Siegelwelt-Chroniken - von Beate Weirich

„Wie mache ich was?“ Doktor Scarabus lächelte amüsiert.
„Der Garten“, entgegnete Knut mit der Beharrlichkeit eines Betrunkenen
„Wie haben Sie es geschafft, unter freiem Himmel Apfelbäume zu
ziehen?“
„Auf all Ihre Fragen gibt es eine einzige Antwort.“ Scarabus hob die
Augenbrauen und reckte den Zeigefinger in die Höhe: „Magie. Ich bin ein
Magier.“
„Ach nee!“ Lachend schüttelte Knut den Kopf. Dabei wurden seine
Gedanken wieder etwas klarer. „Sie können mir viel erzählen, aber das
glaube ich Ihnen nicht.“
Der Kopf der Tigerkatze fuhr zu ihm herum. Mit ihren großen, graugrünen
Augen sah sie ihn beinahe vorwurfsvoll an.
„Für die Schönheit da draußen gibt es keine rationale Erklärung.“ Das
Lächeln von Scarabus wirkte angestrengt und traurig. „Wie nennen Sie
etwas, was Sie riechen, sehen, berühren und schmecken können, obwohl
es eigentlich gar nicht existieren kann. Ein Wunder?“
„Na ja ...“
„Ich nenne es Magie. Wie kommt es, dass ich Ihre Gedanken besser
kenne als Sie selbst?“
„Vielleicht ...“
„Ein Trick? Oh nein! Es ist Magie. Und was glauben Sie, warum ihr
Aufklärer meinen Befehlen williger gehorchte als Ihren?“
„Es könnte ...“
„Nein. Es ist keine technische Spielerei, sondern Magie. Und die
lebenden Toten habe ich aus meinen Erinnerungen in die Gedanken der
Männer projiziert. Wollen Sie es ausprobieren?“
„Nein! Natürlich nicht.“ Knut stellte erleichtert fest, dass er wieder im
gewohnten Tempo denken konnte. „Außerdem bin ich nicht hier, um
obskure Fragen mit Ihnen zu erörtern sondern um ...“
„Ich weiß.“ Scarabus seufzte. „Sie wollen die Angestellten und die Maschinen
dieser Schrottverwertungsgesellschaft zurückhaben.“
„Stimmt.“
„Die vier Männer ...“ Scarabus wirkte plötzlich verlegen. „Sie sind zur
Zeit indisponiert.“
„Was ist mit ihnen?“
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