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audimax campus 02/03 2024

Good vibes only? Wir gehen der „Toxic Positivity“ auf die Spur +++ Stefanie Stahl im Interview +++ Assessment’s Creed? Wie du das Assessement Center überstehst +++ Food time! Komm mit auf eine Reise durch Deutschlands Mensen! +++ Female Leadership! Was tun, damit Frauen an die Spitze kommen +++ Reggae-Sänger Patrice beweist „Mut zur Lücke"

Good vibes only? Wir gehen der „Toxic Positivity“ auf die Spur +++ Stefanie Stahl im Interview +++ Assessment’s Creed? Wie du das Assessement Center überstehst +++ Food time! Komm mit auf eine Reise durch Deutschlands Mensen! +++ Female Leadership! Was tun, damit Frauen an die Spitze kommen +++ Reggae-Sänger Patrice beweist „Mut zur Lücke"

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2/3 - 2<strong>02</strong>4 · 37. Jahrgang · www.<strong>audimax</strong>.de<br />

Wie du dich auf die Zukunft freuen kannst<br />

und zugleich Angst vor ihr haben darfst.


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Flurun<br />

Leben<br />

14 // Start Leben<br />

Tipps für Youtube-, Podcast-, Serienund<br />

Lesesuchtis<br />

Inhalt<br />

15 // Lach doch mal<br />

Good Vibes only? Wie die Toxic Positivity dir<br />

und deinem Umfeld schaden kann<br />

Illustrationen: Kokkes /freepik.com // Fotos: Marco Klahold, stefaniestahl.de, <strong>audimax</strong><br />

Grüßli Müsli,<br />

mittlerweile hat sich unser Redaktions-<br />

Team sensationell gut eingefunden und<br />

gemeinsam wird neben Kaffeepausen,<br />

Spieleabenden und dem Sich-Blöde-<br />

Witze-Vorlesen fleißig geplant und<br />

umstrukturiert. Zum Beispiel versorgen<br />

wir euch regelmäßig mit<br />

unterhaltsamen Reels auf unserem<br />

Insta-Account @<strong>audimax</strong>_magazin.<br />

Und auch sonst wird es bald digitaler,<br />

aber mehr wollen wir noch nicht verraten.<br />

Marina bringt ordentlich Frauenpower<br />

in die Redaktion. In ihrem Text<br />

»Female Leadership« könnt ihr euch<br />

von ihr anstecken lassen.<br />

Ansonsten hoffen wir, euch bringt<br />

diese emotional aufwühlende Zeit<br />

voller Proteste und Kundgebungen<br />

nicht allzu sehr aus der Ruhe.<br />

Emotionen können einen sehr<br />

irritieren und aus der Fassung bringen.<br />

Wenn man gleichzeitig etwas leisten<br />

muss, wird es doppelt so schwierig.<br />

Wie du mit unangenehmen Gefühlen<br />

wie Zukunftsangst umgehen kannst,<br />

warum eine positive »Unter den<br />

Teppich Kehr«-Einstellung toxisch<br />

ist und ob Achtsamkeit wirklich gegen<br />

Stress hilft, enthüllen unsere Artikel.<br />

Ciao Kakao,<br />

eure <strong>audimax</strong> Redaktion!<br />

<strong>audimax</strong> Nachhaltigkeit<br />

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umweltfreundlich hergestellt<br />

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BV3<br />

Karriere<br />

4 // Start Karriere<br />

Wohin die meisten Leute abwandern und<br />

wo im Lebenslauf am ehesten gelogen wird<br />

6 // This drive has drip<br />

KI, Batterien und Co. – wie die Automobilindustrie<br />

wieder auf die Beine kommt<br />

FEMALE<br />

Leadership<br />

Frauen an der Spitze!<br />

Was tun, damit mehr Frauen in der<br />

Führungsetage ankommen // Seite 8<br />

10 // Assessment’s Creed<br />

Welche Vorteile hat ein Assessment Center<br />

und wie kannst du dich darauf einstellen?<br />

Studium<br />

11 // Start Studium<br />

Achtung Schuldenfalle und Deskilling<br />

durch KI?<br />

12 // Food Time!<br />

Wir tingeln durch Deutschlands Unis.<br />

Mahlzeit.<br />

Wie<br />

toxisch<br />

ist<br />

toxic<br />

Positivity?<br />

Ein Gespräch mit<br />

Psychologin und Bestsellerautorin<br />

Stefanie Stahl // Seite 17<br />

18 // Und was kommt morgen?<br />

Klimawandel, Krieg und Katastrophen:<br />

Wie gehe ich mit Zukunftsängsten um?<br />

20 // Alle Achtung!<br />

Meditation und Achtsamkeit –<br />

alles nur Spiritualität und Schwurbelei?<br />

22 // Dame auf dem Schachbrett<br />

Wissensüberbleibsel aus der Redaktion<br />

23 // Happy Hirning<br />

Gewinne deinen individuell einstellbaren<br />

Schreibtischstuhl<br />

24 // Mut zur Lücke: Patrice<br />

23 // Impressum<br />

Was der<br />

Reggae-Sänger<br />

für Nachhaltigkeit tut<br />

und wer seine größten<br />

Vorbilder sind<br />

summer Vibes !<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // <strong>03</strong>


Karriere<br />

Nur schnell Zigaretten holen.<br />

Abwanderung ist ein Problem, mit dem sich<br />

viele Länder beschäftigen müssen. Doch<br />

wohin eigentlich? Laut »INSEAD« ist die<br />

Schweiz das Ziel Nummer Eins, wenn Arbeitende<br />

abwandern wollen. Auf Platz Zwei<br />

und Drei folgen Singapur und die USA. Bemerkenswert:<br />

17 der Top 25 Länder liegen<br />

in Europa. Deutschland liegt auf einem eher<br />

enttäuschenden 14. Platz. Da gibt es noch<br />

Nachholbedarf, Olaf! // AbWandaVision<br />

75 %<br />

der Erwerbstätigen<br />

in Deutschland<br />

arbeiten im Dienstleistungssektor.<br />

Der Rest verteilt<br />

sich auf das produzierende<br />

Gewerbe<br />

(24 %) und die<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

( %).<br />

Karrierefrage.<br />

Studierende »Schuld« an unbesetzten<br />

Ausbildungsplätzen? Nicht unbedingt.<br />

Denn zwischen 2011 und 2<strong>02</strong>1 ist<br />

nicht nur die Zahl der Ausbildungsanfänger<br />

von 733.000 auf 666.000 Menschen<br />

gesunken, sondern auch die Anzahl<br />

der Studienanfänger ist von 519.000<br />

auf 470.000 Personen geschrumpft. Dazu<br />

kommt, dass das akademische Studienangebot<br />

oft gar nicht in direkter Konkurrenz<br />

zu den Ausbildungsplätzen steht.<br />

Das sieht man vor allem, wenn man sich<br />

die drei Berufsgruppen mit dem höchsten<br />

Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen<br />

ansieht: Klempner, Fachverkäufer<br />

im Lebensmittelhandwerk und Fleischer.<br />

Scheint so, als wäre die Lösung für dieses<br />

Problem gar nicht so simpel, wie es scheint.<br />

// Arbeiterbeschaffungsprobleme<br />

Musk goes Hollywood.<br />

Darren Aronofsky, bekannt für Filme wie<br />

Black Swan oder The Wale, wird das Leben<br />

von X- und Tesla-Boss Elon Musk verfilmen.<br />

Nach einem großen Wettbewerb um<br />

die Rechte der Autobiografie des polarisierenden<br />

Milliardärs hat sich schließlich A24<br />

(u. a. Hereditary) die Rechte gesichert. Wir<br />

sind gespannt, wie der egozentrische Unternehmer<br />

wohl dargestellt wird.<br />

// Muskerade<br />

meetandgreet<br />

Termine<br />

Fake It Till You Make It?<br />

Flunkern im Lebenslauf – was absurd<br />

klingt, gehört bei vielen Bewerbungsschreiben<br />

einfach dazu. Laut einer Umfrage<br />

des Onlineportals »CVapp.de« haben<br />

60 Prozent der Befragten schon einmal im<br />

Lebenslauf gelogen. Die Diskrepanz zwischen<br />

weiblichen und männlichen Bewerbern<br />

ist hierbei spürbar. Mehr als 70 Prozent<br />

der Männer haben schon einmal den<br />

Lebenslauf aufgehübscht, während es bei<br />

den weiblichen Befragten nur 46 Prozent<br />

waren. Besonders beliebt sind übrigens<br />

die Angabe falscher Kompetenzen und das<br />

Lügen über das frühere Gehalt.<br />

// Sei mal ehrlich!<br />

<strong>audimax</strong><br />

Messe/<br />

Event<br />

04.<strong>03</strong>.2<strong>02</strong>4 Careerventure business & consulting spring // Ort: Frankfurt am Main<br />

// www.career-venture.de<br />

07.<strong>03</strong>.2<strong>02</strong>4 Karrieretag Berlin // Ort: Berlin // www.karrieretag.org<br />

13.04.2<strong>02</strong>4 Jobmesse Stuttgart // Ort: Stuttgart // www.jobmesse-stuttgart.de<br />

23.04.2<strong>02</strong>4 MASTER AND MORE Messe Nürnberg // Ort: Nürnberg //<br />

www.mastermessen.de<br />

Optimismus<br />

88 Prozent der<br />

Studierenden gehen davon<br />

aus, nach dem Studium<br />

direkt einen Job zu finden.<br />

Mit so einem Optimismus<br />

kann ja eigentlich nichts<br />

mehr schief gehen!<br />

// Be brave.<br />

14.05.- 15.05.2<strong>02</strong>4 KIT Karrieremesse // Ort: Karlsruhe // www.kit.edu<br />

01.06.2<strong>02</strong>4 Studieren im Norden // Ort: Hamburg // www.messen.de<br />

06.06.-07.06.2<strong>02</strong>4 vocatium Hannover // Ort: Hannover // www.erfolg-im-beruf.de<br />

ALLE WIWI MINT<br />

Quelle: welt.de; businessinder.de; che.de // Illustration: Provectors/depositphotos.de // Foto: pexels/ louis<br />

04 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


ice<br />

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MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN


AUTOMOTIVE<br />

This drive has drip<br />

2<strong>02</strong>3 war nicht so leicht für die Automobilindustrie.<br />

Viele sehen Deutschland längst nicht mehr an der<br />

Entwicklungsspitze. Wie kommt das (einstige?)<br />

Aushängeschild wieder auf die Beine?<br />

Slalom fahren<br />

Was aber ist der große Stein, der den Weg<br />

Richtung Zukunft versperrt? Für viele Experten<br />

der Branche ist klar, wo das Problem liegt:<br />

die Digitalisierung. »Die Transformation zum<br />

›Software-defined car‹ stellt die Branche vor<br />

eine große Herausforderung: Software wird<br />

in modernen Fahrzeugen – nicht nur in autonomen<br />

Autos – zu einem immer wichtigeren<br />

Bestandteil«, so die Ansicht von Prof. Georg<br />

Arbeiter von der HS Coburg. »Viele Firmen sind<br />

aber eher klassisch aufgestellt und konzentrieren<br />

sich beispielsweise auf Maschinenbau,<br />

Mechanik oder ähnliches und müssen nun<br />

umdenken.« Auf der anderen Seite bleibt die<br />

große Schwierigkeit beim Ausbau von mehr<br />

Elektromobilität: »Eine Herausforderung, mit<br />

der sich die Branche beschäftigt und in der<br />

auch unser Projekt angesiedelt ist, ist das Recycling<br />

von Traktionsbatterien«, weiß Philipp<br />

Wilsky von der TU Chemnitz. »Die Durchführung<br />

der Demontage von Traktionsbatterien<br />

erfolgt derzeit in den meisten Prozessschritten<br />

noch manuell, so dass auch die<br />

Automatisierung der gesamten Demontageanlage,<br />

insbesondere im Hinblick auf die Variantenvielfalt,<br />

eine große Herausforderung<br />

darstellt.«<br />

Freie Bahn in Sachen KI<br />

Neben der fortschreitenden Elektromobilität ist es vor allem die Entwicklung<br />

des Autonomen Fahrens, welche die Zukunft der Branche zunehmend prägen<br />

wird. Von Forschungsprojekten bis hin zu ersten Studiengängen lässt<br />

sich die wachsende Bedeutung gut beobachten. An der HS Coburg bietet<br />

man seit knapp vier Jahren den Master ›Autonomes Fahren‹ an. Prof. Georg<br />

Arbeiter, Leiter des Studiengangs, weiß allerdings auch wie weit der Weg des<br />

KI-Einsatzes im Auto noch ist: »Die Entwicklung geht derzeit eher langsam<br />

voran. KI ist zwar deutlich leistungsfähiger als klassische Algorithmen, allerdings<br />

sind die Anforderungen an autonome Fahrfunktionen auch deutlich<br />

höher als an herkömmliche Fahrerassistenzsysteme. Dies hat zur Folge, dass<br />

es zum einen noch technische Probleme gibt, zum Beispiel bei der Erkennungsleistung<br />

von KI-basierten Algorithmen unter schwierigen Bedingungen,<br />

zum anderen aber auch bei der Absicherung KI-basierter Systeme, für<br />

die neue Methoden gefunden und umgesetzt werden müssen.« Prof. Arbeiter<br />

schätzt, dass KI-basierte Funktionen in Fahrzeugen stetig mehr eingesetzt<br />

werden. Sei es in der Auswertung von Sensordaten, bei der Planung von Bewegungsabläufen<br />

oder bei der Entscheidungsfindung. Für Ingenieure ist da<br />

in jedem Fall genug zu tun: »Der Arbeitsmarkt ist sehr positiv. Neben dem<br />

weiter steigenden Fachkräftemangel bei Ingenieuren allgemein liegt ein steigender<br />

Bedarf im Bereich des Autonomen Fahrens vor, weil viele Firmen hier<br />

Kompetenzen aufbauen wollen. Somit können unsere Absolventen sich ihre<br />

Stelle praktisch aussuchen«, so der Studiengangsleiter.<br />

Text: Florian Grobbel // Quelle: Continental // Illustration: freepik.com<br />

06 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


AUTOMOTIVE<br />

»Und was ist mit der Batterie?!«<br />

Wetten, dass jeder Besitzer eines e-Autos diesen Satz schon mehr als einmal gehört hat?<br />

Die Skepsis gegenüber strombetriebenen Autos hält sich wacker. Höchste Zeit also, diesem<br />

Argument etwas entgegenzusetzen. »Die Weiterentwicklung von Batteriesystemen<br />

wird in Zukunft von hoher Relevanz sein, da einerseits die Ladegeschwindigkeit und die<br />

Energiedichte von Batteriesystemen erhöht werden«, erklärt Philip Wilsky von der TU<br />

Chemnitz. Dort wird momentan intensiv über die automatisierte Demontage von Fahrzeugbatterien<br />

für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in der Elektromobilität geforscht.<br />

»Gleichzeitig müssen Batterien zukünftig über ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet<br />

werden und auch das Recycling von Batterien in den Fokus rücken. Ingenieure werden dabei<br />

eine entscheidende Rolle spielen. Entscheidend ist dabei auch, dass alle Batteriesystemhersteller<br />

eine gewisse Transparenz erreichen, um die Daten zu sammeln und damit auch<br />

das Recycling zu erleichtern. Dies ermöglicht eine schnellere und einfachere Demontage der<br />

verschiedenen Varianten und Modelle und gegebenfalls eine Standardisierung des Batterieaufbaus<br />

und -designs durch vorgegebene Richtlinien.«<br />

Reich des Motors<br />

Als im September letzten Jahres die traditionsreiche Internationale<br />

Automobil-Ausstellung (IAA) in München stattfand,<br />

gab es vor allem ein großes Thema: China. Noch nie<br />

zuvor war die Sorge so groß, dass Deutschland der Rang<br />

als DIE Autonation einmal aberkannt werden könnte. Dass<br />

letztes Jahr über 40 Prozent der IAA-Aussteller aus Asien<br />

kamen, bereitet ein mulmiges Gefühl, vor allem wenn es<br />

um die ausschlaggebende Antriebsform der Zukunft geht<br />

– Elektromobilität. Laut einer Studie der französischen Beraterfirma<br />

Inovev kamen acht Prozent der 2<strong>02</strong>3 in Europa<br />

fahrenden e-Autos aus China. 2<strong>02</strong>2 waren es noch sechs<br />

Prozent. Und auch die Bereitschaft für ein Auto »Made in<br />

China« wird immer größer. Eine Umfrage des Zulieferers<br />

Continental zufolge könnten sich 45 Prozent der deutschen<br />

Autofahrer vorstellen, einen chinesischen Wagen zu kaufen.<br />

Sicher, das ist noch lange kein Todesurteil für die deutsche<br />

Automobilindustrie, doch ein Anlass zum Hände in<br />

den Schoß legen gibt es trotzdem nicht. Die Branche steht<br />

vor einigen Herausforderungen, die es anzupacken gilt.<br />

start-up the motors<br />

Wenn es um Trends geht, fällt oft im gleichen Atemzug<br />

das Thema Start-ups. Auffällig ist jedoch: Ausgerechnet<br />

in der Automobilbranche scheint die Zahl der jungen,<br />

einfallsreichen Unternehmen derzeit sehr gering. Woran<br />

liegt das? Holger Weiss, Gründer des Unternehmens German<br />

Autolabs, spricht diesbezüglich von einer »Katerstimmung«,<br />

die sich breitgemacht hat. »Die letzten zehn Jahre<br />

waren ein Boom bei den Mobilitäts-Start-ups. Es gab eine<br />

richtige Aufbruchstimmung in vielen Bereichen. Carsharing<br />

(Car2go), Ride Hailing (Uber), Autonomones Fahren<br />

(Bestmile), Micromobility (TIER) und einiges mehr. Viele<br />

der neuen Konzepte scheiterten an der Finanzierbarkeit, an<br />

mangelnder Akzeptanz aber auch an massiv überschätzten<br />

Zeitplänen für eine kommerzielle Markteinführung.«<br />

Auch das momentan zurückhaltende Investorenverhalten<br />

trage massiv dazu bei, so Holger Weiss.<br />

Mehr zum Thema Start-up-Gründung,<br />

wie man über sich hinauswächst und sein<br />

Start-up durch schwierige Zeiten bringt,<br />

verrät Holger Weiss in seinem Buch<br />

»Helden werden in der Krise geboren«.<br />

Ganz Netz<br />

»Alle namhaften Hersteller bieten inzwischen sogenannte OTA Updates an, also Software Updates, die wie beim<br />

Smartphone einfach über das Internet eingespielt werden – sei es um neue Funktionen anzubieten oder um Fehler<br />

auszumerzen. Das war vor einigen Jahren noch nicht der Fall und aus dieser Zeit stammt auch Teslas Ruf, der einzige<br />

Anbieter zu sein, der das kann. Viele Routinearbeiten des Fahrzeugs haben heute vernetzte Komponenten, Navigation,<br />

Wartungsanalysen, Verkehrsinformationen etc.«Holger Weiss, CEO und Gründer von German Autolabs.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 07


REALITY CHECK<br />

FEMALE<br />

Leadership<br />

Frauen an der Spitze! Wie die Frauenquote in<br />

Deutschland vorankommt, oder auch nicht.<br />

Was zu tun ist, damit mehr Frauen in der<br />

Führungsetage ankommen. Drei krasse<br />

Geschäftsführerinnen und ihre Sichtweise<br />

auf die Thematik.<br />

Dass es Frauen in Führungspostionen nicht gerade einfach haben, geschweigedenn<br />

auf dem Weg dorthin, ist ein immer wiederkehrendes<br />

Thema mit dem Überbegriff – Frauenquote. Zwar gibt es seit 2015 Gesetze,<br />

die die Gleichstellung von Führungskräften regulieren sollen,<br />

aber dies gilt nur für die 160 großen DAX-Konzerne. Hier hat sich,<br />

wenn auch pflichtweise, einiges getan. Aber seit letztem Jahr sind die<br />

Zahlen wieder rückläufig und von einer Frauenquote in mittelständischen<br />

Unternehmen lässt sich momentan nur träumen. Frauen sind<br />

nach wie vor in Führungspostionen unterrepräsentiert, was durchaus<br />

ein strukturelles Problem ist. Oder weshalb gibt es immer noch mehr<br />

Christians im Vorstandsvorsitz der Börsenkonzerne, als alle weiblichen<br />

CEOs davon insgesamt?<br />

Rede und Antwort stellen sich Mimi Sewalski, die Geschäftsführerin<br />

des Avocadostores und die Entwicklerinnen der ooia<br />

Periodenunterwäsche, Kati Ernst und Kristine Zeller.<br />

Immer diese Stereotypen<br />

Eines ist klar, hinter diesen vermeintlichen Unterschieden der Führungsstile<br />

stecken ganz schön viele Klischees und Vorurteile. Dabei<br />

sind sich auch Kati, Kristine und Mimi einig. Hier geht es vor allem<br />

um Eigenschaften, die irgendwann mal zu »typisch männlich« oder<br />

»typisch weiblich« erklärt wurden – zum Beispiel, dass Frauen besonders<br />

empathisch handeln und Männer vergleichsweise zielorientierter<br />

arbeiten. Diese Geschlechterkonnotationen gilt es aufzubrechen<br />

und zu vermischen. »Als Chefin habe ich sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht, immer den Menschen vor mir zu sehen, unabhängig<br />

vom Geschlecht. Ich glaube, das ist der erste Schritt,<br />

um aus den Klischees herauszukommen«, sagt Mimi über ihren<br />

eigenen Führungsstil. Wenn es also keine Unterschiede im Führungsstil<br />

gibt, wieso sind dann komischerweise immer noch die Frauen<br />

unterrepäsentiert?<br />

Chances are …<br />

… dass möglichst diverse Teams deutlich erfolgreicher und glücklicher<br />

sind als homogene. Aus unternehmerischer Sicht also ganz<br />

schön unprofitabel, wenn nur ein Geschlecht in der Führungsetage<br />

vertreten ist. Ein vielfältiges Team schafft neue Blickwinkel und Lösungsansätze.<br />

»Zum Beispiel die Diversität von Arbeitsmodellen«,<br />

meinen die ooia Entwicklerinnen. »Auch heute ist es ja noch so, dass<br />

Frauen hauptsächlich die Care Arbeit übernehmen, und daher bessere<br />

Einsichten in die Bedürfnisse von Frauen haben, die Familie<br />

und Beruf parallel managen möchten.«<br />

Frauen an die Macht! Aber wie?<br />

»Ein Grund, warum viele Frauen Führungspositionen<br />

ablehnen, ist die schlechte Vereinbarkeit von Familienleben<br />

und Beruf«, erklärt auch die Soziologin Mimi<br />

Sewalski. Zusätzlich spielt hier auch die Vorbildfunktion<br />

von bestehenden Führungskräften eine maßgebliche Rolle.<br />

Sei es in der Form, wie neue Wege und Umgebungen für Angestellte<br />

vorgelebt oder geschaffen werden – beispielsweise,<br />

dass auch die männlichen Geschäftsführer selbstverständlich<br />

in Elternzeit gehen und dass dies an die Arbeitnehmer weitergetragen<br />

wird. Einen weiteren Punkt, hinsichtlich Vorbild<br />

sein, sprechen Kristine und Kati an: »Quoten können in diesem<br />

Kontext zwei Rollen haben, erstens um in besonders resistenten<br />

Bereichen Führungskräfte dazu zu bringen, gezielt<br />

auf Frauen zu gucken und zweitens, um direkt von vornherein<br />

mehr Frauen in obere Etagen hineinzubefördern, damit<br />

sie als Vorbild dienen können für die Frauen, die in unserer<br />

Position sind.«<br />

Text: Marina Eckstein // Quellen: Allbright Studie 09/23; arbeitswelt-portal.de; ooia.de; avocadostore.de // Illustration: Kokkes/freepik.com // Fotos: Flo Gobetz<br />

08 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


REALITY CHECK<br />

Wo besteht konkret Handlungsbedarf?<br />

Wer sieht sich nun in der Verantwortung, das System umzukrempeln?<br />

Frauen allein schaffen das nicht. Klar, das Gleichstellungsgesetz<br />

der Bundesregierung hat Unternehmen<br />

dazu verpflichtet, dass Frauen und Männer (angeblich) eine<br />

Chancengleichheit haben, um in Führungspositionen zu gelangen.<br />

Das ist aber nach wie vor erst die halbe Miete. Vor<br />

allem weil vergleichbare Regelungen noch<br />

nicht für den Mittelstand existieren.<br />

»Oft ist es ja so, dass Frauen für Frauenrechte<br />

kämpfen, was wir aber brauchen,<br />

sind Männer, die für neue Modelle<br />

kämpfen«, betont die Geschäftsführerin<br />

des Avocadostore. »Letztendlich<br />

haben sie ja auch etwas davon, zum Beispiel<br />

könnte das ein Weg sein, dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken.« Hierbei geht es<br />

wieder um eine positive Vorbildfunktion,<br />

die männliche Chefs einnehmen sollten.<br />

Weg von stereotypischen Rollenbildern<br />

und hin zur gleichmäßigen Chancenverteilung.<br />

Stichwort hierbei »Gender-Care-<br />

Gap«. Frauen übernehmen immer noch viel<br />

mehr unbezahlte Care-Arbeit im Haushalt<br />

als Männer und das bei einer vergleichbaren<br />

Arbeitsstelle. Ein Beispiel, das die Problematik<br />

verdeutlicht, bezieht sich auf das<br />

Thema Elternzeit. Männern wird mitgeteilt,<br />

dass sie nur wenig bis keine Elternzeit<br />

nehmen dürfen, damit sie eine Führungsposition<br />

überhaupt erst erhalten. »Deswegen<br />

bin ich dankbar für jeden Mann,<br />

der länger als ein paar Monate Elternzeit<br />

nimmt, weil das langfristig eben auch zeigt,<br />

dass nicht nur Frauen für die Care-Arbeit<br />

zuständig sind, sondern dass Eltern Eltern<br />

sind und sich Verantwortung teilen«, stellt Sewalski klar. Patriarchale<br />

Strukturen gilt es nach wie vor zu durchbrechen und<br />

da reicht es nun mal nicht, wenn nur Frauen auf das Problem<br />

aufmerksam machen. Das verdeutlichen auch die Erkenntnisse<br />

aus der neuesten Allbright Stiftung. Hier heißt es: »Dass<br />

Deutschland im internationalen Vergleich so hinterherhinkt,<br />

liegt auch an Versäumnissen in der Politik. Viele Frauen arbeiten<br />

unter ihrem Niveau oder in geringer Teilzeit, weil sie Sorge<br />

haben, dass sich eine Führungsposition nicht mit einem gelungenen<br />

Familienleben vereinbaren lässt.«<br />

Erfahrungsberichte aus erster Hand<br />

Die ooia-Entwicklerinnen sprechen ganz offen über ihre eigenen<br />

Erfahrungen: »Wir waren häufig die einzige Frau im Raum<br />

oder bei gewissen Entscheidungen – dieses hat uns sicherlich<br />

geprägt.« Deshalb möchten sie andere Frauen damit stärken.<br />

»Genau deshalb setzen wir uns ja jetzt dafür ein, präsent zu<br />

sein, zum Beispiel an Universitäten oder bei Vorträgen, damit<br />

Frauen eben sehen, wie wir den Weg gemeistert haben und vor<br />

allen Dingen das Thema Familie und Unternehmertum in Einklang<br />

bekommen.«<br />

Auch Mimi Sewalski hat schon einige Diskrepanzen erlebt, vor allem<br />

je höher die berufliche Postion wird. »Mir wurde zum Beispiel von<br />

Vorgesetzten schon gespiegelt, ich würde zu emotional sein. Heute<br />

weiß ich, dass es wichtig ist, sich als Führungskraft zu trauen, in den<br />

eigenen Stärken zu arbeiten. Gottseidank bin ich eine emotionale Chefin,<br />

ich habe Empathie für meine Kolleg:innen.«<br />

Einen Rat für die Karriereplanung – Female Edition<br />

Kati und Kristine haben gleich drei. Erstens: Such dir früh Mentoren<br />

oder Mentorinnen, die dich unterstützen. Zweitens: Such dir gleichgesinnte<br />

Menschen in ähnlichen Situationen und tauscht euch aus.<br />

Drittens: Augen auf bei der Partner- oder Partnerinnenwahl. Sucht<br />

Personen, die ähnliche Vorstellungen haben und mit denen ihr gleichberechtigt<br />

ein Leben führen könnt.<br />

Mimi rät, dass gerade persönliche Stärken in den Fokus gerückt werden<br />

sollen. Frauen orientieren sich oft defizitär und bilden sich vielseitig<br />

weiter, weil sie denken, nicht gut genug zu sein. Lieber direkt bei<br />

den Stärken ansetzen und dort, wo es einem Spaß macht. »The brain<br />

runs on fun – ich bin davon überzeugt, dass wir am besten arbeiten,<br />

wenn wir uns in der Tätigkeit wohlfühlen und das sind eben oft eher<br />

unsere Stärken als unsere Schwächen.«<br />

Kati Ernst und Kristine Zeller<br />

sind die Entwicklerinnen der<br />

nachhaltigen ooia Periodenunterwäsche,<br />

des Moms Still<br />

BH und Gründerinnen der ooshi<br />

GmbH. Kathi ist promovierte<br />

Wirtschaftswissenschaftlerin mit<br />

Schwerpunkt auf Soziales Unternehmertum.<br />

Sie hat über zehn Jahre<br />

als Beraterin in der Konsumgüterbranche<br />

gearbeitet, bis sie nach der Geburt ihres dritten Kindes<br />

zusammen mit Kristine ooia gegründet hat. Kristine<br />

hat Textilbetriebswirtschaft studiert und mehrere Jahre<br />

in der Textilindustrie verschiedene Leitungspositionen<br />

inne gehabt. Die zweifache Mama hat zuvor bei dem<br />

Versandhandel Zalando gearbeitet.<br />

Mimi Sewalski<br />

ist seit 2013 Geschäftsführerin<br />

des Avocadostore. Studiert hat<br />

sie Soziologie und Kriminologie<br />

und stieß über eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit in die Gründungsphase<br />

des Online-Stores<br />

dazu. Eigentlich wollte sie ursprünglich<br />

beim BKA durchstarten,<br />

merkte nach einem Auslandsaufenthalt<br />

jedoch, dass sie mit dem<br />

Bereich Markenaufbau viel mehr anfangen kann. Ein<br />

wichtiges Learning für sie war, »dass ich dann besonders<br />

gut bin, wenn meine Werte zu meiner Aufgabe passen.«<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 09


BEWERBUNGSTIPPS<br />

<br />

<br />

Unity statt Odyseey!<br />

Wie überlebe ich das Assessment Center?<br />

X<br />

Y A Wegschleichen<br />

B<br />

»Herzlichen Glückwunsch. Sie wurden unter den vielen Bewerbern ausgewählt und werden nun auf Herz und<br />

Nieren in unserem Assessment Center geprüft.« Doch was erwartet dich dort und wie kannst du dich darauf<br />

vorbereiten? Um den Dschungel an Informationen über AC ein wenig zu lichten, haben wir mit Stefanie Banko,<br />

Beraterin und Coach mit Schwerpunkt Diagnostik bei CONTUR GmbH und mit Dipl. oec. Steffen Nickel,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung und Prokurist bei S&F Personalpsychologie, gesprochen.<br />

Können Sie erklären, was der Mehrwert von AC<br />

(für ein Unternehmen) ist?<br />

Nickel: Die AC identifizieren die optimale Passung zwischen<br />

Bewerbenden, Berufen und Organisationen. Für Unternehmen<br />

gelten sie als Versicherung gegen schlechte Personalentscheidung.<br />

Andersrum auch für Mitarbeiter des Unternehmens, um sie<br />

zum Beispiel vor neuen, schlechten Vorgesetzten zu schützen.<br />

Vorbereitung ist alles. Auf was sollten sich die<br />

Bewerber einstellen?<br />

Banko: Von einem halbtägigen bis zu einem mehrtägigen Interview<br />

ist alles möglich. Zu Bearbeiten sind unter anderem<br />

Gesprächssituationen, Fallstudien, Gruppendiskussionen<br />

oder Präsentationen zu vorgegebenen Themen.<br />

Können Sie einen Aufgabenblock genauer erklären?<br />

Nickel: Bei Rollenspielen erhalten Bewerbende zunächst eine<br />

schriftliche Aufgabenstellung, um sich auf das Gespräch vorzubereiten.<br />

Danach findet ein Gespräch mit einem (im besten Fall)<br />

trainierten Rollenspieler statt, der sich an ein vorab definiertes<br />

Drehbuch hält. Nur so wird Vergleichbarkeit zwischen Bewerbenden<br />

und letztendlich Fairness sichergestellt. Während des<br />

Gesprächs beobachten Assessoren das Kommunikationsverhalten,<br />

die Struktur und den Inhalt. Abschließend werden in<br />

der Regel noch Reflexionsfragen gestellt.<br />

Mit welchem Konzept arbeiten Sie, um die Firmen<br />

später zu beraten?<br />

Banko: Mit für die jeweilige Position typischen und praxisnahen<br />

Aufgaben bilden wir die Zielposition ab. Unsere Verfahren<br />

basieren auf den Prinzipien der Fairness, Transparenz und<br />

Realitätsnähe.<br />

Was ist Ihre Analysestrategie, um die Personen<br />

auszuwerten?<br />

Nickel: Bei einem Einzel-Assessment liegt der Fokus auf der Leistungsfähigkeit<br />

des Individuums. Das Verfahren zeichnet sich<br />

unter anderem durch eine hohe Standardisierung aus. Es ist uns<br />

wichtig, dass alle Bewerber jederzeit die gleichen Chancen haben.<br />

Welche Vorteile bietet ein AC dem Bewerbenden?<br />

Banko: Sie erkennen, welche Aufgaben ihnen besonders liegen<br />

und welche weniger. Zudem bekommen sie einen ersten Eindruck<br />

vom Unternehmen und was im Job von ihnen erwartet<br />

wird.<br />

Nickel: Beide Seiten werden vor Fehlentscheidungen bewahrt.<br />

Zusätzlich erhalten auch alle eine Entwicklungsempfehlung mit<br />

auf den Weg.<br />

Gibt es eine Branche, in der vermehrt AC genutzt<br />

werden?<br />

Banko: Vermehrt in größeren Unternehmen. Insbesondere, in<br />

denen die Jobs komplexer sind und die Einarbeitung aufwendiger<br />

ist. Hauptsächlich in der Industrie wie der Automobilbranche,<br />

Technologieunternehmen oder auch Banken.<br />

Haben Sie noch weitere Tipps?<br />

Nickel: Seien Sie authentisch. Sich zu verstellen und in eine Rolle<br />

zu schlüpfen, fällt geschulten Beobachtern schnell auf.<br />

Die Contur GmbH ist seit über 25 Jahren ein strategischer Partner in<br />

der Personal- und Organisationsentwicklung. www.contur-online.de<br />

S & F Personalpsychologie hat sich vor über 25 Jahren auf die Unterstützung<br />

von Personalentscheidungen mit wissenschaftlich fundierten<br />

Methoden spezialisiert. www.personalpsychologie.de<br />

Text: Marina Eckstein // Foto: rohitroy85/freepik.com<br />

10 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Text: Marina Eckstein // Illustrationen: mangsaab, Provectors/depositphotos.com // Quellen: polyas.de, bpb.de; studierendenwerke.de; kfw.de, tk.de; hochschulforumdigitalisierung.de; bmbf.de // Foto: freepik.com<br />

Schon gewusst?<br />

Hochschulwahlen<br />

Wann hast du das letzte Mal an den Hochschulwahlen<br />

für den AStA oder das StuPa<br />

teilgenommen? Ich muss selbst zugeben,<br />

dass ich während meiner gesamten Studienzeit<br />

selbst nur einmal an den Wahlen<br />

teilgenommen habe. Und damit bin ich<br />

sicher nicht die Einzige. Denn die Wahlbeteiligung<br />

des allgemeinen Studierendenausschusses<br />

ist relativ ernüchternd.<br />

Durchschnittlich erzielen die Hochschulen<br />

eine Beteilgung von 10 % an abgegebenen<br />

Stimmen. Im Vergleich erreichte die<br />

letzte Bundestagswahl eine Wahlbeteiligung,<br />

innerhalb der Alterspanne von 18<br />

bis 29, ganze 28,4 %. Mit deiner Stimme<br />

nimmst du direkt Einfluss auf deine Studiensituation<br />

und Hochschulpolitik. Die<br />

Studierendenvertretung hat Mitspracherecht<br />

auf viele Bereiche des studentischen<br />

Lebens. Beispielsweise bei der Studienfinanzierung,<br />

dem Semesterticket oder<br />

auch dem Mensaspeiseplan. Also nutze<br />

bei der nächsten Hochschulwahl deine<br />

Stimme und bewirke Veränderung vor<br />

Ort. // Every vote counts!<br />

2 %<br />

Nur<br />

Rund<br />

der Studierenden<br />

kommen aus einem<br />

Haushalt ohne<br />

akademischen<br />

Hintergrund.<br />

Schuldenfalle – KfW-Kredit<br />

Zu Beginn der Pandemie warb die öffentlich-rechtliche Förderbank KfW noch mit<br />

0 % Zinsen für ihren Studienkredit. Inzwischen ist der Zinssatz innerhalb der letzten drei<br />

Jahre auf 9,01 % angestiegen! Das deutsche Studierendenwerk DSW appelliert zunehmend<br />

zu großer Vorsicht beim KfW-Studienkredit und spricht von einer drohenden Schuldenfalle.<br />

Immer mehr Studierende wenden<br />

Situation überfordert sind. Laut der<br />

NewsVon Mentaler Gesundheit,<br />

Deskilling und Spartipps<br />

Stress im Studium<br />

Rund 68 % der Studierenden geben an,<br />

dass sie sich durch ihr Studium häufig<br />

bis sehr häufig ausgelaugt und gestresst<br />

fühlen. Zentralen Einfluss dafür sind<br />

die Studien- und Leistungsanforderungen.<br />

Auch Prüfungsphasen und die vielfältigen<br />

Lehrinhalte sind Faktoren. Zukunftsangst<br />

wie potenzielle Arbeitslosigkeit oder das<br />

Überschreiten der Regelstudienzeit spielen<br />

eine maßgebliche Rolle. Anlaufstellen<br />

wie das heimische Studierendenwerk bieten<br />

Beratungsangebote an. Auch bei der<br />

Informations- und Beratungsstelle Studium<br />

und Behinderung (IBS) findet ihr<br />

Hilfestellen. // Gebt auf euch acht!<br />

Kostenlose Collegeblöcke<br />

Wenn du in den Vorlesungen noch ganz<br />

klassisch von Hand mitschreibst, dann<br />

kommt hier ein Spartipp für dich. Bei<br />

www.notebuddys.de kannst du kostenlose<br />

klimapositve Collegeblöcke bestellen<br />

und sparst dir damit den einen oder anderen<br />

Euro. // Write it down!<br />

sich an das DSW, weil sie mit der finanziellen<br />

KfW liegt die Zinserhöhung an der Steigerung<br />

des europäischen Referenzzinssatzes<br />

Eurobir. Sie wolle weiterhin sicherstellen,<br />

dass möglichst viele Studierende den<br />

Kredit erhalten können. Sie sei nicht<br />

gewinnorientiert.<br />

// Nach dem<br />

Studium ist<br />

vor der<br />

Schuldenfalle<br />

Kompetenzverlust durch KI<br />

Hausarbeiten schreiben sich bekanntlich<br />

nicht von alleine, aber dank der Hilfe von<br />

neuen Chatbots wie ChatGPT, klappt das<br />

inzwischen fast automatisch. Das Hochschulforum<br />

Digitalisierung hat sich die<br />

Frage gestellt, ob es nun zum Deskilling<br />

durch Künstliche Intelligenzen kommt.<br />

Sprich, dass menschliche Aufgabenbereiche<br />

vermehrt von KI übernommen werden<br />

und dadurch ein Kompetenzverlust von<br />

zuvor ausgeübten Tätigkeiten stattfindet.<br />

Bisher gibt es noch keine eindeutigen Daten<br />

dazu, jedoch sind hier vor allem die<br />

Hochschulen gefragt. Natürlich soll der<br />

Grad der akademischen Qualifizierung<br />

erhalten bleiben aber es bleibt spannend,<br />

wie die Hochschulen die künstlichen Intelligenzen<br />

in die Lehre integrieren werden.<br />

// Lehre neu gedacht<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 11


REALITY-CHECK<br />

vermutlicher Gemüsepatty<br />

auf Gemüseozean<br />

54 %<br />

der Studierenden<br />

essen mindestens<br />

einmal pro Woche<br />

in der Mensa.<br />

2,50 €<br />

kostet ein<br />

Mensa-Gericht im<br />

gesamtdeutschen<br />

Schnitt.<br />

Warum Uni-Mensa?<br />

Sicher, wenn du ein Meisterkoch<br />

bist, wird dir das Essen zuhause<br />

besser schmecken, da in den<br />

meisten Mensen nicht<br />

jedes Gericht unglaublich frisch<br />

und super aromatisch sein kann.<br />

Aber wenn du mal über das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis nachdenkst,<br />

solltest du dir zweimal<br />

überlegen, ob du nicht lieber<br />

in die Mensa gehst und du im<br />

Gegenzug für andere Dinge mehr<br />

Zeit nimmst. Außerdem kommt<br />

der soziale Aspekt nicht zu kurz,<br />

da du durch einen gemeinsamen<br />

Mensa-Besuch neue Freundschaften<br />

schließen kannst und<br />

Leute besser kennenlernst!<br />

Kartoffel mit undefinierbaren<br />

Allerlei-Bällchen serviert mit<br />

einem (Pfeffer)-JOghurtdip<br />

Spitzenreiter Auf Platz Eins muss doch bestimmt eine riesige Uni-Stadt<br />

stehen? Überraschenderweise nicht. Denn die Universität Rostock belegt laut<br />

einer Studie von »MeineUni.de« den ersten Platz im Mensa-Ranking. Qualität,<br />

Angebot und Preis sollen hier unschlagbar gut sein!<br />

Veggie-freundlich Hier hat die Bundeshauptstadt die Nase vorn. Besonders<br />

die »Mensa Pasteria TU Veggie 2.0« brilliert mit einem rein veganen Angebot.<br />

Auch insgesamt können sich die Mensen des StudierendenWERK Berlin sehen<br />

lassen. 69 Prozent der Gerichte sind komplett vegan, 21 Prozent vegetarisch und<br />

3 Prozent greifen auf Fisch und Fleisch zurück.<br />

Besonders günstig Die NRW-Metropole der Reichen und Schönen hat<br />

das günstigste Mensa-Essen? Laut einer Erhebung des Vergleichsportals »Netzsieger«<br />

schon! Die Studierenden, die in Düsseldorf zur Uni gehen, bezahlen im<br />

Schnitt nur 1,50 Euro, um sich den Magen vollschlagen zu können. Dann bleibt<br />

halt mehr Geld für die Kö übrig. Zum Vergleich: Wer die Kieler Universität<br />

besucht, muss im Schnitt mit 3,20 Euro rechnen.<br />

Text: David Heermann // Quellen: ottonova.de; peta.de; meineuni.de // Foto: <strong>audimax</strong> // Illustrationen: freepik.com<br />

12 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


REALITIY-CHECK<br />

Auch Studierende bekommen mal Hunger. Da die Wege in<br />

der Mittagspause nicht so weit sein sollen und das Geld bei<br />

einigen knapp ist, gibt es an jeder Uni mittlerweile zahlreiche<br />

Essensangebote. Wir nehmen dich mit auf …<br />

Mensareise<br />

Preise schwanken<br />

Natürlich sind auch Mensen von höheren Lebensmittelpreisen<br />

betroffen. Doch nicht immer muss sich das auch auf die Preise<br />

für die Studis auswirken. Während die Uni Potsdam bis Ende<br />

2<strong>02</strong>3 über 40 Prozent teurer geworden ist, konnte die Uni Göttingen<br />

die Preise um über 15 Prozent senken. Sieht man sich die<br />

gesamte Situation an, muss man jedoch feststellen, dass Fischund<br />

Fleischgerichte im deutschen Durchschnitt knapp neun<br />

Prozent teurer sind, während vegetarische und vegane Gerichte<br />

einen Aufschlag von knapp vier Prozent erhalten haben.<br />

Wohligstes Menü unserer Recherche<br />

An der RWTH Aachen gab es an Nikolaus ein besonders<br />

schönes Menü. Eine Roulade mit Knödeln und Rotkohl, um<br />

die weihnachtliche Zeit einzustimmen. Abgerundet wurde<br />

das Menü mit einer Lebkuchencreme mit Kirschen. Schöner<br />

konnte der Dezember nicht beginnen!<br />

Wie finanzieren sich Mensen?<br />

Mensen sollen möglichst günstig sein,<br />

so viel ist klar. Dafür sind sie auf externe<br />

Mittel angewiesen. Auch wenn du nie<br />

eine Mensa besuchst, finanzierst du sie<br />

mit. Denn ein Teil deines Semesterbeitrages<br />

geht an die Mensen deiner Uni.<br />

Zudem kommen noch Zuschüsse von<br />

Kommune und Land hinzu. Im Endeffekt<br />

zählt natürlich auch der eigene Umsatz,<br />

deshalb kann die Inflation natürlich auch<br />

die Preise für dein Mensa-Essen hochtreiben.<br />

Insgesamt sorgen die Standorte<br />

aber dafür, dass du vernünftiges Essen zu<br />

exzellenten Preisen bekommst.<br />

das Eis hinterher<br />

ist kalorientechnisch drin<br />

Über 900<br />

Mensen verteilen<br />

sich über ganz<br />

Deutschland.<br />

Burger (stabile Leistung)<br />

und vegane Majo (respektabel)<br />

Fritten = Fels in der Brandung<br />

73 %<br />

der Mensagänger<br />

sind besonders<br />

mit dem Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis<br />

zufrieden.<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 13


HÖREN<br />

Zauberhaut-Podcast. Hier geht es um<br />

die Heilung von Körper und Seele. Gekonnt<br />

vereint Lydia physisches, psychologisches<br />

und spirituelles Wissen. Außerdem<br />

überzeugt sie mit ihrer lustigen, sympathischen<br />

Art und ihrer angenehmen<br />

Stimme. // Du darfst gesund sein!<br />

SEHEN<br />

Das Damengambit. Eine dramatische<br />

Serie über Schachspiel, Feminismus und<br />

Alkoholsucht mit einer meisterhaften Besetzung<br />

und bewegender epischer Musik.<br />

Du musst das Schachspiel auch nicht können,<br />

um die Serie spannend zu finden.<br />

LESEN<br />

Die Verratenen. Die Trilogie<br />

der österreichischen<br />

Autorin Ursula Poznanski<br />

handelt von einer dystopischen<br />

Welt mit Kuppeln,<br />

die vor der Außenwelt<br />

schützen sollen und in denen<br />

alles unter Kontrolle<br />

zu sein scheint. Außerhalb<br />

sind nur Wildnis und die grausamen<br />

Prims. Als sechs Elite-Studierende auf eine<br />

Reise geschickt werden, merken sie, dass<br />

etwas nicht stimmt …<br />

30 %<br />

mer Plätzchen<br />

werden von<br />

Menschen gegessen,<br />

die in bergigen<br />

Staaten leben.<br />

Die haben sich<br />

woh verrümelt!<br />

<strong>audimax</strong><br />

green<br />

life<br />

Go Green. Statt teures, gespritztes und in<br />

Plastik verpacktes Gemüse aus dem Ausland<br />

zu kaufen, wie wäre es, dieses selbst<br />

zu ziehen? Einfach die Samen in die Erde<br />

stecken und gießen. Bei Wurzelgemüse<br />

warten, bis sie sprießen und einpflanzen.<br />

Macht mehr Spaß und schmeckt auch<br />

besser! // Rentnerhobbies, die rocken!<br />

Ins Leben startet heute für<br />

dich Lydia. Der Morgen<br />

beginnt für sie erst, nachdem<br />

sie Yoga gemacht<br />

und beim Frühstück ein<br />

schönes Youtube-Video<br />

angesehen hat.<br />

Jonna Jinton (@jonnajinton). Würde es<br />

eine Realverfilmung zu Frozen geben, wäre<br />

sie die optimale Besetzung. Jonna lässt uns<br />

auf ihrem Youtube-Kanal an ihrem Leben<br />

in Nordschweden teilhaben und zeigt uns<br />

ihre fantastischen Naturaufnahmen, für<br />

die sie bei den Youtube Streamy-Awards<br />

in Cinematografie einen Preis bekam. Ansonsten<br />

beschäftigt sie sich mit ihrer Kunst<br />

aus Naturfarben, der Schmuckherstellung<br />

als Familienbetrieb und ihrem etwas sonderbaren<br />

Hobby, die Geräusche vom Eis<br />

eines gefroreren Sees aufzunehmen. Auch<br />

zögert sie nicht, darin mal ein Eisbad zu<br />

nehmen. // Nichts für Warmduscher!<br />

Lydia<br />

Alltagtip<br />

ASMR-Ambience Videos. Hier spricht mal wieder der Youtube-Suchti, aber diese<br />

Videos machen eine wirklich schöne Stimmung. Ob Regen und Sturm, eine gemütliche<br />

Hütte mit knisterndem Feuer oder Videos zu deinem Lieblingsfilm, so fällt einem beim<br />

Lernen die Decke nicht so sehr auf den Kopf, oder? Zwecks Lernen gibt es auch die effiziente<br />

Pomodoro-Technik, die dir deine Pausen vorgibt. Doch auch zum Lesen oder einfach<br />

so als Hintergrund verzaubern dich diese Videos in andere Welten. // Pimp up your life!<br />

Quellen: netflix.com; amazon.de; spotify.de; instagram.com; youtube.de; interessante-fakten.de // Fotos: youtube.de; pexels.com; zauberhaut.coach; netflix.com; Loewe Verlag; instagram.com/jonnajinton // Illustration: Provectors/depositphotos.com<br />

14 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


EMOTIONS<br />

#Lachdochmal<br />

Text: Lydia Borsboom // Foto: freepik.com<br />

Was dich nicht umbringt,<br />

macht dich härter.<br />

Nothing is impossible<br />

#Life,love,laugh<br />

Mal ehrlich. Hast du nicht auch Tage, da möchtest du schlecht gelaunt<br />

die Decke über den Kopf ziehen, so richtig Dampf ablassen<br />

oder melancholisch aus dem Fenster starren wie Bella aus Twilight?<br />

Irgendwie ist es doch schön, ein Mensch mit Gefühlen zu<br />

sein und auch die Bandbreite dieser Emotionen wahrzunehmen<br />

und auszuleben. Der Trend der Toxischen Positivität scheint dem<br />

jedoch nicht zuzustimmen. Lifecoaches und Influencer predigen<br />

in Workshops, Büchern oder im Netz die Law of Attraction, eine<br />

Sichtweise, in welcher durch positives Denken das Leben ebenfalls<br />

positiver und leichter wird. Positives Manifestieren hin oder her,<br />

ein Zwangsoptimismus und ein Verdrängen deiner Gefühle kann<br />

nach hinten losgehen, obwohl es tatsächlich belegt ist, dass optimistisches<br />

Denken die psychische Gesundheit verbessern kann.<br />

Der Psychologe, Autor, Moderator und Speaker Lukas Klaschinski<br />

sieht einen Nutzen hinter den positiven Gefühlen: »Hätten wir dieses<br />

Streben in uns nicht, hätten wir keinen Antrieb. Wir würden<br />

gar nicht erst versuchen, das anstrengende Studium zu meistern,<br />

auf die Person im Club zuzugehen oder uns zum Sport zu schleppen,<br />

würden wir nicht eine schöne Sache in der Zukunft erhoffen.«<br />

In der Toxischen Positivität hingegen erwartet man eine langfristig<br />

glückliche Zukunft und schließt ein Scheitern komplett aus.<br />

»Aber gesunder Optimismus erzeugt eben Vorfreude und die ist ja<br />

bekanntermaßen die Schönste von allen und ein wichtiger Motivator«,<br />

so der Psychologe. Nathalie Mauckner erkennt, dass wir im<br />

gesunden Optimismus unsere Energie nutzen, um das Problem zu<br />

reflektieren und zu lösen, anstatt die natürlich auftretenden unangenehmen<br />

Gefühle zu unterdrücken. Die »Rastlos«-Podcasterin,<br />

Content-Creatorin und Speakerin war selbst eine Verfechterin<br />

der Toxic Positivity bis sie mit 21 Jahren einen Schlaganfall erlitt<br />

und auf einmal mit all ihren Gefühlen konfrontiert wurde.<br />

Stay strong<br />

Everything happens for a reason<br />

»Gesunder Optimismus ist nicht so schwarz-weiß wie toxische<br />

Positivität und trennt auch nicht zwischen ›so darf ich jetzt denken‹<br />

und ›so darf ich jetzt nicht denken‹. Auch die optimistischsten<br />

Menschen zweifeln, zerdenken und fühlen Gefühle, die wir nicht<br />

gerne fühlen. Wichtig ist aber, dass Optimisten, im Vergleich zu<br />

Menschen, die toxische Positivität predigen, sich nicht vollständig<br />

mit ihren Gefühlen identifizieren. Sie verstehen, dass komplexe<br />

Gefühle koexistieren und sich nicht gegenseitig auscanceln. Ich<br />

kann mich auf die Zukunft freuen und gleichzeitig Angst vor ihr<br />

haben. Ich kann eine Entscheidung treffen, die mich traurig macht<br />

und trotzdem Erleichterung verspüren, weil es die richtige Entscheidung<br />

ist. Optimisten sind emotional flexibel, arbeiten sich<br />

durch die Palette ihrer Gefühle und sehen dadurch das Licht am<br />

Ende des Tunnels.« Der Stress, immer positiv zu bleiben, kann zu<br />

Schuldgefühlen und Scham führen, denn »du hast ja versagt« und<br />

verhindern, dass du andere um Hilfe bittest. Gerade diese Sichtweise,<br />

dass man keine Niederlage erleiden darf, verschafft Druck<br />

und ist im gewissen Sinne auch lebensverneinend. Denn ein Scheitern<br />

ist nötig, um dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln. Außerdem<br />

verlernst du durch den toxischen Optimismus, andere zu<br />

trösten und Empathie für sie zu empfinden. Sätze wie »Denk doch<br />

mal positiv!«, »Ist doch nicht so schlimm!« und »Lach doch mal!«<br />

kann keiner in einer Situation gebrauchen, in der es ihm wirklich<br />

schlecht geht. Gerade Depressionen lassen sich durch solche Sätze<br />

nicht einfach in Luft auflösen. Ein zu negatives Denken soll hier<br />

selbstverständlich nicht angepriesen werden, doch manchmal<br />

ist es wichtig, seine Gefühle »auszusitzen« und sich mit ihnen zu<br />

konfrontieren. Bei einem Unterdrücken der Emotionen hingegen<br />

fühlt man sich auf Dauer zunehmend schlechter. Sie können einen<br />

mit doppelter Wucht einholen und nachweislich krank machen.<br />

Wissenschaftler fanden heraus, dass Personen mit einer großen<br />

»Emodiversity«, einem breiten Spektrum an unterschiedlichen<br />

Gefühlen, weniger entzündungsfördernde Stoffe im Blut aufweisen.<br />

Dadurch haben sie ein geringeres Risiko für bestimmte<br />

chronische Erkrankungen. Auch Nathalie Mauckner weist auf<br />

bestimmte Beschwerden hin, die bei einem Verdrängen der Gefühle<br />

aufkommen können. Dazu gehören beispielsweise erhöhte<br />

Stresshormone, Schlaflosigkeit, eine erhöhte Herzfrequenz und<br />

»Ich kann mich auf die Zukunft freuen und gleichzeitig<br />

Angst vor ihr haben. Ich kann eine Entscheidung treffen,<br />

die mich traurig macht und trotzdem Erleichterung<br />

verspüren.« Nathalie Mauckner (Speakerin, Content-Creatorin und Podcasterin)<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 15


EMOTIONS<br />

Sei doch<br />

mal dankbar<br />

psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darmprobleme.<br />

Auf psychischer Ebene können Depressionen,<br />

Angstzustände und Burnout die Folge sein. Also ist es wohl<br />

gesünder, eine Einstellung zu haben, welche die schweren Lebensphasen<br />

nicht ignoriert. Um andere zu trösten, reicht es, wenn du<br />

ihnen zuhörst, dein Mitgefühl zeigst und ihnen deine Hilfe anbietest.<br />

Schließlich hat jeder Mensch einen anderen Hintergrund und<br />

manche können sich durch plumpe »stay positive«-Sprüche verletzt<br />

fühlen. Die Person sollte das Gefühl haben, dass es in Ordnung<br />

ist, genau das zu fühlen, was sie fühlt. Reagiert man stattdessen<br />

toxisch positiv, kann man auf gegenseitiges Unverständnis<br />

und emotionale Distanz treffen. Schließlich vermeidet die Toxic<br />

Positivity jegliche negative emotionale Situation, damit jedoch<br />

auch tiefgehende Verbindungen zu den Mitmenschen. Vielmehr<br />

sollte man Emotionen als nützliche Botschaften und Signale verstehen.<br />

»Wenn wir bestimmte Emotionen aussperren, können wir<br />

sie nicht wahrnehmen und uns entgehen die wichtigen Mitteilungen,<br />

die dahinter stehen«, erläutert Lukas Klaschinski.<br />

others can<br />

it, you can<br />

do it too<br />

Mit der richtigen<br />

Einstellung kannst<br />

du alles schaffen<br />

on't worry<br />

happy<br />

Think<br />

happy<br />

thoughts<br />

»Wir können also weniger gut für uns sorgen.« Er plädiert dafür,<br />

mit Gefühlsbereitschaft durchs Leben zu gehen, um alles wahrzunehmen<br />

und den Emotionen wertvolle Informationen entnehmen<br />

zu können. Als Beispiel führt er auf, dass wir Risiken eingehen<br />

können, die uns schaden könnten, wenn wir unsere Angst<br />

ignorieren. Frage dich, warum du dich so fühlst oder welche Situation<br />

genau dich so hat fühlen lassen. So kommst du am besten zur<br />

Ursache und kannst dementsprechend handeln. Merkst du, dass<br />

ein Trauma hinter deinen Gefühlen steckt oder dass du Hilfe bei<br />

16 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin<br />

Gib jedem Tag<br />

die Chance, der<br />

schönste deines<br />

Lebens zu werden!<br />

Nathalie Mauckner verdrängte<br />

jahrelang ihre Schmerzen und<br />

versuchte mit dem Trend des<br />

Glücklichseins mitzuhalten –<br />

bis eines Tages alles zusammenbrach<br />

und sie lernte, mit<br />

ihren neu entdeckten Emotionen<br />

zu wachsen.<br />

Lukas Klaschinski arbeitet unter<br />

anderem im Podcast »So bin ich eben«<br />

mit Stefanie Stahl zusammen. Sein neues Buch<br />

»Fühl dich ganz« handelt davon, wie Emotionen<br />

zu einem erfüllten Leben beitragen.<br />

der Aufarbeitung oder beim Herausfinden der Ursache brauchst,<br />

kannst du eine Therapie aufsuchen. »Wenn unsere Erwartung<br />

ist, immer glücklich zu sein, wie wahrscheinlich ist es dann, dass<br />

diese Erwartung enttäuscht wird?«, so Klaschinski. »Wenn wir uns<br />

dann noch dafür abwerten, dass wir es nicht schaffen, glücklich<br />

zu sein, entsteht ein Kreislauf der am Ende genau das Gegenteil erzeugt<br />

und uns unglücklich werden lässt.« Nathalie Mauckner betont,<br />

dass es wichtig ist, seinen eigenen Emotionen treu zu sein<br />

und Gefühle zu fühlen, wenn sie auftreten. Dabei sollte man sich<br />

jedoch nicht mit diesen identifizieren. »Wenn du traurig oder wütend<br />

bist, bedeutet das nicht dass du eine traurige oder wütende<br />

Persönlichkeit hast. Es ist hilfreich, Emotionen so zu betrachten,<br />

dass sie durch uns durchziehen müssen, um zu verschwinden.«<br />

Sie bezeichnet unangenehme Gefühle als wichtige Katalysatoren<br />

für Veränderung in unserem Leben. »Wenn ich immer glücklich<br />

bin, warum sollte ich dann etwas verändern? Warum sollte<br />

ich dann noch anstreben, über mich hinauszuwachsen?« Nathalie<br />

Mauckner empfiehlt es, herauszufinden, welche Orte, Menschen<br />

und auch Routinen dir helfen, deine Gefühle regelmäßig auszuleben<br />

und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Dies kann alles mögliche<br />

sein: Journaling, meditieren, reden, Lieder und Gedichte schreiben<br />

oder deine Emotionen in die Form einer anderen Kunst gießen.<br />

Gerade auf Social Media sollte dir bewusst werden, dass die dort<br />

vorhandene Toxische Positivität nicht dem wahren Leben entspricht.<br />

Dies kann Druck erzeugen, wenn bei einem selbst nicht<br />

alles so gut läuft wie auf den Bildern der Anderen. Doch diese sind<br />

nur Momentaufnahmen und dazu noch manchmal inszenierte.<br />

Klaschinski betont, dass viele Posts aus den schönsten Minuten<br />

des Tages, wenn nicht sogar des Lebens bestehen. Wir vergleichen<br />

uns mit ihnen und bekommen einen unerreichbaren Standard<br />

und ein verzerrtes Glücksbild in uns, das eher unglücklich macht.<br />

Laut Mauckner sind durch die Digitalisierung Fluchtoptionen in<br />

die Toxische Positivität leichter zugänglich geworden. Dort hast<br />

du die Kontrolle in der Hand und kannst entscheiden, was andere<br />

von dir sehen können und was nicht. Doch im wahren Leben geht<br />

es auf und ab. Dies braucht es auch, um nach einer traurigen Zeit<br />

die Freude doppelt so schön zu erfahren.<br />

#Kopfhoch<br />

Anderen geht es viel<br />

schlechter<br />

Positiv<br />

Quellen: barmer.de; stern.de; n-tv.de; nathalie-mauckner.de; lukasklaschinski.de, stefaniestahl.de // Fotos: Nathalie Mauckner; Lukas Klaschinsky


EMOTIONS<br />

#GoodVibesOnly?<br />

Wie toxisch ist die Toxic Positivity? Ein Gespräch mit<br />

Psychologin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl.<br />

Interview: Lydia Borsboom // Illustration: freepik.com // Foto: Stefanie Stahl<br />

Frau Stahl, was verstehen Sie unter toxischer<br />

Positivität?<br />

Es gibt Menschen, die nicht bereit sind unangenehme Gefühle<br />

zu fühlen bzw. zuzulassen. Diese werden verdrängt<br />

oder verleugnet, selbst in ernsten und schwierigen Situationen.<br />

Eine Art zwanghafter Optimismus. In der Psychotherapie<br />

geht es um die Selbstreflexion und um die Förderung<br />

von (Krankheits-)Einsicht. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch das Wort »Bagatellisierung« benutzt, was so viel<br />

bedeutet wie »Kleinreden, Verharmlosen oder Herunterspielen«<br />

von Problemen und bei toxisch positiven Menschen<br />

einen zentralen Aspekt darstellt.<br />

Wo liegt der Unterschied zum gesunden Optimismus?<br />

Ein gesunder Optimismus ist zwar auch eine Art Verzerrung<br />

in eine positive Richtung, jedoch lässt er weiterhin<br />

negative Gefühle zu. Wir können also optimistisch in die<br />

Zukunft blicken, obwohl wir gerade unglücklich sind. Wir<br />

müssen unangenehme Gefühle nicht sofort verdrängen<br />

oder eine aktuelle Situation schönreden. Die Toxic Positivity<br />

hingegen würde bereits die aktuelle Situation ins Positive<br />

verzerren und somit auch die Realität leugnen. Ein gesunder<br />

Optimismus ist also viel realitätsgebundener.<br />

Woran liegt der Reiz an der Toxic Positivity und warum<br />

ist sie nicht ungefährlich?<br />

Der Reiz besteht darin, dass ich vermeintlich erstmal glücklicher<br />

bin, weniger Probleme habe und oberflächlich betrachtet<br />

auch als optimistischer Mensch wahrgenommen<br />

und somit eher gemocht werde. Denn in unserer Gesellschaft<br />

ist positives Denken sehr angesehen. Aber natürlich<br />

ist das ein Trugschluss und auf die Dauer gefährlich für<br />

die eigene psychische Gesundheit: Unangenehme Gefühle<br />

werden unterdrückt und können folglich auch nicht<br />

verarbeitet werden. Dadurch bleiben diese Gefühle unterschwellig<br />

weiter bestehen und ich muss permanent dagegen<br />

ankämpfen. Die eigentlich angebrachten Gefühle werden<br />

nicht ausgelebt, wodurch auch die entsprechenden<br />

Verhaltensweisen wie Wutausbrüche, Weinen, Schreien<br />

und Trauern nicht zum Zug kommen, was wiederum zur<br />

Folge hat, dass frustrierte Bedürfnisse weiter frustriert<br />

bleiben. Das ist sehr belastend. Hinzu kommt der permanente<br />

Druck, glücklich sein zu müssen. Toxisch positive<br />

Menschen sind selten authentisch und werden auf Dauer<br />

auch so wahrgenommen. Vor allem wenn sie Leid bei anderen<br />

nicht (an)erkennen und Probleme verharmlosen. In<br />

der Folge kann sich bei toxisch positiven Menschen auch<br />

eine tiefe Depression entwickeln.<br />

Wo ist Toxische Positivität überall zu finden?<br />

Allgemein im Zeitgeist: Sprüche wie »Wenn das Leben dir<br />

Zitronen gibt, mach Limonade draus«, »Good vibes only«<br />

oder »Stell dich nicht so an« werden von manchen Menschen<br />

extrem verinnerlicht. Die sozialen und andere Medien<br />

sowie Werbung bieten fast ausschließlich glückliche<br />

Menschen, Erfolgsmomente, ein perfektes Leben und<br />

unendlich viele Tipps, wie man glücklicher, erfolgreicher,<br />

schöner wird. Das sorgt bei vielen Menschen<br />

für eine Tendenz zur Selbstoptimierung<br />

statt zur Selbstakzeptanz.<br />

In langjährigen<br />

Beziehungen, Familien- und<br />

anderen sozialen Strukturen<br />

kann toxische Positivität<br />

über das Kleinreden von<br />

Problemen und Schönreden<br />

von Grenzüberschreitungen<br />

zu einer negativen<br />

Prägung und in<br />

einem Verharren in schädlichen<br />

Beziehungen führen.<br />

Wodurch entsteht Toxic<br />

Positivity? Wie lässt sich<br />

das Phänomen psychologisch<br />

erklären?<br />

Bei einem mangelhaften Zugang zu<br />

den eigenen Gefühlen bzw. deren Verdrängung<br />

kann es dazu kommen, dass man sich die rosarote<br />

Brille aufsetzt. Fehlende Empathie kann abgesehen vom<br />

Einfluss durch den Zeitgeist und den immer mehr gut gelaunten<br />

Menschen in den sozialen Medien unter anderem<br />

durch folgende Faktoren erklärt werden: 1. Das generelle<br />

menschliche Grundbedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung<br />

bzw. dem Streben nach Positivem und<br />

Vermeiden von Negativem (nach Grawe) 2. Lernerfahrungen<br />

im Umgang mit Familie und Umfeld. Wie wurde in meiner<br />

Familie mit unangenehmen Gefühlen und Problemen<br />

umgegangen?<br />

Wie sollte man stattdessen mit schweren Zeiten<br />

umgehen?<br />

Gefühle wahrnehmen und spüren, sie zulassen, annehmen,<br />

verarbeiten und regulieren. Ablegen von ungünstigen<br />

Glaubenssätzen. Hilfreich können hier auch Atemübungen<br />

und stärkende Selbstverbalisationen sein (»Ich darf meine<br />

Gefühle zeigen.«) Wenn möglich und nötig, Unterstützung<br />

suchen in Familie, Freundeskreis oder professionell durch<br />

Coaches oder Therapeuten. Bei anderen: aktives Zuhören,<br />

dabei nicht zu schnell Ratschläge, Aufmunterungssprüche<br />

oder Lösungsvorschläge bringen, sondern empathisch<br />

sein. Oder auch einfach mal fragen, was man dem Gegenüber<br />

jetzt Gutes tun könnte.<br />

Buchtipp<br />

Du willst mehr über Gefühle erfahren?<br />

»Wer wir sind« von Stefanie Stahl könnte dir<br />

faszinierende Einblicke in die Psyche des Menschen<br />

bieten. »Das Kind in dir muss Heimat finden«<br />

ist seit 2016 auf der Spiegel-Bestsellerliste.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 17


EMOTIONS<br />

<strong>audimax</strong><br />

real<br />

talk<br />

Und was kommt morgen?<br />

Klimawandel, Krieg, Katastrophen? Zukunftsängste und<br />

Quarterlife-Krise – Wie gehe ich damit um? Diesmal im<br />

Interview mit Gabriele Bringer, Dipl.-Psychologin für<br />

Wirtschafts- und Notfallpsychologie:<br />

Wo bin ich in 10, 20, 30 Jahren? Viele junge Menschen schauen mit<br />

Ungewissheit in die Zukunft. Spätestens seit der Pandemie leiden<br />

vor allem Studierende unter einer Vielzahl von Ängsten. Heute<br />

sprechen wir über die Zukunftsängste. Dabei spielen drei Wörter<br />

mit K eine maßgebliche Rolle: Klimawandel, Krieg und Katastrophen<br />

rücken in immer greifbarere Nähe und im Gegensatz zu<br />

früheren Generationen ist der Ausblick auf eine rosige Zukunft<br />

getrübt. Zusammen mit persönlichen Krisen kann das alles ganz<br />

schön überfordern und spätestens wenn das Studienende näherrückt,<br />

beginnt schon die Quarterlifecrisis. Wie ihr eure Ängste erkennt,<br />

damit umgeht und Vermeidungsstrategien zulasst, berichtet<br />

die Diplom-Psychologin Gabriele Bringer.<br />

Können Sie den Begriff »Zukunftsangst« definieren<br />

und in Zusammenhang mit Ängsten setzen?<br />

Angst ist zunächst immer ein sinnvolles Gefühl. Es erhöht die<br />

Aufmerksamkeit, macht wachsam und im besten Fall finden sich<br />

aus diesen Ängsten heraus Lösungen für Probleme. Wenn aber<br />

eine Erregung durch Angst bleibt, weil keine Lösung gefunden<br />

wird, gibt es eine physiologische Reaktion im Körper wie bei einer<br />

Stressreaktion und diese behindert dann leider unser Denken<br />

und die Wahrnehmung. So werden Lösungsfindungen generell<br />

erschwert und daraus manifestieren sich Auslöser psychischer<br />

Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen. Die Zukunftsangst<br />

ist dementsprechend eine Angstreaktion auf die unklar<br />

erscheinende Zukunft, die keine Lösungsansätze bietet. Das<br />

wird durch die momentane Nachrichtensituation verstärkt, die<br />

von Krisen berichtet und ein großes Maß an Hilflosigkeit macht<br />

diese Angst sehr unangenehm.<br />

Stellen Sie fest, dass immer mehr Menschen zu Ihnen<br />

kommen, die solche Ängste schildern?<br />

Dadurch, dass ich nicht als Therapeutin tätig bin und mit berufstätigen<br />

Menschen arbeite, ist diese Thematik nicht so sehr ausgeprägt.<br />

In den Seminaren und Coachings werden durchaus solche<br />

Probleme thematisiert, aber nicht in diesem Ausmaß, dass<br />

ich sagen würde, Hoffnungslosigkeit habe zugenommen. Man ist<br />

besorgt und redet darüber, schimpft oder wird über manche Sachen<br />

wütend und das sind durchaus vernünftige Bewältigungsstrategien.<br />

Es wird also vermehrt darüber gesprochen, aber nicht<br />

unbedingt in dem Maß, dass ich schon von Störungen sprechen<br />

würde.<br />

Wieso sind gerade Studierende und junge Menschen von<br />

diesem Thema betroffen bzw. beschäftigen sich damit?<br />

Junge Menschen, speziell ab dem 15. Lebensjahr bis in die 20er hinein<br />

sind zunächst primär auf der Suche nach sich selbst und müssen<br />

sich erstmal definieren. Dieser Umbau im Gehirn ist mittlerweile<br />

bekannt, macht die Suche nach sich selbst für Pubertierende<br />

aber nicht einfacher. Es herrscht natürlich eine größere Unsicherheit<br />

als bei jemanden, der schon seinen Berufsweg oder eine Familie<br />

gefunden hat. Wenn man also generell verunsichert ist, dann<br />

kommt es schneller zu Stress- oder Angstreaktionen, wie es bei<br />

»gestandenen« Erwachsenen der Fall ist. Gehen wir mal vom Studienbeginn<br />

aus. Da bemerken viele, dass es nicht mehr so einfach<br />

ist wie in der Schule und es kommen Enttäuschungen hinzu. Außerdem<br />

bemerkt man vielleicht, dass es nicht das richtige Studium<br />

ist und man etwas anderes machen möchte. Dazu kommt<br />

meist noch die Unsicherheit, wo man später arbeiten wird und<br />

was man mit dem Studium überhaupt anfangen kann.<br />

Sehen Sie einen Unterschied zu Gleichaltrigen in einer anderen<br />

Lebenssituation, die schon länger berufstätig sind?<br />

Ja, definitiv. Menschen im Berufsleben arbeiten in der Regel mit<br />

mehreren Generationen zusammen. Natürlich stehen hier auch<br />

Herausforderungen an, aber die Perspektive ist schon klarer als bei<br />

Studierenden. Ängste manifestieren sich häufig mit dem Hilflosigkeitsgefühl<br />

und wenn ich schon klar sehe, wo ich hinmöchte, bin<br />

ich weniger gefährdet, in Unsicherheit zu verfallen.<br />

Wie werde ich mir dieser Gedanken bewusst?<br />

Es muss einem bewusst werden, dass eine Unsicherheit da ist.<br />

Diese führt zum Beispiel zu einer höheren Stressbelastung und<br />

Erregbarkeit. Bei Ängsten passiert physiologisch vieles und<br />

Interview: Marina Eckstein // Foto: kwangmoop/freepik.com; Gabriele Bringer // Illustration:freepik.com<br />

18 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


EMOTIONS<br />

eigentlich bereitet das nur auf einen bestimmten Moment vor,<br />

aber nicht auf ein globales Denken. Sie können unter Umständen<br />

zu Vermeidung führen. Das führt häufig zu einer höheren Stressbelastung<br />

und Erregbarkeit. Sind die Ressourcen zur Bewältigung<br />

nur eingeschränkt vorhanden, kann das die Problemlösefähigkeit<br />

beeinträchtigen und unter Umständen zu Vermeidungsstrategien<br />

führen.<br />

Verstärken andere Faktoren diese Denkweise?<br />

Eindeutig! Stress generell tut dies. Eine absolute Reizüberflutung<br />

durch zu viele Informationen und ständige Erreichbarkeit<br />

macht die Sache nicht besser. Soziale Netzwerke klingen im ersten<br />

Moment toll, aber sind ein wahnsinniger Stressfaktor und<br />

schaffen zusätzlich privaten Druck. Vielleicht ist uns bewusst,<br />

dass Posts in Social Media gestellt sind, aber sie setzen einen<br />

trotzdem unterbewusst in Zugzwang. Viel zu viele Informationen<br />

spielen auch eine Rolle, wenn wir uns die Katastrophen<br />

auf der Welt anschauen. Es fällt schwer, dem Ganzen zu entgehen,<br />

denn die Informationen erreichen einen immer irgendwie.Bewältigungsstrategien<br />

sind hier das Stichwort. Bewusst<br />

schauen, welche Informationen tue ich mir in welcher Situation<br />

an. Es ist beispielsweise auch besser, Printmedien zu nutzen, als<br />

sich die Nachrichten über den Fernseher zu holen. Das Gelesene<br />

kann besser verarbeitet werden, wenn es langsamer durchgegangen<br />

wird und es kann frei pausiert werden, während man<br />

bei einer Dokumentation oder im Netz viel näher dran ist. Ein<br />

weiterer Faktor wäre das familiäre Umfeld. Wer ein stabiles Elternhaus<br />

hat, hat ein besseres Sicherheitsgefühl und wird aufgefangen.<br />

Ist dieses jedoch instabil, führt das wieder zu einer Verunsicherung,<br />

die alles andere verstärkt. Auch Faktoren wie Diskriminierung<br />

verstärken diese Denkweise.<br />

Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern?<br />

Es ist belegt, dass sich Frauen eher Hilfe holen. Es ist aber nicht<br />

gesichert, dass Frauen mehr Ängste entwickeln als Männer.<br />

Eine Dunkelziffer ist nicht bekannt. Jedoch herrscht in frauendominierten<br />

Berufen mehr Emotionalität und dies kann eine Strategie<br />

sein, Ängste zu bewältigen. In männerdominierten Berufen<br />

wird lösungsorientiert gearbeitet und Gefühle werden nicht thematisiert.<br />

Meines Wissens nach ist die Forschungslage so, dass<br />

es keinen betonenswerten Unterschied zwischen Männern und<br />

Frauen gibt.<br />

Entspricht die »Quarterlife-Krise« demselben Phänomen<br />

wie die Zukunftsangst oder gilt es hier zu unterscheiden?<br />

Das bisher Besprochene entspricht auch der Quarterlife-Krise.<br />

Zukunftsängste sind momentan Thema. Sprich Klimakrise,<br />

drohende Krisengebiete, die noch nie so deutlich wurden und<br />

so nah sind wie heute, sodass dies in die Quarterlife-Krise mit<br />

hineinspielt. Ansonsten ist es die gleiche Verunsicherung mit der<br />

»Wohin werde ich meine Weg einschlagen?«-Problematik. Viele<br />

Dinge müssen entschieden werden und das trifft genau die Menschen<br />

in der Altersgruppe, sodass ich da durchaus Parallelen sehe.<br />

Welche Strategien würden Sie empfehlen, um mit der<br />

Situation umzugehen?<br />

Auf jeden Fall direkte Kontakte, sprich face-to-face und nicht<br />

online, denn präsente Interaktionen haben eine ganz andere<br />

Qualität. Zumal die Tendenz da ist, dass man sich in den Sozialen<br />

Medien eher mit Gleichaltrigen auseinandersetzt. Vielen ist<br />

dies auch bewusst und sie sagen, dass sie sich auch mal mit anderen<br />

Altersgruppen zusammensetzen sollten. Generell sind viele<br />

soziale Kontakte, vor allem mit anderen Generationen hilfreich,<br />

um nicht in dieser Zukunftsangst zu verharren. Außerdem sollten<br />

immer Informationen auf Fakten geprüft werden. Dies ist momentan<br />

nicht einfach, denn wie wird so schön gesagt: »Im Krieg<br />

stirbt die Wahrheit zuerst«. Trotzdem sollte man sich nicht so<br />

schnell vereinnahmen lassen und sich weitere Fakten besorgen.<br />

Dies hebt das Denken auf eine kognitive Ebene und wir lassen uns<br />

nicht von den Gefühlen hinreißen.<br />

Haben Sie noch weitere Methoden?<br />

Wichtig ist auch, dass nach Lösungen gesucht wird und nicht<br />

nach Schuldigen. Sich Fragen: »Welche Probleme kann ich gerade<br />

mit anderen lösen und welche nicht?«, sodass alles eingeordnet<br />

wird und die lösbaren Probleme angegangen werden können.<br />

Das stärkt auch das Selbstbewusstsein. Wenn ich mich wohlfühle,<br />

kann ich angstschürende Informationen anders verarbeiten,<br />

als wenn ich mich selbst nicht wohlfühle. Das Thema Wohlfühlen<br />

ist generell wichtig. Einen gesunden Ausgleich zu finden<br />

wie Sport, der zu mir passt. Keine Trendsportarten machen, die<br />

wieder Druck auslösen. Auch bei der Ernährung Schwerpunkte<br />

setzen, ob es mir mit meiner Ernährungsweise gut geht. Damit beginnt<br />

man automatisch nicht zu viel oder zu wenig zu essen, sondern<br />

ausgeglichen etwas zu sich zu nehmen. Generell empfehle<br />

ich, einen gesunden Ausgleich für sich selbst zu schaffen und sich<br />

etwas Gutes zu tun und darauf zu achten, dass es mir wirklich gut<br />

geht! Alles, was dazu beiträgt, aus der Hilflosigkeit herauszukommen,<br />

ist maßgeblich, um nicht in der Zukunftsangst zu verharren.<br />

Diplom-Psychologin<br />

Gabriele Bringer<br />

ist Trainerin und Beraterin im<br />

Bereich Wirtschaftspsychologie<br />

in den Schwerpunkten<br />

Kommunikation, Mitarbeiterführung,<br />

Teamentwicklung,<br />

Stress und Burnout und<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement.<br />

Sie hat langjährige<br />

Erfahrung in der Beratung von<br />

Unternehmen und Teams zum arbeitsbedingten<br />

Stess und seinen Folgen.<br />

»Der Rest meines Lebens«<br />

von Kummer // Max Raabe<br />

Und jetzt bin ich beinahe dreißig //<br />

Was ist, wenn die beste Phase meines<br />

Lebens schon vorbei ist // Wer weiß,<br />

vielleicht hab ich eine Quarterlife<br />

Crisis // Vielleicht bin ich auch einfach<br />

nur ein kleines bisschen neidisch<br />

// Vielleicht wünsche ich mir heimlich<br />

auch ein kleines Haus im Grün // Vielleicht<br />

fehlen mir irgendwann dann nicht<br />

mal mehr die kleinen Bühnen // Vielleicht<br />

hätte ich ja Bock mir diesen<br />

ganzen Quatsch zu geben // Vielleicht<br />

wird er ja gar nicht so scheiße //<br />

Der Rest meines Lebens<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 19


EMOTIONS<br />

Alle Achtung!<br />

Wenn alles etwas zu viel wird, ist die Empfehlung<br />

oft: mehr Achtsamkeit. Ein Konzept, das derzeit<br />

auch häufig vermarktet wird.<br />

Worum geht es dabei eigentlich? / / Text: Florian Grobbel<br />

Meine eigene ganz persönliche Achtsamkeitsstrategie ist<br />

ein kleiner Mond. So genau hab ich ihn mir nie wirklich betrachtet,<br />

aber die Sichel deutet an, dass es sich um einen abnehmenden<br />

Mond handelt. Dieses kleine Symbol zeigt, dass<br />

sich mein Handy im »Nicht stören«-Modus befindet – und<br />

das tut es die allermeiste Zeit. Sehr bewusst habe ich mich irgendwann<br />

dazu entschieden, Benachrichtigungen Benachrichtigungen<br />

sein zu lassen und nur noch auf das Handy zu<br />

schauen, wann ich will. Zwar ist das immer noch reichlich<br />

viel, momentan bin ich mit meinem medialen Konsum aber<br />

recht zufrieden – immer unter Vorbehalt in Zukunft auch etwas<br />

daran optimieren zu können. That's the story.<br />

Doch gelegentlich komme ich ins Zweifeln. Ist das eigentlich<br />

schon »richtige« Achtsamkeit, was ich hier betreibe? Gibt es<br />

überhaupt ein richtig oder falsch? Und wie definiert sich eigentlich<br />

dieses allgegenwärtige Konzept?<br />

Das Café am Rande muss Heimat finden<br />

Ein Besuch in der Buchhandlung offenbart, wie umfangreich<br />

die Szene geworden ist und durchbricht man die Schwelle<br />

zum Internet wird man mit einem noch größeren Universum<br />

konfrontiert. Tutorials, Übungen und Kurse werden dort<br />

zahlreich von professionellen und selbsternannten Coaches<br />

angeboten. Angesichts einer immer schneller werdenden<br />

Welt mit täglichen Eilmeldungen, gefühlt apokalyptischer<br />

Nachrichtenlage und einer unendlichen Zahl an Meinungen<br />

in Kommentarspalten wirkt diese »Achtsamkeitsflut« durchaus<br />

begründet. Der daraus resultierende zunehmende Fokus<br />

auf das Individuum fällt auch in der Forschung auf. Das Zukunftsinstitut<br />

rechnet die zunehmende Individualisierung<br />

sogar einem der zwölf zukünftigen Megatrends zu und der<br />

Trendforscher Matthias Horx schreibt: »Ein entscheidender<br />

Schlüssel zum Verständnis des Achtsamkeitsbegriffs ist<br />

die Evolution des Internets. Wo Alles mit Allem verbunden<br />

ist, wird es schwer, die notwendigen Unterscheidungen zwischen<br />

Ich und Welt, Idee und Tat, Wissen und Vermuten zu<br />

bewahren.« Als Gegenbewegung zu einer Welt, die immer<br />

enger zusammenwächst, scheint es nur logisch, dass dem eigenen<br />

Selbst mehr Raum geschaffen werden soll. Allerdings<br />

kann das große Achtsamkeitsangebot auch schnell überfordernd<br />

wirken, schon allein bei der Frage: Worum geht es hier<br />

eigentlich?<br />

Von den Ursprüngen<br />

Um dem Kern der Achtsamkeit auf die Spur zu kommen,<br />

lohnt sich ein Gespräch mit Dr. Main Huong Nguyen. Die Psychotherapeuthin<br />

setzt in ihrer Arbeit einen Schwerpunkt auf<br />

achtsamkeitsbasierte Therapie und moderiert seit drei Jahren<br />

den Podcast »Achtsam« im Deutschlandfunk. »Achtsamkeit<br />

ist das Gewahrsein dessen, was in uns und um uns herum im<br />

gegenwärtigen Augenblick geschieht«, erklärt Nguyen. »Wir<br />

richten also bewusst unsere Aufmerksamkeit auf unsere Gedanken,<br />

Gefühle und Körperempfindungen und auf unsere<br />

Umwelt. Dabei üben wir uns darin, das, was wir beobachten<br />

nicht zu verurteilen. Das hört sich zunächst einfach an, doch<br />

die Meisten werden die Erfahrung kennen, dass wir im Alltag<br />

aufgrund von Sorgen und Gedanken an unsere To-Do Listen<br />

eben nicht im gegenwärtigen Augenblick sind.« Die Ursprünge<br />

des Achtsamkeitsprinzips und viele Praktiken liegen<br />

dabei im Buddhismus begründet und es gibt häufig auch<br />

Parallelen zur Esoterik. Dringt man etwas tiefer in die Materie<br />

ein, stößt man schnell auf Autoren oder Influencerinnen,<br />

die neben gängigen Atem- und Meditationsübungen auch auf<br />

Themen wie Astrologie, Naturmagie oder Spiritualität eingehen.<br />

Gelegentlich macht es sogar den Eindruck, bei Achtsamkeit<br />

handele es sich um einen neuen Ansatz von Religion.<br />

Woran liegt diese Verknüpfung zwischen dem Glauben an<br />

eine Übernatürlichkeit und dem Konzept der Achtsamkeit?<br />

Quellen: Planet Wissen; horx.com // Foto: Rawf8.com/freepik.com


EMOTIONS<br />

Laut Dr. Main Huong Nguyen sind achtsame Praktiken Teil<br />

vieler Religionen. »Sei es in christlichen Traditionen – zum<br />

Beispiel Kontemplation, Rosenkranzgebet – oder im Sufismus,<br />

einer spirituellen Strömung des Islam. In all diesen<br />

Traditionen üben sich die Menschen darin, innezuhalten.«<br />

Vielleicht mag es daran liegen, dass für viele das Thema Achtsamkeit<br />

mit einer starken Emotionalität verknüpft ist, handelt<br />

es sich immerhin um einen Teil der (religiösen) Identität.<br />

Doch Dr. Nguyen betont, dass Achtsamkeit auch problemlos<br />

ganz ohne Spiritualität funktionieren kann: »Zu diesen<br />

Ansätzen gibt es auch die meisten positiven Forschungsbefunde.<br />

Es gibt säkulare Programme wie zum Beispiel Mindfulness<br />

Based Stress Reduction (MBSR). Es ist ein achtwöchiges<br />

Gruppenprogramm zur Schulung von Achtsamkeit<br />

mit dem Ziel, Stress zu reduzieren. MBSR wurde aufgrund<br />

des Erfolgs auch für andere Bereiche adaptiert, zum<br />

Beispiel in der Behandlung von rezidivierenden depressiven<br />

Störungen (MBCT, Mindfulness Based Cognitive Therapy).<br />

Krankenkassen bezuschussen solche Kurse oft, oder man findet<br />

sie an Universitäten – zum Beispiel im Studium Generale.«<br />

Ein Hoch auf die Wissenschaft<br />

Dass Meditation und Achtsamkeit nicht zwingend mit Spiritualität<br />

und Schwurbelei zusammenhängen muss, belegt<br />

auch die mittlerweile bemerkenswerte Anzahl wissenschaftlicher<br />

Studien. Das von Dr. Nguyen beschriebene<br />

MBSR-Programm wurde bereits Ende der 1970er Jahre das<br />

erste Mal eingesetzt. Die vollkommene Konzentration von<br />

Schmerzpatienten auf das Hier und Jetzt ohne eine Bewertung<br />

ihrer Körperempfindungen, konnte nachweislich den<br />

Schmerz erträglicher machen. Die Psychologin Anja Koch<br />

von der Universität Jena sagt dazu in »Planet Wissen«: »Nehmen<br />

wir Menschen mit chronischen Schmerzen. Die denken<br />

häufig ›Das tut wieder furchtbar weh. Heute bin ich wieder<br />

krank vor Schmerz, ich muss mich unbedingt schonen‹.<br />

Das ist ein Teufelskreis aus negativen Gedanken, Gefühlen<br />

und Verhalten, und der potenziert den Schmerz. Mit MBSR<br />

lernen sie, all das auf den Satz zu reduzieren: ›Ich habe eine<br />

körperliche Empfindung, mehr nicht‹. Das heißt ›akzeptieren‹:<br />

Einfach wahrnehmen, ohne Urteil und ohne emotionale<br />

Verstrickung.« Auch auf den Kreislauf haben achtsame<br />

Atemübungen einen nachweislichen Effekt. Eine Studie der<br />

Uni Coburg hat herausgefunden, dass sich durch konzentrierte<br />

Meditation der Hormonspiegel des Blutes verändert<br />

und Stress reduziert wird.<br />

Mach dich leicht<br />

Die positiven Effekte, die schon wenige achtsame Momente<br />

in unserem Leben haben können, sind geklärt. Doch wie anfangen?<br />

Die Wust an Videos, Kursen, Büchern und Guides<br />

scheint unendlich. Es kommt hier vor allem darauf an, sich<br />

nicht abschrecken zu lassen. »Wichtig ist es in diesem Rahmen<br />

genau zu prüfen, wer welche Angebote macht und welche<br />

Expertise und Übungspraxis die Kursleiter:innen selbst<br />

haben«, empfiehlt Dr. Main-Huong Nguyen. Außerdem<br />

kann es schnell passieren, dass man sich mit dem Anspruch<br />

möglichst viel Achtsamkeit zu praktizieren, wieder neuen<br />

Stress auf den Karren lädt. Wer von einer Yoga-Stunde zur<br />

anderen hastet, sich zwingt in jeden Tag eine Meditationseinheit<br />

zu pressen oder versucht, sämtliche Ratgeber zum<br />

Thema zu lesen, die sich teilweise widersprechen, wird nicht<br />

viel Erfolg haben. Der Mensch neigt zur vollständigen Optimierung,<br />

doch Viel bringt eben nicht immer Viel. Manchmal<br />

braucht es auch nur ganz wenig. Manchmal braucht es einfach<br />

eine kurze Pause um einmal tief durchzuatmen.<br />

Wie wäre es mit jetzt?<br />

Wie geht Achtsamkeit<br />

im Alltag, Frau Nguyen?<br />

»Achtsamkeit lässt sich ganz wunderbar in den Alltag<br />

integrieren. Du kannst zum Beispiel kurze Atemübungen<br />

einbauen. Am Besten koppelst du die Übung mit einem<br />

Hinweisreiz (wir nennen es unsere Achtsamkeitsglocken<br />

im Alltag).<br />

Zum Beispiel, jedes Mal wenn du an einer roten Ampel<br />

oder in einer Schlange an der Kasse stehst, kannst<br />

du drei tiefe, bewusste Atemzüge machen. Spreche<br />

innerlich mit, wie du ein- und ausatmest (Ein – Aus, …).<br />

Folge der ganzen Länge deiner Einatmung und<br />

Ausatmung.<br />

Eine weitere Übung: Lege dein Handy beiseite und<br />

nimm dir Zeit für dein Essen. Achtsames Essen bedeutet,<br />

mit der ganzen Aufmerksamkeit bei deinem Essen zu<br />

bleiben. Kaue dein Essen gründlich durch und<br />

lass dich auf den Geschmack und die Texturen ein.«<br />

Buchempfehlung: Mehr Tipps, wie jeder<br />

mehr Achtsamkeit in seinen Alltag integrieren<br />

kann, stellt Main Huong Nguyen in ihrem Buch<br />

vor. Die Autorin zeigt drei Wege der Achtsamkeit,<br />

die in ein Leben voll Verbundenheit und Sinnhaftigkeit<br />

führen sollen. Mit vielen Übungen und<br />

Meditationen.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 21


Wissensüberbleibsel aus<br />

der Redaktion<br />

Seit Jahrhunderten<br />

spielen Abermillionen von Menschen<br />

auf der gesamten Welt Schach. Das<br />

Strategiespiel lässt sich nicht nur<br />

ganz klassisch und analog auf einem<br />

Schachbrett spielen, sondern auch<br />

online gegen reale Gegner oder auch<br />

gegen Bots. Egal, ob Zeitvertreib<br />

oder ernster Wettbewerb: Das Strategiespiel<br />

ist ein internationaler Hit<br />

und es werden periodisch neue Weltmeister<br />

im Schach gekürt.<br />

Und wenn wir jetzt gerade<br />

schon beim Schach sind: Einer der bekanntesten<br />

Schachspieler momentan ist Magnus<br />

Carlsen. Der 33-Jährige nahm schon früh<br />

an Turnieren teil und wurde mit 13 Jahren<br />

der jüngste Schachgroßmeister. Der<br />

mehrfache Weltmeister in den Kategorien<br />

Schnellschach und Blitzschach war<br />

vor allem 2<strong>02</strong>3 in den Nachrichten. Nach<br />

zehn Jahren Weltmeistertitel verzichtete<br />

der Norweger freiwilllig auf eine Titelverteidigung<br />

und ließ seine Dame leider<br />

unbewegt auf dem Brett zurück.<br />

Wer Damen nicht ungerührt zurücklässt,<br />

sind die Rapper der deutschen<br />

HipHop-Gruppe 01099. In ihrem<br />

Song »Tempo« singen sie: »Und<br />

ich schwanke auf den Floor<br />

und mache Moves mit meiner<br />

Dame so wie Magnus Carlsen.«<br />

Hätten die vier nur gewusst,<br />

dass nur einen Monat nach der Liedveröffentlichung<br />

der Norweger auf<br />

seinen Titel verzichtet. Doch genauso<br />

berechenbar wie die Züge des Schachgroßmeisters<br />

ist auch die Garantie,<br />

zu dem Beat von »Tempo«<br />

zu tanzen.<br />

Nase läuft? Hast<br />

du mal ein Tempo für<br />

mich? Im alltäglichen<br />

Sprachgebrauch nutzen wir häufig Deonyme.<br />

Das sind Synonyme für ihre Gattungsnamen.<br />

Hier werden die Markennamen von Produkten<br />

im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert.<br />

Vor allem bei Alltagsprodukten geschieht die<br />

Eingliederung als Deonym recht schnell. Also<br />

bist du Team Tempo oder Taschentuch?<br />

Tesa oder Klebeband?<br />

Apropos, .<br />

seit über 90 Jahren gibt es<br />

sie ganz offiziell, die Tempo<br />

Taschentücher. Oskar Rosenfelder<br />

meldete das Patent am<br />

29.01.1929 an. Das Einmalprodukt<br />

zum Nase pudern wurde<br />

zum vollen Erfolg.<br />

Unser Riechorgan hat so einiges<br />

drauf. Anders als unsere Zunge, die nur<br />

fünf Geschmacksrichtungen erkennen kann,<br />

nimmt laut NDR, die Nase mehr als 10.000<br />

Gerüche wahr. Übrigens haben wir keinen<br />

Einfluss darauf, was für uns gut riecht.<br />

Das entscheiden unsere Gene für uns.<br />

Übrigens: Seit dem Jahr 1993 gibt<br />

es in Deutschland die fünfstelligen<br />

Postleitzahlen. Das Bundespost-Maskottchen<br />

Rolf, eine gelbe<br />

Hand mit fünf Fingern, warb mit<br />

dem Slogan »Fünf ist Trümpf«.<br />

Hier gilt stets: Doppelcheck der<br />

Postleitzahl! Sonst gehen deine<br />

Briefe noch verloren.<br />

Lost & Found.<br />

Die klassischen Gegenstände, die<br />

am meisten in Deutschlands Fahrdienstleistern<br />

abhanden kommen, sind – welch<br />

Überraschung – Handys, Portemonnaies und<br />

Schlüssel. Die wohl skurrilsten Fundsachen<br />

die im Jahr 2<strong>02</strong>3 vergessen wurden,<br />

waren allerlei verschiedene Haustiere,<br />

explizite »private« Gegenstände oder auch<br />

so einige Zahnprothesen.<br />

Was auch ganz schön skurril ist,<br />

war wie im 19. Jahrhundert Gebisse produziert<br />

wurden. Die Ersatzzähne wurden<br />

aus Elfenbein oder Porzellan gefertigt,<br />

aber es gab auch Modelle,<br />

bei denen die Zähne sehr realistisch<br />

aussahen, weil sie das auch<br />

waren. Oft wurden die Gebisse aus<br />

Zähnen gefallener Soldaten hergestellt.<br />

Ein hoch auf die heutige<br />

Prophylaxe!<br />

Und weshalb bei<br />

einem<br />

Polterabend allerlei Porzellan zerschmettert<br />

wird, liegt an einem Brauch<br />

aus der vorchristlichen Zeit. Durch das<br />

Zerschlagen von Steingut und Porzellan<br />

sollen böse Geister vertrieben werden.<br />

Das gemeinsame Zusammenfegen der Scherben<br />

soll eine Harmonieprobe für das Brautpaar<br />

sein. Aber Vorsicht! Niemals Glas<br />

zerschlagen. Das bringt Unglück.<br />

Text: Marina Eckstein // Quellen:alle-schwachweltmeister.de; tempo-world.com; ndr.de; br.de; dentnet.de // Illustration: dedrawstudio/depositphotos.com<br />

22 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Happy Hirning<br />

Bitte setzen. Gehirnzellenfunktionstest.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

13 14<br />

15 16<br />

18 19 20 21 22 23<br />

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2<br />

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38<br />

1 2 3 4 5 6<br />

6<br />

3<br />

39<br />

5<br />

17<br />

36 37<br />

Waagerecht 1 Dient er abschätzigem Vergleich, so üblicherweise nass 9 Was Franzosen statt<br />

mit nehmen 13 Des Briefes portolose Alternative 14 „Seien wir …: Das Leben ist immer lebensgefährlich!“,<br />

wusste schon Erich K. 15 So lecker sie ist – als das gilt Nussnugatcreme für<br />

die Linie 16 Ideal für Leute, die sich ein großes Sofa nicht leisten können 18 Angeblich entscheidende<br />

Eigenschaft für junge Weihnachtsgeschenkempfängerschaft 20 Passiert Frankfurt?<br />

Zeigt jedenfalls Alternative auf 23 Gebeugter Artikel, der auch an Ehe Sinn ergibt 24<br />

Frische Fische sind des Fischers Freude und sein was? 26 Nomade, von dem sich weite Teile<br />

auf Parsons projizieren lassen 27 Extraterrestrischer Treffpunkt unter Spöttern (Kfz-Kennz.)<br />

28 In gewisser Philosophie nennt man Vollkommenheit wie? 29 Steht für den wesernahen<br />

Bereich der Spargelproduzenten 30 Geht über den Äther – oder ins Tanzbein 31 Macht den<br />

Figaro vorsätzlich lesbar 32 Passt zum Kampf wie zur Aufnahme 34 Sein Fall lockt Touristen<br />

nach Schaffhausen 36 Laster-hafter Aufkleber, der nur den Zoll interessiert (Abk.) 38 Was<br />

tun, außer atmen und schlafen, wir alle Tag für Tag? 39 Instrumentalisiertes Spiel- Zeug für<br />

nicht Relevantes<br />

Senkrecht 1 Lieblingsutensil derer, die gern laut werden 2 Fürstentum in wärmeren Gefilden<br />

3 In ihr ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt 4 Sortenkürzel zu frühen Berlusconi-Zeiten 5<br />

„Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ war ein ausführlicher, „Das Auto“ ist ein ziemlich<br />

kurzer 6 Denkbares Ziel von Griechenlandurlaubern, die das Festland bevorzugen 7 Helvetische<br />

Konföderation, klassisch gekürzt 8 Widerfuhr dem großen Karl 800 9 Sündenpfuhl ist<br />

woanders 10 Fußgängerüberweg, römisch verwurzelt 11 Prangt auf Karten, die man gewissermaßen<br />

zu Geld machen kann 12 Das Fach muss stimmig sein für Leute, die sich mögen<br />

17 Wie sich das Meer so präsentiert, wird oft ins Horn gestoßen 19 Er darf beim Bamigoreng<br />

nicht fehlen 21 Erste Station auf dem Weg von F nach HD 22 Deren Bezug setzt in der<br />

Regel gehobenes Alter voraus 25 Sorgt für Zusammenhalt, bisweilen auch am Popo 30 Die<br />

Zubereitung ist in der schnellen Küche üblich 33 Spannt den Bogen vom Schuhverkäufer<br />

zum Gangster 35 Was bspw. Kasseler so zu hören bekommen (Abk.) 37 Verdoppelt spielerisch<br />

zu Verdoppelndes<br />

Hi! Schreib mal wieder.<br />

Swipe mal rüber. Wie lieben Leserbriefe.<br />

Hast du Anmerkungen, Kritik, Lob oder<br />

Urlaubsgrüße für uns?<br />

Schreib uns: leserbriefe@<strong>audimax</strong>.de<br />

4<br />

1<br />

Gewinn<br />

spiel-<br />

Boss-<br />

level<br />

Illustration: freepik.com, Provectors/depositphotos.de // Rätsel: © SeHer // Foto: Trendoffice<br />

Wenn du selbst alles<br />

im Griff haben möchtest,<br />

dann liegst du mit dem<br />

»to-sync automatic« genau<br />

richtig. Die Mechanik<br />

des Drehstuhls stellt<br />

sich automatisch auf<br />

dein Körpergewicht ein. Mit der bewährten<br />

luftigen Netz-Rückenlehne des »to-sync mesh«.<br />

Dank Synchron-Mechanik folgen Sitz und<br />

Rückenlehne aktiv harmonisch deinen Bewegungen<br />

und geben dir Halt, wenn du es nötig<br />

hast. Je öfter du deine Sitzposition wechselst,<br />

desto fitter bleibst du. Mit den bunten Hussen<br />

und Lumpalpads – von fresh farbig bis stylishschwarz<br />

– kannst du deinen Style auf jeder Linie<br />

in Szene setzen! Schnell und easy individualisierst<br />

du deinen Arbeitsplatz nach Trend und<br />

Laune. Eine Übersicht über alle Farben findest<br />

du auf trendoffice.com.<br />

Unter allen richtigen Einsendungen unseres<br />

Kreuzworträtsels an chefred@<strong>audimax</strong>.de<br />

verlosen wir gemeinsam mit Trendoffice einen<br />

»to-sync automatic« Bürostuhl!<br />

Teilnahmeschluss: 30.04.2<strong>02</strong>4. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

die Lösung gibt es ab 15.05.2<strong>02</strong>4 auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />

Impressum<br />

VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Deutschherrnstraße 47a,<br />

90429 Nürnberg, Tel: 0911 23 77 9-0, Fax: 0911 20 49 39,<br />

E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Ulrich Ch. Knapp<br />

Verlagsleiter:Sven Kretzer<br />

REDAKTION Fon: 0911 23 77 9-44, Mail: leserbriefe@au di max.de<br />

Chefredaktion: Florian Grobbel (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Lydia Borsboom, Marina Eckstein, David Heermann<br />

Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />

Titelbild: Z2sam/photocase.de, freepik.com<br />

Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />

Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 0911 23 77 9-23<br />

ANZEIGEN Fon: 0911 23 77 9-48<br />

Mediaberatung: Rolf Ganzer, Yasin Kahraman, Achim Lohberger,<br />

Josefine Lorenz, Dr. Rowena Sandner<br />

Es gelten die aktuellen Mediadaten auf <strong>audimax</strong>-media.de.<br />

<strong>audimax</strong> ist politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem<br />

»Blauen Engel«, besonders CO2-frei und energiesparend. Für die<br />

Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine<br />

Gewähr über nom men. Für an uns un verlangt ge sandte Ma nus kripte,<br />

Fotos und Illus wird nicht gehaftet. Beteiligungsverhältnisse der<br />

<strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH gemäß §8 Abs 3<br />

BayPrG: 100% VMM Verlag + Medien Management Gruppe GmbH.<br />

e-Paper: www.<strong>audimax</strong>.de<br />

Verbreitete Auflage: laut IVW 04/23: 220.000 Expl., ISSN 1439-233X<br />

Das nächste <strong>audimax</strong> Campus erscheint im April 2<strong>02</strong>4.<br />

Hinweis: Der Lesbarkeit halber haben wir in allen Artikeln das<br />

generische Maskulinum verwendet. Selbstverständlich sind Frauen,<br />

Männer und Personen, die sich keiner der beiden Gruppen zugehörig<br />

fühlen, immer gleichermaßen angesprochen.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 23


Mut zur Lücke<br />

beweist diesmal...<br />

summer Vibes<br />

come back!<br />

Lieben wir!!!!<br />

Patrice ist ein echtes Vorbild, wenn es um unsere Umwelt geht.<br />

Nachhaltigkeit hat für ihn einen hohen Stellenwert. Der Songwriter und<br />

Reggae-Sänger ließ sich sogar von Philosoph Friedrich Nietzsche inspirieren.<br />

Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen vor allem Jimi Hendrix und Bob Marley.<br />

Text: David Heermannl // Fotos: Supow Music, Marco Klahold // Illustration: HorenkO/depositphotos.com<br />

24 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


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