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ASCO-Marktstudie 2017

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GASTBEITRAG<br />

MÄNNERDOMÄNE<br />

UNTERNEHMENSBERATUNG<br />

Hindernis. Am stärksten davon betroffen sind vor allem<br />

Frauen mit Kindern. Durchschnittlich entscheiden sich<br />

Beraterinnen zwischen 30 und 37 Jahren, also meistens<br />

auf Stufe Senior Manager, für oder gegen eine<br />

Karriere in der Unternehmensberatung. Dies entspricht<br />

dem Alter, in dem die Familienplanung beginnt.<br />

In der Schweiz ist vorwiegend noch immer die Frau für<br />

den Haushalt und die Erziehung der Kinder verantwortlich<br />

und bleibt daher in der Regel zu Hause oder<br />

arbeitet Teilzeit. Die der Rolle als teilzeitarbeitende<br />

Mutter ist mit den starren Arbeitsbedingungen in der<br />

Unternehmensberatung jedoch nur sehr schwer<br />

vereinbar.<br />

Noch immer sind Frauen in der Unternehmensberatung<br />

stark unterrepräsentiert.<br />

Drei Studentinnen haben sich daher<br />

mit den herrschenden Arbeitsbedingungen<br />

auseinandergesetzt und Vorschläge<br />

zur Verbesserung der Lage erarbeitet.<br />

Laut der neuesten <strong>ASCO</strong>-<strong>Marktstudie</strong> beträgt der<br />

Frauenanteil in Unternehmensberatungen 22 %, was<br />

unter dem durchschnittlichen schweizweiten Frauenanteil<br />

der Arbeitnehmenden liegt. Im Rahmen eines<br />

Seminars an der Universität Zürich haben sich die<br />

Autorinnen mit der Unterrepräsentation von Frauen in<br />

der Beratung befasst und sind der Frage nachgegangen,<br />

weshalb es dazu kommt und wie man dieser<br />

entgegenwirken könnte.<br />

Starre Arbeitsbedingungen<br />

Die Untersuchung hat ergeben, dass Frauen in der<br />

Unternehmensberatung mit unterschiedlichen Problemen<br />

konfrontiert werden. Betrachtet man das Berufsbild<br />

der Unternehmensberatung, so wird schnell<br />

ersichtlich, dass dieses eher männlich geprägt ist.<br />

Neben der teilweise immer noch fehlenden Akzeptanz<br />

von Frauen in der Unternehmensberatung sind vor<br />

allem die starren Arbeitsbedingungen das grösste<br />

Flexible Arbeitsformen<br />

Das grösste Potenzial für Verbesserungen sehen die<br />

drei Studentinnen im Ausbau der flexiblen Arbeitsformen,<br />

wie zum Beispiel durch Gleitarbeitszeit,<br />

Jobsharing, Teilzeitarbeit oder Homeoffice. Hier ist vor<br />

allem das Thema Digitalisierung ein wichtiges Stichwort,<br />

denn durch die Nutzung von Videos oder Skype<br />

entfällt die ständige Anwesenheitspflicht im Büro und<br />

der Zeitaufwand für das Reisen wird reduziert. Diese<br />

Möglichkeit alleine würde Mütter stark entlasten und<br />

zusätzlich den Anreiz bieten, besonders effizient in der<br />

ihnen zur Verfügung stehenden Zeit zu arbeiten.<br />

Attraktivität für junge Berufseinsteiger<br />

Aus der Sicht von Studierenden ist der Ausbau der<br />

flexiblen Arbeitsbedingungen daher ein wichtiger<br />

Faktor, um sich für die Karriere als Unternehmensberaterin<br />

zu entscheiden. Es ist wichtig zu spüren, dass<br />

das Unternehmen die Zukunftssorgen ernst nimmt und<br />

sich ehrlich für die Bedürfnisse der Frauen einsetzt.<br />

Dazu gehören zum Beispiel ein angepasster Einstellungsprozess,<br />

der die Andersheit von Frauen reflektiert<br />

und akzeptiert, und ausgebaute Kinder-Betreuungsmöglichkeiten<br />

vor Ort. Durch diese Verbesserungen<br />

würde der Beruf des Unternehmensberaters nicht nur<br />

für Frauen deutlich attraktiver werden, sondern auch<br />

den Bedürfnissen und Wünschen von jungen Berufseinsteigern<br />

generell entgegenkommen.<br />

Ajshe Leonora Zuberi (o.l.)<br />

Major: Betriebswirtschaftslehre<br />

Flaka Rexha (o.r.)<br />

Major: Betriebswirtschaftslehre<br />

Lilia Ostertag (u.l.)<br />

Major: Betriebswirtschaftslehre<br />

<strong>Marktstudie</strong> Management Consulting Schweiz <strong>2017</strong> 21

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