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„TREFF“ am Donnerstag - Kornblume eV

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Lesetipp:<br />

„Ein Angebot an<br />

alle, die einem<br />

nahestehenden<br />

Menschen helfen<br />

möchten“<br />

DHS, Deutsche<br />

Hauptstelle für<br />

Suchtfragen e.V.<br />

(Kursiv gestellte<br />

Texte sind Zitate)<br />

„Bieten Sie Ihre Begleitung<br />

zu Beratungsstellen<br />

an. Machen Sie aber<br />

deutlich, dass es so wie<br />

bisher nicht mehr weiter<br />

gehen kann und wird.<br />

Abhängige Menschen<br />

müssen selbst erkennen,<br />

dass sie ein Suchtproblem<br />

haben und<br />

müssen selbst zu einer<br />

dauerhaften Veränderung<br />

ihres Verhaltens bereit<br />

sein.<br />

Als Angehörige bzw. Angehöriger können Sie<br />

aber viel dazu beitragen, dass die betroffene<br />

Person ihre Situation erkennt und Hilfe<br />

annimmt. Und Sie können dafür sorgen, dass<br />

Ihre eigene Lebensfreude und Kraft nicht<br />

ebenfalls in der Sucht untergeht.“<br />

Wie kann ich mich selbst aus der Co-<br />

Abhängigkeit befreien?<br />

Letztlich genauso, wie es ein Süchtiger<br />

machen muss. Am Anfang steht immer die<br />

Einsicht in die eigene verfahrene Situation.<br />

Dann unbedingt Informationen durch<br />

Beratungsstellen, Ärzte, Selbsthilfegruppen<br />

einholen. Das gestörte Selbst-Bild, das so<br />

lange Zeit eine Hilfe zur Selbsthilfe verhindert<br />

hat, aufbrechen und durch eine realistische<br />

Selbst-Erkenntnis ersetzen.<br />

Die Opfer-Rolle oder der gutmütige Helfer<br />

sind keine echten Persönlichkeiten.<br />

SIE sind nicht so.<br />

Achten Sie auf sich selbst, helfen Sie sich<br />

selbst. Dem Trinkendem kann ohne sein<br />

Zutun nicht geholfen werden. Und ein<br />

Brunnen, der leer ist, kann kein Wasser mehr<br />

spenden. Füllen Sie ihre eigenen Reserven<br />

wieder auf. Nur dann sind Sie stark genug für<br />

weitere Schritte.<br />

„Hierzu ist es notwendig, dass Sie den K<strong>am</strong>pf<br />

um das Suchtmittel aufgeben und sich nicht<br />

(länger) auf gegenseitige Beschuldigungen<br />

und Debatten einlassen. Außerdem sollten<br />

Sie - so weit wie irgend möglich - nicht länger<br />

Aufgaben und Verantwortung der/des<br />

Süchtigen übernehmen.“<br />

Hilfe durch Nicht-Hilfe:<br />

Für Angehörige sicherlich die schwierigste<br />

Aufgabe.<br />

Meist über viele Jahre hinweg, hat sich ein<br />

System herausgebildet, das weitgehend von<br />

den „Bedürfnissen“ des Süchtigen bestimmt<br />

wird. Angehörige leiden nicht nur mit, sie<br />

müssen auch Einschränkungen ihrer<br />

persönlichen Freiheit, Peinlichkeiten,<br />

Zukunftsängste, finanzielle und soziale<br />

Einbußen hinnehmen.<br />

Das tun sie meist aber nicht tatenlos. Im<br />

Glauben, es würde sich „bald“ etwas ändern,<br />

aus falsch verstandener Nächstenliebe oder<br />

warum auch immer, wird der Süchtige<br />

unterstützt, entlastet, entschuldigt, mit immer<br />

neuen Chancen beschenkt usw.<br />

Wenn nun aber diese Stützen<br />

der Sucht wegfallen, da sich<br />

der/die Angehörige weigert,<br />

und mehr auf sich selbst und<br />

sein Wohlbefinden achtet,<br />

dann erst kann sich der<br />

Süchtige über die vielen<br />

Anforderungen des täglichen<br />

Lebens, die ihm bisher<br />

abgenommen wurden, klar<br />

werden. Und feststellen, dass er mit seinem<br />

Lieblingsgetränk, seinem „Freund in allen<br />

Lagen“ gar nicht gut lebt.<br />

„Dadurch entsteht ein Druck, der dazu<br />

beitragen kann, dass sich die/der Abhängige<br />

um Veränderung bemüht. Denn obwohl es<br />

manchmal so scheinen mag, ist es<br />

Abhängigen keineswegs egal, wie sie nach<br />

außen hin wirken. Unternehmen Sie als<br />

Angehörige/r nichts mehr, um die drohenden<br />

Konsequenzen abzuwenden, muss der<br />

abhängige Mensch selbst aktiv werden, oder<br />

diese Konsequenzen auf sich nehmen.“<br />

Ohne dem sog. „persönlichen Tiefpunkt“<br />

kommt kaum ein Abhängiger zu einer<br />

tiefgreifenden Einsicht in seine eigene Lage.<br />

In den Gruppenstunden hat sich ein<br />

Leitspruch herausgebildet, der in aller Kürze<br />

die Sache erklärt:<br />

„Nur der Arschtritt hat geholfen!“<br />

oder eben: „Aus Liebe fallen lassen!“<br />

<strong>Kornblume</strong> e.V. • Ulmer Straße 186 • Tel.: 0821 - 444 28 01<br />

info@kornblume-ev.de • www.kornblume-ev.de<br />

„aus<br />

Liebe<br />

fallen<br />

lassen!“<br />

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