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Jubiläum Naturpark Hochtaunus feiert 50-jähriges Zu diesem

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<strong>50</strong> Jahre <strong>Naturpark</strong> <strong>Hochtaunus</strong><br />

1962 – 2012<br />

Von der <strong>Naturpark</strong>idee zur Gründung der ersten Neuparke<br />

1954 machten wir als junges Ehepaar zum ersten Mal Urlaub<br />

im Naturschutzpark Lüneburger Heide. Wir wohnten im Haus<br />

der Familie Bode, bei der Tochter vom Mitgründer des Parks,<br />

im reetgedeckten alten Heidehaus mit offenem Feuer und Kamin,<br />

bestaunten weite Heide, Binnendünen, eine Kreuzotter<br />

und letzte Bienenzäune mit ihren aus Stroh geflochtenen Bienenkörben.<br />

Bei der An- und Abreise durften wir mit Sondergenehmigung<br />

für unser Leichtmotorrad Imme (aus Immenstadt)<br />

bis nach und von Wilsede aus fahren. Es war noch ruhig in der<br />

Heide mit wenigen Besuchern.<br />

1955 wurde dann der Hamburger Großkaufmann und begeisterte<br />

Heidewanderer Alfred Töpfer zum neuen Vorsitzenden<br />

des Vereins Naturschutzpark gewählt. Am Ende seines Spazierstocks<br />

hatte er eine eiserne Spitze. Damit pickte er von<br />

Besuchern hinterlassene Reste auf und beförderte sie in Papierkörbe.<br />

Dabei wurde ihm an der wachsenden Zahl von<br />

Heidebesuchern bald deutlich, dass für die Heide eine neue<br />

Zeit anbrach. Denn mit der zunehmenden Motorisierung und<br />

Verstädterung strebten immer mehr Menschen nach Erholung<br />

durch Naturgenuss, und das nicht nur in der Heide.<br />

Die Zielsetzung des 1909 als deutsch-österreichische Gemeinschaft<br />

gegründeten Vereins war es gewesen, im Flachland,<br />

im Mittelgebirge und in den Alpen je einen Naturschutzpark<br />

durch Flächenkauf zu gründen, damals die einzige mögliche<br />

Rechtsform zum großräumigen Schutz von Natur und Landschaft.<br />

Der Heidepark und das Obersulzbachtal in den Hohen<br />

Tauern kamen so durch Spenden in Vereinsbesitz. Dann kam<br />

der Erste Weltkrieg und beendete diese Entwicklung.<br />

Der Heidewanderer Alfred Töpfer erkannte als unaufschiebbare<br />

Aufgabe der Zeit, dem Bedürfnis nach naturnaher Erholung<br />

durch geordnete und gelenkte Erschließung naturnaher<br />

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von Professor Dr. F. Wilhelm Dahmen<br />

Erholungslandschaften Raum zu bieten. Er entwickelte einen<br />

Plan für 26 Neuparke und stellte ihn in seinem Verein und<br />

dann in Bonn maßgeblichen Vertretern der Bundesrepublik –<br />

darunter Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler<br />

Konrad Adenauer – vor und konnte die Versammlung von seiner<br />

Idee überzeugen.<br />

Es folgte eine Begutachtung durch die Bundesanstalt für Raumordnung<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. E. Maynen, an der<br />

maßgeblich Dr. Gerhard Isbary mitwirkte, unterstützt von der<br />

Bundesanstalt für Naturschutz unter ihrem Leiter Gerd Kragh.<br />

Ihr stellte der Verein Naturschutzpark – inzwischen auch finanziell<br />

von der Bundesrepublik und der Töpferschen Stiftung FvS<br />

gefördert – den Verfasser als Mitarbeiter ab Frühjahr 1959 zur<br />

Verfügung.<br />

Parallel mit ersten Konzepten für die Auswahl, Planung und<br />

Gestaltung von <strong>Naturpark</strong>en begann die praktische Arbeit mit<br />

der Werbung für Töpfers Idee und sein Grundkonzept einer<br />

räumlichen Gliederung der <strong>Naturpark</strong>e in Kern- und Randzonen.<br />

Offen blieb zunächst, ob – wie beim Heide- und Tauernpark<br />

– ein großräumiger Grunderwerb als Schutz für Natur und<br />

Landschaft erfolgen sollte. Dies stieß erwartungsgemäß auf<br />

Ablehnung durch Grundbesitzer und Landnutzer. Statt dessen<br />

bot sich außer für besonders wertvolle Naturräume der Landschaftsschutz<br />

nach dem inzwischen als weitergeltend bestätigten<br />

Reichsnaturschutzgesetz sowie eine Betreuung der einzelnen<br />

Parke durch eine regionale Trägerorganisation in Form<br />

von Vereinen oder Zweckverbänden an. Beide Wege wurden<br />

erfolgreich beschritten und die inzwischen gegründeten <strong>Naturpark</strong>träger<br />

schlossen sich nach einem Beschluss auf ihrer<br />

<strong>Zu</strong>sammenkunft in Hirschhorn am Neckar im <strong>Naturpark</strong> Bergstraße-Odenwald<br />

– dem 1962 gefassten „Hirschhorner Beschluss“<br />

– 1963 zum Verband der <strong>Naturpark</strong>e zusammen.

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