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XtraBlatt 01-2013

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<strong>XtraBlatt</strong><br />

STARKES SIGNAL<br />

Bernard Krone erläutert im Interview,<br />

warum er in das Werk Spelle derzeit<br />

30 Millionen Euro investiert.<br />

PRAKTIKER-REPORTAGEN<br />

Landwirte berichten über ihre Erfahrungen<br />

in Sachen Grünfutter.<br />

Erstausgabe<br />

UNTERWEGS MIT<br />

DEM ERLKÖNIG<br />

Bernd Weber vom Lohnunternehmen Henke durfte den BiG X 580<br />

schon vor der Serienfertigung intensiv testen.<br />

Ausgabe <strong>01</strong> | Dezember 2<strong>01</strong>3


Wir bedanken uns bei unseren Kunden und Interessenten für den<br />

Besuch unseres Messestandes während der Agritechnica 2<strong>01</strong>3 und<br />

freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit im Jahr 2<strong>01</strong>4!<br />

2


Editorial<br />

LIEBE LESER,<br />

vor Ihnen liegt nun die erste Ausgabe unseres neuen<br />

Krone Magazins „<strong>XtraBlatt</strong>“, mit dem wir Sie zukünftig<br />

über Neuheiten und Trends aus der Grünlandwirtschaft<br />

informieren wollen. Neben News und Meinungen aus<br />

Spelle, praktischen Tipps und Infos rund um die aktuelle<br />

Krone Technik, hat die <strong>XtraBlatt</strong>-Redaktion für Sie viele<br />

interessante Betriebe besucht. Wie dort gewirtschaftet<br />

wird und was die Besonderheiten dieser Betriebe sind,<br />

können Sie in den verschiedenen Reportagen in diesem<br />

Heft erfahren, sicherlich eine spannende und aufschlussreiche<br />

Lektüre für Sie.<br />

Für uns bei Krone ist nun der wichtigste Meilenstein<br />

des Jahres 2<strong>01</strong>3, die Agritechnica, über alle Maßen erfolgreich<br />

abgeschlossen. 450.000 Besucher konnte die<br />

DLG in Hannover begrüßen, und der gefühlten Dichte<br />

auf unserem Stand nach zu urteilen, waren die meisten<br />

von Ihnen auch auf dem Krone Stand in Halle 27, um sich<br />

die vielen Neuentwicklungen anzuschauen, die Krone<br />

auf der Messe erstmalig dem internationalen Publikum<br />

präsentierte.<br />

Genauso erfreut waren wir, dass rund 800 Schüler<br />

aus dem Emsland der Einladung von Krone nach Hannover<br />

gefolgt sind, um sich einen eigenen Eindruck von der<br />

faszinierenden Welt der Landtechnik zu machen. Denn<br />

diese Aktion gehört zu einem Thema, das wir bei Krone<br />

mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.<br />

Im Rahmen der demographischen Entwicklung in<br />

Deutschland laufen wir im gesamten landwirtschaftlichen<br />

Sektor Gefahr, dass uns schon in wenigen Jahren<br />

junge und tüchtige Mitarbeiter in allen Bereichen, sei es<br />

in den Betrieben, bei den Lohnunternehmen, im Handel<br />

und der Industrie, fehlen werden. Wir alle werden uns<br />

dem globalen Ringen um die besten Nachwuchskräfte<br />

stellen müssen, wenn wir nicht zu einer „Restbranche“<br />

verkommen wollen, die für die besten Köpfe von morgen<br />

uninteressant ist. Bei Krone arbeiten wir in unserem Umfeld<br />

sehr intensiv daran, uns auf diese Herausforderung<br />

vorzubereiten. Vielleicht nutzen Sie die Muße der anstehenden<br />

Feiertage einmal dazu, darüber nachzudenken,<br />

wie Sie sich auf Ihrem Betrieb aufstellen wollen, um auch<br />

in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber in der Region zu<br />

sein.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien<br />

ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes<br />

und erfolgreiches Jahr 2<strong>01</strong>4. Bleiben Sie uns gewogen<br />

und entspannen Sie ein wenig bei der Lektüre des neuen<br />

Krone „<strong>XtraBlatt</strong>“.<br />

Mit den besten Grüßen aus dem Emsland<br />

Ihr Bernard Krone<br />

3


MENSCHEN INHALT<br />

INHALT<br />

Markus Wipperfürth ist nicht nur engagierter<br />

Lohnunternehmer, sondern betreibt auch<br />

Pensionspferdehaltung der Extraklasse.<br />

In seinem sehr interessanten<br />

Futterkonzept<br />

setzt Landwirt Thomas<br />

Schneider bei Gras rein<br />

Lohnunternehmer Henke gehörte<br />

zu den ersten, die den neuen BiG X<br />

580 eingesetzt haben. Wir haben<br />

den Fahrer Bernd Weber begleitet<br />

und nach seinem Eindruck gefragt.<br />

auf Ballensilage.<br />

Zum 3. Mal hat<br />

Krone die Aftersales-Trophy<br />

an Top-<br />

Händler verliehen.<br />

Eifersuchts-Drama mit<br />

Häcksler: Wir berichten<br />

von der Produktion eines<br />

Films mit unerwartetem<br />

EDITORIAL<br />

Ende...<br />

Editorial<br />

Neben gutem<br />

Grünlandmanagement<br />

ist für<br />

Matthias Augst die<br />

Erntetechnik ein<br />

Schlüsselfaktor.<br />

POSTER<br />

Interview mit Bernard Krone<br />

über die weitere Entwicklung<br />

seines Unternehmens<br />

SEITE 3<br />

4<br />

SEITE 6 – 8 SEITE 14 – 17 SEITE 20 – 23<br />

SEITE 10 – 13<br />

SEITE 9 SEITE 18 – 19<br />

SEITE 24 – 25<br />

SEITE 26-27


Wie stellen sich britische<br />

Milchvieh-Farmer<br />

auf den Wegfall der<br />

Milchquote ein? Wir<br />

waren für Sie dort.<br />

Dr. Josef Horstmann,<br />

Leiter der Krone-Produktentwicklung,<br />

berichtet<br />

über Techniktrends.<br />

Die Woche mit Gästen – Impressionen vom<br />

Messestand auf der Agritechnica 2<strong>01</strong>3<br />

PRODUKT-NEUHEITEN VON<br />

KRONE ZUR SAISON 2<strong>01</strong>4<br />

Was hat der österreichische Bäcker<br />

Christian Ruetz mit Futtererntetechnik<br />

von Krone zu tun? Lesen Sie es nach!<br />

Praxis-Tipps zur richtigen<br />

Einstellung von Pressen<br />

IMPRESSUM<br />

Jede Menge<br />

Bilder und Infos<br />

bietet die Krone-<br />

Mediathek.<br />

NACHRICHTEN<br />

RUND UM KRONE<br />

Was es mit Trockenfutter<br />

aus Gras und Luzerne auf<br />

sich hat, erfahren Sie in der<br />

Reportage aus dem mecklenburgischen<br />

Eldena.<br />

SEITE 28 – 31<br />

SEITE 35<br />

SEITE 32 – 34<br />

SEITE 40 – 43<br />

SEITE 46 – 48<br />

SEITE 50 – 51<br />

SEITE 36 – 37<br />

SEITE 44 – 45 SEITE 38, 39, 49<br />

5


MENSCHEN TITELTHEMA<br />

BiG X 580 im Tarnkleid<br />

UNTERWEGS<br />

MIT DEM<br />

ERLKÖNIG<br />

Wer wünscht sich das nicht: Einmal mit<br />

einer Maschine arbeiten, die es (noch) nicht<br />

zu kaufen gibt? Bernd Weber, Mitarbeiter<br />

im Lohnunternehmen Henke, hatte dieses<br />

Glück und durfte den BiG X 580 schon vor<br />

der Serienfertigung an die Leistungsgrenze<br />

fahren. Und dann auch noch im Tarnkleid…<br />

6


Sicher – eine Maschine dieser Größe versteckt man<br />

nicht so einfach in der Landschaft. Was tun, wenn<br />

nicht jeder auf Anhieb die Details erkennen soll? In<br />

Zeiten von Smartphones wird es für die Landtechnikhersteller<br />

immer schwieriger, ihre Neuheiten bis zum<br />

gewünschten Präsentationszeitpunkt geheim zu halten.<br />

Krone hat sich dazu entschieden, den neuen BiG X mit<br />

einem Tarnkleid zu versehen. Somit kann man zumindest<br />

auf weitere Entfernung die Konturen der Maschine<br />

nicht genau ausmachen. Bekannt ist diese Technik aus<br />

der Autoindustrie. „Unsichtbar bin ich mit dem BiG X<br />

allerdings nicht“, schmunzelt Bernd Weber, Mitarbeiter<br />

im Lohnunternehmen Henke aus Ströhen, und ergänzt:<br />

„Jeder Landwirt, zu dem ich mit der Maschine komme, ist<br />

natürlich sofort interessiert, was sich hinter der Verkleidung<br />

verbirgt.“ Und auch Branchenfremde würden sich<br />

nach dem Häcksler umgucken. „Als ich einmal an einer<br />

Tankstelle getankt habe, sprach mich die Kassiererin an,<br />

ob meine Maschine nicht eher in den Zoo gehöre. Eigentlich<br />

hat sie recht – denn bissig ist der neue BiG X“, sagt<br />

der 31-Jährige mit einem Augenzwinkern.<br />

GUT ABGESTIMMT<br />

Insgesamt hat er mit „seinem“ Häcksler 195 Stunden im<br />

Mais gehäckselt. Einer seiner Kollegen fuhr den BiG X<br />

davor ca. 200 Stunden lang in der Grassilageernte. „Pro<br />

Stunde komme ich je nach Schlaggröße und Bestand auf<br />

ca. 3,5 Hektar Mais pro Stunde“, erklärt Bernd Weber.<br />

Der 10-reihige Easycollect Maisvorsatz passe aus seiner<br />

Sicht sehr gut zu den installierten 580 PS des Motors.<br />

Zwar wünsche sich sein Chef Jörg Henke möglichst immer<br />

die breitesten Vorsätze, die lieferbar seien. „Aber ich<br />

möchte bei der Arbeit auch ein bisschen vorankommen.<br />

Je breiter der Vorsatz, desto langsamer muss ich fahren“,<br />

ist Bernd Weber überzeugt.<br />

Der BiG X, mit dem er unterwegs ist, verfügt über<br />

eine 28-Messer-Trommel. Damit können Schnittlängen<br />

stufenlos von 4 bis 22 mm eingestellt werden. „Die meisten<br />

unserer Milchviehkunden häckseln auf 17 mm, die<br />

Mäster hingegen auf 10 mm. Einige Biogasanlagen hingegen<br />

wollen es zum Teil sehr kurz bis zu 4 mm geschnitten<br />

haben“, so der erfahrene Häckslerpilot.<br />

7


MENSCHEN TITELTHEMA<br />

WENDIGER<br />

ALS EINE KATZE<br />

Einer der größten Vorteile gegenüber den anderen<br />

Häckslern, mit denen Bernd Weber bislang in seiner Fahrerkarriere<br />

gearbeitet hat, sei die Wendigkeit des BiG X<br />

580: „Wenden in einem Zug mit dem Zehnreiher – das<br />

klappt mit dem neuen Häcksler perfekt ohne wilde Kurbelei<br />

am Lenkrad. Da müssen dann nur noch die Abfahrer<br />

hinterherkommen.“<br />

Die Maschine lief im Vorserienstand bereits sehr gut,<br />

resümiert Bernd Weber: „Es gab ein paar Software-Updates.<br />

An der Hardware hingegen gab es wenig auszusetzen.<br />

Ich wurde von den Krone-Technikern öfter nach<br />

meiner Meinung gefragt. Angenehm ist, dass meine Anmerkungen<br />

zu Verbesserungen angenommen wurden<br />

und oft auch in spätere Updates eingeflossen sind.“<br />

DATEN UND FAKTEN: KRONE BIG X 580<br />

Motor<br />

Maximale Leistung BiG X 580<br />

Dauerhäckselleistung BiG X 580<br />

Fahrantrieb<br />

Stufenloser hydrostatischer<br />

Antrieb mit Radmotoren an der<br />

Vorderachse und optional an<br />

der gefederten Hinterachse<br />

Gutstrom<br />

Anzahl der Vorpresswalzen 6<br />

Antrieb der Vorpresswalzen<br />

R 6 MTU, 15,6 l, SCR Katalysator<br />

mit AdBlue-Einspritzung<br />

430 kW/585 PS<br />

405 kW/551 PS<br />

0 – 40 km/h<br />

stufenlos, hydrostatisch<br />

Immer alles im Blick: Bernd Weber in Aktion<br />

Die Kommandozentrale des BiG X 580<br />

Maße der Häckseltrommel<br />

(Breite/Durchmesser)<br />

Messerbesatz der<br />

Häckseltrommel<br />

Häcksellänge in mm<br />

Körneraufbereitung<br />

Schwenkwinkel vom<br />

Auswurfkrümmer<br />

Max. Überladehöhe<br />

Maße und Gewichte<br />

Länge/Breite/Höhe<br />

Leergewicht ohne Vorsatz<br />

Tankinhalt Diesel<br />

Tankinhalt AdBlue<br />

Bereifung<br />

Serie<br />

Maximal<br />

630 mm/660 mm<br />

Serie: 20<br />

Option: 28 oder 40<br />

Stufenlos verstellbar je nach<br />

Messerbesatz 5-31 mm/<br />

4-22 mm/2,5-16 mm<br />

Walzencracker mit 250 mm<br />

Durchmesser und serienmäßig<br />

123 Zähnen, a.W. mit 144<br />

oder 166 Zähnen lieferbar<br />

Scheibencracker<br />

210 Grad<br />

6.000 mm<br />

7.520-8.250 mm/3.000-3.300<br />

mm/3.915-3.980 mm<br />

(abhängig von der Bereifung)<br />

14.100 kg<br />

1.330 l + optional 170 l<br />

130 l<br />

Front: 680/85 R32; Heck:<br />

540/65 R30<br />

Front: 900/60 R42; Heck:<br />

710/60 R30<br />

8


Der BiG X-Clip<br />

SEIN GEHEIMNIS<br />

W<br />

ie entsteht nun solch´ ein Video-Clip, wer<br />

denkt sich das aus und was soll er bewirken?<br />

Neue Maschinen mit Videos vorzustellen ist nicht neu.<br />

Heinrich Wingels, Marketingleiter der Maschinenfabrik<br />

Krone, meint: „Wir wollten mit diesem Clip den Besucher<br />

auf der Messe fünf Minuten mit einer Geschichte fesseln<br />

und gleichzeitig unseren neuen kleinen BiG X auf der Agritechnica<br />

einmal anders präsentieren. Landmaschinen<br />

und deren Einsatz sind Kopfsache, aber auch Herzensangelegenheit.“<br />

An vier Tagen im August entstand dieser<br />

Clip. Italien als Drehort bot sich an, weil dort im August<br />

schon Mais gehäckselt wurde und die Geschichte ganz<br />

gut zu Italien passt. Die genaue Location war der Betrieb<br />

Massari, eine Genossenschaft mit 2.500 ha und 300 ha<br />

Mais (www.agriturismomassari.it).<br />

Waren Sie während der Agritechnica<br />

am Krone-Stand und haben<br />

auf dem Flatscreen die Dreiecksgeschichte<br />

mit unerwarteter<br />

Pointe verfolgt? Falls nicht, können<br />

Sie das Video jetzt mit Hilfe<br />

des QR-Code laden und ansehen.<br />

Aus der Idee einer Dreiecksgeschichte mit einem speziellen<br />

Ende schrieb der Video-Spezialist Denis Brand ein<br />

Drehbuch und stellte mit seinem Team alles zusammen,<br />

was für den Dreh nötig war. Dann ging es mit komplettem<br />

Kamera- und Beleuchtungsteam plus technischem<br />

Equipment von Riesenbeck nach Norditalien. Auch die<br />

Darsteller wurden eingeflogen. Markus Voss, der in diesem<br />

Clip den Landwirt und Ehemann spielt, ist professioneller<br />

Schauspieler. Valentina Wagner, als impulsive<br />

und schöne Ehefrau und Xeni Kouril, die junge Aushilfe<br />

für Stall und Hof, sind Laien, stammen aber aus dem<br />

Krone-Umfeld. Lediglich das kleine Autobianchi-Coupé<br />

ist ein reinrassiger Italiener. „Wir drehten dort bei 38 und<br />

41 Grad Celsius im Schatten und dazu noch die Hitze der<br />

Scheinwerfer“, erinnert sich Heinrich Wingels. Abends<br />

wurde es kühler und so ging der Dreh dann auch mal bis<br />

zwei Uhr in der Nacht. Nach drei langen Tagen war dann<br />

der Clip im Kasten, der letztlich in fünf Minuten die Dramatik<br />

und Leidenschaft einer Dreiecksgeschichte erzählt<br />

und das alles ohne Worte.<br />

Ehefrau Valentina mit Wut im Bauch auf Spurensuche Die Darsteller: v.l. Valentina Wagner,<br />

Markus Voss und Xeni Kouril<br />

Das Drehteam<br />

Happy End<br />

9


MENSCHEN INTERVIEW<br />

Gespräch mit Bernard Krone<br />

STARKES SIGNAL<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Die Maschinenfabrik Krone expandiert<br />

wie nie zuvor in ihrer über 100-jährigen<br />

Geschichte. Mehr als 30 Millionen Euro<br />

Investitionen sollen das Unternehmen<br />

jetzt fit machen für die nächsten Wachstumsschritte.<br />

Wir haben mit Bernard<br />

Krone über seine Pläne gesprochen.<br />

10


» Wir können als Ziellinie<br />

600 Häcksler pro<br />

Jahr produzieren, das ist<br />

gut eine Verdopplung. «<br />

Bernard Krone<br />

Die Landwirtschaft wächst global stark. Das zeigt<br />

sich neben Nordamerika und Europa besonders<br />

in Südamerika und in den Ländern Osteuropas, Russlands<br />

und auch in China. Es gilt, von täglich reduzierten<br />

Ackerflächen in wenigen Jahrzehnten gut neun Milliarden<br />

Menschen zu ernähren und dabei die Balance zu<br />

finden zwischen Nahrung und pflanzlicher Energie. So<br />

schildert Bernard Krone, Vorstandsvorsitzender der Krone-Holding<br />

und Inhaber der Krone-Gruppe, in aller Kürze<br />

seine Einschätzung der künftigen Rahmenbedingungen.<br />

Für Landwirte und das Agrarbusiness weltweit bestehe<br />

die Herausforderung darin, sich darauf einzustellen.<br />

Deutschland ist seines Erachtens dabei als Landtechnikproduzent<br />

nicht nur führend, sondern weltweit ein gefragter<br />

Partner und Lieferant. Dieses Potenzial möchte<br />

der Unternehmer nutzen – und investiert derzeit rund 30<br />

Millionen Euro in den Standort Spelle – für mehr Kapazität,<br />

Qualität, Service und Schulung<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Herr Krone, bevor wir auf die Pläne für 2<strong>01</strong>4/15<br />

zu sprechen kommen, welche Bilanz ziehen Sie für das<br />

Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>2/13 und wie wird das neue Jahr gestartet?<br />

Bernard Krone: Das Saisonjahr 2<strong>01</strong>2/13 war für die<br />

Maschinenfabrik Krone ein ausgesprochen gutes Jahr<br />

mit einer Umsatzsteigerung von rund zehn Prozent. In<br />

Deutschland hält sich der Verkauf gleichbleibend auf hohem<br />

Niveau, im Export erleben wir ein gutes Wachstum.<br />

In Zahlen heißt das, dass wir in der Landtechnik unseren<br />

Umsatz von 512 Millionen Euro auf 560 Millionen Euro gesteigert<br />

haben. Herausragende Wachstumsmärkte für uns<br />

sind aktuell Frankreich und die USA. Wir sind jetzt aber<br />

auch in Märkten wie Südamerika und China aktiv, wo sich<br />

ein starkes Wachstum der Landwirtschaft abzeichnet. Unser<br />

eigenes Vertriebsbüro in China steht kurz vor der Gründung.<br />

Mittlerweile stammt unser Gesamtumsatz zu fast<br />

70 Prozent aus dem Export, das zeigt, wie stark sich ein<br />

mittelständisches Unternehmen, wie die Maschinenfabrik<br />

Krone, auch weltweit aufstellen muss.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Und wie entwickelt sich das Geschäft in den<br />

Alpenländern, denn dort ist in der Grünfuttererntetechnik<br />

der Wettbewerb um Marktanteile und Händler sehr<br />

intensiv?<br />

Bernard Krone: Bestens. Österreich liegt auf dem vierten<br />

Platz unseres Umsatzrankings. Das spricht für sich. Hier<br />

arbeiten wir übrigens mit einer eigenen Vertriebsmannschaft<br />

plus Händler. In der Schweiz haben wir die GVS als<br />

Partner und sind ebenfalls sehr zufrieden, was die Zusammenarbeit<br />

und den Umsatz angeht. In beiden Märkten<br />

sind wir gut aufgestellt und wir sind sehr dankbar, dass<br />

infolge der jüngeren Veränderungen in den Händlerlandschaften<br />

in beiden Ländern kein Krone-Händler die Marke<br />

gewechselt hat. Das spricht für unsere Kundennähe und<br />

unsere Produkte.<br />

BESTSELLER<br />

IST DIE PACKENPRESSE<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Bei welchen Produkten lief das Geschäft gut,<br />

für welche Produkte war es schwieriger?<br />

Bernard Krone: Der Häckslermarkt zeigte sich im abgelaufenen<br />

Saisonjahr nach einigen sehr starken Jahren<br />

schwierig. Wir erlebten in Deutschland Rückgänge in der<br />

Stückzahl, der Export war gegenüber dem Vorjahr leicht<br />

wachsend. Bei Wendern und Schwadern verzeichneten<br />

wir in Deutschland einen sehr guten Absatz. Die Großpackenpresse<br />

„BiG Pack“ ist nach wie vor ein Bestseller. Im<br />

vergangenen Saisonjahr haben wir etwa 800 dieser Großpackenpressen<br />

gebaut. Das bedeutet immerhin eine Stei-<br />

11


MENSCHEN INTERVIEW<br />

1<br />

gerung von 150 Einheiten allein in diesem Jahr. Ein klares<br />

Votum unserer Lohnunternehmer-Kunden für die hohe<br />

Qualität der Presse.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Krone hat sich entschieden, die Modellpalette<br />

der Häcksler zu erweitern. Sie bieten ab der Saison 2<strong>01</strong>4<br />

den kleineren BiG X - und das in einer Zeit sinkender Absatzzahlen<br />

für Häcksler in Deutschland. Hat Krone zu<br />

lange mit dem Häcksler unter 600 PS gewartet?<br />

Bernard Krone: Wie gesagt, wir spüren in Deutschland<br />

eine gewisse Marktberuhigung beim Häcksler, insofern<br />

kommen wir vielleicht ein Jahr zu spät mit unserer kleinen<br />

Häckslergeneration. Aber wir kommen noch rechtzeitig<br />

für die Saison 2<strong>01</strong>4 und 2<strong>01</strong>5, in der sicher auch oder gerade<br />

kleinere Häcksler einen guten Markt finden werden.<br />

Wir sind jedenfalls optimistisch und haben uns das Ziel<br />

gesetzt, unsere Häckslereinheiten in den nächsten Jahren<br />

zu verdoppeln, schließlich liegt der Weltmarkt bei Häckslern<br />

unter 600 PS bei rd. 60 Prozent. Dieses Ziel wird untermauert<br />

durch eine starke Investition hier in den Standort<br />

Spelle. Wir haben uns für den Bau einer 200 Meter langen,<br />

neuen Montagehalle für den BiG X entschieden und setzen<br />

damit auch stark auf einen Verkaufserfolg der kleinen<br />

BiG X-Modelle. Seit Oktober wird in dieser Montagelinie<br />

gefertigt und ab März kommt der neue Prüfstand. Dann<br />

wird jeder Häcksler, der seit Oktober produziert wurde,<br />

dort auf Herz und Nieren geprüft.<br />

NEUE MONTAGELINIE<br />

FÜR 600 SELBSTFAHRER<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Ist die Häckslermontage die wichtigste Investition<br />

im Krone-Gesamtinvestitionsplan von 30 Millionen<br />

Euro?<br />

Bernard Krone: Sie ist auf jeden Fall die wichtigste Investition,<br />

denn wir schaffen mit der Häckslermontage<br />

einen echten Mehrwert, mehr Produktivität und mehr<br />

Produktqualität. Die gesamten Produktionsabläufe wurden<br />

neu designt. Etwa zehn Millionen Euro investieren wir<br />

allein in die neue Montage und den neuen Prüfstand. Wir<br />

haben in jüngster Zeit aber auch investiert in ein neues<br />

Logistikzentrum und ein neues Schulungszentrum. Hinzu<br />

kommt nun noch das in Bau befindliche Entwicklungszentrum<br />

mit angeschlossenem Prototypbau.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Über welches Produktionsvolumen sprechen<br />

Sie bei der neuen Häckslermontage?<br />

Bernard Krone: Wir können als Ziellinie 600 Häcksler pro<br />

Jahr produzieren, das ist gut eine Verdopplung, die wir in<br />

den nächsten drei Jahren anstreben. Wir haben aber auch<br />

die Möglichkeit in dieser Montagelinie die 80 bis 100 BiG<br />

M zu fertigen und über den Prüfstand zu führen.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Wenn der Export so stark ist wie bei Krone,<br />

muss man dann befürchten, dass der Support und die<br />

Ersatzteilversorgung in Deutschland leidet?<br />

Bernard Krone: Deutschland ist insgesamt mit 30 Prozent<br />

vom Umsatz unser wichtigster Einzelmarkt. Daher werden<br />

hier im Lande auch der Support und die Ersatzteilversorgung<br />

auf keinen Fall vernachlässigt. Im Gegenteil, mit<br />

höherer Stückzahl und Population unserer Maschinen im<br />

Markt muss der After-Sales-Markt mitwachsen. Wir sehen<br />

uns als Unternehmen mit einer hohen Kundennähe, die<br />

wir auf keinen Fall gefährden wollen. Service in Deutschland<br />

abzugeben wäre für uns inakzeptabel. Und wenn Sie<br />

einmal schauen, wie wir in den vergangen Jahren auch in<br />

eigene, neue Service-Stützpunkte investiert haben, wie z.B.<br />

in Vöhringen oder in Aicha, dann sehen Sie, wie wichtig<br />

uns die deutschen Kunden sind.<br />

12


1 Das neue Schulungszentrum wurde<br />

im Frühjahr 2<strong>01</strong>3 eröffnet.<br />

2 Zum Investitionsplan „MBK 2<strong>01</strong>5“<br />

gehört auch das neue Logistikzentrum.<br />

2 3<br />

3 Mit den kleinen BiG X unter 600<br />

PS erweitert Krone seine Modellpalette<br />

deutlich.<br />

KUNDENNÄHE<br />

IST EIN MUSS<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Herr Krone, können Sie sich mehr eigene Regionalstandorte<br />

im Vertrieb vorstellen oder ist das jetzige<br />

Vertriebsnetz ausreichend, und wo sieht sich Krone beim<br />

Kampf um Exklusivität beim Handel?<br />

aufgebaut, um Gebrauchtmaschinen zu vermarkten und<br />

damit unsere Händler zu unterstützen. Dabei ist für uns<br />

Deutschland immer noch der stärkste Absatzmarkt für<br />

Gebrauchtmaschinen. Das wird uns natürlich noch mehr<br />

beschäftigen, wenn wir mit unserer kleinen Häckslerreihe<br />

unter 600 PS einige Jahre im Markt sind, denn in Deutschland<br />

kauft der Kunde bei der Gebrauchtmaschine lieber<br />

einige PS mehr.<br />

Bernard Krone: Es gibt immer wieder Regionen, in denen<br />

wir aufgrund des Strukturwandels in der Händlerlandschaft<br />

selbst als Krone tätig werden müssen. Allerdings<br />

dort, wo wir einen starken Handel haben, werden wir diesen<br />

Handel weiter ausbauen und unterstützen rund um<br />

Schulung, Ersatzteile und Rücknahme von Gebrauchtmaschinen.<br />

Gerade beim Vertrieb der bäuerlichen Maschinen<br />

kann kein Hersteller das leisten, was der Handel leistet.<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Sinne des Kunden<br />

ist, wenn Hersteller ihren Händler zum Wachstum zwingen,<br />

um Exklusivität zu garantieren. Nach wie vor sind<br />

Schnelligkeit und Kundennähe die entscheidenden Punkte<br />

für den Verkaufserfolg. Wir als mittelständischer Hersteller<br />

stehen natürlich vor der Herausforderung, diese Kundennähe<br />

zu behalten. Nur dann wird der Vertriebspartner<br />

auch weiter zu uns stehen. Es gibt durchaus eine imposante<br />

Zahl von Händlern, die sich nicht in Exklusivität drängen<br />

lassen.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Wenn Sie, bzw. Ihre Händler, mehr Selbstfahrer<br />

und Großpackenpressen verkaufen, müssen auch<br />

mehr gebrauchte Maschinen zurückfließen. Kann das der<br />

Handel allein meistern?<br />

Bernard Krone: Wir müssen auch in diesem Bereich unsere<br />

tüchtigen Vertriebspartner unterstützen und haben mit<br />

unserer Tochtergesellschaft „Harvest-Park“ einen Weg<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Abseits der BiG-Line, also der Großmaschinen,<br />

bietet Krone ja seit eh und je ein breites Programm auch<br />

von kleineren Maschinen an. Wie wichtig ist für Krone<br />

noch diese bäuerliche Technik?<br />

Bernard Krone: Wir bauen am Standort Spelle pro Jahr<br />

circa 25.000 Maschinen. Davon sind über 20.000 Maschinen<br />

genau diese bäuerlichen Maschinen. Ohne diese Basis<br />

und den Anspruch hier führend bei Stückzahl und Technik<br />

zu sein, wären wir nicht in der Lage, wettbewerbsfähig<br />

Großtechnik anzubieten. Wir brauchen das Image im<br />

Markt und wir brauchen die Mischung in den Maschinen<br />

und damit auch in der Kundschaft. Der Landwirt sieht,<br />

welche Marke der Lohnunternehmer fährt und attestiert<br />

dem Produkt dann eine hohe Praxistauglichkeit. Durch<br />

diese breite Modell- und Leistungsbreite werden wir auch<br />

konjunkturunabhängiger, denn das Kaufverhalten von<br />

Lohnunternehmern und Landwirten ist durchaus unterschiedlich.<br />

Beispiel: Wenn der Milchpreis niedrig ist, verzichtet<br />

der Landwirt auf eigene Investitionen und vergibt<br />

mehr Arbeit an den Lohnunternehmer, der dann wieder in<br />

Profitechnik investiert. Steigt der Milchpreis, kauft er mal<br />

wieder ein Mähwerk selbst. Ohne die bäuerliche Technik<br />

gäbe es uns nicht mehr, wobei die kleineren Produkte von<br />

der Entwicklung der Großtechnik profitieren. Heute ist in<br />

jedem Krone-Mähwerk der Mähholm aus dem BiG M. Auf<br />

der anderen Seite hätten wir ohne die 10.000 Mähwerke,<br />

die wir jährlich bauen, keine Basis für den BiG M.<br />

13


MENSCHEN PRAXIS<br />

Markus Wipperfürth, Hahnenhof-Pulheim<br />

WIR ERFÜLLEN PFE<br />

Wer im Internet auf den<br />

Link „www.hahnenhofpulheim.de“<br />

klickt, kommt<br />

selbst als Pferdelaie ins<br />

Staunen über das Angebot,<br />

mit dem Markus Wipperfürth<br />

und Beate Gertz ihre<br />

Pensionspferde und deren<br />

Besitzer verwöhnen. Wie<br />

funktioniert das mit mehreren<br />

Sorten Heu plus Heulage?<br />

Und warum gibt es BiG<br />

Packs statt Rundballen? Wir<br />

haben den Betrieb vor den<br />

Toren Kölns besucht.<br />

Wo gibt´s das schon: Die Pferde wählen<br />

Futter, Einstreu und auch, ob sie als Single<br />

oder in einer Pferde-WG leben wollen?<br />

Steht ihnen der Sinn nach Heu aus Pulheim,<br />

aus der Eifel, aus dem Westerwald<br />

oder gar aus dem Schwarzwald? Natürlich<br />

steht auch beste Heulage zur Verfügung.<br />

Und was wollen sie als Einstreu?<br />

Zur Wahl steht der Klassiker Getreidestroh,<br />

aber auch Rapsstroh für Allergiker<br />

und sogar Waldboden. Nein, hier geht es<br />

nicht um extrem verwöhnte Pferde, sondern<br />

um das durchaus bezahlbare Angebot<br />

von Lohnunternehmer und Landwirt<br />

Markus Wipperfürth für seine 90 vierbeinigen<br />

Pensionsgäste. Das Ergebnis:<br />

treue Kunden, über 300 Kandidaten auf<br />

der Warteliste und genug Arbeit für seine<br />

zehn Mitarbeiter, sechs Traktoren und<br />

vier Krone BiG Packs, zwei davon in der<br />

High Speed-Version, aber alle mit Multibale-Ausrüstung<br />

und Schneidwerk.<br />

Markus Wipperfürth und seine Freundin<br />

Beate Gertz bewirtschaften einen 90 ha<br />

Betrieb in Pulheim, im Speckgürtel von<br />

Köln, der vorwiegend auf vier Säulen<br />

steht:<br />

der Landwirtschaft,<br />

dem Pferdepensionsbetrieb,<br />

dem Lohnunternehmen mit Futtermittelproduktion<br />

auch für andere<br />

Pferdebetriebe,<br />

dem Reitplatzbau (noch als Steckenpferd).<br />

Bis zum Jahre 2004 gab es bei Wipperfürths<br />

nur die Landwirtschaft. Dann<br />

startete der Pferdepensionsbetrieb parallel<br />

mit dem Lohnunternehmen, denn<br />

das eine bedingt das andere, jedenfalls<br />

wenn man den eigenen Daumen auf der<br />

14


RDETRÄUME<br />

Futterproduktion behalten will. Und das<br />

will Markus Wipperfürth unbedingt. Jeder<br />

seiner 25.000 Großballen, sei es Heu<br />

oder Heulage für den Trog oder Stroh für<br />

den Stall, kommt aus seinen eigenen vier<br />

BiG Packs, die er als Lohnunternehmer<br />

einsetzt. „Die Markenwahl hat einmal zu<br />

tun mit der Pressleistung der Maschine,<br />

der Multibale-Funktion und der Stabilität<br />

der Ballen im Lager. Ein weiteres Argument<br />

ist auch der gute Service, den uns<br />

der Landmaschinenhändler Moerschen<br />

aus Tönisvorst in der Saison rund um die<br />

Uhr bietet“, betont er.<br />

Für einen Pferdepensionsbetrieb ist die<br />

Region zwischen Köln und Düsseldorf<br />

eine Top-Lage. Aber das allein ist nicht<br />

der Grund für den regen Zuspruch von<br />

Pferd und Reiter. Für seine spezielle Haltung<br />

der Pferde und die Qualität sowie<br />

Auswahl des Futters ist er dort unter Pferdefreunden<br />

schon eine besondere Klasse.<br />

Und das zu akzeptablen Einstellerpreisen<br />

zwischen 340 und 380 Euro pro Monat<br />

als Basispreis. „Wir wollen hier normale<br />

Pferde und normale ReiterInnen und keine<br />

Stöckelschuhromantik“, schildert er<br />

schmunzelnd.<br />

Im Dunstkreis des Kölner Doms<br />

sammeln seine Krone Highspeed-<br />

Packenpressen ein Schwad nach dem<br />

anderen auf. Multibalefunktion und<br />

Schneidwerk sind für ihn wichtige<br />

Ausstattungsmerkmale.<br />

15


MENSCHEN PRAXIS<br />

RUNDLINGSDORF<br />

FÜR PFERDE<br />

Wir stehen zusammen in seiner großen<br />

Küche und plaudern. Einzelne Mitarbeiter<br />

kommen herein und schmieren sich Brötchen,<br />

denn heute findet das Mittagessen<br />

auf dem Feld statt. Die Sonne scheint und<br />

das letzte Stroh muss gepresst, verladen<br />

und eingelagert werden.<br />

Aber erst einmal startet er sein kleines<br />

ATV und fährt mit mir, seiner Freundin<br />

Beate und Hund Ben durch seine Pferdelandschaft,<br />

immerhin ein Areal von<br />

17 Hektar rund um den Hof herum. Zuerst<br />

geht es zu einer echten Rarität in Reiterkreisen:<br />

Die als Rundling gestaltete Stallanlage<br />

ist Wipperfürths Erfindung, die er<br />

mit berechtigtem Stolz zeigt. In einem<br />

fast geschlossenen Kreis stehen einzelne<br />

Pferdeboxen Wand an Wand aneinander.<br />

Hinter jeder Box befindet sich der dazugehörige<br />

Paddock und ein Streifen Weideland.<br />

Hier stehen meist Einzelpferde,<br />

kommen aber auf ihrem Weidestreifen<br />

hinter der Box mit den Nachbarpferden<br />

in Berührung. „So lernen die Tiere schon<br />

mal ihre Artgenossen kennen und können<br />

später in die Gruppenhaltung, wenn sie<br />

denn wollen“, erklärt er. Diese Haltungsform<br />

ist deshalb selten, weil die kreisförmig<br />

aufgestellten Boxen mittig auf der<br />

Weide stehen müssen. Das werde nicht<br />

überall genehmigt, ergänzt er. In diesem<br />

quasi „Rundlingsdorf“ stehen 30 Pferde.<br />

Weiter geht es durch seine Pferdewelt<br />

vorbei an einzelnen Offenställen. Das<br />

sind Gruppenställe zu je zwei bzw. vier<br />

Tieren mit dazugehörigem Paddock und<br />

Weideland. „Hier ist es wichtig, dass die<br />

Pferde und auch die Besitzer zusammenpassen“,<br />

erklärt er. Und das sei nicht immer<br />

ganz einfach hinzubekommen. Wenn<br />

ein Pferd diese Gruppe verlässt, müsse<br />

schon mit viel Sorgfalt ein Nachfolger<br />

ausgewählt werden. Das fällt bei seiner<br />

Warteliste von über 300 Kandidaten<br />

leichter, denn alle Bewerber sind Markus<br />

Wipperfürth bekannt. Jeder, der sein<br />

Pferd auf die Warteliste stellen will, muss<br />

mit ihm zusammen eine Checkliste erstellen,<br />

eine Art Steckbrief und Charakterbeschreibung<br />

des Tieres. So fällt es leichter,<br />

die Tiere für eine Gruppe zusammenzustellen.<br />

Leuchtet ein und es scheint klug,<br />

hier auch die Besitzer mit einzubeziehen<br />

- oder? Er nickt zustimmend, ergänzt aber,<br />

dass dass seine Einsteller vermehrt mit<br />

dem Wunsch kommen, auch ein zweites<br />

Pferd bei ihm unterzubringen.<br />

1<br />

Markus Wipperfürth ist stolz auf seine<br />

Angebote der Pferdehaltung, die auch in<br />

hohen Reiterkreisen Anerkennung finden.<br />

Dazu gehört neben der besonders artgerechten<br />

Haltungsform auch die Wahl der<br />

Einstreu. Der Klassiker ist geschnittenes<br />

Getreidestroh, aber er bietet auch Rapsstroh<br />

für Allergiker an. Das habe zudem<br />

mehr Saugfähigkeit und sei keineswegs<br />

härter oder pieksiger als Getreidestroh,<br />

betont er. „Der Renner unter den Einstreuvarianten<br />

ist aber unser Waldboden.“<br />

Der Name klingt gut, keine Frage. „Dahinter<br />

steckt durchgegorener, zertifizierter<br />

Kompost“, erläutert er. Und der habe seine<br />

Vorteile. Er müsse nicht so oft ersetzt<br />

werden wie Stroh. Lediglich die Pferdeäpfel<br />

müssten gemistet werden, der Urin<br />

baue sich weitgehend selbstständig ab.<br />

Komplett aus der Box kommt der Waldboden<br />

so alle sechs Wochen. Sein Waldboden<br />

ist derzeit bei Pferd und Reiter die<br />

absolute Nummer 1.<br />

2 3<br />

16


» Die Markenwahl hat zu<br />

tun mit der Pressleistung, der<br />

Multibale-Funktion und der<br />

Stabilität der Ballen. «<br />

Markus Wipperfürth<br />

Damit aber nicht genug. Beim Futter besteht<br />

ebenfalls eine imposante Auswahl<br />

zwischen Heulage und Heu verschiedener<br />

Herkunft. Da ist die Entscheidung seiner<br />

Einsteller aber nicht so eindeutig wie<br />

beim Einstreu. Heu sei immer noch sehr<br />

beliebt und wird meistens lieber genommen<br />

als Heulage, schildert er. Markus<br />

Wipperfürth ist das weitgehend egal, er<br />

bietet beides seinen Kunden an. Die Heulage<br />

kommt vom eigenen Land, das Heu<br />

presst er in der Eifel und im Westerwald<br />

auf Flächen befreundeter Landwirte. Von<br />

ihnen holt er seit Jahren schon Heu und<br />

Heulage. Das Heu von dort habe seine<br />

eigene Konsistenz und Gräserzusammensetzung<br />

und bringe daher einen individuellen<br />

Geschmack mit. Er kennt die Flächen<br />

und sieht sich im Frühjahr alle Bestände<br />

an, damit er weiß, was im Futter steckt.<br />

DER BALLEN MACHT<br />

DAS FUTTER<br />

Der Unterschied zwischen dem Gras aus<br />

der Eifel, dem Westerwald und Pulheim<br />

liegt in den unterschiedlichen Höhenlagen,<br />

Böden und klimatischen Bedingungen.<br />

Heu aus der Hocheifel ist wesentlich<br />

feiner, kräuterreicher als das dickstängelige<br />

Heu aus der Kölner Bucht, in der in<br />

der Regel mindestens einen Monat früher<br />

Pferdeheu gemacht wird. Dort kristallisieren<br />

sich meist dominante Grassorten<br />

in einer Grasmischung heraus und setzen<br />

sich aufgrund der idealen Bedingungen<br />

im Bestand durch. Im Westerwald ist<br />

man auch auf Höhenlagen – z.T. Hochmooren,<br />

d.h. es ist immer genügend Wasser<br />

im Boden, das Heu ist etwas „stabiler“<br />

als Eifelheu, nicht ganz so kräuterreich.<br />

Mähen und Schwaden übernehmen die<br />

Landwirte dort selbst, aber die Pressarbeit<br />

erledigt Markus Wipperfürth, beginnend<br />

beim ersten Schnitt Ende Juni,<br />

immer selbst. Das hat zu tun mit seinen<br />

besonderen Ansprüchen an den Ballen<br />

und an die Pressdichte. „Meine Krone<br />

BiG Packs pressen fester und gleichmäßig<br />

und spätestens beim Stapeln in fünf<br />

Etagen sieht man, wie stabil ein Ballen<br />

wirklich ist“, schildert er. Meist geht eine<br />

Presse in die Eifel und eine andere in den<br />

Westerwald und bleibt dort dann auch<br />

einige Tage im Einsatz. Um den unterschiedlichen<br />

Ansprüchen seiner Futterkunden<br />

entsprechen zu können, sind alle<br />

seine BiG Packs High Speed mit Schneidwerk<br />

und Multibale ausgerüstet.<br />

Von seinen 90 ha sind 45 ha Ackergras und<br />

der Rest Getreide und Rüben. Das Grasland<br />

wird regelmäßig alle zwei Jahre neu<br />

eingesät mit spezieller Grasmischung für<br />

Pferde. Meist fallen drei bis vier Schnitte<br />

an. In diesem Jahr (2<strong>01</strong>3) erfolgte der erste<br />

Schnitt Anfang Juni. Bis zum Winter<br />

werden es drei bis vier Schnitte sein.<br />

Wir wechseln die Fahrzeuge und steigen<br />

vom offenen Hof-ATV ins Auto. Unser Ziel<br />

ist das ca. 30 km entfernte Kallrath. Dort<br />

sind seine Leute dabei, Stroh zu pressen.<br />

Hier wechselt quasi der Pferdepensionschef<br />

Wipperfürth seinen Hut und wird<br />

zum Lohnunternehmer. Auf dem Stoppelfeld<br />

geht es hektisch zu. Drei seiner Packenpressen<br />

sammeln ein Schwad nach<br />

dem anderen auf. Dabei wird der TM-<br />

Gehalt kontinuierlich gemessen. Mehr als<br />

15 Prozent Feuchte geht nicht. Im Gefolge<br />

der Pressen kurvt einer seiner Mitarbeiter<br />

auf dem Schäffer Hoflader rasant quer<br />

übers Feld, sammelt die 400 kg Quaderballen<br />

ein und lädt sie auf die Lkw-<br />

Pritsche. Alles muss schnell gehen heute,<br />

denn die Wolken kündigen vom baldigen<br />

Regen und der Landwirt will sein Stoppelfeld<br />

geräumt haben.<br />

1 Markus Wipperfürth hat derzeit<br />

90 Einsteller-Pferde in Pension.<br />

Unter anderem untergebracht<br />

in Offenställen für jeweils vier<br />

Pferde.<br />

2 Die als „Rundling“ gestaltete<br />

Stallanlage ist Wipperfürths<br />

Erfindung. In einem fast geschlossenen<br />

Kreis stehen einzelne<br />

Pferdeboxen Wand an Wand<br />

aneinander.<br />

3 Markus Wipperfürth bietet seinen<br />

90 Pensionspferden Heu aus den<br />

Regionen Eifel und Westerwald<br />

an, sowie Heulage aus Pulheim.<br />

4<br />

4 BiG Pack Ballen lassen sich auch<br />

in sieben Etagen stapeln, ohne<br />

auseinanderzubrechen, meint<br />

Markus Wipperfürth.<br />

17


MENSCHEN PRAXIS<br />

Grünfutterernte im Mittelrheinischen Bergland<br />

EINE RUNDE SACHE<br />

Der kürzlich neu gebaute Betrieb<br />

der Schneider GbR liegt<br />

nicht nur vor malerischer<br />

Kulisse, sondern offenbart<br />

auch ein sehr interessantes<br />

Futterkonzept. Wir waren<br />

für Sie vor Ort.<br />

Die Neubauten beherbergen zurzeit 137 Milchkühe der Rasse<br />

Holstein Frisian, in Rot- und Schwarzbunt. Dazu kommt die<br />

weibliche Nachzucht. Bullenkälber werden überwiegend als<br />

Zuchttiere verkauft. Auf der Grundlage hochwertigen Grundfutters<br />

erreicht die Leistungsherde von Thomas Schneider eine<br />

Laktationsleistung von über 10.000 l Milch, bei 3,65 % Fett und<br />

3,25 % Eiweiß. Möglich ist diese Leistung nur, wenn das Grundfutter<br />

höchsten Qualitätsansprüchen genügt.<br />

IN RUNDBALLEN<br />

Die Ausgangsbedingungen für die Erzeugung hochwertigen<br />

Futters sind in der Region durchaus gegeben. Die<br />

Betriebsflächen liegen in Höhen zwischen 180 und 350 m<br />

über NN. Die Niederschläge liegen bei 600-650 mm. Trockenheit<br />

ist damit selten ein Problem, dazu trägt auch<br />

der schwere Boden mit hohen Tonanteilen bei.<br />

Von den rund 180 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche<br />

sind 87 ha in der Grünlandnutzung. Im Ackerbau dominiert<br />

der Silomais mit 31 ha gemeinsam mit 46 ha Winterweizen<br />

und 16 ha Sommergerste. Neben Silage wird<br />

auch Heu und Stroh in Ballen gepresst. Ein Drittel der<br />

Grünlandflächen konnte in diesem Jahr früh geschnitten<br />

werden, der Rest des ersten Schnittes konnte aufgrund<br />

der Witterung erst recht spät erfolgen. „Auch der zweite<br />

Schnitt war eher mager, der dritte scheint jetzt gut<br />

18


Thomas Schneider, der Landwirt und<br />

Betriebswirtschaftler ist, ist Milchviehhalter<br />

aus Leidenschaft.<br />

Schneider die Kaufentscheidung. Allerdings sei seine<br />

Rundballensilage in den meisten Fällen eher etwas trockener,<br />

da grundsätzlich gewendet werde. Um den Eintrag<br />

von Schmutz zu vermeiden und damit einen geringen<br />

Anteil an Rohasche im Futter zu erreichen, arbeitet<br />

der Milchviehspezialist grundsätzlich ohne Aufbereiter.<br />

auszufallen.“ Die Fütterung der Milchkühe erfolgt ganzjährig<br />

über Mischwagen und das stündliche Beischieben<br />

von Futter per Roboter.<br />

QUALITÄT IM BLICK<br />

Beim Blick auf das Anfang August fast leere Silo erklärt<br />

Thomas Schneider die Fütterungsstrategie: „Der Hauptgrund<br />

für die Ausrichtung der Grasernte auf Rundballen<br />

war die Qualität. Vorher haben wir jahrelang mit Fahrsilos<br />

gearbeitet. Mit den Kosten für die Siloplatten erschienen<br />

uns die Ballen kostenneutral bei besserer Qualität.<br />

Heute wird nur noch der Mais im Silo eingefahren.<br />

Durch die Rundballen haben wir auch bessere Möglichkeiten<br />

in der Anpassung der Energiegehalte und anderer<br />

Inhaltsstoffe wie Rohfaser oder Eiweiß. Wir verfüttern<br />

also üblicherweise den besten Schnitt an die erste, leistungsstarke<br />

Gruppe. Der zweite und dritte Schnitt wird<br />

der zweiten Milchgruppe zugeteilt. Damit sind wir in der<br />

Futterzuteilung nach Leistung flexibel und können der<br />

ersten Gruppe wirklich hohe Energiekonzentrationen<br />

anbieten.“<br />

Ein weiterer Grund für die Entscheidung für Krone<br />

war die Möglichkeit, über ein Auslieferungslager vor der<br />

Haustür innerhalb kürzester Zeit Ersatzteile beziehen<br />

zu können: „Wenn wir Heu oder Grassilage ernten, darf<br />

die Presse nicht stehen. Nach den Erfahrungen aus der<br />

letzten Zeit haben wir ein benötigtes Teil innerhalb einer<br />

Stunde hier.“ Grundsätzlich muss aber eine Maschine<br />

zum Betrieb passen, so Landwirt Schneider. Eine Kaufentscheidung<br />

hängt für ihn weiterhin auch vom späteren<br />

Wiederverkaufswert ab.<br />

Der Blick auf die Änderungen im Milchmarkt nach<br />

Wegfall der Quote macht Landwirt Schneider keine<br />

Angst: „Der Markt wird sich mittelfristig ausgleichen.<br />

Wir sind technisch und wirtschaftlich auf einem hohen<br />

und guten Niveau und werden mit zukünftigen Herausforderungen<br />

genauso umgehen können wie in der Vergangenheit.“<br />

Ein viel größeres Problem sieht der fortschrittliche<br />

Landwirt in der zunehmenden Entfremdung<br />

der Bevölkerung von der Landwirtschaft und der Natur<br />

im Allgemeinen. Dass der Vater zweier Kinder diesem<br />

Trend selbst entgegenwirken will, zeigt der Ab-Hof-Verkauf<br />

von Frischmilch bester Qualität.<br />

Um lagerfähige, stabile und feste Ballen guter Qualität<br />

pressen zu können, hat sich der Landwirt mit betriebswirtschaftlichem<br />

Hintergrund vor einiger Zeit für<br />

den Kauf einer Comprima Press-Wickelkombi entschieden:<br />

„Im Jahr machen wir mittlerweile gut 2.000 Rundballen,<br />

davon 1.200 bis 1.400 als Silage, den Rest als Heu<br />

und Stroh.“ Ein bedeutender Vorteil der Comprima ist für<br />

Thomas Schneider, dass der Durchmesser zwischen 120<br />

und 150 cm einstellbar ist, weil ein Teil der Ballen verkauft<br />

wird und die Kundenansprüche unterschiedlich<br />

sind. „Außerdem ist das Gerät variabel. Ich wollte keine<br />

Bänderpresse, da wir in den Vorjahren immer wieder<br />

Probleme mit feuchterem Futter hatten. Mit der Comprima<br />

läuft die Ernte bisher einwandfrei“, erklärt Landwirt<br />

Die gute Herdenleistung basiert neben<br />

der Fütterung und Haltung auch auf der<br />

eigenen Nachzucht.<br />

19


MENSCHEN PRAXIS<br />

Grünfutterernte im Westerwald<br />

DAS FUTTER MA<br />

Landwirt Augst ist Profi in Sachen Milchvieh.<br />

Für die Leistung und Gesundheit seiner<br />

Milchkühe steht die Erzeugung von<br />

hochwertigem Grundfutter an erster Stelle.<br />

Neben dem Graslandmanagement ist die<br />

Grünfuttererntetechnik entscheidend für<br />

ein gutes Ergebnis.<br />

20


CHT DIE MILCH<br />

D<br />

ie Schwerpunkte des 225 ha großen Betriebes im<br />

Westerwald liegen in der Milchviehhaltung und<br />

der eigenen Zucht. Ein besonderes Steckenpferd von<br />

Matthias und Helmut Augst ist der Ackerbau. Nicht umsonst<br />

wurden sie mit dem „Innovationspreis Ackerbau“<br />

ausgezeichnet. Das Grundfutter für seine Kühe erzeugt<br />

Matthias Augst auf 90 ha Grünland. Dazu kommen etwa<br />

15 ha Silomais. Auch ein Teil der Sommergerste wird in<br />

der Fütterung eingesetzt.<br />

Im hellen, geräumigen Laufstall stehen 75 rotbunte<br />

Milchkühe, die ausschließlich aus der eigenen Zucht<br />

stammen. Die Nachzucht steht auf Stroh. Seit kurzem<br />

verfügt der Betrieb über einen Melkroboter: „Für uns bedeutet<br />

das eine große Arbeitsentlastung und die Kühe<br />

nehmen den Roboter erstaunlich gern und mehrfach<br />

am Tag an. Dadurch ist die Milchleistung merklich gestiegen“,<br />

sagt Matthias Augst. Sie liegt zurzeit bei einer<br />

Laktationsleistung von 8.500 l über durchschnittlich 4,8<br />

Laktationen, bei 3,4 % Eiweiß und 4,1 % Fett.<br />

Im Ackerbau fährt der innovative Landwirtschaftsmeister<br />

eine weite Fruchtfolge auf der Basis pflugloser<br />

Bewirtschaftung. Das Spektrum reicht von Wintergerste,<br />

Raps, Weizen, Roggen und Mais bis hin zu Hafer, welcher<br />

von einem befreundeten Landwirt in der Pferdefütterung<br />

verwertet wird. Das gesamte Ackerbausystem ist<br />

also auf die nachhaltige Förderung der Bodenfruchtbarkeit<br />

und die Vermeidung von Fruchtfolgekrankheiten<br />

ausgelegt.<br />

SINNVOLLE KOOPERA-<br />

TION ZWEIER LANDWIRTE<br />

Bei Höhenlagen von 220-250 m üNN und knapp 900 mm<br />

Jahresniederschlag kommt es auf den schweren Böden<br />

der Westerwalder Niederungen auf eine punktgenaue<br />

Bearbeitung an. Die hohen Niederschläge haben auch<br />

ihre Auswirkungen auf das Ernteverfahren im Grünland:<br />

„Das Gras wächst hier zwar immer, wir brauchen aber<br />

häufig eine entsprechend hohe Schlagkraft, um zum<br />

richtigen Zeitpunkt mähen, schwaden und pressen oder<br />

häckseln zu können. Die Zuverlässigkeit der Maschinen<br />

ist die Grundvoraussetzung für alles andere“, erklärt<br />

Matthias Augst.<br />

Im Grünland werden die meisten Arbeiten selber<br />

erledigt. Eine der wenigen Ausnahmen ist das Pressen,<br />

das der befreundete Berufskollege Christian Gelhausen,<br />

Betriebsleiter des Hofes Fröhling in Windeck, mit<br />

seiner Comprima Press-Wickelkombi übernimmt. Er erledigt<br />

auch die jährliche Nachsaat der Grünlandflächen.<br />

Christian Gelhausen hat Landwirtschaft studiert und bewirtschaftet<br />

einen 65 ha Betrieb gemeinsam mit seiner<br />

Ehefrau Christine. Neben der Mutterkuhhaltung und der<br />

Jungpferdeaufzucht arbeitet der junge Landwirt mit seinen<br />

Maschinen häufig überbetrieblich.<br />

Seit 2003 werden auf dem Hof Fröhling Glanrinder<br />

gehalten. Die Mutterkuhherde wurde auf dem Betrieb<br />

selbst aufgebaut: „Diese alte Rasse ist vom Aussterben<br />

bedroht. Neben ihren guten Eigenschaften ist auch die<br />

Förderung der Haltung ein Argument für das extensive<br />

Wirtschaften“, berichtet Christian Gelhausen. Eher intensiv<br />

betreibt er dagegen die Pferdehaltung. Neben der<br />

Aufstallung von Pensionspferden werden Jungpferde<br />

aufgezogen. Etliche Züchter der Umgebung geben ihre<br />

Jungtiere in die Herde von Landwirt Gelhausen.<br />

DURCHDACHTER<br />

MASCHINENEINSATZ<br />

Wie Christian Gelhausen weiter erzählt, ist die Maschinenausstattung<br />

seines Betriebes eigentlich überdimensioniert,<br />

er hat jedoch sein eigenes Konzept<br />

zum Maschineneinsatz: „ Letztes Jahr haben wir einen<br />

Schmetterlingsmäher von Krone gekauft. Arbeitszeit<br />

kostet schließlich auch Geld. Dazu kommt, dass wir viele<br />

Nebenerwerbs- und Kleinbetriebe mit 10 bis 15 Kühen in<br />

der Umgebung haben. Diese schaffen sich keine eigene<br />

Technik an. Für mich ist daher das Thema überbetrieblicher<br />

Maschineneinsatz interessant. Deshalb kaufe ich<br />

Geräte und Maschinen, die ich selber brauche, eine Nummer<br />

größer und nutze die überschüssige Leistung über-<br />

21


MENSCHEN PRAXIS<br />

» Die Zeiten, als man im Grundfutter nur<br />

Masse brauchte, sind vorbei. Das fängt<br />

schon beim Nachsäen der Grünlandflächen<br />

an und geht über die Düngung bis hin zum<br />

Mähen, Schwaden und Pressen. «<br />

Matthias Augst<br />

betrieblich. So bin ich auf dem eigenen Betrieb bei besserer<br />

Arbeitsqualität schneller fertig.“ Vor einiger Zeit hat<br />

sich Christian Gelhausen für die Comprima von Krone<br />

entschieden: „Wir hatten mit der vorherigen Bänderpresse<br />

immer Probleme mit dem frischen, nassen Futter.<br />

In der Silage bekamen die Ballen nicht die richtige Form.<br />

Vor vier Jahren haben wir uns dann nach einer Alternative<br />

in Form einer Press-Wickelkombination umgesehen.“<br />

Zunächst konnte der Landwirt die Comprima ein<br />

Jahr mieten. Für Christian Gelhausen war das ein starkes<br />

Argument: „Ich wollte erst einmal sicher sein, dass die<br />

Presse für meine Bedingungen die richtige ist. Und das<br />

ist sie. Gerade bei feuchtem Futter hat die Comprima<br />

gute Pressdichten und Ballengewichte. Außerdem sind<br />

die Ballen formschön, es fällt keiner auseinander. Durch<br />

den Gummielevator läuft die Presse auch ruhiger als wir<br />

es vorher gewohnt waren. Wir fühlen uns dementsprechend<br />

bei Krone sehr gut aufgehoben.“ Die Stabilität der<br />

Ballen ist auch für Matthias Augst entscheidend: „Das<br />

Zusammenfallen der liegenden Siloballen hat zur Folge,<br />

dass die Folie nicht mehr richtig klebt, der Ballen auseinandergeht<br />

und damit das<br />

Futter verdirbt.“<br />

Die Plakette zeigt, dass man<br />

von einem Krone-Frontmähwerk<br />

bei richtiger Wartung<br />

länger etwas haben kann.<br />

QUALITÄT STATT MASSE<br />

Für Matthias Augst hat die Qualität des Grundfutters<br />

oberste Priorität, im Silo sind hochwertige Gras- und<br />

Maissilage, aber auch Biertreber zu finden. Heu und Silageballen<br />

werden überwiegend in der mobilen Fütterung<br />

der Nachzucht eingesetzt oder verkauft: „Die Zeiten,<br />

als man im Grundfutter nur Masse brauchte, sind vorbei.<br />

Das fängt schon beim Nachsäen der Grünlandflächen<br />

an und geht über die Düngung bis hin zum Mähen,<br />

Schwaden und Pressen.“ Die Qualität ist also entscheidend,<br />

Protein, Rohfaser, Energie und schließlich auch der<br />

Rohaschegehalt müssen stimmen, um zu bestem Futter<br />

und optimalen Milchleistungen zu kommen.<br />

Das Thema Rohasche und Verschmutzung des Futters<br />

hängt für Matthias Augst eng mit der Erntetechnik<br />

zusammen: „Wenig Rohasche in der Silage ist wichtig für<br />

die Tiergesundheit. Es darf also nur wenig oder besser<br />

keine Verunreinigung ins Gras kommen. Ich mähe also<br />

im Zweifelsfall lieber mal ein wenig höher. Zusätzlich<br />

mäht der Krone Easy-Cut-Balken sehr sauber und schiebt<br />

kein Erdreich auf.“ Die Kombination aus einem Krone-<br />

Frontmähwerk zusammen mit dem Krone-Butterfly EasyCut<br />

9140 CV Collect mit Schwadzusammenführung<br />

und einer darauffolgenden Überfahrt mit dem eigenen<br />

Swadro 810 ergibt ein Schwad auf 18 m Breite und bietet<br />

aus Sicht des Landwirts viel Flexibilität.<br />

1 2<br />

22


» Wir hatten mit der vorherigen<br />

Bänderpresse immer Probleme<br />

mit dem frischen, nassen Futter.<br />

In der Silage bekamen die Ballen<br />

nicht die richtige Form. «<br />

Christian Gelhausen<br />

FLEXIBEL AGIEREN<br />

Flexibel zeigte sich vor dem Kauf des Butterfly auch der<br />

Hersteller: „Uns war es wichtig ein Mähwerk zu haben,<br />

das über eine Schwadzusammenführung verfügt und<br />

gleichzeitig nicht so stark aufbereitet. Wir konnten direkt<br />

mit Dr. Horstmann von Krone darüber reden und haben<br />

eine maßgeschneiderte Lösung mit leicht modifizierten<br />

V-Fingern im Mähwerk bekommen“, berichtet Matthias<br />

Augst seine Erfahrung. „Die Mähkombination ist für uns<br />

ideal, weil wir mit vielen kleinen Flächen arbeiten. Durch<br />

die einzeln ansteuerbaren Mäheinheiten können wir<br />

auch auf ungünstige Flächenzuschnitte reagieren. Durch<br />

die Schwadablage sparen wir uns einen größeren Kreiselschwader.<br />

Unseren alten Einkreiselschwader nutzen<br />

wir aber ebenso wie den Wender KW 9.02 8T weiterhin<br />

im Heu. Er leistet immer noch gute Dienste.“ Auch das<br />

Frontmähwerk ist älteren Datums, auch wenn man es<br />

ihm nicht ansieht. Ein Blick auf die Plakette zeigt: Das<br />

Mähwerk hält seit 13 Jahren. Matthias Augst erklärt seine<br />

Ansicht zum Thema ältere Maschinen: „Was unseren<br />

Ansprüchen genügt und technisch in Ordnung ist, wird<br />

auch weiter genutzt. So kommt es, dass wir modernste<br />

Technik und Altbewährtes kombinieren und sowohl einen<br />

Krone-Miststreuer von 1984 als auch das Butterfly-<br />

Mähwerk bei uns in der Maschinenhalle stehen haben.“<br />

Für die Zukunft des Westerwalder Vorzeigebetriebes<br />

liegen die Pläne bereits auf dem Tisch: „Unsere Ziele für<br />

die Zukunft liegen vor allem in der Effizienzsteigerung<br />

und der Erhöhung der Lebensdauer und Lebensleistung<br />

der Tiere. Im Ackerbau werden wir weiter pfluglos wirtschaften,<br />

um die Bodenfruchtbarkeit weiter zu verbessern.<br />

Oberste Priorität hat aber auch hier die Nachhaltigkeit<br />

der Produktion. In der Grünfutterernte wollen wir<br />

weiter auf Qualitätsgrundfutter und in der Futterernte<br />

auf den Hersteller unseres Vertrauens bauen“, sagt Matthias<br />

Augst mit einem Augenzwinkern.<br />

1 Die Stallungen auf dem Hof von Familie<br />

Augst beherbergen 75 Milchkühe und die<br />

eigene Nachzucht<br />

2 Vater Helmut und Sohn Matthias Augst bringen<br />

Erfahrung und Innovation unter einen<br />

Hut.<br />

3 Die Querförderbänder des Krone-Butterfly<br />

EasyCut 9140 CV Collect erzeugen ein<br />

Schwad auf 18 Meter Breite.<br />

4 Augst und Christian Gelhausen arbeiten in<br />

der Futterernte zusammen.<br />

3 4<br />

23


MENSCHEN PARTNER<br />

Krone Excellent After-Sales-Trophy<br />

SERVICE VOM FEI<br />

Zum 3. Mal hat Krone im Vorfeld<br />

der Agritechnica den Wettbewerb<br />

der excellent After-Sales-Trophy für<br />

Krone-Fachhändler ausgeschrieben.<br />

Während der Messe in Hannover<br />

wurden die Gewinner bekannt gegeben<br />

und ausgezeichnet.<br />

Jede noch so gute Maschine kann die<br />

vom Kunden in sie gesetzten Erwartungen<br />

nur dann optimal erfüllen, wenn<br />

sie bestens gewartet und gepflegt wird.<br />

Deshalb haben Landmaschinen-Fachbetriebe<br />

und ihr hochwertiger Service für<br />

Kunden wie Hersteller einen sehr großen<br />

Stellenwert – auch bei Krone. Aus diesem<br />

Grund schreibt der Grünfutterernte-<br />

Spezialist aus Spelle alle zwei Jahre unter<br />

seinen Servicepartnern den Wettbewerb<br />

der Krone excellent After-Sales-Trophy<br />

aus, um zusätzliche Impulse zu noch besserem<br />

Service zu geben und die besten<br />

Betriebe zu ehren.<br />

Die teilnehmenden Händler durchlaufen<br />

dabei ein detailliertes Bewerbungsund<br />

Bewertungsverfahren. Zu den zahlreichen<br />

Kriterien gehörten unter anderem<br />

Ersatzteilbevorratung, Werkstattausrüstung,<br />

Kundendienstwagen, Mitarbeiterqualifikation,<br />

aber auch Kundenbetreuung,<br />

Service-Vermarktung und<br />

Aktionsangebote. Die Präsentation des<br />

Betriebes, Sauberkeit und die Gestaltung<br />

des Verkaufsraums wurden ebenfalls begutachtet.<br />

Die Jury setzte sich in diesen Jahr aus<br />

Dietrich Lankhorst als langjährigem, erfahrenen<br />

Fachhändler, Frederik Masur<br />

(Redakteur der Zeitschrift Agrartechnik),<br />

Jens Noordhof (stellv. Chefredakteur<br />

24


NSTEN<br />

der Zeitschrift Lohnunternehmen) und<br />

Roman Opora (zuständig für Ersatzteil-<br />

Marketing bei Krone) zusammen und<br />

spiegelt somit alle drei Sichtweisen Hersteller,<br />

Fachhandel und Endkunden wider.<br />

In der Endrunde wurden zehn Händler<br />

besucht, unterteilt in die beiden Gruppen<br />

mit Betrieben unter bzw. über neun<br />

Millionen Euro Gesamtumsatz. Innerhalb<br />

jeder 5er-Gruppe ergaben sich dann drei<br />

Gewinner.<br />

GEWINNER<br />

Die Gewinner der Excellent After-Sales-Trophy 2<strong>01</strong>3 in der Gruppe<br />

„Fachbetriebe über neun Millionen Euro Jahresumsatz“ sind<br />

demzufolge:<br />

1. Platz Gruma Nutzfahrzeug GmbH, Standort Germaringen<br />

2. Platz Müller Landtechnik KG, Standort Holzhausen<br />

3. Platz Breu Landtechnik, Thomas Breu e.K., Standort Cham<br />

Die Gewinner in der Gruppe „Fachbetriebe unter neun Millionen<br />

Euro Jahresumsatz“ sind:<br />

1. Platz Steinbrenner GmbH, Standort Wörnitz<br />

2. Platz Chr. Janson GmbH, Standort Diemelsee-Adorf<br />

3. Platz Wallentin & Partner GmbH, Standort Wesenberg<br />

<strong>XtraBlatt</strong> gratuliert allen Gewinnern herzlich zu dieser Auszeichnung<br />

und wünscht weiterhin gutes Gelingen beim Service der<br />

Extra-Klasse für Krone-Produkte!<br />

.<br />

25


26


27


MENSCHEN INTERNATIONAL<br />

Grossbritannien von Ost nach West<br />

MEHR KÜHE – MEH<br />

Wie stellen sich die<br />

Landwirte in Großbritannien<br />

auf den<br />

Wegfall der Milchquote<br />

ein? Wir haben<br />

uns jenseits des<br />

Ärmelkanals für Sie<br />

umgehört.<br />

Platz schaffen für mehr Kühe ist dabei<br />

noch die einfachere Aufgabe, ausreichend<br />

Futterquellen sichern und die<br />

Arbeit klug zu verteilen dürfte schon<br />

schwieriger werden, jedenfalls dort, wo<br />

Biogas etabliert ist. Die Engländer haben<br />

zwar mit ihren gut 100 Biogasanlagen<br />

keine wirkliche Konkurrenzsituation<br />

um die Futterflächen, aber machen sich<br />

trotzdem reichlich Sorgen um die Futterkosten.<br />

Das liegt am schlechten Wetter<br />

der letzten zwei Jahre.<br />

„Das begann schon im vergangenen Jahr.<br />

Das Frühjahr war zu trocken, dann folgten<br />

ein viel zu nasser Sommer und Herbst.<br />

Das Ergebnis war wenig Gras- und Maissilage<br />

und am Ende des Jahres kam dann<br />

auch das Wintergetreide nicht in die<br />

Erde.“ Die Milchviehhalter sind zwar mit<br />

dem aktuellen Milchpreis von 35 Cent<br />

weitgehend zufrieden, aber seit Monaten<br />

klagen sie über die hohen Futterkosten.<br />

Grundfutter ist knapp oder fehlt mittlerweile<br />

ganz, Zukauffutter ist zu teuer und<br />

an Weidebetrieb war Anfang Mai kaum<br />

zu denken.<br />

EINSTIEG INS<br />

MILCHGESCHÄFT<br />

„Aber was sind schon normale Jahre?“<br />

raunt Oliver Arnold. Er empfängt uns in<br />

seinem neuen und großzügigen Bürohaus,<br />

quasi die Kommandobrücke, von<br />

der aus er zusammen mit Ehefrau Hannah<br />

die 200 ha Farm und das Lohnunternehmen<br />

mit 22 Vollzeitmitarbeitern<br />

managt. Stressfaktor Nummer 1 ist schon<br />

seit Monaten das anhaltend nasse und<br />

kalte Wetter. Das hat aber mit seinem<br />

Lohnunternehmen und den nervösen<br />

Milchviehkunden zu tun, denn noch hat<br />

Arnold selbst keine Kühe. Aber er plant<br />

den Einstieg in die Milchviehhaltung und<br />

wenn schon, dann gleich im Großen. Sein<br />

Plan ist bis 2<strong>01</strong>5 ein neuer Stall für 250<br />

Kühe und mit vier Melkrobotern. Die steigende<br />

weltweite Nachfrage nach Milch<br />

werde den Preis und den Absatz sichern<br />

und weiter nach oben befördern, da ist er<br />

sicher und da will er schlichtweg mit im<br />

Geschäft sein.<br />

Oliver Arnold wirtschaftet in der Grafschaft<br />

Norfolk, im Osten Englands. Dort<br />

gibt es mehr Ackerland als anderswo<br />

auf der grünen Insel, mit Getreide, Raps,<br />

Zuckerrüben und Gemüse. Im Stall der<br />

Farmer stehen auch mal Schweine, aber<br />

Rindvieh gibt den Ton an, besonders die<br />

Rindfleischproduktion mit Mutterkühen.<br />

Seine Kunden melken im Mittel 100 Kühe<br />

oder halten 400 Mutterkühe. „Die Lohnunternehmer<br />

machen hier wie anderswo<br />

auch genau das, was regional von den<br />

Landwirten nachgefragt wird“, schildert<br />

Arnold. Das sind Maisaussaat, Ausbringen<br />

von organischem Festdünger, Gras- und<br />

Maisernte, Strohbergung und Rübenernte.<br />

Gülle wird von seinen Kunden meist<br />

mit eigener Technik ausgebracht. Noch<br />

– meint er. Stroh wird fast komplett in<br />

Quaderballen gepresst, er presst mit der<br />

Krone BiG Pack 1290 HDP. Die Nachfrage<br />

nach Stroh sei stark, erzählt Oliver Arnold,<br />

speziell von den Gemüse- und Rindviehbetrieben.<br />

Neuerdings heizt zudem auch<br />

eine große Strohverbrennungsanlage<br />

die Nachfrage und den Wettbewerb um<br />

Stroh an.<br />

28


R ARBEITSTEILUNG<br />

35.000 EURO<br />

LOHN<br />

Im vergangenen Jahr erreichte sein Lohnbetrieb<br />

einen Umsatz von 2,5 Mio. Euro.<br />

Fast ein Drittel davon wird allein schon<br />

an Personalkosten eingesetzt. Seine 22<br />

Vollzeitmitarbeiter bekommen pro Jahr<br />

im Durchschnitt jeweils 35.000 Euro Lohn,<br />

davon die Hälfte als Grundgehalt und die<br />

andere Hälfte als Überstundengeld. Die<br />

Arbeitszeitkontrolle erfolgt bei ihm ausschließlich<br />

über Arbeitszettel bzw. Lieferschein,<br />

der dann am Abend von Ehefrau<br />

Hannah in den PC getippt wird. Eine<br />

elektronische Auftragsbearbeitung vom<br />

Fahrer einschließlich Zeiterfassung haben<br />

wir übrigens bei keinem der von uns<br />

besuchten Lohnbetriebe gefunden.<br />

In diesem Jahr hat Oliver Arnold 2.600<br />

ha Silomais gesät, das entspricht in etwa<br />

der Fläche, die er auch häckselt und zwar<br />

mit zwei Krone BiG X 1100 und 14-reihigem<br />

Vorsatz. Oliver Arnold erledigt die<br />

Maisernte meist komplett. Die Entfernung<br />

Feld zu Silo liegt bei maximal 25<br />

km. Einiges fährt er mit Traktor und Trailer.<br />

Aber zunehmend kommt der Lkw ins<br />

Spiel, weil der auf der Straße deutlich billiger<br />

sei, betont er. Sein Transport-System<br />

heute besteht bei geringen Entfernungen<br />

aus dem Klassiker Traktor plus Trailer. In<br />

Zukunft plant er auf dem Feld einen Hochkipper-Trailer<br />

(Larrington-Trailer) einzusetzen,<br />

der neben dem Häcksler fährt und<br />

am Feldrand auf den Lkw überladen kann.<br />

Das würde die Straßenverschmutzung<br />

Die Ballensilage spielt in UK eine<br />

große Rolle. Insgesamt werden jährlich<br />

rund 21 Mio. Silageballen gewickelt, davon<br />

20 Mio. von Lohnunternehmern.<br />

Farmer Mike Harrison (links) bespricht mit<br />

seinem Lohnunternehmer Clive Allen die<br />

anstehende Graskampagne.<br />

29


MENSCHEN INTERNATIONAL<br />

2<br />

eindämmen. Er will möglichst den Traktor<br />

von der Straße haben, wegen der oft<br />

engen Wege und weil er eben gegenüber<br />

dem Lkw deutlich teurer sei.<br />

Neben dem Mais spielt das Gras eine<br />

wichtige Rolle, auch wenn in diesem Jahr<br />

wegen Schlechtwetter mit weniger Menge<br />

und später als normal zu rechnen ist.<br />

Normal sind bei seinen Farmern ohnehin<br />

nur zwei bis maximal drei Schnitte. Im<br />

Mittel erntet er pro Schnitt insgesamt<br />

2.400 ha (4.300 ha gesamt). Gemäht wird<br />

mit Triple-Kombination mit Aufbereiter<br />

und Schwadzusammenführung. Die Hälfte<br />

der 2.400 ha Gras wird in Rundballen<br />

gewickelt und die andere Hälfte gehäckselt.<br />

Diese Aufteilung sei seit Jahren stabil,<br />

ergänzt er. Also kein Trend weg vom<br />

Ballen und hin zum Flachsilo – trotz wachsender<br />

Rindviehbestände.<br />

1<br />

KEINE ANGST VOR<br />

GROSSEN HERDEN<br />

Von der Grafschaft Norfolk an der Ostküste<br />

fahren wir nun weiter, 250 km<br />

westwärts in die Grafschaft Derbyshire.<br />

Dort treffen wir in Drakelow Peter Meller.<br />

Auch er jammert über das Wetter, weil<br />

der erste Schnitt bereits drei Wochen auf<br />

sich warten lässt. Er ist Landmaschinenhändler<br />

und setzt einige Maschinen auch<br />

in Lohn ein.<br />

Die Grafschaft Derbyshire ist eine Kartoffelregion.<br />

Peter Meller bietet dafür Bodenvorbereitung<br />

mit Entsteinen an. Sein<br />

Hauptjob im Lohnbetrieb dreht sich allerdings<br />

um Mais, Gras und Stroh. Mit zwei<br />

Maisdrillen hat er in diesem Jahr 800 ha<br />

gesät. Die nahezu gleiche Fläche häckselt<br />

er mit einem Krone BiG X V 12 und<br />

einem John Deere 6950. Der Ertrag liegt<br />

bei durchschnittlich 40 t/ha. Neuerdings<br />

wird auch etwas Getreide-GPS geerntet<br />

- für Biogasanlagen. Er mäht mit einem<br />

BiG M 500, der erste Schnitt wird meist<br />

gehäckselt, der zweite und dritte Schnitt<br />

wird in Ballen gewickelt. Im vergangenen<br />

Jahr waren das rund 10.000 Ballen. Deutlich<br />

wichtiger als die Rundballenpresse<br />

sind seine drei Quaderballenpressen für<br />

die Strohernte. Mit zwei Pressen erreichte<br />

er im vergangenen Jahr 25.000 Ballen<br />

mit dem Maß 120 x 90 cm. Beim Maß 80 x<br />

90 cm kam er auf 15.000 Ballen. „Kunden<br />

für Strohballen sind ausschließlich die<br />

Rindviehbetriebe, die es als Einstreu benötigen,<br />

aber grundsätzlich ungeschnitten“,<br />

ergänzt er. Kurzschnitt oder Vorbauhäcksler<br />

spielen keine Rolle.<br />

Einer der Farmer, für den Peter Meller als<br />

Lohnunternehmer arbeitet, ist Jason Bayley.<br />

Er verfügt über 300 ha Land, davon<br />

100 ha Getreide. Die restliche Fläche ist<br />

Futterbau und teilt sich in Mais und Grünland.<br />

Jason melkt 470 Kühe und ist damit<br />

einer der großen Kunden für Peter Meller.<br />

„Bestände unter 100 und über 400 Kühe<br />

sind bei uns eher selten“, ergänzt er. Jason<br />

Bayley hat vier Vollzeit-Mitarbeiter,<br />

die aber vorwiegend im Stall eingesetzt<br />

werden und beim Güllefahren. Den Rest<br />

der Außenarbeit macht komplett der<br />

Lohnunternehmer. „Und das soll auch so<br />

bleiben, wenn ich in diesem Jahr auf 500<br />

Kühe aufstocke“, ergänzt er. Jason Bayley<br />

ist ein fitter Milchviehlandwirt. Seine<br />

Herdenleistung liegt derzeit bei 9.500 Liter<br />

Milch je Kuh bei durchschnittlich sechs<br />

Laktationen. Das ist eine stolze Leistung.<br />

Bei einem aktuellen Michpreis von rund<br />

35 Cent je Liter verdiene ich Geld“, ergänzt<br />

er zufrieden.<br />

MIKE HARRISON:<br />

BYE, BYE COWS<br />

Es geht weiter westwärts an Birmingham<br />

vorbei. Nach 220 km treffen wir den Farmer<br />

Mike Harrison, der mit seinem Lohnunternehmer<br />

Clive Allen die bevorstehende<br />

Graskampagne plant. Mike Harrison<br />

30


1 Oliver Arnold und Ehefrau Hannah planen<br />

den Einstieg in die Milchviehhaltung mit 250<br />

Kühen.<br />

2 Farmer Jason Bayley (rechts) melkt derzeit<br />

470 Kühe, hat vier feste Mitarbeiter und nutzt<br />

trotzdem den Full-Service vom LU Peter Meller<br />

(links).<br />

3<br />

3 Oliver Arnold häckselt mit zwei Krone BiG X<br />

1100 mit 14-reihigem Vorsatz.<br />

melkt derzeit noch 260 Kühe mit einer<br />

Durchschnittsleistung von 9.000 Liter<br />

Milch. Er plant, das Milchvieh zurückzufahren<br />

und mit 50.000 Masthähnchen<br />

ein neues Standbein aufzubauen. „Dazu<br />

würde dann eine Biogasanlage passen,<br />

um den Hühnerkot zu verwerten und<br />

die Wärme für die Hähnchen zu nutzen“,<br />

meint er. Klingt plausibel. Aber auch dort<br />

in good old britain mit viel Landwirtschaft<br />

ist die Akzeptanz für derartige<br />

Hähnchenställe in der Bevölkerung begrenzt.<br />

Jedenfalls vor der eigenen Haustür.<br />

Mike Harrison bewirtschaftet 200 ha,<br />

davon 60 ha Weizen und Gerste und der<br />

Rest für Futterbau mit 50 % Silomais. Er<br />

hat zwei Vollzeit-Arbeitskräfte plus ihn<br />

als Chef und seinen Bruder. Der Milchpreis<br />

sei ok, aber die Futterkosten zu<br />

hoch, wie auch der Landpachtpreis. Für<br />

Maisland müsse er derzeit für eine Saison<br />

rund 560 Euro/ha Pacht zahlen. Wer gutes<br />

Land kaufen will, müsse dafür sogar<br />

rund 30.000 Euro/ha ausgeben. Da werde<br />

dann auch bei 35 Cent je Liter Milch die<br />

Luft dünn, klagt der Farmer.<br />

Clive Allen sieht durch die stark wachsenden<br />

Tierbestände der Farmer mit Zunahme<br />

der Fremdarbeitskräfte keine Gefahr<br />

für sein Lohngeschäft. Bei seinen Kunden<br />

dominiert das Milchvieh mit Herden von<br />

150 Kühen aufwärts. Sein größter Kunde<br />

melkt 350 Kühe. Erst einer seiner Kunden<br />

hat eine Biogasanlage. „Die wachsenden<br />

Kuhbestände sind gut für Lohnunternehmer“,<br />

betont er. Keiner seiner Kunden,<br />

der mehr Kühe aufstallt, verzichtet auf<br />

die Dienste des Lohnunternehmers, auch<br />

dann nicht, wenn Mitarbeiter eingestellt<br />

werden. Im Gegenteil, die Arbeit wird<br />

mehr und vielfältiger. Einige seiner Kollegen<br />

hätten sich daher beispielsweise auf<br />

Pflanzenschutz spezialisiert, weil die großen<br />

Tierhalter weder Lust und Zeit haben,<br />

sich mit dem Pflanzenschutz und den<br />

wachsenden Auflagen zu befassen und<br />

zudem in teure Technik zu investieren.<br />

EIN INSELBESUCH<br />

LOHNT<br />

INFOS<br />

Landwirtschaft in UK<br />

243.610 km Gesamtfläche<br />

Vereinigtes Königreich<br />

176.470 km landwirtschaftliche<br />

Fläche<br />

60.850 km Ackerfläche<br />

200.000 landwirtschaftliche<br />

Betriebe, davon 120.000<br />

Vollerwerbsbetriebe<br />

An zwei Tagen und 600 km quer von Ost<br />

nach West über die britische Insel und<br />

Gesprächen mit Milchbauern und ihren<br />

Dienstleistern hat man einen kleinen<br />

Eindruck, wo dort der Schuh drückt und<br />

in welche Richtung sich Betriebe entwickeln.<br />

Auffällig ist das klare Bekenntnis<br />

der Tierhalter zum Wachstum und<br />

gleichermaßen zur Arbeitsteilung. Sie<br />

investieren ihre Arbeit und ihr Geld vorwiegend<br />

in Stall und Herde, stellen zwar<br />

Fremdarbeitskräfte ein, aber in erster Linie<br />

für die Innenwirtschaft.<br />

Die Bedeutung des Lohnunternehmers<br />

wächst, je größer die Herden werden.<br />

Aufgefallen ist auch, dass dort, wo wir<br />

waren, weniger Geld für Äußerlichkeiten<br />

ausgegeben wird, das gilt für die Maschinenunterbringung<br />

und Hofbefestigungen<br />

der Lohnunternehmer ebenso wie<br />

für die Ställe und Hofanlagen der Farmer.<br />

Wenn Sie Lust bekommen haben auf eine<br />

schnelle Stippvisite auf der britischen Insel,<br />

kann ich nur zuraten. Die Gastfreundschaft<br />

ist groß und das Essen besser als<br />

gedacht.<br />

54 ha durchschnittliche<br />

Betriebsgröße, 66 Prozent<br />

der bewirtschafteten Fläche<br />

sind Eigentum, Rest Pachtland.<br />

50.000 Ackerbaubetriebe<br />

60.000 Rinderhalter<br />

14.000 Milchviehhalter<br />

70.000 Schafhalter<br />

31


MENSCHEN INTERNATIONAL<br />

Bäckerei Ruetz<br />

DIE REGION STÄ<br />

Regionale Produkte, beste Qualität und innovatives<br />

Marketing zeichnen die Tiroler<br />

Bäckerei Ruetz aus. Aber warum wird ein<br />

Bäcker zum Landwirt und kauft sich für<br />

sieben Hektar Pachtland eigene Grünfuttererntetechnik?<br />

Wir haben die Story für Sie<br />

recherchiert.<br />

32


RKEN<br />

E<br />

s ist Montagmorgen kurz vor halb neun. Draußen<br />

herrscht nieseliges Frühherbstwetter. Warmes<br />

Licht durchflutet den Verkaufsraum der Bäckerei Ruetz<br />

in Kematen, einige Kilometer westlich von Innsbruck<br />

in Tirol gelegen. In den Auslagen zieht eine schier unüberschaubare<br />

Vielfalt an Brot, Kleingebäck und süßen<br />

Backwaren magisch den Blick an. Verlockender Duft<br />

nach ofenfrischen Leckereien und frisch gemahlenem<br />

Kaffee steigt in meine Nase und lässt mir buchstäblich<br />

das Wasser im Mund zusammenlaufen... Wie wär‘s<br />

also zum Beispiel mit einem „Verlängerten“ (für Nicht-<br />

Österreicher: eine nationaltypische Kaffeespezialität)<br />

und einem Snack aus Dinkel-Vollkornbrot und leckerem<br />

Käse? Oder doch lieber ein Körndl-Spitz mit Bio-Butter?<br />

Vielleicht sogar etwas Süßes, wie Nougat-Vanille-Kipferl<br />

oder Topfen-Erdbeerstrudel?<br />

Zu dumm, dass ich vorhin gerade erst im Hotel gefrühstückt<br />

habe. Während ich dem Verlängerten zuspreche,<br />

gönnt sich Christian Ruetz ein kleines Frühstück –<br />

das erste heute. Früh morgens war einfach noch keine<br />

Zeit dazu, erzählt der Bäckermeister und Juniorchef der<br />

Firmengruppe. Denn zum Unternehmen gehören nicht<br />

nur der Standort Kematen, sondern mittlerweile 46<br />

weitere Filialen in ganz Tirol. Da ist nachts und morgens<br />

nicht nur vom Team in den Backstuben und den Läden<br />

voller Einsatz gefragt, sondern auch die beiden Chefs –<br />

Christian jun. und Christian sen. – sind schon vor dem<br />

sprichwörtlichen ersten Hahnenschrei „mittendrin“.<br />

Den Verlockungen im Verkaufsraum können an diesem<br />

Montagmorgen offenbar sehr viele Kunden nicht<br />

widerstehen. Denn neben einer regen Laufkundschaft<br />

haben sich bereits rund 40 Gäste eingefunden, die ebenfalls<br />

Kaffee und/oder ihr Frühstück im großzügigen<br />

Gastraum der Bäckerei genießen. Gleich nebenan befindet<br />

sich der Spielraum für die Kleinen. Und beim Kaffee<br />

schweift der Blick entweder durch ein großes Fenster hinein<br />

in die Bäckerei, wo man den Bäckern bei der Arbeit<br />

zusehen kann, oder man schaut auf der anderen Seite<br />

durch bodentiefe Fenster nach draußen und genießt das<br />

Alpenpanorama mit Wiesen und Feldern.<br />

ROGGEN AUS TIROL<br />

Sieben Hektar der Ackerfläche direkt auf der anderen<br />

Straßenseite werden übrigens seit drei Jahren von Christian<br />

Ruetz selbst bewirtschaftet. Das Gros dessen ist<br />

zurzeit mit Gras bzw. Kleegrasgemisch bestellt, ein Teil<br />

mit Roggen. Bei diesem Stichwort schaue ich meinen Gesprächspartner<br />

fragend an. Roggen in Tirol, in einer klassischen<br />

Grünlandlage? „Na ja, eine Getreidehochburg ist<br />

Tirol wirklich nicht gerade. Aber an einigen Standorten<br />

ist der Anbau durchaus möglich, auch wenn wir hier keine<br />

Spitzenwerte an Ertrag erreichen“, erläutert der junge<br />

Bäckermeister.<br />

Einer von vielen Gründen, vor der eigenen Haustür<br />

Roggen anzubauen, ist die Idee, den Kunden die Produktion<br />

des Brotes in der gesamten Kette vom Acker bis<br />

in die Ladentheke transparent zu machen. Deshalb das<br />

Fenster zur Bäckerei, und deshalb auch der eigene Getreideanbau,<br />

mit erklärenden Schildern am Feldrand, sozusagen<br />

einem kleinen Getreide-Lehrpfad.<br />

Meine Frage, ob der ganze Aufwand mit eigener<br />

Landwirtschaft dann doch nur unter Marketing zu verbuchen<br />

ist, verneint Christian Ruetz allerdings entschieden.<br />

Seiner Erfahrung nach bringen die Kunden regionalen<br />

und/oder Bio-Produkten große Offenheit und Vertrauen<br />

entgegen. Allerdings sei das Wissen darüber, warum die<br />

Produkte hochwertiger sind, oft kaum vorhanden. „Unser<br />

gesamtes Produktions- und Vermarktungskonzept<br />

ist ganz strikt auf Regionalität und beste Qualität ausgerichtet.<br />

Sich damit von anderen Anbietern abzugrenzen,<br />

bedarf eben auch ausführlicher Erläuterung, sei es tagtäglich<br />

durch unsere Mitarbeiter/innen, durch innovatives<br />

Marketing – oder eben am Feldrand“, schildert er den<br />

Hintergrund und ergänzt noch:<br />

„Unser Konzept lebt von Glaubwürdigkeit und konsequenter<br />

Umsetzung. Deshalb hat mein Vater schon vor<br />

15 Jahren mit einigen Landwirten den Bio-Roggenanbau<br />

hier in Tirol wieder etabliert. In den Anfangsjahren haben<br />

wir alle viel Lehrgeld gezahlt, aber mittlerweile stimmen<br />

die Sorten, der Anbau und auch die Verarbeitung.“<br />

33


MENSCHEN INTERNATIONAL<br />

Derzeit produziert ein Dutzend Tiroler Landwirte auf<br />

rund 20 Hektar Roggen für Ruetz – nach den Richtlinien<br />

des Gütesiegels „Bio Alpin“. Der Ertrag übersteigt<br />

im Schnitt selten die Marke von 40 dt/ha. Aber ist die<br />

Tiroler Bio-Menge angesichts des gesamten Getreidebedarfs<br />

bei Ruetz nicht doch nur ein Tropfen auf den<br />

heißen Stein? „Nein, definitiv nicht. Erstens ist uns der<br />

heimische Anbau ein echtes Anliegen, um die Wertschöpfungskette<br />

so weit wie möglich hier zu halten.<br />

Und zweitens verwenden wir auch sonst in hohem Maß<br />

Biogetreide, dann eben aus anderen Teilen Österreichs.<br />

Bioware in Kombination mit traditionellen Rezepten und<br />

Verarbeitungsmethoden ist für uns ein echtes Alleinstellungsmerkmal.<br />

Schließlich möchten wir unsere Kunst als<br />

Bäcker beweisen und nicht als Zusammenrührer von industriellen<br />

Mehl-Fertigmischungen und Wasser“, betont<br />

Christian Ruetz mit dem Brustton der Überzeugung.<br />

LANDWIRT<br />

AUS ÜBERZEUGUNG<br />

Obwohl die Produkt- und Verarbeitungskosten speziell<br />

des Tiroler Roggens deutlich höher sind, kann der<br />

Unternehmer die Menge zu den für ihn erforderlichen<br />

Preisen gut absetzen. Die Wertschätzung der Kunden<br />

für dieses Brot ist seiner Darstellung zufolge sehr groß.<br />

„Weil die Getreidemenge begrenzt ist, bieten wir das spezielle<br />

Tiroler Brot nur von November bis März an, je nach<br />

verfügbarer Menge“, meint er.<br />

Eine Frage drängt sich mir zum Schluss aber doch noch<br />

auf: Warum bewirtschaftet der junge Unternehmer,<br />

der allein bei der Leitung eines Unternehmens von 600<br />

Mitarbeitern nicht gerade an Langeweile leiden würde,<br />

die gepachteten sieben Hektar auch noch selbst? Seine<br />

Antwort ist so naheliegend wie einfach: „Weil es mir viel<br />

Spaß bereitet. Von klein auf war ich hier im Dorf bei Bekannten<br />

und Nachbarn auf den Höfen und habe später<br />

auch gern mitgeholfen, im Stall oder bei der Ernte.“<br />

Dass die Entscheidung für eine eigene, kleine Landwirtschaft<br />

für ihn nicht nur eine zwischenzeitliche Laune<br />

war, zeigt die Tatsache, dass Christian Ruetz neben seiner<br />

Arbeit in der Bäckerei in Abendschulunterricht auch<br />

erfolgreich die landwirtschaftliche Facharbeiterausbildung<br />

absolviert hat.<br />

Und auch die Investition in Landmaschinen, wie zum<br />

Beispiel für die Grünfutterernte von Krone, war seines<br />

Erachtens noch überschaubar, wenngleich Christian<br />

Ruetz keine gebrauchte, sondern neue Technik kaufte.<br />

Pressen und Wickeln lässt er allerdings durch den Lohnunternehmer<br />

Andreas Singer, der dabei ebenfalls auf<br />

Krone-Technik setzt.<br />

Zur geschilderten Konsequenz gehört auch, dass Vater<br />

und Sohn grundsätzlich auf Rabattaktionen verzichten.<br />

„Es gibt immer einen, der noch billiger ist. Aber wir<br />

möchten die besten Produkte anbieten und investieren<br />

dafür viel, sei es in die Produktentwicklung, die Filialen<br />

oder in die Mitarbeiterqualifikation.“<br />

1 Ruetz betreibt insgesamt 47 Verkaufsstellen,<br />

darunter auch am Firmensitz Kematen.<br />

2 Obwohl „nur“ rund sieben Hektar bewirtschaftet<br />

werden, hat sich Christian Ruetz<br />

eigene Grünfuttererntetechnik gekauft.<br />

1 2<br />

34


Krone-Mediathek<br />

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www.mediathek.krone.de werden<br />

Sie dazu und zu vielem mehr fündig.<br />

Auf der Internetseite der Krone Landmaschinenfabrik<br />

finden Sie in der Menüleiste<br />

unter dem Button Service das<br />

Stichwort Mediathek (oder direkt unter<br />

http://www.mediathek.krone.de/) – einfach<br />

mal draufklicken und nachsehen,<br />

was sich dort so entdecken lässt. „Fast<br />

8.000 unterschiedliche Dateien sind frei<br />

für Kunden und Interessenten an Krone-<br />

Produkten zugänglich“, berichtet Heike<br />

Hartmann. Sie ist bei Krone unter anderem<br />

für die Pflege der im Jahr 2<strong>01</strong>1 eingerichteten<br />

Mediathek zuständig.<br />

Das Interesse an der Datenbank sei enorm,<br />

was unter anderem durch mehr als fünf<br />

Millionen Downloads unterstrichen werde,<br />

wie sie weiter erzählt. In der Hitliste<br />

der abgefragten Dateien sind derzeit Videos<br />

der absolute Renner, teilweise mit<br />

mehreren Tausend Klicks pro Tag.<br />

Zu den Dauerbrennern zählen auch eher<br />

sachliche, aber aus Sicht der Kunden unerlässliche<br />

Materialien wie Betriebs- und<br />

Montageanleitungen sowie Produktprospekte.<br />

„Anhand der Suchbegriffe und/<br />

oder Seriennummern kann sich jeder zu<br />

seiner spezifischen Maschine das richtige<br />

Material herunterladen“, empfiehlt Heike<br />

Hartmann. Oft seien dies sogar Zusatzinformationen,<br />

die erst nach Auslieferung<br />

der Maschine eingestellt wurden, wie<br />

zum Beispiel die Montageanleitung für<br />

eine Rückfahrkamera am Häcksler.<br />

Die Mediathek ist zudem für den Speller<br />

Hersteller ein perfektes Fenster für internationale<br />

Kunden. Dokumente wie Betriebsanleitungen<br />

oder Prospekte können<br />

schon in bis zu 26 verschiedenen Sprachen<br />

heruntergeladen werden.<br />

Ähnlich groß ist der Aufwand für die laufende<br />

Aktualisierung der Informationen,<br />

ein Service, der bei Krone höchste Priorität<br />

hat. Das gilt für die vorhandenen Baureihen<br />

und Modelle genauso wie für neue<br />

Technik, die gerade erst in den Verkauf<br />

startet: Auch dafür liegen die Dokumente<br />

in der Regel sofort abholbereit in der Mediathek.<br />

„Und die Menüführung bei der<br />

Suche ist wirklich übersichtlich – einfach<br />

mal ausprobieren“, so ihre Einladung.<br />

35


MENSCHEN TELEGRAMM<br />

NEWS-TICKER<br />

Häcksler prämiert<br />

Die neuen Häcksler-Baureihen BiG X 480<br />

und BiG X 580 von Krone sind während<br />

der Agritechnica zur „Maschine des Jahres<br />

2<strong>01</strong>4“ in der Kategorie Feldhäcksler gekürt<br />

worden. Die Jury setzte sich aus Technikredakteuren<br />

des Deutschen Landwirtschaftsverlages<br />

zusammen.<br />

Schüler zu Besuch<br />

Fast 800 Schülerinnen und Schüler aus<br />

der Umgebung von Spelle folgten in diesem<br />

Jahr der Krone-Einladung und besuchten<br />

den Stand des Herstellers auf<br />

der Agritechnica. Besonders gut kam bei<br />

den Jugendlichen auch die „Werkstatt<br />

live Arena“ an; hier demonstrierten junge<br />

Landmaschinenmechaniker/-innen in einer<br />

Schauwerkstatt ihr Können, zum Beispiel<br />

an einer Comprima CV 210.<br />

Spende<br />

für Taifunopfer<br />

Nach dem verheerenden Taifun auf den<br />

Philippinen spendete die Dr. Bernard Krone-Stiftung<br />

25.000 Euro an den Aktionskreis<br />

Pater Heinz Kulüke e.V., gedacht für<br />

schnelle Soforthilfe, aber auch zur Hilfe<br />

beim Wiederaufbau.<br />

Oldies in Aktion<br />

Im niedersächsischen Hollenstede trafen<br />

im Herbst die Technik-Generationen zum<br />

Mais häckseln aufeinander. Angehäckselt<br />

wurde die Fläche durch einen BiG X 700<br />

(Lohnunternehmer Dettmer in Kettenkamp).<br />

Die verbleibenden 1,2 ha wurden in<br />

sage und schreibe sieben (!) Stunden durch<br />

restaurierte Oldtimer geerntet.<br />

36<br />

Silber überreicht<br />

Während der zurück liegenden Wochen<br />

jagte eine Auszeichnung die nächste für<br />

Produkte der Maschinenfabrik Bernard<br />

Krone – wie zum Beispiel die DLG-Silbermedaille<br />

für das neue LaserLoad-System.<br />

Ehrung und Übergabe der Urkunde erfolgten<br />

während der Agritechnica. Erster Gratulant<br />

war DLG-Präsident Carl-Albrecht<br />

Bartmer (im Bild rechts).<br />

Eis-Kunst<br />

Das Team des Krone Importeurs Mehanizacija<br />

Miler (Slowenien) nahm am traditionellen<br />

Schneeskulpturen-Wettbewerb. Ihr<br />

Projekt: Bellima on Ice.


Showtime<br />

Ein voller Erfolg war der erste Krone BiG<br />

Day 2<strong>01</strong>3 im österreichischen Trautenfels.<br />

Mehr als 5.000 Besucher kamen zur Grünland-Show<br />

in die malerische Kulisse des<br />

Ennstals.<br />

Richtfest<br />

Gemeinsam mit Nachbarn, Mitarbeitern,<br />

Planern und Bauhandwerkern feierte<br />

Krone das Richtfest Technologiezentrum.<br />

Bernard Krone bedankte sich vor allem<br />

bei allen am Bau Beteiligten für die gute<br />

und termingerechte Ausführung der Aufträge<br />

sowie bei den Nachbarn, welche die<br />

Richtkrone (ganz in Krone-Optik) gefertigt<br />

hatten. Das Technologiezentrum soll im<br />

Sommer 2<strong>01</strong>4 fertig sein; es bietet Platz<br />

für max. 485 Mitarbeiter. Das Investitionsvolumen<br />

für das gesamte Projekt beläuft<br />

sich auf 15 Mio. Euro.<br />

Grosse<br />

Begeisterung<br />

Mehr als 1.000 km mit einem BiG X 700<br />

legte das Team der KRONE Young Professionals<br />

Tour 2<strong>01</strong>3 zurück. Ziele waren Schulen<br />

und Ausbildungsbörsen im Emsland und<br />

in Teilen Nordrhein-Westfalens. Hunderte<br />

von Schülerinnen und Schülern wurden im<br />

Rahmen der Tour über die vielfältigen Ausbildungsberufe<br />

und Berufsperspektiven im<br />

Unternehmen Krone informiert. Und die<br />

Info, dass ein Feldhäcksler mehr PS unter<br />

der Haube hat als ein Formel 1 Bolide, sorgt<br />

zunächst immer für großes Staunen und<br />

anschließende Begeisterung.<br />

Jenseits des Ural<br />

Auch im sibirischen Barnaul (ca. 200 km<br />

südöstlich von Novosibirsk) sorgte die<br />

Comprima für Furore. Bevor die Presse erste<br />

Ballen produzieren durfte, wurde die sibirische<br />

Einsatzpremiere in einer aufwändigen<br />

Science-Fiction-Show inszeniert.<br />

Premiere in China<br />

Mitte Juli trat der erste BiG M in China<br />

seine Arbeit an. Der Mähriese aus der Baureihe<br />

BiG M 420 CRi ist auf dem Betrieb Lu<br />

Se Caoyuan in der Provinz Heilongjiang im<br />

Einsatz.<br />

37


MENSCHEN TELEGRAMM<br />

Neue Maisgebisse<br />

VON SECHS BIS ZWÖLF<br />

Passend zu den neuen, kleinen Häcksler-<br />

Baureihen BiG X 480 und BiG X 580 stellt<br />

Krone auf der Agritechnica auch neue<br />

Maisgebisse vor und erweitert damit die<br />

Auswahl für die Kunden vom sechsreihigen<br />

Zweiteiler bis zum zwölfreihigen<br />

Dreiteiler. Besonderes Highlight dürfte<br />

das erste sechs-reihige Maisgebiss von<br />

Krone sein, das EasyCollect 450-2 mit<br />

4,50 m Arbeitsbreite.<br />

Die neuen, reihenunabhängigen zweiteiligen<br />

Maisgebisse der Baureihen 450-2,<br />

600-2 und 750-2 sind durch einen einfachen<br />

Aufbau, eine schmale Bauform<br />

und geringes Gewicht gekennzeichnet.<br />

Dadurch hat der Fahrer eine deutlich bessere<br />

Sicht beim Straßentransport. Die<br />

vereinfachte Adaption und der Antrieb<br />

per Schnellkuppler erleichtern den Anbau.<br />

Wie bei allen Krone Maisgebissen erfolgt<br />

der Antrieb der endlos umlaufenden<br />

Kollektoren aus der Mitte, was für beste<br />

Kraftübertragung steht. Aktive Trommeln<br />

im Übergabebereich stehen für eine<br />

sehr gute Führung des Ernteguts.<br />

Für die neuen Maisgebisse sind folgende<br />

Ausstattungen möglich: ein Reihentaster<br />

für die sichere Führung entlang der Maisreihe,<br />

die aktive Bodenkopierung sowie<br />

AutoScan (Reifegraderkennung mit automatischer<br />

Anpassung der Häcksellänge).<br />

Ebenfalls neu sind das EasyCollect 600-3,<br />

EasyCollect 750-3 und EasyCollect 900-3,<br />

die Arbeitsbreiten von sechs bis 9,00 m<br />

bieten. Dank der dreiteiligen Klappung<br />

des bietet das Maisgebiss große Arbeitsbreiten<br />

auf dem Feld, ist aber kompakt<br />

auf der Straße unterwegs. Auch für die<br />

dreiteilige Baureihe sind die Features AutoScan,<br />

aktive Bodenkopierung und Lenkautomatik<br />

erhältlich.<br />

BiG Pack HDP II<br />

MIT ACHT DOPPELKNOTERN<br />

Die BiG Pack HDP II als neue Großpackenpressen-Generation<br />

steht für noch größeren<br />

Durchsatz und höhere Ballendichte.<br />

Im Vergleich zur 1290 HDP Standard sind<br />

Durchsatzsteigerungen um bis zu 50 Prozent<br />

bei gleicher Dichte möglich. Auf der<br />

anderen Seite kann die Ballendichte bei<br />

gleicher Fahrgeschwindigkeit um bis zu<br />

zehn Prozent gesteigert werden.<br />

Um 30 Prozent vergrößert wurde der<br />

Durchmesser des Schneidrotors (720 mm).<br />

Angetrieben wird das Schneidwerk über<br />

ein Powerband; der Riemenschlupf wird<br />

im Bedienterminal angezeigt. Bei zu hohem<br />

Schlupf und bei Blockage des Raffers<br />

schaltet sich der Schneidrotor automatisch<br />

ab.<br />

Das neu konstruierte Variable Füllsystem<br />

(VFS) verfügt über drei verstärkte Rafferleisten<br />

und eine Raffer-Zuführleiste mit<br />

größeren Rollen in der Kurvenbahn, was<br />

für einen höheren Durchgang im Raffer-<br />

Förderkanal steht.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Knoterlieferanten<br />

Rasspe hat Krone ein neues,<br />

schmaleres Knoter-Design für Doppelknoter<br />

entwickelt, welcher ca. 20 Prozent<br />

weniger Platz benötigt. Durch diese<br />

patentierte Lösung können bei der neuen<br />

BiG Pack HDP II erstmals acht Knoter<br />

(statt bislang sechs) eingesetzt werden.<br />

Die acht Doppelknoter werden von 54<br />

Rollen Garn aus den beiden Hauptgarnkästen<br />

versorgt. Optional lassen sich<br />

Zusatzgarnkästen (2x 6 Rollen) am Maschinenheck<br />

montieren. Ebenfalls ein<br />

Krone-Patent sind die hydraulisch absenkbaren<br />

Garnkästen. Sie stehen für<br />

eine einfachere Befüllung und eine deutliche<br />

bessere Zugänglichkeit für Wartung<br />

und Reinigung.<br />

38


LaserLoad<br />

TREFFSICHER UND STRESSFREI<br />

Viele Häckslerfahrer kennen diese Szene:<br />

Eine Fläche soll angehäckselt werden, der<br />

Abfuhrwagen muss hinter dem Häcksler<br />

fahren, und der Fahrer muss seine Augen<br />

gleichzeitig auf das Maisgebiss und auf den<br />

Auswurfbogen richten, um das Erntegut<br />

treffsicher in den Abfuhrwagen zu blasen.<br />

Mit dem neuen LaserLoad-System präsentiert<br />

Krone eine Technik, welche diese problematische<br />

Situation löst.<br />

Dabei wird am oberen Teil des Auswurfbogens<br />

ein Industrie-Scanner angebaut, der<br />

über einen Sichtbereich von 190 Grad verfügt<br />

und das Sichtfeld zweidimensional abtastet.<br />

Zusätzlich wird der Laserkopf durch<br />

einen Elektromotor auf und ab bewegt. So<br />

entsteht ein dreidimensionales Abbild der<br />

Umgebung. Mit Hilfe mathematischer Algorithmen<br />

wird der Rahmen des Abfahrwagens<br />

berechnet. In das so definierte Rechteck<br />

muss der Häckselgutstrahl treffen. Der<br />

Auswurfbogen wird entsprechend automatisch<br />

positioniert und das Erntegut wird<br />

auch bei großen Distanzen zielsicher und<br />

verlustfrei in den Abfahrwagen geblasen.<br />

Die Vorteile des Systems liegen auf der<br />

Hand: Der Häckslerfahrer kann sich beim<br />

Anhäckseln voll auf die Fläche und das<br />

Maisgebiss konzentrieren. Futterverluste<br />

werden vermieden. Zudem ist die Lasersteuerung<br />

bei Tag und Nacht einsetzbar<br />

und bedarf keiner Beleuchtung. Auch verschiedene<br />

Störfaktoren wie z.B. Staub, Regen<br />

oder Schatten beeinflussen die Laser-<br />

Load-Funktion nicht.<br />

www.krone.de<br />

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...excellent Twine Bindegarne halten,<br />

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Reiß- und Knotenfestigkeit sorgen<br />

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© 2<strong>01</strong>0 – 2<strong>01</strong>3 Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH | Heinrich-Krone-Straße 10 | D-48480 Spelle | Tel. +49 (0) 5977 / 935-0 | +49 (0) 5977 / 935-339<br />

39


MENSCHEN WISSEN<br />

Expertengespräch<br />

MEHR ALS BIG<br />

Häcksler sind im Krone-<br />

Sortiment sicher zu Zugpferden<br />

geworden. Das<br />

lenkt den Blick der Technikingenieure<br />

aber nicht<br />

von anderen Bereichen<br />

des Programms ab. Mit<br />

Chefentwickler Dr. Josef<br />

Horstmann haben wir uns<br />

über aktuelle Projekte und<br />

Trends unterhalten.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Herr Dr. Horstmann, würden Sie im Nachgang<br />

der diesjährigen Agritechnica der Behauptung zustimmen,<br />

dass die Landwirte immer weniger Technik für<br />

„normale“ Höfe auf der Messe sehen?<br />

Dr. Josef Horstmann: Dazu müssten wir uns erst einmal<br />

darauf einigen, was ein normaler Hof ist: ein klassischer<br />

Gemischtbetrieb mit 30 ha Acker und Grünland aus Bayern?<br />

Oder ein Nebenerwerbslandwirt mit 150 ha Acker aus<br />

der Börde? Oder der Milchviehhalter mit 500 Kühen aus<br />

Bremervörde? Von der Agrargenossenschaft mit 2.000 ha<br />

und 10.000 Schweinen ganz zu schweigen! Unbestreitbar<br />

ist: Die durchschnittlichen Betriebsgrößen nehmen laufend<br />

zu. Ebenso stimmt aber auch: Es gibt nach wie vor<br />

eine sehr große Bandbreite an Betriebsformen und -größen<br />

40


» Bei den variablen<br />

Pressen nimmt der Marktanteil<br />

weltweit stetig zu. «<br />

Dr. Josef Horstmann<br />

- und das ist gut so! Denn 80 % der Maschinen, die unser<br />

Unternehmen heute baut, haben die Zielgruppe eben<br />

jener „normalen“ Familienbetriebe in der Größenordnung<br />

zwischen einem und 100 ha.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Also liegt das Augenmerk – um beim Beispiel<br />

Krone zu bleiben – nicht nur auf der sogenannten BiG-<br />

Line oder gar auf dem Häcksler?<br />

Dr. Josef Horstmann: Nein, sicher nicht! Diese Produkte<br />

haben für Krone einen sehr hohen Stellenwert. Aber das<br />

Gros der Kapazitäten sowohl in der Produktentwicklung<br />

als auch in der Fertigung konzentriert sich auf Maschinen<br />

und Geräte kleinerer und mittlerer Größe. Das möchte ich<br />

am Beispiel unserer Entwicklungs-Ingenieure festmachen,<br />

die in meinem Team arbeiten: Von derzeit rund 180 Kollegen/innen<br />

arbeiten 140 nicht an der Entwicklung von<br />

Selbstfahrern!<br />

Insgesamt teilt sich unser Team in vier, personell etwa<br />

gleich starke Gruppen: die Mäher-Wender-Schwader,<br />

zweitens das Segment Pressen sowie Ladewagen und drittens<br />

die Selbstfahrer. Die vierte Einheit bilden unsere Experten/innen<br />

für Elektronik...<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: ...Elektronik als ein sprichwörtlicher „Staat im<br />

Staate“?<br />

Dr. Josef Horstmann: Nein, so kann man es nicht betrachten.<br />

Elektronik für sich ist ein sehr komplexes und für die<br />

Zukunft der Landtechnik extrem wichtiges Themenfeld,<br />

aus dem sich aber sehr viele Synergieeffekte für die anderen<br />

drei genannten Gruppen ergeben. Trotzdem oder deshalb<br />

bilden wir auch in der Elektronik Spezialisten-Teams,<br />

die sich allerdings stets produktübergreifend austauschen.<br />

Bei Krone wird in allen Produktbereichen immer mit der<br />

gleichen Intensität an Neuheiten gearbeitet!<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Bevor wir uns diesem komplexen Themenfeld<br />

widmen: Welche „mechanischen“ Trends sind gegenwärtig<br />

zu beobachten? Gibt es zum Beispiel bei Mähern<br />

überhaupt noch Entwicklungspotenzial?<br />

Dr. Josef Horstmann (schmunzelnd): In dieser Produktgruppe<br />

wird uns durchaus nicht langweilig! Nicht<br />

zu leugnen ist der Wunsch der Kunden nach immer größeren<br />

Arbeitsbreiten. So nehmen zum Beispiel Schmetterlingskombinationen<br />

mit Arbeitsbreiten bis 8,50 m selbst<br />

in bäuerlichen Familienbetrieben spürbar zu. Dort setzen<br />

sich übrigens keine Querförderer durch, während die Sammelbänder<br />

bei Triple-Kombinationen meist eher von Lohnunternehmern<br />

genutzt werden.<br />

Dank immer leistungsfähigerer Traktoren wachsen generell<br />

bei Mähern die Anforderungen an die Stabilität pro<br />

Meter Arbeitsbreite. Generell gewinnt auch die Bodenführung<br />

bis hin zur hydraulischen Federung an Bedeutung.<br />

Allerdings werden Mähholme mit mehr als sechs Meter<br />

Arbeitsbreite in hügeligem Gelände doch problematisch.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Wie sieht es mit den Breiten bei Wendern und<br />

Schwadern aus?<br />

Dr. Josef Horstmann: Hier bieten wir ein breites Programm<br />

von 4,60 m bis 20 m Arbeitsbreite. Aber die zurzeit<br />

gängigsten Modelle bewegen sich in Richtung elf Meter<br />

bei Wendern und neun bis zehn Meter bei Schwadern,<br />

wobei die Kreisdurchmesser den Durchmesser von 3,70 m<br />

nicht überschreiten sollten.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Wechseln wir zu den Pressen: Wo geht hier die<br />

Reise hin?<br />

Dr. Josef Horstmann: Hier fahren wir aufgrund der sehr<br />

unterschiedlichen Anforderungen dreigleisig. Die Bellima<br />

ist als Festkammerpresse optimal für kleinere Betriebe, vor<br />

allem im Süden, die zum Pressen Traktoren zwischen 80<br />

und 90 PS einsetzen. Dabei erreichen wir immer noch erstaunliche<br />

Stückzahlen von bis zu 600 Maschinen jährlich.<br />

Im Segment mittelgroßer Betriebe bieten sich sowohl die<br />

Fortima als auch die Comprima an, wobei letztere auch<br />

stark von Lohnunternehmern genutzt wird. Und die sind<br />

dann auch im oberen Bereich, allen voran die Quaderballenpressen<br />

bis hin zur HDP, die entsprechende Zielgruppe.<br />

41


MENSCHEN WISSEN<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Bleiben wir noch kurz bei den Rundballen:<br />

Welcher Typ hat eigentlich die Nase vorn: Variable oder<br />

Festkammer?<br />

Dr. Josef Horstmann: Bei den variablen Pressen nimmt der<br />

Marktanteil weltweit stetig zu. Aber auch Festkammerpressen<br />

sind nach wie vor gefragt, zumal sie auch meist etwas<br />

günstiger in der Anschaffung sind. Es gibt aber ebenso<br />

semivariable Modelle zum Preis der Festkammerpresse.<br />

Ansonsten gilt: Walzen sind erfahrungsgemäß weniger<br />

optimal bei Bröckelgras und Stroh, Riemen haben dagegen<br />

generell etwas mehr Last bei feuchter, schwerer Silage.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Welche Rolle spielt die Elektronik bei der Erfüllung<br />

steigender Kundenanforderungen – um den Bogen<br />

wieder zum vorhin schon angerissenen Thema zu spannen?<br />

Und werden wir in fünf bis sechs Jahren elektrische<br />

Antriebe bei Landmaschinen haben?<br />

Dr. Josef Horstmann: Die Elektronik zieht sich heute<br />

schon durch alle Produktgruppen bis hinunter zum kleinen<br />

Zwei-Kreisel-Schwader, der über einen Messfühler plus<br />

Höhenanzeige im Display verfügt. Und was zum Beispiel<br />

die Pressen betrifft, sind elektronische Steuerungen ein<br />

absolutes Muss! Wer als Fahrer bis zu 60 Ballen pro Stunde<br />

presst, und das über zehn bis zwölf Stunden, braucht<br />

unbedingt Entlastung durch gute Steuerungstechnik und<br />

eine gewisse Automatisierung der Arbeitsprozesse. Darin<br />

sehe ich – über alle Produktgruppen hinweg – für uns eine<br />

der Kernaufgaben in der Produktentwicklung.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Stichwort Beanspruchung: Wo liegen Ihrer<br />

Erfahrung nach die Limits bei der Ballenstückzahl pro<br />

Saison, und was lässt sich auf der Materialseite noch verbessern?<br />

Dr. Josef Horstmann: Da gibt es keine Richtwerte. Es gibt<br />

Lohnunternehmer, die zum Beispiel mit einer Comprima<br />

über 25.000 Ballen jährlich schaffen. Das entspricht sicher<br />

nicht der durchschnittlichen Belastung in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, ist aber für uns Maßstab der Produktentwicklung<br />

und des Qualitätsstandards. Riemen, Walzenlager<br />

und alle anderen verschleißrelevanten Bauteile sind<br />

heute deshalb um ein mehrfaches stabiler als vor zehn<br />

Jahren. Mehr denn je geht es also nicht nur um Größe von<br />

Maschinen, sondern um Stabilität und Gesamtleistung.<br />

Die Betriebe der Kunden wachsen geradezu atemraubend,<br />

und gleiches gilt für die Anforderungen an Technik.<br />

Was den elektrischen Antrieb betrifft, lautet die Antwort:<br />

Ja und Nein. Ja, weil wir zur Agritechnica unter anderem<br />

bereits für die Comprima den elektrischen Antrieb des Wickeltisches<br />

und des Wicklers vorgestellt haben. Somit ist<br />

dies bereits Realität. Aber elektrische Antriebe in größerem<br />

Umfang sehe ich binnen fünf Jahren nur mit kleiner<br />

Wahrscheinlichkeit. Erstens müssten sich die Traktorenhersteller<br />

mal darauf einigen, ob sie Gleich- oder Wechselstrom<br />

bevorzugen. Außerdem fehlen leider immer noch<br />

genormte Schnittstellen. Und noch eine Herausforderung<br />

gilt es zu meistern: Die Dimensionierung von Elektroantriebstechnik<br />

für den Einsatz in der Landtechnik. Für die<br />

richtig schweren Einsätze sind heutige elektrische Antriebskomponenten<br />

meines Erachtens häufig noch zu<br />

filigran. Da das Absatzpotenzial in der Landtechnik noch<br />

überschaubar ist, hat sich die Komponentenindustrie<br />

bisher erst wenig mit diesen Anforderungen beschäftigt.<br />

42


Auch diesbezüglich wäre eine engere Kooperation der<br />

Landmaschinenhersteller wichtig, um die Entwicklung bei<br />

den Zulieferern zu beflügeln.<br />

1 Dr. Josef Horstmann: „Mehr denn je geht<br />

es also nicht nur um Größe von Maschinen,<br />

sondern um Stabilität und Gesamtleistung.“<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dieses<br />

engeren Schulterschlusses? Bisher hat man eher den<br />

Eindruck, dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen<br />

kocht…<br />

Dr. Josef Horstmann: Ganz so extrem ist die Lage nicht.<br />

Über die Agricultural Industry Electronics Foundation,<br />

kurz AEF und das Competence-Center ISOBUS (CCI) haben<br />

wir eine sehr gute gemeinsame Arbeitsebene zahlreicher<br />

Landtechnik-Hersteller gefunden. Neben ISOBUS und den<br />

so genannten Farm-Management Informationssystemen<br />

sind zum Beispiel auch elektrische Antriebe und Kamerasysteme<br />

sehr wichtige Themen in diesen Kreisen. Solche<br />

Kooperationen halte ich für sehr wichtig für die gesamte<br />

Landtechnik. Projekte wie iGreen oder das aus meiner<br />

Sicht ebenso spannende Feld der Traktor-Implement-Systeme,<br />

kurz TIM, bei denen sich Zugmaschine und Anbaugerät<br />

abstimmen und gegenseitig steuern, haben dadurch<br />

enorm an Fahrt gewonnen.<br />

2 Zum Team der Maschinenfabrik gehören rund<br />

180 Entwicklungs-Ingenieure.<br />

3 Der rasant steigende Anteil Elektronik und<br />

Hydraulik an den Maschinen erfordert auch<br />

einen höheren Schulungsaufwand für Mechaniker<br />

und Kunden.<br />

der entfaltet sich in Sachen Elektronik nur durch offene,<br />

marken-unabhängig kompatible Systeme!<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Apropos Nutzen: Wann wird die Maschinensteuerung<br />

via Tablet-PC auf dem Schlepper möglich<br />

sein? Zumindest seitens der Lohnunternehmer wird dieser<br />

Wunsch massiv geäußert, verbunden mit der Kritik,<br />

dass die CCI-Terminals, die ja auch Krone verwendet, zu<br />

teuer seien. Und auf der Sima in Paris hat ja ein Hersteller<br />

bereits eine Lösung dazu präsentiert.…<br />

Aber um auf das von Ihnen erwähnte sprichwörtliche<br />

Süppchen zurückzukommen: Seitens der Gerätehersteller<br />

stehen die Lichter voll auf Grün, was man seitens der Traktorensparte<br />

noch nicht vollständig behaupten kann. Als<br />

Argument gegen TIM werden gern Sicherheitsbedenken<br />

ins Feld geführt, doch dies halte ich für vorgeschoben und<br />

unbegründet. Leider werden Aspekte wie GPS, Maschinensteuerung<br />

und Vernetzung bei einzelnen Herstellern noch<br />

zu sehr durch die strategisch-politische Brille betrachtet,<br />

um Kunden an die eigene Elektronikwelt zu binden. Maßgeblich<br />

sollte jedoch der Nutzen für die Kunden sein, und<br />

Dr. Josef Horstmann: Bei der in Paris ausgestellten Lösung<br />

handelte es sich ausschließlich um eine Studie. Bis es<br />

in der Landwirtschaft dazu kommt, müssen noch wichtige<br />

Sicherheitslücken geschlossen werden. Aber Tablet-PC<br />

werden ja bereits erfolgreich für das Datenmanagement<br />

genutzt; insofern bin ich optimistisch, dass auch die Maschinensteuerung<br />

via Tablet-PC in absehbarer Zeit kommen<br />

wird.<br />

43


MENSCHEN WISSEN<br />

Praxis-Tipp zur Maschineneinstellung<br />

PRESSE IM GRIFF<br />

Es kann der Fleißigste nicht in Frieden<br />

pressen – wenn die Maschine<br />

falsch eingestellt ist. Oft scheitert<br />

es an Kleinigkeiten, die man aber<br />

kennen sollte. Wir geben Tipps zu<br />

den gängigsten „Knackpunkten“.<br />

44


Zu den gängigsten Fehlern in der Praxis<br />

gehören schlichtweg stumpfe Messer.<br />

Wer 300 Ballen oder mehr pro Tag presst,<br />

sollte mindestens einmal täglich die Messer<br />

ausbauen und schärfen. Das kostet<br />

selten mehr als 30 Minuten, sorgt aber für<br />

enorme Unterschiede in der Futterqualität<br />

und dem Kraftbedarf (also auch Ihrer Dieselrechnung).<br />

Sie rücken schließlich Ihrem<br />

Sonntagsbraten auch nicht mit der stumpfen<br />

Seite Ihres Küchenmessers zu Leibe…<br />

Die Messergruppen können hydraulisch geschaltet werden.<br />

Fast ebenso häufig, sofern es sich bei der<br />

Maschine um eine Press-Wickel-Kombination<br />

handelt, sind schlecht gewickelte<br />

Silageballen. Daran ist aber erfahrungsgemäß<br />

selten die Maschine, sondern<br />

meistens der Bediener schuld. Das beginnt<br />

schon bei billigen Folien und/oder<br />

einer zu geringen Zahl Wicklungen. Wer<br />

hier den Schotten in sich entdeckt, muss<br />

sich über Löcher in den Socken – Verzeihung:<br />

in der Folie – nicht wundern. Denn<br />

billig ist NICHT günstig, schon gar nicht<br />

bei Silagefolie. Und Originalqualität ist<br />

keine Geldschneiderei. Aber auch technisch<br />

gibt es gern genommene Stolperfallen,<br />

wie etwa die falsche Vorspannung<br />

(die man über Zahnräder durchaus einstellen<br />

kann und soll).<br />

Ein krasses Beispiel ist die auf falscher<br />

Höhe angehängte Presse. Zu hoch oder<br />

zu tief kann einen um bis zu 30% verringerten<br />

Durchsatz bedeuten, da aufgrund<br />

des falschen Winkels im Übergang von<br />

der Pickup zum Schneidrotor zu wenig<br />

Platz für vollen Durchsatz bleibt. Vor Arbeitsbeginn<br />

also den Abstand von Boden<br />

bis zur Mitte der Schneidrotors messen –<br />

der dann hoffentlich mit dem Wert in<br />

der Bedienungsanleitung übereinstimmt.<br />

Und wo wir gerade dabei sind: Auch die<br />

Arbeitstiefe der Pickup ist nicht egal...<br />

Eine gute Netzwicklung ist nur mit richtig<br />

eingestellter Netzbremse möglich.<br />

Nächste Fehlerquelle ist die Netzbindung.<br />

Fehlwicklung und Futterverluste sind<br />

vorprogrammiert, wenn die Netzbremse<br />

falsch eingestellt ist. Stimmt die Netzvorspannung<br />

nicht und ist das Netz nachlässig<br />

eingelegt, nützt selbst ein noch so tolles<br />

CoverEdge-Netz nichts. Denn in den<br />

meisten Fällen liegt es an der Einstellung,<br />

nicht am Netz!<br />

Eine falsch eingestellte Folienvorstreckung ist oft<br />

die Ursache für schlecht gewickelte Ballen.<br />

Ans Eingemachte geht es dann bei der<br />

Messergruppenschaltung. Denn je nach<br />

Aufwuchs, Schnittzeitpunkt und Tierart,<br />

für die das Futter bestimmt ist, braucht<br />

es eine andere Anzahl Messer. Sie hat einen<br />

sehr großen Einfluss auf die Futterqualität,<br />

vor allem bei Silage, aber auch<br />

im Heu. Wussten Sie zum Beispiel, dass<br />

Ihre Presse bei 17 bzw. 26 Messern jeweils<br />

vier unterschiedliche Einstelloptionen<br />

hat? Also bitte nicht 0-8-15 einstellen und<br />

bis zum Sankt Nimmerleinstag so lassen,<br />

sondern aus 0-8-9-17 oder 0-13-13-26 die<br />

richtige Messerzahl wählen.<br />

Kurzum: Vor jedem Arbeitsbeginn und<br />

bei jeder neuen Futterqualität die Einstellungen<br />

anpassen. Gern mit Erfahrungswerten<br />

– aber bitte das Buch, das jeder<br />

hat und keiner liest (sprich: die Bedienungsanleitung)<br />

ruhig in Reichweite haben.<br />

Und dann viel Erfolg beim Pressen!<br />

45


MENSCHEN PRAXIS<br />

Trockenwerk Eldena<br />

LECKERLI AUS GRA<br />

46


S UND LUZERNE<br />

Das thermische Trocknen von Gras und Luzerne ist<br />

sicher eine der teuersten Konservierungsmethoden.<br />

Trotzdem ist das Futter bei Landwirten als Rationsbestandteil<br />

für Kühe der Leistungsgruppe 1 sehr gefragt.<br />

Im Trockenwerk Eldena in Mecklenburg-Vorpommern<br />

haben wir uns über die gesamte Produktionskette vom<br />

Mähen bis zum Verkauf informiert.<br />

Wie viel Fläche sollte ein Häcksler pro Jahr ernten,<br />

um wirtschaftlich eingesetzt zu werden? Reichen im<br />

Mais bei einer 650-PS-Maschine rund 500 ha aus? Und<br />

im Gras 2.000 ha? Eine pauschalverbindliche Faustzahl<br />

gibt es sicher nicht, dazu spielen Einsatzbedingungen<br />

und Flächenstruktur eine zu große Rolle. Doch wie wäre<br />

es mit 5.000 ha Gras und Luzerne pro BiG X 650?<br />

Das ist unmöglich, meinen Sie? Dann sei Ihnen der<br />

Besuch der Trockenwerk Eldena GmbH in Bresegard, südwestlich<br />

von Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

empfohlen. Dieses Unternehmen verarbeitet pro Jahr<br />

rund 60.000 t Frischmasse, vor allem Gras und Luzerne.<br />

Die genannte Menge stammt je nach Aufwuchs von<br />

9.000 bis 10.000 ha Schnittfläche aus dem Umkreis von<br />

etwa 80 Kilometern rund um den kleinen Ort. Hierfür<br />

setzt das Team um Volker Lüth, einem der Geschäftsführer<br />

des Trockenwerks, zurzeit zwei Häcksler BiG X 650 ein –<br />

was bis zu 5.000 ha pro Maschine entspricht!<br />

ARBEIT<br />

IN ZWEI SCHICHTEN<br />

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Maschinen von<br />

April bis Ende Oktober fast rund um die Uhr laufen. Denn<br />

im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Betrieben oder<br />

Lohnunternehmen, die ihre jeweiligen eigenen Grasschnitte<br />

meist in kürzeren Zeitfenstern bergen, drehen<br />

die sprichwörtlichen Uhren in Eldena anders. Hier wird<br />

tatsächlich so gut wie jeden Tag gehäckselt. Dazu arbeiten<br />

die Mitarbeiter/innen der Erntekette und der Trocknungsanlage<br />

in zwei Schichten, von fünf bis 16 und von<br />

16 bis 23 Uhr – immer natürlich vorausgesetzt, dass Wetter<br />

und Bodenverhältnisse mitspielen.<br />

„Für uns ist es wichtig, dass die Anlage kontinuierlich<br />

beschickt wird. Deren Leistung liegt bei 25 t Frischmasse<br />

pro Stunde, was ungefähr 20 t Wasserverdampfung entspricht.<br />

Oberstes Ziel ist die hohe Qualität des Endprodukts.<br />

Deshalb wird die geerntete Grünmasse in optimaler<br />

Weise direkt nach dem Abladen in die Verarbeitung<br />

gegeben, sonst aber maximal vier bis fünf Stunden bei<br />

uns auf dem Hof gelagert. Somit muss sich die Erntekette<br />

an den Möglichkeiten der Verarbeitung orientieren,<br />

nicht umgekehrt“, erklärt der Geschäftsführer.<br />

Der eigentliche Trocknungsvorgang dauert übrigens<br />

kaum mehr als eine Viertelstunde. Dank einer Eingangstemperatur<br />

von 700 °Celsius (C) setzt der Wasserverlust<br />

schlagartig ein. In den sechs Teilsegmenten der sich drehenden,<br />

etwa 15 m langen Trocknungstrommel sinkt die<br />

Temperatur schrittweise auf gut 100 °C am Trommelausgang.<br />

Danach folgt noch ein separater Kühlschritt. Am<br />

Ende hat die Grünmasse einen TS-Gehalt von gut 90 %.<br />

Sollen daraus später Pellets gepresst werden, ist die Zugabe<br />

einer kleinen Wassermenge pro Tonne allerdings<br />

unerlässlich.<br />

PELLETS<br />

UND LUZERNEBALLEN<br />

Doch zurück zur eigentlichen Ernte. Schon die Abstimmung<br />

der Kette erfordert viel Flexibilität, wie Volker Lüth<br />

weiter berichtet. Zusammen mit den Landwirten, die<br />

das Futter anbauen (Betriebsgrößen zwischen 2.500 und<br />

4.000 ha), werden die Flächen und die bestmöglichen<br />

Schnittzeitpunkte ausgewählt. Luzerne wird drei bis vier<br />

Mal pro Jahr gemäht, Dauergrünland fünf bis sechs Mal.<br />

Hinzu kommen rund 1.000 ha Ackergras (im Vorjahr nach<br />

Gerste gesät), mit denen die Zeitfenster zwischen den<br />

Dauergrünland-Schnitten gut gefüllt werden können.<br />

Maßgeblich für den Schnittzeitpunkt ist stets der Trockenmassegehalt,<br />

der in der Regel zwischen 25 und 30 %<br />

liegt. Geschnitten wird vom Morgengrauen bis in den<br />

Abend. Hierzu setzt Volker Lüth zwei selbstfahrende Mäher<br />

BiG M 400 ein, hat allerdings für Spitzenzeiten noch<br />

eine dritte Maschine in Reserve.<br />

47


MENSCHEN PRAXIS<br />

Volker Lüth ist einer der Geschäftsführer des Trockenwerks<br />

in Bresegard bei Eldena.<br />

Die eigentliche Trocknungstrommel ist in vier Kammern<br />

unterteilt und verarbeitet rund 25 Tonnen<br />

Frischmasse pro Stunde.<br />

Die geerntete Frischmasse wird möglichst hend in den Trocknungsprozess<br />

umgegegeben.<br />

Luzerne wird auf acht bis zehn Zentimeter Länge gehäckselt<br />

und nach dem Trocknen zu Ballen gepresst.<br />

Das Schnittgut liegt bei Gras meist sechs bis acht<br />

Stunden breit verteilt, jedoch nicht länger als 12 Stunden.<br />

Bei Luzerne sind es maximal 24 Stunden. Geschwadet<br />

wird mit einem Swadro 1250 und einem Swadro 1400. Je<br />

nach Aufwuchsmenge legen die Fahrer damit die Breite<br />

von ein, zwei oder drei Mähschwaden zusammen, um<br />

den nachfolgenden Häcksler auszulasten. Welcher der<br />

beiden BiG X zum Einsatz kommt, hängt von der Futterverwendung<br />

ab. Eine Maschine hat die 48-Messer-<br />

Trommel und verarbeitet ausschließlich das für Pellets<br />

bestimmte Material. Die andere beschränkt sich auf 24<br />

Messer und läuft meist in der Luzerne. Diese wird auf<br />

„nur“ acht bis zehn Millimeter Häcksellänge geschnitten,<br />

weil ein großer Teil der getrockneten Luzerne nicht als<br />

Pellets endet, sondern nach dem Trocknen zu Ballen gepresst<br />

wird.<br />

Als Grund dafür nennt Volker Lüth den Umstand,<br />

dass die liefernden Landwirte mehr als zwei Drittel der<br />

1.500 t Luzerneballen selbst wieder zurücknehmen und<br />

verfüttern. Trotz der Trocknungskosten überwiegt der<br />

Nutzen dank der guten Leistungseffekte sehr deutlich,<br />

so seine Überzeugung. „Untersuchungen haben ergeben,<br />

dass durch unsere schonende Behandlung die Inhaltsstoffe<br />

leicht verdaulich sind und durch den leckeren<br />

Geschmack des Futters von den Tieren sehr gut aufgenommen<br />

werden“, ergänzt er.<br />

FÜR KÜHE UND PFERDE<br />

Von den Pellets (etwa 14.000 t/Jahr) liefert das Trockenwerk<br />

30 % an die kooperierenden Landwirte, das Gros<br />

der 70 % jedoch an Mischfutterwerke. Somit ist Eldena<br />

angesichts der deutschen Jahres-Gesamtproduktion von<br />

rund 280.000 t Futterpellets aus Gras und Luzerne ein<br />

durchaus maßgeblicher Anbieter. „Im Vergleich zu Ländern<br />

wie Italien oder Frankreich, in denen pro Jahr rund<br />

eine Million Tonnen Trockengrün produziert werden, ist<br />

das allerdings immer noch eine überschaubare Menge.<br />

Doch unsere Kunden schätzen durchaus den regionalen<br />

Aspekt der Futterproduktion. Obwohl der größte Teil unserer<br />

Ware in Richtung Milchviehhalter abgesetzt wird,<br />

zählen inzwischen auch Pferdehalter in wachsendem<br />

Ausmaß zu den Kunden, sowohl für Pellets als auch für<br />

Luzerneballen“, meint Volker Lüth.<br />

Futtermittel haben für den Betrieb auch über Grünmehlpellets<br />

hinaus eine große Relevanz. Denn Lagerung<br />

und Handel von Futtergetreide und Raps stellen ein<br />

weiteres wichtiges Standbein dar. Die Lagerkapazität<br />

summiert sich auf über 50.000 t. Die dritte Sparte der<br />

Firmengruppe besteht aus der Bresegarder Agro Serviceund<br />

Handels GmbH, mit der Volker Lüth den Techniklieferanten<br />

und -dienstleister quasi auf dem eigenen Hof<br />

hat. „Ausfallzeiten können wir uns schlichtweg nicht<br />

leisten, weil sonst der gesamte Produktionsplan beim<br />

Futter aus dem Tritt käme. Hochwertige Technik und<br />

bestmögliche Wartung sind deshalb für uns das A und O“,<br />

meint er abschließend.<br />

48


Comprima F 155<br />

VARIO-BALLEN IN DER FESTKAMMER<br />

Die semivariable Festkammerpresse Comprima<br />

F 155 kann durch das neue Vario-<br />

Bale-Verfahren wie eine Variokammer-<br />

Rundballenpresse gefahren werden. Möglich<br />

sind Ballendurchmesser von 1,25 m<br />

bis 1,50 m. Dabei handelt es sich um eine<br />

Weiterentwicklung des Funktionsprinzips<br />

der semivariablen Festkammer. In<br />

der Standardversion wird der gewünschte<br />

Ballendurchmesser in 5-cm-Schritten<br />

durch Bolzen an zwei teleskopierbaren<br />

Anschlaggestängen manuell vorgewählt.<br />

Bei VarioBale wurden die Anschlaggestänge<br />

durch zwei Hydraulikzylinder ersetzt.<br />

Der Fahrer muss somit nicht mehr<br />

vom Schlepper absteigen.<br />

Und so funktioniert VarioBale: Der Druck<br />

in den Hydraulikzylindern und deren<br />

Schiebeweg wird gemessen und als Signal<br />

für die Pressdichte Ballendurchmesser<br />

und die „Rechts-Links-Anzeige“ genutzt.<br />

Im Display verfolgt der Fahrer die Veränderung<br />

des Ballendurchmessers. Ist der<br />

gewünschte Ballendurchmesser erreicht,<br />

erfolgt die Endverdichtung. Im Display<br />

ist jetzt die prozentuale Ballendichte<br />

(links-rechts) zu sehen. Fazit: Mit dem<br />

nachrüstbaren VarioBale-Verfahren bietet<br />

Krone eine innovative Lösung, mit der die<br />

Festkammperpresse Comprima F 155 in<br />

der Praxis als komfortable Variokammer-<br />

Rundballenpresse genutzt werden kann.<br />

Neue Wender<br />

GROSS, GRÖSSER, AM GRÖSSTEN<br />

Während der Agritechnica präsentierte<br />

Krone zwei neue, große Wender, die das<br />

ohnehin schon breite Programm weiter<br />

abrunden. Den KW 11.22 mit 10,95 m Arbeitsbreite<br />

bezeichnet der Hersteller als<br />

den derzeit größten Anbau-Kreiselwender<br />

am Markt. Mit dieser 10-Kreisel-Maschine<br />

reagiert der Hersteller auf immer<br />

größere Schlepper und bietet sehr hohe<br />

Schlagkraft. Der Kreiseldurchmesser von<br />

nur 1,53 m garantiert in Kombination mit<br />

sechs Zinkenarmen je Kreisel ein absolut<br />

gleichmäßiges Streubild. Wie bei allen<br />

Wendern setzt Krone auch beim KW 11.22<br />

auf die tausendfach bewährte Octo-Link-<br />

Kupplung. Das Gerät verfügt serienmäßig<br />

über eine hydraulische Grenzstreueinrichtung,<br />

wodurch die Kreiseltasträder<br />

und somit der Wender geschwenkt werden<br />

und das Erntegut gleichmäßig vom<br />

Feldrand weg verteilt wird.<br />

Komfort und Schlagkraft bietet auch der<br />

neue angehängte KWT 1600 Kreiselwender<br />

mit 15,25 m Arbeitsbreite und separatem<br />

Transportfahrwerk. Die 14 Kreisel<br />

mit dem bewährten Kreiseldurchmesser<br />

von 1,53 m und sechs Zinkenarmen sowie<br />

den unterschiedlichen Zinkenlängen<br />

(Kammeffekt) sorgen für ein gleichmäßiges<br />

Streubild. Da der innere Zinken kürzer<br />

ist als der äußere, hat kein Zinken Bodenkontakt,<br />

was wiederum eine Futterverschmutzung<br />

verhindert. Trotz der großen<br />

Arbeitsbreite steht der KWT 1600 dank<br />

der innovativen Krone-Lenkung für eine<br />

vorbildliche Spurtreue und besondere<br />

Wendigkeit. In Arbeitsposition schwenkt<br />

die Lenkung des Transportfahrwerkes<br />

automatisch um, so dass der Drehpunkt<br />

des Wenders auf die Kreiselfahrwerke<br />

übertragen wird. Die Arbeitshöhe der<br />

Kreisel wird manuell eingestellt. Dank der<br />

Folgesteuerung erfolgt das Ein- und Ausklappen<br />

der Kreisel automatisch. Für die<br />

komplette Bedienung des Wenders sind<br />

nur zwei doppeltwirkende Hydraulikanschlüsse<br />

notwendig.<br />

49


MENSCHEN TELEGRAMM<br />

Agritechnica 2<strong>01</strong>3<br />

MESSE-NACHLESE<br />

Mit über 450.000 Besuchern<br />

hat die Agritechnica 2<strong>01</strong>3 alle<br />

Rekorde gebrochen. Entsprechend<br />

groß war auch das<br />

Interesse am Krone-Stand<br />

und den Produkten dort. Wir<br />

blicken gern auf eine sehr<br />

erfolgreiche Messe zurück.<br />

50


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH<br />

Heinrich-Krone-Straße 10<br />

48480 Spelle<br />

Tel.: +49(0)5977/935-0<br />

info.ldm@krone.de<br />

www.krone.de<br />

Verantwortlich i.S.d.P.:<br />

Heinrich Wingels<br />

Redaktion:<br />

Beckmann Verlag GmbH & Co. KG<br />

Heidecker Weg 112<br />

31275 Lehrte<br />

www.beckmann-verlag.de<br />

Layout:<br />

Angela Wirtz Grafikdesign<br />

Am Puttenser Felde 5<br />

3<strong>01</strong>67 Hannover<br />

info@wirtz-grafikdesign.de<br />

www.wirtz-grafikdesign.de<br />

Druck:<br />

Bonifatius Druckerei<br />

Karl-Schurz-Straße 26<br />

33100 Paderborn<br />

Fotomaterial:<br />

Falls nicht anders angegeben:<br />

Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH<br />

bzw. Redaktion<br />

Seite 9, 15: fotolia (je 1)<br />

Seite 14, 15: Wipperfürth (1)<br />

Seite 32-34: Ruetz (2)<br />

Seite 46, 48: Trockenwerk Eldena (3)<br />

Auflage:<br />

25.000 Exemplare<br />

<strong>XtraBlatt</strong> erscheint halbjährlich für<br />

Kunden in Deutschland und Österreich.<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung des<br />

Herausgebers. Dies gilt auch für die<br />

Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />

und Vervielfältigung auf CD-ROM.<br />

51


The Power of Green<br />

KRONE BiG Pack<br />

Zwölf Baureihen für jeden Bedarf und<br />

alle Einsatzbedingungen<br />

Höchster Durchsatz durch<br />

KRONE Active Pick-up<br />

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profitieren vom KRONE<br />

BiG Pack Jubi Paket 2<strong>01</strong>3<br />

Knallharte Ballen dank VFS- und<br />

HDP-Technologie<br />

Perfekter Schnitt durch<br />

KRONE X-Cut<br />

Maschinenfabrik Bernard KRONE GmbH<br />

Heinrich-Krone-Straße 10 · D-48480 Spelle<br />

Tel.: +49(0)5977 935-0 · Fax: + 49(0)5977 935-339<br />

E-Mail: info.ldm@krone.de · Internet: www.krone.de

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