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Kleine Reifenkunde für Motorradfahrer

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Reifen-ABC<br />

http://www.dunlop.de/de/data/tyre/mbike/reifenabc.html<br />

24.09.2006<br />

Alter<br />

Reifen unterliegen natürlichen Alterungsprozessen, sie verlieren mit der Zeit ein wenig an Haftung und<br />

Elastizität. Spezielle Substanzen, die bei der Reifenfertigung eingesetzt werden, verlangsamen diesen<br />

Vorgang. Eine sachgerechte Lagerung kann den Alterungsprozess ebenfalls herauszögern. Ein<br />

Motorrad aber, dass jahrelang abgemeldet war, sollte im Interesse der Fahrsicherheit neu bereift<br />

werden. Aufschluss über das Reifenalter gibt die DOTNummer auf der Reifenflanke.<br />

Auswuchten<br />

Das Auswuchten eines Reifens ist die Voraussetzung <strong>für</strong> Fahrkomfort und die Vermeidung von<br />

Vibrationen, die das Fahrverhalten beeinträchtigen. Letztere werden durch eine ungleiche<br />

Massenverteilung hervorgerufen. Gegengewichte an der Felge gleichen die Unwuchten aus, die bei<br />

der Drehbewegung des Reifens entstehen.<br />

Diagonalreifen<br />

Der Klassiker: Benannt nach den in der Richtung wechselnden Karkasslagen mit diagonal<br />

ausgerichtetem Fadenwinkel. Bis Mitte der 80erJahre bestimmten Diagonalkonstruktionen den<br />

Motorradreifenmarkt: Bei leistungsstarken Motorrädern sind inzwischen Radialreifen erste Wahl.<br />

Diagonalreifen erkennt man am Bindestrich in der Reifengrößenkennzeichnung: z.B.130/8018.<br />

Diagonalgürtelreifen<br />

Zusätzliche Gürtellagen über der Karkasse unterscheiden den Diagonalgürtelreifen vom<br />

Diagonalreifen. Die Gürtelkonstruktion hat das Ziel, die Ausdehnung des Reifens unter dem Einfluss<br />

von Fliehkräften zu begrenzen. Diagonalgürtelreifen werden mit dem Buchstaben ''B'' gekennzeichnet,<br />

z.B. 160/70 B 17<br />

DOT-Nummer<br />

DOT steht <strong>für</strong> das amerikanische ''Department of Transportation''. Die DOT-Nummer auf der<br />

Reifenflanke besagt nicht nur, dass der Reifen den USBestimmungen entspricht. Die letzten drei<br />

Ziffern geben auch Auskunft über das Alter des Reifens: Demnach steht ''419'' zum Beispiel <strong>für</strong> die 41.<br />

Produktionswoche 1999. Seit dem 01. 01. 2000 werden die Bauwoche und das Baujahr eines Reifens<br />

vierstellig festgehalten. Das bedeutet, dass die letzten vier Ziffern der DOTNummer Bauwoche und<br />

Baujahr des Reifens vorgeben: ''1600 bedeutet also die 16. Woche 2000.<br />

ECE R 75<br />

Seit dem 01. 01.1997 europaweit gültige Norm <strong>für</strong> Zweiradreifen, die einige änderungen hinsichtlich<br />

der Bezeichnungen von V, VB und ZRReifen beinhaltet.<br />

Einfahren<br />

Die Oberfläche eines fabrikneuen Reifens ist sehr glatt und muss erst aufgeraut werden, um seine<br />

Haftungsqualitäten entfalten zu können. Ein kontrolliertes Einfahren der gesamten Lauffläche ist<br />

deshalb unerlässlich.<br />

Fabrikatsbindung<br />

Immer häufiger legen Fahrzeughersteller neben der Reifengröße auch die Reifenfabrikate fest, die <strong>für</strong><br />

bestimmte Motorradmodelle zulässig sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Reifen und<br />

Fahrwerk in der Praxis miteinander harmonieren. Die entsprechenden Hinweise zu den zulässigen<br />

Reifenmodellen finden sich im Fahrzeugschein bzw. brief.


Karkasse<br />

Die Karkasse ist das Grundgerüst des Reifens und besteht heute vorzugsweise aus hochfesten<br />

Kunstfasergewebelagen (Rayon oder Nylon), die an der Wulst jeweils umgeschlagen werden. Als<br />

tragendes Element des Reifenunterbaus ist die Karkasse <strong>für</strong> die Stabilität eines Reifens<br />

verantwortlich. Je nach Karkassaufbau werden Diagonal, Diagonalgürtel oder Radialreifen<br />

unterschieden.<br />

Kennzeichnung<br />

Die auf den Flanken angebrachte Ziffern und Buchstabenfolge lüftet die Identität eines Reifens. Neben<br />

dem Reifentyp und dem Herstellungsdatum (DOTNummer) werden das Querschnittsverhältnis, die<br />

zulässige Höchstgeschwindigkeit, die Reifenbauart, der Felgendurchmesser und die maximale<br />

Tragfähigkeit ausgewiesen. Hinzu kommen Angaben, ob es sich um eine SchlauchlosTyp oder eine<br />

Bereifung ohne Schlauch handelt, sowie ein Pfeil, der die Laufrichtung anzeigt.<br />

Kernreiter<br />

Als Bestandteil der Wulst füllen Kernreiter aus Gummi den durch den Karkassumschlag entstandenen<br />

Hohlraum aus und verstärken so die Reifenflanke.<br />

Lagerung<br />

Der ideale Aufbewahrungsort <strong>für</strong> Reifen ist dunkel, trocken, kühl und nicht zu stark belüftet. Auf keinen<br />

Fall sollten Reifen zusammen mit Chemikalien, Schmiermitteln oder Treibstoff gelagert werden.<br />

Lauffläche<br />

Als Lauffläche wird der profilierte Umgangsstreifen bezeichnet, der auf die Karkasse aufvulkanisiert<br />

wird. Die Gummimischung der Lauffläche entscheidet zusammen mit der Abstimmung der Karkasse<br />

über Abriebfestigkeit und Haftfähigkeit eines Reifens.<br />

Laufrichtung<br />

Ein kleiner Pfeil auf der Reifenflanke zeigt die richtige Laufrichtung an.<br />

Luftdruck<br />

Der richtige Luftdruck ist Voraussetzung <strong>für</strong> ein einwandfreies Fahrverhalten. Kilometerleistung,<br />

Bremsweg oder Kurvenhaftung hängen auch von einer korrekten Luftfüllung ab. Der Luftdruck --<br />

Hinweise finden sich im Handbuch oder am Motorrad (Schwinge) -- wird grundsätzlich bei kaltem<br />

Reifen und am besten wöchentlich gemessen. Zu hoher Luftdruck beeinträchtigt den Komfort und<br />

erhöht den Verschleiß, zu wenig Luft im Reifen führt zu erhöhter Walkarbeit und Erwärmung.<br />

Reifenschäden können die Folge sein -- im schlimmsten Fall eine Ablösung der aufvulkanisierten<br />

Lauffläche.<br />

M/C<br />

Die Signatur weist darauf hin, dass es sich um einen Motorradreifen handelt. Um eine Verwechslung<br />

mit PKWReifen zu vermeiden, tragen 13, 14 und 15ZollReifen die Kennzeichnung M/C (''Motocycle'').<br />

Mischbereifung<br />

Eine Verwendung von Reifen unterschiedlicher Bauart ist erlaubt, sofern da<strong>für</strong> eine Freigabe vorliegt.<br />

Niederquerschnitt<br />

Moderne Motorradreifen sind heute durchweg Niederquerschnittskonstruktionen: Die Flankenhöhe fällt<br />

kleiner aus als die Breite der Lauffläche. Das bringt mehr Gummi auf die Straße sowie größere<br />

Stabilität. Ein Reifen der Dimension 120/70 ZR 17 beispielsweise ist 120 mm breit und 84 mm (70<br />

Prozent von 120 mm) hoch.<br />

NHS<br />

Not for Highway Service: Derart gekennzeichnete Reifen haben im Straßenverkehr nichts verloren.


Profiltiefe<br />

Laut StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung) beträgt die Mindestprofiltiefe von Motorradreifen<br />

1,6 mm. In der Praxis erweist es sich als sinnvoll, schon vor Erreichen dieses Minimalwertes in einen<br />

Reifenwechsel zu investieren. Gemessen wird die Profiltiefe im Mittenbereich der Lauffläche.<br />

Radialreifen<br />

Der Trend auf dem Reifenmarkt geht eindeutig in Richtung Radialreifen. Seine Konstruktion -- eine<br />

Karkasse mit Fadenverlauf im rechten Winkel zur Laufrichtung (radial) und zusätzlichen Gürtellagen --<br />

steht <strong>für</strong> Formstabilität auch bei hohen Geschwindigkeiten. Weniger Gewebelagen als beim<br />

Diagonalreifen bedeuten zudem weniger Walkarbeit und Wärmeentwicklung. Radialreifen sind durch<br />

ein ''R'' gekennzeichnet: 180/55 ZR 17<br />

Seitenwand<br />

Die Seitenwand oder auch Flanke eines Motorradreifens ist der flexibelste Teil der gesamten<br />

Konstruktion. Sie muss jedoch zugleich die Brems und Beschleunigungskräfte übertragen und<br />

deshalb auch eine ausreichende Steifigkeit besitzen.<br />

Silikat<br />

Silikat (Kieselsäure) sorgt als Bestandteil der Gummimischung <strong>für</strong> eine bessere Nasshaftung des<br />

Motorradreifens. Darüber hinaus wirkt sich dieser Stoff positiv auf Laufleistung und Rollwiderstand<br />

aus.<br />

TL<br />

TL ist die Kurzform <strong>für</strong> Tubeless, die Bezeichnung <strong>für</strong> Schlauchlosreifen.<br />

Tragkraft<br />

Die maximale Tragkraft eines Reifens ist ebenfalls auf der Reifenflanke vermerkt. Ein Motorradreifen<br />

der Dimension 170/60 ZR 17 (73 W) hat einen Load Index von 73 und damit eine Höchsttragfähigkeit<br />

von 365 kg.<br />

TT<br />

TT oder Tube Type besagt, dass es sich um einen Reifen handelt, der mit Schlauch gefahren wird.<br />

Ventilkappe<br />

Niemals ohne: Die fest sitzende Ventilkappe verhindert, dass es bei hohem Tempo zu plötzlichem<br />

Druckverlust kommt, weil die einwirkenden Fliehkräfte das Ventil öffnen.<br />

Walkarbeit<br />

Durch das periodische Einfedern wird der Reifen verformt. Die Gewebelagen des Reifenunterbaus<br />

reiben aneinander (walken), wodurch Hitze freigesetzt wird.<br />

Wulst<br />

Der Reifenwulst, sozusagen der Flankeninnenring, enthält einen oder mehrere Drahtkerne und sorgt<br />

<strong>für</strong> den sicheren Sitz des Reifens auf der Felge.


<strong>Kleine</strong> <strong>Reifenkunde</strong> <strong>für</strong> <strong>Motorradfahrer</strong><br />

Diagonalreifen<br />

Gürtelreifen<br />

Radialreifen 1<br />

Radialreifen 2<br />

Radialreifen 3<br />

Karkasse<br />

Die Karkasse ist der sogenannte Unterbau,<br />

der Festigkeitsträger des Reifens. Sie<br />

besteht aus hochfesten textilen Materialien,<br />

deren Auswahl und Verarbeitungsart die<br />

Festigkeit des Reifens bestimmen und<br />

damit ausschlaggebend sind <strong>für</strong> die Ein-<br />

stufung als Normal-, S-, H- oder V-Reifen.<br />

Motorrad-Karkassen werden überwiegend<br />

in Diagonalbauweise gefertigt. Dunlop setzt<br />

im V-Bereich aber auch spezielle Gürtel-<br />

und Radialkonstruktionen ein.<br />

Wulst<br />

Das ist der „Fuß” des Reifens. Er sorgt <strong>für</strong><br />

festen Sitz des Reifens auf der Felge. Bei<br />

schlauchlosen Reifen die wichtigste Stelle<br />

neben dem Ventil zur Abdichtung gegen<br />

Luftaustritt.<br />

Seitenwand<br />

Die Seitenwand eines Motorrad-Reifens ist<br />

der flexibelste Teil der gesamten Konstruk-<br />

tion. Sie muß jedoch gleichzeitig die Be-<br />

schleunigungs- und Bremskräfte möglichst<br />

direkt übertragen und deshalb auch eine<br />

ausreichende Steifigkeit besitzen.<br />

Lauffläche<br />

Profilierter Umgangsstreifen des Reifens.<br />

Die Gummimischung in der Lauffläche<br />

entscheidet über die Abriebfestigkeit:<br />

Je härter die Gummimischung, desto<br />

abriebfester ist im allgemeinen der Reifen<br />

(desto höher ist also seine Kilometerleis-<br />

tung). Die Verwendung einer harten,<br />

hochabriebfesten Gummimischung ist <strong>für</strong><br />

Motorrad-Reifen jedoch nicht sinnvoll,<br />

da nur eine relativ weichere Gummi-<br />

mischung eine sichere Bodenhaftung<br />

(insbesondere bei Nässe) bietet. Die<br />

richtige Abstimmung zwischen Karkasse<br />

und Lauffläche bringt das gewünschte<br />

Ergebnis.


Prinzipskizze einer WM-Felge<br />

<strong>für</strong> Schlauchreifen<br />

Prinzipskizze einer MT-H2-Felge<br />

<strong>für</strong> schlauchlose Reifen<br />

Prinzipskizze der Felgenhornkontur<br />

und des Wulstsitzes einer CP-Felge<br />

<strong>Kleine</strong> Felgenkunde<br />

Die Entwicklung der Reifen- und Felgen Technik<br />

erbrachte in der Vergangenheit verschiedenste<br />

Felgenkonstruktionen. Theorie und Praxis führten zu<br />

zwei grundsätzlichen Felgensystemen. Felgen <strong>für</strong><br />

Reifen mit Schlauch und Felgen <strong>für</strong> schlauchlose Rei-<br />

fen. Der mitunter sicherlich vorzeitig aufgezeigte<br />

sogenannte „Felgen-Wirrwarr” hat sich durch die Praxis<br />

bzw. eindeutigen Empfehlungen von Motorrad- und<br />

Reifenherstellern auf den <strong>für</strong> das Motorradfahren praxis<br />

nahen Bezug erhalten.<br />

Für Reifen mit Schlauch, Tube Type-Reifen, wird die<br />

WM-Felge eingesetzt, siehe hierzu Abbildung 1.<br />

Für schlauchlose Reifen wurden zunächst MT-Felgen<br />

entwickelt, und es zeigte sich, dass dieser Felgentyp im<br />

Prinzip den geforderten Sicherheitsbestimmungen<br />

entsprach. Jedoch ergab die weitere technische Ent-<br />

wicklung, daß neben der MT-Felge die Felge mit Hump<br />

den gestiegenen Sicherheitsforderungen entsprach.<br />

Siehe hierzu Abbildung 2. Sofern sich der Motorrad-<br />

Fahrer an den Empfehlungen der Industrie orientiert<br />

und diese den neuesten Erkenntnissen der Fir-<br />

men entsprechen, ergibt sich <strong>für</strong> den Motor-<br />

radfahrer kein Entscheidungsproblem.<br />

Dunlop sagt: Dunlop-Reifen in schlauchloser Ausführung<br />

können unter Verwendung eines Schlauches<br />

auch auf MT-Felgen eingesetzt werden. Dunlop-Reifen<br />

in schlauchloser Ausführung können bei Beachtung der<br />

jeweiligen Erfordernis der Felgenkonstruktion<br />

mit Schlauch gefahren werden.<br />

Eine Besonderheit stellt die Felgenkontur<br />

„CP” dar, die im Grundsatz <strong>für</strong> schlauchlose<br />

Konstruktionen gedacht war. Jedoch konnte<br />

sich diese Felgenkonstruktion nicht durch-<br />

setzen (siehe Abbildung 3)


Kennzeichnung von Motorrad-Reifen<br />

4.25/85 H 18<br />

4.25 = Reifennennbreite 4,25 Zoll<br />

/85 = Querschnittsverhältnis in %,<br />

hier 0,85:1. Das ist die Relation von<br />

Querschnittshöhe zur Querschnitts-<br />

breite (H:B). Entsprechen sich H:B,<br />

so ergibt dies ein Verhältnis von 1:1<br />

(oder 100). 1:1<br />

Querschnittsverhältnisse<br />

werden in der Reifenkenn-zeichnung<br />

nicht angegeben. Hat ein<br />

Reifen ein Querschnittsverhältnis<br />

unter 100 – wie bei diesem Beispiel:<br />

0,85:1 (85:100) – so handelt es sich<br />

um einen sogenannten<br />

Niederquerschnittreifen<br />

H = Kennbuchstabe <strong>für</strong> zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

H= 210 km/h<br />

18 = Felgendurchmesser in Zoll<br />

130/90–16 67 H<br />

130 = Reifennennbreite in mm<br />

/90 = Querschnittsverhältnis von<br />

Höhe zu Breite = 90 :100 in %<br />

16 = Felgendurchmesser in Zoll<br />

67 = Tragfähigkeitskennzahl<br />

LI (= Load Index)<br />

H = Kennbuchstabe <strong>für</strong> zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

H = 210 km/h*<br />

150/70 VR 18 V- 260 (70 V) TL<br />

150 = Reifennennbreite in mm<br />

/70 = Querschnittsverhältnis<br />

von Höhe zu Breite = 70:100 in %<br />

V = Kennbuchstabe <strong>für</strong> zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

V= über 210 km/h<br />

R = Konstruktionskennung<br />

R=<strong>für</strong> Radialbauweise<br />

18 = Felgendurchmesser in Zoll<br />

V-260 = Sonderkennzeichnung <strong>für</strong> maximal<br />

zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />

V-260=bis 260 km/h<br />

70 = LoadIndex<br />

Tragfähigkeitskennzahl<br />

V = SpeedIndex<br />

Geschwindigkeitskennung<br />

TL = Tubeless=schlauchlose Ausführung<br />

180/55 ZR 17 (73 W) TL<br />

180 = Reifennennbreite in mm<br />

/55 = Querschnittsverhältnis<br />

von Höhe zu Breite = 55:100 in %<br />

Z = Kennbuchstabe <strong>für</strong> zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

Z=über 240 km/h<br />

R = Konstruktionskennung<br />

R=<strong>für</strong> Radialbauweise<br />

17 = Felgendurchmesser in Zoll<br />

73 = LoadIndex<br />

Tragfähigkeitskennzahl<br />

W = SpeedIndex<br />

Geschwindigkeitskennung<br />

TL = Tubeless = schlauchlose Ausführung


Tragfähigkeits- und Reifenkennzahl<br />

Tragfähigkeits-Kennzahl (LI) und Reifentragfähigkeit (kg)<br />

LI kg LI kg LI kg LI kg LI kg LI kg<br />

0 45 15 69 30 106 45 165 60 250 75 385<br />

1 46,2 16 71 31 109 46 170 61 257 76 400<br />

2 47,5 17 73 32 112 47 175 62 265 77 412<br />

3 48,7 18 75 33 115 48 180 63 272 78 425<br />

4 50 19 77,5 34 118 49 185 64 280 79 437<br />

5 51,5 20 80 35 121 50 190 65 290 80 450<br />

6 53 21 82,5 36 125 51 195 66 300 81 462<br />

7 54,5 22 85 37 128 52 200 67 307 82 475<br />

8 56 23 87,5 38 132 53 206 68 315 83 487<br />

9 58 24 90 39 136 54 212 69 325 84 500<br />

10 60 25 92,5 40 140 55 218 70 335 85 515<br />

11 61,5 26 95 41 145 56 224 71 345 86 530<br />

12 63 27 97,5 42 150 57 230 72 355 87 545<br />

13 65 28 100 43 155 58 236 73 365 88 560<br />

14 67 29 103 44 160 59 243 74 375 89 580<br />

LI = Load Index = Tragfähigkeits-Kennzahl<br />

Geschwindigkeits-Symbol und Höchstgeschwindigkeit km/h<br />

Geschwindigkeits- Höchstgeschwindigkeit Geschwindigkeits- Höchstgeschwindigkeit<br />

symbol<br />

km/h<br />

symbol<br />

km/h<br />

J 100 S 180<br />

K 110 T 190<br />

L 120 U 200<br />

M 130 H 210<br />

N 140 V 240<br />

P 150 W 270<br />

Q 160 Y 300<br />

R 170<br />

Beispiele: 140/90–15 MC 70 S D 404<br />

Reifen mit 335 kg maximaler Tragfähigkeit<br />

bei Geschwindigkeiten bis 180 km/h<br />

170/60 ZR 17 (72 W) TL D 207<br />

Reifen mit einer Tragfähigkeit von:<br />

355 kg bei 240 km/h<br />

231 kg bei 280 km/h


Bezeichnung von Motorradreifen nach<br />

EU-Regelung ECE R 75<br />

Die Europäische Union hat<br />

auch Auswirkung auf<br />

Motorradreifenbezeichnungen.<br />

Es wurde eine Norm<br />

beschlossen, die Änderungen in<br />

der Reifengrößenbezeichnung<br />

bringt.<br />

Völlig umdenken müssen<br />

<strong>Motorradfahrer</strong>, der Handel bzw.<br />

Prüfstellen aber nicht.<br />

Denn gleichartige<br />

Bezeichnungen sind bereits bei<br />

Reifen bis zum<br />

Geschwindigkeitsbereich H<br />

bekannt.<br />

Die Bezeichnungsveränderung<br />

betrifft vor allem V-, VB-, VR- und<br />

ZR-Reifen.<br />

Der wesentliche Unterschied<br />

zwischen der bisherigen und der<br />

neuen Bezeichnung ist die<br />

Einführung der Betriebskennung<br />

(Tragfähigkeitskennzahl und<br />

Geschwindigkeitssymbol) sowie<br />

des neuen<br />

Geschwindigkeitssymbols<br />

W (= 270 km/h) bei ZR-Reifen.<br />

Das Geschwindigkeitssymbol V<br />

(bisher V = über 210 km/h)<br />

wurde neu definiert als V = 240<br />

km/h.<br />

Entspricht ein Reifen mit der<br />

Geschwindigkeitskennung V der<br />

Geschwindigkeit von 240 km/h,<br />

so entfällt der<br />

Geschwindigkeitskennbuchstabe<br />

innerhalb der Reifengröße und<br />

es wird die Betriebskennung<br />

(Tragfähigkeitskennzahl und<br />

Geschwindigkeitssymbol) nach<br />

der Reifengrößenbezeichnung<br />

angeführt ( z. B. 69 V).<br />

Bei ZR-Reifen mit der Geschwindigkeit 270 km/h<br />

bleibt die Reifenbezeichnung unverändert, und es wird<br />

die Betriebskennung der Reifenbezeichnung angeführt<br />

(z. B. 69 W).<br />

Ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit eines Reifens<br />

bei V/VB/VR über 240 km/h bzw. bei ZR über 270<br />

km/h, bleibt die bisherige Bezeichnung unverändert<br />

und die Betriebskennung<br />

(Tragfähigkeitskennzahl/Geschwindigkeitssymbol)<br />

wird hinzugefügt. Hierbei wird die Betriebskennung in<br />

Klammern gesetzt, um deutlich zu machen, dass die<br />

zulässige Höchstgeschwindigkeit über V = 240 km/h<br />

bzw. W = 270 km/h ist, z.B. (69 V), (69 W).<br />

Beispiele:<br />

Bisherige<br />

Grössenbezeichnung<br />

Neue<br />

Grössenbezeichnung<br />

130/90 V 16 130/90-16 67 V<br />

130/90 V 16 V 240 130/90-16 67 V<br />

140/80 V 17 V 270 140/80 V 17 V 270 (67 V)<br />

160/60 VR 17 160/60 R 17 69 V<br />

170/60 VR 17 V 290 170/60 VR 17 V 290 (72 V)<br />

160/60 ZR 17 160/60 ZR 17 69 W<br />

180/55 ZR 17 V 280 180/55 ZR 17 V 280 (73 W)<br />

180/55 ZR 17 180/55 ZR 17 (73 W)<br />

4.00 V 18 4 PR 4.00-18 64 V<br />

Achtung Wichtig:<br />

Bestehende Freigaben mit Reifen in bisheriger<br />

Bezeichnung bleiben uneingeschränkt gültig. Die neue<br />

Bezeichnung muss nicht in die Fahrzeugpapiere<br />

eingetragen werden.<br />

Die Reifengrößenbezeichnung wird bei allen<br />

entsprechenden Größen/Produkten auf die neue<br />

Bezeichnung umgestellt.


Wichtige Informationen zur<br />

Reifenausrüstung von Motorrädern und<br />

Rollern<br />

Zusätzlich zu den bewährten<br />

Originalausrüstungen hat Dunlop eine Vielzahl<br />

von Freigaben <strong>für</strong> Alternativ-Bereifungen.<br />

Die Motorrad-Hersteller haben in<br />

Zusammenarbeit mit dem KBA, TÜV, DEKRA<br />

und dem Bundesverkehrsministerium eine<br />

neue Richtlinie bei Verwendung dieser<br />

freigegebenen Bereifung erarbeitet.<br />

Nachfolgend sind die jeweiligen<br />

Vorgehensweisen bei der Reifenausrüstung<br />

beschrieben. Es ist hierdurch in den meisten<br />

Fällen eine Erleichterung zur Nutzung<br />

entstanden.<br />

1. Originalausrüstung<br />

Diese Reifen sind bereits in den KFZ-Papieren<br />

eingetragen und können jederzeit gefahren<br />

werden. Bei Fahrzeugen mit Bindung gibt es<br />

noch zusätzlich zur Reifengröße eine Angabe<br />

über die Ausführung (Tragfähigkeit,<br />

Geschwindigkeit, Reifenmarke und Profil).<br />

2. Fahrzeuge ohne Bindung<br />

Hat ein Fahrzeug keine Bindung, so ist die<br />

Reifengröße, Tragfähigkeit und<br />

Geschwindigkeitskennung zu beachten. Es<br />

muß stets paarweise die gleiche Marke<br />

montiert werden. Die Profilausführung sollte<br />

nach Empfehlung des Herstellers gewählt<br />

werden.<br />

3. Alternativ-Bereifung bei gleicher Größe<br />

und Marke wie Originalbereifung<br />

Liegt vom Fahrzeughersteller eine Freigabe<br />

(Homologation) <strong>für</strong> diese Bereifung vor, so muß<br />

diese nicht mehr eingetragen werden.<br />

3.1 Wichtig:<br />

Es muss jedoch das Original der Freigabe mit<br />

dem KFZ-Schein mitgeführt werden! Es ist<br />

somit eine problemlose Nutzung dieser<br />

Alternativ-Bereifung (paarweise) möglich, ohne<br />

zusätzliche Eintragungskosten!<br />

4. Alternativbereifung bei unterschiedlicher<br />

Größe(n), aber die Marke ist auch bereits<br />

Originalausrüster<br />

Liegt vom Fahrzeughersteller eine Freigabe<br />

(Homologation) vor, so kann diese Bereifung<br />

ohne Probleme gefahren werden. Es muss<br />

jedoch die Original-Freigabebescheinigung<br />

vom Hersteller beschafft werden und eine<br />

Eintragung in den KFZ-Papieren erfolgen.<br />

5. Alternativ-Bereifung, wenn Marke und<br />

Größe nocht nich in der ABE eingetragen sind.<br />

Liegt eine Freigabe (Homologation vor, so kann<br />

diese Bereifung ohne Probleme gefahren<br />

werden. Es muss jedoch die Original-<br />

Freigabebescheinigung vom Hersteller<br />

beschafft werden und die Alternativ-Bereifung<br />

in die KFZ-Papiere eingetragen werden.<br />

6. Alternativ-Bereifung von Tunern oder<br />

Sonderausrüstern<br />

Die vom Tuner oder Sonderausrüster<br />

vorhandene Freigabe bzw. das<br />

Mustergutachten sind zu beschaffen und die<br />

Alternativ-Bereifung in die KFZ-Papiere<br />

eintragen zu lassen.<br />

! Wichtiger Hinweis !Freigaben von Cagiva,<br />

Ducati, Harley Davidson, Honda, Kawasaki,<br />

Suzuki und Yamaha können Sie anfordern bei:<br />

Dunlop GmbH & Co. KG<br />

Abt. PM-M<br />

Dunlopstraße 2<br />

63450 Hanau<br />

Telefon (0 61 81) 68-19 30<br />

Telefax (0 61 81) 68-15 15<br />

Ebenfalls erhalten Sie von uns Technische<br />

Bestätigungen zu allen Reifen aus unserem<br />

Produktprogramm.<br />

Bezüglich Freigaben von Tunern und<br />

Sonderausrüstern wenden Sie sich bitte an die<br />

entsprechenden Firmen.

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