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4 Lacke - Lehrstuhl für Polymerwerkstoffe

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/54<br />

4 <strong>Lacke</strong><br />

4.1 Definitionen und Einteilungen<br />

DIN 55 945: <strong>Lacke</strong> (oder Anstrichstoffe) sind Beschichtungsstoffe<br />

1988 auf der Basis organischer Bindemittel. Sie sind flüssige<br />

bis pulverförmige, physikalisch und/oder chemisch<br />

trocknende Stoffe oder Stoffgemische, die durch<br />

Streichen, Spritzen, Tauchen, Fluten und andere<br />

Verfahren auf Oberflächen aufgebracht werden und<br />

einen schützenden und dekorativen Anstrich mit<br />

speziellen Eigenschaften ergeben. Sie sollen einen<br />

einwandfrei durchhärtenden Lackfilm bilden mit einem<br />

je nach Verwendungszweck zu fordernden Widerstand<br />

gegen Witterungs- und mechanische Einflüsse<br />

<strong>Lacke</strong> bestehen im allgemeinen aus:<br />

- Bindemittel (Filmbildner)<br />

- Farbstoffen<br />

- Lösungsmittel<br />

- Zusatzstoffen<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Polymerwerkstoffe</strong><br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Neben Lacksystemen, die alle Bestandteile<br />

enthalten, sind auch solche in der Anwendung,<br />

die keine Farbstoffe (=Klarlacke) und solche, die<br />

keine Lösungsmittel (=Pulverlacke) enthalten.<br />

F. Zahradnik


Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/55<br />

Wesentliche Bestandteile eines <strong>Lacke</strong>s sind ein oder mehrere Bindemittel.<br />

Anforderungen an Bindemittel sind:<br />

- einen dünnen, gleichmäßigen Film zu bilden<br />

- die Bestandteile eines <strong>Lacke</strong>s zusammenzuhalten und<br />

- die Haftung auf dem Substrat zu gewährleisten.<br />

Anforderungen an den ausgehärteten Lack:<br />

- Wärmestabilität - chemische Beständigkeit<br />

- Wetter- und Lichtbeständigkeit - glatte geschlossene Oberfläche<br />

- Aussehen, Farbe, Glanz - angepasste mechanische Eigenschaften<br />

Einteilung der <strong>Lacke</strong> nach unterschiedlichen Gesichtspunkten:<br />

-Bindemittelbasis: Öllacke, Alkydharzlacke, Kautschuklacke, Nitrolacke, Acrylatlacke,<br />

Polyesterlacke, Polyurethanlacke, Epoxidharzlacke ...<br />

-Entspr. Applikationsmethode: Streichlacke, Gießlacke, Spritzlacke, Tauchlacke<br />

-Entspr. Trocknungsmethode: Chemisch oder physikalisch härtende <strong>Lacke</strong>, kalt- bzw.<br />

heißhärtende <strong>Lacke</strong>, Einbrennlacke, lufttrocknende <strong>Lacke</strong>, feuchtigkeitshärtende <strong>Lacke</strong><br />

-Entspr. Vernetzungsreaktion: Polymerisations-, Polykondensations- und Polyadditionslacke<br />

-Entspr. Anwendung und Eigenschaften: Autolack, Metallic-Effektlack, Bootslack, Fußbodenlack,<br />

Elektroisolierlack, Rostschutzlack, Holzlack, Klarlack ...<br />

-Entspr. Aufbau: Lösungsmittellacke, Dispersionslacke, Pulverlacke ...<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Polymerwerkstoffe</strong><br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

F. Zahradnik


Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/56<br />

4.2 Lackkomponenten<br />

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Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Flüchtige<br />

Bestandteile<br />

Nichtflüchtige<br />

Bestandteile<br />

Lösungsmittel<br />

Bindemittel<br />

Farbmittel Farbstoffe<br />

Pigmente<br />

Zusatzstoffe Füllstoffe etc.<br />

Polymere Komponenten<br />

Filmbildner<br />

Harze<br />

Weichmacher<br />

Hilfsstoffe<br />

Filmbildner (= Kunstharz) ist entweder ein makromolekularer Stoff ( z.B. Nitrocellulose, Polyvinylharz)<br />

oder ein niedermolekularer Stoff, der erst im Verlauf der Lackhärtung in einen makromolekularen<br />

Stoff übergeht (ungesättigte Polyesterharze, Epoxidharze).<br />

Problem bei makromolekularen Filmbildnern:<br />

-gute mechanische Eigenschaften des Lackfilms nur bei hinreichend hohen Molmassen<br />

-Günstige Lackverarbeitung nur bei niedrigen Viskositäten, d.h. bei niedrigen Molmassen<br />

Kompromiss: Mittlere Molmasseneinstellungen! =>niedermolekulare Bindemittel = kein Problem<br />

getrockneter<br />

Lackfilm<br />

F. Zahradnik<br />

Lack oder Lackfarbe


Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/57<br />

Harze sind natürliche und/oder synthetische Stoffe von glasig-amorpher, harter Konsistenz<br />

Leicht löslich in organische Lösemitteln; dienen der Erhöhung des Feststoffanteiles<br />

im Bindemittel, steigern die Filmhärte, verbessern die Haftfestigkeit und erhöhen<br />

den Glanz.<br />

Weichmacher sind schwerflüchtige, organische Stoffe von öliger Konsistenz (Dioctylphthalat).<br />

Setzen den Erweichungsbereich synthetischer, polymerer Bindemittel herab, daraus<br />

resultieren erniedrigte Filmbildungstemperaturen, besserer Verlauf und höhere<br />

Elastizität des Lackfilms.<br />

Hilfsstoffe sind verschiedenartige Zusatzstoffe, die in geringen Mengen zugegeben die Eigenschaften<br />

des Lackauftrags und des Lackfilms verbessern:<br />

-Trockenstoffe (Sikkative) fördern die Radikalbildung in oxidativ trocknenden Filmbildnern<br />

und beschleunigen dadurch die Polymerisation bzw. die Vernetzungsreaktion<br />

der Filmbildner (Beispiele: Cobaltoctoat, Bleinaphthenat).<br />

-Härtungsbeschleuniger dienen in chemisch trocknenden Lacksystemen als<br />

Katalysatoren <strong>für</strong> die Vernetzungsreaktion.<br />

-Hautverhinderungsmittel sind meist Antioxidantien, die eine gleichmäßige<br />

Trocknung durch die gesamte Anstrichtiefe begünstigen und somit Runzelbildung<br />

verhindern.<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/58<br />

-Verlaufsmittel fördern die Ausbildung von glatten, ebenmäßigen Lackierungen.<br />

=> schwerflüchtige Lösungsmittel (z.B. Cyclohexanon), die über einen längeren<br />

Zeitraum der Filmbildung hinweg eine lösende Wirkung auf die Bindemittel<br />

aufrecht erhalten und deren Viskosität herabsetzen.<br />

-Benetzungsmittel fördern die Dispergierung der Pigmente in den Bindemitteln.<br />

-Ausschwimmverhütungsmittel verhindern im aufgetragenen Lack die<br />

horizontale und vertikale Entmischung von Pigmenten ( = kationische und<br />

nichtionische Tenside, Siliconöle).<br />

-Mattierungsmittel dienen der gezielten Einstellung von seidenglänzenden oder<br />

matten Lacksystemen ( = Talkum, Kieselgur und Polyolefinwachse).<br />

Lösungsmittel sind flüchtige, bei der Filmbildung (Trocknung) verdampfende Stoffe.<br />

Sie haben die Aufgabe, feste oder hochviskose Bindemittelkomponenten aufzulösen<br />

und in eine verarbeitbare Konsistenz zu überführen.<br />

Nachteil: Nach der Trocknung sind sie wertmäßig verloren und belasten die Umwelt!<br />

Hauptsächlich angewandt werden: Spezial- und Testbenzin, Tetralin, Terpentinöl, Xylol,<br />

Methylenchlorid, Cyclohexanol, Aceton, Methylethylketon, Ethylacetat, Tetrahydrofuran.<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/59<br />

Farbmittel, Farbstoffe und Pigmente<br />

Beispiele:<br />

Der Ausdruck „Farbmittel“ steht allgemein <strong>für</strong> alle farbgebenden (einschl. der<br />

Farbe Weiß) Materialien.<br />

Unter „Farbstoffen“ versteht man solche Farbmittel, die in organischen<br />

Lösungsmitteln löslich sind. Sie spielen in der Lackindustrie nur eine geringe<br />

Rolle.<br />

Pigmente sind in Lösungsmittel und Bindemittel praktisch unlösliche,<br />

organische oder anorganische, bunte oder unbunte (= weiße und schwarze)<br />

Farbmittel.<br />

Natürliche Farbstoffe: Alizarin, Curcuma, Cochenille, Chlorophyll, Hämoglobin, Indigo,<br />

Lackmus, Purpur ...<br />

Synthetische Farbstoffe: Anilin, Fuchsin, Kongorot, Malachitgrün<br />

Anorganische Pigmente: Titanoxid (weiß), Eisenoxidpigmente (schwarz, rot, gelb)<br />

Chromoxidpigmente (grün), Chromatpigmente (gelb, rot), Ultramarinblau (blau) ....<br />

Organische Pigmente: Ruß, Anthrachinon-, Azo-, Flavanthron-, Phthalocyanin-Pigmente ...<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/60<br />

Von Bedeutung bei Pigmenten ist neben ihrer chemischen Konstitution<br />

-ihre physikalische Beschaffenheit: Kristallform, Agglomeration, Teilchengröße,<br />

Teilchengrößenverteilung<br />

-ihre Dispergierbarkeit: rheolog. Eigenschaften, Farbton, Farbstärke<br />

-ihre Licht- und Lösemittelechtheit<br />

-ihre Temperaturbeständigkeit<br />

Einfluss der Teilchengröße auf die Farbstärke:<br />

Zunahme der Farbstärke bei Reduktion der Teilchengröße von ~0,5 µm auf ~0,2 µm<br />

Pigment Grün B 50 % Mangan 2 B – Toner 150 %<br />

Phthalocyanin-Grün 85 % Phthalocyanin-Blau 180 %<br />

Pigment Gelb 74 100 % Anisidin-Gelb 275 %<br />

Einfluss des Dispersionsgrades:<br />

-Starker Einfluss auf die Effizienz eines Pigmentes<br />

-Erhöhung des Dispersionsgrades beeinflusst folgende Eigenschaften:<br />

Positiv: Negativ:<br />

Farbstärke Fließeigenschaften<br />

Reinheit (Brillanz) sehr oft Licht- und Wetterbeständigkeit<br />

Glanz Opazität<br />

(Transparenz - Farbtiefe)<br />

> Möglicher Einfluss auf Farbton<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/61<br />

4.3 Filmbildung von <strong>Lacke</strong>n (Härtung, Trocknung)<br />

Prinzipielle Möglichkeiten der Filmbildung:<br />

Abdampfen des<br />

Lösungsmittels, einschl.<br />

Wasser aus Lösungen<br />

oder Dispersionen<br />

makromolekularer Stoffe<br />

Abkühlen geschmolzener<br />

makromolekularer Stoffe<br />

Filmbildung durch chem.<br />

Reaktionen, wiePolymersynthese<br />

aus niedermolekularen<br />

oder Vernetzung<br />

von makromolekularen<br />

Ausgangsstoffen<br />

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Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Lufttrocknung bei<br />

Raumtemperatur<br />

Ofentrocknung bei<br />

erhöhter Temperatur<br />

Aufschmelzen auf<br />

kaltem Substrat<br />

Aufschmelzen auf<br />

heißem Substrat<br />

Physikalische<br />

Härtung<br />

Chemische Härtung<br />

Abhängig vom Bindemittelsystem<br />

Org. Lösemittel oder Wasser<br />

(Cellulosederivate, Chlorkautschuk,<br />

Vinylpolymere, Acrylharze,<br />

Styrol-Butadien-Cop.,<br />

Polyester).<br />

Lösemittelfreie Pulverlacke<br />

(Polyamide, Polyolefine).<br />

Enthalten Monomere und sind<br />

lösemittelarm bis –frei. Alle<br />

Polymersynthesen möglich<br />

(ungesättigte Polyesterharze,<br />

UF-, MF- und PF-Harze, EP-<br />

Harze, Isocyanatlacke).<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/62<br />

4.4 Anstrichaufbau<br />

Beste Schutzwirkung, gefälligen optischen Eindruck und höchste Beständigkeit<br />

gegenüber äußeren Einflüssen erreicht man durch mehrere Anstriche, die über<br />

einander aufgetragen werden.<br />

Für jeden einzelnen Anstrich wird ein auf spezielle Anforderungen optimiertes<br />

Lacksystem herangezogen.<br />

Beispiel: Kfz-Karosserieblech – beitseitiger, 3-5-facher Anstrichaufbau<br />

Deckschicht<br />

Füller<br />

Grundierung<br />

Substrat (Stahlblech)<br />

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hoher Glanz<br />

hohe Kratzfestigkeit<br />

Bewitterungsbeständigkeit<br />

Ausgleich von Unebenheiten<br />

gute Schleifbarkeit<br />

optimale Haftung<br />

hoher Korrosionsschutz<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/63<br />

4. 5 Zusammensetzung<br />

der<br />

wichtigsten <strong>Lacke</strong><br />

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Lacktyp Bindemittel Eigenschaften, Anwendungen<br />

Öllacke vegetabilische Öle<br />

Leinöl, Holzöl,<br />

Sojaöl<br />

Nitrolacke<br />

Chlorkautschuklacke<br />

PVC-<strong>Lacke</strong><br />

oxidativ härtend<br />

Nitrocellulose<br />

(Collodiumwolle)<br />

physik. härtend<br />

Chlorierter Naturkautschuk<br />

Chloriertes PE, PP<br />

physik. härtend<br />

älteste <strong>Lacke</strong> (China)<br />

umweltfreundlich, leicht<br />

zu verarbeiten, Filme sind<br />

zähhart, aber vergilben,<br />

stark an Bedeutung verloren<br />

Metall-, Möbel- und Papierlacke;<br />

heißsiegelfähige<br />

Folienlacke, Nagellacke,<br />

Effektlacke, Lederlacke<br />

Unterwasseranstriche auf<br />

Stahl und Beton, Kanalisation<br />

Schwinnbäder, Behälter<br />

in chem. Betrieben<br />

Polyvinylcopoly- Korrosionsschutzlacke<br />

mere<br />

Beton-Fußbodenfarben<br />

(Vinylacetat, Malein- Straßenmarkierungen<br />

säureanhydrid,<br />

Acrylsäure)<br />

physik. härtend<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/64<br />

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Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Lacktyp Bindemittel Eigenschaften, Anwendungen<br />

PVAc-<strong>Lacke</strong><br />

Acrylharzlacke<br />

Polyvinylacetat<br />

in Lösung oder<br />

wässr. Dispersion<br />

physik. härtend<br />

Polyacryl-/Polymethacrylsäureester<br />

in Lösung<br />

od. wässr. Dispers.<br />

physik. härtend<br />

vernetzungsfähige<br />

Acrylharz-Lösungen<br />

chemisch härtend<br />

ausgehärtete <strong>Lacke</strong> sind<br />

benzin- und ölfest,<br />

wasserdampfdurchläßig<br />

Papier-, Pappe- und Textilbeschichtungen<br />

Acrylharz-Dispersionen als<br />

Fassaden- und Wandfarben<br />

licht- und wetterecht,<br />

wasserdampfdurchläßig<br />

(atmungsaktiv)<br />

Einbrennlacke <strong>für</strong> Kraftfahrzeuge<br />

und Haushaltsgeräte<br />

(T ~ 120-230 °C)<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/65<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Polymerwerkstoffe</strong><br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Lacktyp Bindemittel Eigenschaften, Anwendungen<br />

Alkydharzlacke vielfältige Möglichkeiten<br />

der Zusammensetzung<br />

Prinzip: Fettsäure<br />

und Polyole<br />

sowie Nitrocellul.,<br />

Phenolharze,<br />

Chlorkautschuk<br />

Epoxidharze<br />

physik. härtend<br />

Alkydharz-Dispersionen <strong>für</strong><br />

Malerlacke,<br />

wasserlösliche Alkydharze<br />

durch Salzbildung freier<br />

Carbonylgruppen mit Aminen<br />

Industrielackierungen, luftund<br />

ofentrocknend als<br />

Grundierungen, Füller<br />

und Decklacke<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/66<br />

Lacktyp Bindemittel Eigenschaften, Anwendungen<br />

Gesättigte<br />

Polyesterharzlacke<br />

Ungesättigte<br />

Polyesterharzlacke<br />

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Polyester aus<br />

Terephthal- und<br />

Isophthalsäure und<br />

Gemisch aus<br />

Diolen<br />

physik. härtend<br />

Polyester in Kombination<br />

mit Aminoplasten<br />

oder<br />

Polyurethanen<br />

chemisch härtend<br />

Polykondensate<br />

aus Malein-, Fumarund<br />

gesättigten<br />

Carbonsäuren<br />

mit Diolen;<br />

Styrol zur Vernetzung<br />

chemisch härtend<br />

untergeordnete Bedeutung<br />

reine Polyester werden als<br />

Pulverlacke verwendet<br />

Beschichtung von Metallbändern,<br />

Dosen, Kannen,<br />

Tubenlacke<br />

<strong>Lacke</strong> <strong>für</strong> Haushaltsgeräte<br />

Industrielacke<br />

2-Komponenten Systeme<br />

Möbellackierungen,<br />

Spachtelmassen und Füller<br />

mit Talkum, Schwerspat,<br />

Kaolin und Quarzmehl<br />

Spritzdecklacke<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/67<br />

Lacktyp Bindemittel Eigenschaften, Anwendungen<br />

Polyurethanlacke<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Polymerwerkstoffe</strong><br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Polyurethane;<br />

Polyaddukte aus<br />

Diisocyanaten und<br />

verschiedenen<br />

Diolen<br />

vielfältige<br />

Kombinations- und<br />

Formulierungsmöglichkeiten<br />

chemisch härtend<br />

Polyurethan-Lösg.<br />

physik. härtend<br />

1-Komponenten-Systeme<br />

feuchtigkeitshärtend<br />

==> Polyurethanharnstoffe;<br />

oder heißhärtend<br />

==> Entblocken der NCO-<br />

Gruppen<br />

oder oxidativ härtend<br />

==> mit ungesättigten Ölen<br />

modifizierte Urethane<br />

2-Komponenten-Systeme<br />

<strong>Lacke</strong> mit hoher mechanischer<br />

und chemischer Widerstandsfähigkeit<br />

- Möbellacke<br />

- Parkettlack<br />

- Sportartikel, Türen,<br />

Theken, Ladeneinrichtungen<br />

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Herstellung von <strong>Polymerwerkstoffe</strong>n - <strong>Lacke</strong> Kap.4/68<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Polymerwerkstoffe</strong><br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Lacktyp Bindemittel Eigenschaften, Anwendungen<br />

Epoxidharzlacke<br />

Polyaddukte aus<br />

Bisphenol-A und<br />

Epichlorhydrin<br />

Härter: Amine,<br />

Isocyanate oder<br />

mit hydroxylgruppenhaltigen<br />

Kunstharzen:<br />

Harnstoff-, Melamin<br />

und Phenolharzen<br />

chemisch härtend<br />

kalthärtende 2-Komponenten-<br />

Systeme:<br />

lösungsmittelhaltig oder -frei<br />

<strong>Lacke</strong> mit hohem Glanz und<br />

hoher mechanischer und<br />

chemischer Widerstandsfähigkeit<br />

Einbrennlacke:<br />

1-Komponenten-Systeme mit<br />

Kunstharzen (T~160-200°C)<br />

Pulverlacke zum Wirbelsintern<br />

oder Pulverspritzen<br />

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