audimax 7/8.2017: Dein Hochschulmagazin
Sachen packen und weg: Der Ruf der Freiheit. Wir präsentieren euch unser Reise-Special: Hallo Fernweh. Weitere Themen im Heft: Visions for tomorrow: Arbeiten der Zukunft und Judith Holofernes beweist Mut zur Lücke uvm.
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Keine Freiheit ohne Pressefreiheit.<br />
Ausgabe Nr. 7/8-2017 / im 30. Jahrgang / www.<strong>audimax</strong>.de<br />
REISE-SPECIAL<br />
VISIONS FOR TOMORROW<br />
Arbeiten der Zukunft<br />
JUDITH HOLOFERNES<br />
beweist MUT ZUR LÜCKE
Wir bringen:<br />
Sie an den Ort, wo<br />
Sie damit Superkräfte<br />
entwickeln können<br />
Sie bringen:<br />
zielgerichtetes<br />
Handeln<br />
kreatives<br />
Denken<br />
fundiertes<br />
Wissen<br />
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INHALT<br />
Fotos: Marcus Kästner, privat<br />
KURIOSES AM<br />
ANFANG:<br />
KAUGUMMI-<br />
VERBOT<br />
Andere Länder,<br />
andere Sitten: Wer<br />
verreist, sollte sich<br />
im Vorfeld über Gepflogenheiten<br />
des<br />
Ziellandes informieren<br />
und auch<br />
kuriose Verbote<br />
ernst nehmen. So<br />
zum Beispiel das<br />
Kaugummiverbot<br />
in Singapur. Seit<br />
1992 ist es im<br />
Stadtstaat – außer<br />
auf Rezept, etwa<br />
zur Zahngesundheit<br />
– nicht erlaubt,<br />
Kaugummis zu kauen,<br />
nachdem es bei<br />
den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln<br />
durch an den Türen<br />
klebender Kaumasse<br />
immer wieder<br />
zu Störungen<br />
gekommen war.<br />
Ein Verstoß wird<br />
mit einer Geldstrafe<br />
geahndet.<br />
... WIE IMMER<br />
04 Karriere-News<br />
18 Leben<br />
26 Studium-News<br />
32 Rätsel & Impressum<br />
34 Mut zur Lücke<br />
Judith Holofernes<br />
KARRIERE<br />
06 Visions for Tomorrow<br />
Wie deutsche Unternehmen<br />
die Zukunft gestalten<br />
14 Formula Student<br />
Germany<br />
FSG-ABC: Von Arbeitsaufwand<br />
bis Ziel<br />
16 Naturwissenschaften<br />
Einsteigerwissen<br />
17 Frauen-MINT-Award<br />
<strong>audimax</strong> ehrt Top-<br />
Abschlussarbeiten<br />
LEBEN<br />
20 Ab ins Ausland<br />
Von Erasmus, Reisefieber<br />
und Urlaub in der<br />
Heimat<br />
24 Haben will!<br />
Schönes für die<br />
Sommersaison<br />
25 Resterampe<br />
Wissensschnipsel &<br />
Kladderadatsch<br />
27 Umfrage<br />
<strong>Dein</strong> Nebenjob?<br />
STUDIUM<br />
28 Studienhilfe<br />
Wissenschaftlicher<br />
Schreibstil<br />
30 International<br />
Nina in China<br />
SAG ES. NICHT.<br />
DOCH.<br />
»SIE HABEN<br />
DA EINE LÜCKE<br />
IM LEBENS-<br />
LAUF.« »JA.<br />
WAR GEIL.«<br />
»INTERNATIO-<br />
NALE ERFAH-<br />
RUNGEN UND<br />
INTERKULTU-<br />
RELLE KOM-<br />
PETENZ HABE<br />
ICH AUF MALLE<br />
UND IBIZA<br />
ERWORBEN.«<br />
SACHEN PACKEN UND<br />
WEG: DER RUF DER<br />
FREIHEIT lockt uns raus<br />
aus den eigenen vier<br />
Wänden. Redakteurin<br />
Julia plädiert: Es muss<br />
nicht immer Thailand<br />
sein – try Thalkirchen.<br />
Da bist du nicht der<br />
(Reise-)Typ für? Check<br />
das aus im Reisespecial<br />
ab Seite 20. +++<br />
Raus aus dem<br />
Hörsaal geht<br />
es auch für<br />
die Teilnehmer<br />
der Formula<br />
Student<br />
Germany, dem größten<br />
studentischen Bolidenwettstreit.<br />
Premiere:<br />
Zum ersten Mal schicken<br />
die Studententeams am<br />
Hockenheimring autonome<br />
Fahrzeuge auf die<br />
Strecke. Volle Fahrt Richtung<br />
Zukunft! +++ Von<br />
Blockchain für Wahlen<br />
bis zum Mikrochip, der<br />
den Zustand der inneren<br />
Organe überwacht<br />
– die Zukunft im Visier<br />
haben auch jene Unternehmen,<br />
die im ›Visions<br />
for Tomorrow‹-Special<br />
porträtiert sind. +++<br />
Im Technologiezeitalter<br />
werden die MINT-Fächer<br />
immer wichtiger. Und<br />
weil das M nicht für<br />
Männer steht, fördert<br />
<strong>audimax</strong> mit dem Frauen-MINT-Award<br />
smarte<br />
MINT-Macherinnen<br />
(Seite 17).<br />
Egal, ob MINT oder Musikwissenschaft<br />
– hab<br />
großartige Semesterferien<br />
und lass es<br />
krachen!<br />
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Kaum zu glauben: Bewerber quatschen 15 Minuten lang über Belangloses – etwa<br />
darüber, wie sie normalerweise ihren Sonntag verbringen – und werden dann ausgewählt<br />
oder abgelehnt. Wichtig ist nicht der Inhalt der Erzählungen. Vielmehr zählt,<br />
wie schnell der Kandidat spricht, wieviele Pausen er macht, was er betont und wie<br />
komplex er seine Sprache gestaltet. Allein mittels dieser Aspekte ließe sich ein ausführliches<br />
Persönlichkeitsprofil anfertigen, versprechen die Erfinder der Technologie.<br />
Unternehmen könnten dann anhand dieses Profils entscheiden, ob der Bewerber<br />
aufgrund der ermittelten Eigenschaften für eine vakante Stelle geeignet ist oder nicht.<br />
Interessant für:<br />
Termine<br />
28.06. T5 Jobmesse Ort: Berlin Info:<br />
www.t5-karriereportal.de 12.07. Car<br />
Connects Ort: München Info: muenchen.carconnects.de<br />
13.07. JURAcon Ort: Düsseldorf<br />
Info: www.iqb.de<br />
15.07. PANDA<br />
digital Ort: München Info: www.we-are-panda.<br />
com/portfolio/panda-digital-muenchen 30.08.<br />
Jobmesse Chemnitz Ort: Chemnitz Info: www.<br />
jobmesse-chemnitz.de 06.09. Jobmesse Dresden<br />
Ort: Dresden Info: www.jobmesse-dresden.<br />
de 06.09. Jobmesse Rostock Ort: Rostock<br />
Info: www.jobmesse-rostock.de 13.09. Jobmesse<br />
Erfurt Ort: Erfurt Info: www.jobmesseerfurt.de<br />
13.09. Jobmesse Hamburg Ort:<br />
Hamburg Info: www.jobmesse-hamburg.de<br />
16.09. Jobmesse Leipzig Ort: Leipzig Info: www.<br />
jobmesse-leipzig.de 20.09. Jobmesse Nürnberg<br />
Ort: Nürnberg Info: www.jobmesse-nuernberg.<br />
de 20.09. Jobmesse Halle Ort: Halle Info:<br />
www.jobmesse-halle.de<br />
23.09. PANDA<br />
digital Ort: Berlin Info: www.we-are-panda.com/<br />
portfolio/panda-digital-berlin 25.09.<br />
Career Venture information technology fall Ort:<br />
Stuttgart Info: www.career-venture.de<br />
30.10. Career Venture business & consulting fall<br />
Ort: Frankfurt Info: www.career-venture.de<br />
ING IT JURA<br />
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Alle Frauen<br />
NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER<br />
UND YOUNG PROFESSIONALS MIT<br />
INNOVATIVEN IDEEN GESUCHT<br />
Am 8. November 2017 versammelt das Falling<br />
Walls Lab hundert Talente in Berlin und fördert<br />
den interdisziplinären Austausch. Jeder Teilnehmer<br />
hat drei Minuten Zeit, um die hochkarätige<br />
Jury zu überzeugen. Die drei Besten werden zu<br />
›Falling Walls Young Innovators of the Year‹ gekürt<br />
und sprechen auf der international bekannten<br />
Falling Walls Conference am nächsten Tag. Bewirb<br />
dich jetzt für einen von über 55 Vorentscheiden<br />
weltweit, auch in Deutschland – als Gewinner<br />
reist du zum Finale nach Berlin und wirst Teil der<br />
Falling Walls Lab Community. Weitere Infos und<br />
Bewerbung unter www.falling-walls.com/lab/apply<br />
Text: Julia Wolf Quelle: univativ Fotos: © otsphoto, rcfotostock / Fotolia<br />
Karrierefrage<br />
»Wann und wie thematisieren Bewerber<br />
das Gehalt im Vorstellungsgespräch?«<br />
Sandra Schumacher, Karriere- und Gehaltscoach<br />
»Für das Thema Gehalt im Vorstellungsgespräch gilt<br />
eine unausgesprochene Regel: Sprechen Sie als Bewerber<br />
nie zuerst über Geld. Erst klären, ob der Job<br />
inhaltlich passt und die Richtung stimmt. Im letzten<br />
Teil des Gesprächs, manchmal auch erst im zweiten<br />
Gespräch, kommt dann das Gehalt zur Sprache, in<br />
der Regel durch den Arbeitgeber. Wenn nichts<br />
kommt, kannst du am Ende des Gesprächs gern<br />
zusammenfassen: ›Spannende Position mit tollen<br />
Möglichkeiten – wie ist der weitere Bewerbungsprozess<br />
und wann sprechen wir über die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen?‹«<br />
04<br />
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Akademiker
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Entstanden in Zusammenarbeit mit der
Visions for Tomorrow<br />
Foto: © Alexander Limbach / Fotolia<br />
Inhalt<br />
• Arbeiten der Zukunft:<br />
Industrie 4.0<br />
• Volkswagen<br />
• Daimler<br />
• Capgemini<br />
• Boehringer Ingelheim<br />
• MINT Zukunft schaffen<br />
Wie deutsche Unternehmen die Zukunft gestalten:<br />
Digitalisierung, Arbeiten und Industrie 4.0 – fünf Innovationsträger im Porträt
FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
INDUSTRIE 4.0: DAS SAGT DER FACHMANN<br />
Industrie 4.0 - FAQs<br />
Wie ist das eigentlich?<br />
Ein paar Einblicke in<br />
Industrie 4.0<br />
Interview: Katrin Knorr<br />
Herr Dr. Eichhorst, was<br />
sind die wichtigsten Bausteine<br />
für eine Fabrik der<br />
Zukunft? Die wichtigsten<br />
Bausteine in der Industrie<br />
4.0 werden sein, dass die<br />
Produktion sich in einem<br />
wesentlich höheren Maße<br />
selbst steuert und die Maschinen<br />
untereinander<br />
kommunizieren. Gleichzeitig wird die<br />
Produktion auch deutlich flexibler werden,<br />
weil mehr Daten zur Verfügung<br />
stehen und stark kundenorientierte<br />
Produkte erstellt werden können. Eine<br />
Massenproduktion von Unikaten wird<br />
möglich werden.<br />
Heißt das, das Handwerk wird bald<br />
ersetzbar sein? Das Handwerk bleibt<br />
garantiert noch längere Zeit erhalten.<br />
Gerade im Umgang mit räumlichen<br />
Situationen, der Montage von Anlagen<br />
und auch im Gebäudebereich wird es<br />
weiterhin eine Rolle spielen.<br />
Und wie sieht es mit dem klassischen<br />
Fabrikarbeiter aus? Die menschenleere<br />
Fabrik wird es wohl nicht geben.<br />
Arbeitnehmer, die einfache Produktionstätigkeiten<br />
ausführen, werden<br />
aber weniger gefragt sein. Gebraucht<br />
werden Koordinatoren. Menschen, die<br />
sich mit der Steuerung beschäftigen<br />
und die Kompetenz haben, Störungen<br />
zu beseitigen.<br />
Werden dann auch vermehrt Akademiker<br />
gefragt sein? Bei Leuten, die weiterhin<br />
in diesem industriellen Bereich<br />
arbeiten, ist eine Tendenz zur höheren<br />
Qualifikation zu beobachten. Ich würde<br />
vermuten, dass sich eine industrielle<br />
Facharbeiterausbildung vielleicht in<br />
Zukunft mit Bachelor und Master überlappen<br />
wird. Das Duale Studium zum<br />
Beispiel entspricht dieser Komplexität<br />
schon recht gut.<br />
Es gibt Geschichten aus Japan, wo<br />
Roboter als Pflegekräfte eingesetzt<br />
werden. Das macht dem Verbraucher<br />
natürlich Angst, bald in einer robotergesteuerten<br />
Welt zu leben … Also da<br />
gibt es ganz deutlich Grenzen! Das<br />
ist natürlich technisch möglich und<br />
WIE WIRD INDUSTRIE 4.0 UNSER LEBEN<br />
VERÄNDERN? DR. WERNER EICHHORST,<br />
KOORDINATOR FÜR ARBEITSMARKTPOLITIK<br />
EUROPA AM FORSCHUNGSINSTITUT<br />
ZUR ZUKUNFT DER ARBEIT (IZA), GIBT<br />
SPANNENDE EINBLICKE<br />
vielleicht auch in Teilen<br />
praktikabel, beispielsweise<br />
wenn man einen bettlägrigen<br />
Patienten hochheben möchte. Hier kann die<br />
physisch anstrengende Arbeit der Pflegekräfte<br />
technisch unterstützt werden. Auch interaktive<br />
Medien können das Wohlbefinden von<br />
Pflegebedürftigen verbessern. Aber ich sehe<br />
hier weiterhin in großem Umfang eine Rolle<br />
von menschlicher Arbeit und insbesondere<br />
menschlicher Zuwendung. Das kann eine Maschine<br />
nicht leisten.<br />
Aber welche Vorteile entstehen für uns als<br />
Verbraucher dann durch Industrie 4.0? Es wird<br />
dazu führen, das wir individuellere Erzeugnisse<br />
bestellen können. Die Vorteile von Massenproduktion<br />
werden mit Unikaten verknüpft.<br />
Die Produktivitätserhöhung kann außerdem<br />
dazu führen, dass Produkte für uns auch günstiger<br />
werden. Die Frage ist natürlich aber immer,<br />
was davon wir auch wirklich brauchen<br />
und bereit sind, zu kaufen.<br />
Viele Studierende machen sich Gedanken,<br />
wie sie hinsichtlich des Wandels zu Industrie<br />
4.0 ihr Studium anpassen müssen. Was empfehlen<br />
Sie? Ich denke, dass die Studiengänge<br />
in Deutschland schon passen. Die Entwicklung<br />
der letzten Jahre wird sich einfach fortsetzen,<br />
wir wachsen nur mehr in den steuernden,<br />
gestaltenden Bereich hinein. Auch die<br />
Bereiche Marketing, Kundenorientierung und<br />
-betreuung nehmen gegenüber operativen Tätigkeiten<br />
zu. Gleichwohl würde ich aber schon<br />
sagen, dass solide Fachkompetenz wichtig<br />
bleibt.<br />
Wie schätzen Sie die Lage von Deutschland<br />
in der Entwicklung ein? Bei Innovationen im<br />
maschinellen Bereich und der Entwicklung von<br />
Robotern sind wir schon sehr weit. Das gilt für<br />
Großunternehmen und KMU. Der Arbeitsmarkt<br />
ist in einer guten Verfassung, auch für Berufseinsteiger.<br />
Gerade Akademiker haben jetzt offene<br />
Türen und sollten sich keine Sorgen machen. n<br />
Warum heißt Industrie 4.0 auch ›vierte industrielle<br />
Revolution‹? Innovationen haben<br />
die Industrie schon immer verändert. Die<br />
Erfindung des elektronischen Webstuhls<br />
galt als erste industrielle Revolution. Die<br />
zweite industrielle Revolution machte die<br />
Massenproduktion möglich, die dritte führte<br />
zu einer weiteren Automatisierung durch<br />
Elektronik und die IT. Und Industrie 4.0? Sie<br />
wird es ermöglichen, die moderne Informations-<br />
und Kommunikationstechnik mit der<br />
Produktion zu verknüpfen. Was das<br />
heißt? Kundenorientierte Massenproduktion<br />
bei geringeren<br />
Kosten und höherer Qualität<br />
– eine echte Revolution.<br />
Wie wird Industrie 4.0 in Deutschland vorangetrieben?<br />
Um die vierte industrielle Revolution<br />
voranzutreiben, wurde die Plattform<br />
Industrie 4.0 gegründet. Die Verbände Bitkom,<br />
VDMA und ZVEI sind Mitglieder, denn<br />
die Verzahnung von IT und Industrie muss<br />
branchenübergreifend angegangen werden.<br />
Auch Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Politik und von den<br />
Gewerkschaften haben Sich der<br />
Plattform angeschlossen.<br />
Was ist eine ›Smart Factory‹? Sie<br />
kann sich zu großen Teilen selbst steuern.<br />
Maschinen koordinieren Fertigungsprozesse,<br />
Roboter übernehmen Montagearbeiten und<br />
Transportfahrzeuge erledigen logistische<br />
Aufgaben ohne menschliche Führung. Der<br />
Mensch behält den Überblick über sämtliche<br />
Prozesse und analysiert Daten<br />
der Fabrik.<br />
Betrifft Industrie 4.0 die gesamte<br />
Wirtschaft? In allen<br />
Branchen, die sich industrieller<br />
Prozesse bedienen, wird Industrie 4.0 Einzug<br />
halten, beispielsweise in der Landwirtschaft.<br />
Individuelle, kundenorientierte Fertigung<br />
wird von kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
genauso wie von Großkonzernen<br />
gefordert werden.<br />
Wie beeinflusst Industrie 4.0 unseren<br />
Arbeitsalltag? Wir werden<br />
uns vermehrt um Koordination<br />
und Steuerung kümmern. Schnelles<br />
Reagieren wird im Störungsfall<br />
notwendig. Da die Industrie aus IT-, Automatisierungs-<br />
und Softwarebestandteilen<br />
bestehen wird, werden interdisziplinäre Experten<br />
gebraucht.
FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
4.0 WIRD STANDARD<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
WIE DIE DIGITALISIERUNG UNSER ARBEITEN VERÄNDERT<br />
CHANCEN<br />
GRENZEN<br />
FLEXIBILITÄT Durch eine stärkere Vernetzung von Produkten und<br />
Maschinen steigt die Effizienz, Kosten sinken und Ressourcen werden gespart.<br />
Außerdem behalten Unternehmen durch Monitoring und<br />
transparente Abläufe jederzeit den Überblick und können so flexibel<br />
und schnell auf Veränderungen am Markt reagieren und auf individuelle<br />
Kundenwünsche eingehen. Aber Digitalisierung und Arbeiten 4.0<br />
bringt nicht nur auf Unternehmensseite eine höhere Flexibilität, sondern<br />
auch für den Arbeitnehmer: »Mitarbeiter werden unabhängig von<br />
einem festen Arbeitsort und -zeiten«, erklärt Prof. Dr. Andreas Moring,<br />
Campusleiter der BiTS Unternehmer-Hochschule. Gleichzeitig sei das<br />
aber auch eine Herausforderung, denn Arbeitnehmer müssen in der<br />
Lage sein, Arbeit und Freizeit zu trennen, obwohl sie theoretisch immer<br />
erreichbar sind. Eine weitere Chance sieht Moring darin, relativ<br />
einfach Ideen umzusetzen, zu testen und zu entwickeln, da der Aufwand,<br />
um zum Beispiel Prototypen zu entwickeln oder ein Produkt oder einen<br />
Service zu testen, viel geringer ist als in der analogen Welt.<br />
EMPATHIE VS. STANDARD Szenarien von menschenleeren<br />
Fabriken und Pflegerobotern in Altenheimen können beängstigend<br />
sein. Aber wie wahrscheinlich sind sie? Es gebe durchaus<br />
Bereiche, in denen immer weniger Menschen arbeiten – überflüssig<br />
sind sie deshalb aber nicht. »Das betrifft alle Prozesse, die<br />
sich standardisieren lassen – von der Produktion über medizinische<br />
Diagnosen bis hin zu Jahresabschlüssen der Wirtschaftsprüfer.<br />
Gleichzeitig wird aber der Kundenservice-Bereich und die<br />
technische Weiterentwicklung wichtiger, hier werden mehr<br />
Menschen gebraucht«, prophezeit Moring. Alles, was also mit<br />
Kreativität, Empathie und Innovation zu tun hat, können Maschinen<br />
nicht übernehmen, dafür braucht es Menschen. Das heißt,<br />
in einem Altenheim können durchaus Roboter zum Einsatz<br />
kommen, aber eben nur für standardisierte Vorgänge wie Geschirr<br />
spülen oder Putzen. Der Kontakt zu den Menschen und<br />
die Kommunikation wird immer Pflegern vorbehalten sein.<br />
ANFORDERUNGEN<br />
METHODENWISSEN Der Stellenwert von<br />
Fachwissen wird kleiner, dagegen werden<br />
Methodenwissen und soziale Kompetenzen<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnen, so<br />
Prof. Moring. Diese sind nicht einfach so zu<br />
erlernen, sondern müssen durch Erfahrung<br />
angeeignet werden. »Hohe Anforderungen<br />
an die persönliche Reife, Projektmanagementerfahrung<br />
und Entscheidungsfähigkeit werden<br />
also schon beim Berufseinstieg verlangt«,<br />
sagt Moring. Daher sollten Studenten bereits<br />
früh viel Praxiserfahrung, entweder<br />
durch Praktika, Werkstudententätigkeit<br />
oder eigene Projekte sammeln. Methodenwissen<br />
wie zum Beispiel über agile Methoden<br />
oder Organisationsfähigkeit wird nicht<br />
in jedem Studium vermittelt, sondern vor<br />
allem Geisteswissenschaftler oder Juristen<br />
müssen sich dieses selbst beibringen. In<br />
technischen Studiengängen finden Inhalte<br />
zu Projektmanagement und Methodenwissen<br />
öfter statt. Der Studiengang ›Digital<br />
Business & Data Science‹ an der BiTS Hochschule<br />
integriert diese Inhalte beispielsweise<br />
neben klassischen Managementfächern<br />
und technischen Vorlesungen. »Diese Skills<br />
werden in Zukunft nicht mehr nur von<br />
technischen Absolventen gefordert, sondern<br />
auch von Sozial- oder Geisteswissenschaftlern«,<br />
erklärt Moring.<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
Fotos: Kay Herschelmann, © Alexander Limbach/Fotolia<br />
IT-SICHERHEIT Digitalisierung und Vernetzung<br />
bringen durchaus auch Herausforderungen<br />
und Gefahren mit sich. IT-Sicherheit<br />
wird beispielsweise immer wichtiger, um<br />
Hackerangriffe auf sensible Infrastrukturen wie<br />
die Energieversorgung oder Patientendaten zu<br />
verhindern und persönliche Daten zu schützen.<br />
INTERDISZIPLINARITÄT Du denkst als Geisti<br />
betrifft dich die Digitalisierung nicht? Weit gefehlt,<br />
weiß Prof. Moring: »Soziologen oder Politikwissenschaftler<br />
müssen schon jetzt – und<br />
in Zukunft noch viel mehr – Kompetenzen<br />
mitbringen, um Daten zu analysieren und mit<br />
großen Datenbeständen umzugehen.« Auch<br />
mit dem Bereich digitale Kommunikation hätten<br />
viele Geistis zu tun, denn wer in Zeiten von<br />
Fake News keine Ahnung habe, wie digitale<br />
Kommunikation funktioniert, habe schlechte<br />
Karten. »Mit den Theorien von Max Weber<br />
kommt man im 21. Jahrhundert nicht mehr<br />
so weit«, so Moring. Absolventen nicht-technischer<br />
Studiengänge bräuchten hierfür nicht<br />
die technische Kompetenz, um zu verstehen,<br />
wie jede einzelne Technologie funktioniert,<br />
aber die Anwendungskompetenz verschiedener<br />
Tools und Oberflächen sei wichtig. Eine<br />
gewisse Neugier und Technikaffinität sei unabdingbar.<br />
FACHKRÄFTEMANGEL Die Anforderungen<br />
an Nachwuchskräfte steigen: Skills, die bisher<br />
nur von Führungskräften erwartet werden,<br />
zählen heute schon beim Berufseinstieg, so<br />
Prof. Moring. Außerdem sei es wichtig, sich<br />
nicht nur auf das Fach, welches studiert wird,<br />
zu konzentrieren, sondern das große Ganze<br />
im Blick zu haben. Die Suche nach geeignetem<br />
Personal wird dadurch immer schwieriger.
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
DIE ZUKUNFT<br />
IST DIGITAL<br />
wird sich vom Hardware-Unternehmen<br />
zum integrierten Hardware-, Software- und<br />
Services-Unternehmen wandeln. Neben der<br />
besten digitalen User Experience in den Produkten<br />
und Services ist eine best-in-class digitale<br />
Employee- und Team-Experience notwendig.<br />
Daran arbeiten wir.«<br />
D<br />
ie ganze Welt und unser gesamtes Leben<br />
befinden sich in Zeiten digitalen Umbruchs.<br />
Dies betrifft nicht nur Produkte<br />
und Dienstleistungen von Volkswagen,<br />
sondern auch die Art und Weise, wie im Unternehmen<br />
zusammengearbeitet wird. Die digitale Transformation<br />
geht vom Digital Costumer über Digital<br />
Products bis hin zu einer Digital Company. Die IT<br />
und der Bereich Digitalisierung haben dabei die<br />
Verantwortung, die digitale Transformation voranzutreiben,<br />
zusammen mit allen Marken und Fachbereichen<br />
des Unternehmens. Die neue IT-City<br />
zeigt den Wandel deutlich: Sie ist für den Volkswagen<br />
Konzern der zentrale Standort für seine ITund<br />
Digitalisierungskompetenz in Wolfsburg. Der<br />
campusartige Bürokomplex ist auf agiles Arbeiten<br />
ausgerichtet – mit Arbeitsinseln für Projektteams,<br />
Meetingpoints, vollvernetzten Konferenzräumen<br />
sowie Rückzugsräumen für konzentriertes Arbeiten.<br />
Ziel ist, die Zusammenarbeit von Spezialisten<br />
und Teams unterschiedlicher Abteilungen und Bereiche<br />
des Unternehmens zu fördern und zu festigen.<br />
Zudem setzt die IT-City für das Unternehmen<br />
Maßstäbe rund um die Digitalisierung von Arbeitsund<br />
Geschäftsprozessen. So ersetzen mobile Endgeräte<br />
Festnetztelefone und feste Arbeitsplatzrechner.<br />
Dies unterstützt die Zusammenarbeit in agilen<br />
Teams und sichert den Beschäftigten mehr Flexibilität<br />
bei der täglichen Arbeit.<br />
Die Zukunft von Volkswagen ist digital<br />
Die Volkswagen Mitarbeiter arbeiten an Innovationen<br />
und neuen Mobilitätslösungen. Die Automobilindustrie<br />
wird sich neu erfinden, dabei spielen<br />
Themen wie autonomes Fahren und künstliche Intelligenz<br />
eine große Rolle. Megatrends, die diese<br />
Entwicklungen beeinflussen, sind Nachhaltigkeit,<br />
Urbanisierung und Digitalisierung. Die Weiterentwicklung<br />
der Elektrifizierung führt zu Null-Emission<br />
und Trends wie Shared Mobility und Transport-on-Demand<br />
bringen neue Mobilitätslösungen<br />
mit Transport-as-a-Service-Fahrzeugen hervor.<br />
Connectivity und Automatisierung ermöglichen<br />
vollvernetzte, selbstfahrende Fahrzeuge. »Unsere<br />
Aufgaben sind so vielfältig und interessant wie nie<br />
zuvor. IT in einem globalen Mobilitätsunternehmen<br />
bedeutet: internationale Zusammenarbeit,<br />
agiles Arbeiten in schnellen kreativen Teams und<br />
modernste Technologie«, betont Dr. Martin Hofmann,<br />
Chief Information Officer des Volkswagen<br />
Konzerns. Und Johann Jungwirth, Chief Digital Officer<br />
des Konzerns, ist sich sicher: „Die digitale<br />
Transformation ist real, der Volkswagen Konzern<br />
IM WANDEL DER<br />
DIGITALISIERUNG<br />
SETZT VOLKSWAGEN<br />
AUF VISIONÄRE<br />
PROJEKTE UND<br />
ARBEITEN 4.0<br />
Das Volkswagen Werk<br />
Wolfsburg ist nicht nur Europas größte<br />
Automobilfabrik, sondern ebenso<br />
Unternehmenssitz von Konzern und<br />
Marke, Kernorganisation der IT und<br />
Standort der weltgrößten Forschungsund<br />
Entwicklungsabteilung für Automobile.<br />
Entsprechend vielfältig sind<br />
die Arbeitsplätze mit Teambüros, aber<br />
auch Scrum-Bereichen, Ruheräumen<br />
oder Lab-Atmosphäre. Modernes und<br />
flexibles Arbeiten wird bei Volkswagen<br />
groß geschrieben.<br />
Mehr Informationen gibt es unter<br />
www.volkswagen-karriere.de und<br />
www.facebook.com/volkswagen.<br />
karriere<br />
Ein Konzern im Wandel<br />
Um diesen Wandel zu einem weltweit führenden<br />
Anbieter nachhaltiger Mobilität zu<br />
vollziehen, experimentieren die Volkswagen<br />
IT-Labs mit Zukunftstechnologien. IT-Experten<br />
vom Data Lab in München und vom<br />
Code Lab in San Francisco entwickeln und<br />
erproben beispielsweise erstmals Softwarelösungen<br />
wie Verkehrsflussoptimierung<br />
mit Hilfe eines D-Wave Quantencomputers.<br />
Auch in Berlin, Barcelona und in<br />
Wolfsburg gibt es diese Innovationsinseln<br />
der IT – alle gut vernetzt mit Forschungseinrichtungen<br />
und der Start-up-Welt und mit<br />
Freiheiten, Konzepte einfach auszuprobieren.<br />
Innovative Projekte<br />
Dass der Volkswagen Konzern die digitale<br />
Transformation konsequent vorantreibt,<br />
zeigt die Studie Sedric zum selbstfahrenden<br />
Auto genauso wie zukunftsweisende Projekte<br />
mit internationalen, strategischen Kooperationspartnern.<br />
Beispielhaft hierfür ist das<br />
Kooperationsprojekt zwischen<br />
Volkswagen und IBM, bei dem<br />
die Zukunft der Wissens- und<br />
Büroarbeit ins Unternehmen<br />
gebracht werden soll. Dafür<br />
startet ein Projekt mit Studenten.<br />
Ziel ist es, einen Concierge<br />
Service basierend auf dem Roboter<br />
›Pepper‹ und der Watson<br />
Technologie zu entwickeln und<br />
verschiedene Use Cases wie<br />
Spracherkennung, Face Recognition<br />
und Informationsausgabe<br />
selbstständig zu programmieren.<br />
Das Ganze wird in<br />
interdisziplinären Teams und<br />
mit agilen Arbeitsweisen auf<br />
den Weg gebracht. Wer also die<br />
Zukunft der Mobilität mitgestalten<br />
möchte, ist bei Volkswagen<br />
hervorragend aufgehoben.<br />
Das Unternehmen bietet spannende<br />
Aufgaben, vielfältige Einstiegsmöglichkeiten,<br />
moderne<br />
und flexible Formen der Zusammenarbeit,<br />
innovative Technologien,<br />
umfangreiche Qualifizierungs-<br />
und Weiter entwicklungsangebote<br />
sowie ein attraktives<br />
und dynamisches Vergütungssystem.<br />
Foto: Volkswagen AG, © Alexander Limbach/Fotolia
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
Fotos: © Alexander Limbach / Fotolia, Daimler AG<br />
Daimler sucht Talente mit ›Digital Skills‹, um die Zukunft<br />
3<br />
der Mobilität zu gestalten<br />
D<br />
ie Welt verändert<br />
sich rasant: die Art<br />
zu arbeiten, sich zu<br />
informieren und zu<br />
kommunizieren. Alles ist<br />
schneller, direkter und läuft<br />
beinahe in Echtzeit. Mensch<br />
und Roboter agieren zum<br />
Teil schon Hand in Hand.<br />
Autos fahren mit Strom aus<br />
der Steckdose. Mitarbeiter<br />
arbeiten zunehmend mobil<br />
und flexibel von überall.<br />
Auch Daimler befindet sich<br />
im größten Wandel seiner<br />
Unternehmensgeschichte.<br />
Das Ziel: Vom Automobilhersteller<br />
zum globalen Mobilitätsdienstleister<br />
werden.<br />
Doch was heißt das konkret?<br />
Die Digitalisierung spielt in<br />
allen Bereichen des Unternehmens<br />
eine große Rolle:<br />
in der Produktion und produktnahen<br />
Bereichen, wie<br />
dem Autonomen Fahren,<br />
im Recruiting und auch in<br />
der Gestaltung neuer Jobinhalte.<br />
Der Trend geht hin zu<br />
mehr IT, weniger Mechanik.<br />
Berufsbilder verschwimmen<br />
miteinander. Vielleicht<br />
wird es in Zukunft einen<br />
›Roboter-Berater‹ oder ›Daten-Artist‹<br />
geben. Doch für<br />
Daimler ist klar, dass auch<br />
zukünftig der Mensch immer<br />
im Mittelpunkt stehen<br />
wird. Umso mehr kommt<br />
es auf den richtigen Mix aus<br />
digitalen Experten und erfahrenen<br />
Fachleuten an, die<br />
voneinander lernen. Schnelle<br />
Entscheidungen sollen größere<br />
Gestaltungsspielräume<br />
schaffen.<br />
Daimler geht diesen Wandel<br />
mit der Initiative Leadership<br />
2020 aktiv an. Das Unternehmen<br />
will damit eine<br />
Kulturveränderung anstoßen,<br />
noch agiler werden und<br />
die Stärke eines Weltkonzerns<br />
mit der Flexibilität der<br />
Gründerszene verbinden.<br />
Der Konzern möchte die digitale<br />
Transformation vorantreiben<br />
und investiert in<br />
Elektromobilität, Vernetzung,<br />
autonomes Fahren und die<br />
Sharing Economy. Und das<br />
nicht nur für Autos, sondern<br />
auch für Trucks, Vans<br />
und Busse. Das Unternehmen<br />
will die Mobilität der<br />
Zukunft ganzheitlich gestalten.<br />
Dafür sucht Daimler<br />
Talente mit unkonventionellen<br />
Denkansätzen, die<br />
eine digitale Affinität mitbringen<br />
und die anstehenden<br />
Herausforderungen als<br />
Chancen sehen. Change the<br />
game – gemeinsam mit<br />
Daimler.<br />
Futuristischer Innenraum im Concept EQ<br />
mit einzigartiger 3D-Ansicht<br />
Fragen an<br />
Tina Kirschner<br />
Entwicklung<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Frau Kirschner, was machen<br />
Sie bei Daimler? Ich bin Ingenieurin bei Mercedes-Benz<br />
Cars in der Assistenzsystementwicklung<br />
und arbeite aktuell an der Systemauslegung<br />
des hochautomatisierten<br />
Fahrens. Studiert habe ich Technische Kybernetik.<br />
Was fasziniert Sie am Autonomen Fahren?<br />
Wir haben hier die Chance, an etwas völlig<br />
Neuem mitzuarbeiten. Das hochautomatisierte<br />
Fahren war vor einigen Jahren noch<br />
reine Zukunftsfantasie. Wir beschäftigen<br />
uns mit Fragestellungen, die zuvor noch niemand<br />
beantwortet hat. Das ist eine tolle Herausforderung<br />
und gleichzeitig eine große<br />
Chance und Verantwortung. Deshalb setzen<br />
wir uns nicht nur mit der technischen Umsetzung,<br />
sondern auch mit den rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen auseinander.<br />
Welche Talente sucht Ihr Team? Wer bei<br />
uns arbeitet, sollte Spaß an neuen Themen<br />
haben und Herausforderungen systematisch<br />
angehen. Wir suchen kommunikative Teamplayer,<br />
die Verantwortung übernehmen wollen<br />
und trotz vieler kleiner Details den<br />
Blick für das große Ganze nicht<br />
verlieren.<br />
Schon heute Realität: Mensch-Roboter-Kooperation<br />
beim Einbau der Batterie in ein Hybridfahrzeug<br />
DAIMLER IM WEB<br />
facebook.com/daimlercareer<br />
instagram.com/daimlercareer<br />
daimler.com/karriere
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
THEMA<br />
WUNDERTECHNOLOGIE<br />
FÜR WAHLEN?<br />
Blockchain könnte laut<br />
des IT-Unternehmens<br />
Capgemini die Wahlen<br />
sicherer machen<br />
Capgemini<br />
Interesse an einer Mitarbeit in einem<br />
der weltweit größten IT-Unternehmen?<br />
Dann ganz einfach CV mit Wunschstandort,<br />
Starttermin und Interessensgebiet<br />
an bewerbungsspecial@capgemini.com<br />
senden.<br />
A<br />
bstimmungsergebnisse angezweifelt,<br />
Berichterstattung verfälscht, Prognosen<br />
verirrt. Mit öffentlichen Eindrücken<br />
dieser Art mehrt sich ein bürgerlicher<br />
Verdacht: Die Demokratie sei in der Krise<br />
und das Vertrauen in ihre Funktionen am<br />
schwinden. Wahlen bilden den Nukleus demokratischer<br />
Systeme und die bedürfen einer Auffrischung.<br />
Wir leben in der digitalen Moderne<br />
und doch folgen Volksabstimmungen noch einer<br />
fast vorzeitlichen Methode. Dabei könnten<br />
wir Wahlen auch mit Hilfe der Blockchain digital<br />
abhalten. Ganz ohne menschliches Zutun in der<br />
Auszählung und in voller Selbstregulation durch<br />
Technologie. Betrugsversuche und -vorwürfe<br />
wären damit passé. Keiner kann das Ergebnis<br />
manipulieren. Das EU-Parlament spielt bereits<br />
mit dem Gedanken und untersucht die Tauglichkeit<br />
der Bitcoin-Blockchain für digitale Urnengänge.<br />
Die digitale Wahl könnte in etwa so ablaufen:<br />
Der Bundeswahlleiter versendet Wahltokens an<br />
registrierte Wahlberechtigte. Das unterbindet<br />
Betrug durch zu viele Stimmzettel direkt von<br />
vornherein. Wer wahlberechtigt ist, bekommt<br />
automatisch einen Token. Der Wähler kann mit<br />
Hilfe dieses Tokens seine Stimme abgeben. Wie<br />
dieser Token zum Wähler findet und wie der ihn<br />
dann zurückspielt, ist hochflexibel. Ob ganz traditionell<br />
mit Papier und aufgedruckten Codes,<br />
die zum Urnengang im Wahllokal berechtigen,<br />
oder modern per E-Mail, Webbrowser oder<br />
Smartphone-App, beides ist möglich. Zum Einsatz<br />
kommt hier eine sogenannte geschlossene<br />
Blockchain, die nicht beliebig, sondern nur für<br />
Wahlberechtigte einmalig zur Stimmabgabe geöffnet<br />
ist. Jeder Nutzer kann die Blockchain hosten,<br />
einsehen und auch überprüfen.<br />
So einfach wäre die Blockchain im Wahlsystem<br />
integriert. Aber was bringt sie uns nun im Detail?<br />
• Kein Wahlbetrug, keine Korruption: Stimmen<br />
können weder in die Urne hineingeschmuggelt<br />
werden, noch unten wieder rausfallen. Jeder<br />
Wahlberechtigte hat nur eine Stimme und nur<br />
diese zählt.<br />
• Aufwind für die Demokratie: Mehr Transparenz,<br />
verteiltes Hosting und individuelle Prüfung<br />
stärken das Vertrauen in systemische<br />
Strukturen.<br />
• Flexibilität für Wähler: Egal, ob zuhause<br />
oder im Ausland, morgens oder<br />
abends, gesund oder erkrankt, ob via<br />
Web, E-Mail oder Smartphone, wählen<br />
geht immer und überall.<br />
• Unabhängigkeit der Auswertung: Jeder<br />
Wahlberechtigte mit Blockchain-<br />
Zugang kann die abgegebenen Stimmen<br />
überprüfen, seien es nun Medien oder<br />
engagierte Bürger. Die Stimmauszählung<br />
läuft ganz ohne Wahlhelfer.<br />
So leicht wie es klingt, ist es leider nicht.<br />
Der Teufel steckt im Detail. Wahlen lassen<br />
sich nicht einfach mir nichts, dir<br />
nichts in digitale Dimensionen verlagern.<br />
Sei die Blockchain auch der sicherste<br />
Schutz vor Wahlbetrug, der<br />
Schutz der Privatsphäre bildet aktuell<br />
noch einen Schatten im Licht ihrer vielen<br />
Talente. Die Transparenz von Transaktionen<br />
– ein Vorteil bei Lizenzvergaben<br />
und Finanzabwicklungen – wird<br />
zum Nachteil für demokratische Abstimmungen.<br />
Denn eine Stimme muss<br />
geheim bleiben, so fordert es das Grundgesetz<br />
Artikel 38.<br />
Kann die Blockchain also auch sicherstellen,<br />
dass eingereichte Stimmen ihren<br />
Gebern nicht mehr zugeordnet werden<br />
können? Stoßen wir hier an eine unüberwindbare<br />
Hürde? Ja und nein. Technisch<br />
lässt sich eine Entpersonalisierung<br />
sicherlich umsetzen. Jeder Nutzer hat<br />
ein namenloses Nummernkonto, über<br />
das der codierte Wahltoken und die<br />
Stimmabgabe laufen. Das Konto wird<br />
dann inklusive der Wahlinformation an<br />
die Blockchain geheftet und steht zur<br />
Auszählung bereit, mit namenlosem<br />
Zeichengewirr als Absender. Anonymisierung<br />
ist somit möglich, aber einen<br />
hundertprozentigen Schutz vor Datenspionage<br />
kann und wird es im digitalen<br />
Raum niemals geben.<br />
Zu Parlamentswahlen über die Blockchain<br />
ist es bisher in keinem Land gekommen.<br />
Wird die Sicherheitssorge<br />
letztlich zum Dealbreaker für eine<br />
Blockchain-Bundestagswahl?<br />
Text: Andreas Lutz, Software Engineer bei Capgemini Foto: © Alexander Limbach / Fotolia
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FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
DIGITALE<br />
TALENTE RETTEN<br />
LEBEN<br />
BOEHRINGER INGELHEIM SETZT<br />
AUF DIGITALE TRANSFORMATION<br />
Boehringer Ingelheim, ein weltweit führendes<br />
Pharmaunternehmen, will an die<br />
Spitze, wenn es um digitale Gesundheitslösungen<br />
geht. Mit BI X, einem digitalen<br />
Labor, beschleunigt Boehringer Ingelheim<br />
diesen Transformationsprozess.<br />
Mikrochips, die innere Organe aufpäppeln,<br />
oder digitale Tabletten, die wissen, dass der<br />
Patient sie eingenommen hat – laut der Bitkom-Studie<br />
›Digitale Transformation der<br />
Wirtschaft‹ aus dem Jahr 2016 gehen zahlreiche<br />
Vorstände und Geschäftsführer in<br />
deutschen Pharmaunternehmen davon aus,<br />
dass solche Gesundheitslösungen bereits in<br />
zehn Jahren zum Alltag gehören.<br />
»Für BI X suchen wir Pioniere:<br />
Menschen, die bereit sind, in<br />
die Welle der Digitalisierung<br />
einzutauchen.«<br />
Um diese Vision wahr werden zu lassen,<br />
braucht es nach Ansicht von Boehringer Ingelheim<br />
nicht nur IT-Know-how, sondern<br />
auch Abenteuerlust: Das Unternehmen vergleicht<br />
die Mitarbeiter seines neuen digitalen<br />
Labors daher gerne mit einem Team von<br />
Surfern. »Für BI X suchen wir Pioniere, Menschen,<br />
die bereit sind, in die Welle der Digitalisierung<br />
einzutauchen und neue Wege zu<br />
finden, Menschen und Tieren Gesundheit zu<br />
bringen oder zu erhalten«, sagt Simone Menne,<br />
Mitglied der Unternehmensleitung von<br />
Boehringer Ingelheim mit Verantwortung<br />
für Finanzen und im Unternehmen Sponsor<br />
für BI X. Ihr Kollege Michael Schmelmer,<br />
Chief Information Officer (CIO) von<br />
Boehringer Ingelheim, ergänzt: »Mit Hilfe<br />
von BI X werden wir neue passende Surfbretter<br />
entwickeln und bauen.«<br />
Boehringer Ingelheim:<br />
Globaler Player<br />
Innovative Medikamente für Mensch und<br />
Tier – dafür steht das forschende Pharmaunternehmen<br />
Boehringer Ingelheim seit mehr<br />
als 130 Jahren. Es zählt zu den 20 führenden<br />
Unternehmen der Branche. Für die drei<br />
Geschäftsbereiche Humanpharmazeutika,<br />
Tiergesundheit und biopharmazeutische<br />
Auftragsproduktion arbeiten weltweit rund<br />
50.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern.<br />
2016 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim<br />
einen Umsatz von rund 15,9 Milliarden Euro.<br />
Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung<br />
entsprechen mit mehr als drei Milliarden<br />
Euro fast 20 Prozent des Umsatzes.<br />
Mehr über Boehringer Ingelheim erfährst du<br />
unter<br />
www.boehringer-ingelheim.de.<br />
Die ersten Wellenreiter treten voraussichtlich<br />
im August an. In ihrem digitalen Labor<br />
arbeiten sie weitgehend eigenständig, als<br />
eine Art Start-up innerhalb des Mutterhauses,<br />
das BI X vollumfänglich finanziert.<br />
Bis Ende 2018 soll das Surferteam 50<br />
Mitglieder haben. Derzeit sucht<br />
Boehringer Ingelheim für BI X nach<br />
UX-Designern, Data Scientists, Backend-<br />
und Frontend-Engineers und<br />
Scrum Mastern.<br />
»Wer surfen lernen will, muss es aushalten,<br />
vom Board zu fallen«, findet Menne<br />
– das ist Teil des Konzepts von BI X. Dieses<br />
Scheitern begreift Boehringer Ingelheim<br />
als Chance, dazuzulernen und innovative<br />
Ideen zu entwickeln. Um<br />
neben den laufenden Projekten Neues<br />
ausprobieren zu können, haben BI X-<br />
Mitarbeiter ein bestimmtes Zeitkontingent<br />
zur freien Verfügung.<br />
Befassen wird sich BI X unter anderem<br />
mit Projekten aus Bereichen wie App-<br />
Entwicklung, Big Data und Sensortechnik.<br />
Jedes Projekt durchläuft dabei verschiedene<br />
Stadien: Von der Idee bis zum<br />
ersten Prototyp sollen nur drei Monate<br />
vergehen, nach einem Jahr soll die jeweilige<br />
Lösung oder das neue Produkt<br />
marktfähig sein. Alle BI X-Projekte haben<br />
eines gemeinsam: Sie unterstützen<br />
Boehringer Ingelheim dabei, die Gesundheitsversorgung<br />
zu verbessern.<br />
Wie das funktioniert, zeigt Boehringer<br />
Ingelheim schon heute: Das Unternehmen<br />
engagiert sich beispielsweise in der<br />
internationalen Angels Initiative, die die<br />
Behandlung von Schlaganfallpatienten<br />
verbessern will. Dazu wertet Boehringer<br />
Ingelheim riesige Mengen an Behandlungsdaten<br />
von Schlaganfallpatienten<br />
aus. So wird sichtbar, welche Schritte zu<br />
welchem Zeitpunkt entscheidend sind,<br />
um Patienten bestmöglich zu versorgen<br />
und so ihr Leben zu retten oder schwerwiegende<br />
Behinderungen zu verhindern.<br />
Mehr über BI X erfährst du unter<br />
www.bix-digital.com.<br />
Foto: © Alexander Limbach / Fotolia, Shutterstock/iko
FUTURE MADE IN GERMANY VISIONS FOR TOMORROW<br />
IT´S MINT<br />
O´CLOCK<br />
Text: Petra Herr<br />
M<br />
ittlerweile ist die Zahl auf das Level der<br />
Einwohnerzahl der Großstadt Halle an<br />
der Saale in Sachsen-Anhalt angestiegen:<br />
237.500 Arbeitskräfte fehlen deutschen<br />
Unternehmen derzeit in den MINT-Bereichen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und<br />
Technik. Dem MINT-Frühjahrsreport 2017 des Institut<br />
der deutschen Wirtschaft Köln zufolge der<br />
höchste Stand seit dem Jahr 2011. 430.400 offene<br />
MINT-Stellen gab es allein im April diesen Jahres.<br />
Im akademischen Bereich klafft die Fachkräftelücke<br />
vor allem im IT-Sektor: über 40 Prozent der fehlenden<br />
akademischen MINT-Arbeitskräfte weist<br />
allein diese Branche auf. Die Sachlage ist demnach<br />
ebenso ernst wie deutlich: Deutschland braucht<br />
mehr MINT-Nachwuchs. Und genau darum kümmert<br />
sich die Initiative ›MINT Zukunft schaffen‹.<br />
Die Schirmherrin der Initiative könnte kein idealeres<br />
Rollenvorbild sein: Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel steht als studierte Physikerin für den beherzten<br />
Einsatz zur MINT-Förderung: »Innovation<br />
und Wachstum in Deutschland hängen maßgebend<br />
von den MINT-Kompetenzen engagierter<br />
Fachkräfte und Hochqualifi zierter ab«, so die Bundeskanzlerin.<br />
Um den Bedarf an qualifizierten Bewerbern<br />
für MINT-Ausbildungsberufe und -Studiengänge<br />
zu decken, will die Initiative<br />
Bildungsbarrieren ausräumen und eine positive<br />
Wahrnehmung des MINT-Spektrums in der Gesellschaft<br />
verankern. Dabei nimmt ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹ alle Bildungsbereiche ins Visier: Sowohl<br />
in der frühkindlichen Bildung, den allgemeinbildenden<br />
Schulen, der Berufs- als auch der Hochschulbildung<br />
setzen die zahlreichen Maßnahmen<br />
an. Dazu zählen beispielsweise MINT-Schülerlabore,<br />
MINT-Praktika oder MINT-Konferenzen. Der<br />
gemeinsame Nenner: Sie alle wollen jungen Menschen,<br />
Eltern, Lehrkräften und einer breiten Öffentlichkeit<br />
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik näherbringen. Getragen<br />
werden die verschiedenen Ansätze sowohl von Institutionen<br />
wie Unternehmen, wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen, Verbänden oder Stiftungen, als<br />
auch von ehrenamtlich tätigen Privatpersonen.<br />
Flüchtlinge helfen, MINT-Bedarf zu decken<br />
Positives Potenzial zur Abhilfe beim MINT-Nachwuchsbedarf<br />
schlummert im Zustrom der Flüchtlinge.<br />
Im akademischen Bereich macht der Anteil<br />
der zugewanderten MINT-Kräfte 16,6 Prozent aus,<br />
13 Prozent unter beruflich qualifizierten MINT-<br />
DAS MINT-FEUER IN<br />
JUNGEN MENSCHEN<br />
WECKEN – DAS<br />
WILL DIE INITIATIVE<br />
›MINT ZUKUNFT<br />
SCHAFFEN‹<br />
Seit nunmehr fünf Jahren ist<br />
<strong>audimax</strong> strategischer Partner<br />
der Initiative ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹. Als Kuratoriumsmitglied<br />
prämiert das Medienhaus<br />
in Kooperationen mit Partnern<br />
wie der Deutschen Telekom<br />
herausragende Abschlussarbeiten<br />
in den MINT-Bereichen.<br />
Der MINT-Award wurde<br />
unlängst beispielsweise im<br />
Bereich IT, Technik und Frauen-<br />
MINT-Förderung verliehen.<br />
Den Hauptsiegern winkt dabei<br />
ein Preisgeld von bis zu 3.000<br />
Euro. Infos zu den Awards und<br />
Teilnahmebedingungen unter<br />
www.mint-award.de.<br />
Kräften. 161 Milliarden Euro trugen die<br />
434.500 zugewanderten erwerbstätigen<br />
MINT-Akademiker und 1.186.500 beruflich<br />
qualifizierten MINT-Kräfte im Jahr 2016 zur<br />
Wertschöpfung bei. »Ohne die jüngsten Zuwanderungserfolge<br />
wäre die Fachkräftelücke<br />
um fast die Hälfte höher. Die Zuwanderer<br />
sichern mit ihrer wirtschaftlichen<br />
Integration auch die MINT-Erfolge der Unternehmen«,<br />
sagt Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender<br />
der Initiative ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹.<br />
MINT-Förderung für die Hochschulbildung<br />
Die gemeinnützige Initiative hat eine gesamtgesellschaftliche<br />
Vision. Konkret auf<br />
den Hochschulbereich bezogen, will ›MINT<br />
Zukunft schaffen‹ erreichen, dass sich mehr<br />
als ein Drittel der Studienanfänger für ein<br />
MINT-Fach entscheiden. Aktuell tun dies lediglich<br />
etwa 20 Prozent. Außerdem wird forciert,<br />
den Frauenanteil unter den MINT-Studierenden<br />
zu steigern. Denn das MINT<br />
Männersache sei, ist ein überholtes Klischee<br />
aus vergangenen Zeiten. Kommunikations-,<br />
Vernetzungs- und Teamkompetenz – typisch<br />
weibliche Qualitäten – gehören heute<br />
zum festen Bestandteil von Ingenieurarbeit.<br />
Hat sich ein Studierender außerdem für ein<br />
MINT-Fach entschieden, sollte er es im Idealfall<br />
auch beenden. Abbrecherquoten, die aktuell<br />
bei bis zu 38 Prozent im MINT-Bereich<br />
liegen, sollen gesenkt, die Qualität des Studiums<br />
jedoch gleichzeitig erhöht werden. Erreicht<br />
werden soll dies durch einen<br />
stärkeren Praxisbezug sowie<br />
eine verbesserte Lehre, etwa<br />
durch Didaktikschulungen der<br />
Lehrenden.<br />
Die Arbeitsmarktaussichten für<br />
MINT-Absolventen sind rosig.<br />
Die voranschreitende Digitalisierung<br />
der privaten und beruflichen<br />
Lebenswelt befeuert diese<br />
Entwicklung. Damit das M in<br />
MINT nicht für den (Fachkräfte-)<br />
Mangel steht, leistet die Initiatvie<br />
der deutschen Wirtschaft ›MINT<br />
Zukunft schaffen‹ als Multiplikationsplattform<br />
der MINT-Förderung<br />
weiter ihren dringend benötigten<br />
Dienst an der<br />
Gemeinschaft.<br />
Mehr Infos zur Initiative ›MINT<br />
Zukunft schaffen‹ unter<br />
www.mint-zukunft-schaffen.de<br />
Foto: © Alexander Limbach / Fotolia Quellen: MINT-Frühjahrsreport 2017, mint-zukunft-schaffen.de
FSG-ABC<br />
FORMULA STUDENT-ABC<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Arbeitsaufwand<br />
»Eine Teilnahme<br />
am Projekt<br />
Formula Student<br />
kann schnell zu<br />
einem Fulltime-Job<br />
werden, in dem man<br />
40 bis 60 Stunden<br />
pro Woche arbeitet.«<br />
Gordon Aust, High<br />
Speed Karlsruhe<br />
Bereicherung<br />
Die Teilnahme an<br />
der Formula Student<br />
steigert die Fachkompetenz<br />
der Studierenden.<br />
Benedikt Wohner vom Formula<br />
Student-Team TUfast<br />
glaubt, dass man durch das<br />
bearbeiten und reflektieren<br />
der technischen Lösungen in<br />
den Einzel- und im Gesamtprojekt<br />
am meisten lernt.<br />
Combustion<br />
So wird eine Wettbewerbsklasse<br />
der FSG bezeichnet,<br />
bei der Rennwagen mit Verbrennungsmotor<br />
an den Start gehen. Seit<br />
2010 gibt es für elektrisch angetriebene<br />
Boliden zusätzlich die Wettbewerbsklasse<br />
Electric. Und erstmals in<br />
der Geschichte der Formula Student<br />
rollen in diesem Jahr autonom<br />
fahrende Boliden im Rahmen der<br />
Klasse Driverless über den Asphalt.<br />
Dynamische<br />
Disziplin<br />
Der Langstreckentest,<br />
auch Endurance<br />
genannt, ist die<br />
wichtigste unter den dynamischen<br />
Disziplinen:<br />
Die Fahrzeuge müssen<br />
auf einer 22 Kilometer<br />
langen Strecke ihre Zuverlässigkeit<br />
und Effizienz<br />
unter Beweis stellen.<br />
Gewinner<br />
»Unser Team hat<br />
es verdient zu gewinnen,<br />
weil CAT-Racing<br />
das beste Beispiel dafür ist,<br />
dass ein bunt durchgewürfelter,<br />
verrückter Haufen<br />
wie wir funktioniert. Wir<br />
sind mit Herz und Seele<br />
bei der Sache und arbeiten<br />
zusammen, um das Beste<br />
herauszuholen!« Tobias<br />
Kerbsties, CAT-Racing<br />
Herausforderung<br />
»Eine Herausforderung<br />
ist die Konstruktionsphase<br />
selbst.<br />
Dabei ist die Zuteilung<br />
von entsprechenden<br />
Schreibrechten<br />
fürs CAD unter den<br />
einzelnen Konstrukteuren<br />
sinnvoll.« Max<br />
Müller-Welt, Running<br />
Snail Racing Team<br />
Interesse<br />
»Studierende, die an<br />
der FSG teilnehmen,<br />
studieren größtenteils in<br />
den für SKF interessanten<br />
Studiengängen wie<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik<br />
oder Wirtschaftsingenieurwesen<br />
und stellen<br />
somit unsere Zielgruppe<br />
künftiger Arbeitnehmer<br />
dar.« Jana Hümmer, Business<br />
Communication Specialist, SKF<br />
Jury<br />
Bewertet<br />
werden die<br />
Leistungen der<br />
studentischen<br />
Teams von<br />
einer Expertenjury,<br />
die aus der<br />
Motorsport-,<br />
Automobilund<br />
Zulieferindustrie<br />
kommt.<br />
Motivation<br />
»Mich hat es<br />
gereizt, mein<br />
thereotisches Wissen in<br />
der Praxis umzusetzen.«<br />
Benedikt Langer, Team<br />
Scuderia Mensa Wiesbaden<br />
Networking<br />
»Wir treffen<br />
bei der FSG engagierte<br />
und technikbegeisterte<br />
Studenten, die<br />
mitbringen, was wir uns<br />
von unseren zukünftigen<br />
Mitarbeitern wünschen:<br />
Einsatzbereitschaft,<br />
Kreativität und Teamgeist!«<br />
Claudia Desselmann,<br />
Personalmarketing, Brose<br />
Officials<br />
Regelwerk, Finanzen,<br />
Sponsoring,<br />
Planung, Umsetzung des<br />
Events und und und – alles<br />
Aufgaben der ehrenamtlich<br />
tätigen Board, Executive<br />
Committee und Operative<br />
Team Member. Dazu<br />
gehören etwa Mitarbeiter<br />
von verschiedenen Unternehmen<br />
und Hochschulen.<br />
Party<br />
Gute Stimmung<br />
ist auf der<br />
Formula Student Germany<br />
allgegenwärtig.<br />
Viele sprechen von dem<br />
unvergleichlichen Spirit<br />
der Veranstaltung. Bei<br />
der Mahle-Party im Anschluss<br />
an die Siegerehrung<br />
feiern alle Teams<br />
dann ausgelassen.<br />
Scrutineering<br />
Bevor die Fahrzeuge<br />
auf die Rennstrecke<br />
dürfen, müssen sie<br />
die Technische Abnahme,<br />
auch Scrutineering<br />
genannt, bestehen<br />
– etwa in punkto Technik<br />
und Sicherheit.<br />
Team<br />
»Wir setzen auf ein interdisziplinäres<br />
Team, in dem viele<br />
Studienrichtungen vertreten sind. Organisiert<br />
in Modulstrukturen, können<br />
so alle technischen und wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen bewältigt<br />
werden. Ein besonderes Augenmerk<br />
wird hier auf eine gute Schnittstellenarbeit<br />
gelegt.« Laura Rudolph, Elbflorace<br />
Unterstützung<br />
»Als Sponsor bei der FSG<br />
tauschen wir uns mit den<br />
Teams aus aller Welt auf Augenhöhe<br />
aus. Jedes Jahr bringen wir dadurch<br />
wertvolle Inspirationen mit<br />
ins Unternehmen, zum Beispiel in<br />
punkto Antriebe und Karosserie.«<br />
Antje Maas, Leiterin Internationales<br />
Personalmanagement, Audi<br />
Vorteile<br />
Durch die Mitarbeit in<br />
einem Formula Student<br />
Team ergeben sich Vorteile für<br />
den Einstieg ins Berufsleben:<br />
»Projekterfahrung im Team sowie<br />
Praxiserfahrung und Anwendung<br />
während des Studiums sind extrem<br />
hilfreich«, glaubt Benedikt Wohner<br />
vom Formula Student-Team TUfast.<br />
Yeah!<br />
»Der Moment, wenn das Auto zum ersten Mal fährt, ist ein magischer Augenblick, in dem alle Sorgen und Probleme bei<br />
der Entwicklung vergessen scheinen und die Freude nicht größer sein könnte.« Rick Boessenkool, UMD Racing<br />
14 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
NICHT-INGS<br />
VON A WIE ARBEITSAUFWAND<br />
BIS Z WIE ZIEL FINDEST DU HIER<br />
JEDE MENGE INFOS RUND UM DIE<br />
FORMULA STUDENT GERMANY<br />
Erfolg<br />
»Für den Erfolg bei der FSG<br />
ist die technische Konstruktion<br />
genauso wichtig wie die<br />
Finanzierung und das Design. Jedes<br />
Teammitglied hat dabei seine eigene<br />
Rolle und erst durch das Zusammenspiel<br />
entsteht ein Ganzes.<br />
Teamfähigkeit ist also eine wichtige<br />
Schlüsselqualifikation, um im Wettbewerb<br />
erfolgreich zu sein.« Diana<br />
Jarzombek, Talent Acquisition, BASF<br />
Formel 1<br />
Anders als bei der<br />
beliebten Motorsport-Serie<br />
gewinnen<br />
bei der Formula Student<br />
nicht die Studierenden<br />
mit dem schnellsten<br />
Auto, sondern das<br />
Team mit der besten<br />
Gesamtleistung in den<br />
statischen und dynamischen<br />
Disziplinen.<br />
DIE MISCHUNG<br />
MACHT’S!<br />
BEI DER FORMULA STUDENT STEHT NICHT<br />
NUR DIE REINE INGENIEURLEISTUNG IM<br />
FOKUS. AUCH BWLLER, GEISTIS UND CO.<br />
SIND HIER GEFRAGT<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Konstruktionswettbewerb<br />
»Die Formula Student ist<br />
ein internationaler Contest. Neben<br />
dem FSG-Finale in Hockenheim<br />
gibt es auch Wettbewerbe in Österreich,<br />
Großbritannien, Indien,<br />
China oder den USA. Der Event in<br />
Deutschland ist aber mit Abstand<br />
der größte und auch professionellste<br />
dieser weltweiten Serie.« Thorsten<br />
Walz, Director Channel Business<br />
Development, Siemens PLM Software<br />
Questions<br />
Bei Fragen<br />
auf dem FSG-<br />
Gelände stehen einem<br />
die sogenannten Redshirts<br />
– das sind rund<br />
90 freiwillige Helfer,<br />
die rote T-Shirts tragen<br />
– mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Sie sorgen<br />
für den reibungslosen<br />
Ablauf des Events.<br />
Weltweit<br />
Studentische<br />
Teams aus<br />
über 50 Nationen konzipieren<br />
und konstruieren<br />
im Rahmen der Formula<br />
Student einen Rennwagen.<br />
Leistung<br />
»In der Vorbereitung<br />
auf die Rennwoche<br />
am Hockenheimring<br />
müssen die Studententeams<br />
über Monate hinweg<br />
Höchstleistungen erbringen.<br />
Hier ist exzellentes Projektmanagement,<br />
Durchhaltevermögen<br />
und Teamgeist<br />
gefragt.« Andreas Marti,<br />
Geschäftsführer Personal und<br />
Arbeitsdirektor, Faurecia<br />
Rentabel<br />
»Mir hat die Mitarbeit im<br />
Rennteam der Uni Stuttgart<br />
in punkto Erfahrung und Networking<br />
viel gebracht: Ich konnte mit verschiedenen<br />
Unternehmen in Kontakt<br />
treten und mir ein Bild von deren Anforderungen<br />
und Wünschen in Bezug<br />
auf Berufseinsteiger machen.« Helena<br />
Ortwein, Technische Projektkoordinatorin<br />
in der ISP Applikation, Robert Bosch<br />
X-treme<br />
Das AMZ Racing<br />
Team der ETH<br />
Zürich hält den Beschleunigungsrekord<br />
für Elektroautos:<br />
in 1,5 Sekunden<br />
von Null auf Hundert.<br />
Ziel »Unser Ziel beim diesjährigen Wettbewerb ist, unsere<br />
Universität samt Auto und Team würdig zu präsentieren.«<br />
Mike Zitelmann, Horse Power Hannover<br />
Illustrationen: © Formula Student Germany, blankstock / Fotolia<br />
Hauptsächlich geht es zwar um die<br />
Konstruktion und Produktion eines<br />
Rennwagens, aber die reine<br />
Ingenieurleistung reicht für den<br />
Erfolg bei der Formula Student<br />
Germany (FSG) bei weitem nicht<br />
aus. Organisation, Finanzübersicht,<br />
Marketing und Recruiting –<br />
alles Aufgaben, denen sich die<br />
Teammitglieder ebenso widmen<br />
müssen. »Ingenieure sind meist<br />
nicht begeistert, wenn es darum<br />
geht, der technischen Umsetzung<br />
wirtschaftliche Fragen gegenüberzustellen«,<br />
weiß Daniel Schmidt,<br />
Technischer Leiter des Evolution<br />
Racing Teams der HTW Saar und<br />
der Universität des Saarlandes.<br />
Und genau da kommen Studierende<br />
aus anderen Fachrichtungen<br />
wie den Wirtschafts-, Geistes- und<br />
Sozialwissenschaften ins Spiel.<br />
Controlling, Marketing und Co.<br />
bieten ihnen die Möglichkeit, die<br />
an der Uni erworbenen theoretischen<br />
Studieninhalte auch praktisch<br />
anzuwenden. »Die Studierenden<br />
lernen beispielsweise mit<br />
Geld umzugehen und knappe Ressourcen<br />
richtig einzusetzen«, sagt<br />
Barbara Texter, Head of Employer<br />
Branding bei Continental Germany.<br />
»Sie müssen Materialien einkaufen,<br />
Sponsoren suchen und<br />
überzeugen.«<br />
Jan-Henning Born beispielsweise<br />
studiert BWL und ist bei wob-racing<br />
für das Personalmarketing<br />
zuständig: »Meine Aufgabe ist es,<br />
Recruiting-Maßnahmen zu konzipieren<br />
und durchzuführen«, erzählt<br />
der 23-Jährige. Auch die Planung<br />
und Organisation von<br />
internen Veranstaltungen, wie<br />
Teambuilding Events und die Repräsentation<br />
des Teams auf Messen,<br />
bei denen es um die Kontaktaufnahme<br />
zu potenziellen<br />
Sponsoren geht, fallen in sein Aufgabenfeld.<br />
Aufs große Ganze kommt es an<br />
Bei der FSG gewinnen also die<br />
Teams mit dem besten Gesamtpaket.<br />
Daher ist es wichtig, dass die<br />
verschiedenen Fachrichtungen<br />
gut zusammenarbeiten. Die Mitarbeit<br />
in einem interdisziplinären<br />
Team war auch für Dorothee<br />
Amante, die im Team wob-racing<br />
für den Bereich Controlling zuständig<br />
ist, der ausschlaggebende<br />
Grund bei der Formula Student<br />
teilzunehmen. Gleichzeitig ist das<br />
gegenseitige Verständnis der technischen<br />
und wirtschaftlichen Abteilungen<br />
füreinander aber auch<br />
eine große Herausforderung.<br />
Denn egal von welcher Seite – ob<br />
von der technischen oder wirtschaftlichen<br />
– für die jeweils andere<br />
Fachrichtung ist es gar nicht so<br />
einfach, sich in Arbeitsabläufe und<br />
Bedürfnisse hineinzudenken. In<br />
den meisten Teams wird das – wie<br />
es scheint – aber mit Bravour gemeistert.<br />
Eine gewisse Begeisterung für den<br />
Rennsport mitzubringen, ist sicherlich<br />
nicht verkehrt. Am wichtigsten,<br />
so findet Daniel Schmidt<br />
vom Evolution Racing Team, sei jedoch<br />
der Wille, über den eigenen<br />
Tellerrand hinauszuschauen. Denn<br />
letztlich soll die Mitarbeit in einem<br />
Formula Student Team vor allem<br />
Spaß machen und zur persönlichen<br />
Entwicklung beitragen. n<br />
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NATURWISSENSCHAFTEN<br />
SCHNELLES WISSEN<br />
DURCHSTARTEN ALS NAWI<br />
WE LOVE QUEREINSTEIGER<br />
DIESE BRANCHEN<br />
BRAUCHEN NAWIS<br />
Text: Petra Herr<br />
SOLL ICH PROMOVIEREN?<br />
DR. RER. NAT. ALS NAWI, JA ODER NEIN<br />
– AUDIMAX HAT NACHGEFRAGT<br />
AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
Klassische Einsatzbereiche sind hier Forschung und Entwicklung.<br />
Lukrativ: Rund 6.000 Euro beträgt das Bruttomonatsgehalt eines<br />
Projektleiters in Forschung und Entwicklung. Weitere Möglichkeiten<br />
für Nawis in Automotive: Produktion, Vertrieb, Qualitätskontrolle<br />
oder die Patentabteilung.<br />
FINANZDIENSTLEISTUNG & VERSICHERUNGEN<br />
Insbesondere (Wirtschafts-)Mathematiker mit dem Schwerpunkt<br />
Finanzmathematik haben hier gute Chancen. In der DZ Bank<br />
betreut Inga-Kerstin Brinkmann die Mitarbeiter der Konzern-Risikocontrollings,<br />
wo die meisten Mathematiker des Unternehmens<br />
arbeiten: »Hier beschäftigen sich die Experten unter anderem mit<br />
Marktpreis-, Liquiditäts- oder Kreditrisiken«, erklärt Inga-Kerstin<br />
Brinkmann. »Sie entwickeln Modelle für das Risikomanagement<br />
und setzen diese in der Messung, Überwachung und Steuerung der<br />
Risiken ein.«<br />
CONSULTING<br />
»Mit abgeschlossenem Studium stehen Naturwissenschaftlern und<br />
Mathematikern viele Wege offen, bei uns einzusteigen. Direkt nach<br />
dem Bachelor oder Master, nach der Promotion oder als Professional<br />
mit erster Berufserfahrung – je nach Abschluss starten sie auf<br />
einer anderen Stufe. Wir stellen unsere Teams bewusst so auf, dass<br />
sich darin vielfältige Fähigkeiten und Hintergründe zusammenfinden.<br />
Daher sind nur die Hälfte unserer Berater Wirtschaftswissenschaftler,<br />
die andere Hälfte hat andere Abschlüsse, darunter viele<br />
Naturwissenschaftler und Mathematiker. Vorkenntnisse in BWL<br />
sind nicht zwingend notwendig, die bekommen unsere Neueinsteiger<br />
in einem zweiwöchigen BWL-Crashkurs vermittelt.«<br />
Philipp Jostarndt, Partner und verantwortlich für das Recruiting bei BCG<br />
ÖFFENTLICHER DIENST<br />
Unter dem Sammelbegriff verbergen sich Jobs in den vier<br />
Bereichen Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen<br />
einschließlich der Bundesagentur für Arbeit. Gesucht werden Experten<br />
derzeit auch in der staatlichen Sicherheit, etwa beim Bundesamt<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik. »Naturwissenschaftler<br />
können unmittelbar nach dem Bachelor, Master oder der<br />
Promotion beim BSI einsteigen und arbeiten sofort im Team mit.<br />
Durch eine intensive Einarbeitung und ein umfangreiches Fortbildungsprogramm<br />
können sie dabei alles zur IT-Sicherheit lernen<br />
und vertiefen, was im Studium gegebenenfalls nicht vorkam. Wir<br />
bieten für Studierende aber auch Praktika sowie die Betreuung von<br />
Abschlussarbeiten an«, sagt ein Sprecher des BSI.<br />
Etwa ein Drittel der promovierenden<br />
Akademiker sind Naturwissenschaftler<br />
und Mathematiker – die Promotionsquote<br />
liegt 20 Prozent über dem<br />
Durchschnitt. Warum ist das so? Es ist<br />
anzunehmen, dass die Promotion auf<br />
dem Arbeitsmarkt für NaturwissenschaftlerInnen<br />
auch eher gefordert<br />
wird als auf anderen Arbeitsmärkten.<br />
Im Übrigen liegt die geschätzte<br />
Erfolgsquote der Promotion in Mathematik<br />
und Naturwissenschaften<br />
nach Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
bei 77 Prozent – und damit<br />
höher als in anderen Fächergruppen.<br />
Was spricht als Nawi für – und was<br />
gegen eine Promotion? Unserer Ansicht<br />
nach sollte immer individuell<br />
abgewogen werden. Wir wissen aus<br />
verschiedenen Studien, dass eine<br />
Promotion im Durchschnitt 3,5 bis<br />
4,5 Jahre dauert. Auch wenn in den<br />
Naturwissenschaften die Promotionsdauer<br />
tendenziell eher am unteren<br />
Rand dieser Zeitspanne liegt,<br />
muss das persönliche Interesse an<br />
der Forschungsarbeit dennoch stark<br />
ausgeprägt sein, um über eine so lange<br />
Zeit zu einem Thema oder Themenkomplex<br />
intensiv zu forschen.<br />
Inwiefern zahlt sich der Doktortitel für<br />
Nawis später auf dem Gehaltszettel<br />
aus? Für die Naturwissenschaften<br />
wird in diversen Studien ein um circa<br />
14 Prozent höheres Einkommen<br />
promovierter Nawis errechnet. Die<br />
Höhe der errechneten Rendite variiert<br />
allerdings zwischen verschiedenen<br />
Studien sowie je nach Fächergruppe.<br />
Außerdem lassen sich Gehaltsvorteile<br />
kausal nicht immer eindeutig auf die<br />
Promotion zurückführen.<br />
Promotion ist nicht gleich Promotion.<br />
Wo liegen die Unterschiede? Zum<br />
einen im Beschäftigungsverhältnis:<br />
In der Fächergruppe Mathematik,<br />
Naturwissenschaften sind 14 Prozent<br />
der Promovierenden ohne<br />
Beschäftigung. Das heißt, sie finanzieren<br />
ihre Promotion privat oder<br />
über ein Promotionsstipendium.<br />
86 Prozent gehen einer regulären<br />
Beschäftigung in der Wissenschaft,<br />
der Wirtschaft, an außeruniversitären<br />
Forschungseinrichtungen oder sonstigen<br />
Institutionen nach. Insgesamt<br />
sind 71 Prozent der promovierenden<br />
Naturwissenschaftler und Mathematiker<br />
im entsprechenden Fach an<br />
einer Hochschule beschäftigt. Zum<br />
anderen zeigen sich Unterschiede<br />
im Betreuungsverhältnis: Neben der<br />
klassischen Individualpromotion gibt<br />
es Promotionsprogramme, die sich<br />
in der Regel durch Mehrpersonenbetreuung,<br />
begleitendes Kursprogramm<br />
und verbindliche Betreuungsvereinbarungen<br />
auszeichnen.<br />
Wie arbeitet ein Doktorand? Promovierende<br />
sind – zumindest an Hochschulen<br />
– meist befristet beschäftigt<br />
und arbeiten im Durchschnitt knapp<br />
acht Stunden pro Tag. Damit übersteigt<br />
die tatsächliche Arbeitszeit<br />
häufig die vertragliche Arbeitszeit,<br />
da ein wesentlicher Anteil der Promovierenden<br />
in Teilzeit beschäftigt ist.<br />
Da die meisten Promovierenden an<br />
Hochschulen beschäftigt sind, werden<br />
sie hier in der Regel nach dem Tarifvertrag<br />
für den öffentlichen Dienst<br />
der Länder (TV-L) bezahlt, oftmals<br />
in der Entgeltgruppe 12 oder 13. n<br />
Die Fragen wurden beantwortet von Dr. Stefan<br />
Krabel und Dr. Nicolas Winterhager vom Institut<br />
für Innovation und Technik<br />
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ANZEIGE<br />
FRAUENFÖRDERUNG …<br />
… WIRD AN DER ANDRÁSSY UNIVERSITÄT BUDAPEST GROSS GESCHRIEBEN<br />
Talentierte weibliche Nachwuchsführungskräfte fördern. Das ist das<br />
Hauptziel des Programms ›Diversität und Digitalisierung‹ an der Andrássy<br />
Universität Budapest (AUB). In Kooperation mit sechs renommierten<br />
Partnerunternehmen in Ungarn werden talentierte Studentinnen<br />
im deutschsprachigen Masterstudiengang ›Management<br />
and Leadership‹ an der AUB finanziell und ideell gefördert: mit Stipendien<br />
in Höhe der aktuellen Studiengebühren, Mentoringprogrammen<br />
sowie Möglichkeiten<br />
für Betriebs -<br />
praktika. So fungiert die<br />
AUB als Vermittler zwischen<br />
den Unternehmen<br />
und potenziellen weiblichen<br />
Nachwuchsführungskräften<br />
und gewährleistet<br />
exzellente<br />
akademische Studienbedingungen,<br />
die sie effizient<br />
auf ihre Aufgaben in<br />
der Führungsebene vorbereiten.<br />
Themen rund<br />
um die Digitalisierung<br />
stehen dabei besonders<br />
im Mittelpunkt.<br />
Gleichzeitig soll das Programm ›Diversität und Digitalisierung‹, das<br />
unter der Schirmherrschaft der Deutsch-Ungarischen Industrie- und<br />
Handelskammer (DUIHK) und der Deutschen Botschaft Budapest<br />
steht, zur Vertiefung der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen<br />
beitragen und den Fachkräftemangel in der Region bekämpfen.<br />
Denn Führungskräfte, die in einem komplexen Umfeld agieren,<br />
über unternehmerische Querschnittskompetenzen verfügen, die<br />
Chance der Digitalisierung<br />
aktiv nutzen und<br />
Veränderungsprozesse<br />
gestalten können, werden<br />
in allen wettbewerbsfähigen<br />
Unternehmen<br />
gebraucht. n<br />
FRAUEN<br />
POWER PUR<br />
<strong>audimax</strong> und die Deutsche Telekom ehrten Absolventinnen für ihre herausragenden<br />
Abschlussarbeiten mit dem internationalen Frauen-MINT-Award<br />
Anfang Juni hieß es »Welcome and congratulations«,<br />
denn <strong>audimax</strong> und die Deutsche<br />
Telekom ehrten die Gewinnerinnen<br />
des vierten Frauen-MINT-Awards – mit besonderer<br />
Freude wurden auch internationale Gäste<br />
begrüßt. Unter ihnen Sowmya Ravidas aus Indien.<br />
Die Absolventin der Aalto University in Finnland<br />
erhielt den internationalen Sonderpreis des global<br />
ausgeschriebenen Awards. Sie bekam 500 Euro für<br />
ihre Masterarbeit ›Incorporating Trust in Network<br />
Function Virtualization‹, eingereicht für das Wachstumsfeld<br />
›Netze der Zukunft‹.<br />
Über den Gesamtsieg und 3.000 Euro Siegprämie<br />
durfte sich Lisa Eckey freuen. Die Absolventin der<br />
Ruhr Universität Bochum überzeugte mit ihrer<br />
Masterarbeit ›Smart Contracts Enforced by Blockchain‹<br />
im Wachstumsfeld ›Cyber Security‹ die hochkarätige<br />
Jury. »Ich freue mich über jedes Interesse an<br />
den Erkenntnissen meiner Arbeit und der zugrundeliegenden<br />
Technologie der kryptographischen<br />
Währungen«, zeigt sich die Doktorandin sehr erfreut<br />
über ihren Sieg.<br />
Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom<br />
AG, Technologie und Innovation sowie Patin<br />
des Awards, übergab in feierlichem Rahmen im<br />
Bonner Headquarter der Deutschen Telekom noch<br />
weitere Preise. Denn pro Ausschreibungsrunde gibt<br />
es nicht nur einen themenübergreifenden Frauen-<br />
MINT-Award, sondern auch die jeweils besten Arbeiten<br />
aus fünf weiteren Themenbereichen werden<br />
mit 500 Euro prämiert: ›Automotive Technologies‹<br />
war das Thema, in dem dieses Jahr Larissa Triess<br />
von der Universität Stuttgart mit ihrer Bachelorarbeit<br />
›Extended Human Upper Body Detection‹<br />
die Jury überzeugte. Die Masterarbeit ›Real-Time<br />
Hand-Object Tracking Using a Single Depth Camera‹<br />
brachte Franziska Müller von der Universität<br />
des Saarlandes Glück (›Industrie 4.0‹). Yvonne<br />
Strassner, Universität Frankfurt, holte sich mit ihrer<br />
Bachelorarbeit ›Strategie für die Auswahl von Regressionstestfällen<br />
für die mobile Testautomatisierung‹<br />
im Feld ›Digital Life‹ die Siegerprämie, Paula<br />
Becker von der TU Braunschweig gewann mit ihrer<br />
Masterarbeit ›Solutions for Integrated Network<br />
Management: Market Analysis, Business Models<br />
& Technical Requirements‹ (›Netze der Zukunft‹).<br />
Angela Baudach von der DHBW Mannheim konnte<br />
sich mit ihrer Bachelorarbeit ›Information Security<br />
and Information Security Awareness – Impact of<br />
Culture and Measures for Improvement‹ den Sieg<br />
im Wachstumsfeld ›Cyber Security‹ sichern.<br />
»Als Physikerin übernehme ich gerne die Patenschaft<br />
für den Frauen-MINT-Award. Mein Appell,«<br />
so Claudia Nemat, »an alle jungen Frauen: Seid<br />
mutig. Nutzt die Chance, die euch MINT bietet – es<br />
warten spannende Berufe und interessante Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auf euch.« Genau das ist<br />
auch Appell und Ziel des Awards.<br />
Infos gibt es unter www.frauen-mint-award.de<br />
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Ins Leben startet heute für dich Petra.<br />
Was sie besonders am Sommer mag: wenn Pflastersteine<br />
abends noch ihre Wärme auf die nackten Füße abstrahlen.<br />
eben<br />
74<br />
Prozent<br />
der Deutschen glauben an die Liebe<br />
fürs Leben. Volles Vertrauen wird dabei als mit<br />
Abstand wichtigster Aspekt für eine erfolgreiche<br />
Beziehung bewertet.<br />
Erinnern<br />
1.000 DINGE, DIE UNS IN SCHULE<br />
UND STUDIUM GENERVT HABEN.<br />
HEUTE: UNITOILETTEN<br />
DER CLUB – TAKIS WÜR-<br />
GER Hans, den Protagonisten<br />
des Romans, mag man als<br />
Leser sofort. Er ist verletzlich,<br />
obwohl er Boxer ist, ihm fliegen<br />
die Herzen der anderen<br />
Figuren zu, obwohl er zu den<br />
scheuen Menschen zählt. Mit<br />
ihm durchleben wir ein eiskaltes<br />
Intrigenspiel im Elitecollege<br />
Cambridge. Chauvinismus,<br />
Vergewaltigung und<br />
der Durst nach Rache spinnen<br />
dabei die Handlungsfäden<br />
rund um Hans. Spannend<br />
bleibt es bis zum Ende, obwohl<br />
das Werk von Takis Würger<br />
an mancher Stelle etwas vorhersehbar<br />
und konstruiert<br />
wirkt. CHEYENNE – THIS<br />
MUST BE THE PLACE Sean<br />
Penn läuft zur Höchstleistung<br />
auf: Als gealterter Rockstar<br />
mit Lippenstift und toupierter<br />
Mähne kämpft er sich urkomisch<br />
aus der Lebenskrise<br />
des gelangweilten Millionärs.<br />
Von Dublin nach New York<br />
und schließlich in die Weiten<br />
der USA begibt er sich auf die<br />
Suche nach sich selbst. Um<br />
den verstorbenen Vater zu rächen,<br />
reist er den Spuren des<br />
Sehen, lesen, hören<br />
Vergegenwärtigen<br />
Nazischergen hinterher, der<br />
den Senior einst peinigte. Begleitet<br />
wird er dabei von ungewöhnlichen<br />
Charakteren, die<br />
alle wie Cheyenne am Rand<br />
der Gesellschaft angesiedelt<br />
sind. Die Kombination der<br />
Protagonisten, der langsame,<br />
bildgewaltige Erzählstil sowie<br />
der wundervolle Soundtrack<br />
des Ex-Talking Heads Frontmann<br />
David Byrne verleihen<br />
dem Film Tiefgang und Ausdrucksstärke.<br />
Perfekte Wahl<br />
für verregnete Sommerabende.<br />
FAKE SUGAR – BETH<br />
DITTO Oh là là, Indiequeen<br />
Beth Ditto lässt von sich hören.<br />
Ihr Soloalbum Fake Sugar<br />
sprudelt nur so vor Energie<br />
und zeigt: Diese starke Frau<br />
weiß genau, wie man Beine<br />
zum Tanzen bringt.<br />
Songs wie ›Fire‹ lassen<br />
Freunde von mitreißenden<br />
Gitarrenriffs<br />
bestimmt nicht kalt.<br />
Danke Beth, auch<br />
ohne Gossip kriegen<br />
wir nie genug von dir.<br />
EIN GANZES LEBEN<br />
Der Autor Robert<br />
Seethaler hält, was der<br />
Titel verspricht:<br />
Er erzählt die<br />
Geschichte von<br />
Andreas Egger<br />
von seiner Geburt<br />
1902 im Alpental,<br />
der entbehrungsreichen<br />
Kindheit<br />
auf dem Hof des<br />
grausamen Ziehvaters,<br />
dem arbeitsreichen<br />
Leben als einer<br />
der ersten Seilbahnbauer<br />
bis hin zur Begegnung<br />
mit Liebe,<br />
Schmerz und schließlich<br />
dem Tod. 79 Jahre<br />
auf 160 Seiten. Eine<br />
Ode an die Bergwelt<br />
und die Menschen, die<br />
in ihr leben.<br />
»Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Partner voraus.«<br />
HERBERT GEORGE WELLS, ENGLISCHER SCHRIFTSTELLER, * 1866 † 1946<br />
Sanitäranlagen. Dieser Begriff impliziert eigentlich<br />
etwas, das sauber, rein und hygienisch ist. Nicht so<br />
die Toilette in der Uni. Wer das nicht glaubt, muss<br />
lediglich beim Eintritt kurz tief einatmen: Es riecht<br />
einfach zu jeder Zeit und in allen Hochschulen<br />
nach Mief, Urinstein und altem Fisch. Lecker. Doch<br />
das Studierendenklosett ist für alle Sinne ein Erlebnis:<br />
Die Geräuschkulisse bietet dem Ohr eine<br />
Sinfonie aus Pinkelstrahl, Plumpstönen, leisen<br />
und lauten Telefongesprächen, Lästersalven sowie<br />
Kichern von Gemeinsamgehern und gelegentlichem<br />
Stöhnen. Auch das Auge kommt<br />
nicht zu kurz: Auf dem ›Stillen Örtchen‹ schreit<br />
es förmlich von den Wänden. Hier scheint die<br />
Antifa ein Sprachrohr, Aufkleberbanden duldsame<br />
Klebeflächen und mitteilungsbedürftige<br />
Kommilitonen eine Projektionsfläche ihrer<br />
geistigen Ergüsse gefunden zu haben. Und<br />
was ihnen bei großem und kleinem Geschäft<br />
nicht alles einfällt: Von durchgenudelten Kalenderspruch-Klassikern<br />
wie ›Träume nicht<br />
dein Leben, lebe deinen Traum‹, über Platzhirschmanieren<br />
à la ›Maya und Aline waren<br />
hier. 18.05.15‹ bis zu zotigen Witzen und<br />
künstlerisch gestalteten Geschlechtsteilen.<br />
Richtige Konversationen lassen sich<br />
nachverfolgen: Die einen diskutieren Habermas,<br />
die anderen schreiben einfach<br />
nur ein saftiges ›Penis‹ dazu. Obwohl<br />
dieser Ort so wenig ansehlich war und<br />
es einfach nie Klopapier gab – langweilig<br />
war es auf der Unitoilette nie.<br />
Text: Petra Herr Quelle: parship.de, statista.de Fotos: Hersteller, © otsphoto / Fotolia Barfuss/ kucherav<br />
18 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
REISE<br />
SPECIAL<br />
EINMAL UM DIE WELT<br />
BITTE!<br />
Allein oder mit Freunden, pauschal oder individuell,<br />
Party oder für den guten Zweck, Weltreise oder<br />
Kurztrip – egal, Hauptsache raus. Infos<br />
und Tipps rund ums Reisen
UM DIE<br />
WELT<br />
SO GEHT WELTREISE<br />
FOTOS:<br />
PRIVAT<br />
TEXT:<br />
PETRA HERR<br />
ANIA UND DANIEL HABEN ES GEWAGT: JOB UND WOHNUNG GEKÜNDIGT, DEN RUCKSACK<br />
GEPACKT UND AB INS FLUGZEUG. DAS ZIEL: DIE WELT BEREISEN. WILLST DU AUCH?<br />
DANN LIES DIE TIPPS DER REISECRACKS<br />
VORHER ERLEDIGEN Du hast alle wichtigen Dokumente<br />
wie etwa den internationalen Führerschein beantragt,<br />
die Reiseimpfungen sind aktiv, die Post weitergeleitet und<br />
deine Auslandskrankenversicherung hat auch schon von<br />
dir gehört. Ist das der Fall, nimm dir die Zeit und saug noch<br />
einen Tag lang Heimat auf. Natürlich darf ein Abschied bei<br />
Familie und Freunden nicht fehlen.<br />
BUDGET KALKULIEREN Kosten für eine Reise zu kalkulieren,<br />
obwohl du noch keinen Schimmer hast, wo du landen<br />
wirst, ist schwierig. Wir haben es versucht: Wir haben<br />
Posten wie Flüge, Unterkunft, Essen, Transport und<br />
Touren aufgestellt und Durchschnittswerte pro Kontinent<br />
geschätzt. Fazit: Bei absolut keinem der Posten lagen wir<br />
richtig. In Summe haben wir bisher witziger Weise fast<br />
genau die tatsächlichen Kosten von 12.000 Euro pro Person<br />
für elf Monate kalkuliert. Was so eine Weltreise letztlich<br />
kostet, hängt stark vom<br />
jeweiligen Reisestil<br />
und den Aktivitäten ab.<br />
Eine Faustregel geht im<br />
Schnitt von etwa 1.000<br />
Euro pro Monat aus.<br />
ROUTE PLANEN<br />
Der einzige Plan,<br />
den wir im Gepäck<br />
hatten, hieß:<br />
von Düsseldorf<br />
nach Kuala Lumpur.<br />
Ab diesem<br />
Zeitpunkt ließen<br />
REISEPROFIS: ANIA UND DANIEL ON TOUR<br />
wir alles offen und<br />
planten die Reise von Tag<br />
zu Tag. Eine Weltreise ist die Gelegenheit, alles auf<br />
Null zu setzen und zu schauen, was passiert, wenn du<br />
nichts planst!<br />
UNTERKUNFT FINDEN Häufig buchen wir unsere Unterkunft<br />
spontan am Abend vorher online. Meist wissen<br />
wir erst dann, wo wir überhaupt sein werden. Der erste<br />
Filter ist natürlich der Preis. Danach entscheiden wir nach<br />
Bewertung und Internetverfügbarkeit, da wir einen Blog<br />
(blog.geh-mal-reisen.de) und YouTube-Channel betreiben,<br />
und halten Ausschau nach einem Fenster im Zimmer für<br />
den Luxus von Tageslicht und frischer Luft. Gibt es keine<br />
Internetverbindung, gehen wir einfach vor Ort in die Unterkünfte,<br />
schauen uns das Zimmer an und handeln einen<br />
fairen Preis aus.<br />
LAND ERKUNDEN Nach der Ankunft spazieren wir die ersten<br />
beiden Tage nur umher. So bekommen wir ein Gefühl für<br />
Land und Leute. Erst danach schauen wir uns gezielter<br />
nach Sightseeing-Spots um. Generell gilt: Nimm dir Zeit!<br />
Bleib einfach mal länger an einem Ort, der dir gefällt und<br />
werde Stammkunde bei deinem Lieblingsimbiss. Denn<br />
die Top-Sehenswürdigkeiten eines Landes müssen nicht<br />
zwingend deine persönlichen Highlights sein.<br />
KOMMUNIZIEREN Englisch hilft manchmal auch nicht<br />
weiter. Deshalb wurden wir zu echten Pantomime-Profis –<br />
Hände und Füße sind international. Situationen, in denen<br />
nur noch Gesten und ein Lächeln halfen, gab es häufig.<br />
Manchmal googlen wir bestimmte Sätze im Vorfeld und<br />
speichern sie im Handy ab. Übersetzungsapps sind auch<br />
ein gutes Hilfsmittel. Wichtig: Powerbank einstecken. n
PACKEN<br />
PACKEN<br />
ECHTE PERLEN<br />
FOTOS:<br />
PRIVAT<br />
WIE EIN PRO<br />
TEXT:<br />
JULIA WOLF<br />
TEXT:<br />
EVA IXMEIER<br />
BEVOR DIE REISE LOSGEHEN KANN, HEISST ES ERSTMAL: RUCK-<br />
SACK PACKEN! WIR ZEIGEN DIR TRICKS UND KNIFFE, WIE DU<br />
DEINEN BACKPACK PRAKTISCH UND RÜCKENSCHONEND BEFÜLLST<br />
KEINE LUST AUF GEDRÄNGE, MASSENABFERTIGUNG UND FOTOMO-<br />
TIVE, DIE JEDER VON INSTAGRAM KENNT? DANN ENTDECKE MIT<br />
UNSEREN INSIDERTIPPS DESTINATIONEN ABSEITS DES MAINSTREAMS<br />
Mind the weight Bringt dein Rucksack<br />
20 Prozent deines Körpergewichts auf<br />
die Waage, kannst du ihn gut tragen.<br />
25 Prozent gehen auch noch, sollten<br />
aber die Obergrenze darstellen.<br />
Rollen statt knicken Diese Technik<br />
wirkt Wunder und hat zwei positive<br />
Effekte. Erstens: gerollte Kleidung ist<br />
kleiner und lässt sich flexibler<br />
schichten. Zweitens: Knitterfalten<br />
bleiben aus.<br />
Gewicht richtig verteilen Schwere<br />
Gegenstände wie Schuhe oder<br />
Kosmetikartikel sollten sich dicht am<br />
Rücken und möglichst in Schulternähe<br />
befinden. Deshalb kommen sie<br />
ineinandergestapelt an die am Rücken<br />
liegende Seite des Hauptfaches.<br />
Gut verborgen Nutze versteckte<br />
Fächer, etwa im Inneren des Rucksackdeckels,<br />
um Wertgegenstände<br />
wie Geldbeutel und Reisepass zu<br />
verwahren.<br />
Weniger ist mehr Reduziere dein<br />
Gepäck auf das Nötigste – dein<br />
Rücken wird es dir danken. Nimm<br />
Kleidung nur für eine Woche mit<br />
und wasche unterwegs. Super<br />
eignen sich auch Kosmetikartikel in<br />
Reisegrößen, Mikrofaserhandtücher<br />
und ein Ultraleicht-Schlafsack.<br />
Ordnung, bitte Verwende verschiedenfarbige<br />
Beutel oder verschließbare<br />
Tüten, um dein Gepäck zu strukturieren<br />
und so deine T-Shirts, Badehosen<br />
und Kabel leichter zu finden.<br />
Griffbereit dank Deckelfach An diesen<br />
Ort kommen Gegenstände, die du<br />
unterwegs vielleicht doch mal<br />
brauchst, wie Sonnenbrille oder<br />
Kopfhörer.<br />
Mitgedacht beim Bodenfach In den<br />
untersten Teil deines Rucksacks<br />
wandern leichte Gegenstände, die du<br />
unterwegs nicht brauchst, also<br />
Schlafsack, Kissen und Handtücher.<br />
Insidertipp von Julia, die zehn<br />
Monate in Madrid studierte: »Am<br />
Rande der Stadt liegt eine wahre<br />
Oase der Ruhe, die von Touristen<br />
bislang unentdeckt geblieben<br />
ist: el Parque El Capricho.<br />
Der perfekte Ort, um zwischen<br />
romantischen Pfaden, einem<br />
stillen See und verwunschen<br />
wirkenden Inselchen dem<br />
Trubel der Großstadt zu entfliehen.<br />
Im Herbst dank der Laubfärbung<br />
besonders malerisch.<br />
Allerdings nur an Wochenenden<br />
und Feiertagen geöffnet.«<br />
Insidertipp von Petra, die fünf<br />
Monate in Neuseeland arbeitete<br />
und reiste: »Ein kleiner Pfad<br />
führt auf und ab durch den<br />
Dschungel. Dann lichtet sich<br />
der grüne Vorhang und vor dir<br />
liegt der tiefschwarze KareKare<br />
Beach. Links schäumt die<br />
Tasmanische See, rechts<br />
türmen sich bewaldete Hügel<br />
und felsige Klippen. Nirgends<br />
drehst du paradiesischer deine<br />
Joggingrunde als auf diesem<br />
Trail Run.«<br />
Insidertipp von Kathrin, die<br />
zehn Monate in Kapstadt lebte:<br />
»Ein echtes Kapstädter Markterlebnis<br />
bietet der Root44 in<br />
Stellenbosch. Livemusik,<br />
erschwingliche Souvenirs,<br />
leckeres Streetfood und der<br />
echte südafrikanische Vibe<br />
warten dort! Besser als die<br />
Old Biscuit Mill, die in jedem<br />
Reiseführer angepriesen<br />
wird.«<br />
TIPPS<br />
Frag Locals! Denn die wissen, wo<br />
es schön, aber nicht überlaufen ist.<br />
Kontakte findest du zum Beispiel<br />
in Auswandererforen oder über<br />
die Mitarbeiter in Hostels.<br />
Halte dich von klassischen Reiseführer-Routen<br />
fern! Denn diesen<br />
Reiseguide wirst nicht nur du gelesen<br />
haben, sondern noch tausende<br />
andere Urlauber.<br />
Sei neugierig! Manchmal hilft es<br />
schon, eine Abzweigung der<br />
Hauptroute zu nehmen, um abgelegene<br />
Perlen zu entdecken.
ZIEMLICH CLEVER<br />
TEXT:<br />
VIKTORIA FEIFER<br />
MOSKITOS FERNHALTEN, KLUG BUCHEN, BEQUEM FLIEGEN – NÜTZLICHE LIFE HACKS FÜR DEINEN NÄCHSTEN URLAUB<br />
Gebührenfalle<br />
Reiseziel auswählen, Preise vergleichen<br />
und Urlaub buchen – übers<br />
Internet ist das bequem und einfach.<br />
Einige Reiseanbieter heben aber die<br />
Preise für Kunden, die ihre Seite öfter<br />
aufrufen. Die Lösung: einfach im<br />
Inkognito-Modus surfen.<br />
Auslaufschutz<br />
Im Hotel angekommen geht es voller<br />
Vorfreude ans Auspacken, doch dann<br />
der Schock: Das Duschgel ist ausgelaufen<br />
und der Kofferinhalt ist total<br />
klebrig. Frischhaltefolie schafft<br />
Abhilfe. Einfach die Verschlusskappe<br />
von flüssigen Kosmetikartikeln<br />
abschrauben, Frischhaltefolie über<br />
den Flaschenhals legen und die Tube<br />
wieder zuschrauben. Schon läuft<br />
nichts mehr aus!<br />
Platzsache<br />
Im Flieger ist es meistens ziemlich<br />
eng. Mit einer Begleitperson und<br />
etwas Glück kannst du dir ein bisschen<br />
mehr Platz ergattern. So geht’s:<br />
Bucht in einer Dreierreihe den Platz<br />
am Gang und den am Fenster. Weil<br />
sich niemand gern zwischen zwei<br />
Fremde setzt, ist die Chance hoch,<br />
dass der Platz zwischen euch frei<br />
bleibt und ihr eine ganz Sitzreihe für<br />
euch habt. Falls sich doch jemand<br />
zwischen euch setzt, könnt ihr die<br />
Person noch immer bitten, mit einem<br />
von euch den Platz zu tauschen,<br />
damit ihr zusammensitzen könnt.<br />
Mückenschreck<br />
Grillen, ein paar Bierchen trinken und<br />
gemütlich beieinander sitzen –<br />
Campen kann so schön sein. Wären<br />
da nicht diese lästigen Mücken, die<br />
einen von Kopf bis Fuß zerstechen.<br />
Wirf beim nächsten Campingurlaub<br />
einfach etwas Salbei ins Grillfeuer.<br />
Der Geruch hält dir und deinen<br />
Freunden die Biester vom Leib.<br />
Geheimversteck<br />
Du gönnst dir im Meer eine Abkühlung.<br />
Wieder bei deinem Liegestuhl<br />
angekommen, ist jedoch dein Portemonnaie<br />
verschwunden? Pack dein<br />
Geld das nächste Mal einfach in eine<br />
leere, saubere Kosmetikverpackung<br />
wie etwa eine Sonnencremetube. Die<br />
ist für Diebe uninteressant.<br />
TREND TRAVELLING<br />
INTERVIEW:<br />
JULIA WOLF<br />
ALLE WOLLEN NACH SPANIEN?<br />
WAS ANGESAGT IST, BESTIMMT OFT, WOHIN ES UNS ZIEHT. TOURISMUSFORSCHER TORSTEN KIRSTGES,<br />
PROFESSOR AN DER JADE-HOCHSCHULE IN WILHELMSHAVEN, ERKLÄRT, WIE DIESE TRENDS ENTSTEHEN<br />
Herr Prof. Kirstges, wohin zieht es die Deutschen im Urlaubsjahr<br />
2017? Die Trenddestinationen in diesem Jahr sind eindeutig wieder<br />
die Kanaren und die Balearen, insbesondere Mallorca. Der<br />
Anteil Spaniens an allen längeren Reisen der Deutschen liegt bei<br />
circa 13 Prozent; Italien kommt auf acht Prozent. Die Lieblingsdestination<br />
der Deutschen ist und bleibt allerdings das eigene<br />
Land, das circa 30 Prozent als Urlaubsdestination nutzen.<br />
Beispiel Spanien: Welche Faktoren sind für den Reisetrend dorthin<br />
verantwortlich? Natürlich spielt der Preis eine große Rolle:<br />
Nähere Ziele sind wegen der kürzeren Anreise oft günstiger,<br />
durch massenhafte Angebote kommen Kostenvorteile zum Tragen.<br />
Auch die typischen 4-S-Reisemotive der Jüngeren – Sonne,<br />
Strand, Spaß und Sex – werden von den spanischen Inseln bedient.<br />
Hinzu kommt eine ›Weg-von‹-Motivation: Zahlreiche Ziele<br />
kommen für viele Urlauber wegen Terrorgefahr und Krise nicht<br />
in Frage und vergleichbare Alternativen sind begrenzt.<br />
Barcelona ist schon lange eine beliebte Urlaubsdestination. Wie<br />
lange dauert es, bis sich ein Reiseziel erstmals zum Trendziel entwickelt?<br />
Meistens durchlaufen Destinationen einen touristischen<br />
Lebenszyklus: Zuerst entdecken Backpacker ein neues Reiseziel.<br />
Dann sprechen sich die Vorzüge des Ortes herum – heute<br />
meist über Soziale Medien, was den Prozess immens beschleunigt.<br />
Schließlich werden auch Reiseanbieter auf die Destination<br />
aufmerksam: Zuerst bieten Studienreiseveranstalter Touren an,<br />
danach folgen Pauschalangebote. Diese Entwicklung kann<br />
Jahre dauern, auch abhängig von der Präsenz in den Medien.<br />
Irgendwann ist der Trend Geschichte. Warum? Das liegt unter anderem<br />
an der Gruppe von Touristen, die die Abwechslung liebt<br />
und gerne immer wieder Neues entdecken will. Diese Reisenden<br />
legen oft viel Wert auf das ›Ursprüngliche‹, das natürlich flöten<br />
geht, wenn sich eine Destination als Massenziel etabliert hat. Dann<br />
zieht der Touristenstrom der Neugierigen eben weiter. n
UMFRAGE<br />
ABENTEUER PUR<br />
TEXT:<br />
VIKTORIA FEIFER<br />
FOTOS: © AUDIMAX<br />
MEDIEN,<br />
FLOCU, TARAS,<br />
KIWISOUL/FOTOLIA<br />
WIE SIEHT DEIN<br />
PERFEKTER URLAUB AUS?<br />
WER IM URLAUB EINEN ADRENALINKICK SUCHT, IST BEI DEN FOLGENDEN<br />
REISEZIELEN AN DER RICHTIGEN ADRESSE<br />
EX<br />
TREM<br />
Franziska (22) »Ich mag Aktivurlaub.<br />
Am liebsten mache ich Rundreisen,<br />
damit ich möglichst viel sehen kann.«<br />
Till (22) »Strand,<br />
Freunde, Alkohol.«<br />
Sprung ins Ungewisse<br />
Ein Hubschrauber. Ein Vulkan. Ein<br />
Bungee-Sprung. Wer den ultimativen<br />
Nervenkitzel sucht, wird in Chile fündig:<br />
Über dem brodelnden Lavasee des aktiven<br />
Vulkans Villarrica können Bungee-<br />
Begeisterte aus einem Helikopter und<br />
direkt in den Krater springen. Dabei<br />
kommt es vor allem aufs Timing an, denn<br />
wenn der Pilot zu tief fliegt, könnte der<br />
Jumper dem Krater oder der tödlichen<br />
Lava zu nahe kommen. Verletzt haben<br />
soll sich bisher aber noch niemand.<br />
Schluchten bezwingen<br />
Abseilen, Springen, Rutschen, Klettern<br />
und Schwimmen. Vorbei an schroffen<br />
Felswänden und durch Wasserfälle<br />
hindurch. Beim Canyoning im Schweizer<br />
Kanton Tessin – dem Canyoning-<br />
Paradies schlechthin. Ausgestattet mit<br />
Neoprenanzug, Kletterseil und Helm<br />
bahnen sich Wagemutige ihren Weg<br />
durch Schluchten und stürzen sich<br />
wortwörtlich in ihr Abenteuer. Körperliche<br />
Fitness und Kondition sind ein<br />
Muss für die anstrengenden Trips.<br />
Markus (23) »Ich finde Road-Trips<br />
spannend: Einfach mit den besten<br />
Freunden ins Auto steigen, von<br />
einem Ort zum anderen fahren und<br />
sehen was passiert.«<br />
Hendrik (19)<br />
»Mit Rucksack<br />
und Zelt durch<br />
die Natur wandern<br />
– zum<br />
Beispiel in Island.«<br />
Schwindelerregende Höhe<br />
Wer eine Bergtour auf einen Gipfel des<br />
Huashan Gebirges in China machen<br />
will, muss eine ordentliche Portion Mut<br />
mitbringen! Denn es erwarten einen<br />
schmale Pfade, die streckenweise aus<br />
nur 30 Zentimeter breiten Holzbrettern<br />
bestehen, und sich in schwindelerregender<br />
Höhe um die Felswände ziehen.<br />
Festhalten können sich die tapferen<br />
Abenteurer an in den Fels geschlagenen<br />
Eisenketten. Der wohl gefährlichste<br />
Wanderweg der Welt!<br />
Räuber der Tiefe<br />
Köder treiben im Wasser. <strong>Dein</strong> Herz<br />
beginnt zu rasen. Du befindest dich<br />
bereits unter der Wasseroberfläche und<br />
scannst die Umgebung. Um dich herum<br />
ein Käfig aus dünnen Gitterstäben. Von<br />
hinten pirscht er sich heran und zieht an<br />
dir vorbei. Ein weißer Hai. Nur wenige<br />
Zentimeter von dir entfernt. Gewaltig.<br />
Atemberaubend. Furchteinflößend. Bei<br />
Käfigtauchgängen im südafri kanischen<br />
Gansbaai können Mutige den Räubern<br />
der Meere begegnen.<br />
Riskante Abfahrt<br />
Sie gilt als die steilste präparierte<br />
Piste im österreichischen Skigebiet<br />
Mayrhofen – die Harakiri-Skipiste.<br />
Anfangs steuern erfahrene Wintersportler<br />
noch mutig auf die Strecke<br />
zu. Erblicken sie dann das Gefälle<br />
von durchschnittlich 78 Prozent,<br />
tasten auch sie sich respektvoll<br />
hinunter. Denn wie der Name schon<br />
sagt, könnte einem die extreme<br />
Abfahrt zum Verhängis werden. Nur<br />
wirklich erfahrene Skifahrer sollten<br />
sich daher auf die Harakiri wagen. Bis<br />
zur nächsten Skisaison ist glücklicherweise<br />
noch genug Zeit zum<br />
Üben.<br />
Svenja (21) »Urlaub am Strand.«
GUTER<br />
ZWECK<br />
›GUT‹ IST<br />
DEFINITIONSSACHE<br />
TEXT:<br />
PETRA HERR<br />
REISEN UND DABEI GUTES TUN – KLINGT ERST MAL SO, ALS SEI DARAN NICHTS NEGATIVES ZU FINDEN.<br />
DOCH WER SICH VORAB NICHT INFORMIERT, LÄUFT GEFAHR, MEHR ZU SCHADEN ALS ZU NUTZEN<br />
ZUHAUSE ABKLÄREN Das macht einen guten Anbieter aus<br />
die Kosten sind transparent und klar begründet<br />
es besteht die Möglichkeit, dass du vorab mit Leuten<br />
vor Ort sprechen kannst<br />
die Organisation lässt dir eine genaue Beschreibung<br />
der Aufgaben und Erwartungen an die Teilnehmer<br />
zukommen<br />
die Organisation setzt dich nur für Aufgaben ein,<br />
für die du auch qualifiziert bist<br />
du wirst während des Aufenthaltes betreut und hast<br />
einen konkreten Ansprechpartner<br />
Menschenrechte und Kinderschutzrichtlinien<br />
werden gewahrt<br />
die Organisation arbeitet schon einige Zeit, kann<br />
Referenzen vorweisen und es gibt Angaben über<br />
die Rechtsform<br />
die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen<br />
ist transparent dargelegt<br />
in Artenschutzprojekten ist kein direkter Kontakt wie<br />
Kuscheln oder Streicheln zu Wildtieren vorgesehen<br />
VOR ORT<br />
WAS & WO<br />
Diese Fragen helfen dir dabei, für dich selbst<br />
zu klären, ob dein Volunteeringtrip wirklich<br />
einen ›guten Zweck‹ erfüllt<br />
Übernimmst du Verantwortung vor Ort und löst<br />
dadurch Probleme?<br />
Verhältst du dich proaktiv und bringst dich ein?<br />
Verhältst du dich respektvoll und wissbegierig, um<br />
von den Leuten vor Ort zu lernen und ihre Perspektive<br />
und Herangehensweise zu verstehen?<br />
Gehst du Schwierigkeiten mit einer positiven Grundhaltung<br />
an und akzeptierst kulturelle Unterschiede?<br />
VOLUNTEERING IST NICHT GLEICH VOLUNTEERING<br />
klassisch Mitarbeit im Projekt für mehrere Monate<br />
flexibel kurzes Engagement, meist mehrere Wochen<br />
Workcamp sehr kurzer Aufenthalt zwischen vier bis<br />
sechs Wochen, Arbeit in einem konkreten Projekt mit<br />
Menschen aus Gastländern. Der Fokus liegt auf<br />
interkulturellem Verständnis<br />
beliebteste Ziele Süd- und Ostafrika, Südostasien,<br />
Lateinamerika<br />
Tätigkeitsfelder Umweltprojekte wie Müll sammeln<br />
und soziales Engagement etwa in Frauenhäusern,<br />
Kindergärten, Altenheimen<br />
Große schwarze Augen, das Gesicht<br />
von rundlichen Babyzügen geformt,<br />
der tapsige Gang – Löwenbabys, genauer,<br />
verwaiste Löwenbabys, rühren<br />
selbst das Herz des abgebrühtesten<br />
Players. Warum also nicht in den Semesterferien<br />
nach Südafrika fahren,<br />
das exotische Land genießen und sich<br />
um die süßen Großkatzenjungen<br />
kümmern, die ihre Mütter auf scheinbar<br />
tragische Art verloren. Daran kann<br />
doch nichts verkehrt sein. Oder doch?<br />
Es kann. Weiß Helen Schüssler vom<br />
Deutschen Global Nature Fund. Die<br />
Organisation setzt sich gemeinsam<br />
mit dem Wildlands Conservation<br />
Trust aus Südafrika gegen das Geschäft<br />
mit dem Tierleid ein. Bis zu<br />
2.400 Euro im Monat zahlen die freiwilligen<br />
Helfer, um Löwenbabys auf<br />
sogenannten Löwenfarmen mit der<br />
Flasche zu füttern. Was sie nicht wissen:<br />
Sind die Tiere ausgewachsen, werden<br />
sie zum Abschuss an zahlungskräftige<br />
Großwildjäger freigegeben.<br />
Die Löwenmütter starben nicht etwa<br />
bei einem Unfall – auch sie wurden zuvor<br />
gewildert oder sind für die weitere<br />
Zucht noch am Leben. Ein krudes<br />
Business, indem der gut gemeinte Urlaubstrip<br />
blutiges Glied in der Kette<br />
der Abzocker wird.<br />
Worst Case Szenario also, das will keiner.<br />
Und nicht nur im Tierschutzbereich<br />
lassen sich Beispiele für die ›Gutmenschenfalle‹<br />
finden – fragwürdige<br />
Waisenhausprojekte, in denen die Kinder<br />
– ähnlich wie die Löwenjungen –<br />
nur zur Tarnung zu Waisen gemacht<br />
werden, gehören etwa in diese Kategorie.<br />
Was also kannst du tun, um einen<br />
solchen Reinfall zu vermeiden? Der<br />
erste Schritt sei, sich mit der eigenen<br />
Erwartungshaltung, Motivation und<br />
Zielsetzung auseinanderzusetzen, erklärt<br />
Robert M. Bichler von DeeperTravel,<br />
ein Verein, der sich mit Themen<br />
wie nachhaltigem Reisen, weltweiter<br />
Freiwilligenarbeit und Volunteer Tourismus<br />
auseinandersetzt. Demnach<br />
gilt: ins Thema und Zielland einlesen,<br />
mit verschiedenen Organisationen<br />
sprechen, Erfahrungsberichte checken.<br />
»Wichtig ist die Erkenntnis: Volunteers<br />
arbeiten in erster Linie deshalb<br />
freiwillig im Ausland, um sich<br />
selbst ›zu helfen‹, um sich weiterzuentwickeln,<br />
Menschen kennenzulernen,<br />
eine tolle Reise zu erleben und viel<br />
über andere Lebensrealitäten und globale<br />
Zusammenhänge zu lernen. Wer<br />
der Meinung ist, ›den Anderen‹ zu helfen,<br />
hat eine falsch Erwartungshaltung.«<br />
Wenn die eigentliche Motivation also<br />
ich selbst bin – sollte ich dann überhaupt<br />
noch zur Freiwilligenarbeit aufbrechen?<br />
»In wenigen Wochen wirst<br />
du nicht das Hungerproblem in Afrika<br />
lösen, aber du lernst es in Ansätzen<br />
kennen und dieses Wissen wird dein<br />
künftiges Verhalten beeinflussen«, erklärt<br />
Lennard Helmer von der Studentenorganisation<br />
AIESEC, die verschiedene<br />
Global Volunteer Angebote im<br />
Programm hat. Und genau deshalb, so<br />
Helmer, sollten grade junge Leute weiterhin<br />
ins Ausland und sich mit den<br />
Problemen vor Ort auseinandersetzen.<br />
Schließlich könnte jeder dieser<br />
Freiwilligen derjenige sein, der auf innovative<br />
Weise den Klimawandel<br />
stoppt oder in seinem Unternehmen<br />
für die Ächtung von Kinderarbeit bei<br />
Lieferanten sorgt. Helmer zieht insgesamt<br />
eine positive Bilanz des Volunteerings:<br />
»Wer weiß: Vielleicht führen<br />
Freiwillige vor Ort Gespräche, die das<br />
Leben anderer positiv beeinflussen<br />
und neue Perspektiven eröffnen. Dann<br />
haben sie die Welt auch wieder etwas<br />
besser gemacht.« n
KLI<br />
SCHEE<br />
TYPISCH AUSLÄNDER<br />
TEXT:<br />
JULIA WOLF<br />
WIR HABEN EINHEIMISCHE GEFRAGT, WAS AN DEN KLISCHEES ÜBER SIE WIRKLICH DRAN IST<br />
ESP<br />
SPANIER machen immer stundenlang Siesta.<br />
»Ich als Spanierin kann bestätigen, dass die Siesta<br />
wirklich etwas ganz Tolles sein kann. Allerdings<br />
machen wir weder täglich Siesta, noch dauert die<br />
Pause gleich mehrere Stunden. Das liegt auch daran,<br />
dass die Mehrheit der Spanier den ganzen Tag arbeitet<br />
und daher gar keine Gelegenheit dafür hat.« Nuria<br />
FRA<br />
FRANZOSEN essen den ganzen Tag Baguette –<br />
und ab und zu ein paar Froschschenkel.<br />
»Brot ist ein absolutes Muss in der französischen<br />
Ernährung und Lebensart. Wir essen jede Art von<br />
Brot, am liebsten aber Baguette – das ist definitiv<br />
kein Mythos. Froschschenkel werden dagegen von<br />
älteren Personen bevorzugt. Es handelt sich dabei<br />
um ein Gericht, das zunehmend aus unserer Kultur<br />
verschwindet und nur noch luxuriösen, traditionellen<br />
Restaurants vorbehalten ist.« Amandine<br />
CHINESEN essen Hunde – und natürlich die<br />
tägliche Ration Reis.<br />
»Natürlich nicht! Vor allem im Norden essen Chinesen<br />
ganz selten Reis und viel eher Produkte aus<br />
Mehl, etwa Nudeln. Im Süden nehmen die Menschen<br />
mehr Reis zu sich, weil er dort angebaut wird.<br />
Zum Hund: In einer südlichen Provinz gibt es<br />
tatsächlich – wenige! – Leute, die Hund essen. Es<br />
handelt sich dabei um eine traditionelle Spezialität<br />
zu bestimmten Festen. Ein tägliches Muss ist der<br />
Verzehr von Hundefleisch keinesfalls.« Ye<br />
MEX<br />
MEXIKANER tragen alle einen Sombrero und<br />
trinken Tequila wie Wasser.<br />
»Es ist wahr, dass Mexikaner jeden Tag Sombreros<br />
tragen. Allerdings nur die, die in Dörfern und kleinen<br />
Städten leben. Und auch dort haben sie die Sombreros<br />
inzwischen größtenteils durch hippe Schildmützen<br />
ersetzt. Tequila trinken wir – wenn wir es<br />
mal tun – wirklich wie Wasser. In letzter Zeit identifizieren<br />
wir uns aber eher mit Mezcal.« Paloma<br />
USA<br />
US-AMERIKANER sind alle fett und essen nur<br />
Fast Food.<br />
»Bei einem Großteil trifft das wirklich zu! Das liegt<br />
daran, dass uns – ohne Witz! – knapp 260.000 verschiedene<br />
Fast Food-Filialien zur Auswahl stehen<br />
und wir überall in unseren großen Autos hinfahren.<br />
Natürlich treiben manche aber auch viel<br />
Sport und ernähren sich gesund.« Dante<br />
CAN<br />
KANADIER sind nur im Karohemd, beim Kanufahren<br />
oder Holzhacken anzutreffen.<br />
»Kanada ist so ein großes Land mit vielen unterschiedlichen<br />
Kulturen. Daher ist es schwer, von<br />
einer einheitlichen Identität aller Kanadier zu sprechen.<br />
Ich würde aber sagen, dass die meisten von<br />
uns gerne Ahornsirup, Hockey und Pommes mit<br />
Bratensoße mögen und generell sehr höflich sind.«<br />
Robin<br />
BRASILIANER verbringen ihre Zeit am liebsten<br />
leicht bekleidet am Strand.<br />
»Unser riesiges Land verfügt zwar über mehr als<br />
7.000 Kilometer Küste. Viele Brasilianer leben aber<br />
weit davon entfernt im Landesinneren und fahren<br />
nur im Urlaub ans Meer. Dort dann wirklich sehr<br />
leicht bekleidet im Sand zu liegen, gefällt übrigens<br />
nur einer Minderheit!« Isabella<br />
GBR<br />
ENGLÄNDER stehen immer brav Schlange – und<br />
trinken um Punkt 17 Uhr ihren Afternoon Tea.<br />
»Afternoon Tea steht bei den meisten nicht mehr auf<br />
dem Tagesplan – obwohl sich meine Mutter regelmäßig<br />
an diese Tradition hält! In der Schlange<br />
stehen ist dagegen sehr wichtig. Alle Engländer genießen<br />
insgeheim ein gute, effiziente Schlange.<br />
Manchmal reihen wir uns sogar ein, obwohl es nicht<br />
unbedingt notwendig wäre – einfach, weil es sich<br />
richtig anfühlt.« Matt
FILME<br />
TEXT:<br />
VIKTORIA FEIFER<br />
BUCHER<br />
FERNWEH?<br />
DIESE FILME BRINGEN DICH KOSTENGÜNSTIG AN DIE<br />
VERSCHIEDENSTEN ORTE RUND UM DEN GLOBUS<br />
/ Spuren / Robyn Davidson wandert von Alice Springs nach<br />
Uluru – quer durch die australische Wüste. Ihre Begleiter:<br />
ein Hund und vier Kamele. / Into the Wild / Der Film erzählt<br />
vom Trip des College-Absolventen Chris McCandless in die<br />
Wildnis von Alaska – alleine und ohne einen Cent in der Tasche.<br />
/ Eat Pray Love / Die Karrierefrau Elizabeth macht eine<br />
Reise zur Selbstfindung, die sie nach Italien, Indien und auf<br />
Bali führt. / Before Sunrise / Der Amerikaner Jesse und die<br />
Französin Celine begegnen sich im Zug auf dem Weg nach<br />
Paris. Um mehr Zeit miteinander verbringen zu können,<br />
überredet er sie zu einem gemeinsamen Zwischenstopp in<br />
Wien. Der Beginn einer einmaligen Nacht … / Das erstaunliche<br />
Leben des Walter Mitty / Mitty versucht dem tristen Arbeitsalltag<br />
mittels aufregender Tagträume zu entfliehen. Dann<br />
muss er sich tatsächlich in das Abenteuer seines Lebens<br />
stürzen … / 180° South / Jeff Johnson begibt sich auf die<br />
Spuren der legendären Expedition seiner Idole Yvon Chouinard<br />
und Doug Tompkins entlang der Küste Amerikas bis<br />
nach Patagonien. / Global Home / Von der digitalen in die<br />
reale Welt – eine Dokumentation übers moderne Reisen<br />
mittels Couchsurfing.<br />
LASS UNS WEGFAHREN<br />
SONNE, STRAND UND FREUNDE: ES KÖNNTE DER PER-<br />
FEKTE URLAUB SEIN – WENN IHR FOLGENDES BEACHTET<br />
TASTY TRIP<br />
FÜR LESERATTEN<br />
/ Das große Los – Meike Winnemuth / In zwölf<br />
Briefen aus zwölf Städten schreibt die Buchautorin<br />
über ihre zwölfmonatige Weltreise. /<br />
Kunst des Reisens – Alain de Botton / Geschichten,<br />
Anekdoten und Erzählungen über die<br />
Wagnisse des Reisens – von Aufbruch bis<br />
Rückkehr. / Frühstück mit Elefanten – Gesa Neitzel<br />
/ Die Autorin reiste von Berlin nach Afrika und<br />
erzählt über ihre Ausbildung zur Safari-Rangerin.<br />
/ 1.000 Places To See Before You Die: Die<br />
neue Lebensliste für den Weltreisenden – Patricia<br />
Schultz / Zum Stöbern, Träumen und Planen. /<br />
Laufen. Essen. Schlafen. – Christine Thürmer / Von<br />
der Geschäftsfrau zur Langstreckenwanderin:<br />
Christine Thürmers Erlebnisse auf drei Trails<br />
und 12.700 Kilometern Wildnis.<br />
BÜCHER ÜBERS REISEN<br />
KAFFEEGENUSS TO THE MAX: WARUM NICHT MAL<br />
DORTHIN REISEN, WO RICHTIG GUTER KAFFE WÄCHST<br />
001<br />
002<br />
003<br />
TIPP<br />
Redet miteinander! Klärt im Vorfeld grundlegende<br />
Vorstellungen: Berge oder Meer? Party oder Kultur?<br />
Action oder Entspannung? Zelt oder Hotel?<br />
Eine Frage des Geldes: Besprecht bei der Urlaubsplanung,<br />
wie viel Geld individuell zur Verfügung<br />
steht – orientiert euch dabei am geringsten Budget!<br />
Man kann es nicht immer allen Recht machen. Daher:<br />
Geht Kompromisse ein. Einen Tag wird am<br />
Strand gechillt, am nächsten die historische Altstadt<br />
erkundet. Und wenn ihr euch gar nicht einig<br />
werdet, könnt ihr getrost auch mal einen Tag getrennt<br />
verbringen. 24 Stunden aufeinander sitzen<br />
muss nicht sein.<br />
Plant erst einmal einen Kurztrip, bevor ihr eine gemeinsame<br />
Weltreise startet. Meist erkennt ihr bereits nach wenigen Tagen,<br />
ob ihr auf der gleichen Urlaubs-Wellenlänge surft.<br />
TEXT:<br />
PETRA HERR<br />
TEXT:<br />
EVA IXMEIER<br />
Brasilien König Kaffee: führt die Weltrangliste der Anbauländer<br />
an ∙ Deutschlands wichtigster Kaffeelieferant: Pro<br />
Jahr verköstigen wir brasilianische Bohnen im Gegengewicht<br />
von etwa 36 Eiffeltürmen (366.367 Tonnen) ∙ Landessprache:<br />
Portugiesisch ∙ Einwohner: 207,7 Millionen ∙<br />
Hauptstadt: Brasília ∙ Zeitverschiebung Berlin – Brasília: minus<br />
fünf Stunden ∙ Geheimtipp: Sandboarding in Florianópolis<br />
Vietnam Platz zwei der Importländer für den Kaffee der<br />
Deutschen ∙ Vietnamesen genießen ihren Kaffee meist mit<br />
einer Portion süßer Kondensmilch ∙ Hauptstadt: Hanoi ∙ Einwohner:<br />
93.421 ∙ Zeitverschiebung Berlin – Hanoi: plus fünf<br />
Stunden ∙ Speziell, spezieller, Civetkaffee: Schleichkatzen<br />
fressen die Bohnen und scheiden diese wieder aus, erst danach<br />
werden sie weiterverarbeitet. Aus Tierschutzperspektive<br />
bedenklich, aber eine teure vietnamesische Delikatesse ∙<br />
Geheimtipp: Homestay in den Bergen bei Sa Pa<br />
Honduras Rang drei der Kaffeeimportländer ∙ Landessprache:<br />
Spanisch ∙ Einwohner: 8,3 Millionen ∙ Hauptstadt:<br />
Tegucigalpa ∙ Hat sowohl eine Pazifik- als auch eine Atlantikküste<br />
∙ Der Landesname leitet sich vom spanischen ›hondura‹<br />
(Tiefe) ab ∙ Währung: Lempira ∙ Geheimtipp: das Belize-<br />
Barrier-Riff, das zweitgrößte Riff der Welt
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TEXT:<br />
PETRA HERR<br />
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1. 3.<br />
Auslandssemester. Läuft so: Du schreibst<br />
dich bei einer Hochschule ein und absolvierst<br />
dort eine bestimmte Menge an<br />
ECTS-Punkten. Der Vorteil: Du pimpst deine<br />
Sprachkenntnisse und schließt fast automatisch<br />
internationale Freundschaften.<br />
Schattenseite: Die Studiengebühren können<br />
saftig sein, drum sieh dich nach Stipendien<br />
um. Das Niveau der Kurse kann variieren.<br />
Tipp: Informier dich, welche Partnerschaften<br />
deine Uni hat.<br />
4.<br />
Volunteering. Läuft so: Du arbeitest für Lau und<br />
tust dabei Gutes. Der Vorteil: Wer gibt, dem wird<br />
gegeben. Und Karmapunkte regnet's sowieso.<br />
Schattenseite: Manche Organisationen haben sich<br />
aufs Abkassieren von gutwilligen Touris spezialisiert.<br />
Abzockgefahr. Tipp: Informiere dich vorab<br />
gründlich, wie seriös die Organisation ist. Und ob<br />
wirklich ein ›guter Zweck‹ verfolgt wird. Alternativ:<br />
Selbst organisieren.<br />
Auslandspraktikum. Läuft so: Du arbeitest<br />
in einem Unternehmen und hast am<br />
Wochenende frei. Der Vorteil: Du erfährst<br />
intensiv eine andere Arbeitskultur und Lebensweise.<br />
Schattenseite: Arbeit schmeckt<br />
eben nach Arbeit, egal wo. Richtig Urlaub<br />
machen ist das nicht. Und eine Bezahlung<br />
ist auch nicht immer drin. Geht wo: Die<br />
Welt steht dir offen.<br />
Au Pair. Läuft so: Du kümmerst dich im<br />
Land deiner Wahl um die Kinder der Familie<br />
deiner Wahl. Der Vorteil: Du hast vor Ort<br />
quasi eine Ersatzfamilie und verdienst dir<br />
einiges an Taschengeld. Schattenseite: Freizeit<br />
hast du nur nach Vereinbarung. <strong>Dein</strong><br />
Fokus: das Wohl der Kids. Geht wo: Überall,<br />
wo es zahlungskräftige Eltern mit betreuungsbedürftigen<br />
Kindern gibt.<br />
Work & Travel. Läuft so: Du suchst dir eine meist<br />
körperliche Arbeit wie Obst ernten oder Kellnern.<br />
Dann reist du eine Weile. Und wieder von vorn. Der<br />
Vorteil: Du bist finanziell unabhängig und lernst<br />
Land und Leute kennen. Schattenseite: Miese Jobs<br />
können auch mal dabei sein – die Wahl hast du<br />
nicht immer. Geht wo: Klassiker sind Neuseeland,<br />
Australien und Kanada. Tipp: Informier dich, ob du<br />
ein Arbeitsvisum brauchst.<br />
INTERVIEW:<br />
JULIA WOLF<br />
ERASMUS FEIERN<br />
ERASMUS WIRD 30! GRUND GENUG, BEI RICHARD KÜHNEL, VERTRETER DER EU-KOMMISSI-<br />
ON IN DEUTSCHLAND, NACHZUFRAGEN, WAS DAS BESONDERE AM PROGRAMM FÜR JUNGE<br />
MENSCHEN MIT FERNWEH IST – UND WIE DEIN AUFENTHALT ZUM ERFOLG WIRD<br />
Herr Kühnel, was ist Erasmus+ genau? Erasmus+<br />
ist heute das weltweit größte Austauschprogramm<br />
für Auslandsaufenthalte von Studenten,<br />
Azubis und Lehrern. Über Erasmus+<br />
können Menschen aus ganz Europa unterschiedliche<br />
Kulturen erfahren und sich so aus<br />
ihrer Komfortzone locken lassen.<br />
Wie hat sich das Programm im Laufe der Zeit<br />
entwickelt? Es hat klein begonnen: Im ersten<br />
Jahr, 1987, gab es 3.200 Pioniere. 2015 nahmen<br />
678.000 Menschen teil. Zunächst ging es um<br />
den Austausch von Studenten, später kamen<br />
aber etwa auch Auszubildende, Praktikanten<br />
und junge Unternehmer hinzu. Seit 1987 haben<br />
neun Millionen junge Leute teilgenommen,<br />
davon 1,3 Millionen aus Deutschland.<br />
Ist der europäische Gedanke noch so entscheidend?<br />
Ja. Gerade heute, da die verbindende<br />
europäische Identität gestärkt werden muss,<br />
eröffnet Erasmus+ allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen die Chance, direkt an Europa teilzuhaben<br />
und ihre eigenen Erfahrungen zu machen.<br />
Wie wird das Angebot in Zukunft aussehen?<br />
Erasmus+ wächst und wird noch um weitere<br />
Bausteine ergänzt, neu sind bereits Erasmus-<br />
Pro für längerfristige Arbeitspraktika von<br />
Auszubildenden und Erasmus für Jungunternehmer.<br />
Wie das Programm zukünftig<br />
gestaltet werden soll, können auch Studierende<br />
aktiv mitbestimmen unter app.wetipp.com/<br />
erasmusplusgeneration.<br />
Damit der Auslandsaufenthalt zum Erfolg wird,<br />
ist es wichtig, … dass die Studierenden bereit<br />
sind, hundertprozentig in das Abenteuer und<br />
die neue Welt einzutauchen. Alltag kehrt so gut<br />
wie nie ein während eines Erasmus-Stipendiums,<br />
immer wieder sind kleine alltägliche Herausforderungen<br />
zu meistern. Die Hauptsache<br />
ist, das Austauschstudenten Freundschaften<br />
schließen und begreifen, wie die Menschen im<br />
Land ticken und was sie bewegt. Dabei kann<br />
die Gasthochschule oft mit Erasmus-Clubs<br />
oder uniinternen Veranstaltungen helfen.<br />
Worin besteht der Mehrwert des Programms – für<br />
Studenten und für Europa? Nur auf direktem,<br />
unmittelbarem Weg lassen sich eigene Erfahrungen<br />
machen, die Menschen ihr ganzes<br />
Leben über prägen und damit ein Verständnis<br />
für gelebte Vielfalt schaffen. Über Erasmus+<br />
gelingt das ziemlich gut: 83 Prozent der ins<br />
Ausland gegangenen Studierenden erklären,<br />
sie fühlen sich nach ihrem Aufenthalt mehr<br />
als Bürger Europas. Erasmus ist eine Schule für<br />
modernes Europäertum. n<br />
20 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
THE ULTIMATE<br />
URLAUBSPLAYLIST<br />
CHECK DAS AUS<br />
TEXT: JULIA WOLF<br />
1. HOLD ON – ALABAMA SHAKES<br />
Schon die ersten Basstöne erzeugen<br />
Tiefenentspannung. Die Reise<br />
kann los gehen …<br />
2. ESCAPE – JACK JOHNSON<br />
Die Brandung im Blick, die Bambusmatte<br />
unter dem Po. Schlückchen<br />
Piña Colada gefällig?<br />
3. I'M THE ONE – DJ KHALED<br />
Zum Start in die Partynacht<br />
unter den Sternen.<br />
4. MILK & TOAST & HONEY – ROXETTE<br />
Wenn's mal regnet. Old School<br />
chillen deluxe.<br />
5. AFTERGOLD – BIG WILD<br />
Tropisch gute Laune garantiert.<br />
Macht den Abschied erträglich.<br />
TEXT: PETRA HERR<br />
GUT INFORMIERT REIST'S SICH EINFACH LEICHTER.<br />
WIR ZEIGEN DIR, WO DU ZUVERLÄSSIGE INFOS EINHOLEN KANNST<br />
Gesundheit ist das A und O. Deshalb<br />
solltest du unbedingt dafür sorgen, dass<br />
du gut geschützt und vorbereitet in den<br />
Urlaub oder das Auslandssemester aufbrichst.<br />
Wertvolle Infos zu allen erdenklichen<br />
Zielen findest du zum Beispiel auf<br />
www.crm.de. Das Centrum für Reisemedizin<br />
klärt unter anderem über notwendige<br />
Schutzimpfungen und eine angemessene<br />
Reiseapotheke für die gewünschte Destination<br />
auf.<br />
Sicherheit Zuverlässiger Anlaufpunkt ist<br />
hierfür das Auswärtige Amt. Unter dem<br />
Reiter ›Reise und Sicherheit‹ kannst du<br />
Angaben zu jedem Land abrufen. Diese<br />
teilen sich auf in ›Aktuelle Hinweise‹ und<br />
›Landesspezifische Sicherheitshinweise‹.<br />
Auch nützlich: Die Travel Risk Map, die dir<br />
auf einen Blick zeigt, wie risikoreich eine<br />
Reise in die einzelnen Länder der Erde ist.<br />
www.internationalsos.com/risk-outlook<br />
Rechte Flug verspätet, Gepäck verloren,<br />
Wanzen im Bett – auf Reisen läuft auch<br />
mal was schief. Handelt es sich um ein<br />
tatsächliches Problem, lohnt es sich, auf<br />
seine Rechte zu bestehen. Welche das sind<br />
und was zu tun ist, erfährst du etwa auf<br />
www.reiserecht-portal.de. Ein Rechtsanwalt<br />
beantwortet hier klassische Fragen und<br />
gibt anschauliche Beispiele.<br />
Geld Mit ausländischer Währung völlig<br />
ungewohnte Preise bezahlen – da kannst<br />
du schnell mal den Überblick über deine<br />
Finanzen verlieren. Tipp: Lade dir eine<br />
Währungrechner-App mit Offline-<br />
Option herunter. So weißt du auch ohne<br />
Kopfrechnen, wie viel du in Euro ausgeben<br />
würdest. Und dann noch bequem Cash<br />
ziehen: Besorg dir eine Kreditkarte, mit<br />
der du weltweit kostenlos Geld abheben<br />
kannst, etwa die DKB Visa Card.<br />
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POST MIT PERSÖNLICHER NOTE<br />
Ob Auslandssemester, Städtetrip oder<br />
Weltreise – mach deinen Liebsten eine<br />
Freude und schick ihnen mal wieder eine<br />
handschriftlich verfasste Postkarte! Ein<br />
Kinderspiel mit dem Aluminiumfüllhalter<br />
Pelikano Up von Pelikan. Dank optimierter<br />
Griffzone liegt er bequem in der Hand,<br />
sodass sich die Postkarte aus Hawaii quasi<br />
fast von alleine schreibt. Das Ergebnis: ein<br />
Hingucker! Denn die Feder aus robustem<br />
Edelstahl verspricht ein sauberes Schriftbild,<br />
dem du mit Kreativität eine ganz<br />
persönliche Note verleihen kannst.<br />
Viel Spaß beim Urlaubspost<br />
verschicken wünscht Pelikan!<br />
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ALLE SCHREIB- UND<br />
REISEBEGEISTERTEN<br />
an Deutschlands Hochschulen<br />
FOTO: Pelikan, © pit24/ Fotolia
al ehrlich !<br />
Die Kolumne<br />
Diesmal: <strong>audimax</strong>-Redakteurin Julia plädiert für Urlaubsreisen in naheliegende Orte.<br />
Da sind sie wieder, die sommerlichen<br />
Instagram-Facebook-Posts:<br />
Schnappschuss von der Harbour<br />
Bridge in Sydney. Elefantenreiten<br />
in Thailand. Selfie vor dem Machu<br />
Picchu. Müssen es denn immer prestigeträchtige<br />
Fernreiseziele sein? Ich<br />
sage nein. Und plädiere für Strecken<br />
kurzer bis mittlerer Distanz.<br />
Klar, die Steiermark mag nicht so<br />
sexy sein wie eine Rundreise durch<br />
Brasilien. Wunderschön ist es dort<br />
dennoch – und als i-Tüpfelchen hat<br />
die Fahrt in die Schladminger Tauern<br />
einen nicht zu verachtenden<br />
Nebeneffekt, gerade für finanziell<br />
gebeutelte Studenten: Die Anreise<br />
ist recht billig! Das tut auch dem<br />
Gewissen gut. So richtig in Urlaubsstimmung<br />
kommt<br />
dieses dann erst<br />
recht, wenn wir<br />
uns noch etwas<br />
anderes ansehen:<br />
den ökologischen<br />
Fußabdruck.<br />
Es ist kein<br />
Geheimnis: Das<br />
Flugzeug ist der Klimakiller<br />
Nummer<br />
eins. Auch wenn wir uns<br />
›als Ausgleich‹ vielleicht vegan ernähren,<br />
bleibt das so. Aber kaum<br />
jemand kann sich vorstellen, dass<br />
selbst ein Flug von Deutschland<br />
nach Malle die CO2-Bilanz genauso<br />
in Mitleidenschaft<br />
zieht wie ein<br />
Jahr Autofahren.<br />
Nicht auszudenken,<br />
was dann<br />
ein Trip nach<br />
Neuseeland alles<br />
anrichten<br />
kann. Ein Verzicht<br />
auf den<br />
nächsten Billigflug<br />
kann also dem eigenen<br />
Seelenfrieden immens auf die<br />
Sprünge helfen. Das Umsteigen<br />
auf andere Verkehrsmittel – wir<br />
hätten da etwa Auto, Bus, Bahn,<br />
Tret- und Esel im Angebot – kann<br />
übrigens deine persönliche Reiseerfahrung<br />
völlig auf den Kopf stellen.<br />
Denn du merkst endlich wieder,<br />
was Ferne wirklich bedeutet.<br />
Vor allem, wenn du die Reisekilometer<br />
aus eigener Kraft zurücklegst.<br />
Also, hör auf, die entlegensten<br />
Winkel der Welt besser zu<br />
kennen als deine eigene Heimat! In<br />
wenigen Stunden Fahrt kannst du<br />
wunderbare Orte erreichen – und<br />
dann schnell posten, damit jeder<br />
weiß: #warumindieferneschweifen<br />
#heimatliebe #saveclimate<br />
#savemoney.<br />
Du siehst das ganz anders als unsere Redakteurin Julia? Dann antworte ihr! Mail an wolf@<strong>audimax</strong>.de.<br />
WELCHER REISETYP BIST DU?<br />
TEXT:<br />
PETRA HERR<br />
WIR ALLE REISEN GERN. ABER EBEN NICHT ALLE AUF DIE SELBE ART UND WEISE.<br />
CHECK AUS, IN WELCHE SCHUBLADE DU PASST<br />
Für die Übernachtung …<br />
… Übernachtung? Party ist angesagt! Geschlafen<br />
wird mittags am Strand.<br />
… leg ich gern ein paar Scheine auf den Tisch.<br />
Denn mein Haupt bette ich vorzugsweise auf<br />
ägyptische Seide.<br />
… erkundige ich mich bei Locals am Straßenrand.<br />
Reiseführerhostel sind mir zu Mainstream.<br />
Kulinarisch soll meine Reise …<br />
… vor allem aus landestypischer Kost bestehen.<br />
Ich probiere alles – vom peruanischen Meerschwein<br />
bis zum Kugelfisch in Bangkok.<br />
… mir die erlesensten Speisen bieten. Einmal<br />
die gebackene Gänsetopfleber mit Périgord<br />
Trüffel, bitte.<br />
… saufen, saufen, Pizza!<br />
Mein bisheriges Highlight:<br />
Sterne gucken in der Gobi Wüste. Allein unter<br />
Bären und Echsen.<br />
Steil gehen zu Avici beim Tomorrow Land.<br />
Mega fett.<br />
Ein Gläschen 1811 Chateau d’Yquem auf dem<br />
Katamaran vor den Malediven.<br />
Das Fortbewegungsmittel meiner Wahl:<br />
Meine Füße – sie tragen mich an die besten<br />
Spots.<br />
First Class-Flug, der SUV – ach, da bin ich<br />
vielseitig.<br />
Mit der Rikscha kurve ich von Club zu Club.<br />
Alternativ mit Jose, dem Großraumtaxifahrer.<br />
Geht gar nicht im Urlaub.<br />
Spaßbremsen und Veganer.<br />
Pauschaltouris mit fixer Reiseroute.<br />
Wie langweilig.<br />
Zu viele Menschen. Die schaden meinem<br />
Teint, der will in Ruhe bräunen.<br />
Mein liebstes Reisedomizil<br />
Ganz klar, Palma de Mallotze. Oder doch<br />
Siófok? Ballermann vs Balaton, verdammt<br />
schwere Entscheidung.<br />
Vietnam. Aber nicht die Halong Bucht.<br />
Das macht ja jeder.<br />
Dubai, St. Tropez oder die Hamptons.<br />
Kniffelig.<br />
Antworten auszählen.<br />
Abgleichen. Du bist eindeutig<br />
Karl König Ballermann<br />
Wo geht’s hier zum nächsten<br />
Döner? Denn Döner macht<br />
schöner …<br />
Luxus Leander<br />
Man reiche mir mein Fernglas.<br />
Und das Beste vom Besten.<br />
Hopp, hopp.<br />
Inga Individuella<br />
Fuck Mainstream. Ich liebe<br />
alles, was gerade nicht in ist.<br />
Meine Bucketlist ist endlos.<br />
22 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
WORDS MAKE ME FEEL …<br />
REISEFIEBER & CO.<br />
TEXT:<br />
JULIA WOLF<br />
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MIT APEROL!<br />
JA, ES GIBT SIE, WÖRTER DIE UNS AUTOMATISCH IN EINE<br />
BESONDERE STIMMUNG VERSETZEN. DÜRFEN WIR VORSTELLEN:<br />
Reisefieber Dieses aufgeregte<br />
Kribbeln in der Bauchgegend<br />
am Abend vor der Abreise. Der<br />
nervöse Blick in die gepackten<br />
Taschen: »Hab ich wirklich alles<br />
Wichtige dabei?« Das Gefühl<br />
hat wohl jeder schon einmal<br />
erlebt. Der Duden<br />
beschreibt's ganz sachlich als<br />
›Aufgeregtheit, innere Unruhe<br />
vor Beginn einer Reise‹. Tatsächlich<br />
wird der Ausdruck<br />
aber meist anders verwendet,<br />
nämlich wenn jemanden ›das<br />
Reisefieber gepackt hat‹. Dann<br />
ist der Betroffene begeistert<br />
von der Idee, neue Orte zu entdecken,<br />
und am liebsten ständig<br />
unterwegs.<br />
Fernweh Meist verheißen die<br />
Wörtchen mit ›weh‹ drin,<br />
nichts Gutes. Doch obwohl –<br />
oder gerade weil – die Sehnsucht<br />
nach fernen Ländern<br />
auch mit einem nostalgischen<br />
Gefühl der Entbehrung verknüpft<br />
ist, steht Fernweh oft<br />
am Anfang einer abenteuerlichen<br />
Zeit des Aufbrechens. Ins<br />
Englische übersetzt heißt das<br />
dann übrigens …<br />
… Wanderlust Witzig, denn<br />
wenn Briten, Amis und Co.<br />
von ›wanderlust‹ sprechen und<br />
damit ihre Reisesehnsucht<br />
meinen, denken wir in der Regel<br />
wirklich nur an eine fröhliche<br />
Wanderung durchs Grüne.<br />
Egal ob am See mit Freunden, zu<br />
zweit mit dem Liebsten oder auf<br />
der nächsten Gartenparty –<br />
Aperol passt einfach zu jeder<br />
Gelegenheit! Mit neuem frischem<br />
Look und aufregenden Drinkvarianten<br />
startet Aperol in die<br />
heißen Sommermonate.<br />
Ganz groß auf dem Cocktailschirmchen<br />
steht hier: Mix It<br />
Yourself!! Mit den neuen Drinks<br />
unterstreicht Aperol seine außergewöhnliche<br />
Mixability und<br />
vor allem, dass der italienische<br />
Aperitif-Klassiker mehr kann<br />
als nur Spritz! Mixt euch eure<br />
ganz persönliche Aperol-Time<br />
und interpretiert Mamas Lieblingsdrink mal ganz<br />
anders: Berry Flamingo, Rhubarb Monkey oder auch Mexican Punch<br />
sind nur einige der spritzigen neuen Drinks bei Aperol, die eure<br />
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heißen Temperaturen abkühlen.<br />
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aus der Redaktion<br />
Eine aktuelle Studie zeigt: glutenfreie<br />
Ernährung ist nicht nur<br />
was für Zöliakie-Patienten,<br />
sondern auch für Trendsetter.<br />
Doch Vorsicht: Wer ersatzweise<br />
stets zu Reis greift,<br />
könnte zu viele Schadstoffe wie<br />
Arsen im Körper ansammeln.<br />
Dann vielleicht doch lieber ein<br />
paar dicke Scheiben Brot mit<br />
lecker Aufstrich essen<br />
– zum Beispiel in den Geschmackssorten<br />
Twix, Bounty oder<br />
Maltesers Teasers. Diese Schokoriegel<br />
gibt’s im Supermarkt inzwischen<br />
auch als Streichmasse.<br />
Yummy!<br />
Ein Klassiker auf dem Frühstücksbrötchen<br />
ist und bleibt<br />
Nutella. Ungesund, nicht? Ironischerweise<br />
nahm der Journalist<br />
David Allegretti drei Kilogramm<br />
ab, als er sich für ein Experiment<br />
eine Woche lang ausschließlich<br />
von der beliebten<br />
Nuss-Nougat-Creme ernährte.<br />
Nutella ist übrigens nicht überall<br />
gleich. Es gibt zwei verschiedene<br />
Versionen. In<br />
den nordeuropäischen Ländern<br />
enthält die braune Masse mehr<br />
Kakao, in den südeuropäischen<br />
mehr Fett. Geschmäcker sind eben<br />
verschieden!<br />
Stichwort Geschmack: Bekanntlich<br />
spaltet sich ja die Menschheit<br />
in Liebhaber von süßen<br />
beziehungsweise salzigen Knabbereien.<br />
Die US-amerikanische<br />
Lebensmittelindustrie beweist<br />
jedoch: es geht auch beides –<br />
und verkauft Kartoffelchips mit<br />
Schokoladenüberzug. Freaky!<br />
Schoki soll sich ja negativ auf<br />
unsere Gesundheit auswirken.<br />
Großes Aber: Forschungen der<br />
Hull Universität zufolge ist<br />
Schokolade ein besseres<br />
Heilmittel gegen Husten als<br />
Honig oder Zitrone. Hust, hust!<br />
Um Erkältungen von vornherein zu<br />
vermeiden, lohnt es sich, viel<br />
frisches Obst zu essen. Das<br />
dachte sich wohl auch Hawaiian<br />
Airlines. Die Fluggesellschaft<br />
erlaubt es ihren Passagieren,<br />
die von der gleichnamigen<br />
Südseeinsel nach Nordamerika<br />
reisen, eine Kiste frische<br />
Ananas oder Papaya mitzunehmen<br />
– ganz ohne Aufpreis.<br />
Apropos Essen und Bezahlung: Ein<br />
Gericht hat entschieden, dass<br />
ein italienischer Vater, von<br />
Beruf Pizzabäcker, den Unterhalt<br />
für seine Tochter sehr wohl in<br />
Form von Essenslieferungen<br />
bezahlen darf. So blieb<br />
die Klage seiner Exfrau wirkungslos,<br />
die darin kritisierte,<br />
dass er immer Pizzen anstatt<br />
Geld schickte. Mamma mia!<br />
Praktisch, da musste die Mutter<br />
gar nicht mehr kochen. Es gibt<br />
übrigens Menschen, die regelrecht<br />
Angst vor dieser Tätigkeit<br />
haben. Mageirocophobie<br />
heißt das dann.<br />
Wo wir gerade bei Phobien sind<br />
– wir hätten da noch ein ziemlich<br />
unglaubliches Phänomen<br />
auf Lager: Cathisophobie.<br />
Dieser Begriff bezeichnet die<br />
Angst, sich hinzusetzen. Verrückt!<br />
Diese Panik ist Couchpotatoes<br />
völlig fremd. Ob sie's sich auch<br />
auf einem rostfreien Edelstahlsofa<br />
gemütlich machen<br />
würden? Das gibt's als teuerstes<br />
Sofa der Welt vom Architekten<br />
Ron Arad für ganze 231.000 Euro.<br />
Pricey!<br />
Ein Sofa macht im Laufe seines<br />
Lebens ja so einiges mit – und<br />
wird durchschnittlich Zeuge von<br />
293 Streits, 1.174 Küssen und<br />
1.369 Liebkosungen.<br />
Natürlich eignet sich die Couch<br />
prima zum Schmusen. Das Kuschelhormon<br />
Oxytocin wird<br />
auf Kuschelparties in den USA<br />
einfach mal als Lutschtablette<br />
verteilt. Wer's braucht ...<br />
Ziemlich kuschelig finden wir<br />
übrigens auch: Pandabären. Auf<br />
Isländisch heißen die süßen Säugetiere<br />
übrigens Bambusbjörn.<br />
<strong>audimax</strong>-Webentwickler<br />
Björn ist Namensvetter. Ob er<br />
auch eine Vorliebe für die<br />
Pflanze hat? Wer weiß!<br />
Text: Julia Wolf Foto: © weyo / Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 25
studium<br />
Prozent der deutschen Bachelorabsolventen beendeten<br />
ihr Studium im Jahr 2015 innerhalb der Regelstudienzeit.<br />
Im Master schafften dies damals nur 30,7 Prozent.<br />
41<br />
GEBEN UND NEHMEN Das<br />
Projekt ›Wohnen für Hilfe‹<br />
bringt bundesweit die zusammen,<br />
die voneinander profitieren<br />
können: Studierende und<br />
Auszubildende mit kleinem<br />
Geldbeutel, die nach einer<br />
günstigen Bleibe suchen und<br />
Senioren, die im Alltag etwas<br />
Unterstützung und meist auch<br />
Gesellschaft brauchen. Pro<br />
Quadratmeter der zur Verfügung<br />
gestellten Wohnfläche<br />
packt der junge beim alten<br />
Mitbewohner mit an. Rasenmähen,<br />
Einkaufen oder<br />
Neuigkeiten des Monats<br />
UNI-POESIE, LEERE PORTEMONNAIES UND<br />
PLAGIATSPRÄVENTION<br />
26 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker<br />
Bedarfssätze durch das Forschungsinstitut<br />
für Bildungs- und Sozialökonomie<br />
abgleichen. Das Fazit: Die festgelegten<br />
Bedarfssätze seien zu niedrig und sollten<br />
dringend erhöht werden. Sie unterschritten<br />
den Grundbedarf um etwa 70<br />
Euro monatlich, auch die Wohnpauschale<br />
und der Krankenkassen- und<br />
Pflegeversicherungszuschlag sollten<br />
aufgestockt werden, so das DSW. AUS<br />
ALLEN KONTINENTEN Den größten Anteil<br />
an ›Bildungsausländern‹ stellen hierzulande<br />
mit mehr als 28 Prozent Studis<br />
aus dem asiatischen und pazifischen<br />
Raum, gefolgt von jenen aus West-,<br />
Nord- und Südeuropa (20,4 Prozent)<br />
sowie Mittel- und Südosteuropa (13,9<br />
Prozent). Gaststudenten aus Nahost<br />
und Nordafrika, Mittel- und Südosteuropa<br />
sowie Osteuropa und Zentralasien<br />
machen jeweils etwa ein<br />
Zehntel der Bildungsausländer aus.<br />
Studierende aus Latein- und Nordamerika<br />
sowie Afrika und der<br />
Subsahara bilden den kleinsten<br />
Teil des internationalen Mosaiks.<br />
PRÄVENTIVMASSNAHME<br />
›VroniPlag Wiki‹ – klingt wie<br />
eine bayerische Zahncreme, ist<br />
aber die Webseite eines Konglomerats<br />
an ehrenamtlichen Plagiatssuchern.<br />
Sie deckten in der<br />
Vergangenheit bereits Fälle wie<br />
die Plagiate in der Dissertation<br />
Ursula von der Leyens auf. Obacht:<br />
Nicht zu verwechseln ist<br />
das Wiki mit ›VroniPlag‹, der<br />
Unternehmensgründung<br />
von Martin Heidingsfelder,<br />
zusammen Spazierengehen<br />
– wie die Vereinbarung<br />
aussieht, wird individuell<br />
festgelegt. Infos unter www.<br />
wohnenfuerhilfe.info POE-<br />
TISCHE PROFESSORIN Vor-<br />
Lesung vom Feinsten: Die<br />
vielfach prämierte Schriftstellerin<br />
Juli Zeh erhält<br />
die diesjährige Grimm-<br />
Gastprofessur an der<br />
Universität Kassel. Ende<br />
Juni wird die Trägerin des<br />
Thomas-Mann-Preises<br />
ein Seminar am Institut ex-ehrenamtlicher Plagiatsjäger<br />
für Germanistik, eine<br />
und Initiator von<br />
öffentliche Vorlesung VroniPlag Wiki. Nach dem<br />
sowie eine öffentliche Ausschluss aus dem Wiki<br />
Lesung an der Uni Kassel bietet er nun hauptberuflich<br />
halten. SCHIEFLAGE<br />
neben der Jagd auch<br />
Das Deutsche Studentenwerk<br />
(DSW) ließ die<br />
Leistungen zur Plagiatsvermeidung<br />
an: Gegen<br />
Lebenshaltungskosten Entlohnung lektoriert<br />
von Studierenden und er wissenschaftliche<br />
die Höhe der BAföG- Arbeiten.<br />
Nebenjobrakete<br />
BALLONJÄGER<br />
Sonnenauf- und -untergang bestimmen deine<br />
Arbeitszeiten: von April bis Oktober jagst du entweder<br />
in den frühen Morgenstunden oder bis tief<br />
in die Nacht Heißluftballons. Angestellt bist du<br />
meist auf Minijobbasis bei einem Ballonfahrtanbieter.<br />
<strong>Dein</strong> Job: Bei Aufbau und Abfahrt des Ballons<br />
kräftig mit anpacken, dann vom Boden aus per<br />
Auto mit Anhänger die Fahrtroute des Ballons verfolgen<br />
– der Pilot versorgt dich notfalls per Funk mit<br />
den Koordinaten – und schließlich bei der Landung<br />
den Ballon sicher auf den Boden und Gestell wie Fluggäste<br />
wieder zurück zum Standpunkt bringen. Was du<br />
dafür brauchst: Teamgeist und Muskeln, die du auch<br />
gerne bereit bist, einzusetzen. Außerdem einen Führerschein<br />
der Klasse 3, da du ja mit Anhänger fahren musst.<br />
Was du bekommst: <strong>Dein</strong>en Lohn und adrenalinreiche<br />
Arbeitsstunden in der Natur – und natürlich jede Menge<br />
Sonnenauf- und -untergänge.<br />
Wettbewerb<br />
WEBVIDEOS FÜR DIE WISSENSCHAFT<br />
<strong>Dein</strong> Talent: Videodreh. <strong>Dein</strong>e Leidenschaft: das Internet. Beides trifft<br />
zu? Dann mach mit beim Wettbewerb ›Fast Forward Science‹. Die Initiative<br />
Wissenschaft im Dialog sucht hier nach Webvideos zu aktueller<br />
Forschung und Wissenschaft. Genre und Thema können frei gewählt werden,<br />
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2017. Zu gewinnen gibt es zwischen<br />
200 und 3.000 Euro und eine Teilnahme am Forum Wissenschaftskommunikation.<br />
Die Ausschreibung und alle weiteren Infos findest du unter:<br />
www.fastforwardscience.de<br />
Bock auf Barcamp: Ideen und Tipps rund um die Produktion von Webvideos<br />
für die Wissenschaft werden beim Fast Forward Science-Barcamp am 24. Juni<br />
2017 in Berlin ausgetauscht. Webvideomacher und solche, die es werden wollen,<br />
fachsimpeln dabei über die besten Formen der Zuschaueransprache und<br />
die Feinheiten eines gelungenen Storytelling. Die Teilnahme am Barcamp ist<br />
kostenfrei. Infos und Anmeldung unter: www.fastforwardscience.de/barcamp<br />
Fotos: © otsphoto, ACP prod, Kori/Fotolia Quelle: Wissenschaftweltoffen.de, DSW, www.uni-kassel.de, vroniplag.de
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27
STUDIENHILFE<br />
KANN ICH DAS SO<br />
Text: Stefan Kühtz<br />
SCHREIBEN?<br />
WIE DU DEN RICHTIGEN STIL FÜR<br />
DEINE HAUSARBEIT FINDEST, ERKLÄRT<br />
BUCHAUTOR STEFAN KÜHTZ<br />
Irgendwie hast du als Student zwar ein Gefühl dafür, wie der<br />
fertige wissenschaftliche Text klingen soll. Aber wenn dann der<br />
eigene Text geschrieben werden muss, fangen die Unsicherheiten<br />
an: Kann ich das so ausdrücken? Ist mein Stil zu umgangssprachlich?<br />
Welche Formulierungen sind erlaubt?<br />
Oft ist es nicht der fachliche Inhalt, der das akademische Schreiben<br />
zum Problem macht, sondern die Suche nach der richtigen<br />
sprachlichen Verpackung. Und genau da kann Vieles schief laufen:<br />
Manche Hausarbeiten klingen so blumig wie ein Erlebnisbericht<br />
vom letzten Sommerurlaub, andere sind so spröde wie<br />
eine Steuererklärung.<br />
Die lähmende Angst, nicht den richtigen Ton zu treffen, ist vor<br />
allem eins: ein Zeitfresser! Manche schieben die lästige Schreibarbeit<br />
ewig vor sich her und behelfen sich schließlich unter Zeitdruck<br />
mit langweiligen Standardsätzen, andere feilen wochenlang<br />
an jedem einzelnen Wort und finden kein Ende.<br />
Umgekehrt heißt das: Wer geübt ist im wissenschaftlichen Formulieren,<br />
liefert nicht nur sprachlich bessere Texte ab, sondern<br />
schont auch seine Nerven – und spart dabei noch jede Menge<br />
Zeit!<br />
S<br />
ZWISCHENTÖNE<br />
SACHLICH<br />
STYLE FOLLOWS FUNCTION<br />
Bevor du in die Schreibfrust-Falle tappst, kann es helfen, wenn<br />
du dir erst einmal bewusst machst, welche Funktion dein wissenschaftlicher<br />
Text eigentlich erfüllen soll – und welche nicht.<br />
Grundsätzlich ist ein wissenschaftlicher Text dazu gedacht, fachspezifische<br />
Inhalte oder Erkenntnisse eines Experten für andere<br />
Experten des Faches präzise und eindeutig darzulegen, um so<br />
einen reibungslosen Informationsaustausch zu gewährleisten.<br />
Der Stil muss demnach neutral und sachbezogen sein, denn<br />
der fachliche Sachverhalt steht im Mittelpunkt. Unpassend ist<br />
dabei alles, was dem Text einen erzählenden oder berichtenden<br />
Ton verleiht. In der Regel solltest du also Formulierungen in der<br />
Zeitform der Vergangenheit oder in der Ich-Form vermeiden.<br />
Definitiv ungeeignet sind zudem alle Wendungen oder Füllwörter,<br />
die eher für gesprochene Sprache typisch sind. <strong>Dein</strong>e Hausarbeit<br />
sollte sich nicht wie eine Plauderei in der Mensa anhören.<br />
PRAKTISCHE TIPPS<br />
1. Finde das richtige Niveau Ungünstig ist es immer, wenn<br />
der Leser einer Hausarbeit – also die Lehrkraft – sich als Experte<br />
nicht ernst genommen fühlt, weil der Text so klingt, als wäre er<br />
für ein Grundschulkind geschrieben. Verwende von Anfang an<br />
die übliche Fachterminologie und erkläre keine Banalitäten. In einer<br />
Hausarbeit über Goethes späte Lyrik musst du beispielsweise<br />
nicht erst erläutern, was ein Reim ist. Dieses Fachwissen darfst du<br />
getrost voraussetzen. Erklären oder definieren solltest du nur diejenigen<br />
Fachbegriffe, die ganz zentral für die Arbeit sind, die verschiedene<br />
Definitionen zulassen oder die nicht zum Standardvokabular<br />
deines Faches gehören. Im Zweifelsfall: nachfragen!<br />
2. Weg mit den Füllwörtern Lass alles weg, was Aussagen<br />
ungenau macht oder relativiert. Ausdrücke wie ›mehr oder weniger‹,<br />
›ungefähr‹, ›etwa‹, ›im Großen und Ganzen‹, ›halbwegs‹<br />
oder ›irgendwie‹ wirken so, als nähmest du es mit der Präzision<br />
nicht so genau. Dieser Eindruck darf auf keinen Fall entstehen!<br />
3. Achte auf Zwischentöne Bei der Wortwahl solltest du auf<br />
die Nebenbedeutungen achten, denn manche Wörter sind nicht<br />
wertneutral. So kann zum Beispiel ein Unternehmen – neutral<br />
formuliert – die Möglichkeit für eine Expansion wahrnehmen.<br />
Wenn du hingegen von einer »Chance zur Expansion« sprichst,<br />
bekommt der Sachverhalt die Zusatzbedeutung der ›guten Gelegenheit‹<br />
und dann hast du unterschwellig deine persönliche<br />
Bewertung einfließen lassen. Das geht nur dann, wenn klar ist,<br />
dass an dieser Stelle im Text auch wirklich eine subjektive Bewertung<br />
erfolgen soll. Das kann zum Beispiel durch eine entsprechende<br />
Kapitelüberschrift verdeutlicht werden.<br />
FÜLLWÖRTER<br />
FACHTERMINOLOGIE<br />
28 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker<br />
4. Bleib sachlich Der Anspruch auf Neutralität, Sachlichkeit<br />
und Präzision schließt logischerweise auch andere kreative<br />
Formulierungsweisen aus, die vor allem im essayistischen oder<br />
feuilletonistischen Schreiben zu finden sind. Dazu gehören<br />
- Ironie und Sarkasmus,<br />
- Andeutungen,<br />
- kühne Metaphern und Vergleiche sowie<br />
- Wort- und Sprachspielereien.<br />
G<br />
H<br />
Illustration: @ cienpiesnf / Fotolia
STUDIENHILFE<br />
UND DAS IST DIE GUTE NACHRICHT<br />
Beim wissenschaftlichen Formulieren musst du<br />
nicht besonders kreativ oder ästhetisch formulieren,<br />
sondern vor allem zweckmäßig. Literarische<br />
Qualität wird hier nicht erwartet. Manche Schreibregel,<br />
die du noch aus der Schule kennst, gilt deshalb<br />
auch nicht mehr uneingeschränkt: Du hast bei<br />
Deutschaufsätzen gelernt, dass du Wortwiederholungen<br />
vermeiden sollst. Beim wissenschaftlichen<br />
Schreiben geht das nicht immer, weil es für manchen<br />
wissenschaftlichen Sachverhalt eben nur ein<br />
bestimmtes Wort gibt, das sich auch nicht durch ein<br />
anderes ersetzen lässt, ohne dass es ungenau wird.<br />
Schreibst du etwa in Jura eine Hausarbeit über das<br />
Erbrecht, dann kann es sein, dass dieses Wort sehr<br />
oft im Text auftaucht, weil es kein anderes Wort dafür<br />
gibt. Das ist dann sprachlich zwar nicht besonders<br />
elegant, aber es ist nicht zu ändern.<br />
Und dann ist da noch die Sache mit dem Satzbau:<br />
Hartnäckig hält sich der Irrglaube, dass man komplizierte<br />
Sachverhalte auch nur in komplizierten<br />
Satzkonstruktionen unterbringen kann. Dabei<br />
ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn es inhaltlich<br />
kompliziert wird, sollten die Informationen<br />
in leicht verständliche Satzstrukturen verpackt<br />
werden, damit sich der Leser ganz auf den Inhalt<br />
konzentrieren kann und nicht erst den Satzbau<br />
entschlüsseln muss. Dabei ist es wichtig, die Sinn-<br />
bezüge zwischen den Informationen sprachlich<br />
zu verdeutlichen. Das geht mit Überleitungen wie<br />
›Daraus ergibt sich …‹ oder Konjunktionen wie ›so<br />
dass‹, ›indem‹ oder ›sofern‹. Wenn du dazu neigst,<br />
Bandwurmsätze zu produzieren, kannst du dich<br />
selber leicht kontrollieren: Sobald ein Satz bei normaler<br />
Schriftgröße mehr als drei Zeilen umfasst,<br />
solltest du misstrauisch werden. Oft kannst du den<br />
Satz dann in mehrere einzelne zerlegen und damit<br />
die Verständlichkeit und Lesbarkeit deines Textes<br />
deutlich erhöhen.<br />
<strong>Dein</strong> Ziel hast du erreicht, wenn dein Text zügig<br />
lesbar ist, ohne dass der Leser dabei über sprachliche<br />
Widrigkeiten stolpert. Das kannst du testen,<br />
indem du Kommilitonen bittest, den Text probehalber<br />
zu lesen. Am besten ist es, wenn die Testleser<br />
mit dem Thema der Arbeit nur wenig vertraut<br />
sind, weil sie sonst in Versuchung geraten, vorwiegend<br />
auf den Inhalt zu achten.<br />
Und zum Schluss: Wissenschaftliches Schreiben ist<br />
immer auch Übungssache. Also nicht ärgern, wenn<br />
es am Anfang noch etwas länger dauert. Es wird<br />
von Mal zu Mal leichter und schneller gelingen,<br />
weil du dir im Laufe deines Studiums einen Grundstock<br />
an Formulierungen aneignest, die du dann<br />
beim nächsten Mal schnell wieder parat hast. n<br />
SCHACHTELSATZ DES GRAUENS<br />
»Im Großen und Ganzen ist der<br />
Punkt der folgende: Die Interpretation<br />
Goethes später Lyrik bedarf<br />
Basiskenntnisse des Gesamtwerks,<br />
wobei bedacht werden<br />
muss, dass im Zusammenhang<br />
mit den epochalen Besonderheiten<br />
eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit all jenen weiteren Autoren<br />
notwendig ist, die Bezüge und<br />
Parallelen zu explizit analysierten<br />
Versatzstücken, wie etwa …<br />
Na, nur Bahnhof verstanden?<br />
So bitte nicht. Weitere Tipps und<br />
konkrete Formulierungsvorschläge<br />
für deine wissenschaftlichen<br />
Arbeiten findest du hier:<br />
Kühtz, Stefan: ›Wissenschaftlich<br />
formulieren. Tipps und Textbausteine<br />
für Studium und Schule.‹ 4. Auflage.<br />
Paderborn: Schöningh 2016, utb-<br />
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INTERNATIONAL<br />
AUF DEM BODEN DER<br />
TATSACHEN<br />
IM LAND DER MITTE<br />
NINA IN CHINA – SO ULKIG SICH DAS ANHÖRT, WAR ES<br />
NICHT IMMER. EIN UNGESCHÖNTER ERFAHRUNGSBE-<br />
RICHT, DER ZEIGT, DASS ES IM AUSLANDSPRAKTIKUM<br />
AUCH MAL RAU ZUGEHEN KANN<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Das Leben<br />
anderswo<br />
Das Anderswo<br />
Chengdu ist die Hauptstadt<br />
der Provinz Sichuan und seine<br />
talwärtige, von Bergen umringte<br />
Lage sorgt zusammen mit der<br />
subtropischen Luftfeuchtigkeit<br />
für ganzjährigen Nebel. Lieblingsessen<br />
des abgebrühten<br />
Sichuan-Chinesen: Hot Pot, ein<br />
scharfes Gericht, das sich die Einheimischen<br />
in die Augen schmieren<br />
können, ohne auch nur mit<br />
der Wimper zu zucken. Löst bei<br />
Ausländern regelmäßig Schreikrämpfe<br />
aus.<br />
»<br />
Wenn nicht für dein ausländisches Aussehen, wofür<br />
sollte ich dich sonst einstellen?« Ich konnte nicht<br />
glauben, dass er mir das ernsthaft so sagte. Wir hatten<br />
darüber gesprochen, nachdem ich dieses Mal, das vierte<br />
Mal, nicht auf irgendwelche Fake-Firmen und Ausbeuterchefs<br />
reinfallen wollte.<br />
Mit meinen Praktika erlebte ich drei Griffe ins Klo in nur<br />
drei Monaten. Und dann, als ich eigentlich schon aufgeben<br />
wollte, fand ich diese witzige kleine Firma am Po von<br />
Chengdu. Mitten in der staubigen Betonwüste der High-<br />
Tech-Zone. Mit Kollegen, die noch der pubertäre Bartflaum<br />
zierte, und einem kleinen Hund, der seinen Herrchen,<br />
meinen Chefs, treuer war als alles andere. Ein<br />
Glückstreffer! Dachte ich.<br />
Ich bin mir im Nachhinein immer noch nicht sicher, ob<br />
schlechte Praktika zu den lokalen Spezialitäten gehören,<br />
oder ob Praktika grundsätzlich eine üble Sache sind. Eine<br />
Wahl hatte ich aber auch nicht, denn das Praktikum ist fester<br />
Bestandteil meines Wirtschaftssinologiestudiums.<br />
Meiner Wahrnehmung nach werden Ausländer in China<br />
in der Regel nicht für ihre Fähigkeiten eingestellt, sondern<br />
für ihr exotisches Aussehen. Es gibt zwar mittlerweile viele<br />
ausländische Bewohner in China, verglichen mit der<br />
chinesischen Bevölkerungszahl sind diese aber immer<br />
noch Exoten (Anmerkung d. Red.: 0,05 Prozent beträgt<br />
der Ausländeranteil der Chinesischen Bevölkerung. Quelle:<br />
Bundeszentrale für politische Bildung). Einen ›eigenen‹,<br />
weißen Ausländer zu haben, kam mir etwa vergleichbar<br />
damit vor, ein teures Auto oder ein Exemplar einer seltenen<br />
Hunderasse zu besitzen, das man vor Kollegen oder<br />
der Konkurrenz zur Schau stellen kann. Meiner Meinung<br />
nach irgendwie entwürdigend. Für jene, die ohne viel Talent<br />
trotzdem schnell und viel Geld machen wollen, kann<br />
das aber natürlich auch ein Vorteil sein. Denn das sogenannte<br />
›White Monkey Business‹ wird in der Regel gut bezahlt.<br />
Für Praktikanten gilt dieser Deal meiner Erfahrung<br />
nach jedoch nicht.<br />
Eine geschickte Wurfhand und eine<br />
große Schale: So wird in Chengdu paniert.<br />
Meine chinesischen Arbeitszeiten variierten stark, abhängig<br />
jeweils von Firma und Branche. Im ersten Praktikum<br />
erlebte ich zusammen mit einem deutschen Chef auch<br />
deutsche Arbeitszeiten und eine deutsche Arbeitsmoral –<br />
im zweiten Praktikum arbeitete ich fast ausschließlich von<br />
zu Hause und mit dem letzten Praktikum hätte ich im<br />
Prinzip meinen Mietvertrag kündigen können, denn ich<br />
wohnte nun nahezu in der Firma. Was ich dafür bekam?<br />
Nicht viel, außer der (Grenz-)Erfahrung und den wirklich<br />
großartigen Arbeitskollegen, ohne die ich die Arbeitszeiten<br />
hier gar nicht ausgehalten hätte. Dabei empfand ich<br />
das Leben in der Firma nicht einmal als besonders effektiv.<br />
Im Gegenteil. Oft wurde ich gefragt, wie das Leben und<br />
Arbeiten in Deutschland so ist. Wenn ich dann von Acht-<br />
Stunden-Arbeitstagen und einem freien Wochenende erzählte,<br />
staunten die chinesischen Kollegen nicht schlecht.<br />
Niemand konnte sich vorstellen, wie wir in Deutschland<br />
so ›wenig‹ arbeiten und dabei so eine gute und stabile<br />
Wirtschaft haben können. Ein wenig stolz erklärte ich<br />
dann, dass in Deutschland Arbeit und Privates strikt getrennt<br />
werden. Dass wir konzentriert sind und effizient.<br />
Eine solche Arbeitsmoral, so mein Eindruck, können sich<br />
in China wiederum die Wenigsten vorstellen.<br />
Weil man sich die morgendliche Rush Hour in einer chinesischen<br />
Großstadt etwa so unterhaltsam vorstellen<br />
muss, wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung, legte<br />
ich mir für die etwa 16 Kilometer meines morgendlichen<br />
Arbeitsweges einen chinesischen Elektroroller zu. Ich erinnere<br />
mich noch sehr genau an die Worte meines Mitstudenten<br />
Salim, der mir folgenden nützlichen Tipp zusammen<br />
mit seinem Roller verkaufte: »Wenn irgendetwas<br />
klappert, einfach schneller fahren.« Dieser Satz hatte den<br />
Kern des chinesischen Pragmatismus wie den Nagel auf<br />
den Kopf getroffen. Diese Einstellung war etwas, das ich in<br />
Deutschland sehr vermisse: Sich einfach mal keine Sorgen<br />
zu machen. Sorglosigkeit und eine ausgeprägte Ich-Mentalität<br />
führen auch zur wichtigstens Regel im chinesischen<br />
Straßenverkehr: Hupe kommt vor Bremse.<br />
Nase am Spieß: Streetfood in Chengdu,<br />
für europäische Augen ein<br />
ungewöhnlicher Anblick.<br />
Fotos: © Nina Niedballa; Rina Oshi / Fotolia Text: Nina Niedballa<br />
30<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
Der große Buddha von Leshan<br />
misst 71 Meter und ist in eine<br />
Steinwand gemeißelt. Die Sehenswürdigkeit<br />
gehört zu den Highlights<br />
der Region um Chengdu.<br />
Die ersten Menschen, denen ich morgens begegnete, waren<br />
die Kellerleute. Das Chengduener Paar mittleren Alters betriebt<br />
dort eine Art Tiefgarage mit 24-Stunden-Service. Die<br />
beiden waren sagenhaft freundlich und teilten mit mir ihr<br />
sprichwörtlich letztes Hemd. Ihre in der Nachbarschaft bekannte<br />
Lebendvogelendlagerung brachte ihnen einmal sogar<br />
einen echten Wanderfalken ein, der aber glücklicherweise<br />
ausgewildert werden konnte, bevor ihm anderes zustoßen<br />
sollte.<br />
Mein nächster Stop: die Bao’ans. Die Wachleute eines Wohnviertels<br />
sind wie ein organisches Messgerät zur Bestimmung<br />
des sozialen Status seiner Einwohner: Reiche Leute haben<br />
extrem freundliche und zuvorkommende Bao’ans, die ihren<br />
Job als Wachposten tatsächlich ernst nehmen. Wer in einer<br />
günstigen Wohnung lebt, hat die anderen. Wir hatten die anderen.<br />
Auf dem Weg zur Arbeit reihte ich mich dann ein in den<br />
Strom der beräderten Säulen des chinesischen Wirtschaftswunders:<br />
den einfachen Arbeitern. Klaglos tragen sie das<br />
ganze Land auf ihren staubigen Schultern und teilten jeden<br />
Morgen ein Stück des Arbeitsweges mit mir, um noch ein<br />
paar Lasten mehr zu stemmen. Schlecht gelaunt waren sie<br />
dabei nicht. Im Gegenteil. Meistens waren sie zu mehreren<br />
nebeneinander als mobile Straßenblockaden unterwegs, unterhielten<br />
sich, rauchten, waren laut und ausgelassen – wie<br />
unsereiner nach der Arbeit in der Kneipe. Nur dass sich diese<br />
Menschen das Bier in der Kneipe gar nicht leisten können. Ich<br />
beobachtete sie oft auf meinem Weg. Wenn ich an diese Menschen<br />
denke, traue ich mich nicht mehr, über meine Probleme<br />
zu klagen. Auf der Straße mochte ich aussehen wie eine<br />
von ihnen. Aber das war ich eben nicht. Ich bin privilegiert.<br />
Und das wurde mir in China jeden Tag aufs Neue bewusst. n<br />
Unbedingt<br />
ausprobieren<br />
Trockensnowboarden<br />
im American<br />
Extreme Sports<br />
Park: Wintersport<br />
in<br />
subtropischer<br />
Hitze.<br />
Besser nicht<br />
Die Pandaaufzuchtstation:<br />
Die Tiere<br />
sind in einem<br />
erbärmlichen<br />
Zustand.<br />
JETZT<br />
BEWERBEN<br />
NINAS TIPPS<br />
Das<br />
wichtigste<br />
Reiseutensil<br />
Klopapier, das<br />
gibt es auf<br />
öffentlichen Toiletten<br />
nämlich<br />
nicht.<br />
Wissenschaftspreis<br />
2018<br />
Einmaliges<br />
Erlebnis<br />
In einer Tiergarage<br />
mit einem<br />
Wanderfalken<br />
fernzusehen<br />
ist mit Worten<br />
nicht zu beschreiben.<br />
Geheimtipp<br />
zum Ausgehen<br />
Die Wellnesshotels<br />
in Chengdu.<br />
Ein Tag wie<br />
eine ganze<br />
Woche Urlaub<br />
und dabei<br />
sagenhaft<br />
günstig.<br />
WISSENSCHAFTSPREIS<br />
Bundesverband Alternative Investments e. V.<br />
Prämiert werden Arbeiten im Bereich alternativer Investments mit Schwerpunkt<br />
Absolute Return Fonds, Private Equity, Infrastruktur sowie Rohstoffe<br />
insbesondere aus den Disziplinen:<br />
Betriebswirtschaftslehre | Volkswirtschaftslehre | Rechtswissenschaften<br />
(Wirtschafts-) Mathematik | Physik<br />
Nebel ist in der Region um<br />
Chengdu ein ständiger Begleiter.<br />
Das Preisgeld von insgesamt € 10.000,- wird an die Gewinner folgender<br />
Kategorien ausgelobt:<br />
Bachelorarbeiten<br />
Dissertationen/Habilitationen<br />
Diplom-/Masterarbeiten Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten<br />
Teilnehmen können Studierende, Doktoranden sowie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Die Jury besteht aus hochrangigen Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis.<br />
Abgabetermin: 28. Februar 2018<br />
Informationen : Detaillierte Informationen und Teilnahmebedingungen<br />
finden Sie unter:<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 31<br />
www.bvai.de<br />
Rubrik Wissenschaftsförderung
SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBEITEN.<br />
DAS ABITURIENTENMAGAZIN<br />
für<br />
schlaue´Füchse<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
6<br />
10 11 12<br />
13 14<br />
1<br />
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7<br />
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2<br />
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30 31 32 33<br />
34 35<br />
1 2 3 4 5 6<br />
3<br />
7 8<br />
Waagerecht 1 Empfiehlt sich immer in Sachen Wohnungstür und manchmal bzgl. Verträgen 13 Eingeborener<br />
May’scher Prägung 14 Verbund jener, die auf höchstem Niveau operieren (Abk.) 15 Dient der Verköstigung der<br />
Jüngsten 16 Wo Mama zum Shoppen und Papa zum Training hingehen – oder andersherum 18 Verständigungsfähiger<br />
Vierbeiner, der Mister 19 Den galt’s abzustecken vor der Goldsuche (engl.) 20 Folgt verweiblichend manchem<br />
Chris 21 Erstgenannt in Sachen Kuh und Esel 23 Begehrtes Objekt mancher Paparazzi 26 Die ersten sind<br />
nicht nur beim Klavierunterricht in der Regel schräg 28 Artikulation mit gewissen Schwankungen 30 Tätigkeit,<br />
der Differenzen vorausgehen 32 In größeren Hotels lässt sie sich an der Zimmernummer ablesen 34 Des Bundes<br />
der Völker Nachfolgerin (Abk.) 35 Der Kampf um ihn entbrennt bei Fehlwurf (engl.) 36 Indiziert Rückgeführtes<br />
Senkrecht 1 Einkommensquelle derer, die nicht vom Ererbten leben 2 Wer dort willkommen geheißen wird,<br />
mag abheben 3 Gemeinsamkeit in Sachen Torf und Reiterei 4 Stellt mehr als die Hälfte der südamerikanischen<br />
Westküste 5 Die Hauptstadt kam erst in den 80ern in die Atlanten 6 Einen ungünstigen Augenblick für den Aufbruch<br />
warf ihr K. Rogers vor 7 Ein Stück der Briten 8 Was lassen sich führende Radfahrer nicht gern? 9 Sitz dort,<br />
wo auch Bügel üblich sind 10 Der eine Uli stand im Tor, der andre zeichnet nach wie vor 11 Tätigkeit, die 1 senkr.<br />
im englischen Sprachraum ermöglicht 12 Moment mal! 17 Seine Anziehungskraft hängt quasi von den Polen ab<br />
22 Der klimpernde Teil von Cash 24 Transportmittel, das wir 13 waager. verdanken 25 Sie erkennt nicht nur<br />
der Textilfachmann im Feingewebe 27 Ein im Spiegel 29 Ganz besonders groß ist jenes vom Big Brother 30<br />
27er-Bund – noch (Abk.) 31 Es gab Zeiten, da verfügte es über Ländereien auf allen Kontinenten (Abk.) 33 Ziert<br />
Kofferraumklappen von Autos mit gewissen Ladern<br />
36<br />
4<br />
8<br />
© SeHer<br />
SNACK THAT: FÜR FESTIVALHUNGRIGE<br />
Je länger der Tag auf dem Festival, desto größer<br />
der Wunsch nach einem herzhaften Snack.<br />
Wenn das Magenknurren lauter wird als der<br />
Sound aus den Boxentowern, dann ist Bifi der<br />
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sorgt dafür, dass die Laune bis zum nächsten<br />
Lieblings-Act oben bleibt – und das ganz ohne<br />
langes Anstehen an der Pommesbude. Du bist<br />
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TRAIN your BRain<br />
Theo steht vor drei Säcken, die mit Knöpfen gefüllt sind. An jedem<br />
Sack hängt ein kleines Schild. Sack 1 ist mit ›Rote Knöpfe‹, Sack<br />
2 mit ›Rote und blaue Knöpfe‹ und Sack 3 mit ›Blaue Knöpfe‹ beschriftet.<br />
Leider sind alle Säcke falsch beschriftet, weil die Schilder<br />
vertauscht wurden. Theo darf einen Sack auswählen, aus dem ihm<br />
ein einziger Knopf gezeigt wird. Welchen Sack muss Theo wählen,<br />
um allen drei Säcken die richtigen Schilder zuordnen zu können?<br />
Theo muss Sack 2 wählen. Da alle Säcke falsch beschriftet sind,<br />
weiß er, dass Sack 2 ein Sack ist, in dem sich nur Knöpfe einer<br />
Farbe befinden. Angenommen, Theo zieht einen roten Knopf, so<br />
steht fest: Sack 2 enthält nur rote Knöpfe. Da alle Säcke falsch<br />
beschriftet sind, ist Theo somit klar: Sack 1 enthält nur blaue<br />
Knöpfe und in Sack 3 sind rote und blaue Knöpfe gemischt. Zieht<br />
Theo zuerst einen blauen Knopf, so ändert sich die Zuordnung<br />
der Schilder zu den Säcken entsprechend.<br />
Illustrationen: © ylivdesign/Fotolia; Bifi<br />
Impressum<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg<br />
• Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-24, -41 und -38 (Online)<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
BV3<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Petra Herr, Eva Ixmeier (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Stefan Kühtz, Nina Niedballa, Kathrin Knorr<br />
Gestaltung: Nadine Distler, Janina Rüsseler<br />
Titelbild: © Dot.ti / photocase.de, Cpro / Fotolia<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Ana Baltazar, Markus Erhardt,<br />
Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Stephanie Rogers-Graf, Dr. Rowena Sandner, Antje<br />
Schmidtpeter • Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 31 vom 01.01.2017. <strong>audimax</strong><br />
erscheint mo natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. Wir<br />
drucken, zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend.<br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine<br />
Gewähr über nom men. Für uns un verlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos und Illus<br />
wird nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 01/17: 400.137 Expl., ISSN 1439-233X<br />
Das nächste <strong>audimax</strong> erscheint am 15.09.2017.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen<br />
angesprochen.<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 32
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Mehr Infos: <strong>audimax</strong>.de/rideit.<br />
© Red Bull Media House
<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweist<br />
Judith Holofernes<br />
Fotos: © victor zastolskiy / Fotolia, info@marcosensche.com<br />
Judith Holofernes wurde am 12. November 1976 als Judith Holfelder-von der Tann in West-Berlin<br />
geboren. Ihr Künstlername Holofernes spielt auf die Geschichte von Judith und Holofernes im Alten Testament an. Die ersten<br />
musikalischen Erfahrungen sammelte die Künstlerin als 14-jährige Straßenmusikerin in Freiburg, wo sie bis zu ihrem Abitur mit<br />
ihrer Mutter lebte. Ihren Durchbruch erlebte sie als Frontfrau von ›Wir sind Helden‹. Die Musikerin, Autorin und Songschreiberin<br />
lebt mit ihren Kindern und ihrem Mann Pola Roy, auch ein ehemaliges Bandmitglied von ›Wir sind Helden‹, in Berlin.<br />
Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Kraftklub<br />
Und im<br />
nächsten <strong>audimax</strong>?<br />
• Tipps zum Semesterstart<br />
• Traineeprogramme im Porträt<br />
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Wann?<br />
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34 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
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der Geschichte des Sportwagens.