Kolpingmagazin 07-08 2017
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Oben: Minenarbeiterinnen<br />
in einer Mine in der Nähe<br />
von Goma im Osten des<br />
Kongo. Hier bauen die<br />
Menschen in primitiven<br />
Minen Erze wie Coltan und<br />
Wolfram ab.<br />
Positionspapier<br />
Der Bundesvorstand des<br />
Kolpingwerkes Deutschland<br />
hat Anfang April das<br />
Positionspapier „Fluchtursachen<br />
bekämpfen als<br />
globale Herausforderung<br />
unseres Jahrhunderts“ veröffentlicht.<br />
Das Dokument kann im<br />
Internet auf kolping.de<br />
heruntergeladen werden.<br />
Jeder Einzelne ist gefragt<br />
In der heutigen globalisierten Welt hängt vieles eng<br />
miteinander zusammen, auch wenn die Entfernungen<br />
groß sind. So sind auch die Konsumenten in Deutschland,<br />
die ein Smartphone kaufen, oft unwissentlich<br />
angebunden an diesen Handel, der Flucht und Vertreibung<br />
verursacht. Bei der Verantwortung setzt<br />
dann auch ein Vorstoß des Kolpingwerkes Deutschland<br />
an, das sich und andere mit einer fünfseitigen<br />
Erklärung in die Verantwortung<br />
nimmt. Vorbereitet wurde das Positionspapier<br />
vom Kolping-Bundesfachausschuss<br />
„Verantwortung für die Eine Welt“. Anfang<br />
April hat der Bundesvorstand des Kolpingwerkes<br />
Deutschland das Positionspapier in<br />
der endgültigen Fassung verabschiedet und<br />
veröffentlicht. Der Titel des Papiers:<br />
„Fluchtursachen bekämpfen als globale Herausforderung<br />
unseres Jahrhunderts – Das<br />
Kolpingwerk nimmt sich und andere in die<br />
Verantwortung“. Walter Rung, Mitglied des<br />
Bundesfachausschusses „Verantwortung für<br />
die Eine Welt“, hat die Erklärung des Kolpingwerkes<br />
maßgeblich mit vorbereitet. Bei einer<br />
Kolping-Fachtagung in Coesfeld zum Thema<br />
„Bekämpfung von Fluchtursachen“ hat er das Papier<br />
und die damit verbundenen Forderungen des Kolpingwerkes<br />
erläutert. Das Kolpingwerkt Deutschland<br />
nimmt Bezug auf die Enzyklika Laudato si‘ in der<br />
Papst Franziskus seine Sorge um unser „gemeinsames<br />
Haus“ – unsere Welt – zum Ausdruck bringt. In Anlehnung<br />
an diese Enzyklika beschreibt das Kolpingwerk<br />
Deutschland mit Blick auf die Bekämpfung von<br />
Fluchtursachen: die Verantwortung des Einzelnen, die<br />
Verantwortung des Kolpingwerkes, die Verantwortung<br />
der Kirche, die Verantwortung der Wirtschaft<br />
und die Verantwortung der Staaten.<br />
Walter Rung erläutert, was mit der Verantwortung<br />
des Einzelnen gemeint ist: „Jeder einzelne Mensch<br />
kann sein eigenes Konsumverhalten kritisch hinterfragen.<br />
Zum Beispiel mit dem Kauf eines fair gehandelten<br />
Smartphones. Und jeder Einzelne kann Unterdrückten<br />
und Geflüchteten Gehör verschaffen indem<br />
er zum Beispiel geeignete Petitionen unterschreibt<br />
und im Wahlkampf Politiker fragt, was sie zur Bekämpfung<br />
von Fluchtursachen unternehmen werden.“<br />
Kolpingsfamilien können sich entwicklungspolitisch<br />
engagieren und in der internationalen<br />
Partnerschaftsarbeit aktiv werden. Hier sieht dann<br />
auch das Kolpingwerk seine Möglichkeiten zu handeln:<br />
Im Rahmen der internationalen Partnerschaftsarbeit<br />
werden Kolpingverbände weltweit unterstützt<br />
bei ihrem Einsatz für eine gerechte und humane Gesellschaft.<br />
„Denn nur wer seine Rechte als Mitglied der<br />
Gesellschaft kennt, wer sich politisch für sich und andere<br />
engagiert, wer in Gremien mitarbeitet und Verantwortung<br />
übernehmen kann, wird seltener Opfer<br />
von Unterdrückung und Ausbeutung. Er kann dazu<br />
beitragen als überzeugter Christ, eine gerechtere Gesellschaft<br />
zu gestalten und Korruption sowie Menschenrechtsverletzungen<br />
zu bekämpfen“, zitiert Walter<br />
Rung aus der Kolpingerklärung. Das Kolpingwerk<br />
ist überzeugt: „Fluchtursachen können nur mit lang-<br />
Fotos: picture-alliance/dpa, picture-alliance/dpa-infografik, picture-alliance/Photoshot, picture-alliance/AP Photo, flickr.com/Felton Davis, missio Harald Oppitz<br />
12 KOLPINGMAGAZIN JULI–AUGUST <strong>2017</strong>