besten Anzug angelegt.<br />

Das Organisationsteam der Klassenstufe<br />

11 durfte an diesem Abend 250<br />

Gäste in der Aula des Campus im Stift<br />

Neuzelle begrüßen. Diese erstrahlte<br />

durch die einfallsreiche und farblich<br />

abgestimmte Dekoration mit Blumen,<br />

Lampions und Kerzen in einem neuen<br />

Licht. Besonders an diesem Abend war<br />

die musikalische Umrahmung durch die<br />

Live-Band „Elektra 68“. Am ganzen<br />

Abend herrschte eine ausgelassene<br />

Stimmung. Highlight war der Auftritt<br />

von Natalia Mikołajczyk und ihrem Partner<br />

Grzegorz, die uns in die Welt der<br />

klassischen Tänze entführten. Bis weit<br />

nach Mitternacht wurde gemeinsam mit<br />

den Schülern, Lehrern, Eltern, Freunden<br />

und Bekannten in den Frühling<br />

getanzt.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei<br />

allen Sponsoren, dem Schulförderverein,<br />

den Lehrern und helfenden Händen,<br />

die zum Gelingen dieser Veranstaltung<br />

beigetragen haben, bedanken und<br />

hoffen auf ein Wiedersehen im Jahr<br />

2018!<br />

10 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

¡Viva Barcelona!<br />

Erstmalig unternahmen SchülerInnen der<br />

8. und 9. Klassen der Freien Oberschule<br />

Leipzig eine Sprachreise nach Spanien.<br />

Los ging es für alle an einem Sonntagmorgen<br />

Anfang April vom Berliner Flughafen<br />

Tegel und nach einem knapp zweieinhalbstündigen<br />

Flug landeten alle in der<br />

Hauptstadt Kataloniens – Barcelona. In<br />

Kleingruppen wurden die Schüler im Taxi<br />

zu ihren Gastfamilien gefahren und verbrachten<br />

mit ihnen gemeinsam den ersten<br />

Tag.<br />

Auf den Spuren von Antoni Gaudí<br />

Die erste Einheit des fünftätigen<br />

Sprachkurses begann. Zusammen mit<br />

anderen internationalen SchülerInnen<br />

festigten und erweiterten alle ihre Spanischkenntnisse,<br />

bevor es nachmittags<br />

das volle Sightseeing-Programm gab.<br />

Park Güell – eine hoch über der Stadt<br />

gelegene Anlage, in welcher der katalanische<br />

Architekt Gaudí naturnahe Kunst<br />

mit der Natur verbinden wollte. So erforschten<br />

die SchülerInnen die dortige<br />

Parklandschaft, die von einem Gewirr<br />

aus Wegen, Mauern und Brücken geprägt<br />

ist. Gaudí weiter auf der Spur,<br />

stand am Dienstagnachmittag die Besichtigung<br />

der weltberühmten Sagrada<br />

Familia an. Ein Jahr nach Beginn der<br />

Bauarbeiten übernahm Gaudí 1883 bis<br />

zu seinem Tod im Jahre 1926 deren Führung.<br />

Ausschließlich wird der Bau von<br />

Spenden und Eintrittsgeldern finanziert.<br />

Voraussichtlich wird dieses beeindruckende<br />

Bauwerk, welches ganz im Stil<br />

des Modernisme steht, im Jahr 2026<br />

fertiggestellt werden.<br />

Auf zum Castell de Montjuïc<br />

Auf dem 173 Meter hoch gelegenen<br />

Monte Montjuïc konnten die SchülerInnen<br />

nach einer sportlichen Wanderung<br />

einen fantastischen Ausblick über<br />

die ganze Stadt, den Hafen und das<br />

Meer genießen. Ende des 18. Jahrhunderts<br />

wurde auf dem Berg eine Verteidigungsanlage<br />

errichtet, die heute Besuchern<br />

als Museumsanlage zugäng -<br />

lich ist.<br />

¡Vamos a la playa!<br />

Ganz nach dem Motto „Abril – agua<br />

mil“ und viel Wind, luden am Donnerstag<br />

hellblauer Himmel und Sonnenschein<br />

zu einem sportlichen und entspannten<br />

Nachmittag am Strand ein.<br />

Für eine kleine Erfrischung im Meer war<br />

es dann leider doch noch zu kalt und so<br />

wurde lieber Fußball gespielt, getanzt,<br />

gezeichnet, gelesen und Musik gehört.<br />

CosmoCaixa<br />

Das größte Museum Spaniens ist eines<br />

angesehensten Wissenschaftsmuseen<br />

in Europa. In diesem konnten die SchülerInnen<br />

am Freitagnachmittag physikalische,<br />

technische, geologische, chemische,<br />

mathematische und geologische<br />

Zusammenhänge interaktiv erfahren.<br />

Den Abend ließen alle gemeinsam Zuhause<br />

bei ihren Gastfamilien ausklingen,<br />

um dann mit Zertifikat über den erfolgreich<br />

absolvierten Sprachkurs in der<br />

Tasche am Samstagmorgen den Heimflug<br />

anzutreten.<br />

Nach einer solch einer ereignisreichen<br />

Woche bleibt nur noch zu sagen: „¡Barcelona<br />

– hasta la próxima!“<br />

Katharina Weimer<br />

Fachlehrerin für Deutsch/<br />

Spanisch/Theater<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 11


Standort<br />

FÜRSTENWALDE<br />

Abenteuer Schülerfirma<br />

Seit dem Beginn des Schuljahres 2016/17<br />

gibt es an der Freien Oberschule in Fürstenwalde<br />

eine Schülerfirma, die an zwei<br />

Tagen in der Woche neben der Mittagsversorgung<br />

ein Snackangebot für die<br />

Schülerinnen und Schüler der gesamten<br />

Schule anbietet – und das mittlerweile auch<br />

recht erfolgreich. Aber von Anfang an:<br />

Im Schwerpunktfach WAT der 10. Klasse<br />

saßen im September des vergangenen<br />

Jahres 15 Schülerinnen und Schüler<br />

sowie eine Lehrerin zusammen, um<br />

eine Schülerfirma zu gründen. Keiner<br />

der Beteiligten hatte damit Erfahrungen<br />

und nur wenige konkrete Vorstellungen<br />

(bis auf die Lehrerin natürlich!). Der inhaltliche<br />

Schwerpunkt war jedoch schnell<br />

gefunden: Wir hatten 1. eine tolle WAT-<br />

Küche und 2. neben dem Mittagsangebot<br />

keine Pausenversorgung! Also sollte<br />

ein Snackangebot für die Schülerinnen<br />

und Schüler der Ober- und Fachoberschule<br />

her. Eine Befragung der Schülerschaft<br />

half uns den Bedarf der „Kunden“<br />

aufzuzeigen. Dieser sollte mit der<br />

Vorgabe der Schulleitung, gesundes,<br />

leicht bekömmliches und nachhaltiges<br />

Essen zu produzieren, realisiert werden.<br />

„Brain Food“ war geboren!<br />

Eine erste Idee bestand darin, abgelaufene<br />

oder nicht schön anzuschauende<br />

Lebensmittel, die sonst weggeworfen<br />

würden, zu verarbeiten. Nach<br />

Recherchen und Kontakten mit Kooperationspartnern<br />

war aber schnell klar,<br />

dass es hierbei rechtliche Hürden gab<br />

und auch die Umsetzung wegen der<br />

schlechten Planbarkeit nicht möglich<br />

war. Der Brandenburger Schülerfirmentag<br />

am 18.11.2016 in Potsdam brachte<br />

dann schließlich die nötige Inspiration.<br />

Selbst gemachte Müsliriegel sollten<br />

her! Diese wurden in der Umsetzung<br />

schnell zu Energy Balls, weil die Festigkeit<br />

der Riegel fehlte. Sie waren nun<br />

handlich, in mundgerechter Form, lieferten<br />

Energie für den Tag und waren<br />

lecker und innovativ. Nur leider wollten<br />

die Schülerinnen und Schüler sie nicht<br />

kaufen! Das erste Produkt hielt dem<br />

Realitätscheck nicht stand und floppte!<br />

Aber auch das gehört bei einer Unternehmensgründung<br />

dazu und war eine<br />

wichtige Erfahrung für die Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

Der Schülerfirmentag brachte außerdem<br />

den Kontakt zur Spree-Oberschule<br />

in Fürstenwalde. Auch hier gab es eine<br />

neu gegründete Schülerfirma mit dem<br />

Namen „Eat and Event“, die ein Snackangebot<br />

für ihre Schülerinnen und<br />

Schüler erstellte und auch sie waren in<br />

der 10. Klasse. Schnell entstand die<br />

Idee einer Kooperation. Wir besuchten<br />

uns erst einmal gegenseitig, tauschten<br />

Erfahrungen, Ideen und Rezepte aus.<br />

Vor allem aber erhielten wir voneinander<br />

Anregungen, sei es durch die unterschiedliche<br />

Umsetzung der Homepages,<br />

der Preisgestaltungen oder der verschiedenen<br />

Verkaufsstrategien. Wir halfen<br />

uns gegenseitig beim Drucken von T-<br />

Shirts mit eigenem Logo, bei der QR-<br />

Code-Erstellung auf Visitenkarten und<br />

der Zubereitung von bestimmten Speisen.<br />

Die Erweiterung des eigenen Horizonts<br />

war für alle Beteiligten sehr wertvoll<br />

und soll auch zukünftig weiter<br />

geführt werden. Es war beeindruckend<br />

wie eigenständig und selbstbewusst<br />

die Schülerinnen und Schüler miteinander<br />

agierten und wie stark sie sich mit<br />

der eigenen Schülerfirma identifizierten.<br />

Was bleibt noch zu erwähnen: Mittlerweile<br />

verkauft „Brain Food“ Waffeln,<br />

Sandwiches und Wraps aus gesunden<br />

Zutaten. Ein Kompromiss zwischen<br />

dem, was die Schülerinnen und Schüler<br />

gern essen und demzufolge auch kaufen<br />

und der eigentlichen Geschäftsidee,<br />

nämlich dem gesunden Essen. Die<br />

Schülerfirma verarbeitet dabei frisches<br />

Gemüse, biologisch angebaute Produkte<br />

oder Dinkelmehl. Für die warmen<br />

Monate wird das Angebot um<br />

Smoothies erweitert und das meistgewünschte<br />

Produkt der Schülerinnen<br />

und Schüler soll<br />

verwirklicht werden:<br />

PIZZA! Natürlich<br />

selbst gemacht<br />

und lecker!<br />

Denise Piur<br />

Stellvertretende<br />

Schulleiterin<br />

Fotos: Sabine Uy<br />

12 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Kinder zeigen uns eine längst vergessene Welt<br />

„Ich als Fotograf“ lautet das <strong>aktuell</strong>e<br />

Projektthema in der Rehkitzgruppe der<br />

Kita Tarsius. Die Rehkitze sind nicht etwa<br />

eine Vorschulgruppe – nein! Die Kinder<br />

sind im Durchschnitt 2 Jahre alt und<br />

dennoch freuen sie sich auf unser Projekt<br />

mindestens ebenso wie wir Erzieher.<br />

Wenn wir Kinder etwas selbst erschaffen<br />

lassen, ist der Entstehungsprozess<br />

für sie viel verständlicher. Kinder lernen<br />

am Effektivsten, wenn sie es selbst<br />

ausprobieren. Warum sollten nur Erwachsene<br />

ihre Welt festhalten dürfen?<br />

Wir bewegen uns täglich gemeinsam<br />

mit den Kindern in der Kita oder außerhalb<br />

und dennoch erleben die Kinder<br />

ihren Tag ganz anders als wir. Sie<br />

schauen aus ihrer eigenen, ganz speziellen<br />

Perspektive auf die Dinge. Obwohl<br />

wir das Gleiche betrachten, sehen wir<br />

nicht immer das Selbe. Auch wenn wir<br />

den Kindern auf Augenhöhe begegnen,<br />

werden wir nie vollständig in ihre Welt<br />

eindringen können. Jeder von uns hat<br />

einst diese besondere Welt gesehen,<br />

doch sind wir längst aus ihr herausgewachsen.<br />

Lassen wir doch die Kinder<br />

selbst festhalten, was sie sehen.<br />

Mit Kameras ausgestattet werden<br />

unsere Krippenkinder nun auf Entdeckertour<br />

gehen und ihre Perspektive rund<br />

um den Tag festhalten. Aus den entstehenden<br />

Bildern wollen wir eine Fotowand<br />

entwickeln, die uns eine Welt zeigt,<br />

wie sie nur Kinder sehen können.<br />

Das Kind ist somit Schöpfer seiner<br />

selbst, indem es seine eigene Welt festhält.<br />

Ob es Kunst ist, kindlich reelle Abbildungen<br />

oder einfach nur der Blick<br />

des Kindes auf seine Umgebung, bleibt<br />

für jeden selbst zu beantworten. Für<br />

den pädagogischen Mitarbeiter jedoch<br />

ist es ein kostbarer Einblick in das<br />

Sichtfeld der Kinder.<br />

Auch wenn die Kinder anfangs wild<br />

drauflos knipsen, so geben wir den<br />

Kindern doch die Möglichkeit sich mit<br />

dem technischen Element des Fotografierens<br />

auseinanderzusetzen. Konzentrations-<br />

und Feinmotorikschulung<br />

sowie die Verantwortung im Umgang<br />

mit technischen Geräten, können auch<br />

Krippenkinder im wahrsten Sinne des<br />

Wortes, begreifen!<br />

Um die Ergebnisse unseres Projektes<br />

auch langfristig nutzen zu können,<br />

wird aus den Fotos die die Kinder<br />

machen, ein eigenes Bilderbuch entstehen.<br />

Kinder lieben es, sich Bilder<br />

und Bücher anzuschauen. Spielerische<br />

Sprachförderung mit geringem Aufwand<br />

die Kindern Spaß macht.<br />

Um die Perspektive der Erwachsenen<br />

in unser Fotoprojekt einzubringen,<br />

werden auch wir fotografieren. Doch<br />

nicht unser Blick auf den Kita-Alltag ist<br />

Inhalt unserer Fotodokumentation, sondern<br />

die Begeisterung der Kinder im<br />

Umgang mit dem Medium Fotografie.<br />

Das werden wir festhalten und uns<br />

gleichzeitig von den Kindern in eine<br />

längst vergessene Welt entführen lassen.<br />

Maria Schwertner<br />

Rehkitzgruppe Kita Tarsius<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 13


Standort<br />

GRÖNINGEN<br />

Rote Rahn-Busse auf Sachsen-Anhalts Landstraßen<br />

Der Börde-Campus in Gröningen wächst<br />

mit jedem Schuljahr. Lernen zur Zeit 178<br />

Kinder und Jugendliche an unserer Freien<br />

Sekundarschule und am Freien Gymnasium,<br />

so werden es im kommenden<br />

Schuljahr 200 sein. Das Einzugsgebiet<br />

wird dabei auch stetig größer. Im Umkreis<br />

von 50 km bedienen wir mit unserem Bildungsangebot<br />

Schüler aus der Börde,<br />

aus dem Harzkreis und dem Salzlandkreis.<br />

Grund genug für mich, den Schülertransport<br />

etwas genauer unter die Lupe zu<br />

nehmen.<br />

5.15 Uhr klingelt bei Anatolius Wetzstein<br />

der Wecker. Eine halbe Stunde<br />

später sitzt er in einem roten Rahn-Bus<br />

und lenkt diesen nach Osterweddingen.<br />

Meist noch müde und mit verträumten<br />

Augen wartet dort Marten aus der<br />

Klasse 9, um zur Schule abgeholt zu<br />

werden. So wie Marten geht es 47 anderen<br />

Jungen und Mädchen vom Börde-Campus<br />

Gröningen. Denn da, wo<br />

keine öffentlichen Busse fahren oder<br />

die Schulbuszeiten für die Kinder unzumutbar<br />

sind, hat die Rahn Education<br />

einen Busshuttle eingerichtet. Vier solche<br />

roten Flitzer und ein PKW der Rahn<br />

Education fahren täglich sternförmig von<br />

Gröningen aus, um Schüler morgens zur<br />

Schule und am Nachmittag wieder nach<br />

Hause zu bringen. Täglich kommen da fast<br />

600 km zusammen. Schon von weitem<br />

werden wir erkannt und viele Einwohner<br />

der Ortschaften grüßen freundlich oder<br />

winken uns zu, meint Kurt Bellgardt, der<br />

die Gruppe der Fahrer in Gröningen seit<br />

März diesen Jahres verstärkt.<br />

Die Fahrer fühlen sich sehr wohl,<br />

weil auch das Verhältnis zu den Eltern<br />

prima ist, weiß Hans-Peter Klein zu berichten.<br />

Wir haben alle Telefonnummern<br />

ausgetauscht, so dass wir sofort reagieren<br />

können, wenn es mal Probleme<br />

gibt. So melden die Eltern die Kinder<br />

bei Krankheit auch beim Fahrer direkt<br />

ab, so dass mancher Weg erspart bleibt.<br />

Es wird auch mal zwei Minuten gewartet,<br />

wenn ein Schüler spät dran ist.<br />

Beim öffentlichen Bus sucht man das<br />

vergebens. Der Einsatz des Bus shuttles<br />

ist ein toller Service der Rahn Education.<br />

Darüber sind sich die Eltern einig.<br />

Wie fühlen sich denn die Kinder,<br />

wollte ich wissen. Uwe Franke antwortet<br />

sofort: „Wie die Könige! Sie finden<br />

den Service cool. Auf die Frage, was<br />

willst du später mal werden, habe ich<br />

schon die Antwort ‚Shuttlefahrer bei<br />

Rahn Education‘ gehört, ergänzt Bernd<br />

Schreiber mit einem Lächeln. Dass die<br />

Kinder und Eltern das Angebot schätzen<br />

und sehr zufrieden sind zeigt sich in so<br />

mancher Geste. Osterhasen oder Weihnachtsmänner<br />

als kleine Geschenke für<br />

die Fahrer sind nur ein Beispiel dafür.<br />

In Gesprächen mit Einwohnern der<br />

umliegenden Ortschaften werde ich auch<br />

sehr oft auf unsere Busse angesprochen.<br />

Einstimmiger Tenor: Die roten Busse<br />

der Rahn Education sind aus dem Bild<br />

der Orte nicht mehr wegzudenken!<br />

Und so ist es für Anatolius Wetzstein<br />

weiterhin selbstverständlich, dass morgens<br />

5.15 Uhr der Wecker klingelt …<br />

Thomas Scholz<br />

Campusleiter Allgemeinbildung<br />

Sozialkunde mal anders…<br />

Am 04.04.<strong>2017</strong> begab sich die 10.Klasse<br />

der Freien Sekundarschule Gröningen<br />

zu einem besonderen außerschulischen<br />

Lernort – dem Landtag in Magdeburg.<br />

Fernab des stressigen Schulalltags<br />

so kurz vor den Prüfungen, begab sich<br />

die 10.Klasse Anfang April zum Lernen<br />

in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts,<br />

um die Bedeutung, Geschichte<br />

und Funktionsweise des Landtags auf<br />

eigene Faust zu erkunden. Durch eine<br />

organisierte Führung und vielen Zusatzinformationen<br />

war es den Schülerinnen<br />

und Schülern möglich, Politik vor Ort zu<br />

erleben und hinter die Kulissen zu blicken.<br />

Wie wird man Abgeordneter, was<br />

kann man als Abgeordneter verdienen,<br />

welche Berühmtheiten waren bereits im<br />

Landtag anwesend, was genau wird<br />

hier beschlossen, wie sind die Plätze<br />

der einzelnen Parteien verteilt und warum<br />

ist der Landtag überhaupt wichtig,<br />

waren nur ein paar der Fragen, die im<br />

Laufe des Vormittags gestellt und beantwortet<br />

wurden. Interessiert hörten<br />

die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen<br />

des Mitarbeiters zu und befanden<br />

die Führung als aufschlussreich,<br />

locker und teilweise spannend. Ausgehend<br />

von diesem (Lern-)Ausflug konnte<br />

im Anschluss auf die gesammelten<br />

Informationen zurückgegriffen werden,<br />

was für Schüler und Lehrer zu einem<br />

anschaulicheren Unterricht beitrug.<br />

Christina Grafe<br />

Stellv. Schulleiterin<br />

14 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Auf den Spuren von Carl Zeiss<br />

Fragen und interessante Antworten<br />

Was haben Ernst Abbe, Otto Schott und<br />

Carl Zeiss mit Berufsorientierung zu tun?<br />

Genau dieser Frage gingen Schüler der<br />

8. Klasse an der Freien Oberschule Leipzig<br />

nach. Denn genau, wie manch ein<br />

Leser, stellten sich auch die Jugendlichen<br />

diese berechtigte Frage.<br />

Anfang März fuhren die Praxisberaterin<br />

Franziska Seppelt mit der 8c und ihrer<br />

Klassenlehrerin Christine Kossack nach<br />

Jena, dem Geburtsort der Carl ZEISS<br />

Jena GmbH, um diese Frage zu ergründen.<br />

Und wie sich herausstellte, wurde<br />

weit mehr Licht ins Dunkel gebracht, als<br />

ursprünglich angedacht. Denn neben<br />

den Zusammenhängen zwischen Berufsorientierung<br />

und der Carl ZEISS Jena<br />

GmbH galt es zunächst einmal zu klären,<br />

wer oder was ZEISS oder SCHOTT<br />

eigentlich ist. Für viele der Schüler waren<br />

diese Begriffe nämlich „Böhmische<br />

Dörfer“ und Variablen, wie im Mathematikunterricht.<br />

Die knapp 30 Personen starke Gruppe<br />

erhielten somit in einer halbstündigen<br />

Präsentation das Rüstzeug und die Hintergründe,<br />

mit denen man den Werdegang<br />

des Unternehmens grob nachvollziehen<br />

konnte. Auch die Wirkungsfelder<br />

wurden nahe gebracht, obgleich diese<br />

zeitweise auf Grund der häufig gebrauchten,<br />

englischsprachigen Benennungen<br />

nicht einfach zu durchschauen waren.<br />

Hier halfen aber praktische Beispiele im<br />

Ausstellungsraum, die erklärt und von den<br />

Schülern teilweise auch praktisch erprobt<br />

werden konnten.<br />

Weiter ging es als Besucher durch<br />

den Betriebsteil, in dem die Berufe praktisch<br />

erlebt werden konnten. Auf Grund<br />

der Sensibilität der Werkstoffe konnten<br />

die Jugendlichen die Entstehung der<br />

sehr hochpreisigen Produkte nur hinter<br />

Glas betrachten. Jedoch wurden die<br />

Arbeitsschritte, die die Angestellten ausführten,<br />

kommentiert, womit ein erster<br />

Eindruck von den Aufgaben entstand,<br />

welche ein Feinoptiker, ein Industriemechaniker<br />

oder ein Mechatroniker<br />

übernehmen muss.<br />

Der teilweise doch bei den Schülern<br />

und Betreuern aufgetretenen Reizüberflutung<br />

wurde Rechnung getragen, so<br />

dass alle nach dieser anspruchsvollen<br />

Besichtigung mit vielen informativen und<br />

auch überraschenden Eindrücken ihre<br />

wohlverdiente Mittagspause in der Mensa<br />

der Ernst-Abbe-Hochschule verbringen<br />

durften. Gestärkt ging es dann<br />

zurück in den Besucherraum, in dem<br />

die Berufsbilder noch einmal beleuchtet<br />

wurden. Auch Fachbegriffe wie „duale<br />

Ausbildung“ oder „Ausbildungsvergütung“<br />

wurden besprochen. In einer offenen<br />

Runde ging die Personalverantwortliche<br />

auf die Schwierigkeit bei der<br />

Auswahl der Bewerber ein und betonte<br />

mehrfach die Wichtigkeit von (freiwilligen)<br />

Praktika, die den Bewerbern, aber<br />

auch den Unternehmen die entscheidende<br />

Hilfestellung bei der Auswahl der<br />

künftigen Auszubildenden bieten.<br />

Nicht nur bei der Durchführung solcher<br />

Betriebsbesichtigungen wirkt die<br />

Praxisberaterin aktiv mit, sondern sie<br />

unterstützt auch bei der Organisation,<br />

Vorbereitung und Durchführung von freiwilligen<br />

Praktika. Durch das Projekt<br />

„Praxisberater an Schulen“ wird es ermöglicht,<br />

interessierten Schülern der<br />

Klasse 8 tiefere Einblicke in favorisierte<br />

oder auch für die Schüler unbekannte<br />

Berufe zu geben. Dies geschieht im Rahmen<br />

verschiedener Module, wie es beispielsweise<br />

oben beschrieben ist. Aber<br />

auch Berufe-Exkursionen mit prakti -<br />

schen „Trainings-Anteilen“, Erkundungen<br />

im Berufsschulzentrum oder Workshops<br />

gehören dazu. Die Freie Oberschule<br />

war eine von zwei Modellschulen, die in<br />

Leipzig das Projekt seit 2014 erprobte<br />

und es somit mit auf den Weg brachte.<br />

Derzeit sind neben der Freien Oberschule<br />

insgesamt 123 sächsische Schulen<br />

am Projekt beteiligt. Die Praxisberater<br />

sind dabei immer Mitarbeiter eines<br />

Projektträgers, welcher im hiesigen Fall<br />

die Fortbildungsakademie der Wirtschaft<br />

gGmbH ist. Als Bildungs- und Personaldienstleister<br />

ist sie mit 35 Akademien<br />

und über 170 Außenstellen in zwölf<br />

Bundesländern aktiv. Seit über 30 Jahren<br />

ist die FAW gGmbH in Leipzig mit ihren<br />

Außen- und Nebenstellen vertreten. Sie<br />

knüpft dabei ein engmaschiges Netz zu<br />

allen Akteuren rund um den Arbeitsmarkt<br />

der Region. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter: www.faw.de.<br />

Um die Frage vom Anfang zu beantworten:<br />

Zeiss war der Ideengeber für<br />

die Herstellung der Mikroskope, Abbe<br />

berechnete die zugehörigen Objektive<br />

und Schott lieferte letztendlich das<br />

Material. Aus dieser Verbindung mit den<br />

Anfängen in einer kleinen Werkstatt<br />

entstand also das heutige, weltweit<br />

agierende Unternehmen Carl ZEISS mit<br />

speziell ausgebildeten Fachkräften. Ein<br />

Paradebeispiel also für die Symbiose<br />

verschiedener Kompetenzen. Ein ande -<br />

res Beispiel wäre das Projekt selbst,<br />

in dem sich das Know-How von Eltern,<br />

Schule, Durchführenden und Wirtschaft<br />

vereinigt.<br />

Franziska Seppelt<br />

Praxisberaterin<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 15


Standort<br />

HALLE|GRÖNINGEN<br />

Integration von Flüchtlingen – nur möglich durch Teilhabe<br />

am gesellschaftlichen Leben<br />

Zu einem kulturellen und kulinarischen<br />

Highlight wurde das Begegnungsfest der<br />

Halleschen Rahn Schule am 27. April <strong>2017</strong>.<br />

Auf den ersten Blick trafen sich zwei<br />

vollkommen unterschiedliche Welten:<br />

das vom Hanseverein gespielte Mittelalter<br />

und die Welt der neuangekommenen<br />

Migranten mit ihren Problemen,<br />

aber auch mit ihrer Küche, Tänzen und<br />

Liedern. Und als ein Vermittler an diesem<br />

Kulturnachmittag steht Ahmed dazwischen:<br />

Integrationskursabsolvent und<br />

Darsteller beim Hanseverein. Er spielt<br />

die Rolle des arabischen Kaufmannsgehilfen,<br />

der bereits im 14. Jahrhundert<br />

in die Saalestadt kam und dem Patrizier<br />

Michael mit seinen Sprach- und Rechenkünsten<br />

zur Seite stand.<br />

Auf jeden Fall wurde die Kooperationsbeziehung<br />

zwischen der Rahn Education<br />

Halle und dem Hallischen Hanseverein<br />

e. V. erneut mit Leben erfüllt, was<br />

sich auch in der Schaffung des „Han-<br />

se-Begegnungszentrums“ widerspiegelt.<br />

Der Hanseverein und die Teilnehmer an<br />

Integrationskursen der Rahn Education<br />

wollen sich auch in ihrer Freizeit tatsächlich,<br />

nachhaltig und selbständig in das<br />

gesellschaftliche Leben integrieren. Und<br />

was trifft das Merkmal „typisch deutsch“<br />

besser als das Vereinsleben? Gemeinsam<br />

arbeiten, kommunizieren und feiern<br />

– so kann gemeinsame Teilhabe<br />

aussehen. Das Projekt der „Migrantenkulturgruppe<br />

im Hallischen Hanseverein“<br />

wird sowohl von der Europäischen Stiftung<br />

der Rahn Dittrich Group für Bildung<br />

und Kultur als auch vom HALLIANZ<br />

Engagementfonds gefördert.<br />

Beste Voraussetzung für Integration – Übernahme in Arbeit<br />

Mohamad Ahgkhgli aus einer Weiter bildungsmaßnahme für Flüchtlinge an<br />

der Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner in Gröningen ist überglücklich:<br />

er wurde kürzlich von der Firma Eisemann, einem Fließenlegerfachbetrieb<br />

mit Sitz in Kloster Gröningen übernommen, für den die Ausbildung<br />

junger Menschen ein wichtiger Aspekt zur Förderung des traditionellen<br />

Handwerks ist.<br />

Durch seine gute Arbeit und Zuverlässigkeit hat sich M. Ahkhgli diesen Einstieg<br />

ins Berufsleben in Deutschland erarbeitet. – Herzlichen Glückwunsch<br />

und viel Erfolg!<br />

16 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


NEUZELLE<br />

Standort<br />

Oman-Besuch <strong>2017</strong><br />

Schüleraustausch mit Tradition<br />

Am Abend des 16. Januars verließen<br />

sechs Neuzeller Schüler das kalte Brandenburg<br />

und waren voller Vorfreude auf<br />

die kommenden 10 Tage.<br />

In Muscat erwartete die Austauschschüler<br />

strahlender Sonnenschein am<br />

Flughafen. Zwei Lehrer der Partnerschule,<br />

der Indian School Muscat, begrüßten<br />

sie herzlich und es ging sofort<br />

zur Schule, wo ein typisch indisches<br />

Frühstück wartete. Die sechs Teilnehmerinnen<br />

aus der 8., 10. und 11. Klasse<br />

kannten ihre Gastschüler bereits, sodass<br />

sich alle gut aufgehoben fühlten.<br />

Neben den warmen Temperaturen<br />

und der herzlichen indischen Gastfreundschaft<br />

freuten sich die jungen<br />

Leute auf eine spannende Zeit. Nach<br />

dem täglichen gemeinsamen Schulbesuch,<br />

folgte ein gut organisiertes Programm<br />

in Begleitung der omanischen<br />

Gastschüler. Highlights waren der Palast<br />

von Sultan Quaboos und der Besuch<br />

das Nationalmuseums, des großen<br />

Basars an der Strandpromenade und<br />

sowie der großen, beeindruckenden<br />

Moschee. Nachdem die Schüler ein Lied<br />

in Hindi gelernt hatten, ging es zur<br />

Opernbesichtigung, von der alle begeistert<br />

waren.<br />

Aber nicht nur Muscat stand am dem<br />

Programm, sondern auch Besichtigungen<br />

im Umland. Eine Tour führte zur<br />

Al Hoota Cave, einer riesigen Höhle, gut<br />

zwei Stunden entfernt. Besonders in<br />

Erinnerung bleiben wird sicher der Besuch<br />

der Indian School Rustaq. Etwa<br />

150 Kilometer nördlich von Muscat<br />

wurden wir bereits von Schülern und<br />

Lehrern am Eingang erwartet und mit<br />

einem amerikanischen Frühstück begrüßt<br />

und danach gab es einen richtigen<br />

Empfang zu unseren Ehren, mit<br />

Reden und einem Musikprogramm. Wir<br />

revanchierten uns mit einer kurzen Rede<br />

und dem Vortrag der Europahymne, die<br />

die Schülerinnen auch fern der Heimat<br />

sicher beherrschten. Anschließend stand<br />

gemeinsam mit einigen Schülern und<br />

dem Schulleiter die Besichtigung der<br />

Burg auf dem Programm.<br />

Die Reise fand ihren Abschluss mit<br />

einer Schulversammlung zum Nationalfeiertag<br />

am 26. Januar. Lieder wurden<br />

vorgetragen und Reden gehalten. Auch<br />

die Neuzeller Schülerinnen beteiligten<br />

sich mit einem Musikbetrag und bedankten<br />

sich für die wunderbare Zeit mit<br />

den Gastschülern und Lehrern im Oman.<br />

Ralf Krüger<br />

Campus im<br />

Stift Neuzelle<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 17


Standort<br />

LEIPZIG | NEUZELLE<br />

Wir waren dabei! – beim großen Leipzig Marathon<br />

Rund 8.500 Teilnehmer waren für die<br />

verschiedenen Wettbewerbe des 41.<br />

LEIPZIG MARATHONS angemeldet. Die<br />

Alterspanne reichte dabei von 3 bis 90<br />

Jahren. Athleten aus über 70 Ländern<br />

standen in der Startliste. Hunderte hauptund<br />

ehrenamtliche Mitstreiter, darunter<br />

allein 600 freiwillige Helfer, gaben ihr<br />

Bestes, damit die Teilnehmer beste Bedingungen<br />

vorfanden. Die Sonne schuf<br />

ideale Bedingungen und wir waren dabei!<br />

Zehn Mitarbeiter der<br />

Geschäftsführung/<br />

Verwaltung der Rahn<br />

Education beteiligen<br />

sich auch sportlich<br />

und nehmen am<br />

21.06.<strong>2017</strong> am Commerzbank-Firmenlauf<br />

teil.<br />

Wie schon im vergangenen Jahr, konnten<br />

sich unsere lauffreudigen Kinder mit<br />

vielen anderen Kleinen und etwas<br />

größeren Läufern messen. Gemeinsam<br />

mit ihrer Sportpädagogin und zwei Erzieherinnen,<br />

liefen unsere Vorschüler und<br />

Kindergartenkinder über eine Distanz<br />

von 600 Metern. Natürlich gab es keinen<br />

einzigen Verlierer. Alle erreichten die<br />

Ziellinie und konnten sich stolz eine Medaille<br />

umhängen. Begeistert von Stimmung<br />

und dem Ambiente, beschlossen<br />

die Läufer sich auch beim KKH Lauf<br />

anzumelden.<br />

Seit 2004 verfolgt der KKH-Lauf einen<br />

doppelt guten Zweck: So tun die Teilnehmer<br />

etwas für Ihre Gesundheit und<br />

helfen gleichzeitig hilfsbedürftigen Kindern.<br />

Denn alle Start- und Spendengelder<br />

gehen zu 100 % als Spende an<br />

BILD hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“. –<br />

Dass unser Herz auch dafür schlägt,<br />

versteht sich von selbst!<br />

Sabine Lucks<br />

Leiterin Kita Tarsius<br />

Der Campuschor im Campus Neuzelle<br />

Singen verbindet Kulturen<br />

Drei Generationen von Schülerinnen<br />

und Schülern, Lehrern, Eltern und sogar<br />

Großeltern singen seit September 2014<br />

im Campuschor, der von Susanne Deimling,<br />

Mutter einer ehemaligen Schülerin,<br />

und Karin Freitag, Leiterin der Musikund<br />

Kunstschule Clara Schumann auf<br />

dem Campus in Neuzelle geleitet wird<br />

und in dem auch viele ausländische<br />

Schüler mitsingen. So waren 2015 zum<br />

Beispiel fünf Nationen im Campuschor<br />

vertreten: Neben den deutschen Mitgliedern<br />

sangen Schülerinnen und Schüler<br />

aus China, Südkorea, Paraguay und Polen.<br />

Letztes Jahr gab es eine große<br />

chinesische Fraktion von insgesamt<br />

7 Schülerinnen und Schülern.<br />

In diesem Jahr hörte ein Schüler aus<br />

den Rahn Schulen Kairo – Abdelrahman<br />

Sharif Abrahim Abdulkodous – dem<br />

Chor beim Proben zu und beschloss<br />

ganz spontan, dabeizubleiben. Beim<br />

Singen auf dem Neuzeller Klostermarkt<br />

zum Himmelfahrtstag ist er bereits mit<br />

aufgetreten und vielleicht kommen noch<br />

weitere ägyptische Schüler dazu… „Jeder,<br />

der Freude hat am Singen, ist willkommen.<br />

Vor allem möchten wir die<br />

ausländischen Schülerinnen und Schüler<br />

für den Campuschor gewinnen, da<br />

alle von der<br />

rechts: Chorleiterin Susanne Deimling<br />

Vielfältigkeit und Lebendigkeit der unterschiedlichen<br />

Kulturen profitieren“,<br />

betont die Chorleitung ausdrücklich.<br />

Weitere Informationen: http://www.gymnasium-neuzelle.de/3625.html<br />

In der nächsten Ausgabe der r-<strong>aktuell</strong><br />

stellen wir den Campuschor, seine<br />

Mitglieder und sein Wirken in Neuzelle<br />

ausführlich vor.<br />

18 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

K AIRO | NEUZELLE<br />

Die Kita der Rahn Schule Kairo<br />

Vorbereitung auf die Schullaufbahn<br />

Die deutsche Kindertagesstätte ist im<br />

Schulgebäude der Rahn Schulen Kairo<br />

integriert und hat eine direkte Anbindung<br />

an den Bildungs- und Kulturstandort<br />

Leipzig. Die Partnerschaft mit<br />

dem Gymnasium im Stift Neuzelle, dem<br />

Musikalisch-Sportlichen Gymnasium in<br />

Leipzig und die Zusammenarbeit mit<br />

dem Goethe-Institut Kairo sind nur drei<br />

Beispiele für eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Ägypten und Deutschland.<br />

In sieben Gruppen werden die Kinder<br />

im Krippenalter bis zur Vorschule von<br />

muttersprachlichen Erziehern betreut.<br />

Das Besondere des Kindergartens ist<br />

sein musisch-künstlerisches Profil. Von<br />

großer Bedeutung ist, dass die elementare<br />

musikalische Bildung und Erziehung<br />

mit dem Tagesablauf der Kinder<br />

auf natürliche Weise verbunden ist. Die<br />

Musik- und Tanzpädagogen stehen mit<br />

den Erziehern in regelmäßigem Austausch,<br />

Inhalte werden aufgegriffen,<br />

weitergeführt und vertieft. Gemeinsame<br />

Lieder, Verse, Spiele und Tänze struktu-<br />

rieren den Ablauf und gestalten Feste<br />

und andere Höhepunkte des Jahres.<br />

Neben der musikalischen Bildung wird<br />

die Sprachfähigkeit der Kinder besonders<br />

gefördert und so wird bereits im<br />

Kindergarten neben der deutschen<br />

Sprache, Englisch und Arabisch mit<br />

dem Ziel der Sprachsensibilisierung<br />

den Kindern spielerisch angeboten. In<br />

der Vorschule wird der Erwerb von<br />

Lese- und Schreibfertigkeiten vorbereitet<br />

und während des zweiten Vorschulhalbjahres<br />

intensiviert. Um die Vorschulkinder<br />

ideal auf den Übergang in<br />

die Grundschule vorzubereiten, werden<br />

unter anderen mathematische Grundkenntnisse<br />

mit Hilfe des Materials aus<br />

dem „Zahlenland“ gefördert.<br />

Durch Schulbesuche, enge Zusammenarbeit<br />

mit den Grundschullehrkräften,<br />

Kinderpatenschaften, Teilnahme an<br />

Schulfesten sowie verschiedene Aktivitäten<br />

gemeinsam mit Schülern der ersten<br />

Klasse werden die Kinder auf die<br />

Einschulung bestmöglich vorbereitet.<br />

Derzeit besuchen knapp 90 Kinder die<br />

Kindertagesstätte.<br />

Zur Implementierung neuester Themen<br />

fand am 14. Mai <strong>2017</strong> eine Fortbildung<br />

in der Kindertagesstätte in Kairo statt,<br />

die von der Maike Bornschein, Fachbereichsleiterin<br />

Kita aus Leipzig, durchgeführt<br />

wurde: „Uns ist es sehr wichtig,<br />

unsere Kindertagesstätte in Kairo eng<br />

an unsere Kindertagesstätten in Deutschland<br />

zu binden und legen auf einen<br />

ständigen Austausch großen Wert!“<br />

Brigitta Feldmeier<br />

Leiterin Kita Kairo Kindergarten<br />

der Rahn Schulen Kairo<br />

Mitte: Abdelrahmab Sharif<br />

Abrahim Abdulkodous<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 19


Standort<br />

ZIELONA GÓ RA<br />

Erster Europäischer Wettbewerb für junge Pianisten<br />

in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Musikschule<br />

Zielona Góra<br />

Am 25. und 26. März <strong>2017</strong> fand in der<br />

Aula der Europäischen Stiftung für Bildung<br />

und Kultur Zielona Gora, unter<br />

diesem Namen tritt die Rahn Education<br />

in Polen auf, der erste Europäische<br />

Wettbewerb für junge Pianisten beider<br />

Institutionen statt.<br />

Der Wettbewerb ist ein Projekt der<br />

Staatlichen Musikschule Zielona Góra<br />

und der Europäi schen Stiftung für Bildung<br />

und Kultur, bei dem Teilnehmer<br />

aus Warschau, Breslau, Zielona Góra<br />

u.a. polnischen Städten anwesend waren.<br />

Die Leipziger Flügel- und Klavierbaufirma<br />

Blüthner stiftete den Sonderpreis.<br />

Die Europäische Stiftung für<br />

Bildung und Kultur hat den Blüthner-<br />

Flügel und zwei Klaviere angeschafft.<br />

Die wunderschönen Musikstücke verzauberten<br />

die Gäste sowie die internationale<br />

Jury, bestehend aus Prof. Krzysztof<br />

Sowiński (PL), Prof. Helgeheide<br />

Schmidt (DE), M.A. Waldemar Wolski<br />

(PL), M.A. Maria Kuna (PL).<br />

Sameh Elmahmoudy, Stiftungsvorstandsmitglied<br />

der Europäischen Stiftung<br />

für Bildung und Kultur richtete ein<br />

Grußwort an die Teilnehmer, Eltern und<br />

Gäste: „Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Eltern, liebe Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer, als wir vor knapp zwei Jahren<br />

den Wettbewerb planten, hatten wir<br />

keine Vorstellung, wieviel Zustimmung<br />

wir hier finden würden. Ich bin überwältigt<br />

von dem Echo, das unser Wettbewerbsaufruf<br />

gefunden hat: 52 Anmeldungen<br />

aus alle Teilen Polens – und sogar aus der<br />

Hauptstadt Warschau. Als Vertreter der<br />

Europäischen Stiftung für Bildung und<br />

Kultur, ist es mir eine besondere Freude,<br />

dass als Austragungsort des Wettbewerbs,<br />

die Schulaula in unserem schönen<br />

Gebäude gewählt worden ist.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle<br />

recht herzlich bedanken für die angenehme<br />

Zusammenarbeit mit der Staatlichen<br />

Musikschule Zielona Góra, insbesondere<br />

bei Frau Direk torin Renata<br />

Lato, und ebenso für die groß artige Unterstützung<br />

bei der Vorbereitung des<br />

Konzertes bei unserem polnischen Stiftungsvorstand<br />

Elzbieta Durska und unsere<br />

Schulleiterin Anna Stwora.<br />

Wenn man Wettbewerb hört, denkt<br />

man sofort an Gewinner und Verlierer –<br />

für mich aber sind alle Teilnehmern von<br />

gestern und heute Gewinner, die einen<br />

haben Preise und die anderen haben<br />

Erfahrungen gewonnen.“ – Dem kann<br />

man nur zustimmen und allen Teilnehmer<br />

und Preisträgern gratulieren.<br />

Preisträgerliste Lista laureatów<br />

GRUPPE A GRUPA A<br />

Filip Pacześny<br />

GRUPPE B GRUPA B<br />

Zuzanna Sejbuk<br />

GRUPPE C GRUPA C<br />

Wiktoria Szpindor<br />

DUOS DUETY<br />

Oliwia Bubacz/Amelia Jankowska<br />

Pierwszy Europejski Konkurs Młodych Pianistów we<br />

współpracy z Państwową Szkołą Muzyczną z Zielonej Góry<br />

W dniach 25-26.03.<strong>2017</strong> r. w auli polskich<br />

szkół Rahn Eduaction w Zielonej Górze<br />

odbył się I Europejski Konkurs Młodych<br />

Pianistów zorganizowany przez Europejską<br />

Fundację Oświaty i Kultury z Zielonej<br />

Góry oraz zielonogórską Państwową<br />

Szkołę Muzyczną.<br />

To niezwykłe wydarzenie muzyczne uświetnili<br />

utalentowani muzycy, którzy przybyli z<br />

odległych stron Polski a także z Niemiec.<br />

Wykonali oni utwory na fortepianie marki<br />

Blüthner Model C/D4/6, który został ufundowany<br />

przez Europejską Fundację Oświaty<br />

i Kultury w Lipsku.<br />

Firma Blüthner sponsorowała jedną z nagród<br />

specjalnych konkursu.<br />

Dźwięki czarowały publiczność a także<br />

miedzynarodowe jury, w składzie: prof.<br />

Krzysztof Sowiński (PL), prof. Helgeheide<br />

Schmidt (DE), mgr Waldemar Wolski (PL),<br />

mgr Maria Kuna (PL).<br />

Drugiego dnia konkursu, po Koncercie<br />

Laureatów, członek zarządu Europejskiej<br />

Fundacji Oświaty i Kultury z Lipska, pan<br />

Sameh Elmahmoudy, skierował kilka słów<br />

do uczestników, rodziców i gości. Wspominał<br />

on między innymi, że kiedy przed dwoma<br />

laty zrodził się pomysł zorganizownia<br />

tego konkursu nie wiedział wówczas z jakim<br />

odzewem ze strony uczestników on się spotka<br />

i że jest bardzo szczęśliwy, że przybyło<br />

tak wielu uczestników z różnych części Pol-<br />

20 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

ZÜRICH|BERLIN<br />

ski. Podkreślił on, jak ważnym dla niego jest<br />

fakt, że konkurs odbył się nie gdzie indziej<br />

jak właśnie w przepięknej auli naszych zielonogórskich<br />

szkół.<br />

W swojej przemowie dziękował Państwowej<br />

Szkole Muzycznej z Zielonej Góry<br />

a w szczególności dyrektor szkoły pani Renacie<br />

Lato za bardzo miłą i owocną współpracę.<br />

Podziękowania złożył również na<br />

ręce prezes fundacji, pani Elżbiety Durskiej i<br />

prezes Europejskiej Fundacji Oświaty i Kultury,<br />

pani Elżbiety Durskiej i<br />

dyrektor naszych zielonogórskich szkół,<br />

pani Anny Stwory, których zaangażowanie<br />

w przeprowadzenie tego przedsięwziecia<br />

było nieocenione. Swoją przemowę zakończył<br />

bardzo pięknymi słowami i tutaj cytat:<br />

„Jeżeli słyszymy słowo konkurs, to zazwyczaj<br />

myślimy o zwycięzcach i przegranych.<br />

Dla mnie jednakże wszyscy uczestnicy tego<br />

konkursu są zwycięzcami, część z nich zdobyła<br />

bowiem nagrody a inna część cenne<br />

doświadczenia”.<br />

Schweizer Schulprojekt nimmt Konturen an<br />

Am 10. März <strong>2017</strong> fand eine Besprechung<br />

der Geschäftsführung der Rahn Education<br />

Leipzig/Zürich in Leipzig mit Hans Hürlimann,<br />

Managing Director der EDUCA-<br />

TION MANAGEMENT of SWITZERLAND<br />

und Projektleiter für die erste „Schweizer<br />

Rahn Schule“ auf Mallorca statt. Der<br />

Schulleiter des Freien Gymnasiums und<br />

der Freien Sekundarschule in Gröningen<br />

Thomas Scholz nahm ebenfalls an diesen<br />

Planungsgesprächen teil. Herr Scholz verfügt<br />

über viel Erfahrung über das Schulwesen<br />

in Mallorca, da er selbst jahrelang<br />

Schulleiter einer deutschen Auslandsschule<br />

auf Mallorca war.<br />

Wichtige Schwerpunkte des regen<br />

Gedankenaustausches und einer interessanten<br />

Präsentation waren u. a. die<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesamt<br />

für Kultur, die Anerkennungsverfahren<br />

sowie die Arbeit einer Schweizer Auslandsschule<br />

im Allgemeinen.<br />

Hans Hürlimann ist der Repräsentant<br />

der Rahn Education Schweizer Schulen<br />

gemeinnützige AG und führt im Auftrag<br />

des Verwaltungsrates der Gesellschaft<br />

Verhandlungen und Sondierungen mit<br />

Schweizer Behörden und Institutionen.<br />

Foto (von links):<br />

Thomas Scholz, Schulleiter des Freien Gymnasiums<br />

und der Freien Sekundarschule Gröningen<br />

Hans Hürlimann, Managing Director der<br />

EDUCATION MANAGEMENT of SWITZERLAND<br />

Iris Engländer, Leiterin Bildungsmanagement<br />

Manuela Rauchfuß, Personalleiterin<br />

Sandy Herrmann, Kaufmännische Leiterin<br />

Gotthard Dittrich, Geschäftsführer<br />

Besuch in der Botschaft der<br />

Republik Südafrika<br />

Im Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit im Projekt „Auf<br />

den Spuren von Nelson Mandela" (siehe auch r-<strong>aktuell</strong> 3/2016)<br />

zwischen dem Gymnasium internationaler Ausprägung der Rahn<br />

Education in Neuzelle und der Deutschen Internationalen Schule<br />

Kapstadt wurde der Geschäfts führer der gemeinnützigen Schulgesellschaft<br />

Gotthard Dittrich und das Vorstandsmitglied der Europäischen<br />

Stiftung der Rahn Dittrich Group für Bildung und<br />

Kultur Sameh Elmahmoudy zum Nationalfeiertag der Republik<br />

Südafrika in die Botschaft nach Berlin eingeladen.<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 21


Standort<br />

ZIELONA GÓ RA<br />

„Tag der deutschen Sprache“<br />

an der Deutschen Sprachdiplomschule (DSD/ZfA) der Europäischen<br />

Stiftung für Bildung und Kultur in Zielona Gora,<br />

einer Institution der Rahn Education<br />

Deutsch ist eine der populärsten Sprachen<br />

der Welt. Weltweise gibt es ca. 100 Millionen<br />

deutsche Muttersprachler und weitere 80 Millionen<br />

sprechen Deutsch als Fremdsprache.<br />

In unseren Bildungseinrichtungen in Zielona<br />

Góra beginnt Deutsch als Leistungskurs<br />

schon in der ersten Klasse der Grundschule<br />

und dauert bis zum Abitur. Anfang April <strong>2017</strong><br />

haben die Gymnasiasten der Rahn Education<br />

Schulen aus Zielona Góra zum ersten Mal die<br />

Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom (DSD)<br />

der Stufe I abgelegt. Es ist zu betonen, dass<br />

die Prüfungen ein wichtiges Ereignis nicht nur<br />

für Zielona Góra, sondern auch für die ganze<br />

Region sind, weil die polnische Rahn Schule<br />

als einzige in der Umgebung zertifiziert ist<br />

und die Sprachdiplomprüfungen der Stufe I<br />

eigenständig durchführen darf. In der Anwesenheit<br />

von Koordinatorin des DSD-Programms,<br />

Frau Dorothea Burdzik,<br />

und zwei Deutschlehrerinnen<br />

haben die Schüler die Prüfung<br />

abgelegt, bestehend aus einer<br />

Präsentation, einem mündlichen<br />

sowie einem schriftlichen<br />

Teil. Frau Burdzik war<br />

von der Leistung der Schüler<br />

sehr begeistert. Sie sprach<br />

ihren Dank auch an die Lehrer<br />

aus, die an der Vorbereitung<br />

und Durchführung der Prüfungen<br />

teilgenommen haben.<br />

Im April <strong>2017</strong> haben unsere Gymnasiasten<br />

sowie andere Schüler aus ganz Polen die<br />

Prüfungen im Prüfungszentrum des Goethe<br />

Instituts in Zielona Góra abgelegt und konnten<br />

ihre Sprachkenntnisse nachweisen. Das<br />

Prüfungszentrum in Zielona Góra bietet als<br />

eine der wenigen Prüfungsstellen in der Umgebung<br />

zusätzliche Termine der Prüfungen<br />

an, im Sommer und im Frühling. Das ist ganz<br />

wichtig für alle an den Prüfungen Interessierten,<br />

die sich noch vor Sommerferien um die<br />

Schul- oder Arbeitsplätze weltweit bewerben<br />

möchten. Im Frühling dieses Jahres haben 30<br />

Personen die Prüfungen auf den Niveaustufen<br />

B1, B2 und C1 abgelegt. Das Prüfungszentrum<br />

in Zielona Góra bietet auch regelmäßige<br />

Vorbereitungskurse für Erwachsene an. Seit<br />

letztem Jahr hat das Prüfungszentrum die<br />

Schirmherrschaft in Bildungsfragen für die<br />

privaten Schulen in Żary übernommen, einem<br />

kleinen Ort, 60 km von Zielona Góra entfernt,<br />

wo auch Deutschkurse durchgeführt werden.<br />

Um die höchste Qualität der Dienstleistungen<br />

zu gewährleisten, nehmen die Mitarbeiter des<br />

Prüfungszentrums regelmäßig an Kongressen<br />

für zertifizierte Schulen teil. Ein großer Vorteil<br />

solcher Kongresse besteht darin, dass man<br />

Erfahrungen austauschen, über Probleme reden<br />

und neue Strategien entwickeln kann. Frau<br />

Magdalena Markiewicz, die Leiterin des Prüfungszentrums<br />

des Goethe Instituts in Zielona<br />

Góra, nimmt sehr gerne an den Kongressen teil,<br />

weil sie meistens Antworten auf ihre Fragen liefern<br />

und ein wichtiges Inspira tionsmittel sind.<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die<br />

polnische Schule der Rahn Education sehr<br />

darauf konzentriert ist, den Schülern die Möglichkeit<br />

anzubieten, einen ständigen Kontakt<br />

mit der deutschen Sprache zu haben. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Partnerschule in<br />

Neuzelle leistet mit Sicherheit einen wichtigen<br />

Beitrag dazu. Am 31. März <strong>2017</strong> wurde in den<br />

polnischen Schulen der Rahn Education der<br />

„Tag der deutschen Sprache“ gefeiert und<br />

aus diesem Anlass waren die Neuzeller Schüler<br />

bei uns zu Gast. Sie haben für die kleinsten<br />

Schüler viele interessante Sprach- und andere<br />

Spiele vorbereitet. Sie haben bei den polnischen<br />

Schülern das Interesse geweckt, sie<br />

zum Lachen gebracht und zum Lernen motiviert.<br />

Die Schulleitung aus Polen bedankt sich<br />

ganz herzlich bei Frau Dr. Bozena Kempa für<br />

ihre tolle Unterstützung bei der Organisation<br />

dieses Tages.<br />

22 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

ZIELONA GÓ RA<br />

Dzień języka niemieckiego<br />

Język niemiecki jest jednym z najbardziej popularnych<br />

języków na świecie. Szacuje się, że jest<br />

językiem ojczystym dla ok. 100 mln osób, a kolejne<br />

80 mln biegle się nim posługuje. W naszej<br />

szkole intensywna nauka języka niemieckiego<br />

rozpoczyna się już w pierwszej klasie szkoły<br />

podstawowej i trwa nieprzerwanie do matury.<br />

Dzięki temu nasi uczniowie szybko nabywają<br />

kompetencji językowych na poziomie komunikatywnym.<br />

Na początku kwietnia <strong>2017</strong> r. po raz pierwszy<br />

nasi gimnazjaliści przystąpili do egzaminu DSD<br />

I. Należy nadmienić, że jest to wydarzenie o<br />

ogromnym znaczeniu dla całej Zielonej Góry i<br />

okolic ponieważ nasza szkoła jest jedyną autoryzowaną<br />

placówką w tym programie w naszym<br />

regionie. W obecności komisji składającej się z<br />

koordynatorki DSD na region zachodni pani Dorothea<br />

Burdzik oraz dwóch nauczycielek języka<br />

niemieckiego uczniowie mieli do przedstawienia<br />

prezentację oraz musieli zdać część ustną i pisemną<br />

egzaminu. Pani Burdzik była pełna uznania<br />

dla wkładu pracy naszych uczniów i nauczycieli.<br />

Pomimo pewnych obaw, jakie miała przed<br />

tym pierwszym egzaminem DSD w Zielonej<br />

Górze wyjechała bardzo zadowolona z przebiegu<br />

egzaminu i wysokiego poziomu.<br />

W kwietniu nie tylko nasi gimnazjaliści mieli<br />

okazję do zaprezentowania swoich umiejętności<br />

z języka niemieckiego, ale również osoby z całej<br />

Polski, które ubiegały się o certyfikaty w Centrum<br />

Egzaminacyjnym Goethe-Institut w Zielonej<br />

Górze. Nasze Centrum Egzaminacyjne Goethe-Institut<br />

w Zielonej Górze jako jedne z<br />

nielicznych w kraju organizuje dodatkowe wiosenne<br />

i jesienne sesje egzaminacyjne. Dzięki temu<br />

zdający mają szansę otrzymać certyfikaty otwierające<br />

drzwi do wielu uczelni i firm na całym<br />

świecie jeszcze przed wakacjami. W sesji wiosennej<br />

przystąpiło do egzaminu w Centrum<br />

Egzaminacyjnym Goethe Institut na poziomie:<br />

B1, B2 i C1 prawie 30 osób.<br />

Centrum Egzaminacyjne Goethe-Institut w<br />

Zielonej Górze prowadzi również regularnie<br />

kursy języka niemieckiego dla dorosłych. Od<br />

zeszłego roku rozszerzyło swoją działalność i<br />

prowadzi kursy w Żarach, miejscowości oddalonej<br />

od Zielonej Góry o ok. 60 km, które cieszą<br />

się sporą popularnością. Gwarantując najwyższą<br />

jakość usług przedstawiciele Centrum Egzaminacyjnego<br />

Goethe-Institut w Zielonej Górze<br />

uczestniczą w ogólnopolskich zjazdach licencjonobiorców.<br />

Zjazdy są wspaniałą okazją do wymiany<br />

doświadczeń, podzielenia się problemami<br />

i wypracowania wspólnej strategii. Pani Magdalena<br />

Markiewicz bardzo chwali sobie te możliwości,<br />

z których niejednokrotnie jako egzaminator<br />

przywiozła mnóstwo inspiracji i odpowiedzi<br />

na pojawiające się pytania zdających i kursantów.<br />

Na zakończenie warto wspomnieć, że szkoła<br />

dokłada wszelkich starań, aby nasi uczniowie<br />

mieli stały kontakt z żywym językiem niemieckim.<br />

Współpraca ze szkołą partnerską w Neuzelle<br />

wnosi ku temu wiele okazji.<br />

31. Marca <strong>2017</strong> r. obchodziliśmy Dzień Języka<br />

Niemieckiego i z tej okazji uczniowie Gimnazjum<br />

w Neuzelle przygotowali dla naszych<br />

najmłodszych uczniów szereg gier i zabaw językowych.<br />

Starsi uczniowie spisali się na medal.<br />

Potrafili w naszych uczniach rozbudzić ciekawość,<br />

wywołać śmiech i ochotę do nauki. Dziękujemy<br />

pani dr Bożenie Kempie za pomoc w realizacji<br />

tego dnia.<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 23


Standort<br />

K AIRO<br />

Unser Klassenausflug ins „Ägyptische Museum“ in Kairo<br />

Am 26. März führten wir erneut einen<br />

Klassenausflug durch, der uns dieses<br />

Mal ins weltberühmte „Ägyptische<br />

Museum“ in Kairo führen sollte.<br />

Wie immer trafen wir uns morgens<br />

alle in der Schule und mit einem Extrabus<br />

fuhren wir gemeinsam mit unserer<br />

Kunstlehrerin Frau Lamia ins Zentrum<br />

zum Tahrirplatz, wo direkt daneben das<br />

Museum befindet. Herr Dr. Diedrich Raue,<br />

Kustus und Direktor des Ägyptischen<br />

Museums der Universität in Leipzig und<br />

Herr Ashraf, ebenfalls von der Ägyptologischen<br />

Abteilung der Universität Leipzig,<br />

warteten dort schon auf uns.Beide<br />

sind Spezialisten für Alte Ägyptische<br />

Geschichte und konnten viel über die<br />

Vergangenheit unseres Landes erzählen.<br />

Wir haben diesen Ausflug organisiert,<br />

um mehr über unsere Vorfahren und über<br />

unser Land zu erfahren, um darüber im<br />

Unterricht einen Bericht schreiben zu<br />

können.<br />

Im Museum betrachteten wir Mumien<br />

und Statuen von Königen und Pharaonen,<br />

die vor langer Zeit lebten. Wir sahen<br />

Gegenstände, die sie täglich benutzt<br />

haben, lernten ihre Häuser und Paläste<br />

und auch ihre Kleidung kennen. Viele<br />

Gegenstände waren aus Gold und zeigten<br />

den Reichtum dieser Menschen.<br />

Dr. Raue erklärte uns auch die Pyramiden<br />

von Giza, wie sie gebaut worden<br />

sind, welche Kammern darin waren und<br />

wer dort nach dem Tod bestattet wurde<br />

und welche Gegenstände in den Grabkammern<br />

waren.<br />

Um 12 Uhr waren wir mit der Besichtigung<br />

fertig. Wir hatten viel Neues erfahren,<br />

waren aber auch etwas müde und<br />

hungrig. Deshalb gingen wir zum Mittagessen<br />

und fuhren danach wieder in die<br />

Schule zurück. Wir haben an diesem<br />

Tag viel gelernt und würden gern diesen<br />

Besuch mit unseren Begleitern wiederholen.<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

9. Klasse Rahn Schulen Kairo<br />

24 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Standort<br />

KIEW | HERZLYIA<br />

Städtepartnerschaft Kiew – Leipzig<br />

Schulpartnerschaft Kiew – Leipzig<br />

Partnerschaftsvereinbarung wird mit Leben erfüllt<br />

Im Rahmen des Erfahrungsaustausches<br />

mit der Schulleitung der Deutschen<br />

Schule Kiew (auf dem Foto von links:<br />

Martin Seffner, Uwe Hertzsch, Sibylle<br />

Nowak, Thomas Ehrmann) wurden die<br />

nächsten Schritte der Zusammenarbeit<br />

besprochen und vereinbart, dass der<br />

nächste Schüleraustausch zwischen den<br />

drei Schulen aus Kiew, Leipzig und Accra<br />

(Ghana) wieder in Form eines gemeinsamen<br />

Musikprojektes im September<br />

<strong>2017</strong> in Leipzig stattfinden wird.<br />

Neben Hospitationen, eigenem Unterricht<br />

und einer Vielzahl an Gesprächen<br />

mit Kollegen und der Schulleitung<br />

der Deutschen Schule Kiew, konnten<br />

auch einige „Highlights“ der Stadt besichtigt<br />

bzw. erlebt werden.<br />

Bei einem gemeinsamen Abendessen<br />

mit der Prozessbegleiterin der Zentralstelle<br />

für das Auslandsschulwesen<br />

Frau Schaper, dem Grundschulleiter, dem<br />

Mittelstufenkoordinator sowie einem<br />

weiteren Kollegen der DSK fanden weitere<br />

Fachgespräche statt.<br />

v.l. M. Seffner, U. Hertzsch, S. Nowak, T. Ehrmann<br />

Kooperationsvereinbarung mit der Tichon Hadash<br />

High School Herzlyia in Vorbereitung<br />

Vom 13. bis 16. März <strong>2017</strong> besuchten<br />

Vertreter der Tichon Hadash High School<br />

aus Leipzigs Partnerstadt Herzliya die<br />

Rahn Education. Es war der Gegenbesuch<br />

auf die von Gotthard Dittrich<br />

und Sameh Elmahmoudy im November<br />

2016 angebahnten schulpartnerschaftlichen<br />

Beziehungen.<br />

Mrs. Nahama Shalev (Headmaster)<br />

und Mr. Kobi Salomon (Head of Music<br />

Department), Vertreter der Geschäftsführung<br />

der Rahn Education sowie des<br />

Musikalisch-Sportlichen Gymnasiums<br />

und der Musik- und Kunstschule Clara<br />

Schumann berieten in einem Meeting<br />

über die künftige Zusammenarbeit und<br />

den Abschluss eines Kooperationsvertrages.<br />

Die Gäste weilten auch im Musikunterricht<br />

des Gymnasiums und<br />

konnten sich ein Bild über die Unterrichtsführung<br />

machen. Sie stellten sich<br />

den Schülern persönlich vor und antworteten<br />

auf deren Fragen.<br />

Am 15. März wurden die Gäste aus<br />

Israel durch das Airowitsch Haus betreut<br />

und konnten gemeinsam mit Dr.<br />

Bernd Landmann (Kulturverantwortlicher<br />

der Rahn Education) kulturhistorische<br />

Stätten Leipzigs kennenlernen; am<br />

16. März nahmen sie an der feierlichen<br />

Grundsteinlegung auf dem Campus<br />

Graphisches Viertel teil und konnten<br />

sich auch von der musikalischen Ausbildung<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

ein gutes Bild machen.<br />

Voraussichtlich werden vom 16. bis<br />

22. Juni <strong>2017</strong> zwölf Schüler und zwei<br />

Lehrkräfte aus der neuen Partnerschule<br />

nach Leipzig kommen, um gemeinsam<br />

mit den Schülern und Lehrkräften des<br />

Musikalisch-Sportlichen Gymnasiums an<br />

der Abiturfeier am 17. Juni teilzunehmen<br />

und im Rahmen des Schuljahresabschlussfestes<br />

am 21. Juni aufzutreten.<br />

Weitere Aktivitäten zum Kennenlernen<br />

von Leipzig und im Rahmen der<br />

Jüdischen Woche sind derzeit in der<br />

Planung.<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 25


Standort<br />

LEIPZIG | LONDON<br />

Goodbye Germany and hello England<br />

Die Schüler der Klassenstufe 8 das Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasiums Leipzig<br />

waren auf Ende April auf Englandreise<br />

und Lara Mühlenhof aus der 8b verfasste<br />

dazu einen kleinen Reisebericht:<br />

„Am Samstagabend saßen wir alle<br />

schon voller Vorfreude im Reisebus und<br />

sahen einer 18-stündigen Fahrt entgegen.<br />

Nach der Fährüberfahrt und einem<br />

tollen Blick auf die White Cliffs of Dove,<br />

hellweiße Klippen die einen Teil der britischen<br />

Küstenlinie bilden, hatten wir<br />

unseren ersten Zwischenstopp in der<br />

kleinen, typisch englischen, Stadt<br />

Canterbury. Wir bekamen die Chance<br />

uns neben der Stadt auch eine der ältesten<br />

Kathedralen, die Cathedral of<br />

Christ Church, anzusehen. Am Ende<br />

des Tages trafen wir dann in Gillingham<br />

auf unsere sehr netten Gastfamilien.<br />

Die nächsten Tage wurde uns ein Programm<br />

angeboten, um die englische<br />

Kultur und das Land besser kennen zu<br />

lernen.<br />

Am Montag verbrachten wir den Tag<br />

in London und besuchten das Globe<br />

Theatre. Dieses ist ein elisabethanisches<br />

Theatergebäude, welches vor allem<br />

durch die Aufführung von William<br />

Shakespeares Werken berühmt wurde.<br />

Neben dem Museumsbesuch hatten<br />

wir die Chance den Schauspielern bei<br />

den Vorbereitungen auf ein Theaterstück<br />

zu zuschauen und anschließend wurde<br />

uns typisch elisabethanische Kleidung<br />

präsentiert. Danach fand eine Fährfahrt<br />

auf der Themse statt und dann sahen<br />

wir uns den Greenwichpark an. Am Tag<br />

darauf haben wir an einem Cricket Kurs<br />

teilgenommen und anschließend Scones<br />

gebacken. Das typisch englische<br />

Gebäck haben wir dann traditionell mit<br />

Sahne und Marmelade und typisch<br />

englischem Tee gegessen. Am Mittwoch<br />

erlebten wir einen tollen Tag in den<br />

Harry Potter Studios und am letzten<br />

Tag besuchten wir erneut die Stadt<br />

London, die wir nach dem Besichtigen<br />

unseres selbstgewählten Museums<br />

erkunden konnten. Am Abend hieß es<br />

dann für uns „Goodbye England“.<br />

Abschließend kann ich im Namen aller<br />

sagen, dass die Reise nach England<br />

eine aufregende und tolle Erfahrung<br />

war.“<br />

26 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


INFORMATIONEN<br />

MITARBEITER<br />

„Eltern unserer Kinder“<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

für diese Ausgabe stand uns der Künstlerische Leiter des MDR Kinderchores Ulrich Kaiser,<br />

dessen Sohn die Freie Grundschule Clara Schumann besucht, für ein Interview zur Verfügung.<br />

Herr Kaiser würden Sie sich unseren<br />

Lesern bitte kurz vorstellen?<br />

Seit 2011 bin ich als Künstlerischer<br />

Leiter des MDR Kinderchores tätig.<br />

Durch den regelmäßigen Besuch der<br />

Grundschulklassen und der Kita Musikus,<br />

bei Schulkonzerten und anderen<br />

musikpädagogischen Veranstaltungen<br />

des MDR Kinderchores gab es bereits<br />

etliche gemeinsame und sehr erfolgreiche<br />

Projekte. Im März dieses Jahres<br />

begann außerdem eine Kooperation mit<br />

dem Schumann-Verein Leipzig.<br />

Mit welchen Erwartungen hatten Sie die<br />

Entscheidung für unsere Schulen getroffen?<br />

Meine Frau und mich hat vor allem<br />

der musische Schwerpunkt angesprochen:<br />

Singen, Chor, Instrument,<br />

Orches ter, Tanz und Theater.<br />

Spielten die Angebote unserer Schulen<br />

für die Wahl des Schulplatzes dabei<br />

eine besondere Rolle?<br />

Ja, vor allem die Möglichkeit der<br />

Ganztagsbetreuung mit einem umfangreichen<br />

Angebot an besonderen (ungewöhnlichen)<br />

Arbeitsgemeinschaften.<br />

Wie nehmen Sie und Ihr Kind die Schulzeit<br />

in unserer Freien Grundschule Clara<br />

Schumann wahr?<br />

Unser Sohn geht jeden Tag voller<br />

Lust zur Schule und hat abends immer<br />

viel Schönes zu erzählen. Das ist für uns<br />

eine wunderbare Bestätigung, für ihn<br />

die richtige Wahl getroffen zu haben.<br />

Welche Angebote sprechen Sie oder Ihr<br />

Kind besonders an?<br />

Die Verknüpfung zwischen den beiden<br />

Institutionen Musikschule und Grundschule,<br />

die nahtlos ineinander greifen,<br />

und somit zum Teil des Schulkonzeptes<br />

werden.<br />

Würden Sie anderen Eltern mit den Erfahrungen,<br />

die Sie und Ihr Sohn an unseren<br />

Schulen gemacht haben, Unterstützung<br />

bei der Wahl des Schulplatzes<br />

geben können?<br />

Ja, denn nach fast zwei Schuljahren<br />

haben wir einen umfangreichen und<br />

sehr positiven Einblick in den Schulalltag<br />

bekommen. – Erwähnen möchte ich<br />

noch, dass wir uns besonders auch<br />

über die vielen Veranstaltungen freuen,<br />

an denen wir Eltern teilnehmen dürfen<br />

und unser Kind dabei erleben, wie das<br />

Jahreszeitensingen am Morgen, die Konzerte,<br />

Vorspiele und Theateraufführungen,<br />

die Schulfeste …<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 27


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

Spektakulär: Pharaonische Kolossalstatue in Kairo<br />

ausgegraben – und wir waren mit 5000 Euro dabei<br />

Die Nachricht ging am 10. März <strong>2017</strong> um<br />

die Welt. Der Kustos des Ägyptischen<br />

Museums der Leipziger Universität Dr.<br />

Dietrich Raue, ein guter Freund der Rahn<br />

Schulen Leipzig und Kairo und mit beiden<br />

Schulen durch interessante Schülerprojekte<br />

verbunden, gibt vor laufenden<br />

Kameras immer wieder zu Protokoll,<br />

dass das deutsch-ägyptische Ausgrabungsteam,<br />

das seit etlichen Jahren auf<br />

dem Terrain des ehemals größten Tempelbezirks<br />

der Pharaonenzeit, dem des<br />

Heliopolis-Tempels, auf eine antike Kolossalstatue<br />

gestoßen ist. Scheinbar durch<br />

Zufall, aber doch im Gefolge sehr intensiver<br />

und systematisch vorgehender<br />

Ausgrabungskampagnen.<br />

Der Heliopolis-Tempel befand sich einst<br />

dort, wo sich heute der Kairener Stadtteil<br />

Matariya explosionsartig ausbreitet.<br />

Nach der altägyptischen Mythologie war<br />

Heliopolis der Urhügel, der als erstes<br />

aus der Urflut aufgetaucht ist. Hier seien<br />

auch die Götter entstanden. Der einst<br />

glanzvolle Tempel aber hielt der Zeit<br />

nicht stand und begann irgendwann unaufhaltsam<br />

unter dem Schutt der Jahrtausende<br />

zu versinken. Doch im 18. und<br />

19. Jahrhundert wurden auf diesem Ruinenfeld<br />

noch imposante Artefakte geborgen.<br />

Weltweit bekannte Obelisken<br />

der Zeit um 1450 bis 1200 v. Chr., die man<br />

heute in London, Rom und New York bestaunen<br />

kann, stammen von hier.<br />

Als Dietrich Raue und Ayman Ashmawy,<br />

sein ägyptischer Partner in der Leitung<br />

des Unternehmens, auf dem Heliopolis-<br />

Gelände mit ihren Ausgrabungen begannen,<br />

boten sich ihren Augen, soweit<br />

sie blicken konnten, fast nur noch Müll,<br />

Sand, Schutt und Wasserlachen dar.<br />

Man muss schon von einer starken Vision<br />

geleitet und von Erfolgsgewissheit<br />

beseelt sein, um hier noch einmal das<br />

archäologische Besteck anzusetzen.<br />

Außerdem brauchen die Archäologen an<br />

dieser Stätte ungeheuer viel Mut und eiserne<br />

Nerven, denn sie haben sich<br />

einem erbarmungslosen Wettlauf mit der<br />

Zeit zu stellen. Eine übermächtige Urbanisierungswelle<br />

frisst sich gierig und unaufhaltsam<br />

in das Areal, auf der sich<br />

einst die ca. einen Quadratmeter große<br />

Tempelanlage erstreckte. Kairo hungert<br />

nach Bauland. Von den unglaublichen<br />

Widrigkeiten, denen man als Ausgräber<br />

im Heliopolis-Areal die Stirn bieten muss,<br />

war beispielsweise 2016 in unserem<br />

Oktober-Salon am Donnerstag zu hören,<br />

in dem ich Dr. Raue zu seinen Ausgrabungen<br />

befragte. Die Besucher waren<br />

davon stark beeindruckt, nicht zuletzt<br />

aber auch von der Mitteilung des Ägyptologen,<br />

sein Honorar voll und ganz für<br />

die Ausgrabungen auf dem Heliopolis-<br />

Areal zu spenden. Solcher Enthusiasmus<br />

ist ansteckend. Die Ägypterin Mona Ragy<br />

Enayat, die den Salon musikalisch ausgestaltet<br />

hat, schloss sich diesem Beispiel<br />

an.<br />

Eine Skulptur von Ramses II. ist es freilich<br />

nicht, was man da ausgegraben hat.<br />

In der ersten Euphorie der Entdeckung<br />

waren nicht wenige davon ausgegangen.<br />

Dr. Raue hat allerdings von Anfang<br />

an darauf hingewiesen, man müsse erst<br />

genauere Untersuchungen abwarten. Nun,<br />

da man nach der Analyse des Fundes<br />

weiß, dass es sich um ein Abbild Psammetichs<br />

I. handelt, besteht jedoch nicht<br />

die geringste Veranlassung, das Ausgrabungsglück<br />

kleinzureden. Es bleibt ein<br />

spektakulärer Fund. Allein die Kolossalität<br />

des antiken Torsos – das Denkmal ist<br />

rund 9 m hoch und bringt etliche Tonnen<br />

auf die Waage – nötigt gehörigen Respekt<br />

ab. Dazu kommt, dass Psammetich<br />

I. zweifellos ebenfalls zu den bedeutenden<br />

Pharaonen zählt. Das ist zwar<br />

noch nicht Bestandteil des Allgemeinwissens<br />

der gebildeten Welt, der Fund bietet<br />

aber eine günstige Gelegenheit, daran<br />

etwas zu ändern. Psammetich I. regierte<br />

das Reich ca. 600 Jahre nach Ramses II.<br />

Er beendete die assyrische Besetzung,<br />

führte Ägypten noch einmal zu hoher Blüte<br />

und verhalf dem Pharaonenreich letztmalig<br />

zum Rang einer Großmacht.<br />

Wenn von Howard Carters sensationeller<br />

Entdeckung des Tut-ench-Amun-<br />

Grabes im Jahre 1922 die Rede ist, wird<br />

im gleichen Atemzug fast immer auch<br />

Lord Carnarvon genannt, denn er hat die<br />

Ausgrabungen Carters finanziert. Die<br />

Europäische Stiftung der Rahn Dittrich<br />

Group für Bildung und Kultur hat die<br />

deutsch-ägyptischen Ausgrabungen auf<br />

dem Heliopolis-Areal mit 5000 € gesponsert.<br />

Wir dürfen natürlich nicht darauf<br />

hoffen, dass wir wie weiland Lord<br />

Carnarvon mit unserem Namen in die<br />

Grabungsgeschichte eingehen. Es genügt<br />

uns aber auch zu wissen, dass wir<br />

eine sehr gute Sache gefördert haben,<br />

und es versteht sich, dass uns der Erfolg<br />

mit ganz besonderer Freude erfüllt.<br />

Ramses hin oder Psammetich her. Wir<br />

haben zur Bergung von Weltkulturerbe<br />

beigetragen.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Stv. Vorstandsvorsitzender<br />

28 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


BEST AGE<br />

FORUM<br />

Regina Thoss begeisterte im Salon am Donnerstag<br />

„Wer vieles bringt, wird manchem etwas<br />

bringen…“ So Goethes Theaterdirektor<br />

im Faust. Diesen Wahlspruch<br />

haben wir uns von Anfang an zu Eigen<br />

gemacht. Und so gaben sich im Salon<br />

am Donnerstag bisher u.a. Schriftsteller,<br />

Schauspieler, Pastoren, Regisseure,<br />

Dirigenten, Kabarettisten, Varieté-<br />

Künstler, Journalisten, Politiker, Bergsteiger,<br />

Opernsänger und Ägyptologen<br />

als Talkgäste die Klinke in die Hand.<br />

Eine Schlagersängerin hatten wir bis<br />

jetzt noch nie an unserem Interviewtisch.<br />

Es wurde also höchste Zeit. Mit<br />

Regina Thoss haben wir dann aber<br />

auch gleich einen großen Treffer gelandet.<br />

Einst vom legendären Heinz Quermann<br />

für Herzklopfen kostenlos entdeckt,<br />

hat sie eine Bilderbuchkarriere<br />

hingelegt, die selbst durch die Wende<br />

nicht wirklich einen Knick erhalten hat.<br />

Der volle Saal im Markt 10 bestätigte,<br />

dass ihre magnetische Wirkung bis<br />

heute ungebrochen fortwirkt. Die temperamentvolle<br />

Sängerin brauchte nur<br />

einen Titel anzustimmen und schon<br />

klatschten alle im Saal den Rhythmus<br />

begeistert mit. Die Thoss versteht es<br />

bravourös, auf allen Klaviaturen des Entertainments<br />

zu spielen und ihr Publikum<br />

bis zur letzten Minute in Bann zu<br />

halten. Die Liebe ist ein Haus, Die Art<br />

wie du mich liebst, Blue Bajou … Ballade,<br />

Schlager, Pop, Song und Chanson<br />

- wie Perlen auf einer Schnur reihte sich<br />

Hit an Hit. Eigene Titel und gecoverte in<br />

buntem Wechsel. Alles, was sie vortrug,<br />

waren Hits aus ihrem Best-of-Album<br />

Danke, das sie 2016 zu ihrem 50. Bühnenjubiläum<br />

herausgebracht hat, und<br />

mit jedem traf sie voll ins Schwarze.<br />

Besonders viele Sympathiepunkte<br />

sammelte sie mit der Interpretation von<br />

Mexico City. Darin geht es um zwei<br />

Straßenkinder in eben dieser Stadt, die<br />

sich nichts so sehr wünschen, wie Hunger<br />

und Elend durch einen Wechsel auf<br />

die andere Seite zu entfliehen. Die<br />

Thoss nutzte die Gelegenheit, um die<br />

von Trump geplante unüberwindbare<br />

Mauer an der südlichen Grenze der<br />

USA anzuprangern. Politische Statements<br />

von Schlagerstars sind eher selten.<br />

Umso mehr zollte man der Thoss<br />

für ihre klaren Worte Respekt.<br />

Eröffnet wurde der Salon wie gewohnt<br />

mit einem Talk. Die Journalistin Traudel<br />

Thalheim fand die richtigen Stichworte,<br />

um die Sängerin zum Plaudern anzuregen.<br />

Die Thoss gewährte interessante<br />

Einblicke in ihr Leben und ihren Werdegang.<br />

Gesangs- und Klavierausbildung<br />

am Robert-Schumann-Konservatorium<br />

in Zwickau, ihrer Heimatstadt. Durchbruch<br />

1966 beim Internationalen Schlagerfestival<br />

in Rostock mit Die erste<br />

Nacht am Meer: Erster Preis. Konzertreisen<br />

in die Sowjetunion, den Irak,<br />

nach Kuba, Libyen, Polen, Rumänien,<br />

Japan, Österreich, um nur einige Länder<br />

aufzuzählen. 1973 Kunstpreis der<br />

DDR. Nach der Wende Auftritte im ZDF-<br />

Fernsehgarten, in der Aktuellen Schaubude,<br />

auf Kreuzfahrtschiffen. Sie kann<br />

aber auch hervorragend Kabarett, was<br />

sie wiederholt überzeugend unter Beweis<br />

stellte. Zwei alte Männer im Gespräch:<br />

„Was reizt dich denn nach 50<br />

Jahren Ehe noch an deiner Frau?“ „Jedes<br />

Wort!“<br />

Der Saal bog sich vor Lachen. Ich<br />

werde ewig im Gedächtnis behalten,<br />

dass sie – ich saß in der ersten Reihe -<br />

unvermittelt meinen Kopf energisch an<br />

ihren Busen drückte und dazu hauchte:<br />

„Alles Natur!“ Bislang wusste ich, dass<br />

Zwickau Robert Schumann, Max Pechstein<br />

und Bernd-Lutz Lange hervorgebracht<br />

hat. Jetzt kann ich in diesem<br />

Kontext bis Vier zählen. Ein zusätzlicher<br />

Gewinn dieses heiter-vergnüglichen<br />

Spätnachmittags.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Kulturbeauftragter<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 29


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

„Buchmesse schmeckt“<br />

Gemeinsam mit vielen Prominenten hatte<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich sich<br />

langfristig darauf eingerichtet, an Lesungen,<br />

zu denen der Deutsche Schriftstellerbund<br />

eingeladen hatte, teilzunehmen<br />

und dafür schon seine Lieblingsbücher<br />

in Leipzig dabei.<br />

Unter dem Motto „Buchmesse schmeckt“<br />

war am 14. März, um 12.12 Uhr sein<br />

„Part“ in der Moritzbastei geplant. Da<br />

aber ab 13. März Gäste aus Herzliya zur<br />

Begründung einer Schulpartnerschaft in<br />

der Rahn Education weilten und seine<br />

Anwesenheit bei den Vertragsverhandlungen<br />

am Folgetag dringend erforderlich<br />

war, ist Dr. Bernd Landmann –<br />

Stellvertretender Stiftungsvorstand der<br />

RDG-Stiftung und Kulturbeauftragter der<br />

Unternehmensgruppe – „eingesprungen“<br />

und hat die Lesung spontan übernommen!<br />

Vielen Dank dafür – den Gäs ten hat<br />

der kurzweilige Vortrag sicher gut gefallen!<br />

Erneut gelungenes Gemeinschafts-Projekt<br />

Polnisches Institut – RDG-Stiftung<br />

Leipzig liest polnische Literatur hat zur<br />

Buchmesse Tradition im Markt 10. Bei<br />

der Vorstellung der Novelle Toccata C-Dur<br />

des polnischen Autors Antoni Libera am<br />

24. März <strong>2017</strong> war die RDG-Stiftung als<br />

Co-Veranstalter mit von der Partie.<br />

Es wurde ein glanzvoller Abend. Das<br />

Publikum im vollen Saal lauschte gebannt<br />

den Worten der Vorlesenden.<br />

Renate Schmidgall, der Übersetzerin<br />

des Werkes, und Bernd Karwen vom<br />

Polnischen Institut, gelang es, die ungeheure<br />

geistige Spannung des Textes erlebbar<br />

zu machen. Die Erzählung handelt<br />

davon, wie die Toccata C-Dur Op. 7 von<br />

Robert Schumann schicksalhaft für die<br />

Protagonisten der Erzählung wird. Beeindruckend<br />

auch die Dramaturgie des<br />

literarisch-musikalischen Abends. Die<br />

Passagen der Erzählung, in denen die<br />

Motivik des Klavierstücks vielschichtig<br />

ausgedeutet wird, fanden immer sogleich<br />

einen musikalischen Widerhall am<br />

Flügel. Am Ende der Lesung hat der<br />

ukrainische Pianist Andriy Tsygichko<br />

das Werk, das laut Schumann selbst „als<br />

eines der schwierigsten Clavierstücke<br />

überhaupt“ zu betrachten ist, noch einmal<br />

insgesamt dargeboten. Eine bravouröse<br />

Leistung, die sich ihres Beifalls<br />

sicher sein durfte.<br />

Den Abschluss bildete ein Gespräch mit<br />

dem polnischen Autor, in dem er transparent<br />

machte, welche Bedeutung die<br />

Toccata für sein eigenes Leben gehabt<br />

hat. Das war hochspannend. Immerhin<br />

spielte dabei auch der große polnische<br />

Pianist Artur Rubinstein (1887–1982), ein<br />

Freund seines Schwiegervaters, eine<br />

nicht unmaßgebliche Rolle. Als ausgemacht<br />

darf gelten, dass die Lesung<br />

mit Musik im Leipziger Schumann-Haus<br />

wiederholt wird, sobald man für die<br />

Übersetzung einen deutschen Verlag<br />

gefunden hat. Dort wäre sie dann am<br />

richtigen Ort angekommen.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Stv. Stiftungsratsvorsitzender<br />

30 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

Prominenter Nachrichtensprecher a.D. im Salon<br />

am Donnerstag<br />

Bei wohl fast allen, die sich am 20. April<br />

zum Salon am Donnerstag eingefunden<br />

hatten, und das waren viele, denn der<br />

Saal war voll, hat er jahrelang Tag für<br />

Tag quasi mit am Abendbrottisch gesessen<br />

und zugeschaut, wie Goldbroiler<br />

und Soljanka verzehrt wurden. Er<br />

war viele Jahre lang das Gesicht der<br />

Aktuellen Kamera. Vierzehnmal haben<br />

ihn die Zuschauer in der DDR zum Fernsehliebling<br />

gekürt: Klaus Feldmann.<br />

Warum ihn so viele gemocht haben,<br />

obwohl die Inhalte, die er in der Regel<br />

zu vermitteln hatte, eher auf Skepsis<br />

oder gar entschiedene Ablehnung stießen,<br />

wurde an diesem Abend im Gespräch<br />

mit Frau Dr. Neumann-Pudszuhn<br />

sehr deutlich. Klaus Feldmann nahm<br />

von der ersten Minute an für sich ein<br />

durch Freundlichkeit, Natürlichkeit, Bescheidenheit,<br />

Humor, Ehrlichkeit und<br />

Geradlinigkeit. Er wirkte wie der vertraute<br />

Nachbar von nebenan, mit dem<br />

man gern ein Schwätzchen macht. Sein<br />

keineswegs spektakulärer Lebenslauf<br />

dürfte den Biographien von ziemlich vielen<br />

ehemaligen DDR-Bürgern ähneln,<br />

sodass sich so mancher Salon-Besucher<br />

in Feldmanns Lebenserfahrungen<br />

und Lebensentscheidungen wohl selbst<br />

wiederkannte: Aus einfachen Verhältnissen<br />

stammend. Durch Krieg und<br />

Nachkrieg zu einer Weltanschauung gelangt,<br />

die auf den Grundpfeilern Friedensliebe,<br />

antifaschistische Gesinnung<br />

und Streben nach sozialer Gerechtigkeit<br />

ruht. In der DDR lange einen Staat<br />

vermeint, der für diese Ideale streitet.<br />

Linken Grundidealen aber auch nach<br />

der Entzauberung der DDR und ihrem<br />

Zusammenbruch treu geblieben.<br />

Mit Hochachtung und Sympathie<br />

nahm man auf, dass es Klaus Feldmann,<br />

obwohl als gebürtiger Leipziger<br />

das Sächsische gleichsam mit der Muttermilch<br />

eingesogen, durch Fleiß und<br />

Zielstrebigkeit zu einem Nachrichtensprecher<br />

par excellence in der deutschen<br />

Medienlandschaft gebracht hat.<br />

Und diese Professionalität als Sprecher<br />

bestimmte denn auch den zweiten,<br />

unterhaltsa meren Teil der Veranstaltung.<br />

Klaus Feldmann stellte die faszinierende<br />

Gestaltungskraft seiner Stimme<br />

der Interpretation von meisterlichen<br />

Texten satirischer Autoren wie etwa von<br />

Renate Holland-Moritz in den Dienst.<br />

Er las aber auch aus dem von ihm selbst<br />

verfassten Büchlein „Verhörte Hörer“, das<br />

missglückter Ansagen von Kollegen aus<br />

Funk und Fernsehen versammelt. Daraus<br />

gab er z.B. „Arbeiter-und-Mauern-Macht“<br />

zum Besten, womit der seinerzeitige Sprecher<br />

ungewollt den Nagel auf den Kopf<br />

getroffen haben dürfte. Eine ganz besondere<br />

Lachsalve erntete er aber, nachdem<br />

er aus einer Sport reportage von Harry<br />

Schulz über eine Ruderregatta auf dem<br />

sogenannten „Langen See“ vorgetragen<br />

hatte: „Nur wenige Meter trennen die kräftigen<br />

Männer vom ASK von der Ziel linie,<br />

sie erhöhen noch einmal die Schlagzahl –<br />

und da kommt die Ziel glocke, und völlig<br />

erschöpft lassen acht Männer ihre Riemen<br />

in die Dahme hängen.“ Honi soit qui mal y<br />

pense – ein Schelm, wer Böses dabei<br />

denkt.<br />

Zur Vergnüglichkeit des Abends trug<br />

nicht unwesentlich der junge rumäni sche<br />

Pianist Christian Mihaj Dirnea am Blüthner<br />

mit passend ausgewähltem Titeln bei.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Kulturbeauftragter<br />

RDG-Stiftung erhält Stifterbrief für Spende zugunsten des Völki<br />

Am 6. April nahmen Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />

und Dr. Bernd Landmann<br />

im Völkerschlachtdenkmal stellvertretend<br />

für den Vorstandsvorsitzenden<br />

der RDG-Stiftung Gotthard Dittrich einen<br />

sog. Stifterbrief entgegen.<br />

Er bescheinigt eine Spende über<br />

500 € für die weitere Renovierung des<br />

grauen Kolosses im Südosten von<br />

Leipzig. An Stelle von Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung, der leider verhindert<br />

war, überreichte der Leiter und Kurator<br />

des Denkmals Steffen Poser die Stifterbriefe.<br />

Klaus-Michael Rohrwacher, Vorstandsvorsitzender<br />

des Denkmalfördervereins,<br />

würdigte bei der Übergabe des<br />

Dokuments die Verdienste der RDG-<br />

Stiftung für die Förderung von Bildung<br />

und Kultur speziell in Leipzig und regte<br />

eine gemeinsame Netzwerkarbeit zum<br />

gegenseitigen Nutzen an.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Kulturbeauftragter<br />

v. l. Steffen Poser, Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn,<br />

Klaus-Michael Rohrwacher, Dr. Bernd Landmann<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 31


MITARBEITER<br />

INFORMATIONEN<br />

Angekommen in Deutschland<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in regelmäßigen Abständen geben wir Mitarbeitern ausländischer Herkunft, die<br />

in unserer Unternehmensgruppe ihren Platz gefunden haben, die Möglichkeit,<br />

sich in unserer Unternehmenszeitschrift vorzustellen. In dieser Ausgabe stellt<br />

sich Volha Varanko, Mathematiklehrerin am Musikalisch-Sportlichen Gymnasium<br />

in Leipzig vor. Sie ist eine von über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit<br />

ausländischen Wurzeln, die unser Unternehmen und die Zusammenarbeit bereichern:<br />

Ich heiße Olga (weißrussisch Volha) Varanko und komme ursprünglich aus<br />

Weißrussland. Ich lebe in Deutschland seit ich 19 Jahre alt bin. Nachdem<br />

ich ein Jahr lang in Stuttgart Deutsch gelernt hatte, kam ich nach Leipzig,<br />

wo ich dann Mathematik und Hispanistik studiert habe.<br />

Vor zwei Jahren habe ich von Schulleiter Martin Seffner erfahren, dass<br />

ich mich an dem Musikalisch-Sportlichen Gymnasium als Mathematiklehrerin<br />

bewerben kann. Über diese Möglichkeit habe ich mich sehr gefreut. Damals<br />

habe ich in einer Schule in einem kleinen Ort in Sachsen-Anhalt gearbeitet<br />

und habe Leipzig stark vermisst. Ganz im Stadtzentrum zu arbeiten<br />

in einer aktiven Schule, war genau das, was ich mir gewünscht habe. Dazu<br />

kam noch, dass mein Sohn Luis die KiTa Tarsius besuchen darf. Das macht<br />

ihm viel Spaß und er hat da viele Freunde gefunden.<br />

Dass ich ursprünglich nicht aus Deutschland komme, kann man an<br />

meinem Akzent sofort erkennen. Auch meine Handschrift weist auf die<br />

„kyrillische Vergangenheit“ hin. Als Lehrerin mit Migrationshintergrund kann<br />

ich aus meiner Erfahrung behaupten, dass die modernen Schüler sehr weltoffen<br />

und absolut unkompliziert im Umgang mit anderen Kulturen sind.<br />

Auch meine Kollegen am Gymnasium sind sehr freundlich und hilfsbereit.<br />

Da ich die Einrichtungen von Rahn Education von zwei Blickwinkeln betrachten<br />

kann – als Mitarbeiterin und Mutter eines „Rahn-Kindes“ – kann ich<br />

ganz sicher sagen, dass ich froh bin, hier zu arbeiten.<br />

Wir wünschen Volha Varanko weiterhin viel Freude in ihrer Tätigkeit mit den ihr<br />

anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Die Schulleitung des Musikalisch-<br />

Sportlichen Gymnasiums ist sehr froh, sie im Team zu wissen. Die Vermittlung<br />

von Kenntnissen und Zusammenhängen in Mathematik– einem Fach, das nicht<br />

bei allen Schülern auf der Hitliste ganz oben steht - aber mit Herzblut unterrichtet<br />

wird, hat sich Volha Varanko „auf die Fahne geschrieben“! Ihr kleiner Sohn<br />

Luis wird sicher die Rahn Schul-Laufbahn weiter fortsetzen, für die es auf dem<br />

Campus Graphisches Viertel beste Voraussetzungen gibt!<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

32 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


KULTUR<br />

Zu Besuch bei Peter Sodann<br />

Interessante Persönlichkeiten, die es als Interview-Partner für unsere Salonveranstaltungen zu gewinnen gilt, findet man auch abseits<br />

der großen Städte. Deshalb waren Anfang April Dr. Bernd Landmann und Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn unterwegs nach Staucha,<br />

einem sächsischen Dorf nahe Meißen. Was uns dort erwartete, verschlug uns fast die Sprache und versetzte uns ins Staunen.<br />

In einem prachtvollen Gutshof hat der<br />

Schauspieler, Regisseur, Intendant, Impresario,<br />

Buchautor Peter Sodann eine<br />

Bibliothek gegen das Vergessen errichtet,<br />

in der er die seit 1945 bis 1990 verlegten<br />

Bücher und Zeitschriften der<br />

ehemaligen Ostzone, späteren DDR,<br />

sammelt, denn „das Vergessen ist die<br />

Mutter der Verwahrlosung“. Diese Maxime<br />

trieb ihn an und ließ ihn nicht tatenlos<br />

zusehen, als nach der Wende<br />

tonnenweise Bücher auf den Müllhalden<br />

oder in deren Heizungsanlagen landeten,<br />

zu schwer wogen die negativen<br />

Assoziationen. So ist eine der größten<br />

privaten Bibliotheken entstanden mit<br />

über 4 Millionen Beständen. Aber so<br />

genau wusste das Peter Sodann auch<br />

nicht, denn täglich kommen neue Bananenkisten<br />

mit Büchern an.<br />

„INDENBANANENKISTENDESWE-<br />

STENSSCHLUMMERTDASWIS-<br />

SENDESOSTENS“, steht über der kleinen<br />

Bühne im Kultur-Gut, auf der für<br />

die Bewohner der Umgebung Kunst<br />

und Kultur geboten wird.<br />

In Sodanns Büro redeten wir über Ost<br />

und West, über Religion und Aufklärung,<br />

über Arbeiterklasse und Intelligenz, über<br />

die Wendezeit, über Kultur und Bildung,<br />

eben über Gott und die Welt. Wir begegneten<br />

einem kritischen Menschen mit<br />

einem geschärften Blick auf gesellschaftliche<br />

Vorgänge, einer gewaltigen<br />

Lebenserfahrung und großen Liebe zur<br />

Literatur. Anschließend führte er uns<br />

durch die „heiligen Hallen“ seiner Bücherwelt,<br />

nicht ohne Stolz, aber auch<br />

mit Falten auf der Denkerstirn, denn er<br />

trägt an einem schweren Kreuz.<br />

Die Zeit verging wie im Fluge. Zurückblieben<br />

manch Nachdenkenswertes und<br />

viele Fragen. Was treibt ihn um, was ihn<br />

an? Wer führt nach ihm sein Erbe weiter?<br />

Warum hat er sich nicht an einen<br />

prägenden Satz seiner Mutter: „Junge,<br />

lies nicht so viel, das macht nur dumm!“<br />

gehalten? Welche Lebensweisheit hat<br />

er dennoch daraus gezogen? All das<br />

sollten wir ihn in einem der Salons fragen.<br />

Welche Sätze weiterhin prägend<br />

waren, wird er uns vielleicht erzählen.<br />

Wir sind sehr gespannt und hoffen auf<br />

ein allseitiges Interesse.<br />

Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />

Programmgestalterin Best Age Forum<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 33


KULTUR<br />

Weltdokumentenkulturerbe der UNESCO<br />

Präsentation dank neuer Technik<br />

Professor Dr. Ulrich Johannes<br />

Schneider, Direktor der Universitätsbibliothek<br />

Leipzig, richtete einer<br />

persönlichen Mitteilung an<br />

den Vorstand der RDG-Stiftung<br />

und bedankte sich für das Engagement.<br />

„Sehr geehrter Herr Dittrich,<br />

Sie haben sich für die Aufnahme<br />

des Papyrus Ebers in das<br />

Weltdokumenten erbe der UN-<br />

ESCO eingesetzt. Es gibt in dieser<br />

Sache Fortschritte, über die ich<br />

Sie gerne informieren möchte.<br />

Neuerdings hat der Papyrus<br />

Ebers an Sichtbarkeit gewonnen:<br />

Die UB Leipzig präsentiert ihn mit<br />

neuer Technik unter www.papyrusebers.de.<br />

Der aus konservatorischen<br />

Gründen in 29 Einzelteile<br />

zerschnitte Papyrus Ebers ist virtuell<br />

wieder zu einer Rolle zusammengefügt.<br />

Die Erläuterungstexte<br />

und Übersetzungen sind auf<br />

Deutsch und auf Englisch, der Einführungstext<br />

auch auf Arabisch.<br />

Demnächst soll der Papyrus<br />

Ebers ein Faksimile in der ursprünglichen<br />

Form einer Rolle erhalten:<br />

19 Meter lang. Das bespreche<br />

ich am 24. Mai <strong>2017</strong> in London<br />

mit Michael Falter, einem weltweit<br />

bekannten Faksimile-Hersteller<br />

(http://www.facsimile-editions.<br />

com/de/).<br />

So steht jetzt auch in Aussicht,<br />

dass mit geeigneter Unterstützung<br />

ein solches Faksimile als Geschenk<br />

für Ägypten helfen kann, den bereits<br />

in Deutschland eingereichten<br />

UNESCO-Antrag für den Status<br />

„Memory of the World“ zu verstärken<br />

und vielleicht sogar die Mitbeantragung<br />

Ägyptens zu erreichen<br />

… „<br />

Der Papyrus Ebers wurde im Winter<br />

1872/73 von Georg Ebers in Theben mit<br />

den Geldern des Königs von Sachsen<br />

(15.000 Taler) und Geld aus dem Universitäts-Reisestipendienfond<br />

(25.000 Taler)<br />

erworben, in die Bestände der Universitätsbibliothek<br />

Leipzig eingegliedert und<br />

ein Jahr später von Ebers veröffentlicht.<br />

Das Manuskript befindet sich bis heute in<br />

der Universitätsbibliothek Leipzig.<br />

Er wurde in hieratischer Schrift verfasst<br />

und stellt die größte Aufzeichnung über altägyptische<br />

Medizin dar. Der Papyrus<br />

Ebers ist der längste medizinische Papyrus<br />

und hat eine Gesamtlänge von 20 Metern.<br />

Die Schriftrolle bestand ursprünglich aus<br />

108 Kolumnen, die von 1 bis 110 nummeriert<br />

sind (Nr. 28 und 29 sind ausgelassen).<br />

Während des Zweiten Weltkrieges erlitt<br />

der Papyrus erheblichen Schaden. …<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland<br />

in arabischer Kalligraphie<br />

Mona Ragy Enayat hat am 4. Mai eine<br />

Ausstellung des ägyptischen Künstlers<br />

Dr. Ahmed Darwish in den Räumen der<br />

Europäischen Stiftung der Rahn Dittrich<br />

Group für Bildung und Kultur in Leipzig<br />

eröffnet.<br />

Dr. Darwish hat das Grundgesetz der<br />

Bundesrepublik Deutschland mit arabischer<br />

Kalligraphie dargestellt. Daneben<br />

stellte Mona Enayat bildliche Darstellungen<br />

von Teilen des deutschen<br />

Grundgesetztes ebenfalls in Plakatform<br />

aus. Besonderer Dank geht an das<br />

Goethe Institut in Kairo und seine Leiterin<br />

Dr. Susanne Baumgart für die Unterstützung<br />

der Ausstellung und an Gotthard<br />

Dittrich für die Eröffnungsrede. Zur<br />

musikalischen Umrahmung hat Mona<br />

Enayat drei Lieder zum Thema Grundgesetz<br />

auf Arabisch gesungen und sich<br />

mit der Laute be gleitet. Von Schulen<br />

der Rahn Education wurde bereits Interesse<br />

bekundet, die Ausstellung mit<br />

Schülern zu besuchen.<br />

34 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


INFORMATIONEN<br />

MITARBEITER<br />

Kita Berlin eröffnet Haus II<br />

30 neue Notenzwerge aufgenommen<br />

Die Kita Notenzwerge in Berlin-Tempelhof<br />

hält mit ihren neu hinzugekommenen<br />

30 Plätzen mittlerweile insgesamt<br />

115 Betreuungsplätze vor.<br />

Das musste natürlich gefeiert werden<br />

– alle Eltern und Kinder sowie die<br />

Erzieher und Erzieherinnen versammelten<br />

sich, um „die kleine Erweiterung“<br />

feierlich zu begehen. Maike Bornschein,<br />

Fachbereichsleiterin Kita des Trägers,<br />

richtete viele Dankesworte an alle Beteiligten,<br />

denn so ein Bau ist immer mit<br />

kleinen und größeren Stolpersteinen<br />

verbunden, aber alles wurde gut<br />

gemeis tert.<br />

Nun freut sich das Team der Kita<br />

Notenzwerge aber über mehr Platz,<br />

mehr Kinder und mehr Freifläche. Deshalb<br />

feierten sie sich selbst und versprühten<br />

ihre Freude auch an die Eltern,<br />

die zufällig oder gewollt zum „Tag der<br />

offenen Kita“ dazu stießen. Sie alle<br />

konnten die Räume der „alten“ Kita und<br />

des Erweiterungsbaus besichtigen. Nach<br />

Abschluss weiterer Umbauarbeiten im<br />

Haus II wird die Kita Notenzwerge ab<br />

August <strong>2017</strong> insgesamt 227 Kinder, davon<br />

79 Kinder im Krippenalter betreuen.<br />

Börde Campus ist fester Bestandteil<br />

der Bildungslandschaft in Gröningen<br />

Am 19. Mai <strong>2017</strong> wurde der neugestaltete Kreisverkehr in Gröningen offiziell eingeweiht<br />

und Gröningen wurde als Bildungsstadt deklariert – unser Börde<br />

Campus ist hier fest verankert.<br />

Neben dem Bürgermeister Ernst Brunner waren auch Katrin Otto vom Bauamt<br />

der Stadt Gröningen sowie unsere Schul- und Niederlassungsleitung vertreten.<br />

Gut sichtbar ist der Weg zum Börde Campus ausgeschildert.<br />

Ernst Brunner, Detlef Höltge, Thomas Scholz, Katrin Otto, Dirk Petri<br />

Firmenjubiläen<br />

10 Jahre Silvia Hesse | Kindertagesstätte Musikus<br />

Geburtstage<br />

Peter Mathiebe | Freie Fachoberschule Fürstenwalde<br />

Irene Peick | Freie Grundschule Clara Schumann Leipzig<br />

Gisela Heinz | Wirtschaftsakademie Halle<br />

Ute Liers | Campus im Stift Neuzelle<br />

Margit Enge | Freie Grundschule Clara Schumann Leipzig<br />

Ines Jentsch | Wirtschaftsakademie Halle<br />

Klaus Lindner | Börde Campus Gröningen<br />

Lothar Wolf | Börde Campus Gröningen<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 35


MITARBEITER<br />

INFORMATIONEN<br />

#####<br />

####<br />

########<br />

Franziska Tanzmann<br />

Lehrerin<br />

Freie Grundschule Christian Felix Weiße<br />

Altenburg<br />

Mit Livestream<br />

am 7. Juli auf<br />

www.rahn.education<br />

Freies Gymnasium im Stift Neuzelle<br />

Feierliche Übergabe der<br />

Abiturzeugnisse<br />

7. Juli <strong>2017</strong> | 15 Uhr<br />

Am 7. Juli <strong>2017</strong>, um 15 Uhr, findet die feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse des Gymnasiums<br />

im Stift Neuzelle statt. Die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen stammen aus sieben<br />

Herkunftsländern: Deutschland, Polen, Russland, Ukraine, Ägypten, Korea und China. Aufgrund<br />

dieser Internationalität bietet die Rahn Education wie schon im Vorjahr allen Familien, Freunden<br />

und Förderern an, die Zeremonie live im Internet mitzuerleben. Auf www.rahn.education sowie<br />

auf www.gymnasium-neuzelle.de finden Sie am 7. Juli den entsprechenden Livestream dazu.<br />

Die Geschäftsleitung der Rahn Education sowie das gesamte Team vom Campus im Stift Neuzelle<br />

freut sich auf möglichst zahlreiche Internet-Zuschauer aus aller Welt!<br />

Freies Gymnasium im Stift Neuzelle<br />

Stiftsplatz 7 | 15898 Neuzelle<br />

36 | r-<strong>aktuell</strong> www.rahn.education<br />

2/<strong>2017</strong>


INFORMATIONEN<br />

MITARBEITER<br />

10 Jahre Kita Musikus – das wird gefeiert<br />

In Vorbereitung auf die 10-Jahres-Feier der Kita Musikus,<br />

der ersten Kinder tagesstätte der Rahn Education, wurden<br />

am 3. Mai schon Ballons in die Luft geschickt, Interviews<br />

geführt und eine große Jubiläumstorte genossen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten am gleichen<br />

Tag zu ihrer Teamsitzung Geschäftsführer Gotthard Dittrich<br />

eingeladen und dabei spontan den neuen „Musikus-Song“<br />

angestimmt: „Die Hymne der Kita-Musikus der Rahn Education<br />

zur 10-Jahresfeier“ – schauen Sie hier: https://<br />

www.facebook.com/RahnEducation/videos/96257788051<br />

2182/<br />

Die offizielle Feier fand an 18. Mai statt.<br />

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Sabine Lucks, jetzige<br />

Leiterin der Kita Tarsius, die erste Kita-Leiterin der Kita<br />

Musikus war und gemeinsam mit ihrem Team Maßstäbe<br />

für alle weiteren Kitas der Rahn Education gesetzt hatte.<br />

Auch die Kita Notenzwege in Berlin wurde mit ihrer Unterstützung<br />

aus der Taufe gehoben.<br />

Bewegte Kita<br />

Jana Kruse (Kita-Leiterin Musikus)<br />

und Gotthard Dittrich<br />

Qualitative Arbeit in der Kindertagesstätte Tarsius offiziell zertifiziert<br />

Seit 8. April <strong>2017</strong> ist die Kita Tarsius<br />

nun als „Bewegte Kita“ zertifiziert. Dies<br />

stellt einen weiteren wichtigen Meilenstein<br />

der qualitativen Arbeit mit den<br />

Kindern dar.<br />

Bewegung ist nicht nur ein Grundbedürfnis,<br />

wie essen und schlafen, sondern<br />

auch unverzichtbar für die motorische,<br />

kognitive, soziale und emotionale<br />

Entwicklung nicht nur bei den Kindern,<br />

sondern auch bei uns<br />

Erwachsenen.<br />

In der Kita Tarsius<br />

gehört Bewegung zu<br />

den wichtigsten Lernund<br />

Erfahrungsfeldern.<br />

Deshalb ist es unsere<br />

Aufgabe, diesen Bildungsbereich<br />

kompetent<br />

und ideenreich<br />

aus zu gestalten.<br />

Neben vielen Bewegungsangeboten<br />

trägt<br />

natürlich auch ein<br />

breites Spektrum an<br />

Fort- und Weiterbildungen dazu bei,<br />

alle Mitarbeiter, die Eltern und die Kinder<br />

zu motivieren, zu fördern und zu<br />

begeis tern.<br />

Im letzten Jahr nahm das Team der<br />

Kita Tarsius erfolgreich am Projekt der<br />

Sicherheit und Bewegungsförderung<br />

„Bewegte und sichere Kita“ teil. Während<br />

der Zertifizierungsphase erfolgte<br />

eine kompetente Begleitung durch Betreuer<br />

der Unfallkasse Sachen und<br />

der Uni Leipzig begleitet. Zielsetzungen<br />

wurden erarbeitet und zur Umsetzung<br />

gebracht. Unterstützung erfuhren die<br />

Kita-Mitarbeiter auch durch die vielfältigen<br />

Angebote der sportlichen Kooperationspartner.<br />

Sabine Lucks<br />

Leiterin der Kita Tarsius<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 37


BEST AGE<br />

FORUM<br />

Neues aus dem Best Age Forum<br />

Unser kleines, aber feines Kursprogramm<br />

hat Zuwachs bekommen. Bei ständig<br />

strebendem Bemühen bleibt der Erfolg<br />

eben nicht aus. Neben dem Englischkurs<br />

für Fortgeschrittene, der bereits zum 6.<br />

Mal erfolgreich läuft, sind neu zwei Polnisch-Kurse,<br />

ein Malkurs und die Werkstatt<br />

„Literarisches Schreiben“ dazugekommen.<br />

In Arbeit ist ein Videokurs für<br />

Best Ager in Zusammenarbeit mit Leipzig-<br />

TV, dem Stadtverband der Volkssolidarität<br />

und der LEIPZIGSTIFTUNG. Für unser<br />

Angebot wirbt in ihrer Mitgliedszeitschrift<br />

die UNITAS-Wohnungsgesellschaft, mit<br />

der die Rahn Education einen Kooperationsvertrag<br />

hat. Angedacht ist ein generationsübergreifender<br />

Kurs „Moderne Kommunikationsmedien“,<br />

in dem Schüler der<br />

Freien Fachoberschule Leipzig die Großelterngeneration<br />

unterrichten. Gespräche<br />

mit Schulleiter Uwe Moldenhauer haben<br />

dieser Idee fürs kommende Semester<br />

machbare Wege eröffnet.<br />

Dass nun die Werkstatt „Literarisches<br />

Schreiben“, deren professionelle Leitung<br />

die Schriftstellerin und Publizistin Regine<br />

Möbius inne hat, unter dem Dach der Rahn<br />

Education steht, eröffnet den Teilnehmern<br />

der Schreibwerkstatt neue Publikationsmöglichkeiten.<br />

In unserer Hauszeitschrift<br />

werden wir ab dieser Ausgabe gelungene<br />

Texte präsentieren. Wir wollen damit Lesevergnügen<br />

bereiten und zur Nachahmung<br />

anregen. Der Kurs kann noch einige Teilnehmer<br />

gut vertragen.<br />

Angelika Neumann-Pudszuhn<br />

Literarisches Schreiben<br />

Jahrgang 1943, absolvierte ein Abendstudium „Chemische<br />

Verfahrenstechnik“ an der Ingenieurschule Köthen und ein<br />

Hochschulfernstudium am Institut für Literatur „Johannes R.<br />

Becher“ Leipzig. Ab 1990 arbeitete sie als Honorardozentin<br />

Wir erleben in unserer Schreibwerkstatt,<br />

die offen für jeden Interessierten<br />

ist, Begabung vorausgesetzt, wie<br />

wichtig und kritikbildend es für Literaturinteressierte<br />

sein kann, sich im<br />

Dialog untereinander und im Zwiegespräch<br />

mit mir, eigener Möglichkeiten<br />

zu versichern. Allein ist der Schritt<br />

vom spielerisch Übernommenen bis<br />

zum vertretbar Eigenen oft schwer zu<br />

erkennen und deshalb kaum zu realisieren.<br />

Orte, an denen Schriftsteller,<br />

angehende und Schreibinteressierte<br />

einzeln oder in Gruppen im Scheinwerferlicht<br />

der Öffentlichkeit lesen gib<br />

es viele. Über Entstehungsprozesse,<br />

handwerkliches Können und Methodik<br />

wird eher geschwiegen, obwohl<br />

das Interesse groß ist.<br />

Darüber hinaus hat das regelmäßig<br />

stattfindende Treffen Schreibinteressierter<br />

eine stark soziale Komponente.<br />

Die Gruppe hat eine Altersstruktur, die<br />

von 20 Jahren bis zu einem Lebens-<br />

Regine Möbius<br />

alter von 70 Jahren reicht und beruflich<br />

ein Spektrum abbildet, das von<br />

Schülern, Studenten über die Sekretärin,<br />

die Lehrerin, verschiedene Naturwissenschaftler,<br />

Schmuckgestalter,<br />

Filmemacher bis zur habilitierten Physikerin<br />

reicht. Zwischen den einzelnen<br />

Alters- und Berufsgruppen herrscht<br />

hohe Akzeptanz. Ihre Probleme mit<br />

Texten werden von mir, aber auch untereinander,<br />

ebenso sensibel behandelt<br />

wie persönliche Probleme.<br />

Aufmerksam auf die Schreibwerkstatt<br />

werden die Teilnehmer durch die Werbung<br />

der Rahn Education und unsere<br />

öffentlichen Lesungen sowie ab jetzt<br />

durch regelmäßige Veröffentlichungen<br />

in der r-<strong>aktuell</strong>, in der Texte der Werkstattteilnehmer<br />

veröffentlicht werden.<br />

Regine Möbius<br />

ver.di Bundesbeauftragte für Kunst<br />

und Kultur<br />

Deutscher Kulturrat, Vizepräsidentin<br />

stellv. VS-Bundesvorsitzende<br />

an der Fachschule für Soziokultur Meißen und in der Erzieherausbildung, von 1990<br />

bis 1997 als Korrespondentin am Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und<br />

leitete seit 1987 kontinuierlich literarischen Workshops im deutschsprachigen<br />

Raum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Seit 1997 ist sie stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller<br />

VS und seit 2007 engagiert sie sich als Bundesbeauftragte für Kunst und Kultur<br />

der ver.di. der Deutsche Kulturrat wählte sie 2011 zur Vizepräsidentin. Im 6. Jahr<br />

organisiert sie als Festivalleiterin den „Leipziger Literarischen Herbst“ und ist seit<br />

2014 Mitglied des Arbeitskreises gesellschaftliche Gruppen der Stiftung „Haus der<br />

Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“. Zu ihren Veröffentlichungen als<br />

Autorin und Publizistin gehören neben regelmäßiger umfänglicher Essayistik, Prosa,<br />

Publizistik und Lyrik in Anthologien und Zeitschriften<br />

© Deutscher Kulturrat<br />

38 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>


BEST AGE<br />

FORUM<br />

Arbeiten der Werkstattteilnehmer<br />

Lissi, oder die dritte Frau<br />

I<br />

Donnernd schlug die Tür hinter Lissi ins Schloss. Eine Etage tiefer fiel ein Bild<br />

vom Haken. Jemand fluchte im Flur. Lissi übersprang die Stufen, dann stürzte<br />

sie ins Freie. Ihr war, als bekäme sie erst jetzt wieder Luft. Sie lief, so schnell<br />

sie konnte, die steile Allee hinauf und wandte sich seitwärts zum Park. Die<br />

schmiedeeisernen Tore standen weit offen. Lissi lief hinein, wie in ausgebreitete<br />

Arme. Auf der frisch gemähten Wiese ließ sie sich fallen. Sie spürte die einzelnen<br />

Halme, die ihr in die Waden piekten. Über ihr wölbte sich die Weite des<br />

Sommerhimmels. Ihr Blick verlor sich in der Tiefe des Alls, als könnte er hinter<br />

den Galaxien einen sicheren Ort finden. Doch im Himmelsblau war kein abseitiges<br />

Eckchen zu erkennen. Nur Schäfchenwolken schwebten vorbei. Lissi<br />

schloss die Augen. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Mild brannte die Sonne auf<br />

ihrer Haut. Von ferne drang Kinderlärm an ihr Ohr. Ein herrlicher Tag!, ging<br />

es Lissi durch den Sinn. Was machte es schon aus, die dritte Frau zu sein? An<br />

erster Stelle zu stehen ist nun wirklich keine Kunst. Donna schiebt einfach ihre<br />

Schnauze dazwischen und schon ist sie, mit all ihrer Dummheit, die Nummer<br />

Eins. Die zweite Frau punktet mit ihrem universellen Wissen und zeigt sich in<br />

jedem Frühjahr in abertausend neuen Gewändern. „Meine große Liebe, die<br />

Literatur!“, heißt es dann. Ich bin die dritte Frau, dachte Lissi, auf mich kann<br />

man leicht verzichten.<br />

II<br />

Die dritte Frau in der vordersten Reihe war Lissi. Wenn sie die erste Frau sehen<br />

wollte, musste sie sich nach vorn beugen, um an einem blonden Tonnengewölbe<br />

vorbei schauen zu können. Da saß ein graues Persönchen, die Hände unter<br />

die Oberschenkel gesteckt. Ihre Nasenspitze fixierte das Ziel ihrer Aufmerksamkeit.<br />

Die Verlängerung der Spitze hätte den Dirigenten ins Herz getroffen.<br />

Am Tonnengewölbe war alles Glanz und Fülle. Als der Taktstock sich hob,<br />

brach aus den Wölbungen ein Ave Maria hervor wie glühende Lava.<br />

Lissi, auf dem dritten Platz, verbrannte das Herz.<br />

III<br />

Lissi trat zu den zwei Frauen am Fenster. Die erste zog den Vorhang beiseite<br />

und öffnete. Sie blickte über die Dächer der Stadt in die sternklare Nacht:<br />

„Wissen Sie wieviel Sternlein stehen?“, fragte sie. Die zweite zitterte in der<br />

kalten Luft. „Es zieht!“, klagte sie. Lissi schloss leise das Fenster und zog den<br />

Vorhang der Erinnerung wieder zu.<br />

IV<br />

Am Brunnen standen drei Frauen. Die eine sagte: „Ich hole für meinen Geliebten<br />

morgens eine Schale frischen Wassers.“ Die zweite sagte:“ Ich bringe<br />

meinem Mann mittags einen Krug frischen Wassers.“ Lissi trank einen Schluck<br />

und sagte: „Ich nehme abends ein Bad.“<br />

Dorothea Frey<br />

geboren 1960, Beruf Krankenschwester,<br />

schreibt Gedichte, kleine Stücke, Prosa<br />

beteiligt sich am Literatursalon „Auerbachs Hof“<br />

stellt die Programme für die Lesungen<br />

zusammen und liest selbst<br />

Lesungen auch bei Konzerten mit dem Trio<br />

Bachalaurus<br />

Lesung auf der Leipziger Buchmesse 2016<br />

für den Verband Deutscher Schriftsteller<br />

zum Thema „Stimmen gegen Rechts“<br />

als Veröffentlichungen sind geplant ein Band<br />

Gedichte und ein biographischer Roman in<br />

Briefform<br />

2/<strong>2017</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 39


Termine<br />

Termine<br />

Die Rahn Education als Veranstalter oder Mitveranstalter lädt ein:<br />

7. Juli <strong>2017</strong><br />

15 Uhr<br />

17. Juni <strong>2017</strong><br />

17 Uhr<br />

22. Juni <strong>2017</strong><br />

16 Uhr<br />

Campus im Stift Neuzelle<br />

Musikalisch-Sportliches<br />

Gymnasium<br />

Freie Fachoberschule<br />

Leipzig<br />

Abiturfeier<br />

Abiturfeier<br />

Abiturfeier<br />

(Teilnahme an den Abiturfeiern mit persönlicher Einladung)<br />

Schumann-Haus<br />

Inselstraße 18, 04103 Leipzig<br />

20. Mai <strong>2017</strong><br />

18 Uhr<br />

27. Mai <strong>2017</strong><br />

18 Uhr<br />

20. Juni <strong>2017</strong><br />

16 Uhr<br />

17. Juni <strong>2017</strong><br />

18 Uhr<br />

24. Jun <strong>2017</strong><br />

18 Uhr<br />

Schumanns Salon<br />

Podium<br />

Spielplatz Schumann-Haus<br />

Schumanns Salon<br />

Schumanns Salon<br />

Salon am Donnerstag<br />

Best Age Forum<br />

Markt 10, 04109 Leipzig<br />

16. Juni <strong>2017</strong><br />

17 Uhr<br />

Peter Degner – P.D. „Lebensfreude Leipzig“<br />

Moderation: Dr. Bernd Landmann<br />

Europäische Stiftung der Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur<br />

Markt 10, 04109 Leipzig<br />

23.Juni <strong>2017</strong><br />

19.30 Uhr<br />

SCHALOM – JÜDISCHE WOCHE in Leipzig (18.-25.06.<strong>2017</strong>)<br />

DAS WEISSE ALBUM – Eine Reise von St. Petersburg nach New York<br />

Weitere Informationen: www.schumann-haus.de<br />

Tickets: www.ticketgalerie.de und www.eventim.de<br />

Telef. Vorbest.: 0341 3939-2191 bzw. per Mail unter: info@schumann-verein.de<br />

40 | r-<strong>aktuell</strong> 2/<strong>2017</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!