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Stufe_173_einseitig

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Im Brennpunkt<br />

Laut Shell-Jugendstudie 2015 geht der Anteil der Jugendlichen zurück, die sich sozial und politisch engagieren. Welche<br />

Rahmenbedingungen wollen Sie auf Bundesebene schaffen, um gesellschaftliches Engagement attraktiver zu machen?<br />

Demokratie bedeutet, sich einmischen zu können. Und das erst recht, wenn es um die eigenen Probleme, Ziele und Interessen<br />

geht. Echte Beteiligung motiviert zum Mitmachen. Sie ist das beste Mittel gegen Politikverdrossenheit und sorgt für Generationengerechtigkeit.<br />

Wir wollen das Recht junger Menschen auf Mitsprache stärken und mehr Gelegenheiten schaffen, von diesem Recht<br />

Gebrauch zu machen. Jugendliche ab 16 Jahre sollen auf allen Ebenen wählen dürfen, nur so bekommen sie wirklich eine Stimme.<br />

Ehrenamtliches Engagement, gerade auch in der Jugendarbeit, ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir müssen und können hier<br />

viel mehr machen, als bisher. So soll jede und jeder mitmachen können und Engagement nicht am Geldbeutel scheitern. Wichtig ist<br />

auch die Anerkennung. Formen der Würdigung, Wertschätzung und Erleichterung des Engagements wollen wir Grüne ausbauen.<br />

Dazu gehören die Übernahme von Haftpfl icht- und Unfallversicherung, Qualifi zierung und Weiterbildungsmöglichkeiten, Nachweise<br />

für Lebensläufe und die JugendleiterInnen-Card.<br />

Dr. Wolfgang Schäuble (CDU)<br />

Wer bin ich<br />

Ich bin in Freiburg geboren und in Hornberg im Schwarzwald aufgewachsen. Meine Heimat ist der Ortenaukreis. Den Bundestagswahlkreis<br />

Offenburg vertrete ich seit 1972 ununterbrochen als Direktkandidat im Deutschen Bundestag, früher in Bonn, nach<br />

dem Regierungs- und Parlamentsumzug in Berlin. Der Bundesregierung habe ich schon als Kanzleramtsminister und Innenminister<br />

angehört, jetzt seit 2009 bin ich Bundesfi nanzminister.<br />

Was man in Ihrem Heimatort gesehen haben muss<br />

Die Schönheit der Ortenau und des Schwarzwaldes muss ich den Jugendlichen des Schwäbischen Albvereins und den Leserinnen<br />

und Lesern der <strong>Stufe</strong> nicht besonders anpreisen. Sicher kennen Sie alle persönlich ganz besondere Wanderrouten zum Beispiel<br />

vom Seibelseckle über den Mummelsee auf die Hornisgrinde und zurück zum Ruhestein, die alle in meinem Wahlkreis liegen.<br />

Fragen der Jugendarbeit / Shell Jugendstudie<br />

In der Tat ändern sich mit den Zeiten auch die Gewohnheiten. Wo früher ein Verein und eine Freizeitaktivität in einem bestimmten<br />

Heimatort die Jugend bestimmte, sind heute Wohnsitzwechsel und schneller wechselnde Interessen oft ein Grund dafür, dass das<br />

gesellschaftliche Engagement der Jugendlichen sich verändert hat. An den Förderprogrammen von Bund, Ländern und Kommunen<br />

liegt es sicher nicht, dass die Haltungen sich verändern, aber auch hier müssen wir darauf reagieren. Noch wichtiger ist es, dass<br />

wir uns im gesamtgesellschaftlichen Engagement auf das wechselnde Freizeitverhalten einstellen. Die von Ihnen genannte Shell<br />

Jugendstudie 2015 zeichnet insgesamt ein sehr positives Bild von der jungen Generation. Man spricht auch von der „Generation<br />

Aufbau“, die sich wieder mehr einbringen möchte. Auch zeigen die Jugendlichen großes Interesse an einem stabilen Wertesystem.<br />

Familie, Heimat, Natur gehören hier dazu. Beim Blick auf die Zukunft gilt es, Jugendliche dort abzuholen, wo sie sich befi nden. Und<br />

da sehe ich gerade für die Themen Gemeinschaft, Natur, Sport und Nachhaltigkeit eine große Chance.<br />

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